ZuGaBe #84 - Giasinga Buam 1860

27. SPIELTAG: TSV MÜNCHEN VON 1860 - ARMINIA BIELEFELD
AUSGABE 84
27. Spieltag: TSV München von 1860 - Arminia Bielefeld
Saison 2015/16
Ausgabe 84
VORWORT
Servus Löwenfans! Willkommen zum richtungsweisenden
Heimspiel gegen Arminia Bielefeld. Mit einem Dreier würden
wir uns weiter Luft im Tabellenkeller verschaffen, in dem
die Arminia dann ebenfalls angekommen wäre. Der Trend der
Mannschaft ist positiv, dennoch ist es noch ein langer Weg,
das sollte sich jeder Löwenfan immer im Hinterkopf behalten. Wir in der Kurve müssen unseren Beitrag zum erfolgreichen Abschneiden der Mannschaft ebenfalls leisten!
Zum Inhalt der ZuGaBe #84: Neben einer Randnotiz zum
Rechtstreit der PSG-Ultras mit ihrem eigenen Verein findet
ihr Rückblicke zum Sandhausen-Heimspiel sowie ein ausführlicher Bericht vom letzten Wochenende, dem Alternativprogramm zum RB Leipzig-Spiel. Viel Spaß beim Lesen!
RÜCKBLICK
SV Sandhausen (H)
[von epGB] Drittes Spiel binnen sieben Tagen und nach
den vorherigen Siegen gegen
Fortuna Düsseldorf und Kaiserslautern ging man mit einer
gehörigen Portion Zuversicht
in das Spiel gegen den „Angstgegner“, Alexander Schmidt
und Ricardo Moniz lassen
grüßen, aus dem Hardtwald.
Die Arena mal wieder nur sehr
spärlich gefüllt an diesem
Freitagabend, nach den ach
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so fantastischen 52.000 Zuschauern gegen Nürnberg jetzt
immerhin schon das dritte
Heimspiel in Folge mit deutlich unter 20.000 zahlenden
Personen. Hauptsache manch
einer diskutiert ernsthaft über
ein neues Stadion mit einem
Fassungsvermögen von 52.000
Zuschauern ... ich könnt mich
immer noch aufregen.
Auf dem Platz begann die
27. Spieltag: TSV München von 1860 - Arminia Bielefeld
Mannschaft wie aus den letzten Spielen schon gewohnt
sehr konzentriert und bissig
und konnte nach zweimaliger
Führung durch Schindler (10.)
und Mölders (30.) durchaus
verdient mit 2:1 in die Halbzeit gehen. Die zweite Hälfte
brachte dann ein Wiedersehen
mit Ex-Löwe Korbi Vollmann,
der einem höchst motiviert
kurz nach dem Seitenwechsel
gleich den Ausgleich eingeschenkt hätte. Fans, Spieler
und wohl ganz besonders Stefan Ortega konnten sich allerdings beim Pfosten bedanken
und so hatte die Mannschaft
die Partie im Anschluss trotz
verstärkter Offensivbemühungen der Sandhäuser ganz
gut im Griff und konnte durch
„Fußballgott“ Michi Liendl per
Elfmeter in der 61. Minute die
vermeintliche Vorentscheidung
erzielen. Doch Sechzig wäre
schließlich ja nicht Sechzig,
wenn es die Mannschaft nicht
noch einmal spannend gemacht hätte. Nach dem Anschlusstreffer durch Jovanovic
(72.) hegte manch einer schon
die schlimmsten Befürchtungen, doch unsere Löwen konnten den Vorsprung schlussend-
Saison 2015/16
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lich doch relativ souverän über
die Zeit retten und der zweite
3:2-Heimsieg in Folge stand
schließlich nach 90. Minuten
zu Buche. In der Hinrunde
hätte man die drei Punkte vermutlich noch hergeschenkt.
Die Nordkurve, im Gegensatz
zum restlichen Stadion recht
ordentlich gefüllt, legte an
diesem Freitagabend einen
ganz passablen Auftritt hin.
Wie gewohnt mit einigen Ausreißern nach oben und unten,
aber als gehobenen ArenaDurchschnitt konnte man das
durchaus bezeichnen. War
in meinem Augen die beste
Heimstimmung seit Ende der
Winterpause, natürlich aber
auch begünstigt durch den positiven Spielverlauf. Schade ist
allerdings, dass sich die „Only
sing when you‘re winning“Mentalität auch bei uns in der
Kurve in der Vergangenheit
so durchgesetzt hat. Im nun
anstehenden Saisonendspurt
bei knapperen Spielen, die
mit Sicherheit wieder kommen werden, sollte sich jeder
Kurvengänger, insbesondere
im 130/131er, an der eigenen
Nase und Ehre packen und die
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27. Spieltag: TSV München von 1860 - Arminia Bielefeld
Mannschaft auch bei Rückstand oder Gleichstand lautstark unterstützen. Und wer
darauf keinen Bock hat, ja der
überlegt sich‘s halt vielleicht
nochmal, ob er seinen richtigen Platz im Stadion schon
gefunden hat.
