Persönlich erstellt für: Landratsamt (60000843) KULMBACH STADT 9 SAMSTAG/SONNTAG, 19./20. MÄRZ 2016 für Wer hat Chancen auf Bleiberecht? Gold Wenning AUSZEICHNUNG FLÜCHTLINGE 662 Asylbewerber halten sich derzeit im Landkreis auf. Sie leben in 57 Unterkünften, verteilt auf 18 Gemeinden. VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED DAGMAR BESAND Kulmbach — Wie viele Asylbewerber gibt es im Landkreis Kulmbach, und wie sind sie auf die einzelnen Gemeinden verteilt? Diese Fragen beantwortete Kathrin Limmer, im Landratsamt zuständig für öffentliche Sicherheit und Soziales, gestern in der Sitzung der Kreistags. Insgesamt 663 Flüchtlinge leben derzeit im Landkreis Kulmbach, davon sind 185 in Gemeinschaftsunterkünften untergebracht, 363 dezentral. Dazu kommen 70 unbegleitete Jugendliche und 44 Kontingentflüchtlinge, die von vornherein ohne gesondertes Prüfungsverfahren anerkannt sind. Verteilt sind die 57 Unterkünfte auf 18 der 22 LandkreisGemeinden (siehe Darstellung auf der Landkreis-Karte). Die meisten Flüchtlinge, ins gesamt 200 Personen, leben im Stadtgebiet Kulmbach, nur in Guttenberg, Kupferberg, Trebgast und Harsdorf wohnen bislang noch keine Asylbewerber. Bislang sind 56 Syrer anerkannt Bisher anerkannt wurden nach Auskunft von Kathrin Limmer 56 Asylbewerber. Sie alle stammen aus Syrien. „Nicht alle Flüchtlinge, die bei uns registriert sind, haben jedoch diese Perspektive.“ Die Bleibe-Chancen richten sich nach der Nationalität. Auf ein Bleiberecht hoffen dürfen die 288 Syrer, 100 Flüchtlinge aus dem Irak und dem Iran und einige Menschen aus zentralafrikanischen Staaten. Geringe Chancen auf eine Anerkennung haben dagegen die 101 Afghanen, 39 Russen, 60 Ukrainer und etliche Bewerber aus den Westbalkan-Staaten. Nach den bisherigen Erfahrungen wandert etwa die Hälfte der Asylbewerber längerfristig wieder ab und bleibt nicht im Landkreis, so Kathrin Limmer. Wird den Flüchtlingen vom Bundesamt für Migration ein Schutzstatus zuerkannt, haben sie ein Bleiberecht, und das Asylverfahren ist abgeschlossen. Ab diesem Zeitpunkt haben sie das Recht und die Pflicht, sich Nicht alle Flüchtlinge, die bei uns registriert sind, haben eine Bleibe-Perspektive. Kathrin Limmer Landratsamt sieht Limmer weniger die Versorgung neu ankommender Flüchtlinge, denn derzeit kommen täglich weniger als 100 Asylbewerber über die Grenze nach Bayern. Vielmehr gehe es nun um die Anpassung bestehender Strukturen, um Aufklärung der Bevölkerung und der Flüchtlinge, aber auch darum, genügend Personal für die Betreuung und Integration der Menschen zu finden und alle notwendigen Maßnahmen zu finanzieren. „Bei der dezentralen Unterbringung haben wir aktuell keine Probleme“, sagte Landrat Klaus Peter Söllner (FW). „Wir bekommen zwar immer wieder neue Flüchtlinge zugewiesen, aber etliche verlassen den Landkreis auch wieder.“ So reisten vor allem Menschen aus den Balkanstaaten ohne Aussicht auf Bleiberecht wieder aus, in der Regel freiwillig. Notaufnahme steht derzeit leer „Auch unsere Notaufnahme haben wir länger nicht mehr gebraucht.“ Insgesamt wurden eine Wohnung zu nehmen und dort seit August letzten Jahres Ansprüche auf Sozialleistungen. 1500 Flüchtlinge versorgt und Als aktuelle Herausforderung registriert, von denen aber nur wenige im Landkreis geblieben sind. Wie es in Zukunft weitergeht, könne man noch nicht saKAMINSANIERUNG alle Systeme gen. „Vieles ist von der großpolitischen Wetterlage abhängig.