Lingua Tedesca III

Lingua Tedesca III
Anno accademico 2015/2016
Prof.ssa Francesca Boarini
[email protected]
http://people.unica.it/francescaboarini/
Programma del corso

Il corso sarà dedicato alla linguistica
testuale (definizione, analisi,funzione di
diverse tipologie testuali della lingua
scritta e parlata (testi descrittivi, narrativi,
informativi, argomentativi, regolativi ecc.)
Programma
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
Il corso è affiancato dal lettorato, durante
il quale verranno svolte attività di studio
guidate (produzione di testi scritti e oraliReferate*) allo scopo di approfondire e
ampliare le competenze strumentali
della lingua, finalizzate al
raggiungimento del livello B1/B2 del
QCER.
* obbligatori per 12 cfu
Programma
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Testo di riferimento per il lettorato:

Anne Buscha, Susanne Raven und Gisela
Linthout - Erkundungen B2, Schubert
Verlag, 2012

Übungsgrammatik für die Mittelstufe Hueber
Verlag, 2014
Programma

La valutazione avverrà sulla base di una
prova scritta sui contenuti delle lezioni e
del lettorato e di una prova orale che,
relativamente al lettorato, consta in una
conversazione in tedesco sulla base di
un testo fornito in sede d’esame.

Per 12 cfu: Referat
Was ist ein Text?

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Eine schriftlich fixierte sprachliche Einheit, die
mehr als einen Satz umfasst
Eine Aneinanderreihung von Sätzen
Ein Text muss mindestens aus einem Satz
bestehen
Ein Text muss wesenhaft etwas Schriftliches
sein
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Auch kürzere Sätze, Einzelsätze oder
elliptische Sätze können Texte sein
Bsp. Unbefugten ist der Eintritt verboten!
Kein Eintritt! Halt!
Feuer!
Hilfe!
Sprache in kommunikativer Verwendung
oder Verbindung sprachlicher Zeichen
zum Zwecke der Mitteilung
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



Ein-Wort-Äußerungen können in
bestimmten situativen Bedingungen als
Texte im kommunikativen Sinne fungieren.
Nicht rauchen!
Feuer!
Kein Eintritt!
Diese Äußerungen werden hier außer
Acht gelassen. Gegenstandbereich der
linguistischen Textanalyse bilden im
Wesentlichen Texte, die sich als Folgen
von Sätzen manifestieren.
Schriftliche vs mündliche
Texte


Im Unterschied zur alltäglichen Verwendung
bezeichnet der Terminus Text in der Linguistik
nicht nur schriftliche sondern auch mündliche
Äußerungen.
Unter dem Begriff «mündlicher Text» versteht
man ein Text, der in verschiedenen
Kommunikationsformen geäußert wird und der
durch folgende Merkmale charakterisiert ist:
Spontaneität, Unmittelbarkeit, bruchstückige
Ausdrücke und Inhalte, die oft durch den Kontext
verdeutlicht werden können.


In den meisten Fällen muss man zwischen
mündlichen und schriftlichen Texten
unterscheiden. Die Forschungsbereiche sind
heute getrennt. Tendenziell sind mündliche Texte
Objekt der Dialog- oder Gesprächsanalyse.
In unserem Kurs versuchen wir den Text als
Mittel der schriftlichen Kommunikation
anzusehen. Im Rahmen unseres Interesses
stehen vor allem die verschiedenen
Texttypologien, die Analyse ihrer Form und
Funktion.
Einführung in die
Textlinguistik
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

(Sprachw.) „Der Text ist die an höchster Stelle
stehende sprachliche Einheit“ (Duden WB);
Als wichtigste Struktureinheit des Textes ist
der Satz anzusehen;
In der Sprachwissenschaft sind Texte
sprachliche Gebilde, die bestimmten Regeln
folgen;
diese Regeln, sowie Wirkung und Funktion
von Texten (d.h. formale, pragmatische,
kommunikative Aspekte) werden beschrieben,
nicht der Inhalt.
Textlinguistik

