Sport Freitag, 1. April 2016 | Nr. 75 9 . FUSSBALL ...................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................... Die fleißigen Kartensammler HANDBALL Pöcking in der Bezirksliga Süd mit den meisten Rotsperren – Berg in der Fairnesstabelle auf dem vorletzten Rang VON TOBIAS HUBER Landkreis – Es ist bei jeder Bezirksliga-Tagung ein wichtiger Tagesordnungspunkt. Die Fußball-Mannschaften, die ohne Sportgerichtsverfahren, sprich einer roten Karte, durch die Saison gekommen sind, werden vom Bayerischen Fußball-Verband beschenkt. Schon jetzt steht fest: Eine Mannschaft aus dem Fünfseenland wird auch diesen Sommer nicht bei den Geehrten sein. Kurios ist dabei vor allem die Bilanz des Aufsteigers SC Pöcking-Possenhofen. Das Team von Trainer Robert Färber kassierte zwar bislang die wenigsten gelben Karten aller Teams (38), bei der Anzahl der Feldverweise ist der SCPP allerdings Spitze. Bereits fünfmal sah ein Pöckinger in dieser Saison Rot. „Das kostet ganz schön Geld, denn man muss ja jedes Mal 50 Euro für das Verfahren an den Verband bezahlen“, sagt Färber. Trotz zweier weiterer Platzverweise (Gelb-Rot für Benjamin Nast-Kolb und Antonio Colamonico) empfindet er sein Team jedoch eher zu brav als zu ungestüm. „Wir sind in dieser Hinsicht auch vom Pech verfolgt“, meint Färber. Am Osterwochenende sahen Anton Müller in Olching und Stefan Wache in Lenggries jeweils rote Karten we- Einer von fünf Pöckinger Rotsündern: Clemens Link (r.) flog in der Vorrunde gegen Lenggries vom Platz. gen Notbremsen. „Die Schiedsrichter stehen in dieser Liga noch mehr unter Beobachtung und müssen sich streng an das Regelwerk halten“, bedauert Färber. Besonders bei Müller wurde das offensichtlich. „Er wollte den Ball wegschlagen, doch der Gegner war schneller. Mit dem Elfmeter waren wir eigentlich schon gestraft genug“, meint der Übungsleiter. Das Sportgericht sah es offenbar ähnlich, Müller wird schon am Sonntag gegen den ESV München wieder spielen dürfen. Die Fußballer des MTV Berg zählten in der vergangenen Saison zu den Teams mit den wenigsten Strafen. Dies scheint ihnen offenbar nicht gefallen zu haben, denn in FOTO: ANDREA JAKSCH dieser Spielzeit rangieren sie mit den zweitmeisten gelben (67) und zweitmeisten gelbroten Karten (5) auf dem vorletzten Platz. Nur der FC Anadolu Bayern hat bis dato noch mehr Punkte gesammelt. „Natürlich spielen wir SPORT IN KÜRZE ein aggressives Pressing. Aber wir foulen oft noch viel zu viel. Da kommt der Trainer schon ins Schwitzen, wenn einige Spieler schon nach der ersten Halbzeit vorbelastet sind“, bekennt Obloch. Bei den roten Karten steht der MTV allerdings relativ gut da. Bislang holten sich nur Tim Kayser und Fabian Kaske Sperren ab. „Und bei Kaske war es eine krasse Fehleinschätzung der Situation durch den Schiedsrichter. Aber auch das kommt mal vor“, fügt Obloch an. Dennoch nimmt er sein Team ins Gebet. „Wir sind sicher nicht die unfairste Mannschaft, aber bestimmt auch nicht die fairste. Ich würde mir schon wünschen, dass die Spieler nicht immer nur auf den eigenen Vorteil aus sind“, bekennt der MTV-Coach, ohne Namen nennen zu wollen. Disziplinlosigkeiten kennen sie auch beim Spitzenreiter TSV Gilching-Argelsried. Allerdings kassierte die Elf von Trainer Wolfgang Krebs in dieser Saison erst eine rote Karte. Nick Schnöller war der Übeltäter im Derby gegen den MTV Berg (1:0). „Emotionen gehören zum Fußball dazu. Ich habe auch kein Problem damit, wenn sich ein Spieler mal wegen Meckerns eine gelbe Karte abholt. Er sollte die Mannschaft damit aber nicht schwächen“, sagt Abteilungsleiter Stefan Schwartling. Saisonfinale mit Heimspiel Eine durchwachsene Saison geht am Sonntag (Beginn: 16.15 Uhr) für die Bezirksliga-Handballerinnen des TSV Herrsching mit dem Heimspiel gegen den TV Memmingen zu Ende. Im zweiten Jahr nach dem Aufstieg konnte das Team vom Ammersee, derzeit Siebter, oft nicht an die starken Auftritte aus der vorigen Spielzeit anknüpfen. „Wir wollen mit einem guten Gefühl in die Sommerpause gehen. Deshalb ist gegen Memmingen ein Sieg Pflicht“, sagt Trainer Sean Mackeldey, der seine erste Runde als Übungsleiter gerne mit einem Erfolg abschließen würde. Allerdings ist Vorsicht geboten, denn der längst als Absteiger feststehende Gast aus dem Allgäu ließ vor der Osterpause mit einem 28:26-Überraschungserfolg gegen den Tabellenvierten Schongau aufhorchen. Das Hinspiel gewann der TSV, bei dem unter der Woche einige Spielerinnen gesundheitlich etwas schwächelten, mit 28:23. Es war nur einer von zwei Auswärtssiegen in dieser Saison. „Wenn wir gewinnen, könnten wir vielleicht sogar noch einen Platz gutmachen“, hofft Mackeldey. toh FRAUENFUSSBALL HANDBALL .................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................... Zum designierten Meister Herrschings Damen reisen zu Tabellenführer HSG Würm-Mitte Herrsching – Es gibt momentan angenehmere Aufgaben als ein Kräftemessen mit der HSG Würm-Mitte. „Die haben zu Hause bisher alles gewonnen“, stöhnt Herrschings Trainer Kurt Siglstetter vor dem Schlagabtausch am Samstag (17.30 Uhr) beim Tabellenführer der Landesliga Süd. Sein eigenes Team hat sich nie besonders leicht getan, wenn es gegen die Großen der Szene ging. Punkte gegen die HSG von der Würm oder aus Freising sind bisher Fehlanzeige. Auch im erneuten Anlauf ist wohl nichts Zählbares zu erwarten. „Wir wollen mutig spielen“, kündigt der Coach immerhin an. Ein bisschen was riskieren gegen den Spitzenreiter kann jedenfalls nicht schaden. Mit 25:17-Punkten hat der TSV den Klassenerhalt so gut wie in der Tasche. Der TV Gundelfingen, der momentan den fünftletzten Platz einnimmt, müsste alle fünf ausstehenden Partien gewinnen, während Herrsching nur noch verlieren müsste, um das große Zittern auszulösen. Das klingt genauso hypothetisch wie die Vize-Meisterschaft der HSG. Bei sieben Zählern Vorsprung feiert sie wohl spätestens nächste Woche den vorzeitigen Titelgewinn. Dass der Branchenführer seine Beförderung in die Bayernliga verdient hat, ist für Siglstetter unbestritten. „Die können dort mit jeder Mannschaft mithalten“, prophezeit er. In der Landesliga wirkt der Klassenprimus inzwischen Da ist noch eine Rechnung offen Gilching – Das erste Aufeinandertreffen mit der HSG Gröbenzell-Olching ist Kees Harreman noch in schlechter Erinnerung. „Das war das erste Spiel, wo wir als Pleitegeier bezeichnet wurden“, nimmt der Trainer Bezug auf jenen unglückseligen Tag, an dem sich die Gilchinger Handballer mit großem Brimborium einen neuen Namen gaben. Aber irgendwie hatten die selbst ernannten „Falken“ ihre Federn nicht richtig geputzt und erlebten bei der 23:24-Pleite eine üble Bruchlandung. Die Frotzelei mit dem „Pleitegeier“ hat dem Bezirksoberligisten dann so sehr gestunken, dass er sich auf einmal eines Besseren besann und seit der Rückrunde kein einziges Spiel mehr verloren gegeben hat. Inzwischen haben sich die „Falken“ ihren Horst auf dem zweiten Tabellenplatz eingerichtet, was absolut erstaunlich ist. Es scheint Ewigkeiten her, dass die Männer des TSV drei Spieltage vor dem Saisonende so hoch oben in der Tabelle logierten. Die sagenhafte Serie hat dazu geführt, dass bereits jede Menge Hausaufgaben für das kommende Jahr erledigt sind. Harreman: „Zugesagt haben alle, dass sie bleiben wollen.