weinmagazin 04 - Chefs Culinar

Die Provence
Land des Lichtes
Rueda
Sachsen
Wein weltweit
Gültig für Lieferungen vom 1. April - 30. September 2016
WEINMAGAZIN
04
6
1
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a
Zugabe
Lernen Sie die Weine vom Kap
der Guten Hoffnung kennen:
Phinda Mountain bringt Ihnen
den Geschmack Südafrikas
und wertvolle Zugabeartikel.
Ihr CHEFS CULINAR-Weinfachberater-Team
steht Ihnen für weitere Informationen gern zur
Verfügung! Sprechen Sie uns an!
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SÜDAFRIK A
SÜDAFRIK A
0,75 l, trocken, der Weißwein vom Kap der Guten Hoffnung – saftig und frisch mit den Aromen von Ananas,
Zitrus und einem anregenden Hauch Exotik. Süffig und
mineralisch mit dezenter Würze – Chardonnay pur.
0,75 l, trocken, der Rotwein vom Kap der Guten Hoffnung
– vollmundig und samtig mit einer fruchtigen Aromatik von
Beeren und Pflaumen auf der Zunge. Rauchig-süßlich mit
feiner Würze und Noten von Kräutern - Cabernet pur.
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Wahrheit
Liebe Weinfreunde,
„White wine with the fish?“ fragt der Butler James (Freddie Frinton) seine Miss
Sophie jedes Jahr an Silvester im Fernsehen zu ihrem 90. Geburtstag. So einfach machen wir es uns aber nicht, denn die Wahl des richtigen Weines kann
entscheidend sein.
Warum? Weshalb? Woher? Wozu? Zu kaum einem Produkt ergeben sich so viele
Fragen und genauso viele Antworten wie zu dem Thema Wein. Welcher Weißwein passt zum Fisch und welcher Wein gehört zu einem BBQ? Und vor allen
Dingen „warum?“ … ist ein Thema mit dem wir uns näher beschäftigen. Was
trinkt man im Ausland und wo wird heute überall schon Wein angebaut? Wie
muss der richtige Rotwein für den Sommer beschaffen sein und wie verändern
sich die geschmacklichen Vorlieben im Weingenuss aktuell bei uns? Warum
trinken immer mehr Leute gerne eine Roséwein aus der Provence und welcher
Weintrend zeichnet sich für die kommende Saison ab? Was ist der Chardonnay
und wo kommt der Sancerre eigentlich her? Welche Bedeutung hat die Nase und
wie spreche ich das eigentlich richtig aus? Fragen über Fragen.
Mit dieser Ausgabe wollen wir versuchen, auf die zuvor gestellten Fragen wieder
ein paar Antworten zu geben, ohne dabei den Anspruch zu haben, die allumfängliche Weisheit zu vermitteln. Beim Wein ist es wie überall im Leben: Die
meisten Antworten findet man nur für sich selbst. Und es gibt sicher auch einen
Rotwein, der hervorragend mit einem Fischgericht harmoniert.
Wenn Sie weitere Fragen haben, sprechen Sie uns einfach an. Wir werden uns
bemühen, Ihnen bei der Beantwortung zu helfen.
Ihr Team vom CHEFS CULINAR-Weinmagazin
Editorial
1
Rueda
Spanien
10
BBQ
26
8
Fisch
Blickpunkt
Die Provence
Winzer
Seite 6
Aktuell
Weniger Alkohol
Halbtrockene Weine
Rotweine im Sommer ?
2 Inhalt
Weingut Stefan Rinklin
Henri Bourgeois
Event im Fußballstadion
Seite 4
Seite 5
Seite 5
Seite 25
Spanien
Andere Länder
Chardonnay
Loire
Sachsen
Teurer Wein
Sachsen
22
Trend | Tipp
Seite 17
Seite 19
Seite 24
Weine
Kundenportrait
An der Alten Försterei 16
Rueda
Exotische Weinländer
Wein zum BBQ
Frühlingsrezept
Seite 10
Seite 14
Seite 26
Seite27
Rat | Tat
Seite 8
Seite 12
Seite 15
Seite18
Seite 22
Seite 28
Wein zum Fisch
Prüfungsfragen
Weinsprache Französisch
Weintemperatur
Bouquet
Seite 16
Seite20
Seite 20
Seite 21
Seite 28
Frühlingsrezept
27
865 Sofas im Stadion
25
Azubi-Basics
Sommer-Rotwein
20
12
Trinksitten anderorts
5
Tal der Könige
18
Faszinierend ist die abwechslungsreiche Landschaft der Provence. Karge
Bergregionen, schroffe Felsformationen,
die, so scheint es, die wunderbare Côte
d’Azur schützen wollen; oder aber auch
die mit Obst, Gemüse oder Lavendel bewachsenen Plateaus des Hinterlandes.
Mit seinen kleinen Städten und Dörfern
unterscheidet es sich so ganz von den
belebten Städten wie Cannes, Nizza,
St. Tropez oder Fréjus.
Und nicht zuletzt begeistert das unglaubliche Licht der Region – klar, intensiv und betörend. Nicht zufällig zog es
Maler wie van Gogh, Cézanne oder Picasso in dieses „Land des Lichts“.
6
Inhalt
3
Aktuell
Weniger
Alkohol
Prosecco-Zukunft
C2H5OH
im Wein
Der Trend bei den Weinfreunden geht
eindeutig zu weniger Alkohol. Aber wir
wollen hier nicht über alkoholreduzierte
Weine reden, bei denen in unterschiedlichen Prozessen Alkohol nachträglich
entzogen wird, sondern über eine bewusste Steuerung beim Anbau oder der
Vinifikation. Es findet langsam, aber
bestimmt, ein Umdenken zu leichteren,
alkoholärmeren Weinen statt.
Doch zunächst ein kleiner Blick in die „Prozente-Geschichte“. Wie kam es überhaupt dazu,
dass beim Wein der Alkoholgehalt immer mehr
anstieg, Rotweine mit einem Alkoholgehalt zwischen 14,5 und 15 Volumenprozenten keine
Seltenheit waren? Am besten kann man dies am
Beispiel des Bordeaux erklären. Bordeaux waren
ursprünglich ausgewogen und harmonisch, niemals fett und muskulös. In ihrer Jugend immer
etwas ruppig und zurückhaltend, entfalteten
sie erst nach einer Zeit der Reifung ihr ganzes
Potenzial. In den 70er Jahren fand dann eine
Vergleichsverkostung in Paris statt und an der
Spitze lagen auf einmal drei amerikanische
Weingüter. Die Weine wurden blind verkostet
und typischerweise gewinnen dann immer die
kräftigen alkoholreichen Weine. Es handelte sich
um Weine, die jetzt schon auf dem Punkt waren.
Alkohol suggeriert im Mund auch immer eine
Süße, die den Wein fruchtiger erscheinen lässt.
Dann kam das Jahr 1982. Ein extrem warmes
Jahr im Bordeaux. Das Ergebnis war ein neuer
Weintyp: üppig, dick, süßlich, viel Farbe, Kraft,
Alkohol. Dies hat dem US-Weinkritiker Robert
Parker sehr gefallen. Dieser Jahrgang wurde von
ihm sehr hoch bewertet und somit beeinflusste er
maßgeblich den Hang zu alkoholreichen Weinen.
Aber auch der Klimawandel, eine ausgefeiltere
4 Aktuell
Technik bei der Vinifikation und ein viel besserer
Anbau förderten diesen Trend. Natürlich passen
solche Boliden wunderbar zu edlen Rinderteilen
vom Grill. Aber sie machen auch schnell satt und
müde und eignen sich daher weniger für einen
langen Abend oder als Weinbegleitung in einem
ausgewogenen Menü. Tagsüber zum Mittagessen oder einfach mal zwischendurch sind sie
überhaupt nicht geeignet.
Was macht die leichteren Weine heutzutage
wieder so attraktiv? Autofahren unter Alkoholeinfluss ist immer stärker verpönt und es wird auch
immer strenger kontrolliert. Der Geschmack
geht wieder zu filigraneren Weinen mit Raffinesse. Auch ein steigendes
Gesundheitsbewusstsein
wirkt sich aus. Die Winzer
stellt dies vor neue, interessante HerausfordeTIPP
rungen in Weinberg und
Keller.
PORTUGAL
Quinta da Aveleda
Vinho Verde D.O.C.
0,75 l, halbtrocken - das „Original“ - spritzig und frisch
mit fruchtig anregender Exotik im leichten Geschmacks­
erlebnis. Prickelnd auf der Zunge mit einem sanften
Finale - der „Weißwein“ aus Portugal.
!1530-gjee!
6 Fl Kt
Fl
3,33
Bereits Mitte 2015 zeichnete sich eine Entwicklung im Prosecco-Markt ab, die sich in 2016
auch in der Preisentwicklung und in der Warenverfügbarkeit widerspiegeln wird. Um diese
Entwicklung zu verstehen, muss man bereits mit
dem Jahr 2009 beginnen. Hier wurden durch
eine neue Gesetzgebung zwei Maßnahmen umgesetzt. Die bisherige Rebsorte Prosecco wurde
in Glera umbenannt und der Name Prosecco
wurde zu einem geografisch begrenzten Anbaugebiet. Hierdurch wurde die verfügbare Menge
begrenzt und ein Qualitätsstandard für Prosecco
eingeführt. In den ersten Jahren hat sich das
kaum in der Verfügbarkeit oder im Preis bemerkbar gemacht, da in den Hauptabsatzmärkten der
Prosecco durch andere Frizzante substituiert
wurde, bzw. sich die Nachfrage vor allen Dingen
in Deutschland auf andere Mischgetränke wie
Sprizz und Hugo, in denen kein Prosecco verwendet wurde, verlagert hat.
Im Rahmen der wirtschaftlichen Veränderungen in den letzten Jahren sind zwei neue, relevante Exportmärkte für den Prosecco (in erster
Linie als Spumante) dazugekommen. In den USA
und in England wurde traditionell mehr Champagner getrunken. Das hat sich nun geändert
und die Nachfrage nach Prosecco ist in diesen
Märkten extrem gestiegen.
Man muss in diesem Zusammenhang einen
weiteren Aspekt betrachten. Die große Menge an
Prosecco wird von vielen Winzern erzeugt, die die
Trauben bzw. den losen Wein an die jeweiligen
Produzenten liefern. In diesem Markt gilt das
Prinzip von Angebot und Nachfrage. Jetzt ist eine
Situation erreicht, in der die Nachfrage deutlich
höher ist als das Angebot. Dies führt natürlich
zu einer Preissteigerung. Die verfügbare Menge wird definitiv nicht bis zum neuen Jahrgang
reichen! Es ist also davon auszugehen, dass ein
massiver Prosecco-Versorgungsengpass Mitte
2016 auf uns zukommt. Selbst bei ausreichenden Planungen und akzeptierten Preiserhöhungen ist eine Versorgung nicht gesichert.
Zwar ist man bei allen Produzenten/Abfüllern
bemüht, Alternativen zu kreieren, aber es handelt sich dabei eben nicht um Prosecco. Außerdem ist fraglich, ob diese Produkte die Bedarfslücke schließen können. Die Erhebungsdaten
der Handelskammer aus Treviso verdeutlichen
die Dramatik. Kostete im Dezember 2014 ein
Liter Prosecco in D.O.C.-Qualität lose noch zwischen 1,20 € und 1,30 €, so liegt der Preis im
Dezember 2015 zwischen 1,95 € und 2,10 €.
Das entspricht einer Steigerung von über 60 %.
Aktuell
alarm!
Achtung Trend
rizz
MusMkuskaatetellellr-Weeirns-chSorple
zte Schrei“!
ist jetzt der „Let
!
Vergesst HUGO
Auch auf den anspruchsvollen Weinkarten findet sich jetzt immer häufiger ein
halbtrockener Weißwein. Dafür gibt es
viele Gründe.
Halbtrockener Wein ist ein idealer Speisenbegleiter. Die scharfe asiatische Küche braucht
z. B. als Gegenspieler eine höhere fruchtige
Restsüße. Herbere Gerichte wie Wild, aromatisch kräftige Pasteten und Terrinen finden
hier einen ebenbürtigen Gegenspieler. Leichte,
fruchtige Desserts und Küchlein mit Früchten
am Nachmittag gehen perfekt mit einem leichten halbtrockenen Weißwein einher. Oder stellen
Sie sich einen Mangoldsalat in einem Balsamico-Honig-Dressing mit gerösteten Nüssen und
gebratenen Filetspitzen vor… perfekt!
Geringerer Alkoholgehalt: Dadurch, dass nicht
der gesamte Zucker bei der Gärung in Alkohol
umgewandelt wird, hat halbtrockener Wein einen eher niedrigeren Alkoholgehalt. Der Zucker
ist ein guter Geschmacksverstärker für fruchtige,
Halbtrockene Weißweine
wieder salonfähig
blumige und würzige Nuancen im Wein. Nehmen
Sie einen Wein aus der gelben Muskateller-Traube. Intensive Noten von Holunder, Litschi und einem Hauch Rose werden von der leichten Süße
im Wein verstärkt und abgerundet.
Die Devise lautet seit über zwanzig Jahren:
„ …aber trocken muss er sein!“ Aber mal ehrlich:
Was die meisten wollen, ist ein trockener Wein,
der trotzdem schön fruchtig ist. Für einen richtig
knochentrockenen Wein, wie etwa einen französischen Sancerre oder Chablis, entscheiden sich
die Probanden in den wenigsten Fällen. Laut Gesetzgebung ist bei „trockenen“ Weinen ein Restzucker von bis zu 10 g pro Liter erlaubt. Aber
marketingtechnisch war es dennoch immens
wichtig, dass „trocken“ draufstand. Da half auch
die Bezeichnung „feinherb“ nichts. Wenn wir unsere Gäste aufmerksam beobachten, stellen wir
fest, dass die junge Generation und viele Frauen
gerne Prosecco Frizzante, Hugo, Aperol Spritz
und Co. trinken. Alles halbtrockene bis süße
Getränke. Nur steht dies nicht so explizit in der
Karte. Wenn wir Weinkarten für unsere Gäste machen wollen, können wir
vor diesem Alkoholgehalt
Anteil nicht die Augen verschließen! Trauen Sie sich!
Begeistern Sie Ihre Gäste
mit neuen Kombinationen!
DEUTSCHL AND
Weingut Dr. Loosen
Weißburgunder Qualitätswein
0,75 l, trocken, Ernie’s Weißburgunder - frisch und saftig mit der vollen Frucht von Birne und Ananas im zarten
Schmelz. Feine Kräuternoten in anregender Mineralik Mosel einmal anders.
!1416-eeie!