Die linguistische Textanalyse setzt sich zum Ziel,
die Struktur und zwar den grammatischen und
thematischen Aufbau, sowie die kommunikative
Funktion konkreter Texte transparent zu machen
und nachprüfbar darzustellen. Sie kann dadurch
Einsichten in die Regelhaftigkeit von Textbildung
(Konstitution) und Verstehen (Rezeption)
vermitteln und dazu beitragen, die eigene
Textkompetenz zu verbessern.
Die Textlinguistik in unserem Studiengang


Im Rahmen der Übersetzungswissenschaft wirkt
die Textlinguistik als unvermeidliche Hilfe zur
Textinterpretation. Es geht um ein
unumgängliches Wissen, das als große Hilfe zur
Dekodifizierung der Textbedeutung- und form
dienen kann.
Im Rahmen der Kommunikationswissenschaft
trägt die Textlinguistik dazu bei, die
verschiedenen Kommunikationsstrategien und
die inhaltliche Textstruktur zu verdeutlichen.
Der linguistische Textbegriff


1. (Grammatische Perspektive) Der Text ist
eine kohärente Folge von Sätzen. In diesem
Sinne ist der Satz nach wie vor der Markstein
in der Hierarchie sprachlicher Einheiten; er
gilt als Struktureinheit des Textes. Die
Textkohärenz, die als für die Textlinguistik
zentraler Begriff gilt, wird hier nur noch rein
grammatisch gefaßt.
2. (Pragmatische Perspektive) In den 70er
Jahren: Texte sind immer in einem
Kommunkikationsprozeß eingebettet.
Der linguistische Textbegriff


Der Text wird hier nicht als bloße
grammatisch verknüpfte Satzfolge, sondern
als komplexe sprachliche Handlung
angesehen.
Die kommunikative Kompetenz umfasst die
Strukturen und Regeln, die die Aktivierung
der sprachlichen Kompetenz in konkreten
Kommunikationssituationen bestimmen.
Der linguistische Textbegriff

Diese Perspektiven sind nicht als Alternative
anzusehen, sondern als komplementäre
Konzeptionen zu betrachten. Eine adäquate
linguistische Textanalyse erfordert die
Berücksichtigung beider
Forschungsrichtungen, wobei der
kommunikativ-pragmatische Ansatz die
theoretisch-methodische Bezugsgrundlage
bilden muss.

Textualität  Texte = komplexere
sprachliche Gebilde

Sie bestehen aus kleineren
sprachlichen Einheiten (Abschnitten,
Absätzen, Sätzen)

diese Einheiten haben im
Zusammenwirken eine kommunikative
Funktion
Zu unterscheiden sind….




Satz: syntaktische Struktureinheit
Proposition: semantische Struktureinheit; sie
entspricht dem vom Satz ausgedrückten
Sachverhalt;
Periode: Satzgefüge mit mehreren Haupt-und
Nebensätzen; komplexeres Satzgefüge;
Textsegment: Gliederungseinheit der
Textoberfläche: es kann aus mehreren
Propositionen oder Sätzen bestehen oder es
besteht auch nur aus einem elliptischen oder
einem nicht-satzwertigen Ausdruck.
Der linguistische Textbegriff
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
Der linguistische Textbegriff: Sprache in kommunikativer
Verwendung oder Verbindung sprachlicher Zeichen zum
Zwecke der Mitteilung
Er unterliegt folgenden Kriterien (nach de
Beaugrande/Dressler 1981):
1) Kohäsion
2) Kohärenz
3) Intentionalität
4) Akzeptabilität
5) Informativität
6) Situationalität
7) Intertextualität
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
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
3 regulative Prinzipien:
Effizienz: Ein Text ist umso effizienter, je weniger
Aufwand seine Produktion und seine Verarbeitung durch
den Adressaten kosten, d h. je „benutzerfreundlicher“ er
ist
Effektivität: Ein Text ist effektiv, wenn er beim Adressaten
den gewünschten Eindruck hinterlässt bzw. günstige
Voraussetzungen für die Erreichung des Zieles schafft,
das der Textproduzent (und möglicherweise auch der
Adressat) anstrebt.
Angemessenheit: Ein Text ist angemessen, wenn er den
Kriterien der Textualität genügt und wenn Effektivität,
Effizienz und Anpassung an der gegebenen
Kommunikationssituation zusammenspielen.
1.Kohäsion

