„Die Last des Familienerbes“ 1. Mo 37,1-11 1 Einführung Heute beginnen wir mit unserer Predigtreihe „Josef - Aufstieg zum Abstieg“. Was wir damit sagen wollen, wird sich euch hoffentlich an den nächsten Sonntagen erschließen. Es ist wichtig zu vorstehen, dass die Geschichte Josefs ihre Vorgeschichte hat. Josef ist zwar der Hauptdarsteller, aber es geht um eine Familiengeschichte. Dies sagt uns 1. Mo 37,2: „Und dies ist die Geschichte von Jakobs Geschlecht…“ Es geht bei Josef und seinen Brüdern um die Last, die sie durch ihre Eltern und Großeltern mitbekommen haben. Vielleicht geht es auch um unsere Lasten. Dabei haben wir im Hinterkopf, dass für diese Familie noch kein Heilsweg offen war, wie für uns. „Jakob aber wohnte im Lande, in dem sein Vater ein Fremdling gewesen war, im Lande Kanaan. Und dies ist die Geschichte von Jakobs Geschlecht: Josef war siebzehn Jahre alt und war ein Hirte bei den Schafen mit seinen Brüdern; er war Gehilfe bei den Söhnen Bilhas und Silpas, der Frauen seines Vaters, und brachte es vor ihren Vater, wenn etwas Schlechtes über sie geredet wurde. Israel aber hatte Josef lieber als alle seine Söhne, weil er der Sohn seines Alters war, und machte ihm einen bunten Rock.“ 1. Mo. 37,1-3 Nachdem Jakob durch Betrug das Erstgeburtsrecht von seinem Bruder Esau erschlichen hat, nach der Flucht zu seinem Onkel und 20 Jahre Arbeit als Knecht, nach seiner Rückkehr in die Heimat, seinen Kampf mit Gott und der Versöhnung mit seinem Bruder ist Jakob eigentlich am Ziel seines Lebens angekommen. Er hat alles erreicht was er wollte. Jakob ist auch alt geworden, das hirten der Herde überlässt er seinen Söhnen. Anscheinend hat er Zeit um seinen Sohn einen bunten Rock zu machen. Da erwähnt wird, dass Rock bunt ist, vermute ich, dass seine Herstellung aufwendiger war. Wir könnten denken, an diesem Punkt beginnt das Drama der folgenden Ereignisse. Aber es ist nur die Fortsetzung einer traurigen Familiengeschichte. Seite 1 2 Familiengeschichte Warum hatte Jakob so viele Söhne? Es war die Rivalität zweier Schwestern um die Liebe eines Mannes. Lea war Jakob durch Betrug seines Onkels untergeschoben worden. Er dachte er heirate die geliebte Rahel, stattdessen wurde ihm die Schwester untergejubelt. Lea ist eine arme Frau. Sie ist im Gegensatz zu ihrer Schwester nicht attraktiv (1. Mo. 29,17), ihr Vater will sie loswerden, denn unverheiratete Töchter tragen nicht zum Wohlstand der Familie bei. Und ihr Mann Jakob wollte sie nicht. Aber Gott ist gut und er sieht Lea mit ihrer Sehnsucht nach Liebe: „Als aber der HERR sah, dass Lea ungeliebt war, machte er sie fruchtbar; Rahel aber war unfruchtbar.“ 1. Mo 29,31. Gott sorgt für ihr Ansehen! Wenn sie nicht für ihr Äußeres angesehen wird, dann wird sie als Mutter vieler Söhne angesehen. (Mit den Namen der Söhne dankt sie Gott.) Lea bekommt vier Söhne. Dies ist wiederum eine Demütigung für Rahel, denn Kinderlosigkeit war eine große Schande und so gibt sie ihre Magd Bilha ihren Mann zur Nebenfrau. Die beiden Söhne, die die Magd dann bekommt, gelten nämlich als ihre Söhne. Obwohl Lea vier Söhne hat, lässt sich dadurch herausfordern und gibt nun ihre Magd Silpa ihren Mann zur Nebenfrau, die ebenfalls zwei Söhne bekommt. Dann bekommt Lea noch zwei weitere Söhne und eine Tochter Dana. Wie geht es wohl den beiden Frauen Bilha und Silpa? Sie sind nur Mägde ihrer Herrinnen, sie stehen unten in der Hackordnung und werden als Gebärmaschinen der Rivalität zweier Schwestern missbraucht. Sie sind ohne Bedeutung, sie sind ungesehen, nur für die Bedürfnisse ihrer Herrinnen da. Gott sieht auch Rahel und wie sie leidet: „Gott gedachte aber an Rahel und erhörte sie und machte sie fruchtbar.