Jahresbericht 2015 Die im Jahr 2016 anstehenden Pfarrwahlen waren ein wichtiges Thema für die Kirchgemeinde. Nach den vom Kirchenrat veröffentlichten Richtgrössen hätte die ordentliche Pfarrstelle eine Kürzung von 70 auf 60 Stellenprozent erfahren. In Gesprächen mit verschiedenen Partnern konnte jedoch erreicht werden, dass diese im bisherigen Umfang erhalten bleibt, mit der Auflage, dass sich Pfarrteam und Kirchenpflege intensiv um die Kooperation mit Nachbargemeinden bemühen. In den Synodalwahlen im Frühsommer wurde unsere Pfarrerin Christine Diezi als Synodale für den Bezirk Andelfingen gewählt. Das kirchliche und soziale Leben richtete sich an verschiedene Altersgruppen und ihre Interessen: Ein Höhepunkt war das vom Gemischten Chor Dorf, der von der Kirche wesentlich unterstützt wird, im Frühjahr aufgeführte Musical ‚Timbuktu’, das eine Reihe von Sehnsuchtsliedern in eine von einem Chormitglied verfasste Handlung einband. Musik als Gemeinschaftserlebnis findet seit dem September auch in der Kirche statt: ‚Musig i dä Chile’ unter der Leitung von zwei musikbegeisterten Dorfemern und Pfarrer Rolf Diezi ist eine offene Werkstatt, in der sich jeder und jede einbringen kann, sei es als Musiker oder als Zuhörerin. Zur Erwachsenenbildung gehörte der Abend mit Kapitän Stefan Schmidt, der berichtete, wie sein Schiff Cap Anamur im Mittelmeer Menschen rettete. Der Vortrag regte zu einer Auseinandersetzung mit der Flüchtlingsfrage an, eine Problematik, auf die es keine einfachen Antworten gibt und die an Aktualität seither noch zugenommen hat. Ein weiterer Brennpunkt aktuellen Geschehens, nämlich Israel und seine Nachbarn, beleuchteten die Vorträge von Assaf Zeevi und Daoud Nassar. Der Israeli Zeevi berichtete von Israel und seiner innenpolitischen Lage, während Daoud Nassar, Angehöriger einer christlichen palästinensischen Familie in Bethlehem, sein Projekt ‚Zelt der Völker’ vorstellte, das in kreativem gewaltlosen Widerstand dem jahrelangen Konflikt zu begegnen sucht. In der seit November laufenden Vortragsreihe ‚Wenn mir der Tod begegnet – Sterben für Anfänger’ kommen ganz verschiedene Aspekte des Themas zur Sprache: So war bisher ein Abend der Palliativmedizin und einer dem christlichen Denken und Glauben zum Tod gewidmet. Für die ganze Gemeinde organisierten Pfarrteam, Politische Gemeinde und Kirchenpflege die Dorfemer Reise. Sie führte auf die Reichenau, die sich Ende September von ihrer schönsten Seite zeigte: Die ganze Insel ist dank dem milden Klima ein Gemüse- und Weingarten. Die um das Jahr 1000 entstandenen Wandmalereien der Georgskirche in Oberzell mit Darstellungen aus dem Leben Christi, aber auch die Abteikirche in Mittelzell zeugen von der Grösse und der kulturellen Bedeutung der Klosterinsel im Mittelalter. Zwar ist das Kloster als Institution verschwunden, aber es hat uns Unvergängliches hinterlassen – und dafür sind wir dankbar. Am 31. Mai wurden zehn junge Menschen in der Kirche Dorf konfirmiert. Zu den Dorfemern und Dorfmerinnen, Michael Gut, Céline Keller, Harry Kindhauser, Sina Kuster, Scott McCabe, Imana Rüttimann, Luca Montagni, Silvio Müller und Ramona Zuber, gesellte sich die Sportlerkonfirmandin Pia Schönfeld aus Oberhasli. Die Konfirmandinnen und Konfirmanden stehen vor dem grossen Schritt in das erwachsene Leben, aber auch kleinere Schritte, wie derjenige des Schulbeginns, wurden mit einem besonderen Gottesdienst begleitet. Den jüngsten Gemeindemitgliedern gewidmet war die Liechtli-Fiir im November, in der selbstgebastelte Eulenlaternen in die dunkle Kirche getragen wurden. Wie jedes Jahr wurden am letzten Mittwoch vor dem Ersten Advent von Gross und Klein Adventskränze für die Dorfemer Seniorinnen und Senioren gebunden. Die auf ihnen befestigten Kerzen waren von den Kindern und Jugendlichen unter kundiger Leitung von Pfarrer Rolf Diezi im Wöschhüsli des Pfarrhauses gezogen worden. Zu Ende des Jahres verabschiedeten wir uns am Weihnachtsgottesdienst offiziell und am darauffolgenden Sonntag noch ganz persönlich von unserer Organistin Ruth Stutz. Sie hat während 50 Jahren als Organistin in verschiedenen Gemeinden gewirkt, davon 27 Jahre in Dorf. Während dieser langen Zeit war sie immer für uns da, hat die Gottesdienste in fröhlichen und traurigen Momenten einfühlsam begleitet – Ruth Stutz wird uns fehlen, das ist sicher, aber wir freuen uns für sie, dass sie nun endlich, wie sie es sich wünscht, ganz frei über ihre Zeit verfügen kann. … und hier in ‚Ihrer’ Kirche in Dorf Ruth Stutz an der Orgel der Kirche Henggart, 1967 Im April 2016 Kirchenpflege Dorf
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