autopsie eines gesamtkunst- werks - Österreichische Akademie der

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TROJA
Konzeption und Durchführung liegen in den Händen
eines einschlägig ausgewiesenen Dreiergremiums, dem
Jürgen Heidrich (Münster), Klaus Pietschmann (Mainz)
und Nicole Schwindt (Trossingen) angehören. Das Kolloquium des Jahres 2016 wurde von Björn R. Tammen
(Wien) konzipiert.
THEMA
Mit ihren in den Dienst unterschiedlichster Repräsentationsstrategien zwischen Kirche, Hof und Stadt gestellten Fiktionsapparaten sind Chorbücher eine für die
Buch- und Musikkultur zentrale Gattung. Ein singulärer und zugleich paradigmatischer Fall ist die im Mittelpunkt der Tagung stehende Prachthandschrift 2129 der
Österreichischen Nationalbibliothek. In einem Riesenformat und mit einem ambitionierten, für heutige Betrachter indes rätselhaften Bildprogramm überliefert sie
als einziges Werk die von Orlando di Lasso 1568 für die
Hochzeit des Wittelsbacher Erbprinzen Wilhelms V. mit
Renata von Lothringen komponierte Motette Gratia sola
Dei. Neben einer Untersuchung der kompositorischen,
literarischen und künstlerischen Komponenten gilt die
multidisziplinäre Perspektive dem historischen Kontext
des Festereignisses, der Materialität des Buches und der
Konzeption derartiger Kollaborativprojekte sowie den
auf das Brautpaar zielenden, klar die Geschlechterrollen
thematisierenden Exempla aus dem Alten Testament.
VERANSTALTUNGSORT:
Österreichische Akademie der Wissenschaften
Theatersaal
Sonnenfelsgasse 19
1010 Wien
Der Eintritt ist frei.
Um unverbindliche Anmeldung wird gebeten.
KONTAKT:
Dr. Björn R. Tammen
Institut für kunst- und musikhistorische Forschungen
der ÖAW
Dr. Ignaz Seipel-Platz 2
1010 Wien
T: +43 1 51581-3712
[email protected]
INFORMATION:
www.troja-online.eu
www.oeaw.ac.at/ikm/veranstaltungen/veranstaltungskalender
Bildnachweis:
Orlando di Lasso, Mus.Hs. 2129 (Detail)
© ÖNB Wien: NB 300.291-C
AUTOPSIE EINES
GESAMTKUNSTWERKS
DAS CHORBUCH DER
MÜNCHNER JAHRHUNDERTHOCHZEIT VON 1568
großzügig gefördert von der
WIEN, 21.–23. APRIL 2016
sowie unterstützt durch die
IKM – INSTITUT FÜR KUNST- UND MUSIKHISTORISCHE FORSCHUNGEN
Als wissenschaftliche Tagungs- und zugleich Veröffentlichungsreihe wurden jährliche Kolloquien zur Renaissancemusikforschung 2001 von Nicole Schwindt an der
Staatlichen Hochschule für Musik Trossingen begründet. Zentrale Intention ist es hierbei, Forschungen zur
Musik des 15. und 16. Jahrhunderts regelmäßig zu einer
Plattform zu verhelfen. Die Ergebnisse werden in TroJa:
Jahrbuch für Renaissancemusik publiziert.
DONNERSTAG, 21. APRIL
2016
FREITAG, 22. APRIL 2016
SAMSTAG, 23. APRIL 2016
ÖAW Theatersaal
ÖAW Theatersaal
ÖAW Theatersaal
Moderation: Klaus Pietschmann | Universität Mainz
Moderation: Jürgen Heidrich | Universität Münster
17:00 Orlando di Lasso, Hochzeitsmotette
„Gratia sola Dei“
Company of Music | Leitung: Johannes
Hiemetsberger
Bernd Hemedinger, Cantus; Florian Ehrlinger,
Cantus; Alexander Josef Mayer, Altus;
Benedikt Blaschek, Tenor; Helmut Simmer,
Tenor; Daniel Gutmann, Bass
9:00 9:30 Philipp Weiss | München
Nicolò Stopios „Gratia sola Dei“ im Kontext
neulateinischer Epithalamiendichtung
Grußworte
Thematische Einführung(en)
Nicole Schwindt | Staatliche Hochschule für
Musik Trossingen
Björn R. Tammen | Österreichische Akademie
der Wissenschaften, Wien
Orlando di Lasso, Hochzeitsmotette „Gratia
sola Dei“, Aufführung mit Parallelprojektionen
Company of Music | Leitung: Johannes
Hiemetsberger
Andreas Pfisterer | Universität Würzburg
„Gratia sola Dei“ im musikalischen Gattungskontext
9:45 Andrea Gottdang | Universität Salzburg
Formatvorlage, Copy & Paste: Richard von Genua
und das Layout von Mus. Hs. 2129
10:30 KAFFEEPAUSE
10:15 Björn R. Tammen | Österreichische Akademie
der Wissenschaften, Wien
Die Erzählung von Tobias und Sara: ‚Fragwürdiges‘
zu Richard von Genua und Mus.ms. B der
Bayerischen Staatsbibliothek
11:00 Dagmar Eichberger | Universität Heidelberg & Universität Trier
Icones Illustrium Feminarum Veteris Testamenti
– tugendhafte Töchter, Ehefrauen, Mütter und
Witwen
11:00 KAFFEEPAUSE
11:45 Bernhold Schmid | Bayerische Akademie der
Wissenschaften, München
Ornamentum Decus Exemplar Et Speculum
omnium mulierum Susanna. Mus. Hs. 2129 und
Daniels Erzählung von Susanna
12:15 Abschlussdiskussion
18:00 Abendvortrag
Harriet Rudolph | Universität Regensburg
Die Münchner Fürstenhochzeit von 1568. Politische
Rahmenbedingungen und mediale Dimensionen
eines Jahrhundertereignisses
12:30 Birgit Lodes | Universität Wien
Richards Drolerien
19:00 EMPFANG
ÖNB Musiksammlung, Beginn: 15:00
13:00 MITTAGSPAUSE
15:00 Arbeit am Original
(eingeschränkter Teilnehmerkreis!)
Impulsreferat:
Maria Theisen| Österreichische Akademie der
Wissenschaften, Wien
Materialität des Buches
11:30 Katelijne Schiltz | Universität Regensburg
Intermedialität und emblematische Strukturen in
Mus. Hs. 2129