Wiederholungsklausur zur Vorlesung AC1 (Anorganische Experimentalchemie) am 09.03.2015 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 10 10 10 10 12 8 10 10 10 10 100 Note: Vorname: Matr.-Nr.: Nachname: Studiengang: Chemie und Biochemie Lehramt Chemie vertieft Lehramt Chemie nicht vertieft Musterlösung! Bitte beachten: Die hier aufgeführte Teilpunktevergabe ist nur ein Vorschlag. Daraus erwachsen keine Ansprüche! Es kommt auf die Gesamtlösung an. Biologie Pharmaceutical Sciences ……………………..… Hinweise: Nur ein Schreibwerkzeug (kein Bleistift) und ein nicht programmierbarer Taschenrechner sind erlaubt! Schreiben Sie bitte gut leserlich. Unleserliche oder mit Bleistift geschriebene Teile werden nicht gewertet. Geben Sie nachvollziehbare Lösungs- bzw. Rechenwege an. Lösungen ohne Ansätze bzw. ohne Lösungswege werden nicht gewertet. Im Anhang befinden sich ein Periodensystem, Tabelle mit Konstanten und Schmierblätter. Sämtliche Notizen auf den Schmierblättern werden nicht gewertet! Die pro Aufgabe erreichbare Punktzahl ist in [ ] Klammern angegeben (Höchstpunktzahl 100). ___ . Wiederholungsklausur zur Vorlesung AC1 (Anorganische Experimentalchemie) am 09.03.2015 1. [10] Löslichkeitsprodukt (Rechenwege angeben!) (a) [2] Formulieren Sie das Löslichkeitsprodukt für: Sb2S3 KL = [Sb3+]2 [S2-]3 ½ P PbCrO4 KL = [Pb2+] [CrO42-] ½ P Fe(OH)3 KL = [Fe3+] [OH-]3 ½ P Sr3(PO4)2 KL = [Sr2+]3 [PO43-]2 ½ P (b) [8] Berechnen Sie mit Hilfe des Löslichkeitsproduktes welches Salz die bessere Löslichkeit (in mol/L) aufweist. (Löslichkeitsprodukte: Ag2CO3 8.2*10-12 mol3/L3; CuCO3 2.5*10-10 mol2/L2; Ag2S 5.5*10-51 mol3/L3; CuS 8*10-37 mol2/L2) Ag2CO3 oder CuCO3 c2(Ag+) x c(CO32-) = 8.2x10-12 mol3/L3 c2(2 CO32-) x c(CO32-) = 8.2x10-12 mol3/L3 4 c3(CO32-) = 8.2x10-12 mol3/L3 c(CO32-) = 3(8.2x0-12/4) = 1.27x10-4 mol/l 2 P c(Cu2+) x c(CO32-) = 2.5x10-10 mol2/L2 c(Cu2+) x c(Cu2+) = 2.5x10-10 mol2/L2 c2(Cu2+) = 2.5x10-10 mol2/L2 c(Cu2+) = (2.5x10-10) = 1.58x10-5 mol/L 2 P Löslichkeit Ag2CO3 > CuCO3 Ag2S oder CuS . c2(Ag+) x c(S2-) = 5.5x10-51 mol3/L3 c2(2 S2-) x c(S2-) = 5.5x10-51 mol3/L3 4 c3(S2-) = 5.5x10-51 mol3/L3 mol3/L3 c(S2-) = 3(5.5*10-51/4) = 1.11x10-17 mol/L 2 P c(Cu2+) x c(S2-) = 8x10-37 mol2/L2 c(Cu2+) x c(Cu2+) = 8x10-37 mol2/L2 c2(Cu2+) = 8x10-37 mol2/L2 c(Cu2+) = (8x10-37) = 8.94x10-19 mol/L 2 P Löslichkeit Ag2S > CuS Punkte 1: Wiederholungsklausur zur Vorlesung AC1 (Anorganische Experimentalchemie) am 09.03.2015 2. [10] Kristallstrukturen, Kugelpackungen (a) [2] Skizzieren Sie die Elementarzelle von Kupfer. (b) [2] Was bedeuten die für diesen Strukturtyp gebräuchlichen Abkürzungen „ccp“ und „fcc“? ccp = cubic closest packing (kubisch dichteste Kugelpackung) fcc = face centered cubic (kubisch flächenzentriert) (c) [1] Berechnen Sie die Anzahl Atome pro Elementarzelle im Cu-Typ. Z = 8 x 1/8 + 6 x ½ = 4 (d) [3] Berechnen Sie die theoretische Raumerfüllung der ccp-Kugelpackung (in %) unter Annahme starrer, sich berührender Kugeln. Die Raumerfüllung beträgt ca. 74 % (e) [2] Wie groß ist die Koordinationszahl der Atome im Cu-Typ? Wie wird das auftretende Koordinationspolyeder genannt? Die Koordinationszahl ist CN = 12, das Polyeder ist ein Kuboktaeder