“ 1. Mo 30,22 Wird hier nicht bereits Gottes väterliche Art sichtbar? Er hilft beiden Frauen. Endlich kommt Josef, dann Benjamin. Bei ihrer zweiten Geburt mit Benjamin aber stirbt sie infolge eines Fluchs, den ihr Mann ohne es zu wissen auf sie gebracht hat. „Josef war siebzehn Jahre alt und war ein Hirte bei den Schafen mit seinen Brüdern; er war Gehilfe bei den Söhnen Bilhas und Silpas“ 37,2 Josef ist Halbwaise und er ist bei den Brüdern der Mägde. Vermutlich wird Bilha als Magd Rahels sich weiter um ihn und Benjamin gekümmert haben. Es wäre auch keine gute Idee gewesen ihn unter die Obhut Leas zu stellen. Ich glaube nicht, dass Lea gute Gefühle über die Söhne ihrer Rivalin hatte. Eigentlich ist klar, dass Josef der Lieblingssohn von Jakob ist. Benjamin wird noch zu klein gewesen sein. Josef ist der Sohn seines Altes und der Sohn der geliebten, verstorbenen Frau. Seite 2 3 Die Brüder Was macht das mit den anderen Söhnen Jakobs? „Als nun seine Brüder sahen, dass ihn ihr Vater lieber hatte als alle seine Brüder, wurden sie ihm Feind und konnten ihm kein freundliches Wort sagen.“ 37,4 Damit nicht genug, wird die Beziehung weiter belastet durch Josefs Träume: 5 Dazu hatte Josef einmal einen Traum und sagte seinen Brüdern davon; da wurden sie ihm noch mehr Feind. 6 Denn er sprach zu ihnen: Hört doch, was mir geträumt hat. 7 Siehe, wir banden Garben auf dem Felde, und meine Garbe richtete sich auf und stand, aber eure Garben stellten sich ringsumher und neigten sich vor meiner Garbe. 8 Da sprachen seine Brüder zu ihm: Willst du unser König werden und über uns herrschen? Und sie wurden ihm noch mehr Feind um seines Traumes und seiner Worte willen. 9 Und er hatte noch einen zweiten Traum, den erzählte er seinen Brüdern und sprach: Ich habe noch einen Traum gehabt; siehe, die Sonne und der Mond und elf Sterne neigten sich vor mir. 10 Und als er das seinem Vater und seinen Brüdern erzählte, schalt ihn sein Vater und sprach zu ihm: Was ist das für ein Traum, den du geträumt hast? Soll ich und deine Mutter und deine Brüder kommen und vor dir niederfallen? 11 Und seine Brüder wurden neidisch auf ihn. Aber sein Vater behielt diese Worte. Josef hätte besser die Klappe gehalten. Allen ist nämlich klar, was die Träume bedeuten: „Willst du über uns herrschen?“ Das gefällt keinen älteren Bruder oder Schwester. Wir haben also einen typischen Geschwisterkonflikt. Wenn wir die Geschichte Josefs lesen wird unsere Sympathie schnell ihm gehören, aber was ist mit den Brüdern? Wo finden wir uns wieder? Geliebt, klug und attraktiv wie Josef oder gehören wir nicht zu den 10 Brüdern, die um ihren Platz kämpfen müssen? Seite 3 4 Die Geschichte der Eltern und Großeltern Schauen wir uns die Beziehungen Großeltern und Urgroßeltern an. Bereits bei Uroma Sarah gab es eine Rivalität zwischen zwei Frauen. Es ging um Ansehen und um das Erbe, mit der Folge, dass die Nebenfrau Hagar samt ihren Sohn verstoßen wurde. Opa Isaak und Oma Rebekka haben jeweils ihren Lieblingssohn. Die Frau hintergeht ihren Mann, indem sie den ihren Lieblingssohn Jakob überredet den halbblinden Vater vorzutäuschen, dass er sein Zwillingsbruder ist. Jakob bekommt damit den Erstgeburtssegen und Esau ist wie Ismael von der Segenslinie ausgeschlossen. Opa wird hinterher klar geworden sein, dass Oma ihre Hand im Spiel hatte. Was haben denn die lieben Kinder aus der Familiengeschichte gelernt: 1. Oma Rebekka und Papa Jakob haben Opa Issak und Onkel Esau betrogen und hatten Erfolg. 