Lebenslauf Die Künstlerin wurde 1956 in Jena in einer Arztfamilie als Ruth Tanner geboren. Nach Schule, Medizin-Studium, Promotion und Facharztausbildung für Innere Medizin in Jena war sie mit Spezialisierung auf dem Gebiet Hämatologie und Onkologie, fast 20 Jahre überwiegend stationär am Uniklinikum Jena beschäftigt. Frau Dr. Berles-Riedel ist zum zweiten Mal verheiratet. Aus ihrer ersten Ehe hat sie 3 Töchter, inzwischen ist sie auch Großmutter. Seit 1986 leidet sie an einer schweren unheilbaren Krankheit. Die daraus resultierende lnvalidisierung und viele Krankenhausaufenthalte brachten sie in Verbindung mit Ergotherapie, in der sie das Seidenmalen für sich entdeckte. Autodidaktisch malt sie seit 1993 auf Seide. Sie fühlt sich den Ergotherapeutinnen Frau Christa Naumann und Antje Vauck zu Dank verpflichtet Bis heute hat die malende Medizinerin über 25 Ausstellungen in Jena und Weimar arrangiert. Seit 1998 leitet sie einen Zirkel für Seidenmalerei beim Deutschen Roten Kreuz. Am meisten Freude bereitet Frau Berles-Riedel das Gestalten von Blumen, Tieren, Porträts und Landschaften. Ruth Berles-Riedel „MIT LEICHTER HAND AUF SEIDE“ Ausstellungseröffnung in der Magistrale am 13. April 2016 um 16 Uhr Laudatio: Prof. Bernd Wiederanders KUNST IN DER MAGISTRALE Ruth Berles-Riedel „Mit leichter Hand auf Seide“ Es kann im Frühjahr 1999 gewesen sein. Lustiger Waldspaziergang mit Freunden zum Fürstenbrunnen. Der Maiwald strahlte in flimmerndem, funkelndem, unglaublichem Grün, in all dem fröhlichen Farbspiel, dass es eine Freude war. Auf einmal hörten wir alle deutlich so ein Wispern, Fiepen und Zirpen im Unterholz, sodass wir Tiere vermuteten. Beim angespannten Beobachten erkannten wir jedoch, dass da Knarxen durch zwei sich berührende Baumstämme kommen mußte und es klang wie eine himmlische Musik. Da ergab sich das Thema, „liebende Bäume“ auf Seide zu malen. Es kann ja nicht schwer sein: Zwei in der Gattung verschiedene Bäume dicht an dicht, dazu die miteinander verwobenen Wipfel und Wurzeln mit Konturmittel zu entwerfen. Dieser unglaubliche Flimmer- und Blendeffekt des umgebenden Waldes im Mai ist schon schwieriger nachzuahmen: Auf die noch trockene Seide male ich unschlüssig lauter großzügige Kringel in Grün - und Gelbtönen locker nebeneinander, den ganzen Hintergrund voll, streue aus Experimentierfreude viel Effektsalz darauf, richte das Bild auf und beobachte das Zerfließen der Kringel. Zur rechten Zeit geföhnt, ergeben sich überraschend echte Grün- Gelb - Flimmereffekte wie im Frühlingswald zur hohen Zeit. Das Bild hat einen Aufbruchcharakter, so urwüchsig und naiv voll ahnungslosem Glücksgefühl, das junge Menschen haben, die sich einander schenken und ihre Zukunft bedenkenlos in die Hand nehmen. 2011
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