Punkte 2: Wiederholungsklausur zur Vorlesung AC1 (Anorganische Experimentalchemie) am 09.03.2015 3. [10] pH-Wert-Berechnungen In 1 L 0.1-molare Salzsäure wird Ammoniak eingeleitet (Volumenänderung ist vernachlässigbar; pKB(NH3) = 4.7. Berechnen Sie (Rechenweg angeben!) die pH-Werte nach Zugabe von: (a) [2] 0 mol Ammoniak HCl ist eine starke Säure, somit: c(H3O+) = c0(HCl) = 0.1 mol L-1 pH = −lg[H3O+] = −lg(0.1) = 1 2 P (b) [2] 0.01 mol Ammoniak Die Lösung enthält: NH4Cl und HCl 0.01 mol L-1 = NH4Cl 0.1mol L-1 − 0.01 mol L-1 = 0.09 mol L-1 HCl HCl ist eine starke Säure, somit: c(H3O+) = 0.09 mol L-1 pH = −lg[H3O+] = −lg(0.09) = 1.05 2 P (c) [3] 0.1 mol Ammoniak Die Lösung enthält: NH4Cl c(NH4Cl) = 0.1 mol L-1 NH4+ + H2O NH3 + H3O+ pKS = 14- pKB = 9.3 NH4+ ist eine schwache Säure, somit: pH = ½ (pKS − lg c0/mol L-1) = ½ (9.3 − lg 0.1) = 5.15 3 P (d) [3] 0.2 mol Ammoniak Die Lösung enthält: NH4Cl und NH3 0.1 mol L−1 NH4Cl (also NH4+) 0.1 mol L−1 NH3 pH = pKS − lg([HA]/[A-]) Puffergleichung 3P pH = 9.3 − lg(0.1/0.1) = 9.30 Punkte 3: Wiederholungsklausur zur Vorlesung AC1 (Anorganische Experimentalchemie) am 09.03.2015 4. [10] Lewis-Formeln und Strukturmerkmale Skizzieren Sie die Lewis-Formeln bzw. charakteristischen Strukturmerkmale der folgenden Elemente bzw. Verbindungen (mit allen Valenzelektronen) und geben die jeweilige Summenformel an: (a) [2] Graphen C (b) [2] Tetraschwefeltetranitrid S4N4 (c) [2] Phosphor(III)-oxid P4O6 (d) [2] Peroxodisulfat [S2O8]2- (e) [2] schwarzer Phosphor P oder Px (polymer). Hier müsste eigentlich an jedem Kreuzungspunkt ein „P“ mit einem freien Elektronenpaar gezeichnet werden. Wegen der dann unübersichtlichen Zeichnung wird aber ohne Punkteabzug darauf verzichtet. Punkte 4: Wiederholungsklausur zur Vorlesung AC1 (Anorganische Experimentalchemie) am 09.03.2015 5. [12] Lewisformeln und Oxidationszahlen Geben Sie die Summenformeln und die Oxidationszahlen des Zentralatoms für folgende Moleküle bzw. Molekül-Ionen an. Skizzieren Sie zudem eine korrekte Lewis-Formel unter Berücksichtigung sämtlicher Valenzelektronen. Beachten Sie dabei streng die Oktettregel (auch bei Elementen der höheren Perioden). Summenformel Oxidationszahl des Zentralatoms (a) Schwefeltrioxid SO3 +6 (b) Selentetrafluorid SeF4 +4 (c) Hydrogensulfit HSO3- +4 (d) Tetrahydroborat BH4- +3 Lewis-Formel je 1 P pro richtiger Antwort Punkte 5: Wiederholungsklausur zur Vorlesung AC1 (Anorganische Experimentalchemie) am 09.03.2015 6. [8] Stoffchemie, Allgemeine Fragen Tragen Sie in der letzten Spalte jeweils den Buchstaben der richtigen Antwort ein (A, B oder C) Frage A B C Flammenfärbung von Lithium Schmelzpunkt von Brom (in °C) Welchen Aggregatzustand hat Schwefeldioxid Das häufigste chem. Element in der Erdrinde ist... -Bindungen... rot grün blau Ihre Antwort A 56 °C -7,25 °C 356,6 °C B fest flüssig gasförmig C Silicium Stickstoff Sauerstoff C ...sind rotationssymmetrisch ...haben eine Knotenebene ...spielen nur in der organischen Chemie eine Rolle B ...Neutrinos ...Protonen ...Neutronen C ...ein Natriumsilicat/WasserGemisch ...ist sehr selten ...gefrorenes, amorphes Wasser ...ist ein edles Metall ...unterkühltes Wasser A ...ist ein Reduktionsmittel B Isotope eines Elementes unterscheiden sich in der Anzahl der... Wasserglas ist... Kupfer... je 1 P pro richtige Antwort Punkte 6: Wiederholungsklausur zur Vorlesung AC1 (Anorganische Experimentalchemie) am 09.03.2015 7. [10] Elektrochemie (a) [6] Ergänzen Sie die Skizze zum Aufbau eines Daniell-Elementes. Aus welchen Materialien bestehen die Elektroden? 