2. Gottes Segen bekommt immer nur einer: Isaak und nicht Ismael, Jakob und nicht Esau. Und jetzt ist da wieder ein Lieblingssohn, der auch noch Träume hat, wie der Papa einst auf der Flucht und sie sehen ihre Felle davonschwimmen. Es geht ums Erbe, darum wer den größten Teil bekommt, wer den Platz an der Sonne erhält, wer Zukunft hat. Es geht um Verheißung ihres Familiengottes der nicht nachvollziehbar eingreift und alles durcheinander bringt. Papa hat betrogen und Gott hatte anscheinend nichts dagegen. Jetzt werden sie Papa betrügen, wie Papa einst Opa betrogen hat! Das wird die Predigt am nächsten Sonntag sein. Das ist ihr Familienerbe, das sie mit sich herumtragen. Das Schlimme ist, dass diese Rivalität sich mit jeder Genration zum Schlimmeren steigert. Zuerst wird die Magd verstoßen, dann wird die Familie entzweit (Frau gegen Mann, Bruder gegen Bruder) und zuletzt wollen Brüder ihren Bruder töten. Im Grunde hat sich nichts verändert, wir sind wieder bei Kain und Abel. Es ist unser aller Familienerbe, das Erbe Adams. Die Erkenntnis vom Baum des Guten und Bösen, die in uns wirkt. Die Brüder Josefs misstrauen dem Gott Israels. Sie fühlen sich ungerecht behandelt und benachteiligt. Seite 4 5 Was lege ich auf meine Kinder oder habe ich auf meine Kinder gelegt? Die Geschichte Jakobs macht uns deutlich: Was immer wir auch tun und nicht tun, wir prägen unsere Kinder. Wir sind das Vorbild unser Kinder und wurden durch das Vorbild unserer Eltern geprägt. Bist du bereit deine Kinder Gott zu überlassen oder willst du alles kontrollieren? Wir projizieren nur zu leicht unsere Wünsche und Sehnsüchte und Ängste auf unsere Kinder. Leas ungeliebt sein und Jakobs Bevorzugung haben sich auf ihre Kinder gelegt. Erkennen unsere Kinder, dass uns Jesus und sein Wille wichtig sind oder ist Gott nur die Lebensversicherung, falls es eng wird? Wir reden wir als Mann und Frau miteinander. Wir reden wir über andere Menschen vor unseren Kindern, über die Gemeinde? Ist es die Melodie des kritischen Beobachters die wir ihnen mitgeben? Vielleicht leidest du auch als Vater oder Mutter daran, nicht alles richtig gemacht zu haben oder glaubst es? Ich war zu passiv, ich war zu streng. Eigentlich wollte ich es besser machen als meine Eltern. Vielleicht fühlst du dich überfordert. Du weißt nicht wie du mit deinen Kindern umgehen kannst. Du stehst allein da, wie Hagar, weil sich dein Partner aus der Verantwortung gestohlen hat. Umfrage Eltern 2015 der Zeitschrift Eltern druch das Forsa-Institut • Die Mehrheit der Eltern erklärte, sie setzten sich bei der Erziehung ihrer Kinder enorm unter Druck. Auf die Frage, was sich in den vergangenen 30 Jahren verändert habe, antworteten etwa 60 Prozent der Mütter und Väter, dass die Erwartungen heute höher seien. • Der Umfrage zufolge machen sich Mütter wie Väter den meisten Stress aber selbst. Rund die Hälfte der befragten Männer und drei Viertel der Frauen sprechen von sehr hohen Ansprüchen und Anforderungen an sich selbst. • Wie verschoben die Selbstwahrnehmung offenbar ist, zeigen die Antworten der vom KinderMarktforschungsinstitut iconkids&youth befragten Sechs- bis Zwölfjährigen: Rund 90 Prozent halten ihre Eltern für die besten der Welt. 91 Prozent fühlen sich bei ihnen "immer sehr sicher und wohl", 90 Prozent wissen: "Meine Eltern lieben mich so, wie ich