Im Verein Elgg-3. Welt verliert Geld seine Anonymität

Samstag, 2. April 2016
AZ 8355 Aadorf
Nr. 36 / 43. Jahrgang
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Amtliches Publikationsorgan für die Gemeinden Elgg, Hagenbuch und Hofstetten – Lokalzeitung für die Gemeinde Aadorf
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HEUTE AKTUELL
Wettbewerb
AADORF - Die Grünen Bezirk
Münchwilen gratulieren den Gewinnern
ihres Wettbewerbs.
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Gespendet
Rückblick
Gestartet
Auftakt
AADORF - Den Erlös aus der Metzgete
überreichte die Kirchenvorsteherschaft
Aadorf-Aawangen dem Verein Agathu
in Kreuzlingen.
REGION - Ein «normales» Jahr für die
ZSR Hinterhurgau: Das Führungsduo
blickt zufrieden auf das Zivilschutzjahr
zurück.
ELGG - Der FC Elgg startet am Samstag
mit seinen Mannschaften in die Rückrunde. Die Spieler sind alle motiviert
und gut vorbereitet.
SCHWINGEN - Die Hinterthurgauer
Schwinger und Jungschwinger starteten
in Wilchingen in die Freiluftsaison.
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Im Verein Elgg-3. Welt verliert Geld
seine Anonymität
Der Verein Elgg-3.Welt
verfügt über ein von der
Gemeindeversammlung genehmigtes jährliches Budget von 40‘000 Franken.
Davon gehen 5000 Franken jeweils an ein Projekt,
das am traditionellen Suppentag vorgestellt wird.
ELGG - Da der Verein über eigene Mittel verfügt, kann er auch etwas bewegen.
Das macht die Mitarbeit interessant. Geld
fliesst nicht einfach in den für das einzelne Mitglied unüberschaubaren Strom von
Hilfsgeldern ein. Die eingesetzten Mittel
verlieren ihre Anonymität, indem in der
Regel überschaubare Projekte und nicht
einfach Hilfswerke unterstützt werden.
Der Vorstand wählt aus einem Ideenpool
fünf bis sieben Projekte aus, die dem Gemeinderat zur Genehmigung vorgelegt
werden. So ist die Gestaltungsmöglichkeit nicht einfach darauf beschränkt, den
Durchlaufkanal offen zu halten. Die unterstützten Projekte spiegeln die Gesinnung,
Verantwortung und Engagement von Verein und Vorstand. Herzenssache paart sich
mit kreativen Aufbaumöglichkeiten.
Neue Kapitäne mit neu eingestelltem Kompass
Der Vorstand ist nicht müde. Nach lan-
Von der Arbeitsgruppe zum
Verein
Der Vorstand mit Sybille Schneeberger, Hans-Peter Spahni, Felix Schröter, als Präsident und Regula von Wartburg.
gen Jahren der Vereinszugehörigkeit
möchte er jedoch ins zweite Glied zurücktreten und den Kurs des Schiffes
jüngeren Kapitänen überlassen. Sie sollen die Arbeit des parteiunabhängigen
und überkonfessionellen Vereins weiter führen und neu gestalten. Es ist eine
Chance für alle, denen das Überqueren
der Landesgrenze nicht nur als Tourist,
als Geschäftsmann oder -frau gelingt.
Durch sinnvolle Projekte können eine
benachteiligte Region, ein Dorf, eine
Schule zum Wohl der dort lebenden
Menschen verändert werden. In der
Geschichte des Vereins und der ursprünglichen Arbeitsgruppe hat es immer wieder initiative und kreative Köpfe gegeben. Erinnert sei nur an Markus
Eigenmann, der in einer Einzelinitiative im Jahre 1984 die Gemeindeversammlung davon überzeugte, «1 Steuerprozent für die 3. Welt» als jährlich
wiederkehrende Ausgabe ins Budget
aufzunehmen. 1991 unterzeichnete der
Gemeinderat auf Anregung von Martin
Wegelin einen Partnerschaftsvertrag
mit der Gemeinde Mafi Kumase in
Ghana. Es ging dabei um eine Wasser-
aufbereitungsanlage. Damit sollte verhindert werden, dass mit dem Trinkwasser eine mit Wurmlarven befallene
winzige Krebsart in den menschlichen
Organismus gelangt. Die weiblichen
Medina-Würmer wandern nach der
Befruchtung durch das Gewebe in die
Extremitäten. Das Kopfende des Wurmes verursacht durch seine Ausscheidungen ein taubeneigrosses Geschwür.
Wegelin arbeitete als Ingenieur bei der
EAWAG und gilt als Erfinder von «SODIS» (Kurz: Die Sonne entkeimt das
Wasser in Plastikflaschen.)
