Rankings – historisch-soziologisch gesehen

Rankings – historisch-soziologisch gesehen
Ad-hoc Gruppe auf dem 38. Kongress der DGS
Universität Bamberg (26.09. – 30.09.2016)
Veranstalter: Leopold Ringel & Tobias Werron (Bonn)
Rankings haben sich in den letzten Jahrzehnten zu einem globalen Phänomen entwickelt:
Staaten, Städte, Universitäten, Unternehmen, Künstler, Sportler – kaum ein Feld, in dem
nicht Akteure „gerankt“, d.h. quantifizierten Leistungsvergleichen unterworfen werden. Die
soziologische Literatur konzentriert sich meist auf Rankings im Erziehungs- und
Wissenschaftssystem, sowie auf die letzten Jahre und Jahrzehnte, in denen ihre Sichtbarkeit
und ihr Einfluss unbestreitbar zugenommen haben. In dieser Ad hoc-Gruppe wollen wir die
Forschungsperspektive ausweiten und in Richtung einer allgemeinen Soziologie von Rankings
weiterentwickeln. Zu diesem Zweck verstehen wir Rankings als eine allgemeine soziale
Operation, die in unterschiedlichen Feldern vorkommt, von unterschiedlichen Akteuren auf
unterschiedliche Weise hergestellt und für unterschiedliche Zwecke mit unterschiedlichen
Folgen eingesetzt werden kann. Das erlaubt, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen
verschiedenen Fällen vergleichend zu untersuchen und auch die langfristige Geschichte von
Rankings systematisch zu berücksichtigen. Dabei interessieren uns insbesondere die noch
kaum diskutierten Potentiale historischer Vergleiche. In der Ad-Hoc Gruppe können unter
anderem die folgenden Fragen untersucht werden:
(1) Was genau sind Rankings? Wie lassen sie sich konzeptionell verstehen und von anderen
Techniken der Bewertung unterscheiden?
(2) Wie werden Rankings produziert?
(3) Wann treten Rankings zum ersten Mal in verschiedenen Feldern auf? Wie breiten sie sich
aus, wie werden sie institutionalisiert?
(4) Welche Effekte haben Rankings?
Ausgehend von diesen Fragen sollen die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen
verschiedenen Rankings genauer analysiert und historisch kontextualisiert werden – mit dem
Ziel, auch aktuelle Diskussionen über Rankings neu einordnen und bewerten zu können.
Wir freuen uns über aussagekräftige Abstracts (bis 350 Wörter) in deutscher oder englischer
Sprache bis zum 30. April 2016 an [email protected].