CALL FOR PAPERS Realitäten. Herausforderungen und Reflexionen 9. FAGE-Kongress Universidad de Alcalá, 14. - 17. September 2016 Alcalá de Henares (Madrid) In den letzten zwanzig Jahren sind wir Zeugen des immer rasanteren Wandels unserer Realität geworden. Die Schnelllebigkeit des „digitalen Zeitalters“ und der sich daraus ergebende unaufhaltsame Fluss von Daten, Reizen und Angeboten, die unsere Wahrnehmung der Welt (de-)formieren, gehen einher mit einer sich offensichtlich perpetuierenden wirtschaftlichen und politischen Krise, die zu einer existenziellen Verunsicherung großer Gesellschaftsgruppen geführt hat. Daher scheint es geboten, grundsätzliche Überlegungen über die Funktion der Germanistik und der Geisteswissenschaften in Hinblick auf die Rezeption und das Verständnis der neuen Formen von Realität anzustellen. Auch die Sprache, über die diese Wirklichkeiten Ausdruck finden, muss dabei in Augenschein genommen werden. Der Dachverband der spanischen Germanistenverbände FAGE möchte daher eine Debatte anstoßen, die sich mit den unterschiedlichen Modalitäten des Lesens, Schreibens, Übersetzens und Vermittelns dieser fragmentierten Realitäten und ihres konstanten Wandels beschäftigt. Wir möchten darüber hinaus zu Reflexionen über Neuerungen in der deutschen Sprache anregen, die mit diesen Veränderungen einhergehen. Insofern tun sich zahlreiche Bereiche auf, die zu diskutieren sind, ohne dabei jedoch einen pragmatischen Ansatz aus den Augen zu verlieren. Aus diesem Grund wurde die Sektion Claves del Sur in das Programm aufgenommen, die Vertretern der Germanistik aus dem Mittelmeerraum Gelegenheit bietet, die Herausforderungen der deutschen Philologie in ihren Herkunftsländern sowie gegenwärtige und künftige Kooperationsmög-lichkeiten zu besprechen. Es ist uns ein wichtiges Anliegen, auf diesem 9. Kongress der FAGE ein Forum zu schaffen, in dessen Rahmen wir aus einer germanistischen Perspektive über die Herausforderungen, Problem und Chancen der neuen Realitäten nachdenken können. Wir laden Sie daher ein, uns Ihre Abstracts zu folgenden Sektion zuzusenden: - DaF und Didaktik - Kultur - Linguistik - Literatur - Übersetzungswissenschaften und Dolmetschen Die Beiträge können als Vortrag (20 Minuten), Panel oder Workshop (90 Minuten) gestaltet sein. Bitte senden Sie uns Ihre Abstracts bis spätestens 31. März 2016; bis zum 13. April erhalten Sie eine Rückmeldung von uns. Für weitere Informationen: www.fage.es. Vorgesehen ist die Publikation derjenigen Beiträge, die nach einer Evaluierung durch den Wissenschaftlichen Beirat zur Veröffentlichung angenommen wurden. Die ausgewählten Beiträge werden in digitaler Form erscheinen. Carmen Gómez García und Lorena Silos Ribas [email protected] [email protected] (Organisationskomitee) Realitäten. Herausforderungen und Reflexionen 9. FAGE-Kongress Universidad de Alcalá (Madrid), 14. - 17. September 2016 CFP Sektion DaF und DIDAKTIK Wir bewegen uns in einer vernetzten Gesellschaft, in der die neuen Technologien unser Leben verändern, so dass, wie José Ignacio González betont, „sich alles verändert und neu erfunden wird“. Dies betrifft auch die Dynamik des Unterrichts. Schüler werden immer mehr als digital natives angesehen, Alejandro Pscitelli bezeichnet sie als “polialphabetisch”, kompetent sowohl in der analogen als auch in der digitalen Welt. Diese Tatsache zwingt uns zu einem Umdenken in Hinblick auf die bisher angewandten Unterrichts-modelle und stellt uns vor neue Fragen: Ist disruptives Lernen die passende Methode für Studierende, die anders unterrichtet werden wollen? Ist es not-wendig, alternative Lernformen zur traditionellen Unterrichtsform zu schaffen? Ist personalisiertes Lernen der Schlüssel zum Erfolg? Als