bin." Leg deine Kinder in Gottes Hand und bete darum, dass sie frei werden von der Last, die du vielleicht durch dein Erbe in ihr Leben gebracht hast. Gebt eure Kinder frei, damit sie den vollen Segen des himmlischen Vaters empfangen können. Seite 5 6 Was ist mein menschliches Familienerbe? Was ist mein persönliches Familienerbe? Was treibt mich bewusst oder unbewusst an? Wie kann ich meine Kinder freigeben, wenn ich mir nicht die blinden Flecken in meinem Leben von Gott zeigen lasse? Nur ein paar Denkanstöße: - Ich muss die Lasten tragen Ich muss mich behaupten Ich komme zu kurz Ich bin ungesehen, unwichtig, unbeachtet Ich muss vorsichtig sein Ich genüge nicht Als Folge - Ich suche Liebe Ich suche nach Anerkennung Ich suche nach Kontrolle Seite 6 7 Die Last der Frau Neben unserer persönlichen Geschichte tragen wir alle ein gemeinsames Erbe als Adams Söhne und Evas Töchter. Hagar war eine missbrauchte Frau. Erst gut genug, um Gottes Pläne menschlich zu verwirklichen und sich schwängern zu lassen, stand sie am Schluss im Weg und wurde verstoßen. Lea war eine ungeliebte Frau. Bilha und Silpa waren ungesehene Frauen. Das ist die Last vieler Frauen seit Eva: „Ich bin nicht begehrenswert genug!“ Als Gott Adam zur Rede stellte, hat der den Schwanz eingekniffen: „Die Frau, die du mir gegeben hast, gab mir von dem Baum und ich aß.“ 1. Mo. 3,12 Mit anderen Worten: Ich habe nicht darum gebeten, eine Frau zu bekommen! Adam versucht Gott verantwortlich zu machen und Eva steht da, ungeschützt und ungewollt! 8 Die Last des Mannes Und was ist mit Adam passiert. Er hat seine Selbstachtung verloren. Das ist für einen Mann sehr wichtig. Adam hat nicht die Verantwortung übernommen und sich vor seine Frau gestellt. Das ist die Last des Mannes. Weil der Mann Angst hat die Frau könnte ihn beherrschen mit ihren Reizen, ihrer Wortgewandtheit und ihrer Hartnäckigkeit versucht ihr sie zu beherrschen. Männer wollen nicht die Kontrolle verlieren, deshalb ist Macht für sie eine große Verführung. Nie mehr gedemütigt werden. Nicht noch mal so gedemütigt werden und nackt dazustehen. Sie wollen nicht „ohnmächtig“ sein. Arbeitslos zu sein ist auf die Dauer demütigend, schwach sein, unten stehen. Seite 7 9 Bevorzugt Gott? Welche Rolle spielt Gott in dieser ganzen Geschichte. Hat er seine Lieblinge? Bevorzugt Gott? Diese Frage ist nicht ganz einfach zu beantworten. Auf der einen Seite ist Gott gerecht, auf der anderen Seite scheint sein Handeln darauf hinzudeuten, dass er Menschen bevorzugt. Das beste Beispiel scheinen ja Jakob und Esau zu sein. Es ist ein Irrtum zu glauben, dass Gott die Sünde Jakobs übersehen hätte. Jakob, der seine Familie getäuscht hat, wird hart durch seine Familie getäuscht. - Er muss 7 Jahre für Rahel arbeiten und bekommt Lea Für Rahel muss er dann noch mal 7 Jahre arbeiten Damit er etwas von der Arbeit für sich behalten kann muss er weitere 6 Jahre arbeiten und sein Onkel versucht ihn erneut zu betrügen Seine eigenen Söhne täuschen ihn den Tod des Lieblingssohns vor („Zachäus aber trat vor den Herrn und sprach: Siehe, Herr, die Hälfte von meinem Besitz gebe ich den Armen, und wenn ich jemanden betrogen habe, so gebe ich es vierfach zurück.