Alternativen zu Erdöl:

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Alternativen zu Erdöl:
Für die Chemieindustrie ist Erdöl mehr als nur ein Treibstoff: Aus dem
schwarzen Gold gewinnt sie Produkte wie Lacke, Arzneimittel,
Reinigungsmittel, Kunststoffe, etc.
Die Rohstoffe der Zukunft sind:
Milchsäure aus Melasse und Hydroxymethylfurfural aus Fruchtzucker
Milchsäure:
Milchsäurebakterien produzieren hochselektiv Milchsäure aus Glucose.
Früher war reine Glucose die Ausgangsverbindung dafür, heutzutage
verwendet man aufgrund des geringeren Preises meistens Melasse aus der
Zuckerproduktion. Derzeit beträgt die industrielle Produktion von
Milchsäure bereits 250.000 Tonnen pro Jahr, Schätzungen zufolge wird
dieser Wert weiter steigen. Denn aus Milchsäure entstehen industriell
bedeutende Zwischenprodukte wie Acrylsäure und Acetaldehyd.
Polylactid:
Vor allem aber lässt sie sich zu Polylactid (PLA) polymerisieren, einem
biologisch abbaubaren Kunststoff, der gebräuchliche erdölbasierte
Kunststoffe ersetzen könnte. PLA dient heute bereits als Material für
Verpackungen.
Hydroxymethylfurfural:
Hydroxymethylfurfural (HMF) lässt sich aus Fruchtzucker gewinnen.
Forscher haben bereits Verfahren entwickelt, um HMF möglichst wirksam
und umweltverträglich zu produzieren. In Zukunft könnte HMF die
Terephthalsäure im Kunststoff für PET-Flaschen ersetzen.
Philipp Schöch
Alternativen zu Öl
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Eine weitere interessante Alternative:
Algen:
Mikroalgen haben die natürliche Eigenschaft Wasserstoff herzustellen.
Gentechnisch verändert, produzieren sie ein Vielfaches mehr an
Wasserstoff als ihre Verwandten in der Natur. Sie könnten Wasserstoff in
großen Mengen aus Licht herstellen.
Aus Algen kann man nicht nur Wasserstoff herstellen, sondern auch
Biomasse. Allerdings geht das nur bei gemäßigten Temperaturen. Viele
Wüsten wären dafür zu heiß. Es existieren aber genug Flächen, die nicht
der Landwirtschaft verloren gingen: zum Beispiel die Küsten. Jedoch ist
dazu zu sagen das die Algenzucht sehr aufwändig ist. Ob für eine Nutzung
als Energiequelle nach der Verarbeitung genug Energieüberschuss
übrigbleibt, kann noch nicht garantiert werden.
Wenn man zurück blick stand die Menschheit schon einmal vor
einem ähnlichen Problem, wie heute:
Parallelen von Holz und Erdöl
Kommen Ihnen auch viele Befürchtungen der Herrn Gelehrten aus vergangenen
Tagen bekannt vor? Ist es nicht wie ein De-ja-vus?
Holz und Erdöl ist gemeinsam, dass sie in ihrer Hochblüte nicht nur für
Energieversorgung sondern als Universalressource verwendet werden. Auch das
Bewusstwerden der Endlichkeit dieser Ressource ist bei beiden vorhanden. Ebenso
der Ruf nach Schonung und nachhaltiger Nutzung. Und gleichfalls die
Krisenstimmung und Hoffnungslosigkeit, die sich in Anbetracht der Endlichkeit der
Ressource breit macht. Wie oft hören wir auch in puncto Erdölnutzung heute, dass es
keine Alternativen gäbe. Damit werden von hochriskanten Tiefseebohrungen bis zu
bewusst in Kauf genommenen Schädigungen ganzer Völker gerechtfertigt.
Holz hat den Vorteil erneuerbar zu sein und hat sich auch in den letzten 100 bis 150
Jahren erneuern können. Wie schnell dies bei Erdöl der Fall sein könnte, wagen die
Wissenschafter nicht zu benennen. Einstweilen zählen wir Erdöl jedenfalls nicht zu
den erneuerbaren Ressourcen.