Dachverband der spanischen Germanistenverbände möchten wir auf diese Fragen aus dem Bereich des DaF-Unterrichts und der Didaktik der deutschen Sprache eingehen, wobei folgende Punkte erörtert und reflektiert werden sollen: Unterrichtserfahrung der DozentInnen / Flexibilität der DozentInnen Methodik Kollaboratives Lernen / Lerngemeinschaften Kreativer Unterricht / Innovation Flipped Classroom Neue Technologien im DaF-Unterricht Social Learning Bilingualer Unterricht auf Deutsch Unterricht in einem multilingualen Kontext Evaluationsmethoden Erstellen neuer Materialien Landeskunde Motivation Diversität im Unterricht Abstracts können als Word-Dokument eingereicht werden und sollen folgende Angaben enthalten: Titel des Beitrags, Vor- und Nachnamen, Universität bzw. Forschungseinrichtung des Autors/der Autorin, Kontaktadresse mit Angabe der E-Mail-Adresse sowie eine kurze Zusammenfassung (ca. 200 Wörter) des Beitrags. Die Kongresssprachen sind Deutsch und Spanisch. Bitte senden Sie Ihre Vorschläge bis zum 31. März 2016 an Marisol Benito Rey ([email protected]) oder an Dolores Rodríguez Cemillán ([email protected]). Realitäten. Herausforderungen und Reflexionen 9. FAGE-Kongress Universidad de Alcalá (Madrid), 14. - 17. September 2016 CFP Sektion KULTURWISSENSCHAFT Angesichts der vielbeschworenen Krise der Banken, des Euro und der globalisierten Weltwirtschaft mit all ihren Konsequenzen behandelt die Sektion die Frage, wie sich diese Aktualität in den deutschsprachigen Ländern auf kultureller Ebene auswirkt. Dabei können die unterschiedlichen Zugänge zu den Kulturphänomenen auch mit einer vergleichenden Perspektive und mit transnationalen und interkulturellen Fragestellungen verbunden werden. So interessieren wir uns für Beiträge, die Kulturkonflikte aus historischer, soziologischer, philosophischer, ästhetischer, ideengeschichtlicher, kulturwissenschaftlicher, kunstwissenschaftlicher oder auch aus einer literarischinterdisziplinären Sicht national oder im Kulturvergleich behandeln. Konkret schlagen wir folgende Themenkomplexe vor: künstlerische Ausdrucksformen aus den Bereichen von Arbeit und Wirtschaft Angst- und Ausschließungsdiskurse (das Fremde generell, aber auch Flüchtlingsströme und Religionskonflikte) ästhetische Umwandlungen durch die Informationsgesellschaft (Digitalisierung und Virtualität) Gendertrouble und Veränderungen auf dem Gebiet der Körper- und Geschlechteridentität Erinnerungskultur in Deutschland, Österreich, der Schweiz oder im Vergleich mit Spanien oder lateinamerikanischen Ländern Darstellungen von Kulturkonflikten auf interdisziplinärer Ebene (bildende Kunst, Literatur, Film, Musik) Emotionsforschung im deutsch-spanischen Kontext (Gäste, Freundschaft, Liebe, usw.) deutsch-spanischer Kulturtransfer (Kunst, Literatur und Wissenschaft) in der jetzigen Krisenzeit intellektuelle, wissenschaftliche oder künstlerische deutsch-spanische Netzwerke deutsch-spanische Mittler im aktuellen transnationalen Kontext. Abstracts können als Word-Dokument eingereicht werden und sollen folgende Angaben enthalten: Titel des Beitrags, Vor- und Nachnamen, Universität bzw. Forschungseinrichtung des Autors/der Autorin, Kontaktadresse mit Angabe der E-Mail-Adresse sowie eine kurze Zusammenfassung (ca. 200 Wörter) des Beitrags. Die Kongresssprachen sind Deutsch und Spanisch. Bitte senden Sie Ihre Vorschläge bis zum 31. März 2016 an Arno Gimber oder Santiago Sanjurjo ([email protected]). Realitäten. Herausforderungen und Reflexionen 9. FAGE-Kongress Universidad de Alcalá (Madrid), 14. - 17. September 2016 CFP Sektion LINGUISTIK Sprachen spiegeln die technologischen Fortschritte einer Epoche wider. Aufgrund der sich rapide verändernden Realität durchläuft