“ Etwas komplizierter gestaltet sich dagegen das Thema Neuzugänge. Gäste im Probetraining konnte der Coach noch nicht begrüßen. Aber vielleicht wird das in den nächsten Wochen noch anders. Der Ranglistenzweite hat die Möglichkeit, in den letzten drei Partien sein strahlendes Profil weiter aufzupolieren. Zunächst heißt es, am Sonntag (18 Uhr) in Gröbenzell erfolgreich Revanche für die erlittene Demütigung in der Vorrunde nehmen. Dann steigt in Bruck das ewig junge Derby mit der dritten Garnitur des TuS. Zum Ausklang hat sich dagegen Meister Kempten-Kottern angesagt. Drei Spiele, die, wenn es nach Harreman geht, noch sechs Punkte bringen sollen, um den 2. Platz gegenüber Verfolger Landsberg zu behaupten. hch unterfordert. Den ehemaligen Zweiten München-Laim fegte die HSG mit elf Toren Differenz aus der Halle. „Wir dürfen nicht viele Fehler im Angriff machen, sonst kriegen wir die Hucke voll“, warnt Siglstetter. Nur Freising und der TSV Schleißheim schafften es je einmal, dem designierten Meister Paroli zu bieten. Im Durchschnitt erzielte WürmMitte pro Partie 33 Treffer, was die Aufgabe für Herrsching nicht leichter macht. Siglstetter kann immerhin auf die Unterstützung von Benita Oberhofer und Andrea Petsch bauen, die wieder einsatzfähig sind. Aber auch die eigenen A-Jugendlichen sollen in den Genuss kommen, gegen den künftigen Aufsteiger zu spielen. hch Fünf Chancen gibt es noch Schlusslicht Gilching möchte wenigstens noch einmal gewinnen Gilching – Im Gegensatz zu den Gilchinger Handballerinnen ist für die SG Biessenhofen-Marktoberdorf die Saison noch nicht gelaufen. Während der TSV schon länger als erster Absteiger aus der Landesliga Süd feststeht, kämpfen die Allgäuerinnen noch um den Klassenerhalt. „Die müssen unbedingt“, erwartet Sören Heise denn auch am Samstag (18 Uhr) in der Rathaushalle eine emotionale und kampfbetonte Begegnung. Der Gilchinger Trainer ist sich darüber im Klaren, dass seine Mannschaft nur als Punktelieferant auserkoren ist. Fünf Punkte aus den ausstehenden fünf Begegnungen benötigen die Biessenhofenerinnen noch, um auch im nächsten Jahr in der zweithöchsten bayerischen Spielklasse mitmischen zu können. Zwei sollen es gegen Gilching werden, was keine Überraschung wäre. Nach wie vor wartet das Schlusslicht auf den ersten Erfolg in der Rückrunde, während die Spielgemeinschaft seit der Weihnachtspause die Flucht nach vorne angetreten hat. Große Ziele für diese Saison besitzen die Gilchingerinnen deshalb keine mehr, sieht man einmal von einem frommen Wunsch ab. „Unser Anspruch ist, noch einen Sieg zu holen“, formuliert Heise die Maxime. Sollte es am Wochenende nicht klappen, bleiben seinem Team nur noch vier Möglichkeiten gegen den Ranglistenneunten Taufkir- chen, beim TSV Schleißheim (11.), gegen die HSG Freising-Neufahrn (2.) und in Allach (13.). Über die Osterfeiertage hat der Absteiger weiter an seiner Form gefeilt. Allerdings fehlen neben den Langzeitverletzten Amelie Siegel, Marika Hannemann und Nina Strazicky zwei weitere Akteure im Aufgebot. Franziska Pischetsrieder hat sich eine so starke Erkältung eingefangen, dass sie seit zwei Wochen nicht mehr trainiert hat. Außerdem fehlt gegen Biessenhofen Torfrau Miriam Irimi aus privaten Gründen. Sie wird von den beiden Reserve-Keeperinnen Mareike Kentner und Katerina Kölsch vertreten. „Sie genießen unser Vertrauen“, sagt Heise. hch Duell auf Augenhöhe Landesliga-Derby bei Würm-Mitte für Trainer Herle „ein ganz schweres Spiel“ Herrsching – Armin Herle kann sich eigentlich nur wiederholen. „Das wird ein ganz schweres Spiel“, kündigt der Herrschinger Trainer vor dem Landesliga-Derby am Samstag (19.30 Uhr) bei der HSG Würm-Mitte an. Das war bereits im Hinspiel so, als beide Rivalen bis an ihre Grenzen gingen und der