Verbindung der Sätze eines Textes durch bestimmte
sprachliche Ausdrucksmittel

beruht auf grammatischen Abhängigkeiten und wird
durch sprachliche Elemente gestiftet, die
untereinander in einem deutlichen
syntaktischen Bezug stehen.
Zwei Formen der Kohäsion 
a. Wiederholung od. Wiederaufnahme
(Textverweismittel)  Pro-formen, Rekurrenz
b. Verbindungsglieder  Konjunktionen usw.
a. Wiederholung und Wiederaufnahme
Anaphorische Wiederaufnahme weist auf etw.
Vorherliegendes hin: Manfred hat gestern…. Er..
Kataphorische Wiederaufnahme weist auf etw.
Nachfolgendes hin: er hat sie doch gekauft, die neue Uhr.
Darüber
hinaus spricht man von explixiter und impliziter
Wiederaufnahme
Die explizite Wiederaufnahme besteht in der
Referenzidentität bestimmter sprachlicher Ausdrücke in
aufeinanderfolgenden Sätzen eines Textes.
Die Wiederaufnahme wird durch Substantiva, Pronomen,
substantivischen Wortgruppen ausgedrückt.
a. Wiederholung und Wiederaufnahme
Anaphorische Wiederaufnahme weist auf etw.
Vorherliegendes hin: Manfred hat gestern…. Er..
Kataphorische Wiederaufnahme weist auf etw.
Nachfolgendes hin: er hat sie doch gekauft, die neue Uhr
Darüber
hinaus spricht man von explixiter und impliziter
Wiederaufnahme
Die explizite Wiederaufnahme besteht in der
Referenzidentität bestimmter sprachlicher Ausdrücke in
aufeinanderfolgenden Sätzen eines Textes.
Die explizite Wiederaufnahme wird durch Substantiva,
Pronomen, substantivischen Wortgruppen ausgedrückt.
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Beispiele:
Ein Mann war zu Rad unterwegs und wollte auf
einen Berg steigen…er sah ein Anwesen liegen und
stellte dort ein…. (durch Pronom)
Eines der ekelhaftesten Verbrechen wird dem
47jährigen Düsseldorfer Rechtsanwalt
vorgeworfen. Der Jurist soll die Entführung des
Millionärs…. (durch Substantiv)
Die Wiederaufnahme wird oft auch durch Adverbien,
Demonstrativpronomina, Pronominaladverbien
ausgedrückt: aus diesem Grund wird der
wiederaufnehmende Element als Proform
bezeichnet.
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Beispiele:
Ein Mann war zu Rad unterwegs und wollte auf
einen Berg steigen…er sah ein Anwesen liegen und
stellte dort ein…. (durch Pronom)
Eines der ekelhaftesten Verbrechen wird dem
47jährigen Düsseldorfer Rechtsanwalt
vorgeworfen. Der Jurist soll die Entführung des
Millionärs…. (durch Substantiv)
Die Wiederaufnahme wird oft auch durch Adverbien,
Demonstrativpronomina, Pronominaladverbien
ausgedrückt: aus diesem Grund wird der
wiederaufnehmende Element als Proform
bezeichnet.
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
Einsatz von Pro-Formen
z.B.: Meine Tochter ist nicht da. Sie lässt
Sie aber grüßen. (Pronomen)
Man erzählt, London sei so schön. Warst
du schon mal dort? (Pro-Adverb)
Deine Tasche ist sehr elegant. So
eine/eine solche würde ich mir auch
gerne kaufen. (Pro-Adjektiv)
Er hat die Blumen sicher nicht zerstört.
Der tut so etwas nicht. (Pro-Verb)
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
Beispiele von expliziten anaphorischen
Wiederaufnahmen durch Proform
Hans wohnt in Berlin. Dort studiert er Medizin
Im Jahre 1970 war Hans in Hamburg. Damals
lernte ich ihn kennen
Er hielt eine Rede, worin (in der) er seinen Lehrer
erwähnte
Hans fuhr uns mit dem Auto. Deshalb (weil Hans
uns mit dem Auto fuhr) waren wir bereits um 8 Uhr
zu Hause.
Hans fragte sich, ob er ins Kino gehen sollte
oder nicht. Er hatte dabei auch zu berücksichtigen,
dass er sein Arbeitspensum noch nicht erledigt
hatte.
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
Beispiele von Wiederaufnahmen durch
kataphorische Pro-Formen:
Ich kann es nicht glauben: Der Tierarzt hat den
Hund gebissen
Lass das sein, dieses ständige Schreien!
Er hatte sie schon mehrmals gesehen. Frau
Stolberg war eine der schönsten Frauen der Stadt.
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
Manchmal sind diese Wiederaufnahmen
zweideutig. In diesem Fall trägt der Ko-bzw.
Kontext dazu bei, ihre eigentliche Rolle zu
disambiguieren.
Vera hat angerufen. Sie kommt morgen zu Besuch
Vera hat mit ihrer Mutter gesprochen. Sie kommt
morgen zu Besuch.
Vera hat angerufen. Sie sagt, sie kommt morgen
zu Besuch.
b. Die implizite Wiederaufnahme
Sie wird dadurch charakterisiert, dass zwischen dem
wiederaufnehmenden und wiederaufgenommenen
Ausdruck keine Referenzidentität besteht. Beide
Ausdrücke beziehen sich auf verschiedene
Referenzträger; zwischen diesen bestehen aber
bestimmte Beziehungen von denen die Teil-von oder
Enthaltenseinrelation die wichtigste ist.
Beispiele:
Am 8. November 1940 kam ich in Stockholm an. Vom
Bahnhof fuhr ich zur Pension….
Das graue Haus lag am nördlichen Tore der alten,
kaum mittelgroßen Handelsstadt. Durch die
Haustür….
NB
Das graue Haus lag am nördlichen Tore der alten,
kaum mittelgroßen Handelsstadt. Dieses Haus hatte
eine Haustür und ein Fensterchen. Durch das
Fensterchen….
Zwischensätze dieser Art sind möglich, aber sie
neigen dazu, dem Text eine infantilisierende
Konnotation zu verleihen.