die deutsche Sprache im Augenblick eine Phase einer rasanten Entwicklung. So wirkt sich die digitale Revolution auf unterschiedlichste sprachliche Aspekte der mündlichen Kommunikation aus, das geschriebene Wort unterliegt völlig neuen Bedingungen, die in Hinblick auf phonetische, morphosyntaktische oder lexikalisch-semantische Aspekte häufig den Rahmen der Standards sprengen. Dies wirkt sich nicht zuletzt auf die Übersetzertätigkeit aus, denn die genannten Veränderungen betreffen ebenso die überlieferten Primär- und Sekundär-bedeutungen unseres Wortschatzes. Bei all dem ist die Vorrangstellung der englischen Sprache in sozialen Netzwerken und in den internationalen Beziehungen ein wesentlicher Faktor. Wir müssen uns die Frage stellen, wie in einer nahen Zukunft derartige Normüberschreitungen an die Lerner zu vermitteln sind. Diese Herausforderungen, vor die uns der Wandel der Realität stellt, wird Gegenstand unserer Sektion sein. Daher bieten sich folgende Themen an: Merkmale der Chat-Sprache Sprache des Telefonats vs. WhatsApp-Sprache Neue soziolektale Sprachinseln und Sondersprachen Widerspiegelung dieser neuen Sprachtendenzen in der Literatur Einfluss der Pop-Kultur auf die Umgangssprache, Einfluss von youtube Lexikalisch-semantische Kreativität im Deutsch des zweiten Milleniums Sprachliche Innovation in Funk, Film und Fernsehen Kommerz und Sprache der Werbung Besondere Merkmale von E-Mails gegenüber herkömmlicher Korrespondenz Vor- und Nachteile automatischer Korrektoren Automatische Übersetzerfunktionen Funktionale Legasthenie bei der Texterstellung und der Umgang damit Verwendung von online-Korpora für geschriebenes und gesprochenes Deutsch Vor- und Nachteile von online-Wörterbüchern Neologismen und andere sprachliche Einheiten, die nicht von Wörterbüchern erfasst werden. Abstracts können als Word-Dokument eingereicht werden und sollen folgende Angaben enthalten: Titel des Beitrags, Vor- und Nachnamen, Universität bzw. Forschungseinrichtung des Autors/der Autorin, Kontaktadresse mit Angabe der E-Mail-Adresse sowie eine kurze Zusammenfassung (ca. 200 Wörter) des Beitrags. Die Kongresssprachen sind Deutsch und Spanisch. Bitte senden Sie Ihre Vorschläge bis zum 31. März 2016 an Berit Balzer ([email protected]). Realitäten. Herausforderungen und Reflexionen 9. FAGE-Kongress Universidad de Alcalá (Madrid), 14. - 17. September 2016 CFP Sektion LITERATUR Bereits Friedrich Nietzsche meinte in Homer und die klassische Philologie, dass die Philologie „aus mehreren Wissenschaften gewissermaßen geborgt und wie ein Zaubertrank aus den fremdartigsten Säften, Metallen und Knochen zusammengebraut“ sei. Durch ihre interdisziplinäre Neudefinierung und Aus-richtung seit den 1990er Jahren ist die Literaturwissenschaft erneut in der Lage, aktuelle soziale Phänomene zu analysieren und somit einen Beitrag zum besseren Verständnis und Umgang mit der Realität zu leisten. Entsprechend dem geschichtlichen Augenblick entstehen innerhalb des literarischen Schaffens spezifische künstlerische Ausdrucksund Dialogformen, die derzeit eindeutig von der alle Lebensbereiche durchdringenden digitalten Revolution beeinflusst werden. Die neuen Medien und die Schnelllebigkeit der Informationsvermittlung bestimmen dabei maßgebend die literarischen Themen. Sie determinieren einerseits, was tatsächlich als aktuell gilt, und andererseits, wie sich Schriftsteller mit dieser Aktualität auseinandersetzen, während sie zugleich die großen Themen der Menschheit wiederaufnehmen. Aus diesem Grund interessiert uns, wie diese einschneidende Veränderung Eingang in die deutschsprachige Literatur gefunden hat und welche Darstellungsmittel Schriftsteller und Schriftstellerinnen heranziehen, um die