6 Fl Kt
Fl
8,99
Rotweine im Sommer ?
Im Sommer werden eher Weißwein und
Roséwein getrunken, doch von einem Muss
kann nicht die Rede sein. Sicherlich ist es richtig, dass an einem heißen Sommertag auf der
Terrasse ein kühler fruchtiger Weißwein erfrischender wirkt als ein schwerer Rotwein. Aber
das liegt nicht generell am Weißwein oder am
Rotwein, sondern vor allem an der Machart des
Weines. Genauso gut würde im Sommer auch
ein leichter Rotwein munden. Außerdem gibt es
in den Sommermonaten nicht nur Tage mit hohen Temperaturen, auch Regentage und kühlere
Tage sind dabei. Wer möchte an einem solchen
Tag auf einen Rotwein verzichten …?
Dazu spielt sicherlich auch immer der Anlass,
zu dem Wein getrunken wird, eine wichtige Rolle. Wer sich zum Grillen trifft und dabei deftig
marinierte Steaks auf den Grill legt, ist mit einem Rotwein sicherlich besser beraten als mit
einem Weißwein. Es muss ja nicht unbedingt
ein schwerer Rotwein aus dem Holzfass sein.
Es gibt viele leichte Rotweine mit nicht ganz so
hohem Alkoholgehalt,
die auch im Sommer
große Freude machen.
Leichte Rotweine dürfen
gerne etwas gekühlt getrunken werden. Lassen
Sie sich bei Ihrer Weinauswahl weniger von der
Jahreszeit leiten als vom
Anlass, zu dem Sie die
Flasche öffnen möchten.
FR ANKREICH
Perrin et Fils Ventoux A.C.
0,75 l, trocken, Perrin mit viel Esprit - vollfruchtig und
vielschichtig, mit den reichen Aromen von roten Früchten, elegant auf der Zunge. Ein Hauch von Veilchen mit
Anklängen von Pfeffer und Lakritz in seidigem Tannin
- Eleganz und Finesse.
!1536-degg!
6 Fl Kt
Fl
3,99
Aktuell
5
Die
Provence
Die Provence
spricht Rosé L
spricht
Rosé
Es sind diese schier endlosen magischen Orte und Plätze, die dieses Land
so unverwechselbar schön machen,
unsere Herzen höher schlagen und die
südfranzösische Ruhe in uns einkehren lassen. Ein Petit Café im Café Max
auf dem idyllischen Place aux Aires in
Grasse, der Stadt der Düfte und Essenzen, ein Gläschen Pastis in der Brasserie Le Brazza auf dem von Bäumen beschatteten Place Georges Clemenceau
in Menton. Einen kühlenden Sirop de
Menthe im legendären Künstler- und Literatentreff Café Les Deux Garçons mit
Blick auf den belebten und von Platanen
bedachten Boulevard Cours Mirabeau in
Aix-en-Provence.
Ein Spaziergang über
den Markt von Carpentras in der Region
Vaucluse macht beim
Anblick der Auslagen
der regionalen Händler
richtig Appetit auf die
regionale provenzalische
Küche. Bouillabaisse, die
Fischsuppe, die Daube Provençale, ein
Schmortopf mit Rindfleisch, die unverzichtbare Ratatouille, der Klassiker
aus geschmortem Gemüse oder aber
die Soupe au pistou, eine Gemüsesuppe mit Kartoffeln oder Nudeln.
Faszinierend auch die abwechslungsreiche und selten eintönige
Landschaft, die sich Besuchern der
Provence öffnet. Ob die karge Region
um den „heiligen Berg“ Mont Ventoux
im Nordwesten, der vielen Radrennfahrern bei der Tour de France schon
zum Verhängnis wurde, die schroffen
Felsformationen des Massif des Maures oder des Massif de
l‘Estérel, die, so scheint
es, die wunderbare
Côte d’Azur schützen
wollen oder aber auch
die mit Obst, Gemüse oder Lavendel bewachsenen Plateaus
des Hinterlandes. Das
beschauliche Leben im
Hinterland der Küste,
NEU
0,75 l, trocken, frisch, komplex und finessenreich mit einer
feinen Mandelnote - verführerisch und ursprünglich.
6 Blickpunkt
NEU
FR ANKREICH
Les Maitres Vignerons
Elixir Rosé
Côtes de Provence A.O.C.
6 Fl Kt
Und dann ist da ja noch der Wein
– vornehmlich Roséwein. Nirgendwo
auf der Welt ist dieser Wein so präsent wie hier. Die Provence östlich der
Rhône ist Rosé. In den Regalen der
Geschäfte oder auf den
Weinkarten der Restaurants wird diese
Dominanz überdeutlich. Auf ca. 20.000 ha
in dem Dreieck zwischen Aix-en-Provence, Toulon und
Fréjus wird in der
Appellation Côte
NEU
FR ANKREICH
!1579-fejg!
in den kleinen Städten und Dörfern,
unterscheidet sich so ganz von den
belebten, manchmal glamourösen,
im Sommer übervölkerten Städten
wie Cannes, Nizza, St. Tropez oder
Fréjus. Faszinierend bleibt immer das
unglaubliche Licht der Region – klar
und unverschwommen, intensiv und
betörend. Nicht umsonst zog es Maler
wie van Gogh, Cézanne oder Picasso
in dieses „Land des Lichts“.
Fl
6,99
Château de Berne
Grande Recolte
Côtes de Provence A.O.P.
FR ANKREICH
Jolie-Pitt & Perrin Miraval Rosé A.O.C.
0,75 l, trocken, rassig mit floralen Noten von Pfirsich und
Aprikose - die perfekte, sommerliche Erfrischung.
0,75 l, trocken, eine Geschmacksexplosion von frischen
Erdbeeren und Nuancen von Zitrusfrüchten gepaart mit einem
Hauch von Wildkräutern - ein luxeriöser Aperitif.
!1553-jagj!
!1531-aejb!
6 Fl Kt
Fl
7,99
6 Fl Kt
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Land
des Lichts
… spricht Rosé
… oder auch die mit Obst, Gemüse oder Lavendel bewachsenen
Plateaus des Hinterlandes. Das
beschauliche Leben im Hinterland der Küste, in den kleinen
Städten und Dörfern, unterscheidet sich so ganz von den belebten, manchmal glamourösen
Städten …
de Provence Wein aus den Rebsorten
Grenache Noir, Cinsault, Mourvèdre,
Syrah oder Rolle angebaut. Ungefähr
75 % entfallen dabei auf die Herstellung von Rosé. War er früher ein eher
schnell produzierter, leichter, unauffälliger Billigwein für den schnellen
Verbrauch, hat sich die Situation in
den letzten Jahren doch sehr verändert.
Rezept
Sirop de Menthe
von selbst
Eigentlich besteht die Basis
up
Sir
m
gewonnene
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aus Wasser, Minze und Zu
igen
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hoc
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Minzsirup zu ver
2 cl Monin Pfefferminz-Sirup
sser
in 200 ml stilles Mineralwa
en.
geb
rfel
auf mehrere Eiswü
wendet statt
Die „Diabolo“-Variante ver
Wasser Zitronenlimonade.
10280829
p Pfefferminze grün
Siru
Monin
Finanzstarke Quereinsteiger aus
anderen Regionen Frankreichs, aber
auch aus Deutschland oder Belgien,
haben sich in der Region auf Weingütern niedergelassen und das Qualitätsbild deutlich verändert. Mehr
Klasse statt Masse ist mittlerweile das
Credo vieler ambitionierter Weingüter. Nicht mehr Menge und Farbe
sind entscheidend, heute werden die
guten Rosés der Region wie Weißwein produziert. Der kurz gehaltene
Kontakt mit der Beerenhaut erzeugt
ein eher blasses, vornehmes Rosa
oder Apricot als den übertriebenen
Pinkton der Vergangenheit. Die Aromen sind eher dezent und filigran
und mit einer feinen Würze versehen.
Sie stellen einfach die perfekte Begleitung für viele Speisen der Provence
dar und gut gekühlt sind sie einfach
ein wunderbarer Begleiter warmer,
entspannter Sommerabende.
Die Weinfachberater von CHEFS
CULINAR verfolgen den Trend,
der sich für diese Saison abzeichnet.
Schon seit geraumer Zeit recherchierten wir auf verschiedenen Messen
und auch vor Ort in Südfrankreich.
Die hier gewonnenen Erkenntnisse
spiegeln sich in einem speziell ausgewählten, feinen Sortiment wider.
Provence
spannend …
Provenzalische Verwicklun
Ein Fall für Pierre Durand
von Sophie Bonnet
gen
Die Brasserie
Ein Provencekrimi
von Sebastian Greber
Blickpunkt
7
Weinland
Weinland Spanien
Spanien
Mehr als nur Sangria
Dort, wo viele Deutsche die schönsten Tage im Jahr
verbringen, wachsen die Trauben für die herrlichen,
vollmundigen Rotweine und die frischen, fruchtigen Weißweine. Hier findet man die größte Weinanbaufläche der Welt mit einer uralten Tradition und
den ältesten Weingesetzen. Heute gibt es in jeder
Region Spaniens Winzer, die mit ihrem Know-how
und Qualitäten zu den besten Erzeugern gehören
und Stück für Stück von Weinliebhabern entdeckt
werden.
… Stierkampf, Flamenco, Paella, Tapas und vieles mehr! Das alles ist Spanien. Aber auch im Weinbereich hat
Spanien enorm etwas zu bieten. Alle
kennen wohl das berühmteste Anbaugebiet Spaniens – die Rioja! Aber egal,
ob von Navarra bis Valencia oder von
den Kanaren bis nach Mallorca, auch
die anderen Regionen bieten mittlerweile hervorragende Wein-Qualitäten.
Nicht zu vergessen – der wohl berühmteste Likörwein – der Sherry!
Nach dem Umfang seiner Rebfläche
ist Spanien das größte Weinbauland
der Erde. An der Menge des Weins,
die produziert wird, steht es allerdings
nur an dritter Stelle hinter Italien und
Frankreich. Aber warum ist das so?
Durch die große Trockenheit und
Wasserknappheit, die in weiten Teilen
Das Weinland Spanien in Zahlen
Rebfläche: 1.200.000 ha
(Vergleich Deutschland: ca. 100.000 ha)
Weinproduktion: 32 bis 41 Mio. hl
(Vergleich Deutschland: ca. 10 Mio. hl)
Jährlicher Weinkonsum pro Kopf: 34 Liter
(Vergleich Deutschland – ca. 20 Liter)
Die 10 häufigsten Rebsorten
Airén - weiß
Garnacha - rot
Tempranillo - rot
Monastrell - rot
Macabeo - weiß
Bobal - rot
Pedro Ximénez - weiß
Mencía - rot
Moscatel - weiß
Palomino - weiß
19,2 %
8,8 %
6,6 %
5,0 %
3,6 %
3,0 %
1,4 %
0,9 %
0,9 %
0,8 %
Tempranillo ist, obwohl von der Menge her nur auf
Platz drei, die bedeutendste Rotweinsorte in Spanien.
Der Name leitet sich vom spanischen Wort temprano
(„früh“) ab. Wörtlich übersetzt heißt tempranillo „kleine
Frühe“, weil die Tempranillo-Beeren kleiner sind und etwas früher reif werden als z. B. die Garnacha-Trauben.
Lange wurde angenommen, dass der Tempranillo vom
Spätburgunder abstammt. Genetische Untersuchungen
aus dem Jahr 2012 ergaben jedoch, dass es sich dabei
um eine spontane Kreuzung der weißen Rebsorte Albillo
Mayor mit der roten Benedicto handelt. Die Weine sind
kräftig mit duftig-fruchtbetontem Charakter und haben
ein großes Reifungspotenzial im Holz. Sie zeichnen sich
durch elegante Weiche und süße Tannine aus. Ihre wahre Stärke kommt erst im Barriqueausbau zur Geltung.
8 Weine
Die traditionelle Art der Weinbereitung – späte Lese und fehlende Temperaturkontrolle bei der Gärung – gehört
jedoch der Vergangenheit an. Früher
bestimmten Genossenschaften, die
sich der industriellen Massenweinproduktion verschrieben haben, weitgehend das Bild des spanischen Weins.
Das führte dazu, dass viele Weißweine
des Landes herrschen, sind die Traubenerträge gering. Traditionen, die
noch aus dem 18. und 19. Jahrhundert
kommen, prägen darüber hinaus den
Weinbau. So stehen in keinem anderen Weinbauland Europas so wenig
Rebstöcke auf einem Hektar wie dort.
Eine enorme Modernisierung des
Weinbaus und der Kellertechnik in
den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts
hatte zur Folge, dass hauptsächlich auf
Masse produziert wurde, was somit
auch einen deutlichen Qualitätsverfall zur Folge hatte. Erst in den letzten
Jahren kam man wieder auf den Pfad
des qualitätsorientierten Weinbaus
zurück. Diese Qualitätsoffensive ging
aber vorwiegend von den vielen kleinen Anbaugebieten aus und nicht, wie
viele vermuten, von den großen etablierten der Iberischen Halbinsel. Heute ist Spanien eine der dynamischsten
Weinnationen der Welt. Es dominieren jedoch noch jene Rebsorten, die
hohe Erträge bei geringen qualitativen Ansprüchen geben. In der Statistik liegen zwar noch bei den weißen
Rebsorten die Sorte Airén und bei den
roten die Sorte Garnacha vorn. Beides
Sorten, die schlichte, einfache Weine
ergeben, die aber prozentual gesehen
Jahr für Jahr immer weniger Bedeutung erlangen.
des Landes mager und plump ausfielen. Die Rotweine waren häufig alkoholreich und meist sehr niedrig in der
Säure.
Der aktuelle spanische Weinstil wird von
der Erzeuger-Generation geprägt, die in
den 1980er und 1990er
Jahren die Bühne betrat und sich um Veränderungen bemühte.
Diese Pioniere haben
den Weinbau aus den
heißen in kühlere Zo-
TIPP
SPANIEN
Capa Tempranillo
Tierra de Castilla D.O.
0,75 l, trocken, Spaniens ganzer Stolz - saftig und vielschichtig mit den Aromen von Erdbeere, Brombeere und
Backpflaume in weichem Tannin. Noten von Tabak und
dunkler Schokolade im rauchig-kräftigen Finale - einfach
ursprünglich und gewaltig.
!1426-hchh!
6 Fl Kt
Fl
2,99
Sp a n is c h für We in fr
nen getragen und stark in moderne
Kellertechnik investiert. Das Resultat:
Frische, saubere Weißweine und gehaltvolle, konzentrierte Rotweine, die
weder überlagert noch zu säurearm
ausfallen.
