Flyer mit Pro

 Aufwertung der Carearbeit
Vor allem auch christliche Theologinnen unterstreichen den Wert
eines Grundeinkommens für die Carearbeit, also für die
Pflegearbeit in Familie und Pflegeberufen, die häufig unbezahlt
oder unterbezahlt ist. Ein Grundeinkommen gibt Menschen, die
sich diesen ganz wichtigen Arbeiten widmen, eine ökonomische
Grundlage. Sie kann Männer dazu motivieren, diese Art der Arbeit
vermehrt mitzutragen.
So oder so: Wir beginnen mit Musse, mit Sonntag
Die christliche Woche beginnt mit Feiern, der Musse, dem
Sonntag. Erst dann kommt das Arbeiten. Arbeit gehört nicht zu den
zentralen Glaubensinhalten. Geschenktes Leben, Gnade,
Dankbarkeit und daraus folgende Fürsorge jedoch schon.
Ob dagegen oder dafür –
Reden Sie mit:
«Genug für alle?»
Zum Beispiel am 7. Mai (11 Uhr) im Grossmünster Zürich, am 11.
Mai (19.00 Uhr) in der Kantonsschule Schaffhausen, am 17. Mai
(19.30) in Oberlunkhofen.
Grundeinkommen
Ob dagegen oder dafür –
Ihr Engagement in der Debatte ist wertvoll:
Weitere Argumente und Materialien auf www.bedingungslos.ch/blog/kirche Christliche Argumente
Pro und Kontra
Es ist die «utopischste Initiative», über welche die Schweiz am 5.
Juni 2016 abstimmen wird, wird vielerorts gesagt. Was könnten
christliche Argumente dagegen und dafür sein?
Argumente dagegen
Argumente dafür
Ohne Arbeit kein Essen
Bedingungslos
Der Apostel Paulus schreibt: Wer nicht arbeiten will, der soll auch nicht
essen (2 Thess 3, 10). Auch die Sündenfallgeschichte erzählt, dass wir
unsere Arbeit im Schweisse unseres Angesichts verrichten sollen. Da
geht gar nichts bedingungslos. Bindungslos war nur das Paradies. Aber aus
diesem sind wir verstossen. Wer ein bedingungsloses Grundeinkommen
wünscht, träumt sich ins Paradies hinein und holt den Himmel auf die Erde,
wo er nicht hingehört. Es wird Kraut und Rübli, Gott und Mensch, Himmel
und Erde vermischt. Eine theologische Ursünde, denn Theologie ist die
Kunst des Unterscheidens.
Wir sind bedingungslos auf die Welt gekommen. Gott hat uns bedingungslos das Leben geschenkt. Er schenkt uns das, was wir zum
Leben brauchen. Gerade die Reformierten Christinnen und Christen
unterstreichen, dass das, was wir zum Leben am wichtigsten brauchen – das Leben, die Gnade, die Liebe und die Vergebung Gottes –
bedingungslos sind.
Weil wir bedingungslos angenommen sind von Gott, können wir
nun auch bedingungslos Nächstenliebe üben und solidarisch
sein. Das tun Christinnen und Christen aus Dankbarkeit. Nicht, weil
wir müssen – sondern weil wir dürfen.
Falsches Menschenbild
Auch das Menschenbild, von dem die Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens ausgeht, ist falsch. Die Bibel weiss, dass der Mensch zugleich
gerecht und sündig ist. Wer meint, dass der Mensch, der ein bedingungsloses Grundeinkommen geschenkt kriegt, nicht auf der faulen und sündigen
Haut als Nichtstuer und Tagträumer dem lieben Gott den Tag stiehlt, hat
von dieser Einsicht in die Abgründe des Menschen nichts verstanden. Nur
Gutmenschen können so träumen. Denn schliesslich ist der «Mensch zur
Arbeit geboren wie der Vogel zum Fliegen», wie es Luther sagt.
Süsses, aber tödliches Gift
Ja, das Grundeinkommen ist ein zwar süsses, aber tödliches Gift. Es zerstört die Eigenverantwortung aller Menschen. Zudem fallen dann die Menschen, welche wirklich Hilfe nötig hätten, durch alle sozialen Maschen.
Richtiges Menschenbild
Jeder Mensch strebt nach Sinn: Nach einer ihm angemessenen Art
des Tätigkseins, nach einem Platz in der Gesellschaft. Jeder gesunde Mensch möchte sinnvolle Arbeit tun. Damit ihm dies möglich ist,
schenken wir einander aus Solidarität das, was wir alle als Grundlage
zum Leben – und zum Arbeiten – brauchen.
Aufrechter Mensch
Zwingli hat vor knapp fünfhundert Jahren unser Menschenbild grundlegend verändert. Er hat die Fürsorge eingerichtet – und damit die
Abhängigkeit der Armen von reinen Almosen, die willkürlich sind,
abgeschafft. Mit einem bedingungslosen Grundeinkommen muss kein
Mensch mehr Bücklinge machen. Er wird zu einem aufrechten, freien
und würdigen Leben befreit. Ein reformatorisches, urchristliches Anliegen geht damit in Erfüllung. Der Mensch bleibt zwar «zumal Sünder
und Gerecht». Wir sehen ihn von nun an aber mit Gottes Augen: Aufrecht, frei, selbstbestimmt, zur Nächstenliebe und Solidarität befreit.