Fundiert 1|2016 - GFS Fundraising Solutions GmbH

TH E MA
F und r ai si ng
Te rm ine 2 01 6
TH E MA
D ie G F S b e im
D eu ts ch en F u nd rai si ng Ko n g res s
TH E MA
Das perfekte Briefing
für Mailings
TH E MA
Der sinnvolle
Einsatz von Give
Aways
TH E MA
Probleme und
Chancen des OnlineFundraisings
TI TE LTH E MA
Flüchtlinge &
Fundraising
Ausgabe 1, April 2016
N EUES A U S D E R W E LT D E S F U NDR A I SI NG S
„WIR SCHAFFEN DAS“
Angela Merkel
© Fred Fuchs 2016
Neues aus FUNDland
IMPRESSUM
Jahrgang 18, Ausgabe 1, April 2016
HERAUSGEBER GFS Fundraising Solutions GmbH
Linzer Straße 21, 53604 Bad Honnef
Tel.: +49 2224 918-250
Fax: +49 2224 918-260
E-Mail: [email protected]
GESCHÄFTSFÜHRUNG
Axel Götz,
Michael Solzbacher
REDAKTION
Dr. Udo Marquardt
GRAFIK/LAYOUT
GFS Fundraising Solutions GmbH
FOTOS
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Trueffelpix/fotolia
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Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne
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FUNDIERT® ist ein eingetragenes Warenzeichen der GFS Fundraising Solutions GmbH.
Axel Götz
Geschäftsführer
Michael Solzbacher
Geschäftsführer
Inhalt
Editorial
Die Menschen, die derzeit zu uns fliehen, bestimmen die gesellschaftliche Debatte in unserem Land wie kaum ein anderes Thema. Selbst-
03 Editorial
04 Fundraising und
Flüchtlinge
verständlich spielt diese Debatte auch im Fundraising eine Rolle. Die
06
Flüchtlinge haben uns 2015 einen neuen Spendenrekord beschert. Fast
Der Boom wird nicht
von alleine kommen
08
Give Aways
rutschen. Darüber müssen auch wir im Fundraising reden. Denn unser
10
Geschäft lebt im Wesentlichen davon, dass wir Menschen mitnehmen,
Das perfekte Briefing
für Mailings
jeder zweite erwachsene Deutsche engagiert sich für die Menschen, die
zu uns fliehen. Zugleich hat die andere Hälfte der Bevölkerung Angst,
durch diese Entwicklung ausgegrenzt zu werden, ins soziale Abseits zu
sie beteiligen – und eben gerade nicht „draußen vor der Tür“ lassen.
Lassen Sie uns darüber reden! Zum Beispiel beim Deutschen Fundraising Kongress in Berlin. Wir freuen uns darauf, dort mit Ihnen an unserem Stand ins Gespräch zu kommen. Und jetzt wünschen wir Ihnen
12
Die GFS beim Deutschen Fundraising Kongress
12Termine
eine anregende Lektüre der neuen FUNDIERT.
3
Fundraising und Flüchtlinge
Die eine Hälfte der Bevölkerung engagiert sich für Flüchtlinge,
die andere Hälfte befürchtet Benachteiligungen
Im Jahr 2015 wurden laut GfK Cha-
2015 für Flüchtlinge eingesetzt. Das
Das Erfreuliche am Spendenjahr
rityScope „Bilanz des Helfens 2016“
sind 47 Prozent der Privatpersonen ab
2015 ist, dass das Spendenplus für
rund 5,5 Milliarden Euro gespendet.
10 Jahren. Etwa jeder Dritte (34 %)
die Flüchtlingshilfe kaum zulasten
Das ist ein neuer und deutlicher
hat sich ausschließlich mit Sachspen-
anderer Zwecke geht. Ein Trend, den
Spendenrekord. Das Ergebnis von
den beteiligt, acht Prozent mit Geld-
Winfried Meilwes, Fundraiser bei den
2015 liegt 11,7 Prozent über dem von
spenden und sechs Prozent haben
Schwestern der heiligen Maria Mag-
2014. Die im Auftrag des Deutschen
sich ehrenamtlich engagiert.