2P Markieren Sie Anode und Kathode. 1P Woraus bestehen die Elektrolyt-Lösungen in den beiden Halbzellen? 1P Zeichnen Sie die Richtung des Stromflusses bei Entladung. 1P Woraus besteht die Trennwand zwischen den Halbzellen? 1P Anmerkung: der Verbraucher muss nicht eingezeichnet werden (und wird auch nicht gewertet! (b) [1] Wie lautet die insgesamt ablaufende chemische Reaktion und warum läuft diese freiwillig ab? Zn2+ + Cu � + Zn + Cu2+ Kupfer ist edler als Zink (Kupfer hat das höhere Standardpotential) (c) [3] Berechnen Sie die EMK des Daniel-Elementes, wenn beide Elektrolyt-Lösungen eine identische Konzentration von 0,1 mol/L haben. Die Standardpotentiale betragen -0,76 V bzw. +0,35 V (bitte den beiden Elektrodenmaterialien zuordnen). EMK = EKathode - EAnode = E(Cu/Cu2+)0 - E(Zn/Zn2+)0 + (R·T/2·F)·ln([Cu2+]/[Zn2+]) = 0,035 V - -0,76V + 0,029V = 1,11 V + 0,0292V = 1,14V statt (R·T/2·F)·ln([Cu2+]/[Zn2+] darf auch 0,059/n·lg([Cu2+]/[Zn2+]) benutzt weden. Als Lösung -1,14V heißt, dass die Standardpotentiale den Matarialien nicht korrekt zugeordnet wurden (dann: nur 2P für die Lösung) Punkte 7: Wiederholungsklausur zur Vorlesung AC1 (Anorganische Experimentalchemie) am 09.03.2015 8. [10] Redox-Gleichungen Stellen Sie die vollständigen Redox-Gleichungen für die folgenden Umsetzungen auf (nur Gesamtgleichung, keine Teilgleichungen!): (a) [2] Umsetzung von Zink mit verdünnter Salpetersäure. 2 HNO3 + Zn Zn(NO3)2 + H2 (b) [2] Reaktion von Permanganat und Hydrogensulfit im Sauren. 2 MnO4- + 6 H3O+ + 5 HSO3- 2 Mn2+ + 9 H2O + 5 HSO4- (c) [2] Umsetzung von Natriumhydrid mit Wasser. NaH + H2O NaOH + H2 (d) [2] Umsetzung von Kohlendioxid mit Wasserstoff bei hohen Temperaturen. CO2 + H2 CO + H2O (e) [2] Umsetzung von Chlor mit kalter verdünnter Natronlauge. Cl2 + 2 NaOH NaOCl + NaCl + H2O Punkte 8: Wiederholungsklausur zur Vorlesung AC1 (Anorganische Experimentalchemie) am 09.03.2015 9. [10] Salpetersäure-Synthese (a) [3] Stickstoffmonoxid wird industriell durch katalytische Verbrennung von Ammoniak hergestellt. Formulieren Sie die Reaktionsgleichung und geben Sie den Katalysator an. 4 NH3 + 5 O2 4 NO + 6 H2O Katalysator: Platinnetz 1 P 2P (b) [2] Wie verbrennt Ammoniak unter normalen Bedingungen (ohne Katalysator) beim Anzünden an Luft. Geben Sie eine Reaktionsgleichung an. 4 NH3 + 3 O2 2 N2 + 6 H2O 2P (c) [2] Stickstoffmonoxid wird im Zuge der Salpetersäureherstellung zu Stickstoffdioxid umgesetzt. Geben Sie eine Reaktionsgleichung an. 2 NO + O2 NO2 2P (d) [2] Geben Sie eine Reaktionsgleichung für die Umsetzung von Stickstoffdioxid mit Wasser an. 2P 6 NO2 + 2 H2O 4 HNO3 + 2 NO (auch gelten lassen: 3 N2O4 + 2 H2O 4 HNO3 + 2 NO) als Teillösung mit 1P gelten lassen: 2 NO2 + H2O HNO3 + HNO2 (e) [1] Welche Hauptverwendung finden die Salze der Salpetersäure? Düngemittel 1P Punkte 9: Wiederholungsklausur