Im Allgemeinen wird Spanien nach
wie vor als Rotweinland gesehen,
Weißweine fristen ein Schattendasein
(lesen Sie dazu auch unseren Artikel zu Rueda auf
Seite 10). Das ist allerdings
eine kaum haltbare Theorie,
da Spanien auch gleichzeitig
das größte Weißwein produzierende Land der Welt
ist. Dafür verantwortlich ist
die Airén-Traube, die aber
überwiegend zur Massenweinproduktion verwendet
wird bzw. als Basis für spanische Brandys dient!
Auch dies hat sich in den
letzten Jahren stark verändert. Das liegt vor allem daran, dass sich auch das internationale Trinkverhalten
geändert hat. Aktuell sind
leichte, fruchtige Weißweine mit moderatem Alkoholgehalt voll im Trend wie
z. B. Weißweine aus dem
Rueda (ES San Antolin Verdejo Rueda DO), hinter denen sich die Verdejo-Traube versteckt.
eu n de
lie bl ich, süff ig
ab oc ado ge rt
al t, geal te rt, abge la
añejo, añejado po r … du rc h …
Fa ss
ba rr ica
weiß
blanco Wei nkel le re i
bo de ga ,
kata la ni sc h für Se kt n
cava
sp an isc he Va ria nte vo
Pe rlwei n
Re be, Re bs or te
cepa t auch
Ja hr ga ng, be ze ichne
a
ch
se
t
co
da s Rückenet iket
au sg ebau t du rc h …
cr ia do po r … süß
du lce
…
abge füllt du rc h
em bote lla do po r …
Sc haumwei n
es pu mos o
Ro sé (Ros éwei n)
ro sa do
tr oc ke n
se co
ha lbtr oc ke n
se m ise co rot, Rotwei n
tinto
Wei nles e
ve nd im ia Wei nb er g, Wei nlag e
viña
Wei n
vi no ei nfac he r Ta fe lwei n
vi no de pa sto Geschichte
Schon 4000 bis 3000 vor Christus wurde die Rebe auf der Iberischen Halbinsel angebaut. Doch erst als Phönizier die Stadt Cádiz (Herkunft des Sherrys) gründeten und
später die Karthager und Römer das Mittelmeer bereisten und den Handel ausweiteten, erlebte Spanien seine erste Weinblüte (200 v. Chr.). Besonders in Rom trank
man viel und gern den Wein aus Baetica (Andalusien) und Tarraconensis (Tarragona).
Nach der Eroberung Spaniens durch die Araber (711 n. Chr.) wurde der Weinbau
nicht mehr gefördert – wohl aber geduldet. Der Prophet Mohammed hatte zwar den
Weingenuss verboten, aber auf die Weinsteuern zu verzichten fiel den Emiren und
Kalifen schwer.
Nachdem die Christen Spanien im 15. Jahrhundert wieder zurückeroberten, blühte
der Weinbau zum zweiten Mal auf. Jerez und Málaga waren die wichtigsten spanischen
Weinbauregionen. 1587 überfiel Sir Francis Drake Cádiz und erbeutete 2900 Pipes
(Fässer) Sherry. Der Weinhandel mit England entwickelte sich gut, Spaniens Weinbau
florierte. Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts vernichteten Mehltau und
die Reblaus dieses Anbaugebiet als die Reben schon weitgehend mit amerikanischen
Unterlagen veredelt waren (1900 bis 1910). Zahlreiche Bordeaux-Winzer suchten in
der Rioja Ersatz für ihre vernichteten Weinberge. Sie brachten ihre Barriques mit und
führten neue Kellertechniken ein. Während der Weltkriege und des Spanischen Bürgerkriegs konnte sich der Weinbau kaum erholen.
Quelle: www.weinkenner.de
Das spanische Weinrecht
Denominación de Origen (D.O.)
Qualitätsweine bestimmter Anbaugebiete. Weine aus genau definierten Herkunftsgebieten. Ca. 50 Prozent der spanischen Weinproduktion hat D.O.-Status.
Denominación de Origen Calificada (D.O.Ca.)
qualifizierte Qualitätsweine. 1991 zum
ersten Mal den Rioja-Weinen zuerkannt.
Vino de la Tierra (VdlT):
Landwein. Weine aus einem bestimmten
Anbaugebiet, das keinen D.O.-Status hat.
Vino de Mesa (VdM):
Tafelwein. Die Trauben stammen aus
mehreren Gebieten.
Spanische Weinbezeichnungen
In Spanien existiert ein differenziertes
System von Altersbezeichnungen, anhand derer der Kunde auf dem Etikett
erkennen kann, ob es sich um einen
jungen oder einen gereiften Rotwein
handelt:
Joven: 1 Jahr
Crianza: 2 Jahre
Reserva: 3 Jahre
Gran Reserva: 5 Jahre
Klick-Tipp:
www.weinkenner.de/weinland/spanien
Weine
9
Rueda
Spaniens Weine sind rot!?
Die D.O. Rueda belehrt uns eines Besseren
Bislang führten spanische Weißweine auf deutschen Weinkarten eher
ein Schattendasein. Man fand zwar den einen oder anderen Albariño
aus dem Rías Baixas oder den berühmten Viña Sol von der Bodegas
Torres, aber diese meist nur sporadisch und eigentlich nur in der spanischen Gastronomie.
Seit etwa 5 Jahren hat sich das geändert. Spanienurlauber berichten von
herrlichen, fruchtigen Weißweinen,
wenn sie aus ihrem Sommerurlaub
zurückkehren, die sie auch vermehrt
daheim genießen möchten. Woher
kommt dieser plötzliche Trend? Gibt
es ein neues Anbaugebiet, in dem
plötzlich tolle Weißweine wachsen?
Diese Frage muss man ehrlicherweise
mit „JEIN“ beantworten. Das „neue“
Anbaugebiet heißt D.O. Rueda, liegt
in der Region Kastilien-León, etwa
180 km nördlich von Madrid und wurde 1980 offiziell gegründet.
Es gibt zwar keine schriftlichen
Quellen, aber die Hauptrebsorte der
Region, die kleinbeerige Verdejo, wurde wohl schon im 11. Jahrhundert von
den Mozarabern mit nach Spanien
und in die Region gebracht. Bis Ende
der 70er Jahre des 20. Jahrhunderts
waren die Weine aus dem Rueda-Gebiet rustikal und ohne besondere
Struktur, sie waren für ihre Firnis (Alterungsnoten) bekannt. In einer königlichen Bekanntmachung von 1911
wurden die Weine mit denen aus Jerez
(Sherry) und Málaga verglichen. Die
Gründung der kontrollierten Herkunftsbezeichnung D.O. Rueda am
12. Januar 1980 war der offizielle Startschuss für einen Qualitätswandel. Sie
setzte die Kräfte frei, Weinanbau und
-ausbau zu revolutionieren und hat
die D.O. Rueda zu DEM spanischen
Weißweingebiet gemacht. Hauptdarsteller der Erfolgsgeschichte ist die
autochthone Rebsorte Verdejo, deren
Potenzial die Gründer von Beginn an
im Blick hatten und deren Vinifizierung der Kontrollrat der Region nach
strengen Regeln überwacht.
Wein aus der Verdejo-Traube, von
dem die vielen deutschen Urlauber
so begeistert berichten, hat ein großes
Aromen-Spektrum und viel Eleganz
in der Nase. Fruchtaromen dominieren, daneben finden sich Anklänge
von Anis und Fenchel. Im Mund beweist der strohgelbe Wein Körper und
Struktur mit viel Frucht und leichten
Bitternoten. Ein Wein mit Charakter.
Die Region Rueda liefert alle notwendigen Bedingungen für den Anbau.
Die Weinberge befinden sich auf einer
Hochebene mit einer Höhe von 700-
10 Trend | Tipp
800 Metern. Das Klima ist kontinental mit langen kalten Wintern, heißen
Sommermonaten, wenig Niederschlägen und großen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht.
Steinige und wasserdurchlässige Bö-
den zwingen die Reben tief zu wurzeln.
Rund 2.600 Sonnenstunden im Jahr
sorgen für die perfekte Reife und Extraktund Säurebildung der
Trauben. Ein Weingebiet mit den besten
Voraussetzungen für
frische und fruchtige
Weißweine mit richtig
viel Geschmack. Um
unseren Kunden jederzeit die neuen und
trendigsten Weine aus
aller Welt anbieten zu
SPANIEN
Palacio de Bornos
San Antolin Verdejo Rueda D.O.
0,75 l, trocken - ein typischer Verdejo mit Aromen von
exotischen Früchten wie Ananas, Kiwi und Mandarinen.
Am Gaumen spiegeln sich vornehme Noten von Pfirsich
und Minze wider, eingebunden in erfrischender Säure perfekt ausbalanciert.
!1579-fegf!
6 Fl Kt
Fl
4,49
D
Dominacion de Origen
Rueda
können, haben sich die Weinfachberater von CHEFS CULINAR auch in
der Rueda umgesehen und für Sie das
beste Preis-Genuss-Verhältnis dieser
Region gesucht. Es wurde viel probiert und diskutiert, um das typische
Geschmacksbild in der Flasche wiederzufinden. Bei der bereits 1870 gegründeten Kellerei Palacio de Bornos
sind wir dann fündig geworden. Die
Familie Sanz, die heute in der 6. Generation an der neuen Geschichte der
Weine aus der Rueda arbeitet, ist sicherlich mit dafür verantwortlich, dass
dieser „neue“ Weingenuss stattfinden
kann. Modern und doch traditionell
mit dem Bestreben, das Beste aus den
Trauben zu holen, sind ihre Weine
heute weit über die Landesgrenzen
hinaus bekannt und stehen für den
neuen Weißweinstil aus Spanien.
Trend | Tipp 11
Andere Länder
andere Sitten
Andere
Länder
Welchen Wein trinkt eigentlich der Rest der Welt ?
Trinksitten
Die Franzosen bleiben am
liebsten im eigenen Land
und trinken sehr nationalbewusst. In den letzten
Jahren haben sie aber ihre spezielle
Vorliebe für den Rosé aus der Pro­vence
entdeckt und genießen diesen jetzt
sogar schon in der Winterzeit. Mittlerweile sind sie weltweit die Nummer-1-Konsumenten für den lachsfarbenen Wein und vernachlässigen dabei
auch ihre eigenen Klassiker aus Bor­
deaux oder dem Burgund, so dass hier
der inländische Konsum zurückgeht.
Auch die Amerikaner haben ihre „weibliche“ Seite
entdeckt. Bei den echten
Männern ist es absolut
angesagt, mit ihren Kumpels einmal
„Pink“ zu bestellen und dann gleich
ein Selfie zu Twittern. So schaffte man
es in 2013 2,88 Millionen Hektoliter zu konsumieren und belegt damit
weltweit den 2. Platz und Anfang 2015
schnellten die Importe um über 40 %
erneut nach oben. Dabei darf der Rosé
gerne etwas kosten und man setzt hier
richtig auf Qualität.
Der Japaner ist noch sehr
neu in der Weinwelt unterwegs. Der absolute
Trend für die hippen Neueinsteiger ist es, alle Weine – ja, auch
die Roten – auf Eis zu trinken. Diese
Sitte ist sicherlich sehr erfrischend,
über den wahren Weingenuss müssen
wir dabei aber wohl nicht wirklich dis12 Weine
kutieren. Deswegen ist es sicher auch
nicht verwunderlich, dass man eher
die fruchtbetonten Weine in den Izakayas (japanische Bar) antrifft.
Aber auch in Asien ist
das Trinkverhalten nicht
gleich. So lieben die Taiwaner Rotweine, da die Farbe
für Glück, Freude und Fruchtbarkeit
steht. Fast 90 % des in Taiwan konsumierten Weins ist daher rot. Hierüber
freuen sich die Franzosen, da sie fast
die Hälfte des Rebensafts liefern dürfen. Am beliebtesten haben sich wuchtige und kräftige Weine gezeigt. Hier
spielt vor allen Dingen der Cabernet
Sauvignon eine große Rolle, dicht gefolgt vom Shiraz und dem Merlot.
Schaut man in Europa gen
Norden nach Dänemark
und Schweden denkt man
oftmals, hier geht es um
Menge. Die 3 Liter Bag-in-Box erfreut
sich größter Beliebtheit und macht ca.
55 % des Marktes aus bei steigender
Tendenz. Wer jetzt denkt, „klar, viel
und billig“, muss sich eines Besseren
belehren lassen. Gerade in den skandinavischen Ländern steht die Weinqualität im Vordergrund und man findet
viele namhafte Erzeuger, die ihre Weine in die praktische neue Verpackung
füllen – also viel, aber guter Wein.
Man trinkt gerne rot und fruchtbetont
mit relativ viel Alkohol und dann gerne auch aus großen Gläsern.
Sehr zum Verdruss der
deutschen Frauen haben
die Briten in den letzten
Jahren ihre Liebe zum
TIPP
DEUTSCHL AND
ITALIEN
0,75 l, trocken, ganz die Tochter - frisch und süffig mit
den anregenden Aromen von Beeren und Kirschen am
Gaumen. Leicht herb mit voller Frucht im langen Finale Sommerlaune im Glas.
0,75 l, trocken, eine Mission des guten Geschmacks - jugendlich und frisch mit den fruchtigen Aromen von Äpfeln
und Limonen. Harmonisch mit einer rassigen Säurestruktur
in feiner Perlage - das Flaggschiff von Santa Margherita.
Weingut Hammel Sophie Helene
Rosécuvée Qualitätswein
!1446-gaja!
6 Fl Kt
Fl
4,44
Santa Margherita Prosecco
Superiore di Valdobbiadene D.O.C.G.
!1306-bfjd!
6 Fl Kt
Fl
5,99
r beliebter, wobei die Ge
Weltweit wird Wein imme
Prosecco entdeckt
und damit den Preis für die Kultbrause nach oben getrieben. In Zeiten der
Wirtschaftskrise hat man entdeckt,
dass neben dem Champagner auch
andere Schaumweine einen schönen
Blubber in das Glas zaubern. 2014
gingen 55 Millionen Flaschen auf die
Insel, die somit Deutschland locker
abgehängt hat und das Importland
Nummer 1 geworden ist.
Bei unseren Nachbarn im
Süden ist man absolut nationalbewusst. In Österreich
trinkt man fast ausschließlich heimische Weine, mit denen man
teilweise schon früh am Tag startet ein „Glasel“ geht fast immer. Zu Hause
vor dem Fernseher nehmen der Grüne
Veltliner, der Blaue Zweigelt oder der
Blaufränkische fast 70 % des Weinkonsums ein. Noch deutlicher ist es in der
österreichischen Gastronomie: Hier
liegt der Anteil bei 90 %. Das kommt
davon, wenn man in den Bergen lebt.