Im Jahr 1989 wurde die «Arbeitsgruppe
Elgg-3. Welt» gegründet. Zum zweiten
Mal sagte die Gemeindeversammlung Ja
zur Entwicklungshilfe. Die Wasserversorgung von Mafi Kumase oder Hilfsaktionen für Bosnien (vor gut einer Woche
verurteilte das Uno-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag den früheren bosnischen Serbenführer Radovan Kardzic für
Völkermord zu 40 Jahren Haft), Hilfe für
Bedürftige in der Ukraine, Unterstützung
des Frauenhauses in Winterthur…, um
nur einige Projekte zu nennen, gehörten
zur Tätigkeit der Arbeitsgruppe. Ihre Ziele waren die gleichen wie die des heutigen Vereins: Das heisst, Erhaltung und
Schaffung von Lebensgrundlagen; Bildung; Gesundheit; Gleichberechtigung
von Frau und Mann. Im Jahr 2004 fand
die Gründungsversammlung des Vereins
Elgg-3. Welt statt. Zusammen mit der
reformierten und katholischen Kirche
ist der Verein am Suppentag aktiv. Er
nimmt am Chlausmarkt des HGV Teil
und führt alle zwei Jahre die Kaffeestube
an einem der grossen Märkte. Mit seinen
Aktivitäten gehört er zu den bedeutenden gemeinnützigen Organisationen der
Gemeinde. Seine wichtigste Aufgabe besteht darin, mit sinnvollen Projekten in
wenig privilegierten Regionen ein Licht
der Hoffnung anzuzünden. Und damit
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Musikgesellschaft Aadorf wählt neue Präsidentin
Die Generalversammlung
vom 16. März stand ganz im
Zeichen der Neu- und Wiederwahlen.
AADORF- Nach einem feinen Nachtessen
im «El Capone» in Aadorf, konnte Präsident Arthur Frischknecht pünktlich um 20
Uhr die fast vollzähligen Musikanten zur
diesjährigen Generalversammlung begrüssen. Die Traktandenliste und das letztjährige Protokoll wurde zusammen mit der
Einladung allen Mitgliedern vorgängig zugestellt.
der Jubilaren-nachmittag im September
und die beiden Kirchenkonzerte in Elgg
und Aadorf, die im Oktober gemeinsamen mit dem Gospelchor «YES» durch
geführt wurden. Als nächstes folgte der
Jahresrückblick des Dirigenten welcher
lobende wie auch kritische Worte für die
Musikanten fand.
Die Jugendband Dynamic wurde für ihr
tolles Engagement während dem ganzen
Vereinsjahr durch den Präsidenten und
Dirigenten gelobt.
Kassierin Luzia Bieri konnte über einen
positiven Rechnungsabschluss berichten
und die Rechnung wurde vom Verein einstimmig genehmigt. Wehmutstropfen ist
das Budget 2016, welches mit einem Minus
von Fr. 3’500.– budgetiert ist. Diese resultieren aus der Teilnahme am Eidgenössischen Musikfest 2016 in Montreux und neu
durch die zusätzlichen Mietkosten für die
Nutzung des Probelokals für die nötigen
Zusatzproben.
Wahljahr 2016
Jahresberichte und Protokoll
Das Protokoll der Generalversammlung
2015 wurde genehmigt und der Aktuarin
Raphaela Stutz mit Applaus verdankt.
Es folgt der Bericht über die Aktivitäten des vergangen Jahres, welcher vom
Präsidenten Arthur Frischknecht vorgelesen wurde. Höhepunkte waren sicher
Jahresrechnung wurde genehmigt
Arthur Frischknecht und Anita Matter (Alter und neue Präsidentin)
Nach 27 Jahren als Präsident, tritt Arthur
Frischknecht, von der Vorstandsarbeit zurück und möchte sich nun «nur» noch der
Musik widmen. Die Anwesenden dankten
Arthur Frischknecht mit einem lang anhaltenden Applaus für sein grosses Schaffen
zu Gunsten der Musikgesellschaft Aadorf.
Das Präsidium wird neu von Anita Matter
ad interim übernommen. Ebenfalls wurde
Markus Ronner neu in den Vorstand gewählt. Alle anderen Vorstandsmitglieder
wurden einstimmig wieder gewählt.
In der Musikkommission gab es die Rücktritte der langjährigen Mitglieder Paul Fässler, Hans Keller und Matthieu Jaquier neu
zu besetzen. Richard Frischknecht, Heidrun Mutschlechner und Simone Steinmann werden die Nachfolge antreten.
Ausblick
Das grosse Highlight 2016 wird ganz bestimmt die Teilnahme am Eidgenössischen
Musikfest in Montreux vom 18. und 19. Juni
sein. Die Musikgesellschaft Aadorf wird in
der 3. Stärkeklasse antreten. Im September
findet der traditionelle Jubilarennachmittag
statt und Ende November die Kirchenkonzerte in Elgg und Aadorf.
Pünktlich um 22.00 Uhr schloss Arthur
Frischknecht seine letzte durch ihn geleitete
Generalversammlung.
SIMONE STEINMANN