Programminfo 07/05/2016 Samstag, den 7. Mai 2016, um 22.00 Uhr Hula Girls im Cocktailrausch der amerikanische Südseetraum Dokumentation von Susanne Müller und Andreas Coerper arte, smac Films, DEUTSCHLAND 2015, 52 Min. erstausstrahlung Die Sehnsucht nach dem verlorenen Paradies ist wohl schießenden Fantasiearchitekturen im polynesischen Stil so alt wie Menschheit selbst. In den Vereinigten verantwortlich zeichneten. Die Grenzen zwischen Kino Staaten von Amerika machte man sich nach dem und Wirklichkeit begannen zu verschwimmen. Holly- Zweiten Weltkrieg daran, diesen Menschheitstraum in woodstars wie Marlon Brando trieben den Exotikkult auf die Wirklichkeit umzusetzen. Als die USA 1959 Hawaii die Spitze: Er heiratete seine Filmpartnerin, die Südsee- annektierte, erfasste das Land eine Exotik-Begeiste- Schönheit Tahita, und kaufte sich eine Insel mitten im rung ohnegleichen. Das Nachkriegsamerika projizierte Pazifik. seine Träume und geheimen Wünsche auf die Südsee Im kunterbunten Südsee-Ambiente feierte das ver- und ihre Bewohner. Das Hula-Girl und der Tiki-Gott klemmte Amerika rauschende Partys: Man trug Hawaii- wurden zu Symbolen erotischer Freiheit. hemd, lauschte den Klängen der exotischen Sounds von Martin Denny und Arthur Lyman, erfand Südsee-Cock- Von Alabama bis Alaska wurden Bars, Restaurants, tails wie den „Zombie“ und probte zaghaft die sexuelle Themenparks und Hotelanlagen im Südsee-Stil erbaut. Befreiung. In der Form des Toast Hawaii erreichte der Das luftig bekleidete Personal entzückte das prüde Südseekult sogar das kühle Wirtschaftswunder-Deutsch- Nachkriegsamerika der 50er und 60er mit Baströckchen land. Als Elvis Presley auf die Tiki-Welle mit seinem Song und neckischem Hüftschwung. Eine der ersten Popkul- Blue Hawaii aufsprang, begann schon langsam die turen Amerikas war geboren: der Tiki-Pop. Tiki-Götterdämmerung. Tiki-Pop war ein erschwingliches Wichtiger Motor war auch das Hollywoodkino, das den Gesamtkunstwerk für jedermann. All die Kugelfische, alten Südsee-Mythos von den willkommenen, westlichen Grasmatten, Bambusstangen, Cocktailbecher und Eroberern und den scheuen, aber willigen Südsee-Mäd- exotischen Klänge dienten dem totalen Entertainment chen immer neu variierte. Oft waren es auch Filmarchi- - einem Paradies von der Stange. tekten, die sich für den Bau der überall aus dem Boden Pressekontakt: Irina Lehnert / [email protected] / T +33 38814 2151 / bildrechte: © ARTE/Andreas Coerper © Sven Kirsten @artepresse/ presse.arte.tv
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