Aber es sind auch tolle Weine, die da
vor der Haustüre wachsen.
Auch die Schweizer trinken gern ihren eigenen
Wein, zumindest den guten. Ansonsten gilt hier
das Premiumprinzip, alles was gut
und teuer ist, wird gerne konsumiert.
So findet man in den schweizer Weingeschäften alles, was international
Rang und Namen hat. Man trinkt
verhältnismäßig viel. Auch wenn in
den letzten Jahren der Konsum zurückgegangen ist, waren es 2014 noch
264 Millionen Liter. Das ergibt über
30 Liter pro Einwohner. Wie sich diese Statistiken in den nächsten Jahren
entwickeln, ist schwer vorauszusagen.
Dank des Wechselkurses hat man neuerdings lange Schlangen eidgenössischer Weinliebhaber an den Kassen
litäten …
dlich sind wie die Menta
hnheiten so unterschie
schmäcker und Trinkgewo
deutscher Fachgeschäfte und ob diese
Daten erhoben werden ist fraglich.
Wir können nur raten, sich für den
nächsten Schweizurlaub einen Vorrat
mitzunehmen oder in der Schweiz nur
heimische Weine zu trinken – die sind
hier nämlich meistens besser als zu
Hause.
Im Weinland Italien findet
man eigentlich gar keine
Ausländer auf den Weinkarten oder in den Geschäften. Für den Italiener sind schon
Trauben, die nicht in der eigenen Region gewachsen sind, richtige Exoten.
Hier ist also absolute Verbundenheit
mit der Heimat angesagt. Bewegt sich
der Italiener einmal außerhalb seiner
Grenzen, trinkt er trotzdem lieber italienisch und ist nur selten bereit etwas
Neues auszuprobieren. Ok, man muss
schon zugeben, dass man schlechtere
Weine trinken kann als die, die südlich vom Brenner wachsen. Nur bei
den Weißweinen bröckelt ein wenig
die nationale Front und heimlich wird
auch mal der eine oder andere Riesling
aus Deutschland probiert.
Auf der iberischen Halbinsel haben es die Winzer
momentan schwer. Zwar
ist die Liebe zu den heimischen Weinen ungebrochen und man
ist nur sehr selten bereit von diesem
Pfad abzuweichen, aber leider trinkt
der Spanier heute deutlich weniger
und vor allen Dingen preisbewusster
als er es vor ein paar Jahren getan hat.
Ob dies mit ein Auslöser für den immer öfter zu sehenden Konsum von
Weinmischgetränken (Wein mit Cola
oder Limonade) ist, bleibt sicher offen.
Was sich jedenfalls aktuell abzeichnet
ist, dass auch der Spanier gerne einmal
ein Glas Weißwein trinkt und sich die
fruchtbetonten Vertreter immer grö-
ßerer Beliebtheit erfreuen – und das
nicht nur bei den Spaniern.
Und was trinken wir Deutschen? Traditionell eher
experimentierfreudig und
welterfahren haben sich
die Deutschen in den letzten Jahren
immer mehr dem heimischen Rebensaft zugewandt. Was nicht zuletzt
den immer besseren Qualitäten und
der Vermarktung deutscher Winzer
zuzuschreiben ist. Aber eine gewisse
Untreue gehört wohl zu unserem Naturell und so findet man immer noch
die bekannten Klassiker und Erzeuger
aus allen Ländern in unseren Weingläsern. Wein ist in Deutschland bei einer immer breiter werdenden Schicht
von Verbrauchern angesagt und es
gibt noch ganz viel (wieder-) zu entdecken, wobei wir uns auch nicht zurückhalten. Die Frucht steht immer
mehr im Vordergrund, obwohl wir am
liebsten trocken kaufen. Ansonsten
sind wir trendiger und wechselhafter geworden. Heute einen Shiraz aus
Australien, morgen einen Malbec aus
Argentinien, dann einen Chianti oder
einen Rioja. Sogar die Gewächse aus
Bordeaux konnten sich einer erhöhten Nachfrage erfreuen. Absolut in
Mode ist momentan ein Rosé aus der
Provence oder ein spanischer Verdejo.
Wie lange? Die Geschmackswechsel
folgen in immer kürzeren Abständen.
Weine 13
Ach!? … da auch?
Exotische Wein-Märkte und Wein-Anbaugebiete.
Asien - China
China ist inzwischen nach Spanien und vor
Frankreich das Land mit der zweitgrößten Weinanbaufläche der Welt. 2014 betrug die Gesamtweinanbaufläche ca. 800.000 Hektar. Spanien
lag mit ca. 1 Million Hektar Rebfläche auf dem
ersten Platz, Frankreich auf Platz drei mit ca.
780.000 Hektar. Befanden sich im Jahr 2000
noch weniger als 4 % der weltweiten Rebfläche
in China, sind es jetzt fast 11 %. Jahrhundertelang spielte der Anbau von Wein in der VR China keine Rolle. Der Weinabsatz steigt nunmehr
rasant, die Anbauflächen werden vergrößert
und neben den Konzernen etablieren sich immer mehr kleine Weinbauern. Darüber hinaus
treiben die chinesischen Winzer ihre internationalen Kooperationen voran, auch investieren
ausländische Betriebe vor Ort. Ziel ist es, die
noch „ungeübten“ chinesischen Weintrinker auf
den Geschmack des edlen Tropfens zu bringen.
Nur etwa zwischen ein bis zwei Flaschen Wein
werden derzeit in der VR China pro Kopf und
Jahr getrunken. Manche Trinkgewohnheiten
dortzulande, deren Darstellung wir dem Leser an
dieser Stelle ersparen wollen, lassen jedoch den
westlichen Weinliebhaber erschauern. So dass
der Handel bislang seine Hauptaufgabe darin
sieht, die chinesischen Verbraucher überhaupt
mit dem Produkt Wein vertraut zu machen und
weniger, den Kunden das „richtige“ Weintrinken
beizubringen (also etwa hochpreisigen Rotwein
möglichst nicht mit Cola oder Limonade zu süßen oder die Gläser mit Eiswürfeln aufzufüllen).
Im Jahr 2012 entfielen etwa 75 % des in China
getrunkenen Traubenweins auf Rotwein. Dies
liegt nicht zuletzt an der aus chinesischer Sicht
glücksverheißenden roten Farbe. Weiß- und
Roséweine spielen dagegen nur eine geringe
Rolle - viele chinesische Verbraucher wissen
nicht einmal, dass es sie gibt.
Doch der Trend geht eindeutig hin zu mehr Weingenuss. Ursachen hierfür sind nicht zuletzt die
wachsende Mittelschicht und die zunehmende
Urbanisierung. Insbesondere jüngere Leute orientieren sich verstärkt an den Konsumgewohnheiten des Westens. Für den Bereich Alkoholika
bedeutet dies: Die Chinesen werden in Zukunft
nicht nur mehr, sondern auch teureren Wein trinken. Relative Verlierer sind andere alkoholische
Getränke, in erster Linie Reiswein und Bier.
Europa - Vereinigtes Königreich
Britischer Wein wird in geringen Mengen in Süd­
14 Trend | Tipp
england und in Südwales angebaut. Der größte
Weinbau in England wird in Denbies Wine Estate
in Surrey betrieben, welcher 107 Hektar Fläche
besitzt. Der Weinbau wurde vor allem durch die
wärmeren Sommer in den letzten Jahren begünstigt. Zudem wird darauf spekuliert, dass die
Weingärten als Folge der globalen Erwärmung in
dieser klimatischen Grenzregion in Zukunft noch
erweitert werden könnten. English-Wine.com
zufolge gab es 2006 ungefähr 400 Weingärten,
von denen die meisten jedoch recht klein sind,
mit einer Gesamtfläche von ca. 800 Hektar. Britischer Wein deckt daher auch nur etwa 1 % des
Eigenbedarfs im Vereinigten Königreich.
Begünstigt durch die globale Erwärmung, welche viele Teile von Sussex, Kent, Essex, Suffolk
und Cambridgeshire trocken und warm genug
gemacht hat, um Wein von höchster Qualität
herzustellen, erfuhr der Weinbau in den 70er
Jahren eine Renaissance. Die ersten britischen
Weine wurden durch die süßen deutschen
Weine, wie z. B. Liebfrauenmilch beeinflusst, in
den 70er Jahren sehr populär und waren einfach gemischte Weißweine und süße Rotweine,
die cream wine (creams) genannt wurden. Der
britische Weinanbau beschleunigte sich dann in
den 90er Jahren als Wein aus damals noch eher
untypischen Anbaugebieten wie z. B. Australien,
Chile, Argentinien, Neuseeland und Südafrika
immer beliebter wurde und der britische Kunde
immer mehr Wein akzeptierte, der nicht aus den
traditionellen Weinanbaugebieten stammte. Die
britische Weinindustrie machte es den neuen
Weinen nach und stellte gute Qualitätsweine wie
Chardonnay und Pinot Noir her.
Nordamerika - Kanada
Der Weinanbau wird etwa seit dem 19. Jahrhundert in vier der zehn Provinzen Kanadas betrieben. Die Hauptanbaugebiete liegen in den Provinzen Nova Scotia, Québec, Ontario und British
Columbia. Auf etwa 10.000 Hektar werden hier
rund eine Million Hektoliter Wein produziert.
Kanada ist der weltweit größte Produzent von
Eisweinen, hier icewine genannt. Sie sind im
eigenen Land sehr beliebt. Der deutsche Einwanderer und Winzer Walter Hainle stellte die
ersten Eisweine 1973 in kleinsten Mengen her.
1978 wurden in Kanada die ersten Weine dieser
Art kommerzialisiert, der mittlere Preis für eine
37,5 cl Flasche liegt bei 40 bis 45 Dollar. Das
kanadische Klima ist ideal für den Anbau von
Eisweinen, da die Übergangszeit vom trockenen
Herbst zum kalten Winter mit Temperaturen von
-8 °C bis -13 °C jedes Jahr mit hoher Zuverlässigkeit eintritt. In z. B. Deutschland ist es häufig
schwierig, gesundes Traubengut bis zum ersten
kräftigen Frost zu erhalten. Zum anderen muss
hierzulande in der Regel nachts geerntet werden,
um die Ernte bei der geforderten niedrigen Temperatur von -7 °C oder kälter bis zur Kelter zu
bringen.
Südamerika - Brasilien
Der Weinbau in Brasilien umfasst eine Anbau­
fläche von gut 90.000 Hektar. Es ist damit hinter
Argentinien und Chile das drittgrößte Weinbaugebiet Südamerikas. Aus einer Erntemenge von
600.000 Tonnen Weintrauben werden 3 Millionen Hektoliter Wein gewonnen, der Rest wird zu
Saft verarbeitet. Dies erfolgt in fünf unterschiedlichen Weinbaugebieten, die sich überwiegend
in der gemäßigten Zone befinden, aber dennoch
bis zu 6.000 Kilometer voneinander entfernt liegen.
Eine Besonderheit ist das Weinbaugebiet im Tal
des Rio São Francisco, das am 8. Breitengrad
liegt und damit das äquatornächste Weinbaugebiet der Welt ist. Dort werden seit etwa 2003
Weine angebaut. Die anfängliche Schwierigkeit,
dass sich aufgrund des trockenen und heißen
Klimas keine Trauben bildeten, war behoben
worden. Seitdem sind zwei Traubenernten pro
Jahr möglich. Es werden dort de facto ganzjährig
Weintrauben geerntet.
Das Land erwartet in den nächsten Jahren eine
Steigerung seines Weinexports um 90 %. Große
Hoffnungen zur Steigerung des Bekanntheitsgrades werden in die Olympischen Sommerspiele 2016 gesetzt.
Afrika - Ägypten
In Ägypten wird Wein seit Jahrtausenden angebaut. Von Anfang an machte das trockene Klima
eine künstliche Bewässerung unabdingbar. Heute erntet man auf etwa 57.000 Hektar Fläche vor
allem Tafeltrauben. Ursache ist, dass den Moslems der Alkoholgenuss verboten ist. Lediglich
die ethnisch-religiöse Minderheit der christlichen
Kopten konsumiert Wein, insbesondere zu liturgischen Zwecken. So beträgt die jährlich produzierte Menge an Wein lediglich 27.000 Hektoliter
in hauptsächlich verstaatlichten Weingütern. Die
bedeutendste Rebsorte ist Muscat d’Alexandrie.
Nothing else …
Nothing else – but Chardonnay
Eine der bekanntesten und edelsten Rebsorten der Welt
Der Chardonnay stellt genauso hohe
Ansprüche an den Standort wie sein
Artverwandter, der Weißburgunder. Am
liebsten mag er kalkigen und warmen
Boden und ist fast in der ganzen Welt
zu Hause. Die Hauptanbauländer sind
die USA gefolgt von Frankreich, Italien, Australien/Neuseeland sowie Chile.
Weltweit beziffert man die Rebflächen
auf denen die Rebsorte Chardonnay angebaut wird auf ca.175.000 Hektar.
Der Ursprung dieser Rebsorte ist
das Burgund im mittleren Osten
Frankreichs. Vermutet wird, dass
die Römer die Rebsorte Gouais blanc
(= Heunisch) nach Frankreich in den
Burgund brachten und dass der schon
vorhandene Pinot mit dem Gouais
blanc eine Liaison eingegangen ist,
welche zu einer Mutation geführt haben soll. Ebenso nicht erwiesen, aber
dokumentiert, ist der Name: Eine
Siedlung in der Nähe von Tournus,
zwischen Dijon und Lyon liegend, Namens „Chardonnay“ soll der Namensgeber dieser Rebsorte gewesen sein.
Chardonnay ist eine winterharte
Rebsorte. Obwohl die Beerenschale sehr dünn ist, hält sie Krankheiten
sehr gut ab. Die Blüten treiben recht
früh aus, besitzen jedoch eine starke
Blühfestigkeit, die dazu führt, dass der
Chardonnay – ähnlich wie der Weißburgunder - recht spät gelesen wird
– aber nicht zu spät, da ansonsten die
Säure in der Weinbeere wieder sinken
kann und er dann nicht sein typisches
Aroma entfaltet. Der Chardonnay gilt
als eine sehr hochwertige bzw. edle
Traube. Das Aroma ist weniger ausdrucksstark und intensiv, als z. B. beim
Riesling. Die Weine zeichnen sich vor
allem durch Körperreichtum aus, den
der Chardonnay je nach Herkunft
und Weinbergslage gut zum Ausdruck
bringen kann. Wenn er jedoch zu früh
gelesen wird, wirkt er dünn und grasig. Das spiegelt sich auch in der Farbe
des Weines wider. Junge Chardonnays
sind meist recht klar und mit hellen
oder grüngoldenen Tönen. Ältere dagegen weisen einen tief goldenen Farbton auf.
