DRUCKFRISCH 17.03.2016

BUCHVORSTELLUNG
im Rahmen der Buchmesse / Leipzig Liest
Tanz um die Welt: Wie man eine transnationale Geschichte
weltstädtischen Vergnügens schreibt
Kerstin Lange und Daniel Morat über Metropolenkultur
in Paris und Berlin um die Jahrhundertwende
17. März 2016, 18:30 Uhr
Centre for Area Studies
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Thomaskirchhof 20
D
ie Vergnügungskultur der großen Städte ist bis heute
auch immer Politikum und Streitobjekt, Faszinosum und
kosmopolitanes Versprechen. Das ist nicht erst seit kurzem
so, sondern war bereits um die Jahrhundertwende in Europa
und anderen Weltregionen der Fall. Denn gerade in diesem
historischen Moment beobachten wir einen entscheidenden
Umbruch: Die Dichte globaler Ströme von Menschen, Ideen
und Gütern ebenso wie machtvolle Versuche ihrer Kontrolle –
im Nationalstaat, im »Empire« ebenso wie in internationalen
Organisationen – verstärkten sich in den Dekaden vor und nach
dem Ersten Weltkrieg in ungeahnter Weise. Damit geriet auch
die populäre Massenkultur zu einem entscheidenden Schauplatz
von »Globalisierung«. Die großen Städte wurden dabei zu
Portalen, die eine zentrale Rolle bei der Entwicklung und
Verbreitung populärer Kultur spielten. Sie waren damit sowohl
Orte des Lernens im Umgang mit kultureller Differenz und der
Verarbeitung globaler Erfahrungen als auch der machtvollen
Kontrolle dieser Austauschprozesse.
Kerstin Lange hat mit ihrer transnationalen Geschichte des
­Tangos in Paris und Berlin eine spannende Geschichte verschiedener kultureller Transfers, Aneignungen und Friktionen geschrieben, die gleichzeitig die Metropolen jener Zeit, ihre Rolle
•
04109 Leipzig
im natio­nalen Kontext sowie ihre transnationalen und globalen
Verflechtungen in erhellender Weise untersucht.
Ihr Berliner Kollege Daniel Morat hat mit ihr sowie mit ­Tobias
Becker, Johanna Niedbalski, Anne Gnausch und Paul Nolte die
­Berliner Großstadtkultur in ihrer Vielfalt auch mit Blick auf die
globalen Dimensionen metropolitaner Populär- und Massenkultur unter die Lupe genommen und ein faszinierendes Pano­rama
der »wilden« Dekaden zwischen 1880 und 1930 vorgelegt.
Beide Bücher werden im Gespräch mit Kerstin Lange und
Daniel Morat am Centre for Area Studies der Leipziger Universität vorgestellt. Auch bei der damit neunten Auflage der
Reihe »Druckfrisch. Globalisierungsstudien und Europäische
Geschichte« ist es wieder das Ziel, ein Forum für Neuerscheinungen in den Bereichen der Globalisierungsstudien und der
europäischen Geschichte zu schaffen, um diese einer breiteren,
nicht nur unversitären oder akademischen Öffentlichkeit zu
präsentieren und mit den Gästen ins Gespräch zu kommen.
­Spätestens auf dem kleinen Empfang im Anschluss an die Buchpräsentation mit freundlicher Unterstützung des Verlags Vandenhoeck & ­Ruprecht werden sich dazu vielfältige Möglichkeiten bieten.
Kerstin Lange: »Tango in Paris und
Berlin. Eine trans­nationale Geschichte der
Metropolenkultur um 1900«, Göttingen:
Vandenhoeck & Ruprecht 2015.
Dr. Kerstin Lange ist Historikerin und
Kulturwissenschaftlerin, hat an der
Universität Leipzig promoviert und am
Friedrich-Meinecke-Institut der Freien
Universität Berlin gearbeitet. Sie ist
wissenschaftliche Referentin am Promotionszentrum der Universität Bremen.
Daniel Morat, Tobias Becker, Kerstin
Lange, Johanna Niedbalski, Anne
Gnausch, Paul ­Nolte: »Weltstadt­vergnügen. Berlin 1880–1930«,
Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht
2016.
Dr. Daniel Morat ist Historiker und ­
arbeitet als Dilthey-Fellow der FritzThyssen-Stiftung am Friedrich-Meinecke-­
­Institut der Freien Universi­tät Berlin. In
seinem aktuellen Forschungs­projekt beschäftigt er sich mit der Klanglandschaft
der Großstadt um 1900.
KONTAKT
ERREICHBARKEIT
Steffi Marung
ENIUGH | [email protected] | www.eniugh.org
Das Centre for Area Studies befindet sich ca. 10 Geh­minuten vom
Hauptbahnhof entfernt, vis-à-vis der Thomaskirche.
Antje Zettler
Koordinatorin Centre for Area Studies
Thomaskirchhof 20, D-04109 Leipzig
Tel: +49 (0)341 / 973 78 84
[email protected] | www.uni-leipzig.de /cas
ÖPNV:
Bus 89 oder Tram 9, Haltestelle »Thomaskirche«
Eine Veranstaltung von ENIUGH in Kooperation
mit dem Centre for Area Studies der Universität Leipzig
mit freundlicher Unterstützung des Verlages
Vandenhoeck & ­Ruprecht
Eine detaillierte Anfahrtsbeschreibung finden Sie auch unter
www.uni-leipzig.de/~cas/welcome/directions
CENTRE FOR AREA STUDIES
ENIUGH