“ KAMINKOPFEin weiteres Thema der ERNEUERUNG Kreistagssitzung waren die AUSSENWANDChancen des Landkreises und SCHORNSTEINE seiner Kommunen, vom aktuelBayreuth, 0921/99598 Bayreuth 0921/99598 len KommunalinvestitionsproWaldeck, 09642/412 Hof 09281/478118 gramm zu profitieren. Dieses Ann. Mainleus,09642/412 09229/541 Waldeck wurde aufgelegt, um finanzwww.heindl-kamin.de schwachen Kommunen InvestiMEISTER-QUALITÄT tionen zu ermöglichen, so Pro- jektmanager Klaus Bodenschlägel. Von den bundesweit zur Verfügung stehenden 3,5 Millionen Euro Fördermitteln entfallen 289 Millionen auf den Freistaat Bayern, 77,8 Millionen auf Oberfranken, 8,8 Millionen auf den Landkreis. Um eine gerechte Verteilung zu ermöglichen, wird auf Landkreisebene die Bewerbung um die Gelder durch das Landrats- amt koordiniert. Insgesamt wurden in Abstimmung mit den Gemeinden 18 Projekte ausgewählt. Eines der größten mit 14,6 Prozent des Gesamtvolumens ist die energetische Sanierung des Landratsamts mit einem Kostenvolumen von rund 1,42 Millionen Euro. Welche Projekte letztlich gefördert werden, entscheidet das Innenministerium im April. HAUSHALT Kreisräte segnen den Finanzplan ab, sorgen sich aber um die Zukunft VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED DAGMAR BESAND Kulmbach — Nach umfassender Vorberatung in allen Fachausschüssen und dem Kreisausschuss hat der Haushalt des Landkreises den abschließenden Segen des Kreistags bekommen – ohne Gegenstimmen. Das bedeutet freilich nicht, dass alle uneingeschränkt glücklich mit dem Zahlenwerk sind, doch die Fraktionssprecher zeigten sich durch die Bank überzeugt, dass Kreiskämmerer Rainer Dippold das Bestmögliche aus den vorgegebenen Rahmenbedingungen gemacht hat und sprachen ihm dafür großes Lob aus. Spielräume sind knapp Den Haushaltsplan mit rund 3000 Einzelpositionen auf die Es ist ein guter Haushalt, der die Sparsamkeit im Blickfeld hat, aber Perspektiven für den Landkreis aufzeigt. Klaus Peter Söllner Landrat Beine zu stellen, war keine leichte Aufgabe, denn die finanziellen Spielräume sind äußerst knapp. Einerseits müssen bestehende Verpflichtungen erfüllt werden, andererseits braucht der Landkreis ein bisschen Flexibilität, um die zukünftige Entwicklung gestalten zu können (siehe auch ausführliche Analyse in der BR vom 5./6. März). Dramatische Kostensteigerungen Die Ausgaben für die Jugendund Sozialhilfe sind mit weitem Abstand die größte AusgabenPosition. Von den insgesamt 68,3 Millionen Euro des Verwaltungshaushalts fließen rund 14,3 Millionen in den Bereich soziale Sicherung. Ein dramatisches Problem sind dabei vor allem die Kostensteigerungen in der Jugendhilfe. Bei den Investitionen im Vermögenshaushalt entfällt der Löwenanteil der Ausgaben auf die Schulen. Mehr als 4,1 Millionen Euro, das entspricht 70 Prozent des Investitionsvolumens, gibt der Landkreis für Baumaßnahmen an den Schulen aus. Die Ausgaben in diesem Bereich werden hoch bleiben, da in den nächsten Jahren teure Sanierungsmaßnahmen anstehen. Trotz der zum Teil deutlich gestiegenen Kostenbelastungen kann der Landkreis die Kreisumlage um einen Punkt auf 45,2 Prozent senken und damit seine Gemeinden spürbar entlasten. Für Landrat Klaus Peter Söllner (FW) ist der Etatplan „ein guter Haushalt, der nach wie vor die Sparsamkeit im Blickfeld hat, aber Perspektiven für den Landkreis aufzeigt“. Positiv habe sich ausgewirkt, dass der Be- zirk seine Umlage um 0,4 Prozent senkte und der Landkreis insgesamt 12,25 Millionen Euro Schlüsselzuweisungen bekam – 1,6 Millionen Euro mehr als erwartet. „Diese positive Entwicklung wird allerdings zum Teil dadurch aufgehoben, dass die ohnehin spärliche Hartz IVLandeserstattung in diesem Jahr gänzlich ausfallen wird.“ Auch bei der Steuer- und Umlagekraft verzeichnete der Landkreis eine Steigerung. „Aber wir müssen der Realität ins Auge sehen“, so Söllner: „Wir liegen deutlich unter der bayerischen und auch leicht unter der oberfränkischen Rate.“ Ohne staatliche Zuwendungen wie Schlüsselzuweisungen, Investitionszulagen und Stabilisierungshilfen, wäre es für den Landkreis schwer, alFoto: Patrick Seeger, dpa Ausführlich nahmen die Vorsit- le seine Aufgaben zu erfüllen. zenden der Kreistagsfraktionen Stellung zu dem Zahlenwerk. titionen, zeigte sich Simon Mo- antwortlich für die Schulden des Gerhard Schneider (CSU) zeigte ritz (SPD) nicht wirklich glück- Landkreises. Kritik an der Haushaltspolitik sich froh über die gewährten Fi- lich über den Haushalt: „Die nanzausgleichsmittel des Frei- Struktur der Ausgaben- wie des Landkreises übte Thomas staats. „Trotzdem bereitet uns auch der Einnahmeseite bereiten Nagel (FDP/Freie Demokradie Tatsache große Sorge, dass uns zunehmend Sorgen.