Ein guter Chardonnay hat in der Regel einen Alkoholgehalt von ca. 13 %.
Als einer der wenigen Weißweine
kann der Chardonnay durchaus vom
Ausbau in Holzfässern profitieren.
Typisch ist sein Geschmack nach Apfel und Stachelbeere, aber auch tropische Anklänge von Ananas und
Orangenabrieb, sowie Buttertoast oder
Walnuss, die ihn zuweilen auch als
rauchig erscheinen lassen, sind typisch
und verleihen ihm sein ganz spezielles Aroma. Der wohl bekannteste
Chardonnay kommt aus dem Chablis,
einer kleinen Gemeinde aus der Region - wie sollte es auch anders sein Burgund, ca. 2 Stunden von Tournus
entfernt. Chablis ist das nördlichste
Weinanbaugebiet im Burgund und
liegt auf dem 48. Breitengrad. Auf den
Kalksteinhängen wird ausschließlich
Chardonnay nach den gesetzlichen
Vorgaben zur geschützen Herkunftsbezeichnung angebaut.
Und auch in der Champagne, welche seit 1927 genau wie die Gemeinde
Chablis zum geschützten Anbaugebiet
erklärt worden ist, spielt der Chardonnay eine sehr wichtige Rolle. Die
Rebsorte gehört wie der Pinot Noir
und der Pinot Mineur zum Hauptbestandteil eines Champagners. Der
Chardonnay-Anteil in einem Champagner beträgt zwischen 25 % und
100 
%. Sollte der Champagner zu
100 % aus reinem Chardonnay bestehen, so bezeichnet man ihn als Blanc
de Blancs.
Auch in Deutschland baut man neuerlich vermehrt Chardonnay an, denn
auch wir haben Regionen mit sehr
guten Lagen, die einen hervorragenden Kalksteinboden hervorbringen.
Auf ca. 1.600 ha Anbaufläche wird der
Chardonnay schon heute in Deutsch-
land angebaut. Besonders in der Pfalz
hat man damit begonnen und wir, die
Weinfachberater von CHEFS CULINAR, sind auch davon überzeugt gewesen. Aus diesem Grund haben wir
einen Partner gesucht und gefunden.
Schon länger gibt es eine freundschaftliche Verbindung zwischen Markus
Pfaffmann und CHEFS CULINAR.
Diese gute Zusammenarbeit wollen
wir nun durch ein exklusives Projekt
speziell für die Gastronomie auswei-
ten. In der neuen Weinlinie „SP“ hat
Markus Pfaffmann (rechts im Bild) seine Freundschaft mit Christian Schneider besiegelt. Er ist seit vielen Jahren
schon ein vinologischer Weggefährte,
der seine Qualitätsphilosophie teilt
und genauso bodenständig und dabei
innovativ denkt, wie er selbst. „Schon
lange wollten wir einmal unser Wissen und unsere Erfahrung bündeln
und gemeinsam etwas Neues kreieren!
CHEFS CULINAR
bietet uns hierfür
die perfekte Plattform: von Freunden
für Freunde.“ Entdecken Sie die neue
Weinlinie und erleben Sie was passiert,
wenn Freundschaft
und Vertrauen in
einer gemeinsamen
Weinvision gelebt
werden.
DEUTSCHL AND
Schneider Pfaffmann
Chardonnay Qualitätswein
0,75 l, trocken, kräftig mit Aromen von Mandarine, Aprikose und Birne im schmelzenden Genuss. Kräuter, Karamell und Honig mit einem Hauch Zitrus - von Freunden.
!1551-igfb!
6 Fl Kt
Fl
3,99
Weine 15
White
Wine
White Wine with the Fish
Same Procedure…?
Welchen Wein trinkt man zu Fisch und
Meeresfrüchten? Weißwein zu Fisch, so
lautet eine alte Regel. Doch leider ist sie
nicht immer passend. Es kommt auf die
Zubereitungsart und die Zutaten an.
Rotwein zum Fisch kann sehr gut
harmonieren, aber eines vorab: Tanninreiche Rotweine und das zarte Eiweiß von Fischen vertragen sich nicht
besonders und eine Kombination von
beiden führt meist dazu, dass man
entweder das Essen oder den Wein
weglässt. Ein leichter, fruchtiger Rotwein mit wenig Tanningehalt, etwa
ein Spätburgunder oder Grenache,
verträgt sich dagegen prima mit gebratenem oder gegrilltem Fisch, da die so
entstandenen Röstaromen durchaus
mit dezenten Tanninen zusammenpassen. Wird der Fisch mit Rotweinbuttersauce serviert, eignet sich dazu
natürlich ebenfalls ein leichterer Rotwein.
So manche Kombination
bereitet nur wenig Freude
Wer allerdings etwa einen schweren Cabernet Sauvignon zum Saibling
oder zu Hummer trinken möchte, wird
sich wundern, welch merkwürdigen
Geschmack man im Mund dadurch
bekommt. Wie erwähnt, Fischeiweiß
und kräftige Tannine sind nicht füreinander geschaffen.
Also doch lieber nur Weißwein zum
Fisch, um auf der sicheren Seite zu
bleiben? Nun ja, was ebenfalls nicht
harmoniert, ist die Kombination Matjes und Weine aller Art. Durch den
speziellen Geschmack dieses Fisches
zusammen mit dem Fettgehalt, werden die Fruchtaromen jedes Weins in
zu süßliche oder bittere Noten verwandelt. Auch eingesalzene Sardellen
16 Rat |Tat
with the Fish
als kleine Vorspeise eignen sich wegen
des durch Fermentation entstehenden
natürlichen Geschmacksverstärkers
Umami pur genossen zu keinem Wein.
Doch in der Regel sind Fisch und Wein
ein starkes Duo.
Harmonische Duos für einen
besonderen Gaumenschmaus
Das Fleisch des Fisches an sich weist
in der Regel einen zarten, überwiegend neutralen Geschmack auf. Daher
kommt es bei der Wahl des Weines
darauf an, welche Zubereitungsart gewählt wurde und welche Beilagen oder
Saucen man zum Fisch reicht. Forelle
Blau etwa passt mit ihrem dezent erdigen Geschmack sehr gut zu einem
Riesling, ebenso geräucherte Süßwasserfische. Zu gebratenem Süßwasserfisch eignen sich Grauburgunder oder
Silvaner, vor allem, wenn auch gehaltvollere Beilagen wie Speck oder Linsen dazu gereicht werden. Gebratener
Meeresfisch verträgt sich ebenfalls mit
Silvaner oder einem Chardonnay.
Gedünsteter Fisch in Weißweinsauce passt gut zu Weißburgunder
oder Chardonnay und im Ofen gebratener Fisch schmeckt zu einem kräftigeren Rosé oder einem kräftigeren
portugiesischen Weißwein. Für Fisch
in der Salzkruste empfiehlt sich Muskateller oder ein Soave. Gebratene
oder gegrillte Garnelen und aromatische, kraftvolle Weißweine sind ebenfalls ein gutes Team. Gegrillte Fisch­
steaks dagegen harmonieren gut zu
leichteren, tanninarmen Rotweinen.
Überzeugende Kombinationen sind
zudem Muscheln zu Weißweinen aus
dem nördlichen Spanien und Portugal oder ein leichter weißer Bordeaux.
Hummer passt herrlich zu kräftigem
Chardonnay oder hochkarätigen
Weinen vom Riesling. Sushi verträgt
sich in der Regel ebenso mit einem
halbtrockenen Riesling wie asiatische
Fischgerichte.
Quelle: Wein.com
Wolfgang Hubert „Selection“
Mit freundlicher Genehmigung des Autors
NEU
NEU
DEUTSCHL AND
Weingut Prinz Salm „Der Salm“
Weißweincuvée Qualitätswein
0,75 l, trocken, Nomen est omen - frisch und süffig mit
den Aromen von Apfel, Pfirsich und einem Hauch Exotik
im feinen Schmelz. Saftig mit einem schönen Spiel von
Frucht und Säure - ein echter Salm.
!1280-fecg!
6 Fl Kt
Fl
4,99
DEUTSCHL AND
Toni Jost Riesling Qualitätswein
0,75 l, trocken, die Visitenkarte - frisch und spritzig mit
den herrlichen Aromen von Apfel und Pfirsich im leichten
herben Geschmackserlebnis. Leicht würzig mit Anklängen von Mineral im Finale - Jost jür jedermann.
!1287-iceg!
6 Fl Kt
Fl
6,49
Weingut Stefan Rinklin
Das erste Kennenlernen zwischen unserem Fachberater Ulrich Walter
und der Familie Rinklin ergab sich auf der Pro Wein Messe im März
2013. Die Weine wurden verkostet und für das CHEFS CULINAR-Sortiment als ausgezeichnet passend eingeschätzt. Auch der Gedankenaustausch über die Zusammenarbeit, Mengenbedarf, Preissituation
und Verfügbarkeit erweist sich als äußerst fruchtbar.
Die junge Winzerfamilie bietet ein
überschaubares Sortiment und angemessene Preise. Ein gutes Gefühl
klingt nach, die Chemie stimmt, das
könnte passen. Es folgt eine Musteranforderung für die Sortimentsplanung
mit den Kollegen.
Auf der Pro Wein Düsseldorf 2014
trifft man sich zum zweiten Mal, diesmal in größerer Runde, die CHEFS
CULINAR-Weinfachberater und die
Einkaufsleitung mit Familie Rinklin
am Stand. Die Jahrgänge 2013-2014
werden verkostet, gefolgt von einem
regen Austausch über das Sortiment,
Jahrgänge, Qualitäten und die Zusammenarbeit. Die Erkenntnis aller Beteiligten: „Das passt“ und wir fangen mit
einem kleinen Sortiment von Burgunder in der Literflasche an.
Die Grundlage für TOP-Qualitäten
werden immer noch im Weinberg gelegt und Stefan Rinklin hat Erfahrung
genug, um das Potenzial in den nächsten Jahren hier voll auszuschöpfen.
Ein großes Dankeschön an die junge
Familie Rinklin, die uns sehr herzlich
aufgenommen hat. Wir sind uns sicher, mit dem Weingut Rinklin einen
Partner für die Zukunft gefunden zu
haben.
Im folgenden Jahr wird das Sortiment auf der Pro Wein in Düsseldorf
bestätigt und die Menge der ersten
Lieferung besprochen. Ein Termin
für den Besuch des Weingutes im Mai
2015 wird vereinbart. Am 20. Mai ist
es so weit, bei 24 °C trifft man am späteren Vormittag im Weingut Rinklin
in Bötzingen-Kaiserstuhl ein. Einer
kurzen Begrüßung folgt eine ausführliche Betriebsbesichtigung, wobei
besonders der traditionelle Holzfasskeller mit feinstem Spätburgunder
beeindruckt. Dann geht es in die neu
angelegten Terrassenanlagen außerhalb von Bötzingen: beste Südwestlage
bestückt mit Weiß-, Grau- und Spätburgunder.
Unsere Weinfachberater sind sich
einig: Hier gibt es für die Zukunft
beste Voraussetzungen für feinste
Burgunder aus dem Weingut Rinklin.
Stefan Rinklin,
Winzer und Küfer,
sammelte
Erfahrung bei renommierten Winzern in
Baden. Der Wunsch
nach einem eigenen
Weingut konnte im
Jahr 2007 realisiert
werden, die junge
Familie hat sich viel
vorgenommen.
NEU
DEUTSCHL AND
Weingut Stefan Rinklin
Grauburgunder Qualitätswein
1 l, trocken, saftig und feinfruchtig mit Apfel, Pfirsich
und Quitte auf der Zunge. Noten von Honig und Mandel
im Finale - ein eleganter Essensbegleiter.
!1534-gjjf!
6 Fl Kt
Fl
4,99
Wein zu Fisch - Unsere Empfehlungen
Fisch ZubereitungWeinempfehlung
Süßwasserfisch
gebraten
Grauburgunder, Silvaner
geräuchertRiesling
Meeresfisch
gebraten
gedünstet
aus dem Ofenrohr Salzkruste
gegrillt
Silvaner, Chardonnay
Weißburgunder, Chardonnay
aromatischer Rosé, weiße Cuvées
Muskateller, Soave, Lugana
Spätburgunder, Grenache
Garnelen
gebraten oder gegrillt
kräftige weiße Cuvées
Muscheln
gekocht
leichte weiße Cuvées aus Nordspanien, Portugal oder dem Bordelaise
Hummer
gekocht
kräftiger Chardonnay, hochwertiger Riesling
Fisch asiatisch
halbtrockener Riesling, Cuvées aus Aromarebsorten
Winzer 17
Auf Weinspuren
Kaum eine Weinregion Frankreichs ist so abwechslungsreich und so geschichtsträchtig wie die Gegend entlang des mit 1.013 Kilometern längsten
Flusses Frankreichs, der Loire. Der faszinierende
Fluss entspringt im Zentralmassiv von wo aus er
nach Norden fließt und erst bei der Stadt Orléans
die Richtung wechselt, um sich von dort aus nach
Westen in Richtung Atlantik zu schlängeln.
im Tal der Könige
Geschichte,
wo man sich auch bewegt
Loirelaufes im Jahr 2000 zum Weltkulturerbe erklärte.
Denkt man an die Loire, so fällt einem
natürlich sofort die Anhäufung vieler
märchenhafter Schlösser ein, die sich,
es sind an die 400 Schlossanlagen, wie
Perlen einer Kette, manchmal nur in
geringstem Abstand, an dem legendären Fluss aufreihen. Das Schloss
von Amboise, das Schloss Chenonceau oder das berühmteste, märchenhafte Schloss der Loire, Schloss Chambord mit seinen über 440 Zimmern,
einer Fassade von 156 Metern Breite
und 400 Kaminen, sind Zeugen einer
bewegten Epoche, welche im 15. und
16. Jahrhundert Mittelpunkt der französischen Politik war. Von hier aus regierten die „Loirekönige“ Frankreich,
Qualität aus Tradition
während die Hauptstadt Paris fast einen provinziellen Charakter einnahm.
Historische Städte wie Orléans, Tours
oder Angers legen auch heute noch
Zeugnis von einer bewegten Vergangenheit ab. Erst gegen Ende des 16.
Jahrhunderts kehrte der Hof wieder in
die Hauptstadt zurück und die Loire
verlor an politischer Bedeutung, aber
nichts von ihrer einzigartigen Schönheit. Dies dokumentierte auch die
UNESCO, die einen großen Teil des
18 Weine
Mit Beginn der heutigen Zeitrechnung pflanzten, wieder einmal, die
Römer die ersten Rebstöcke an. Schon
im 11. Jahrhundert erfreuten sich die
Weine großer Beliebtheit am holländischen und englischen Hof. Die Zisterzienser perfektionierten den Weinbau
von Savennières aus und führten ihn
in die Beletage der Weinhierarchie.