- Rekurrenz: wörtliche Wiederholung eines
Elements  Der Chef sagt, er ist sehr
beschäftigt. Der Chef kann keinen Termin
festlegen. (totale R.)
Spazierengehen ist gesund. Ein täglicher
Spaziergang schont die Gelenke. (partielle R.
 semantisch aber mit anderer Wortart)
- Paraphrase: semantische Wiederaufnahme
Die Ampel ist rot, d.h. kein Fußgänger darf
die Straße überqueren
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Kohäsion durch Verbindungsglieder
Einem Text (Geflecht) liegt ein Gemeintes
zugrunde; um es mitteilen zu können, muss es
aufgelöst werden in eine lineare Abfolge von
Teilaussagen, z.B. Sätzen, die verknüpft
werden müssen
Verknüpfungsmöglichkeiten:
Kausalsätze/Kausalität deswegen/ daher/
darum Bsp. Sie ist müde, daher kommt sie
nicht mit ins Kino.
Konditionalsätze/Konditionalität(Begründung)
Wenn sie nicht müde wäre, würde sie
mitkommen.
Finalsätze/Finalität (Absicht, Zweck, Ziel)
Um...zu  Ich brauche 80 Euro, um mir diese
Schuhe zu kaufen




Konsekutivsätze/Konsekutivität (Folge) so ...
dass  Er ist so erschöpft, dass er schlafen gehen
muss.
Konzessivsätze/Konzessivität  obwohl,
obgleich, Er lernt fleißig, obwohl er keine Lust
dazu hat.
Adversativsätze/Adversativität  statt zu,
während, anstatt dass, anstatt zu  Anstatt zu
lernen, sieht er fern./ Während die Zahl der
arbeitenden Bevölkerung immer weiter schrumpft,
steigt die Zahl der Rentner.
Temporalsätze/Temporalität  als, seit, nachdem,
bevor, während Während du den Salat
zubereitest, decke ich den Tisch

Modalsätze/Modalität indem, dadurch, ohne dass
Du hast mir geholfen, ohne dass ich dich darum
gefragt habe./ Sie können den Text drucken, indem
Sie auf die Taste drucken.