“ Lk 19,8) Sind die Träume Josefs eine Bevorzugung Josefs von Gott? Josef hat zwei Träume bekommen, die ihn über seine Brüder und sogar Eltern erheben. Der Neid sieht darin eine Bevorzugung. Ich sehe hier die Liebe und Weisheit Gottes. Josef hat einen schweren Weg vor sich, an dem ein junger Mann von 17 Jahren zerbrechen kann. Die Geschichte Josefs sagt nichts darüber aus, wie es ihn innerlich ergangen ist. Ob er Gott gezweifelt, aber er hatte diese beiden Träume. Vieles in der Josefgeschichte geschieht übrigens zweimal. Diese zwei Träume sind gewissermaßen das „Amen, Amen“ Gottes. Es wird geschehen und daran hat er sich vielleicht festgehalten. Seite 8 10 Die Verheißung für die Frau Bevorzugt Gott? Schauen wir zurück auf Hagar. Gott hat zwar „ja“ dazu gesagt, dass sie aus Abrahams Stamm verstoßen wurde, weil es nur zu einem Konflikt zwischen den Söhnen gekommen wäre. Aber Gott selbst hat sie nicht verstoßen: „Und Gott war mit dem Knaben“ (1. Mo 21,20a). Abraham war kurzsichtig, als er Sarahs Rat befolgte, (Bevor Frau nervt, lieber tun was sie will und Ruhe haben. Wir Männer sind manchmal bequem.) Gott sind doch unsere menschlichen Fehlentscheidungen und ihre Folgen nicht egal. Was sagt Hagar nachdem sie am Verdursten ist und Gott sie zum Wasser führt (1. Mo. 16,13+14a): „Und sie nannte den Namen des HERRN, der mit ihr redete: Du bist ein Gott, der mich sieht. Denn sie sprach: Gewiss hab ich hier hinter dem hergesehen, der mich angesehen hat. Darum nannte man den Brunnen Brunnen des Lebendigen, der mich sieht“. (Frau am Jakobsbrunnen Joh. 4,14) Warum sind wir Männer oft kurzsichtig? Das ist das Erbe Adams, das wir oft nicht Haupt sein wollen und Eva geistlich vorangehen lassen. Das wir nicht genügend hinsehen, auf unsere Frauen und Kinder. Wie viele Männer unter uns beten für ihre Frauen und Kinder. Was ist ein Wunsch Gottes? Gott möchte begehrt sein und begehrt uns! Dies ist eine Qualität Gottes der Beziehung. „Ich streckte meine Hände aus den ganzen Tag nach einem ungehorsamen Volk, das nach seinen eigenen Gedanken wandelt auf einem Wege, der nicht gut ist; nach einem Volk, das mich beständig ins Angesicht kränkt…“ Jes 65,2-3 (Mal 1,2 „Ich habe euch lieb, spricht der HERR“; Matt 22,37; Joh 3,16; 1. Joh 3,1 „Seht welche Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir Gottes Kinder heißen sollen – und wir sind es auch!“) Darin ist die Frau Gottes Ebenbild: Verlangen zu haben, geliebt zu sein. Das ist dein Qualitätsmerkmal der Frau. Gott sagt: Ich sehe dich! „Und Jesus sah ihn an und gewann ihn lieb…“ Mk 10,21. Jesus hat dich angesehen, du bist ihn aufgefallen und er hat dich liebgewonnen und begehrt dich. (Der reiche Jüngling suchte Sicherheit und er sollte loslassen, der Reichtum was sein Familienerbe) Seite 9 11 Die Verheißung für den Mann Der Mann möchte bewundert werden, geachtet sein. Auch das ist ein Wunsch Gottes. Gott möchte bewundert werden für seine Weisheit und für sein Handeln. Dies ist eine Qualität Gottes des Handelns. Und Gott ehrt auch uns und unser Handeln! Bei Abraham wird die Bereitschaft zur Opferung Isaaks mit einem Versprechen geehrt (1. Mo 22,1617) Bei den Jüngern das Versprechen Jesu (Matt 19,27-29, Da fing Petrus an und sprach zu ihm: Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt; was wird uns dafür gegeben? Jesus aber sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, werdet bei der Wiedergeburt, wenn der Menschensohn sitzen wird auf dem Thron seiner Herrlichkeit, auch sitzen auf zwölf Thronen und richten die zwölf Stämme Israels. Und wer Häuser oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Kinder oder Äcker verlässt um meines Namens willen, der wird's hundertfach empfangen und das ewige Leben ererben.