dalena Postel (SMMP), nur bestätigen
kann: „Die Flüchtlingskrise hat bei
Spendenrates erstellte Studie zeigt:
4
Mehr Menschen haben öfter mehr
Diese Verteilung wird von Organisati-
uns bisher keine direkten Auswir-
Geld gespendet.
onen bestätigt, die aktiv zu Spenden
kungen auf die Spendenerlöse gehabt.
für die Flüchtlingshilfe aufgerufen
Die Mailingerlöse haben das Niveau
Fast jeder zweite Deutsche hat sich
haben, wie die ora Kinderhilfe: „Wir
der Vorjahre gehalten. Allerdings
2015 für Flüchtlinge engagiert
unterstützen derzeit Flüchtlinge im
kam es zu vereinzelten Nachfragen
Libanon und in Syrien. Im vergan-
von Spenderinnen und Spendern, ob
Zurückzuführen ist das höhere Spen-
genen Herbst haben wir Flüchtlinge
die Spende wirklich dem Mailing-
denaufkommen auch auf zwei he-
auf der Balkanroute mit Kleidung,
projekt zugute käme und nicht für
rausragende Ereignisse, für die 2015
Decken, Lebensmittel etc. versorgt.
die Flüchtlingsarbeit verwandt wird.
Spenden gesammelt wurden. Einmal
Unsere Spendenaufrufe dafür waren
Auch das Anschreiben zu unserem
auf das verheerende Erdbeben in Ne-
durchaus erfolgreich und lagen leicht
Weihnachtsmailing, wo wir am Rande
pal im Mai. Dann auf die Flüchtlings-
über dem Durchschnitt anderer Akti-
unsere Hilfen innerhalb der Flücht-
krise, die seit dem Herbst die Bericht-
onen. Sehr gut dagegen liefen unsere
lingsarbeit vorgestellt, aber nicht
erstattung in den Medien bestimmt
Anfragen für Sachspenden bei Firmen.
beworben haben, wurde von Einzel-
und für die es zahlreiche Spenden-
Von dieser Seite aus sind wir aus-
nen kritisch bewertet. Wir stellen
aufrufe und Mailings gab. Dass diese
gezeichnet unterstützt worden“, so
somit bei einem kleinen Spenderkreis
Aufrufe Gehör fanden, belegt die
Vorstand Jochen Hackstein.
eine gewisse Distanziertheit bezüg-
GfK-Studie deutlich. 31,8 Millionen
lich einer finanziellen Förderung der
Menschen in Deutschland haben sich
Flüchtlingshilfe fest.“
Angst und Zweifel
betrachtet, neigt nicht dazu, sich mit
zu der auch die Flüchtlingshilfe ge-
Geld-, Sach- oder Zeitspenden ein-
zählt wird, stammen vor allem aus
Die Distanziertheit, die Winfried
zubringen. Warum auch sollte man
Mehrausgaben bestehender Spender
Meilwes hier anspricht, spiegelt sich
etwas unterstützen, dem man eher
oder aus Umwidmungen der Mittel,
auch in der GfK-Studie wieder. 54
negativ gegenübersteht? Wer dage-
also weniger Geld für andere Zwecke.
Prozent der Befragten befürchten,
gen den Flüchtlingen gegenüber offen
Das hat durchaus zu tun mit dem
dass durch die Flüchtlinge arme
ist, der neigt deutlich eher dazu, sich
„involvement“, von dem im Fundrai-
Menschen in Deutschland ins Hin-
zu engagieren. Wobei laut Studie die
sing so viel die Rede ist. Während die
tertreffen geraten. Und es ist im
Geld- und Zeitspender deutlich opti-
eine Hälfte der Bevölkerung sich dem
Wesentlichen auch diese Hälfte der
mistischer sind als Sachspender, dass
„Wir“ zugehörig fühlt, das Angela
Bevölkerung, die sich eben nicht für
Deutschland die Zahl der Flüchtlinge
Merkel meint, wenn sie sagt: „Wir
Flüchtlinge engagiert. Zwei Drittel
verkraften kann.
schaffen das“, fühlt sich die andere
Hälfte zunehmend von diesem „Wir“
der Befragten, die sich in keiner
Weise engagieren, sind überzeugt,
Im Grunde zeigt sich hier eine alte
abgekoppelt und ausgeschlossen. Hier
dass Deutschland die große Zahl an
Fundraising-Einsicht: Wer Spenden
zeigt sich, wie klar das Fundraising
Flüchtlingen nicht verkraften kann.
braucht, muss Spender fragen. Die
gesellschaftliche Strömungen wider-
GfK-Studie belegt dieses „Hauslisten-
spiegelt.