Formen der Redeanführung  direkte und indirekte
Rede  Er hat mir gesagt, er könne mir helfen

Interrogativnebensätze/indirekte Fragesätze  Sie
fragte, ob
Zeigwörter (deiktische Mittel)

personale, lokale und temporale Deixis:

personale D.  er, wir, sie, ihm
lokale D.  hier, dort drüben, da, oben,
hinten
temporale D.  heute, morgen, heuer, jetzt


Text- Situationsdeixis
Angelika fährt nach Berlin. Sie will dort den
Sommerkurs besuchen
dort  anaphorisches Verweismittel 
anaphorische Proform: Textdeixis
 „Peter, wo ist denn der Schlüssel?“ „Ach,
irgendwo, vielleicht dort“ Peter deutet auf den
Tisch.
dort  situationsdeiktische Verwendung






Ellipse
Verstärkung/Wiederaufnahme durch
Weglassen eines davorliegenden
Elements
z.B.: Ein gewisser Herr Meyer hat dich
angerufen. - Kenne ich nicht.
Junktoren schaffen Relationen
zwischen Satzteilen
Konjunktionen: und, auch, außerdem etc.
verbinden Elemente mit demselben
Status





Disjunktionen verbinden Elemente mit
alternativem Status: Kommst du mit,
oder bleibst du zuhause?
Kontrajunktionen  unvereinbare
Elemente: Ich kenne ihn, er ist
manchmal unerträglich, aber /jedoch…
SubordinationenAbhängigkeit
zwischen den Elementen: weil, denn,
daher, falls, wenn (VoraussetzungEreignis/ Ursache und Wirkung)
Ingrid ist sehr beschäftigt. Daher kann
sie nicht mitkommen.
Wenn sie nach Deutschland möchte,
muss sie Deutsch lernen.

Junktionen der zeitlichen Nähe dann,
darauf, vorher, nachher, bis, seit

Zuerst gingen wir spazieren, dann
(darauf, vorher, nachher) sind wir in die
Stadt gefahren
Ich warte am Bahnhof, bis mich jemand
abholt



Übungen
Die Großmutter suchte ihren Hund. Um
halb zehn, kurz nachdem er sein Fressen
bekommen hatte, ging er nach draußen.
Die Oma sah aus dem Fenster und
wartete auf seine Rückkehr. Nach kurzer
Zeit sah sie das Tier auf die Mauer, die
den Hof vom benachbarten Garten
trennte, klettern. Sie winkte ihm zu; es
schaute zu ihr herüber und begann sich
zu putzen.

Die Großmutter suchte ihren Hund. Um
halb zehn, kurz nachdem er sein
Fressen bekommen hatte, ging er nach
draußen. Die Oma sah aus dem Fenster
und wartete auf seine Rückkehr. Nach
kurzer Zeit sah sie das Tier auf die
Mauer, die den Hof vom benachbarten
Garten trennte, klettern. Sie winkte ihm
zu; es schaute zu ihr herüber und
begann sich zu putzen.

Man hat ihn einen Zauberer der Sprache
genannt – und einen überschätzten
Literatur-Kunstgewerbler. Einen
heroischen Nihilisten – und einen
christlichen Warner des Abendlandes. Er
ist als Wegbereiter des
Nationalsozialismus angeklagt – und als
Verteidiger von Freiheit und
Individualismus gepriesen worden. Ernst
Jünger, Einzelgänger und Außenseiter,
ist bis heute ein nicht restlos geklärter
„Fall“ neuerer deutscher Literatur
geblieben...