Auswirkungen einer sich ständig wandelnden Gesellschaft in fiktionalen Texten zu verarbeiten. Neben der Frage nach dem „Was“ stellt sich daher die Frage nach dem „Wie“. Wir interessieren uns für Beiträge, die sich mit folgenden Gesichtspunkten beschäftigen: Die Auswirkungen der digitalen Revolution auf die Literatur, die Literaturwissenschaften und das Verlagswesen: Transmedialität, neue Formen des Lesens, Schreibens, Erzählens, Interpretierens und der Verbreitung Die Rolle des Autors/der Autorin in der zeitgenössischen Literatur und deren Beziehung zum Leser: soziale Netzwerke und partizipative Literatur Die Beziehung von Realität und Fiktion (Autofiktion, Metafiktion, Dokufiktion): verschwimmende Grenzen zwischen Realität und Fiktion in den neuen, vornehmlich virtuellen Medien Alte und neue Genres und Gattungen. Der Einfluss der digitalen Revolution auf ein verändertes Verständnis von Hochliteratur vs. Unterhaltungsliteratur Kulturpolitik und Verlagswesen: Lesegewohnheiten der Gegenwart Vergangenheit und Gegenwart: Reflexionen über das durch Literatur übermittelte Gedächtnis und sein Einfluss auf die Gegenwart. Abstracts können als Word-Dokument eingereicht werden und sollen folgende Angaben enthalten: Titel des Beitrags, Vor- und Nachnamen, Universität bzw. Forschungseinrichtung des Autors/der Autorin, Kontaktadresse mit Angabe der E-Mail-Adresse sowie eine kurze Zusammenfassung (ca. 200 Wörter) des Beitrags. Die Kongresssprachen sind Deutsch und Spanisch. Bitte senden Sie Ihre Vorschläge bis zum 31. März 2016 an Montserrat Bascoy ([email protected]) oder an Johanna Vollmeyer ([email protected]). Realitäten. Herausforderungen und Reflexionen 9. FAGE-Kongress Universidad de Alcalá (Madrid), 14. - 17. September 2016 CFP Sektion ÜBERSETZEN UND DOLMETSCHEN Im digitalen Zeitalter haben Internet und die unterschiedlichsten Mobilsysteme zu einer zunehmenden Symbiose zwischen Sprache, Bild und Ton geführt, die unter anderem unsere Kommunikationsform stark verändert hat. Aufgrund der wachsenden Migrationsströme, der Internationalisierung von Unternehmen und des steigenden Tourismus kommt es zu einer kulturellen Fusion. Diese kulturelle Fusion ändert nicht nur die Sprachen, sondern auch unsere Sicht der Realität, wobei neue gesellschaftliche Elemente eingeführt werden, die von Politik, Religion, Wirtschaft, Wissenschaft bis hin zu Kunst und Freizeit reichen. Diese Phänomene haben enorme Auswirkungen auf die Translationswelt und die berufliche Praxis wie auch die Lehre umfassend verändert. Über diesen wandelnden, digitalen und globalisierten Kontext soll in der Sektion Übersetzen und Dolmetschen mit Bezug auf das Sprachpaar Deutsch-Spanisch reflektiert werden. Unter Berücksichtigung dieses neuen Kontexts, werden folgende Themen vorgeschlagen: Innovation und technologische Fortschritte im Übersetzen/Dolmetschen Collaborative Translation im Internet Übersetzen und Dolmetschen an öffentlichen Behörden in Spanien und in deutschsprachigen Ländern (mit besonderer Berücksichtigung der Migration) Lehren und lernen des Übersetzens/Dolmetschens Literarische Übersetzung Fachübersetzung Audiovisuelle Übersetzung Neue Tendenzen in der Theorie des Übersetzens /Dolmetschens Abstracts können als Word-Dokument eingereicht werden und sollen folgende Angaben enthalten: Titel des Beitrags, Vor- und Nachnamen, Universität bzw. Forschungseinrichtung des Autors/der Autorin, Kontaktadresse mit Angabe der E-Mail-Adresse sowie eine kurze Zusammenfassung (ca. 200 Wörter) des Beitrags. Die Kongresssprachen sind Deutsch und Spanisch. Bitte senden Sie Ihre Vorschläge bis zum 31. März 2016 an Ingrid Cáceres Würsig ([email protected]).
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