Die Studie belegt klar: Wer die
Phänomen“. Die großen Zuwächse
Flüchtlinge mit Angst und Skepsis
bei der Not- und Katastrophenhilfe,
UMA
5
„Der Boom wird nicht
von alleine kommen“
Probleme und Chancen des Online-Fundraisings
Im Jahr 2000 ging es beim Bad Hon-
2009 kamen die ersten internetfähigen
Webseite von Aktion Deutschland Hilft
nefer Fundraising Forum um die Frage,
Handys für die breite Masse auf den
wurde Anfang 2014 von nur jedem
welche Fundraising-Instrumente zu-
Markt. Heute werden zwei von drei
zehnten Nutzer via Smartphone aufge-
kunftsträchtig und Erfolg versprechend
Webseiten von einem Smartphone oder
rufen, mittlerweile kommt jeder dritte
sind. Die Experten damals prognos-
Tablet aufgerufen. Entsprechend rät Pe-
Besucher über das Handy auf unsere
tizierten, das Internet werden in den
ter Scharpfenecker, Geschäftsführer der
Seite. Daher sind wir froh, unsere Seite
kommenden zehn Jahren eine zentrale
Bonner Agentur „more virtual agency“,
letztes Jahr so optimiert zu haben, dass
Rolle im Fundraising spielen. 2010 star-
die ganzheitliche Kommunikations- und
sich die Inhalte an jedes Endgerät op-
tete die FUNDIERT eine Umfrage zum
Technologieberatung bietet und Online-
timal anpassen. Insbesondere bei mitt-
Thema Neuspendergewinnung. Auch
Fundraising als eigenes Geschäftsfeld
leren und größeren NPOs ist das Thema
dabei wurde dem Internet eine glän-
betreibt: „Die Erwartungshaltung, mit
mobiles Internet sicher ganz oben auf
zende Zukunft im Fundraising voraus-
der wir ins Internet gehen, ist nicht
der Agenda“, so Reichenbach.
gesagt. Bis zum Jahr 2015 sollte sich
teilbar. Deshalb müssen auch die
seine Bedeutung als Instrument der
Websites von NPOs technologisch und
Neuspendergewinnung laut Prognose
gestalterisch zeitgemäß sein und über
um den Faktor 1,5 steigern.
Lösungen für eine adäquate Darstellung
Auf der Agenda stehen auch Themen
auf allen Endgeräten verfügen. Respon-
wie Fundraising in Sozialen Netz-
sive Design ist heute Standard.“
werken, die Evaluation des eigenen
Die Wirklichkeit sieht anders aus. Nur
Engagements dort, Crowdfunding und
1,8 Prozent aller Spenden wurden 2015
online eingeworben, 24,7 Prozent dage-
Smart und mobil
natürlich die Möglichkeiten des ePayments, vor allem mit dem Smartphone.
gen durch den persönlich adressierten
6
Institutional Readiness
Brief, der seine Bedeutung gegenüber
Genau da liegt aber ein Kernproblem
Organisationen, die da mithalten wol-
2014 damit sogar noch um 4 Prozent
des Online-Fundraising. Die technische
len, dürfen Online-Fundraising nicht
steigern konnte (Bilanz des Helfens
Entwicklung des Internets ist rasant.
nebenbei betreiben, sagt Reichenbach:
2016). Die Entwicklung ist erstaunlich.
Die Organisationen kommen kaum
„Notwendige Voraussetzung für Online-
Denn etwa im selben Zeitraum hat sich
nach. „Der Boom wird nicht von allei-
Fundraising-Erfolg ist Institutional
die Zahl der Internetnutzer verdoppelt.
ne kommen“, sagt Thilo Reichenbach,
Readiness und die Bereitschaft, in das
Heute sind acht von zehn Bundesbür-
Leitung Stabsstelle Marke & Online
Online-Fundraising zu investieren.
gern im Netz. Und das vor allem mobil.