TSV am Ende mit 33:27 die Oberhand behielt. Seitdem ist die Ausgangslage für die Mannschaft von der Würm noch kniffliger geworden. „Wenn sie gegen uns nicht gewinnen, können sie ganz stark ins Hintertreffen geraten“, umreißt Herle die Situation für den Drittletzten der Landesliga Süd. Dass ein Sieg im Bereich des Möglichen liegt, beweist nicht nur der Verlauf des Hinspiels, das lange Zeit auf Augenhöhe geführt wurde. Vor der Osterpause hat die HSG mit dem Unentschieden in Dietmannsried ein deutliches Lebenszeichen von sich gegeben. „Dort einen Punkt zu holen, ist relativ unmöglich“, rühmt Herle die herausragen- Immer noch am Knie verletzt: Basti Kirchers Einsatz bei der HSG Würm-Mitte ist fraglich. FOTO: JAKSCH de Tat des Ranglistenzwölften im Allgäu. Seine eigene Mannschaft braucht sich vor dem Vergleich aber nicht zu fürchten. Der Aufsteiger tritt mit der Empfehlung von sieben Siegen in Serie an, die das Team bis auf den 4. Tabellenplatz hievten. Bei 25:17-Punkten ist der Neuling fünf Spieltage vor Schluss fast aller Abstiegssorgen ledig. Die zweite Garnitur des TSV Friedberg, die noch ein hammerhartes Restprogramm zu bestehen hat, wird es bei neun Zählern Rück- stand nicht mehr schaffen, den Relegationsplatz an Herrsching abzutreten. Die prächtige Bilanz entlohnte Herle mit einer Woche Trainingspause über Ostern. Erst nach den Feiertagen nahm der Coach den normalen Rhythmus von drei Einheiten pro Woche wieder auf. Manchen Spielern ist die handballlose Zeit gut bekommen. Basti Kircher dagegen laboriert nach wie vor an einer Knieverletzung. Auch Samuel Hérault, der sich mit Schulterproblemen herumplagt, ist nicht fit. Herrsching hat es in den vergangenen Wochen gelernt, den Ausfall einzelner Leistungsträger durch eine geschlossene Teamleistung zu kompensieren. Allerdings ist Herle bewusst, dass sich seine Akteure gegen Würm-Mitte nicht noch einmal einen lethargischen Auftritt wie gegen Friedberg leisten dürfen. „Ich hoffe, dass die Mannschaft kapiert hat, dass jedes Prozent, das sie nachlässt, den Sieg kostet.“ Das gilt umso mehr für das Oberbayern-Derby. hch TSV Gilching startet in die Rückrunde Mit Revanchegelüsten im Bauch treten die Landesliga-Fußballerinnen des MTV Dießen am Samstag zu ihrem nächsten Heimspiel an. Um 15 Uhr erwartet das zum Rückrundenauftakt zweimal siegreiche Team von Trainer Nico Weis Schlusslicht SpVgg Kaufbeuren. Im Hinspiel verlor der MTV überraschend mit 1:2. In der Bezirksoberliga startet am Wochenende die Rückrunde. Den Auftakt macht der TSV GilchingArgelsried, der um 16 Uhr bei der DJK Otting zu Gast ist. Im Hinspiel siegte der TSV mit 3:0. Der FSV Höhenrain erwartet am Sonntag um 11 Uhr den Tabellennachbarn TSV Otterfing. In der Vorrunde gelang dem FSV ein 3:1-Erfolg auf des Gegners Platz. Die Bezirksliga-Fußballerinnen des SC Pöcking-Possenhofen sind am kommenden Sonntag klarer Favorit, wenn sie um 17 Uhr beim Vorletzten FC Puchheim gastieren. Im Hinspiel mühte sich der drittplatzierte SCPP jedoch zu einem 1:0-Erfolg. toh TSV HERRSCHING Versammlung der Delegierten Der TSV Herrsching lädt für den heutigen Freitagabend, 1. April, zu seiner ordentlichen Delegiertenversammlung ein. Beginn des Treffens ist um 19 Uhr im Andechser Hof (Zum Landungssteg 1). Auf der Tagesordnung stehen neben den Berichten der 1. Vorsitzenden Hannelore Doch und Berichten aus den Abteilungen die Aussprache sowie der Kassenbericht. Darüber hinaus stehen einige kleine Satzungsänderungen an, die auf der einen Seite die Beiträge und auf der anderen Seite die Zusammensetzung und Einberufung des Vereinsausschusses und der Delegiertenversammlung betreffen. tki
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