Nach dem Spiel setzte man
den noch jungen Abend fort
und tanzte zu elektronischen
Klängen der szeneeigenen DJs
siegestrunken bis in die Mor-
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genstunden. Was für eine geile
Woche!
Der Autor dieser Zeilen kann
sich trotz ausgezeichnetem
Gedächtnisses und stundenlanger Überlegungen übrigens
nicht mehr an das letzte Mal
mit drei Siegen in Folge erinnern. Sachdienliche Hinweise
werden per Mail unter [email protected] gerne
entgegengenommen.
Kontrastprogramm RB Leipzig
[von GaGB] Da war es nun, das
so gar nicht herbeigesehnte
Auswärtsspiel bei den Dosen
aus Leipzig. Der Grund für
den Boykott in Leipzig wurde
in der letzten Spielzeit bereits ausführlich in unserer
Stellungnahme erläutert und
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zeigte unsere Kritikpunkte an
diesem abstrusen Marketingkonstrukt auf. Auf die üblichen
Pöbler und Facebook-Besserwisser war man ja gewissermaßen vorbereitet, was diesmal
jedoch überraschte, war die
hohe Medienresonanz, die dem
27. Spieltag: TSV München von 1860 - Arminia Bielefeld
Boykott der aktiven Szene
zuteilwurde. Sämtliche Sensationsreporter der TZ, Merkur
und vor allem von dieblaue24
verfassten gleich mehrere
grausame Vergleichsartikel und
„versteckte“ Anschuldigungen
zur Thematik. Nicht nur, dass
die Argumentation der Szene
gegen RB Leipzig vollkommen
falsch wiedergegeben wurde
(„Man fährt nur nicht, um den
Leipzigern das Eintrittsgeld
zu verwehren“), sondern auch
die wildesten Geschichten
über Fanclubs, nun extra zu
diesem Spiel einen Bus zu
stellen, oder gar Interviews
mit verwirrten RB-Anhängern
zu führen, riefen gehörig
Unverständnis hervor. Wirklich
teils sehr unnötige und hetzerische Berichterstattungen,
aber man ist ja so einiges in
der Hauptstadt des goldenen
Kaasblattl‘s gewohnt.
Als Alternativprogramm fuhren
alle Boykotteure diesmal einen
Tag früher nach Aschaffenburg
zum Auswärtsspiel der Amateure. In aller Herrgottsfrüh
machte sich der Haufen auf
zum HBF um den Weg nach
Aschebersch“ anzutreten.
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Ganz ohne Brisanz gestaltete
sich die Fahrt allerdings nicht,
denn in Würzburg sollte man
eigentlich auf den Mob der
Augsburger Fanszene treffen,
die am selben Tag in Darmstadt gastierte und aller Voraussicht nach in den gleichen
Zug einsteigen sollte wie wir.
„Eigentlich“ deshalb, weil
man mit so einer Prozedur von
Seiten der Staatsmacht eigentlich nicht rechnen konnte.
Unser Zug wurde solange an
einem vorausgehenden Gleis
festgehalten, bis der komplette Augsburger Mob im Zug
verfrachtet war. Danach wurde mit sämtlichen Einheiten
und Sperrgittern eine Barriere
gebaut, um uns anschließend
in einem abgelegenen Zugteil
abzuladen. Zu allem Überfluss begleitete dann noch
ein Helikopter die Fahrt, falls
irgendein Strolch auf die Idee
gekommen wäre, die Notbremse zu ziehen. Passieren konnte
also wirklich nichts mehr. War
den Augsburgern wohl auch
lieber so, ließ man in einem
szeneinternen Aufruf unter
der Woche doch deutlich die
vollen Hosen durchklingen.
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27. Spieltag: TSV München von 1860 - Arminia Bielefeld
Randnotiz
Der (Recht-)Streit um den Slogan „Ici c‘est
Paris“ [Kommentar von MbGB]
In der französischen Hauptstadt Paris ist eine Kontroverse um den Slogan „Ici c‘est Paris“ (zu dt. „Dies / Hier
ist Paris“) entbrannt. Diesen benutzte die mittlerweile
vom Staat verbotene Gruppe „Supras Auteuil“ seit
2001 in ihren Gesängen, ehe er anschließend vom Stadionsprecher aufgegriffen wurde. Doch mit fortlaufender
Zeit versuchte der Verein erfolglos, von den Ultras
Geld für die Nutzung dieses Ausspruchs zu erhalten.