bei Aktion Deutschland Hilft e. V. „Die
Erfolgreiches Online-Fundraising be-
Wie kreatives Multichannel-Fundraising online und offline aussieht, zeigt die Seite: www.creativefundraisingtools.com
treibt man nicht nebenbei. Stattdessen
„Online-Werbung bietet NPO die Mög-
kierende Kommunikationsmaßnahmen
braucht es spezialisierte Mitarbeiter mit
lichkeit, auch kleinste Zielgruppen über
erfolgsentscheidend. Im digitalen Raum
technischem Know-how und Online-
ein gezieltes Targeting zu erreichen
gilt es dort präsent zu sein, wo sich
Marketing-Wissen, die sich dem Auf-
und so Streuverluste zu vermeiden. Der
die Zielgruppe wirklich bewegt, und
und Ausbau des Online-Fundraising
Einsatz multimedialer Elemente wie
präsent zu sein, wenn Menschen nach
widmen können.“
Fotos, Bilderstrecken und Videos ist
Informationen und Angeboten suchen.“
extrem hilfreich, um die Marke einer
Markenbildung online
NPO emotional aufzuladen und ihre
Couch-Fundraising
Mission und Story zu erzählen. Über
Wer aber beschließt, sich ernsthaft im
soziale Netzwerke können NPOs in den
Und schließlich wird es auch möglich,
Online-Fundraising zu engagieren, dem
Dialog mit ihren Unterstützern treten.
zum Beispiel über QR-Codes klassische
bieten sich ganz neue Möglichkeiten.
Sind die kommunizierten Inhalte für die
Mailings direkt mit Videos, Bildern und
„An dieser Stelle kann man natürlich
Rezipienten relevant, teilen sie sie mit
ePayment zu verlinken. Das macht ge-
auch die Definition eines Spenders
Freunden und Bekannten und werden
rade bei mobilen Endgeräten Sinn. Man
hinterfragen. Denn schon das Teilen ei-
so zu Botschaftern der NPO-Marke“,
muss, wenn man ein Mailing liest, nicht
ner Fundraising-Maßnahme stellt eine
so Reichenbach. Peter Scharpfenecker
mehr aufstehen und den Computer an-
geldwerte Aktion dar“, sagt Scharpfen-
betont, dass gerade bei der Markenbil-
machen. Mit dem Smartphone gelangt
ecker. Der Gedanke dahinter: Wer selbst
dung flankierende Maßnahmen nötig
man bequem vom Mailing ins Internet.
nicht spenden kann, hat in den Sozialen
sind: „Ein stimmiges Zusammenspiel
„Crossmediale Angebote, die Verlän-
Medien immerhin die Möglichkeit,
von Technik und eine durch Storytelling
gerung von Print nach Web, finden
einen Spendenaufruf zu teilen oder zu
hergestellte brand awareness kann
zunehmend höhere Akzeptanz, da die
liken. Er wird dadurch also selbst zum
klare Markenbotschaften transpor-
entsprechenden Endgeräte unmittelbar
Fundraiser. Mit einer solchen Graswur-
tieren, eine Beziehung zu Spendern
genutzt werden können und nicht mehr
zelmethode hat Obama seine beiden
herstellen bzw. festigen und letztend-
an einen festen Platz gebunden sind“,
Wahlkämpfe zu einem wesentlichen
lich erfolgreich Spenden generieren.
weiß Peter Scharpfenecker. Konkret
Teil finanziert.
Technologische Tools „von der Stange“
heißt das: Man muss nicht mehr zur
sind hierfür allerdings kaum geeignet.
Bank gehen, um zu spenden. Man kann
Auch für die Markenbildung einer NGO
Da „spannende“ Angebote Bekanntheit
jetzt auf der Couch sitzen bleiben und
eignet sich das Internet hervorragend.
und Reichweite benötigen, sind flan-
helfen. Couch-Fundraising! UMA
7
Give-Aways
Gezielt eingesetzt erhöhen sie die Responsequote deutlich
Man sagt, kleine Geschenke erhalten
zent dagegen macht ein Give-Away
die Freundschaft. Dieser Grundsatz
praktisch keinen Unterschied in der Re-
steht oft hinter dem Versenden von
sponse. Allerdings stärkt es die Bindung
Give-Aways in Mailings. Jedes Give-
an die Organisation.