Man hat ihn einen Zauberer der Sprache
genannt – und einen überschätzten
Literatur-Kunstgewerbler. Einen heroischen
Nihilisten – und einen christlichen Warner des
Abendlandes. Er ist als Wegbereiter des
Nationalsozialismus angeklagt – und als
Verteidiger von Freiheit und Individualismus
gepriesen worden. Ernst Jünger, Einzelgänger
und Außenseiter, ist bis heute ein nicht restlos
geklärter „Fall“ neuerer deutscher Literatur
geblieben...

Weil sie den Weg zu kennen glaubte,
hatte Frau Kühn den Stadtplan zuhause
gelassen.

Ich habe dich sehr geliebt, vergiss das
nicht!

Vergiss das nicht, dass ich dich sehr
geliebt habe!





Sie hat ihn gestern getroffen, den
bekannten Schauspieler.
Dort wohnte eine alte Frau. Die hatte
einen Sohn. Der starb im jungen Alter.
Maria wird bald die Aufgabe erfüllen. Sie
befasst sich damit.
Ich möchte ein Buch, in dem alle
Grammatikregeln klar beschrieben
werden. Dafür kann ich jeden Preis
bezahlen.
Schau, das Flugzeug! Es fliegt gerade
ab!
2) Kohärenz
Die Kohärenz (thematische Einheit) beruht auf
inhaltliche Verknüpfung. Kohäsionsmittel schaffen
keine Kohärenz, d.h. nicht-kohäsive Texte können
kohärent sein. Mit Kohärenz bezeichnet man den
semantisch-kognitiven, inhaltlichen
Zusammenhang eines Textes.

Bsp. (nach Horst Isenberg):

a) Ursache - Folge: Die Heizung funktioniert
nicht. Der Öltank ist leer.
b) Zweck: Fritz ist in die Kneipe gegangen. Er
will ein Bier trinken.





c) Thematisierung nicht-neuer
Gegenstände: Mittags erreichte er das
Dorf. Der Ort gefiel ihm.
d) Diagnostische Interpretation: Es friert.
Auf den Pfützen bildet sich eine dünne
Eisschicht
e) Spezifizierung: In der Schillerstraße
hat es einen Unfall gegeben. Ein VW hat
eine Fußgängerin auf dem Zebrastreifen
erfasst.
f) Metasprachliche Einordnung: In vier
Wochen soll Hochzeit sein. Das hat mir
Elses Mutter selbst gesagt.




g) Temporalanknüpfung: Um sieben Uhr
gab es Frühstück. Gegen 11 Uhr verließ
ich das Haus.
h) Anknüpfung von Voraussetzungen:
Karl enthält vom Postboten einen Brief.
Jemand hat ihm geschrieben.
i) Adversative Kontrastierung: Heute
scheint die Sonne. Gestern dagegen hat
es den ganzen Tag geregnet.
k) Frage-Antwort-Korrespondenz: Was
hast du heute Abend vor? Wir könnten
mit Erich Skat spielen.
l) Vergleich:
Michael ist ein guter Torwart. Ein noch
besserer Torwart ist Heinz.
 m) Korrektur von vorerwähnten
Aussagen:
Ich habe Angelika das Buch geliehen. Nein,
ich habe das Buch Brigitte geliehen.

* Die Zusammenhänge, die nicht nur auf
dem Papier, sondern in den kognitiven
Prozessen beim Rezipienten sind, sorgen
für Kohärenz von Texten
Zur Kohäsion ohne Kohärenz

Ich habe eine alte Freundin in Hamburg
getroffen. Dort gibt es zahlreiche
öffentliche Bibliotheken. Diese
Bibliotheken werden von Jungen und von
Mädchen besucht. Die Jungen gehen oft
in Schwimmbäder. Die Schwimmbäder
waren im letzten Jahr mehrere Wochen
geschlossen. Die Woche hat sieben
Tage.