Daraufhin ließen sich die Supras „Ici c‘est Paris“ im Jahre
2008 patentieren. Als die Gruppe, und zahlreiche
weitere Gruppen der beiden Pariser Fankurven, nach
Ausschreitungen mit Todesfolge im Jahre 2010 offiziell
vom Staat verboten wurde, wurden die Markenrechte
an eine Initiative übertragen, die sich für die Rechte der
PSG-Anhänger einsetzt. Der Slogan wurde daraufhin
weiter vom Verein verwendet, was für die Supras Auteuil
und die anderen Gruppen allerdings in Ordnung war, da
dieser für die Geschichte und Verbindung der Gruppe(n)
mit ihrem Verein stehen soll. Doch nun klagt Paris St.
Germain dagegen. Dieser Rechtstreit steht sinnbildlich
für den Kampf der Ultras in den letzten Jahren: Seit dem
Einstieg des Scheichs Tamim bin Hamad al-Thani hat der
Verein - auch für Außenstehende ganz offensichtlich einen gänzlich anderen Kurs eingeschlagen. Die eigenen
Anhänger sind dabei irrelevant. Allen voran die Ultras,
die sich seit Jahren gegen den Ausverkauf des ehemals
Pariser Vorortvereins wehren, passen dabei natürlich
nicht ins Bild. „Ici c‘est Paris“ ist schlichtweg ein letztes
Stück Tradition des alten, ursprünglichen PSG und
seiner Anhänger und stehe zu keinem Preis der Welt zum
Verkauf, betonen die ehemaligen Supras Auteuil.. „Ici c‘est
Paris“ gehöre der ganzen Welt und nicht einem Mann bzw.
dem Verein eines Mannes!
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In Aschaffenburg
angekommen, lief
man dann in Begleitung mehrerer Überraschungsautos aus
Kaiserslautern (Merce
an dieser Stelle noch
einmal an die Jungs
und Mädels vom Betze!) gemeinsam zum
Stadion. Was die Cops
allerdings für eine
aggressive Haltung an
den Tag legten, sobald man „ihre“ Route
verließ, kann sich bis
heute wahrscheinlich keiner so recht
erklären. In einer
Stadt ohne Gegner
und ohne Zerstörungswillen unsererseits
mit einem derartigen
Polizeiaufgebot aufzufahren, bleibt mir bis
heute ein Rätsel. Da
man ja sonst nirgends
einkehren durfte bzw.
niemand sich die Stadt
anschauen konnte,
musste man sich die
Zeit bis Spielbeginn
eben am Bierstand
vertreiben. Auch nicht
schlimm! Unsere Ama-
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teure lieferten einen grundsoliden Auftritt ab und gewannen
das Spiel mit 1:2. Dem Doppelschlag unserer Löwen zu
Beginn der zweiten Halbzeit
konnte auch der Anschlusstreffer gegen Ende der Partie
nichts mehr anhaben und so
kämpften sich die Amas nach
einem gehörigen Fehlstart in
der Regionalliga mittlerweile
wieder bis auf den achten Tabellenplatz nach vorne. Nach
dem Spiel kehrte man noch
gemütlich zu Speis und Trank
beim „Schlappen Seppel“ in
der Altstadt ein, ehe man sich
noch bei unseren Freunden
von der Westkurv‘ verabschiedete und den Zug nach München anpeilte.
Am nächsten Tag verfolgte
man die Partie unserer Profis
gemeinsam als Gruppe mit
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einigen weiteren auserwählten
Gruppen der Szene in unseren
neuen Räumlichkeiten. Der
ganze Tag stand im Zeichen
eines von Stadionverbot und
Justiz gebeutelten Gruppenmitglieds, das neuerdings nicht
mal mehr den Löwentreff
besuchen darf. Also brachten
wir kurzerhand den Löwentreff
zu ihm, mit Essen, Leinwand,
Banner und allem was dazu
gehört. Wie die meisten sicher
wissen, riss die Siegesserie und
die Löwen verloren nach Führung und trotz guter Leistung
noch mit 2:1. Den Nachmittag
ließ man dann bei der ein oder
anderen Hoiben gemütlich ausklingen, ehe sich der Großteil,
außer den wenigen Gesegneten, die einen freien Montag
genießen durften, wegen Verpflichtungen am nächsten Tag
auf die Heimreise begab.
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27. Spieltag: TSV München von 1860 - Arminia Bielefeld
Saison 2015/16
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KURZ UND KNAPP
- Oliver Kreuzer hat‘s nach wenigen Monaten auch schon erkannt: RAUS AUS DEM MILLIONENGRAB ALLIANZ ARENA!
- Am Gründonnerstag spielen die Amateure im neuen Stadion
von Jahn Regensburg. Karten gibt‘s ausschließlich am Trainingsgelände oder mit Sicherheit noch an der Tageskasse.
- Nach dem spielfreien Osterwochenende geht‘s nach Baden.
Löweninvasion in Karlsruhe! Es geht um Einiges!
IMPRESSUM
ZuGaBe der Giasinga Buam 1860
Auflage: 500 Stück
Herausgeber: Szene Giesing e.V.
Postfach 950273 in 81518 München
Online: www.giasinga-buam.de
Für Fragen, Kritik oder Anmerkungen wendet euch an:
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