stehen, um die es geht. Wer dauerhaft
Away wird mit einer klaren Erwartung
auf die Post gegeben: Ich gebe dir
Viel hilft nicht viel
mit Give-Aways Spenden einwirbt,
begibt sich langfristig in eine Abwärts-
etwas – und dafür spendest du. Soweit,
spirale.“
so einfach. Nur leider geht diese Rech-
Es heißt auch: Wer viel gibt, bekommt
nung nur zum Teil auf, sagt Axel Götz,
auch viel. Bezogen auf Give-Aways
Geschäftsführer der GFS Fundraising
würde das bedeuten, dass hochwertige
Solutions GmbH: „Wenn das Give-Away
Give-Aways auch die Durchschnitts-
keinen direkten Bezug zum Mailing hat,
spende eines Mailings erhöhen, dass
Es lohnt sich also, darüber nachzu-
wirkt es eher störend und die Response
drei Postkarten besser funktionieren
denken, bei welchen Zielgruppen und
sinkt. Wenn das Give-Away allerdings
als eine. Aber das Gegenteil ist der
Themen Give Aways wirklich Sinn
in einer thematischen Relation zum
Fall, weiß Götz: „Das ist ein Effekt,
machen. Denn den Spendern geht es
Mailing steht, dann erhöht es deutlich
den wir immer wieder beobachten. Die
primär um Inhalte. Das zeigt sich auch
die Responsequoten.“ Es kommt also
Responsequote geht hoch, aber die
bei der Bindungsquote der Neuspender,
nicht darauf an, dass man etwas gibt.
Durchschnittsspende sinkt, weil man
die mit einem Give-Away gewonnen
Entscheidend ist, was man gibt.
das Give-Away in eine Art Preisliste
werden. Denn die hängt eben nicht
einordnet und entsprechend spendet.
davon ab, ob es auch beim nächsten
Ein gutes Give-Away ist smart und baut
Man gibt so viel, wie man glaubt, dass
Mailing wieder „etwas gibt“. Tatsächlich
Brücken zum Inhalt des Mailings, es
dieses Give-Away gekostet hat. Es ist
ist sie nur marginal schlechter als bei
transportiert Emotionen und verstärkt
eine Art Verkauf.“ Genau das aber soll
Neuspendern, die über ein Mailing ohne
dadurch das eigentliche Anliegen des
ein Give Away nicht sein. Seine eigent-
Give-Away gewonnen wurden. Da aber
Mailings. Wenn das gelingt, dann kann
liche Funktion ist es ja, die Botschaft
bei den Mailings mit Give-Away durch
die Response um den Faktor Zwei bis
des Mailings emotional zu verstärken
die erhöhte Response so viel mehr
Fünf erhöht werden. Allerdings gilt
und eben dadurch eine Handlung aus-
Spenderinnen und Spender generiert
das nur für Zielgruppen, die ohnehin
zulösen. Entsprechend warnt Götz auch
werden, lohnt sich der Einsatz in jedem
schwach reagieren, also Neuspender
davor, Give-Aways bei jedem Mailing
Fall. „Nach drei Jahren habe ich immer
oder ehemalige Spender zum Beispiel.
einzusetzen: „Sie sollten idealerweise
noch mehr Spender, da ich am Anfang
Im Topsegement der Spender mit einer
nur punktuell eingesetzt werden. Im
so viel mehr gewonnen habe“, so Götz.
Responsequote von bis zu 30 Pro-
Mittelpunkt müssen immer die Projekte
Der Inhalt zählt
8
UMA
Dieses
Crowdfunding
Foto: [email protected]
hatte sich Stifter Heinz H. aus L.
irgendwie anders vorgestellt …
Mit dem Fundraiser-Magazin wäre das nicht passiert.
Denn das Branchenmagazin
für Sozialmarketing, Spenden
und Stif tungen erklärt,
worauf es wirklich ankommt
beim Fundraising. Konkrete
Best-Practice-Beispiele,
Erfahrungsberichte, Trends,
Analysen sowie praktisches
Orientierungswissen
liefern immer wieder neue
Impulse für eine nachhaltige
und erfolgreiche Mittel-Akquise.
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Fundraiser-Magazin: Fachlektüre, die Spaß macht.
