Mehr Angriffspower aus dem Mittelblock

Märkische Allgemeine - Potsdamer Tageszeitung vom 23.03.2016
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Peter Stein
12
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Potsdam / Potsdam^-Mittelmark
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Tageszeitung
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Volleyball-Bundesliga
Mehr Angriffspower aus dem Mittelblock
Volleyballerin Wiebke Silge trifft mit dem SC Potsdam im zweiten Viertelfinalspiel auf Schwerin
Jetzt kommt es darauf an! Soll die Saison für die Volleyballerinnen des SC
Potsdam am Samstag (19 Uhr, MBSArena) nach dem zweiten Viertelfinalspiel gegen den Schweriner SC nicht
schon beendet sein, muss nach der 1:3Auftaktniederlage ein Sieg her. "Die
Chance ist da. Nichts ist unmöglich.
Schon auf der Rückfahrt aus Schwerin
haben wir uns als Mannschaft gesagt,
dass wir eine Chance haben", schildert
Wiebke Silge die durchaus positive
Stimmung in der Gruppe. Auch beim
Training am Dienstag waren alle guter
Dinge. "Wir bereiten uns sehr gründlich
auf das Spiel am Samstag vor", sagt die
Mittelblockerin, wohlwissend, dass sie
eine Schlüsselrolle einnimmt.
Denn nach Spiel eins hatte Trainer
Alberto Salomoni erkannt, dass es von
den Blockspielerinnen Wiebke Silge
und Lisa Gründing keine Angriffspunkte gab. "Das kommt aber immer
auch auf das Zuspiel an und die jeweilige Spielsituation", gibt Wiebke Silge
den Ball gleich weiter an Zuspielerin
Marina Katic. An dieser Schnittstelle
muss noch an ein paar Stellschrauben
gedreht werden. Denn der RekordchamAbbildung:
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pion hatte sich ab dem dritten Satz besser auf das Potsdamer Spiel eingestellt.
Die Havelstädterinnen müssen daher
variabler spielen, wollen sie den Mecklenburgerinnen ein Bein stellen.
Überdies ist es im Block ein besonderes
Duell: Denn auf Schweriner Seite stehen dort mit Anja Brandt (26) und der
Slowakin Veronika Hroncekova (26)
zwei erfahrene Nationalspielerinnen.
Wiebke Silge kennt Anja Brandt aus der
deutschen Auswahl. Von einem speziellen Konkurrenzkampf will die erst 19
Jahre alte Potsdamerin indes nichts wissen. "Nö, wir sind ein Mannschaftssport,
da geht es nicht um einzelne Spielerinnen", sagt sie. "Das Team ist wichtig."
Wiebke Silge, die erst im Sommer aus
Münster nach Potsdam kam, hat sich
nach eigenem Bekunden "gut eingelebt".
Die 1,90 Meter große Volleyballerin
meint: "Ich fühle mich hier wohl."
Daher könne sie sich auch vorstellen,
ihren Vertrag zu verlängern. Sie wohnt
nur zehn Minuten vom Luftschiffhafen
entfernt. Ihr Studium für Bauingenieurwesen hat Wiebke Silge an der Fachhochschule indes aufgeben müssen, weil
sich das nicht mit dem Sport vereinba-
ren ließ. Ab April wird sie an der
Fernuni Hagen ein Studium der Wirtschaftswissenschaften aufnehmen.
Zunächst aber will sie mit dem SC Potsdam am Samstag die Schwerinerinnen
schlagen und damit für eine Osterüberraschung sorgen. "Ich wünsche mir, dass
es noch nicht mein letztes Spiel für den
SC Potsdam ist", sagt der zum Saisonende nach fünf Jahren scheidende Trainer. "Wir müssen über unsere Grenzen
gehen. Das weiß die Mannschaft und
deshalb brauchen wir auch unsere
Zuschauer. Ich appelliere an die Fans, in
die Halle zu kommen", hofft Salomoni
ebenso auf eine große heimische Kulisse
wie Manager Toni Rieger. Für Letzteren steht fest: "Schwerin zu schlagen, ist
absolut machbar."
Am Dienstag analysierte Salomoni noch
mal das Video von Spiel ein: "Ich habe
geschaut, was wir gut gemacht haben
und was wir besser machen müssen, um
Schwerin in Schwierigkeiten zu bringen", ließ er sich nicht vorab ins Osternest schauen.
Das Zuspiel von Marina Katic (r.) zu Wiebke Silge muss perfekt funktionieren, soll der Angriffsdruck erhöht
werden.
Foto: Gerhard Pohl
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