Philipp Schöch
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Die künftigen Energieträger
Wir haben heute das Bild vom allumfassenden schwarzen Gold, das jeden unserer
Ansprüche an einen Energielieferanten decken konnte, im Kopf wenn wir schnell
überzeugt werden, dass es keine Alternative zum Erdöl gibt. Leicht transportierbar,
leicht nachfüllbar, hohe Energiedichte. Die Argumente für einfache Gewinnung und
kostengünstige Verarbeitung zählen heute nicht mehr. Die Zeiten von angebohrten
Ölquellen, die als sprudelnde Fontänen aus dem Wüstensand schießen, gehören der
Vergangenheit an. Heute sprudeln höchstens noch Unterseebohrungen, und das
unbeabsichtigt.
Wer heute vielleicht noch Uran und die damit verbundene Kernkraft als universalen
Energieträger sehen will, der Erdöl substituieren kann, leugnet entweder die
Gefahren der Atomkraft und die ungeklärten Risiken der Entlagerung des Atommülls
oder er will auch nicht war haben, dass die Erzeugung von Strom aus Atomkraft
teuer, bei weitem nicht CO2-neutral und schon gar nicht unendlich möglich ist. Wir
würden hier nur einen problematischen Energieträger - das Erdöl - durch einen noch
gefährlicheren ersetzen.
Die Zukunft gehört viel mehr den erneuerbaren Energien wie Wind, Wasser, Sonne
und mit Einschränkung diverser Biomasse-Arten. Keiner dieser Energieträge wird das
Erdöl vollständig substituieren können, aber gemeinsam, mit intelligenter Planung
und Steuerung ist das sicher möglich. Die Herausforderung für unsere Zukunft dafür, dass es doch Alternativen gibt - liegt nicht im Finden des ultimativen, nie
enden wollenden Energieträgers, sondern viel mehr darin, die vorhandenen effizient
und sinnvoll zu nutzen, ihre Ausbeute zu verbessern und sorgsamer mit der
gewonnen Energie umzugehen. Das bringt es mit sich, dass nicht nur lokale
Gegebenheiten bei der Gewinnung von Energie stärker berücksichtigt werden
müssen, sondern auch, dass dezentrale Energiegewinnung und -versorgung und
intelligente Nutzung Gebote der Zukunft sein werden. Vielleicht werde ich meinen
Strombedarf durch eine Photovoltaik-Anlage decken und mein energiesparend
konzipiertes Haus mit Hackschnitzeln heizen. Vielleicht wird ein Sterlingmotor mich
und meine Nachbarn mit Strom und Abwärme versorgen, vielleicht werden wir auch
unseren überschüssigen Strom in ein intelligentes Netz einspeisen und dafür in
unproduktiven Zeiten fremden Strom bekommen. Wer weiß, aber hier sind die
Innovationsfelder für die Zukunft der Energieversorgung zu suchen. Nicht in
zentralen und teuer zu erhaltenden Versorgungsstrukturen mächtiger
Energieerzeuger, sondern in intelligenten, solidarisch organisierten und dezentral
verbundenen kleinen Kraftwerken. Denken wir weg von zentralistisch organisierten
mächtigen Ölmultis und weg von Regierungen, die an deren Kandarre hängen, dann
tun sich unendlich viele Alternativen auf.
Quelle:
http://earthshipaustria.alfahosting.org/nachhaltigleben/index.php?option=com_content&view=art
icle&id=148:no-alternative-teil-2&catid=39:nl-boeog&Itemid=50
Philipp Schöch
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Fazit:
Da der Peak-Oil bereits schon in absehbarer Zeit bevor steht ist es schon
längst an der Zeit auf die alternativen Energiegewinnungsarten zu setzen.
Man sollte versuchen die Vorhandenen Rohstoffe effizient und sinnvoll zu
nutzen und die Gewonnene Energie nicht sinnlos zu verschwenden. Die
dezentrale Energiegewinnung ist definitiv die Zukunft, durch mehre und
kleinere Kraftwerke kann verhindert werden, dass die Politik durch den
Einfluss von Lobbys manipuliert wird. Wenn diese Ansätze zukünftig
verfolgt werden, wird das zu einer umweltfreundlicheren Zukunft führen.
Philipp Schöch
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