Mit Blick auf den Weinbau kann
man die Region Loire mit ihren
70.000 ha Anbaufläche in sieben Bereiche unterteilen. Unmittelbar an der
Mündung des Flusses in den Atlantik
und in der Nähe der Großstadt Nantes befindet sich
die Heimat des Muscadet
im Pays Nantais. Weniger
von Bedeutung und eher
bekannt für einfachere
Weine ist die südlich und
im beträchtlichen Abstand
zur Loire liegende Region
Fiefs Vendéens. Anjou und
Saumur laufen mit der häufig unterschätzten Rebsorte
Chenin Blanc zu Hochform auf. Am Mittellauf folgt dann das
Reich des Cabernet Franc, die Touraine. In der Nähe der Stadt Orléans liegt
das kleine VDQS-Anbaugebiet Vins
de l’Orléans, worauf sich das Gebiet
Centre anschließt. Die rassigen Weinlegenden aus der Rebsorte Sauvignon
Blanc finden hier im Pouilly-Fumé
und Sancerre ihren Ausdruck. Im weiteren südlichen Verlauf hat der Qualitätsweinbau an der Loire wiederum
weniger Bedeutung.
Same Procedure…?
Der Verlauf der Loire unterliegt sehr
unterschiedlichen klimatischen Bedingungen. Vom kontinentalen Klima
im Zentralmassiv oder des Sancerres,
bis zum atlantisch-milden Klima des
Muscadet an der Loiremündung. Es
gibt fast keine Gemeinsamkeiten, bis
auf den Fluss. Durch die nördliche
Lage ist das Klima instabiler als in
den südlichen Regionen Frankreichs.
Dank der natürlichen Säure der Trauben an der nördlichen Klimagrenze
zeigen die Weine aber ein gemeinsames Qualitätsmerkmal, das sie unvergleichlich macht: Frische und Finesse.
Sancerre der Kaiser im Tal der Könige
Unbestritten ist der rassige und mineralisch geprägte Sancerre aus der
Rebsorte Sauvignon Blanc das Paradestück unter den Loireweinen. In
den 70er Jahren löste er einen richtigen Weißwein-Hype aus und genießt
seitdem regelrecht Kultstatus unter
den Weinliebhabern auf der ganzen
Welt. Die auf knapp 2.600 ha verteilten
Rebstöcke liegen auf 200-400 Metern
Seehöhe und dringen in einen Untergrund aus Ton, Kiesel und Feuerstein
auf Kalkuntergrund ein. Die feine,
filigrane und mineralische Feuersteinwürze, sowie der elegante vegetabile
Duft, manchmal nach Gras, manchmal auch nach Stachelbeere, sind
Markenzeichen dieser Tropfen. Protagonisten dieser Region sind Winzerlegenden wie Henri Bourgeois, Philippe
Raimbault oder auch der vor wenigen
Jahren auf tragische Weise ums Leben
gekommene Didier Dagueneau.
Brandneu im Sortiment und passend
zur Frühjahrs- und Sommersaison hat
CHEFS CULINAR eine spektakuläre
„Neuverpflichtung“ getätigt: Weine
aus dem Hause Henri Bourgeois. Seit
zehn Generationen ist das kleine Dorf
Chavignol Heimat des Qualitätswein
produzierenden Weingutes. Arnaud
Bourgeois und weitere Nachfahren
des Weingut-Gründers und Loire-Pioniers Henri Bourgeois produzieren
auf 35 ha fruchtbarer Steilhänge in besonderen Lagen optimalen Weinbau.
Sie fühlen sich auch heute noch den
stets vererbten familiären Traditionen
verpflichtet.
NEU
NEU
FR ANKREICH-LOIRE
Als Speisenbegleiter eignen sich
Sancerre und Pouilly-Fumé in exzellenter Weise zu Schalen- und Krustentieren, zu aromatisch angerichtetem
Seefisch, sowie Lachs, gedünstet oder
geräuchert oder auch einem frischen
Ziegenkäse.
Henri Bourgeois
Les Baronnes Sancerre Blanc A.C.
0,75 l, trocken, Henri Bourgeois - vom König der Loire Sancerre, wie er sein muss. Vielschichtig und finessenreich
mit den typischen Fruchtnoten in einem spannenden Spiel
von grasigen Noten und feiner Mineralität. Ein „Flaggschiff“
mit enormer Frische - so muss er sein.
!1339-ghfg!
12 Fl Kt
Fl
12,99
FR ANKREICH-LOIRE
Henri Bourgeois
Les Baronnes Sancerre Rosé A.O.C.
0,75 l, trocken, Sancerre in Rosé - deutliche Fruchtnoten
von roten Beeren und Kirschen in einem saftigen Rosé.
Delikat mit einem Hauch von Bittermandel in einer frischen
Säurestruktur - Sommer an der Loire.
!1339-ghgd!
12 Fl Kt
Fl
12,99
Winzer 19
as
ics
i-B
ub
Az
W
Spickzettel
In dieser und in den kommenden Ausgaben unseres Weinmagazins möchten wir
uns ein bisschen mit den typischen Prüfungsfragen auseinandersetzen und natürlich auch die Antworten liefern.
Welche Angabe erfolgt
in Öchslegraden?
a)
b)
c)
d)
Die Rebsorte Müller-Thurgau
ist eine Kreuzung von …
Zuckergehalt des Weines
Alkoholgehalt des Weines
Alkoholgehalt des Traubensaftes
Zuckergehalt des Mostes
a)
b)
c)
d)
Richtig ist Antwort d
Öchsle ist eine Maßeinheit für das Mostgewicht
des Traubenmostes, also des unvergorenen
Traubensafts.
Der Alkoholgehalt wird damit nicht angegeben.
Der Zuckergehalt des Weines ist in diesem Zusammenhang nicht relevant.
Weißer Burgunder + Gutedel
Gutedel + Riesling
Riesling + Weißer Burgunder
Riesling + Silvaner
Richtig ist Antwort d
Die Rebsorte wurde 1882 vom schweizer Rebforscher Hermann Müller-Thurgau aus dem
schweizer Kanton Thurgau an der Forschungsanstalt Geisenheim im Rheingau gezüchtet.
Müller-Thurgau ist mit 42.000 ha Anbaufläche
weltweit die erfolgreichste Neuzüchtung.
Was versteht man unter
der Bezeichnung Weinbrand?
Weinbrand ist ein Branntwein aus Wein. Der
Mindestalkoholgehalt von Weinbrand muss
36 % Vol. betragen (EU-Recht; für deutschen
Weinbrand: 38 % Vol.). Er muss in Eichenholzfässern gereift sein und zwar niemals weniger
als 6 Monate, normalerweise länger als ein Jahr.
Um einen Weinbrand höchster Qualität zu komponieren, braucht man allerdings sehr viel mehr
Zeit - 8 Jahre und mehr.
Parlez-vous français?
Französisch ist keine leicht zu erlernende Sprache, insbesondere der Aussprache wegen. Ideal wäre ein Französisch-Studium
und ein mehrjähriger Frankreichaufenthalt, um die Sprache im Original zu hören, zu fühlen und zu schmecken. Für den Fall, dass
Ihnen das gerade nicht möglich ist, haben wir hier für gängige französische Begriffe aus der Weinwelt eine Aussprachehilfe in
Lautschrift. Mit etwas Übung sollte es gelingen, die wichtigsten Wein-Begriffe angemessen auszusprechen. Wie so oft hilft hier:
üben, zuhören, ausprobieren. Falls kein Muttersprachler in der Nähe ist, der helfen kann, ist hier das Internet eine sehr gute Hilfe,
z. B. die Seite leo.org, wo man auch Klangbeispiele findet.
Aussprachehilfe wichtiger französischer Begriffe aus dem Weinwesen
Im Französischen liegt die Betonung grundsätzlich auf der letzten Wortsilbe, daher werden in der Regel keine gesonderten Betonungs­
zeichen gesetzt. Bei einer Wortgruppe wird nur die letzte Silbe der Wortgruppe betont. Erklärung der Lautschrift siehe rechte Seite.
Beaujolais
Primeur
Nouveau
Pineau des Charentes
Cuvée
Liqueur de tirage
Liqueur d’expédition
A.O.C.
Appellation d’origine contrôlée
V.D.Q.S.
Vin
Délimités
De qualité
Supérieure
Vins de pays
Vins de table
Bordeaux
Corbières
Pinot Noir
Pinot Chardonnay
Gamay
Cabernet Franc
Cabernet Sauvignon
Merlot
20 Rat | Tat
[boʒɔlɛ]
[pʁimœʁ]
[nuvo]
[pino de ʃaʁɑ̃t]
[kyve]
[likœʁ də tiʁaʒ]
[likœʁ dɛkspedisjɔ̃]
[a ɔ se]
[apelasjɔ̃ dɔʁiʒin kɔ̃tʁole]
[ve de ky ɛs]
[vɛ͂]
[delimite]
[də kalite]
[sypeʁjœʁ]
[vɛ͂ də pei]
[vɛ͂ də tabl]
[bɔʁdo]
[kɔʁbjɛʁ]
[pino nwaʁ]
[pino ʃaʁdɔnɛ]
[ɡamɛ]
[kabɛʁnɛ fʁɑ͂]
[kabɛʁnɛ soviɲɔ̃]
[mɛʁlo]
Sémillon
Drôme
Vaucluse
Muscadet
Coteaux de la Loire
Anjou-Saumur
Méthode champenoise
Rosé d’Anjou
Crémant de Loire
Cabernet
Sauvignon
Touraine
Bourgueil
Sant-Nicolas-de-Bourgueil
Chinon
Vouvray
Sancerre
Pouilly-sur-Loire
Pouilly fumé
Vin de Pays du Jardin de France
Bergerac
Pécharmant
Monbazillac
[semijɔ]̃
[dʁom]
[voklyz]
[myskadɛ]
[kɔto də la lwaʁ]
[ɑ̃ʒu somyʁ]
[metɔd ʃɑ͂pənwaz]
[ʁoze dɑ̃ʒu]
[kʁemɑ͂ də lwaʁ]
[kabɛʁnɛ]
[soviɲɔ̃]
[tuʁɛn]
[buʁɡœj]
[sɛ͂nikɔla də buʁɡœj]
[ʃinɔ̃]
[vuvʁɛ]
[sɑ̃sɛʁ]
[puji syʁ lwaʁ]
[puji fyme]
[vɛ͂ də pei dy ʒaʁdɛ͂ də fʁɑ͂s]
[bɛʁʒəʁak]
[peʃaʁmɑ̃]
[mɔ̃bazijak]
Wein
richtig
Wein richtig temperieren
temperieren
„Genießen Sie den Wein bei Zimmertemperatur“ – Immer wieder kann man
diese Trinkempfehlung auf den Rücken­
etiketten von Rotweinen lesen und sich
fragen, ob das denn so seine Richtigkeit
hat. Und was ist denn eigentlich „Zimmertemperatur“.
In den modernen Haushalten unserer Zeit liegt die Zimmertemperatur
meist deutlich über 22 °C und diese
Trinktemperatur ist im Allgemeinen
viel zu hoch. Ähnlich ist es auch in den
Räumlichkeiten vieler Restaurants, wo
die Weine im Backoffice oder schlichtweg hinter der Theke aufbewahrt
werden und zu Stoßzeiten auch mal
Raumtemperaturen über der 25 °C
Marke erreicht werden.
Doch woher kommt der Mythos der
Zimmertemperatur? Die Empfehlung
stammt aus Zeiten, zu denen es Heizungsanlagen unseres heutigen Standards noch nicht gab. Wärme war Luxus und so wurde der Speisesaal meist
nicht beheizt und bei den 15-18 °C
belassen. Zum Aufwärmen erhob man
sich erst nach dem Menü und ging in
die beheizten Räumlichkeiten mit of-
fenem Kamin, um einen Digestif oder
Wein zu trinken. So musste man sich
damals gar keine großen Gedanken
bezüglich der Trinktemperatur eines
Bordeaux machen, da diese sowieso
gestimmt hat.
Wenn Rotwein zu warm ist
Zu warmer Rotwein zeigt meist
nicht mehr seine feinen Nuancen im
Bukett und am Gaumen und riecht
meist sehr alkoholisch. Deutlich wird
das z. B., wenn man sich zu Hause einen Glühwein warm macht. Je wärmer
dieser wird, desto mehr duftet danach
die Küche. Dafür sind zwar auch die
Gewürze im Glühwein verantwortlich, aber nicht allein. Sie können
ja den Versuch im nächsten Winter
selbst starten, indem Sie an den kalten
Glühwein vor dem Erwärmen ganz
bewusst einmal riechen.
Wenn der Weißwein zu kalt ist
Anders hingegen sieht es bei Weißwein aus. Ist der Weißwein zu kalt,
verliert er an Bukett, Geschmack und
Finesse. Achten Sie mal beim nächs-
Wein
Charakteristik
Weißwein
Schaumwein
Rotwein
jung, trocken
würzig, aromatisch (z. B. Sauvignon Blanc, Gewürztraminer)
reif (ab 5 Jahren)
halbtrocken oder viel Restsüße
falls keine andere Angabe auf dem Etikett
kraftvoll, schwer (teurere Rotweine)
Alltagsweine, mittelkräftig
jung und leicht
sehr fruchtig (z. B. sehr junger Beaujolais, leichter Vernatsch)
empfohlene Temperatur
9 bis 11 °C
10 bis 12 °C
10 bis 12 °C
12 bis 14 °C
6 bis 7 °C
18 °C
16 bis 18 °C
14 bis 16 °C
12 bis 14 °C
ten Restaurantbesuch darauf, ob das
Weißweinglas beschlagen ist oder
nicht. Wenn ja, ist der Wein sicherlich frisch aus der Kühlung und vermutlich zu kalt. In dem Zustand ist es
sehr schwer, überhaupt etwas aus dem
Wein riechen zu können. Im Hochsommer ist so ein gut durchgekühlter
Wein sicher sehr erfrischend. Doch
einen edlen, hochwertigen Weißwein
wird wohl kaum jemand eiskalt trinken wollen. Anders vielleicht beim
Roséwein: In der Regel soll dieser vor
allem im Sommer abkühlen und da
darf das Glas auch beschlagen. Profis
verkosten übrigens teilweise Weißweine bei Temperaturen zwischen 12
und 18 °C. Ein Weißwein, der warm
verkostet wird, kann in der fehlenden
Kühle auch keine Fehltöne verstecken.