zur Vorlesung AC1 (Anorganische Experimentalchemie) am 09.03.2015 10. [10] Strukturchemie (a) [4] Geben Sie für die folgenden Moleküle (bzw. Molekülionen) jeweils die Molekülgestalt an. PCl5 trigonal-bipyramidal 1 P SO2 gewinkelt 1 P SO32- trigonal-pyramidal (auch gelten lassen: pseudo-tetraedrisch) 1 P XeF4 quadratisch(-planar) 1 P (b) [4] Geben Sie an, welche Spezies in den folgenden Paaren eine größere Bindungsordnung aufweist und begründen Sie Ihre Aussage. O 2 / O 2+ O2+ 1P NO2 / NO2- NO2 Begründung: beispielsweise mit Lewis-Formeln oder MO-Besetzung 1P 1P Begründung: beispielsweise mit Lewis-Formeln 1P (c) [2] Molekülorbitale (MOs) werden eingeteilt in solche mit -, - oder -Charakter. Was ist das entscheidende Kriterium für diese Einteilung? -Orbitale haben keine Knotenebene (sind somit rotationssymmetrisch), -Orbitale haben 1 Knotenebene und -Orbitale haben 2 Knotenebenen. Als Antwort reicht auch, dass -, - bzw -Orbitale jeweils 0, 1 bzw. 2 Knotenebenen aufweisen Punkte 10: 9.012 12 Be 6.941 11 Mg Ca Sr Ba Ra K Rb Cs Fr Zr Y V 23 Cr 24 Mn 25 Fe 26 Co 27 Ni 28 Cu 29 Zn 30 B 6 C Nb Mo La Hf Ta W 88.906 91.224 92.906 95.94 57 72 73 74 Ru Rh Pd Ag Cd Re Ir Mt Os Rf Db Sg Bh Hs Pa Th 61 62 Nd Pm Sm 60 O 9 F Al Si P S Cl Sb Bi Sn Pb In As Se Te 74.922 78.96 51 52 Ge Ga Br I Pt Au Hg Tl Ar Kr Xe Ds Eu 63 Gd 64 268.139 281 Rg E-Hg Tb 65 Dy 66 272.154 285 Ho 67 Er 68 Po At Np Pu Am Cm Bk Cf Es Fm Rn Tm 69 Yb 70 Lu 71 208.980 208.982 209.987 222.018 Md No Lr Quelle: CRC 86th 2005 232.038 231.036 238.029 237.048 244.064 243.061 247.070 247.070 251.080 252.083 257.095 258.098 259.101 262.110 U Ne 79.904 83.798 53 54 140.116 140.908 144.24 144.913 150.36 151.964 157.25 158.925 162.500 164.930 167.259 168.934 173.04 174.967 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 100 101 102 103 Pr 59 Ce 58 223.020 226.025 227.028 261.109 262.114 266.122 264.12 277 Ac 8 97.907 101.07 102.906 106.42 107.868 112.411 114.818 118.710 121.760 127.60 126.904 131.293 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 Tc N 26.981 28.086 30.974 32.065 35.453 39.948 31 32 33 34 35 36 132.905 137.327 138.906 178.49 180.948 183.84 186.207 190.23 192.217 195.078 196.967 200.59 204.383 207.2 104 105 106 107 108 109 110 111 112 87 88 89 85.468 87.62 55 56 7 He 4.003 10 2 10.811 12.011 14.007 15.999 18.998 20.180 13 14 15 16 17 18 5 39.098 40.078 44.956 47.867 50.942 51.996 54.938 55.845 58.933 58.693 63.546 65.409 69.723 72.64 38 40 44 45 48 49 50 37 39 41 42 43 46 47 Ti 22 Sc 22.990 24.305 19 20 21 Na Li 4 H 1.008 3 1 Wiederholungsklausur zur Vorlesung AC1 (Anorganische Experimentalchemie) am 09.03.2015 ANHANG Konstanten: Avogadro-Konstante NA = 6.0221023 mol-1 Universelle Gaskonstante R = 8.3143 J K-1 mol-1 Faraday-Konstante F = 96487 C mol-1 Atomare Masseeinheit u = 1.660277 10 -27 kg Wiederholungsklausur zur Vorlesung AC1 (Anorganische Experimentalchemie) am 09.03.2015 Schmierblatt – Sämtliche Notizen auf diesem Blatt werden nicht gewertet! Wiederholungsklausur zur Vorlesung AC1 (Anorganische Experimentalchemie) am 09.03.2015 Schmierblatt – Sämtliche Notizen auf diesem Blatt werden nicht gewertet!
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