Kohäsion ist weder notwendig, noch
hinreichend

Kohäsion ist Mittel der Verdeutlichung
der Kohärenz

Wenn kohäsive Mittel fehlen, kann ein
Text wenig kommunikativ, aber er kann
kohärent sein. Die Kohäsion wirkt auf
der Oberfläche, die Kohärenz in der
tiefen Struktur des Textes.

Bei der Kohärenz geht es um die
Herstellung und das Verstehen von
Textsinn durch die Verknüpfung des im
Text repräsentierten Wissens mit dem
Weltwissen der Beteiligten.

Bsp.  Sie kam nicht zum Unterricht, weil sie in
einen schweren Verkehrsunfall auf der Autobahn
geraten war. kausaler Zusammenhang auf der
Textoberfläche
Sie kam nicht zum Unterricht. Es gab einen
schweren Verkehrsunfall auf der Autobahn. Lücke
auf der Textoberfläche





Unser Weltwissen kann diese Lücke
ausfüllen.
Der kausale Zusammenhang kann selbst
vom Hörer im Kopf hergestellt werden.
Außerdem erkennt der Hörer auch
folgende Präsuppositionen  sie kam mit
dem Auto  sie fuhr auf der Autobahn
Beide Kriterien, Kohäsion und Kohärenz
sind textzentriert.
3) Intentionalität




 Der Textproduzent hat die Absicht, einen kohäsivkohärenten Text zu schreiben, um ein bestimmtes
Ziel zu erreichen  nicht immer gelingt es ihm A:
Wie geht es dir? B: Und dir?
Die richtige Textinterpretation hängt davon ab, ob
dem Text eine gezielte kommunikative Absicht
zugeschrieben werden kann.
Übergeordnetes Ziel: die Kommunikation ist nicht
gestört, die Information wird vom Textverwender
erkannt
Senderzentriert




4) Akzeptabilität  ein Text soll so
beschaffen sein, dass er vom
Textrezipienten akzeptiert wird (Wortwahl,
Stil, kohäsiv und kohärent)  A. betrifft
die Einstellung des Rezipienten, der einen
kohäsiven u. kohärenten Text erwartet
Bsp.: Sie bin krank.
Bsp. : Er zeichnet einen dreieckigen
Quadrat
Rezipientenbezogen







Ein Text, um akzeptiert zu werden, muss
auch stilistisch adäquat sein und sich der
Sprechsituation anpassen:
- Könnten Sie bitte so freundlich sein und mir das
Salz reichen?
- Können Sie mir bitte das Salz geben?
- Gibst du mir bitte das Salz?
-Gib endlich das Salz her! (vgl. Di Meola S. 200)
A. hängt auch von der jeweiligen Texttypologie ab:
- Glück kann man nur festhalten, wenn man es
weitergibt (W. Mitsch)

5) Informativität Ausmaß der im Text
enthaltenen Informationen. Was und wie
viel gesagt werden muss, hängt von der
Intention, der Situation, den Erwartungen
und Kenntnissen des
Kommunikationspartners ab.

Wenig Informativität, z. B. Wie geht’s?
Viel Informativität  Fachtexte, Zeitung,
u.Ä.




6) Situationalität  Bedeutung und Gebrauch
eines Textes werden durch die Situation
bestimmt. Situationen verlangen Kontext, Stil,
Zweck, Lexik, usw.  Um 10 Uhr früh „Gute
Nacht“ sagen.
StrassenschildVerkehrsverbot bei einem von
den örtlichen Behörden ausgerufenen SmogAlarm
7) Intertextualität  Texte beziehen sich auf das
Muster einer Textsorte  intertextuelle
Beziehung. In literarischen Texten, z.B. einem
Roman kann es eine „Text-Text Beziehung“
geben, da vorgängige Literatur zitiert oder
paraphrasiert werden kann.




Mein Leben
Geboren hat mich mein gutes Mütterlein
am 27. Mai 1983 in der schönen Stadt
München im lieblichen Bayernlande.
Lebenslauf
Geboren am 27.5.1983 in
München/Bayern/BRD. Vater Studienrat,
Mutter Hausfrau