Leichte Beschleunigung der Konjunktur trotz - Boerse

P R E S S E I N F O R M AT I O N
Wien, 15. April 2016
Bank Austria Konjunkturindikator:
Leichte Beschleunigung der Konjunktur trotz steigender globaler Risiken

Bank Austria Konjunkturindikator steigt im März auf 0,2 Punkte und ist damit erstmals seit
September wieder im positiven Bereich

Stimmung unter Konsumenten und in der Industrie leicht verbessert

Inlandsnachfrage steigert Wachstum im ersten Quartal 2016 auf bis zu 0,5 Prozent zum Vorquartal

1,5 Prozent Wirtschaftswachstum für 2016 in Sicht – 2017 keine weitere Beschleunigung erwartet

Österreich weist im ersten Quartal innerhalb der EU die dritthöchste Inflationsrate auf – im
Jahresdurchschnitt 2016 werden 1,4 Prozent erwartet
Die Konjunkturstimmung in Österreich zeigt mit Beginn des Frühlings wieder leicht nach oben, befindet
sich allerding weiterhin auf einem recht bescheidenen Niveau. „Der Bank Austria Konjunkturindikator ist
im März auf 0,2 Punkte gestiegen und erreicht damit erstmals seit September des Vorjahres wieder
einen positiven Wert. Dies ist sowohl auf eine leichte Verbesserung der Stimmung unter den
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Konsumenten als auch auf eine positivere Geschäftseinschätzung in der Industrie zurückzuführen“, meint
Bank Austria Chefökonom Stefan Bruckbauer.
Die Stimmung in der europäischen Industrie ist angesichts der anhaltenden Verunsicherung auf den
Finanzmärkten und nur schwacher globaler Wachstumssignale zwar durchwachsen, hat sich aber aktuell
in den meisten Ländern etwas verbessert. Das mit dem österreichischen Außenhandel gewichtete EUIndustrievertrauen ist im März daher leicht gestiegen, gestützt vor allem auf eine günstigere
Geschäftseinschätzung an der EU-Peripherie und in den mittel- und osteuropäischen Ländern. In diesem
Umfeld hat sich nach dem starken Einbruch im Vormonat auch die Stimmung der heimischen Industrie
etwas aufgehellt. „Das Industrie- und das Konsumentenvertrauen haben sich in Österreich im März zwar
verbessert, liegen jedoch in beiden Fällen noch spürbar unter dem langjährigen Durchschnitt. Im
internationalen Vergleich sind die österreichischen Konsumenten und Industriebetriebe sogar besonders
pessimistisch“, so Bank Austria Ökonom Walter Pudschedl. Der Unterschied gegenüber anderen
europäischen Ländern spiegelt sich fast ausschließlich in den sehr ungünstigen Erwartungen für die
kommenden Monate wider, während die aktuelle Lage als durchaus gut beurteilt wird. Daher ist davon
auszugehen, dass sich die Erholung der heimischen Wirtschaft im ersten Quartal 2016 ungeachtet der
zurückhaltenden Stimmung, die in den vergangenen Monaten den Bank Austria Konjunkturindikator
nach unten gedrückt hat, recht solide fortgesetzt hat.
Wirtschaftswachstum im ersten Quartal 2016 voraussichtlich gestiegen
Nach dem BIP-Anstieg um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal zum Jahresausklang 2015 signalisieren
die bisher vorliegenden Frühindikatoren eine leichte Belebung des Wirtschaftswachstums zu Beginn des
Jahres 2016 vor allem durch den Konsum – angetrieben durch die Tarifreform der Lohn- und
Einkommensteuer. Zudem deuten der gestiegene Auslastungsgrad der heimischen Industrie und
zaghafte, positive Signale aus dem Kreditsektor auf eine zumindest leichte Aufwärtsbewegung der
Investitionen hin. „Die heimische Wirtschaft hat sich zu Beginn des Jahres 2016 voraussichtlich besser
entwickelt, als es die angespannte Stimmung und belastenden globalen Einflüssen vermuten lassen.
Dank ausreichender Unterstützung durch die Inlandsnachfrage gehen wir für das erste Quartal von
einem Anstieg des BIP um bis zu 0,5 Prozent zum Vorquartal aus. Die österreichische Wirtschaft startete
somit mit einem Plus von rund 1 Prozent im Jahresvergleich ins Jahr 2016“, meint Pudschedl. Zu Beginn