“ Die ten). Trotz Zustimmung zum die Mehrbelastungen in Höhe Balance werde immer schwieri- Zahlenwerk mahnte er an, mehr von 2,3 Millionen Euro nur dank ger, die Abhängigkeit von Fi- zu sparen und Konsolidierungsdieser Zuwendungen finanziert nanzhilfen immer größer. „Das beihilfen und die reduzierte Beist kein politisch erstrebenswer- zirksumlage zum Schuldenabwerden können.“ Klaus Förster (FW/WGK) ter Zustand.“ Pflichtaufgaben, bau zu nutzen: „Die erhofften wies darauf hin, dass es gelungen die gesamtgesellschaftlich gelöst goldenen Zeiten werden nicht ist, die Verschuldung des Land- werden müssten (Beispiel Ju- kommen, das Verhältnis zwikreises von 29,45 Millionen Eu- gendhilfe) würden einseitig den schen Einnahmen und Ausgaben ro im Jahr 2007 auf 23,91 Millio- Kommunen aufgebürdet. wird sich in den kommenden nen Euro zu senken. „Wir gehen Jahren weiter zu unseren UnAn Schulden nicht selbst schuld mit den uns anvertrauten Mitgunsten verschieben.“ teln sorgsam um.“ Förster hofft, Auch Claus Gumbrecht (Bünddass die eingeplante rechneri- nis 90/Die Grünen) kritisierte, Alles zum Kreishaushalt sche Neuverschuldung dieses dass viele Kosten durch EntZahlen und Fakten, Analyse, Jahr ausbleibt, wenn der Land- scheidungen auf Bundes- und Kommentar und Hintergründe auf kreis noch einmal in den Genuss Landesebene entstehen, „auf die der Stabilisierungshilfe kommt. wir keinen Einfluss haben“, insTrotz der Freude über die besondere im Bereich der sozia- kulmbach.inFranken.de Möglichkeit zu wichtigen Inves- len Sicherung. Diese seien ver- Zu große Abhängigkeiten Kulmbach — Der Regierungspräsident von Oberfranken, Wilhelm Wenning, wurde vor Kurzem nach über neun Jahren im Amt in den Ruhestand verabschiedet. In der Zeit seiner Tätigkeit hat sich Regierungspräsident a. D. Wilhelm Wenning laut einer Pressemitteilung „in herausragender Art und Weise in vielfältigen Bereichen um die positive Entwicklung des Landkreises Kulmbach und seiner Städte, Märk- Wilhelm te und Ge- Wenning meinden verdient gemacht“. Sowohl in seiner Eigenschaft als Regierungspräsident als auch als Stiftungsratsvorsitzender der Oberfrankenstiftung habe Wilhelm Wenning bleibende Verdienste um die Fort- und Weiterentwicklung des Landkreises Kulmbach erworben. Der Kreistag hat daher in seiner Sitzung jetzt einstimmig beschlossen, Wilhelm Wenning die goldene Bürgermedaille des Landkreises Kulmbach zu verleihen. Die Übergabe der Auszeichnung erfolgt in einer gesonderten Festsitzung des Kreistages. red WORKSHOPS Von Künstlern lernen Kulmbach — „Von Künstlern lernen“ kann man in den Pfingst- und Sommerferien in den Kulmbacher Sommerkunstwochen, die 19 Workshops im Programm haben. Fünf Kurse wenden sich an Kinder und Jugendliche, die dank Sponsoren gebührenfrei teilnehmen können. Das Programmheft mit der ausführlichen Beschreibung der Workshops und vielen weiteren Informationen liegt in Kulmbach auf, unter anderem in der Touri-Information oder bei der VHS. Informieren kann man sich auch im Internet unter www.kulmbacher-sommerkunstwochen.de oder telefonisch bei Jutta Lange (Projektleitung), unter 09221/74949. Geschenkgutscheine für die Sommerkunstwochen gibt es bei der Kulturverwaltung der Stadt Kulmbach, Bauergasse 4. Abgerundet werden die Kulmbacher-Sommerkunstwochen mit einem kleinen Künstlerfest für Teilnehmer, Dozenten und Besucher rund um das Badhaus am Sonntag, 21. August. Zu erwarten sind dabei unter anderem Darbietungen der Schauspieler und die Eröffnung einer Ausstellung mit Werken aus den Workshops. Zusätzlich geplant ist heuer wieder das beliebte „Klappstuhlzeichnen“, ein Tag öffentliches Zeichnen unter freiem Himmel unter Anleitung eines Experten, sowie neu das „Bierdeckelmalen“ – lustige Miniaturen auf einer typischen Kulmbacher Grundlage, die als Rohling zur Verfügung gestellt wird. Tage und Orte der Handlung sind witterungsabhängig und werden aktuell in der Tagespresse und im Interred net bekannt gegeben.
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