Szene | Ausstellung Ein Bungalow im Bunker widmung. Ein ehemaliger Hochbunker in München, der als Wohn-, Büro und Gale- © CLA / Bas Princen © Armin Linke Architektonische Um- Foto: Hiepler Brunier Foto: Elias Hassos Auseinandersetzung mit dem öffentlichen Raum. Im Nachgang zur Architekturbiennale Venedig 2014 untersucht eine Ausstellung in München wie sich ein Land über seine Bauten definiert. Zwei Fotografen haben dazu Antworten in Bildern. Arbeiten im Dialog mit der Inszenierung im deutschen Pavillon der Architekturbiennale in Venedig 2014. Bas Princen riegebäude im Nachhin- (oben) hat vor Ort die Installation Bunga- ein mit Fenstern ausge- low Germania mit nachgebauten Versatz- stattet wurde, dient der stücken des Bonner Kanzlerbungalows Plattform Euroboden dokumentiert. Armin Linke (links) im Positionen zur Zeit als alten Regierungsviertel in Bonn fotogra- Ausstellungsort. fiert. Skulptur von Jürgen Hans Grümmer. Der Ausstellungsort erscheint auf den ersten Blick unwirklich und unwirtlich. Ein für den Luftschutz im Zweiten Weltkrieg gebauter Hochbunker im Norden von München. Erworben vom Immobilienunternehmen Euroboden wurde er vor zwei Jahren aufwendig umgebaut. Allein Fenster in die meterdicken Mauern zu schlagen, war eine Herausforderung an sich. Im Erdgeschoss wurden Galerieräume eingerichtet, in denen nicht nur ausgestellt, sondern auch diskutiert und kommuniziert werden soll. Bei Euroboden Positionen – so der Name des Ortes – haben sich sechs Künstler der unterschiedlichsten Disziplinen vereint. Vom Choreographen William Forsythe mit der Audio-Installation von einer Liveperformance über Tobias Kaufmann und Dominik Gehring, beides Filmemacher aus der Schweiz, bis zur Installation der Schriftstellerin Quinn Latimer (Basel und Athen). Der Berliner Fotograf Armin Linke 20 PHOTO International 6 | 2015 nimmt mit kühler Ästhetik aufs Korn, wie sich in Bonn die einstigen Regierungsbauten heute darstellen und schlägt damit den Bogen zum Ausstellungskonzept, das eine Auseinandersetzung mit dem deutschen Beitrag zur Architekturbiennale 2014 in Venedig vorgesehen hat, bei der Versatzstücke des Bonner Kanzlerbungalows von Sepp Ruf als 1:1-Nachbauten im deutschen Pavillon montiert wurden (Bungalow Germania). Ganz ohne Umschweife nimmt der holländische Fotokünstler Bas Princen dazu Stellung, der mit seinem persönlichen Stil einer erzählenden Dokumentarfotografie in Venedig vor Ort das Architekturschauspiel vor Augen führt. Aus seiner Serie „Venice April 2014“ sind zwei signifikante Werke zu sehen. Die Ausstellung „Die Innenwelt der Außenwelt“ ist noch bis Ende November 2015 bei Euroboden Positionen in der Ungererstraße 158 in München zu sehen. www.euroboden-positionen.de eh
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