“) Dies ist nicht der Lohn des Arbeitgebers für erbrachte Leistung, dies ist der Stolz eines Vaters, der sich in seinen Kindern wiederentdeckt. Was ich sage gilt natürlich beides für Männer und Frauen. Ich will nur deutlich machen, dass beide im besonderen Maße Gottes Ebenbild tragen. Es gibt eine große Verheißung für den Ehemann „Denn der Mann ist das Haupt der Frau…“ Eph 5,21 Die ist nicht Aufforderung zum Herrschen, sondern eine Ermutigung Gottes die Achtung der Frau und Gottes zu gewinnen. Es ist ein großer Vertrauenserweis Gottes an uns. Nicht das Erbe Adams bestimmt uns, dass wir vor der Liebe und Verantwortung kneifen, sondern das Erbe Jesu. Haupt sein heißt Autorität von Gott zu haben! Dazu gehört Vollmacht im Gebet. Gott will uns Männer erhören, wenn wir für unsere Frauen und Kinder beten. Männer begehren und Frauen wollen begehrt sein. Wenn Paulus uns sagt: „Ihr Männer liebt eure Frauen wie Christus die Gemeinde liebt“, dann ist das kein unerreichbar Ziel. Christus begehrt uns und auch wir können unsere Frauen begehren auch wenn wir lange verheiratet sind. Dazu brauchen nur den heißen Willen unseren Herzens nicht des Kopfes. Seite 10 12 Für die Familienlosen Auch wenn dir keine Kinder und kein Partner vergönnt sind, kannst du eine geistliche Mutter oder ein geistlicher Vater für andere werden. Jeder, aber auch jeder von uns kann Gott Freude machen. Jes 54,1 „Rühme, du Unfruchtbare, die du nicht geboren hast! Freue dich mit Rühmen und jauchze, die du nicht schwanger warst! Denn die Einsame hat mehr Kinder, als die den Mann hat, spricht der HERR“ 13 Gemeindeleben Mit Jesus in unserem Leben haben wir ein neues Familienerbe bekommen. Als Familie Gottes tragen wir ein zweifaches Familienerbe in uns, die im Streit miteinander liegen. Das fleischliche durch Adam und das geistliche durch Christus. Wenn wir Gemeinde leben, werden wir immer wieder auch Schwierigkeiten miteinander haben. Der Heilige Geist muss uns erst „familientauglich machen“. Da geht nicht von jetzt auf gleich. Dies bedeutet auch, dass wir aneinander nicht immer die gleichen Maßstäbe legen sollten. Der eine hat vielleicht mehr an seiner Familiengeschichte zu tragen als der andere. Wir wollen keine Familie sein die von Rivalitäten bestimmt wird, in der wir Ungesehen und ungeliebt bleiben. Wir können „Nein“ sagen zu unserem natürlichen Familienerbe und „Ja“ sagen zu unserem himmlischen Erbe. Das kann Kämpfe bedeuten und Zeit kosten, aber es gilt: Gott will mich leidenschaftlich und kompromisslos! „Denn in ihm (Christus) hat er uns erwählt, ehe der Welt Grund gelegt war, dass wir heilig und untadelig vor ihm sein sollten; in seiner Liebe hat er uns dazu vorherbestimmt, seine Kinder zu sein durch Jesus Christus nach dem Wohlgefallen seines Willens,“ Eph 1,4-5 Seite 11 14 Warum hat Gott Jakob gesegnet? Die Mittel waren falsch, aber das Anliegen Jakobs war richtig. Jakob wollte etwas für sein Leben! Dies ist sein gutes Erbe Die Motive waren fragwürdig. „Wird Gott mit mir sein,…, so soll der HERR mein Gott sein.“ 1. Mo 28,20-21 Esau war gleichgültig, nur auf seine naheliegenden Bedürfnisse gerichtet. (Essen, Frauen). Wolle etwas von Gott und mach deinen himmlischen Vater stolz. Um deine falschen Motive wird er sich schon kümmern. Gott ist nicht parteiisch und Jakob musste für die Sünden in seinem Leben bezahlen. Wir haben es leichter, wir können unsere Sünden Gott bekennen. Wir können „Nein“ sagen zu unserem natürlichen Familienerbe und „Ja“ sagen zu unserem himmlischen Erbe. Das kann Kämpfe bedeuten und Zeit kosten. Seite 12
© Copyright 2024 ExpyDoc