des Jahres übertrifft damit die österreichische Wirtschaft die Wachstumsdynamik des Vorjahres von 0,9
Prozent leicht.
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Nach dem recht soliden Beginn im Jahr 2016 sollte die moderate Aufwärtstendenz der Konjunktur in
Österreich im weiteren Jahresverlauf anhalten. Die Inlandsnachfrage, vor allem der private Konsum dank
der Steuerreform, wird auch in den kommenden Quartalen die österreichische Wirtschaft in Schwung
halten. Allerdings haben sich die Sorgen um die Konjunkturentwicklung in den Schwellenländern in den
vergangenen Monaten weiter erhöht. Die wirtschaftliche Situation in China, der Preisverfall von
Rohstoffen und die Trendwende in der US-Geldpolitik sind die drei großen wirtschaftlichen
Herausforderungen in den Schwellenländern mit Störpotenzial für die globale Konjunktur. Während eine
globale Rezession, ausgelöst durch die Schwellenländer, zwar unwahrscheinlich scheint, ist das Risiko,
dass die Weltwirtschaft 2016 an Schwung verlieren könnte, spürbar gestiegen. Damit dürften sich die
Aussichten für die heimische Exportwirtschaft etwas eintrüben. „Wir erwarten für Österreich weiterhin
ein Wirtschaftswachstum von 1,5 Prozent im Jahr 2016, wenn auch angesichts des steigenden globalen
Gegenwinds die Prognoserisiken zugenommen haben. Auch im kommenden Jahr ist maximal mit einem
BIP-Anstieg von 1,5 Prozent zu rechnen, eine Wachstumsbeschleunigung für 2017 ist nicht in Sicht“, fasst
Bruckbauer zusammen. Der positive Effekt der Steuerreform auf den Konsum wird 2017 nachlassen und
kann durch mehr Auslandsnachfrage dank eines leicht verbesserten globalen Wirtschaftsumfelds
bestenfalls kompensiert werden.
Inflation steigt 2016 moderat – und bleibt im EU-Spitzenfeld
Die Inflation ist in Österreich im ersten Quartal 2016 auf durchschnittlich 1 Prozent im Jahresvergleich
gestiegen, nach 0,7 Prozent gegen Jahresende 2015. Steueränderungen, wie die Anhebung des
ermäßigten Umsatzsteuersatzes, sowie die leicht anziehende Binnenkonjunktur haben den Rückgang der
Rohölpreise mehr als kompensiert. Auch die harmonisierten Verbraucherpreise gemäß Eurostat stiegen
im Durchschnitt der ersten drei Monate um 1 Prozent. Damit weist Österreich innerhalb der EU im ersten
Quartal die dritthöchste Inflationsrate auf. „Die Teuerung ist aktuell sehr moderat und wird sich dank
niedriger Ölpreise in der ersten Jahreshälfte knapp unter 1 Prozent im Jahresvergleich bewegen. Erst im
späteren Jahresverlauf sollte die Inflation infolge eines Basiseffekts bei den Rohstoffpreisen etwas
stärker anziehen. Mit 1,4 Prozent wird der Anstieg der Verbraucherpreise im Jahresdurchschnitt 2016
über dem Vorjahreswert liegen“, prognostiziert Bruckbauer. Österreich wird damit wieder einen klaren
Inflationsaufschlag gegenüber dem Euroraum aufweisen. In den vergangenen fünf Jahren sind in
Österreich die Preise damit insgesamt um fast 4 Prozentpunkte stärker gestiegen als im Euroraum oder
im Nachbarland Deutschland.
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BIP real
Bank Austria
KonjunkturIndikator
Veränderu
ng zum
Vorjahr
Dez.98
2,1
2,5
Dez.99
4,7
4,0
Dez.00
2,6
4,0
Dez.01
Dez.02
Dez.03
Dez.04
Dez.05
Dez.06
Dez.07
Dez.08
Dez.09
Dez.10
Dez.11
Mär.12
Jun.12
Sep.12
Dez.12
Mär.13
Jun.13
Sep.13
Dez.13
Mär.14
Jun.14
Sep.14
Dez.14
Mär.15
Jun.15
Sep.15
Dez.15
Jän.16
Feb.16
Mär.16
0,3
1,8
1,2
2,7
2,8
3,8
2,7
-0,9
-0,2
2,6
0,8
1,5
0,1
0,4
1,1
-0,8
0,1
0,6
1,3
0,8
0,5
0,3
-0,2
0,5
0,9
1,0
1,1
1,8
2,6
2,1
2,5
2,3
4,1
3,5
-1,4
0,2
3,8
-0,2
0,5
0,3
-1,1
-0,6
0,7
-0,1
0,8
0,9
1,0
0,8
-0,1
-0,2
0,3
0,1
0,1
0,0
0,0
-0,1
0,2
Quelle: Bank Austria Economics & Market Analysis Austria
Rückfragen:
Bank Austria Economics & Market Analysis Austria
Walter Pudschedl, Tel. +43 (0) 50505 - 41957;
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