Das perfekte Briefing
für Mailings
Die Qualität des Ausgangsmaterials entscheidet über den Erfolg
In einem seiner letzten öffentlich gehaltenen Vorträge im
schende Moment bieten dazu das konkrete und überzeu-
Januar 2004 quantifizierte Prof. Siegfried Vögele aus seiner
gende Material. Besonders bei den eher schwach vermit-
Erfahrungsbilanz die Faktoren für erfolgreiche Spenden-Mai-
telbaren Aspekten ist „verschärft“ Substanz gefordert. Das
lings wie folgt: 40 % Absender/Botschaft, 40 % Zielgruppen,
Gesamtkonzept muss auch dann noch überzeugen, wenn der
20 % Kreation und Gestaltung. Die Herausforderung besteht
Ausweg „Weglassen“ gewählt wird.
in deren optimierter Zusammenwirkung. Dieser Beitrag fokussiert wichtige Einzelkriterien der vorausschauenden Kon-
Zielgruppenbestimmung
zeption und Materialbeschaffung für ein perfektes Briefing.
Können sich Mitglieder, Paten, aktive Spender, Großspender,
Grundkonzept, Absender und Botschaft
zu reaktivierende Spender und potenzielle Neuspender (wer
noch) in der direkten Ansprache vor dem Hintergrund unter-
Während die Öffentlichkeitsarbeit einer Organisation
schiedlicher Spenderhistorien und Loyalitäten wiederfinden?
vornehmlich die Bekanntheit und das Image beeinflusst,
Also einfach gefragt: Warum (soll) gerade ich jetzt (spen-
konzentriert sich das Fundraising auf die unmittelbar über-
den)? Mit welcher genauen Begründung passt dieses Thema/
zeugende Hilfestellung zur Beantwortung der individuellen
Anliegen für diese Zielgruppe? Ist die Art der Darstellung/
Frage: Warum, für was und wie viel soll gerade ich jetzt
Kreation zielgruppengerecht? „Natürlich“ ist die Datenquali-
spenden? Dazu ist es wichtig, das Anliegen so konkret und
tät bestens!
einfach wie möglich zu formulieren, um folgenden Aspekten/
Kriterien glaubwürdig zu genügen:
Spendenbeispiele verdichten Prioritäten
(1) Dringlichkeit
Teilen Sie Ihren Spendern mit, auf welche Art sie mit ihrem
(2) Wichtigkeit
Beitrag Teil der Lösung werden können. Erklären Sie, was für
(3) die emotionale Bedeutungsqualität für die Betroffenen
Sie Erfolg im konkreten Fall bedeutet und warum die Lösung
(„people give to people“)
des Problems für Ihre Organisation und für die Betroffenen
(4) die spezifische Qualität, Fach- und Problemlösungskom-
entscheidend ist. Spendenbeispiele pointieren die Prioritä-
petenz der Organisation
ten des Vorhabens. Glaubwürdig müssen sie schon bleiben:
(5) die spezifische Qualität und Kompetenz der handelnden
Mit 50 Euro lässt sich kein „Weltproblem“ lösen. 50 Euro
Mitarbeitenden
sind dennoch wertvoll, wenn eine überzeugende Teilantwort
(6) ggf. (politische) Anwaltschaft der Organisation für das
geboten wird. Ein zu großes „Delta“ zwischen Problemdar-
konkrete Anliegen
stellung und Lösungsansatz untergräbt letztlich die Glaubwürdigkeit der Gesamtbotschaft. Die Gefahr des „downgrad-
Die Sachdarstellung, Bilder, Texte, Graphik und das überra-
10
ing“ ist durch zu niedrig angesetzte Spendenbeispiele zu
(4) Wenn erforderlich: Bewusst wird die Anonymität von
Betroffenen und Helfern gewahrt. Dies geschieht z. B. durch
offenes „Nachstellen“, unkenntlich machen oder „fotografieren von hinten“
(5) Not und Bedarfe werden gezeigt, Betroffene nicht zu
„Objekten“ der Hilfeleistung reduziert
(6) gute „key visuals“ helfen immer
(7) Briefunterzeichner werden „vorteilhaft“ dargestellt.
Lächeln sie zu viel oder zu wenig? Sehen sie bei Nothilfeaufrufen „eilig genug“ aus?
Anforderungen an Texte
Auch Buchstaben werden primär visuell wahrgenommen.