Bei allen Tipps und Mythen gilt aber
auch für die richtige Trinktemperatur:
Probieren Sie es einfach aus und folgen
Sie Ihrem eigenen Geschmack. Vielleicht schmeckt Ihnen auch Rotwein
aus dem Kühlschrank oder Weißwein
bei Raumtemperatur, „Regeln und
Empfehlungen“ hin oder her.
Erklärung der internationalen Lautschriftzeichen
ein helles a wie in Ball oder in Wasser
ein etwas dunklerer und längerer a-Laut,
eher wie ah in Bahn oder a in Kram
ɑ̃ ein nasal gesprochenes a
e ein geschlossenes e wie in wedeln oder
See, nur nicht ganz so lang
ɛ ein offenes e, wie in Welt, Erbse oder wie
ä in hätte
ɛ͂ ein offenes, nasal gesprochenes e
ə ein sehr kurzes ö, ähnlich wie e am Wort­
ende, z. B. in bitte, Rabe – oft kaum zu hören
i wie i in nie oder in Mine, nur nicht ganz
so lang
o ein geschlossenes o wie in Boot oder
Rohr, nur nicht ganz so lang
ɔ ein offenes o wie in Mord oder in Gong
ɔ̃ ein nasal gesprochenes o
œ ein offenes ö, etwa wie in Hölle, Mörder
a
ɑ
ein geschlossenes u wie in Mut oder Kuh
ein geschlossenes ü wie in müde
ein geschlossenes ö wie in böse oder
hören, nicht ganz so lang
œ̃ ein nasales ö, oft auch wie [ɛ͂ ] ausgesprochen (s.o.)
j wie deutsches j in jetzt oder wie i in Eier
und Hai
w ein kurzes, gleitendes u, immer vor
anderen Vokalen
ɥ ein kurzes, gleitendes ü, immer vor
anderen Vokalen
p stimmloses p, aber ohne Behauchung,
fast wie deutsch b
t stimmloses t, aber ohne Behauchung,
fast wie deutsch d
k stimmloses k, aber ohne Behauchung,
fast wie deutsch g
b weicher b-Laut wie in geben
u
y
ø
weicher d-Laut wie in müde
weicher g-Laut wie in fliegen
wie deutsches f
wie deutsches w
stimmloser s-Laut wie in Wasser oder in
Mast
ʃ wie sch in Scholle, Fisch
z stimmhaftes s wie in Sonne, reisen
ʒ stimmhafter sch-Laut wie g in Genie oder
Etage
l wie deutsches l
m wie deutsches m
n wie deutsches n
ɲ nj-Laut wie Kampagne
ʁ wie deutsches, im Rachen gesprochenes r,
kein gerolltes r!
ŋ wie deutsch –ng in Ding
d
ɡ
f
v
s
Rat | Tat 21
meine Heimat
Weinland Sachsen
Immer eine Reise wert
Die sächsische Weingeschichte hat nun schon eine über 850-jährige Tradition und
bietet seither beste Bedingungen für edle Weine. Ich bin stolz und froh, in der Nähe
solcher Weinberge, junger Winzer und einer solchen Vergangenheit und Gegenwart
zu wohnen. Gern fahre ich in das wunderschöne Elbtal, besuche die Kollegen und
Winzer und probiere die edlen Tropfen. Begleiten Sie mich auf eine kleine Reise durch
Sachsen.
Mit rund 450 ha zählt Sachsen zu den
eher kleinen deutschen Anbaugebieten jenseits des 51. Breitengrades. Das
besondere Klima des Dresdener Elbtals mit über 1.600 Sonnenstunden
im Jahr und einem Jahresmittel von
9 °C prägen die sächsischen Weine.
Bis in den Oktober wächst der Wein
zwischen Pirna und Diesbar-Seußlitz
auf 15 Einzellagen. Dutzende Rebsorten wie Müller-Thurgau, Riesling,
Grauburgunder, Elbling und viele
weitere werden von fleißigen Händen
angebaut und gepflegt. Besonders zu
erwähnen ist der Anbau des Goldries-
lings, welcher fast nur in Sachsen zu
finden ist. Auch gibt es einige Winzer,
welche sich mit Rebsorten wie Solaris,
Hibernal oder auch Nebbiolo einen
Namen gemacht haben.
22 Weine
Weinbau wird im Elbtal seit 1161
verbürgt, auch wenn es heißt, dass
der Bischoff Benno wohl schon im
Jahre 1100 Rebstöcke in seinem Bistum angepflanzt hat. Wahrscheinlich
kamen die ersten Rebstöcke mit fränkischen Siedlern nach Sachsen und
so entwickelte sich der Weinbau, der
im 16. Jahrhundert seine Blütezeit erlebte. Die Rebfläche wuchs dann zwischen Elbtal und Lausitz sogar bis auf
5.000 ha an und nahm aus verschiedenen Gründen ein Ende.
Neue Hoffnung brachte dann 1799
die erste „sächsische Weinbaugesellschaft“. Sie rief 1811 die erste Winzerschule Europas ins Leben und der
Weinhandel florierte. Dann gab es
erneut Rückschläge von großem Ausmaß. Erst machte der Mehltau den
Winzern Probleme und bald darauf
sorgte die verheerende Reblausplage
für einen dramatischen Rückgang der
Rebflächen. 1912 standen dann nur
noch auf 150 ha Weinstöcke und nach
dem 2. Weltkrieg nur noch auf 60 ha.
Auch in Jahrzehnten der DDR hatte
der Weinbau im Elbtal keine nennenswerte Bedeutung.
1980 gab es dann für den säch­
sischen Weinbau endlich wieder einen
Volker Theilig
Neuanfang und zaghaft begann eine
neue Ära. Erste Flächen durften offiziell aufgerebt werden und für viele
Hobbywinzer und Weinfreunde eröffnete sich eine neue Chance im Elbtal.
Zusätzliche Energie brachte die politische Wende 1989. Es entstanden einheitliche Weingesetze, Weingüter und
Weinbaubetriebe wurden gegründet
oder wieder ins Leben gerufen. Heute sind viele Weine bekannter Lagen
wie Radebeuler „Goldener Wagen“,
dem Meißner „Kapitelberg“ oder vom
königlichen Weinberg in Pillnitz bei
Weinfreunden wieder heiß begehrt.
Die 850-jährige Tradition lebt weiter
und alle sind dankbar für diese Entwicklung.
Unsere Winzer und Partner
in Sachsen
Sachsen
weinland
Endlich kam es dann 1992 zum offiziellen Start der sächsischen Weinstraße zwischen Pirna und Diesbar-Seußlitz. Dessen Geschichte reicht freilich
viel weiter zurück, denn schon im
12. Jahrhundert berichtete ein Mönch
im Kloster Altzella von der Weinstraße, die von Pirna über Meißen bis
nach Wittenberg führte. Heute führt
die sächsische Weinstraße durch die
schönsten Abschnitte des Elbtals,
sonnenverwöhnt und unheimlich
gastfreundlich. Ein schon fast südländisches Lebensgefühl macht Lust auf
die Weine und Menschen der Gegend.
Man genießt die Weine direkt beim
Winzer, in den Straußenwirtschaften
am Wegesrand oder in den Weinstuben und Restaurants. Die Menschen
sind stolz auf ihre Gegend und ihre
Weine. Jeder Gast ist herzlich willkommen und findet in Sachsen eine große
Bandbreite an Lokalen, ob es rustikal
und gemütlich sein soll oder das ex-
Jetzt Anmelden
26. September 2016
Preussische Spirituosen Manufaktur
Seestraße 13, 13353 Berlin
our
inkl. Bar-T
klusive Restaurant. Der Genießer hat
die Auswahl für seine Verkostung,
egal ob im kühlen Weinkeller, sonniger Gartenwirtschaft oder in einer der
vielen Vinotheken.
Ich freue mich, Sie in Sachsen begrüßen zu dürfen und hoffe, Sie finden
Gefallen an den Weinen des Elbtals.
Mit besten Grüßen - Ihr Volker Theilig
Gin und seine Vorväter
Eine aromatische Reise durch die Welt der Genever-,
Gin- und Wacholderdestillate
Angesichts der Vielfalt an Gin-Marken und -Sorten ist es schwer, den
Überblick zu behalten. Wir helfen Ihnen in diesem Seminar die Unterschiede und Eigenschaften der Gin zu verstehen. Genießen Sie verschiedene Gin und erschmecken Sie die Variationen. Lernen Sie zudem,
welche Gin Sie für Ihre Bar oder Ihr Restaurant als Aperitif oder Digestif
einsetzen können – manche eignen sich sogar zum Einsatz in der Küche!
CHEFS CULINAR Software und Consulting GmbH & Co. KG
Holtumsweg 26, 47652 Weeze, Telefon: 02837 80-333
Online zum Seminar
Weitere Informationen zu dem Seminarverlauf und den Preisen finden Sie auf www.chefsculinarplus.de/akademie
Weine 23
WinzerEvent
Winzerevent
Im Fußballstadion
Auch im letzten Herbst, am Mittwoch, den 11. November, wurde in Berlin wieder zum Winzerevent geladen.
Diesmal lockte die Kunden nicht nur die große Auswahl an tollen Winzern, sondern auch der ungewöhnliche
Veranstaltungsort. Es handelte sich um das Fußballstadion An der Alten Försterei des Vereins 1. FC Union
Berlin.
Punkt 14:00 Uhr wurden die Pforten
des Veranstaltungsraumes Schlosserei
für die schon aufgeregt wartenden geladenen Gäste geöffnet. Acht Weingüter präsentierten ihre Weine.
Ein Highlight waren die professionellen Stadionführungen, die zwischendurch von eingefleischten Union-Fans angeboten wurden.
Es durfte ausgiebig probiert werden.
Fachfragen konnten hier direkt beantwortet werden.
Federica Zeni
Cantina Fratelli Zeni / Italien-Venetien
Jörg Philipp
VDP Weingut Schloss Proschwitz / Sachsen
Die Winzer waren von der Wissbegierigkeit unserer Kunden beeindruckt. Mit kleinen saisonalen Leckereien begeisterte das Küchenteam der
Alten Försterei unter der Leitung von
Benjamin Schlote. Für einen dezenten,
schnellen Service sorgte das Veranstaltungsteam unter der Leitung von
Katrin Dittrich und Kathrin Wesener
(Bild rechte Seite).
Der Ball ist rund, das ist bekannt - als
Tischdekoration kamen diesmal jedoch
Äpfel zum Einsatz.
Uwe Brenneisen
VDP Weingut von Winning / Pfalz
Christoph Hammel
Christian Hirsch
Privatkellerei Hirsch / Württemberg
Hammel & Cie / Pfalz
ITALIEN
Cantina Fratelli Zeni
Nina Maria Garganega D.O.C.
0,75 l, trocken, eine Hommage an die Zukunft - feinfruchtig mit den Noten von Aprikose und Honigmelone im
zarten Schmelz. Frisch mit einem Hauch von Mandel und
Honig auf der Zunge - Nina Maria.
Walter Geisperger
Winzer Krems / Österreich-Kremstal
Ricardo D. Ullrich
24 Winzer
Vina la Rosa / Chile
Stefan Winter
VPD Weingut Winter / Rheinhessen
!1550-dehd!
6 Fl Kt
Fl
4,99
Kundenportrait
Stadion An der Alten Försterei
Was dem Hamburger sein FC St. Pauli ist, ist dem Urberliner sein 1. FC Union Berlin.
Mein erstes Fußballspiel durfte ich mit 6 Jahren mit meinem Vater besuchen. Es spielten im damaligen alten Stadion die Eisern Union gegen FC Erzgebirge Aue … Herrlich!
Ein Fußballverein, der von der Historie sehr stark mit der Arbeiterklasse verbunden ist
und immer ein sehr enges Verhältnis zu seinen Fans pflegte und pflegt.
In den 90er Jahren wurde immer mehr
ersichtlich, dass das alte Stadion in vielerlei Hinsicht den Ansprüchen nicht
mehr genügte. Die Finanzierung eines
neuen Stadions gestaltete sich über die
Jahre sehr schwierig. Aber um voranzukommen, wurden von den Fans viele freiwillige und kostenfreie Arbeitsstunden in das neue Stadion-Projekt
gesteckt. Dabei ging es im Speziellen
um die drei Stehplatztribünen (2008 2009). 2.333 Fans des 1. FC Union Berlin haben über 140.000 Stunden Arbeit
investiert.
Als Teil des Finanzierungskonzeptes fungierte 2011 die Gründung
einer Aktiengesellschaft. Klubmitglieder hatten die Möglichkeit, insgesamt 10.000 Ausfertigungen der Alte-Försterei-Aktie zum Stückpreis von
500 Euro zu erwerben. Mit dem Ende
der Zeichnungsfrist haben 4.136 Vereinsmitglieder und Sponsor-Firmen
5.473 der Wertpapiere im Gesamtwert
von 2,73 Millionen Euro erworben.
Man kann hier also wirklich davon
sprechen, dass das Stadion den Fans
gehört.
Im Stadion An der Alten Försterei finden neben den Heimspielen des 1. FC
Union Berlin Events verschiedenster
Eine der zwei Eisern Lounges
Katrin Dittrich und Kathrin Wesener
Couleur statt. Dazu gehören unter anderem Businessevents wie Galas, Konferenzen, Sommerfeste und Weihnachtsfeiern. Oder kulturelle Veranstaltungen,
über die in den Medien berichtet wird,
wie Open-Air-Konzerte, Lesungen und
das berühmte Weihnachtssingen.
Deutschlandweit wurde das Stadion
aber zur kleinen Berühmtheit als zur
Fußball-WM 2014 das Stadion zum
Wohnzimmer wurde: Auf 865 Sofas
auf dem Rasen konnten live alle Spiele
auf der Leinwand mitverfolgt werden.
Was für ein Event!
Fotos Stadion Innen- und Außenansichten: © „An der Alten Försterei“ Stadionbetriebs AG
Kundenportrait 25
Wein zum BBQ
Barbecue
Bevor wir uns mit dieser Thematik beschäftigen, sei gesagt, dass jeder von
uns ein spezielles Geschmacksempfinden hat und die nachfolgenden Ausführungen natürlich als persönliche
Empfehlungen wahrgenommen werden
sollten.
Ich möchte eine Einteilung nach
dem Grillgut vornehmen. Wenden wir
uns zunächst der Kategorie „Steaks“
zu. Unsere deutschen Rotweine haben
es schwer, in dieser Kategorie zu bestehen. Wenn überhaupt, dann sollten es
holzfassgelagerte Weine sein, welche
dadurch schon etwas mehr an Substanz anzubieten haben. Die Rebsorte
Portugieser bietet sich dafür an, wobei
die Winzer natürlich mit minimalen
Beigaben anderer Rebsorten arbeiten.