Daher sind deren Aufnahme und Verarbeitung aufwendiger.
Kurze Sätze und eine einfache, persönliche und bildhafte,
erzählende Sprache sind unerlässlich. Die Textmenge darf
sich visuell nicht zu „Wüsten“ entwickeln.
Persönliche Briefe sind der Kern von Spendenaufrufen.
Spender fragen sich daher: Warum schreibt mir gerade diese Person? Nicht ausschließlich (eher ältere und meistens
männliche) Vorsitzende eignen sich als Vertrauen weckende
Kompetenz- und Sympathieträger: z. B. Fieldworker/Ehrenvermeiden. Der Verdacht auf mangelnden Respekt gegenüber
amtliche mit direkten Erfahrungen und O-Tönen, Fachleute
Kleinspendern keimt bei hohen Beispielen, die nicht „teil-
bei Spezialthemen, Finanzvorstände bei Spendenquittungen
bar“ sind. Incentives bieten (Gebrauchswert-)Vorteile für
usw. Prominente (vor allem Politiker) sind häufig nicht hilf-
die Spender selbst. Bereiten sie wirklich Freude oder sind sie
reich, wenn sie selbst zu wohlhabend oder vielfältig angreif-
schlicht Müll? Sie sollten plausibel zum Grundkonzept und
bar sind.
zur Botschaft passen.
Unterschriften wirken mit Vor- und Zunamen persönlicher.
Bildkommunikation
Sie müssen nicht zwingend lesbar, sollten aber „schön“ sein:
„Geölte Blitze“ können respektlos wirken.
Bilder und Symbole werden am schnellsten verarbeitet. Eine
unmittelbar überzeugende und professionelle Bildkommu-
Gute Testimonials mit guten Fotos von Betroffenen, Unter-
nikation ist daher unerlässlich. Die in Projekten arbeitenden
stützern oder Helfen sind immer vorteilhaft: Die Erwähnung
(Auslands-)Fachleute sind hier wichtige „Türöffner“ – sie
wichtiger Erlebnisse, die deutlichen machen, welchen Un-
sollten aber viel mehr nicht leisten müssen. Neben der Aktu-
terschied die Spende oder das Spenden letztlich bewirkt hat,
alität und Deutlichkeit der Motive zählen zur Professionalität
unterstützen jedes „Storytelling“.
„fundraising-gerechter“ Bildkommunikation folgende Kriterien:
Zu guter Letzt:
(1) Betroffene und/oder Helfer sind aktiv bei der Problemlö-
Zugegeben: Die Beschaffung qualitativen Materials ist sehr
sung sichtbar
aufwendig, aber am Ende lohnend. Ein qualifiziertes Briefing
(2) die abgebildeten Personen stimmen (möglichst) mit den
erleichtert die Zusammenarbeit zwischen Organisationen
Personen des „Storytelling“ überein
und Dienstleistern.
(3) Personen und Gesichter ermöglichen Sympathie und Empathie
So bereitet die Weckung der Freude am Geben selbst Freude.
WGE
11
+Kurz
notiert
+++
Aktuelles
+
+Kurz notiert +++ Aktuelles
27. bis 29. April 2016
Deutscher Fundraising Kongress
Berlin
29. September 2016
Fundraisingtag Berlin-Brandenburg
Potsdam
23. Juni 2016
SwissFundraisingDay
Bern
10. bis 12. Oktober 2016
Österreichischer Fundraising
Kongress
Wien
18. bis 21. Oktober 2016
The International Fundraising
Congress (IFC)
Noordwijkerhout, Holland
10. November 2016
Bad Honnefer Fundraising Forum
Bad Honnef
8. September 2016
Sächsischer Fundraisingtag
Dresden
Für Richtigkeit und inhaltliche Qualität der aufgeführten Seminare übernimmt die Redaktion der FUNDIERT keinerlei Gewähr.
12
Fundraising wird smart ...
Treffen Sie uns auf dem Fundraising Kongress.
Neue Wege entdecken – neue Spender finden.
Das Mailing von morgen wird smart und bleibt so erfolgreich.
27. - 29. April 2016
Vereinbaren Sie einen
persönlichen Termin mit uns.
GFS Fundraising Solutions GmbH
Linzer Straße 21 · 53604 Bad Honnef · www.gfs.de