In Frankreich, Italien und Spanien haben wir schon eine größere Auswahl
an kraftvollen und stoffigen Rotweinen. Meine Richtung geht in Frankreich in die Anbaugebiete Bordeaux
und ins Rhône-Tal, in Italien neige ich
zu Toscana, Piemont und Apulien und
in Spanien fällt mir sofort Rioja ein.
In Australien ist die Produktion von
Grillweinen besonders facettenreich,
die würzigen Shirazweine sind prädestiniert für das Fleisch vom Rost. Der
Zinfandel aber auch komplexe Cabernets und Merlots stehen in Kalifornien
ganz oben auf Liste.
Für Rindfleisch sind die kraftvollen
Malbecs Argentiniens wie geschaffen
und wenn wir uns in Chile umschauen, dann doch wohl zuerst nach einem
im Holz ausgebauten Carménère. Natürlich dürfen wir Südafrika nicht vergessen. Würzig, samtige Rotweine mit
den Rebsorten Cabernet Sauvignon
und Shiraz fallen mir dazu sofort ein.
Nun kommen wir zum Thema Meerestiere und Fisch. Hier gibt es eindeutige Favoriten. Kräftige Weiße von der
Rebsorte Chardonnay, möglichst im
Holz ausgebaut, sind zu diesen Speisen zu empfehlen. Wichtig ist eine
in Europa werden wir fündig. Rotwein
zum Fisch galt lange Zeit als nicht
vorstellbar. Dieses Thema kann man
getrost als erledigt betrachten. Heute
werden leichtere Rotweine gern zum
gegrillten Fisch serviert. Es bieten sich
als Rebsorte der Spätburgunder und
ähnlich feinfruchtige Weine an. Bei
etwas schwereren Rotweinen sollte der
Fisch gut gegrillt und würzig sein, damit sich beide ergänzen.
Übrigens, wer mit diesen wohl gemeinten Empfehlungen nicht zurecht
kommt, dem sei ein, nach Möglichkeit
frisch gezapftes, Bier empfohlen.
reife, gute Frucht mit einem kraftvollen Volumen. Besonders Übersee hat
solche Weine anzubieten, aber auch
Zum Wohl und guten Appetit!
Ihr Jörg Bethke
TIPP
TIPP
ITALIEN
ARGENTINIEN
Cielo Gran Maestro
Rosso Appassimento I.G.T.
0,75 l, trocken, ein italienischer „Klassiker“ neu definiert vollfruchtige Aromen von Beeren und Kirschen zeigen sich in
einer herrlichen Fruchtsüße. Samtig mit delikaten Kräuternoten
in einem finessenreichen Finale - Genuss im Stil eines
Appassimento.
!1532-dhhe!
26 Trend | Tipp
6 Fl Kt
TIPP
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Viña Doña Paula
Los Cardos Malbec Reserva
DEUTSCHL AND
0,75 l, trocken, Malbec Reserva - kräftig und samtig mit
der vollen Frucht von reifen Pflaumen, Kirschen und roten
Waldbeeren im rauchigen Geschmack. Feinwürzig mit einer
schönen Kräuternote und Vanille im süßlich-seidigen Tannin Malbec detailliert.
!1550-cjhb!
6 Fl Kt
Fl
3,99
Privatkellerei Hirsch
Lemberger Qualitätswein
0,75 l, trocken, das schwäbische Original II - kraftvolle Frucht­
aromen von Kirsche, Brombeere und Pflaume im samtigen
Geschmack. Feinwürzig mit einem Hauch Pfeffer auf der
Zunge - einfach richtig lecker.
!1530-ejdd!
6 Fl Kt
Fl
5,99
Frühlingsrezept
Gegrillter Lammrücken
auf Schmorpaprika und bunter Kartoffel-Tortilla
Zutaten für 10 Portionen
Für die Kartoffel-Tortilla
125 g lila Kartoffeln
250 g festkochende Kartoffeln
250 g Süßkartoffeln
10 ml Erdnussöl
12 g feines Ursalz
50 g Lauchzwiebeln
7 g glatte Petersilie
3 g Thymian
3 g Salbei
500 g Eier
55 g Crème fraîche
1 g weiße Pfefferkörner
1 ml Zitrusöl
50 g Butter
Für die Schmorpaprika
620 g rote Paprikaschoten
620 g gelbe Paprikaschoten
265 g rote Zwiebeln
5 g Knoblauch
50 ml extra natives Olivenöl
10 g feines Ursalz
1 g schwarze Pfefferkörner
20 ml heller Balsamicoessig
Für den Lammrücken
2 kg Lammrücken
10 ml Zitrusöl
20 ml extra natives Olivenöl
20 g Meersalz-Flocken
20 g Butter
4 g Knoblauch
2 g Thymian
1 g Rosmarin
1 g geschrotetes Pfeffer-Cuvée
50 g schwarze Oliven ohne Stein
200 ml Lammsauce
2 g Zitronenthymian
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Unsere Weinempfehlung:
FR ANKREICH
Les Maîtres Vignerons Elixir Rosé
Côtes de Provence A.O.C.
trocken, frisch, komplex und finessenreich mit einer
feinen Mandelnote - verführerisch und ursprünglich.
Lesen Sie dazu auch Seite 6 „die Provence spricht Rosé“
Zubereitung
Kartoffel-Tortilla
Schmorpaprika
Lila Kartoffeln und festkochende Kartoffeln waschen und mit Schale im Salzwasser gut bissfest
kochen. Kartoffeln aus dem Wasser nehmen, pellen und in 1 cm große Würfel schneiden. Dann
die Süßkartoffeln schälen, in 1 cm große Würfel
schneiden und in heißem Erdnussöl goldbraun
braten. Die gebratenen Würfel leicht salzen.
Lauchzwiebeln und Petersilie waschen. Lauch
in 5 mm große Stücke schneiden. Petersilie und
Thymianblättchen zupfen. Salbeiblätter in feine
Streifen schneiden.
Eier mit der Crème fraîche verrühren. Mit dem
restlichen Salz und Pfeffer aus der Mühle würzen. Alle Zutaten in die Ei-Creme-Mischung geben, mit Zitrusöl abschmecken und evtl. etwas
nachwürzen.
Masse in eine mit Backpapier ausgelegte, mindestens 6 cm hohe Form geben. Im vorgeheizten
Ofen 20 Minuten bei 130 °C backen. Wenn die
Ei-Masse zu stocken beginnt, Butterflocken auf
der Tortilla verteilen.
Fertige Tortilla aus dem Ofen nehmen, kurz ruhen
lassen und anschließend in 5 x 5 cm große Würfel portionieren.
Paprika waschen und im vorgeheizten Ofen auf
einem Backblech bei 250 °C ca. 7 Minuten rösten. Anschließend die Haut abziehen, die Kerngehäuse entfernen und das Paprikafleisch in
5 mm breite Streifen schneiden. Zwiebeln und
Knoblauch schälen. Zwiebeln in grobe Streifen
schneiden, Knoblauch zerdrücken und in heißem
Olivenöl anbraten. Paprika dazugeben, mit Salz
und Pfeffer aus der Mühle würzen. Mit Balsamico
ablöschen, abschmecken und evtl. nachwürzen.
Lammrücken
Lammrücken wenn nötig nachputzen, mit Zitrusund Olivenöl einreiben. Das Fleisch mit Meersalzflocken salzen und etwa 5 Minuten ziehen
lassen. Anschließend in einer heißen Grillpfanne von allen Seiten zeichnen. Das gezeichnete
Fleisch in einen hitzebeständigen Einsatz mit
Butter, Knoblauch, Thymian und Rosmarin legen. Im vorgeheizten Ofen rund 10 Minuten bei
120 °C garen. Ab und zu wenden, bis es medium gebraten ist (Kerntemperatur 54 °C). Anschließend einige Minuten ruhen lassen.
Kurz vor dem Anrichten die Lammrücken mit
Pfeffer würzen und portionieren.
Oliven in feine Stifte schneiden. Die vorbereitete
Lammsauce aufkochen, Olivenstifte dazugeben
und mit Thymianblättchen verfeinern. Sauce zum
Anrichten bereitstellen.
Trend | Tipp 27
Nobles aus der Weinwelt
Die teuersten Weine der Welt Das Bouquet
In unserer neuen Rubrik möchten wir Ihnen immer wieder besondere Weine
vorstellen, die wir vermutlich nie in unseren Niederlassungen auf Lager haben werden. Dennoch eilt diesen Weingütern ein großer Ruf voraus und unsere Weinwelt wäre ohne diese Weine nicht so spannend. Unser erstes Weingut
heißt „Château Pétrus“ und liegt im Pomerol im Bordeaux, Frankreich.
Der Wein dieses Châteaus gehört zu
den teuersten Weinen der Welt. Sämtliche Weinkenner der Welt bekommen
bei dem Namen schweißnasse Hände
und werden unruhig. Auf Auktionen
können manch besondere Jahrgänge
fünfstellige Beträge pro Flasche erreichen. Das hat verschiedene Gründe.
Die immense Beständigkeit des Pétrus,
sei es qualitativ, sei es in der Wertschätzung der Kenner und im Marktwert, beruht vor allem auf einer Laune
der Natur. Denn der Boden, auf dem
Pétrus wächst, ist das Ergebnis eines
glücklichen geologischen Zufalls: Die
etwas mehr als 11 ha Landbesitz liegen
am höchsten Punkt des Plateaus von
Pomerol auf knapp 40 Metern über
dem Meer. Das sind nur zwei, drei
Meter Höhendifferenz zur Nachbarschaft – doch dieser feine Unterschied
hat es in sich. Der berühmte Lehm
von Pétrus, grünblau gefärbt durch
seinen Gehalt an reduziertem Eisen,
hält Wasser in Zeiten der Trockenheit
fest, während der Sand und die unter
dem Lehm liegende sandige Molasse
das Wasser bei starken Niederschlägen
wie Löschpapier absorbieren.
ein Jahrgang ausgesetzt und der Wein
gar nicht erzeugt.
Die Rebstöcke selbst werden erst
nach rund 70 Jahren ausgetauscht und
somit sehr lange gehalten. Die dadurch ertragsschwachen Reben erzeugen je nach Jahrgang zwischen 15 und
45 Hektoliter pro Hektar – ein sehr
geringer Ertrag. Rund 95 % Merlot
und 5 % Cabernet Franc werden auf
den Weinbergen von Château Pétrus
angebaut und nicht immer kommt der
Cabernet Franc in den Wein. Wenn
man in einem schlechten Jahr der
Meinung ist, dass der Pétrus nicht eines Pétrus „würdig“ ist, wird auch mal
Besitzer
Jean-Pierre Moueix
28 Weine
Pétrus ist ein weinbauliches Unikat,
bestimmt durch seine Lage im geologischen „Knopfloch“ von Pomerol
– in sich ruhend, mit gefestigter, unnachahmlicher Identität. Der Zutritt
zur Himmelspforte, der bekanntlich
in der Macht des heiligen Petrus steht,
ist indes – wie könnte es anders sein –
streng begrenzt: Selbst in einem guten
Jahr werden nur rund 30.000 Flaschen
abgefüllt.
Pétrus auf einen Blick:
Rebfläche
11,5 Hektar
Sortenspiegel
Momentan 100 % Merlot (5 % Cabernet
Franc wurden vor wenigen Jahren gerodet und sind bislang nicht neu aufgestockt)
Alter der Reben
Der größte Teil des Weinbergs musste
nach dem Winterfrost von 1956/57 erneuert werden, wobei nach Möglichkeit
auf überlebende Wurzeln aufgepfropft
wurde. Die Stöcke selbst sind also inzwischen fast 60 Jahre alt, das Wurzelwerk
kann jedoch bedeutend älter sein
Boden
Sand und farbiger Lehm über Molasse
Besonderheiten
kein Zweitwein
Aktuelle Marktpreise
1.000 bis 10.000 Euro pro Flasche
je nach Jahrgang
Übrigens: Selbst leere Flaschen in
gutem Zustand können bis zu 400 Euro
wert sein. Vor allem auf dem chinesischen Markt sind sie sehr begehrt.
Wenn die Weinkenner von Bouquet reden, was meinen sie damit? Was verbirgt sich hinter dem Begriff Bouquet
oder auch Bukett genannt? Wie unschwer zu erkennen, handelt es sich,
wie bei vielen Fachausdrücken, um
einen französischen Ausdruck und soll
bedeuten: „Blumenstrauß“. Ganz rational könnte man auch sagen: die Interpretation der Sinneserregungen in
unserer Nase.
Aber was hat ein Blumenstrauß jetzt mit Wein zu
tun? Auch ein Blumenstrauß entwickelt während
seiner Reifung verschiedene Aromen. Ebenso
durch die Zusammensetzung verschiedener Blumenarten ergibt sich ein neuer Duft in der Gesamtheit. Genauso verhält es sich beim Wein. Je
nach Herkunft, Lage und Rebsorte ergeben sich
neue Aromen und Geschmäcker. Dadurch werden unsere Geruchssinne angeregt und wir empfinden bereits im Vorwege, ob uns dieser Wein
zusagt oder auch nicht. Wir können schon bei
der Beurteilung des Geruchs viel über den Wein
herausfinden und dadurch auch eine Schlussfolgerung ziehen, um welche Rebsorte und Herkunft es sich handeln könnte. Eine besondere
Bouquet-Vielfalt entwickeln die sogenannten
Duftrebsorten wie z. B. Sauvignon Blanc oder
der gelbe Muskateller. Ein typischer Sancerre,
der bekanntlich aus der Sauvignon-Blanc-Traube gewonnen wird, hat weiche und viele filigrane
Duftnoten, die mit Stachelbeere und Zitrus daherkommen. Halten wir jetzt einen klassischen
neuseeländischen Sauvignon Blanc dagegen,
springen uns die Früchte als eine Art Potpourri
nur so entgegen. Passionsfrucht, Stachelbeere, Limone… Ebenso wie mit dem
neuseeländischen Sauvignon Blanc verhält es sich
mit unserem deutschen
Muskateller. Auch hier findet sich ein Potpourri an
Früchten wieder, sehr stark
TIPP
hervorgehobene Fruchtnoten von Holunder gepaart
mit Litschi und einer leichten Limonen-Note - wie ein
bunter Blumenstrauß im
Frühjahr.
DEUTSCHL AND
Weingut Lergenmüller
Gelber Muskateller Qualitätswein
0,75 l, feinherb, die trendige Renaissance - eindrucksvoll
aromatisch mit der charakteristischen Frucht von Holunder und Litschis im zarten Schmelz. Körperreich mit viel
Extrakt und reifer Säure - die Neuentdeckung.
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