Worauf es ankommt. Wie lerne ich mit Flüchtlingen Deutsch?

Worauf es ankommt
Wie lerne ich mit Flüchtlingen Deutsch?
Workshopleiterin:
Anja Krohmer
Einführung
Die meisten AsylwerberInnen würden sehr gern rasch jede Gelegenheit ergreifen, Deutsch zu lernen – bis sie aber in
einer Umgebung leben, in der systematisches Sprachenlernen möglich ist bzw. bis sie Zugang zu einem regelrechten
Sprachkurs erhalten, vergeht viel Zeit. Hier kommen die vielen freiwilligen Flüchtlingshelfer und die NGOs ins Spiel,
die Flüchtlingen auch sprachlich weiterhelfen wollen.
Freiwilliges Engagement ist unverzichtbar und eine wichtige Ergänzung zu institutionellen Sprachkursangeboten.
Deutschkurse, die derzeit von Freiwilligen geleitet werden, sind eine Erste-Hilfe-Maßnahme bis reguläre Kurse vor
Ort angeboten werden können.
Sinnvolle Aktivitäten für Freiwillige, um das Erlernen der deutschen Sprache zu fördern:
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Einrichtung von Sprachcafés, bei denen sich Einheimische und AsylwerberInnen auf deutsch unterhalten und
Informationen ausgetauscht werden
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Integration in das Vereinsleben vor Ort (Hemmschwellen überwinden helfen)
gemeinsame Aktivitäten (Feste, Kochabende, Ausflüge) bei denen Deutsch gesprochen wird
Hausaufgabenbetreuung für Kinder und Erwachsene
Aufbau und Pflege von Gemeinschaftsgärten
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Exkursionen und Stadtspaziergänge
gemeinsame Projekte, bei denen jede/r eine ihr/ihm gemäße Teilaufgabe übernimmt, wie z.B. Bastelprojekte
Beim gemeinsamen TUN wird Sprache in Funktion gezeigt. Also unternehmen Sie viel mit den Flüchtlingen und
versprachlichen Sie dabei einfach, was Sie gerade machen. Das ist nachhaltiges Lernen mit allen Sinnen!
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Welche Sprache spreche ich mit den Flüchtlingen?
Mundart, Englisch, Hochdeutsch?
Statt auf Englisch zu Dolmetschen und somit als Brückensprache zu nutzen, vermitteln Sie die Bedeutung eines
Wortes besser mit Händen und Füßen. Die TN müssen dann aktiv mitdenken und das neu gelernte Wort bleibt
stärker im Gedächtnis haften. Wenn Sie viel auf Englisch erklären, lernen die TN nicht deutsch sondern englisch.
Vieles lässt sich vormachen, z.B.:
• vorgestern - gestern – heute – morgen – übermorgen
• Adjektive: groß – klein, dick – dünn, traurig – fröhlich
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Personalpronomen: ich – du – er – sie – es -wir – ihr – sie (Pl.) - Sie
Verben: gehen, sitzen, kochen, schwimmen
Berufe: LehrerIn, BusfahrerIn, VerkäuferIn
Übung zur Auflockerung:
• Verben auf Kärtchen schreiben und austeilen, ein TN macht sein Verb vor, die anderen erraten, usw
• Berufe raten, selbes Schema
Dialekt oder Hochdeutsch?
Flüchtlinge „beschweren“ sich immer wieder, dass sie zwar beim Lernen im Kurs alles gut verstehen, aber dann in
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ihrem Wohnort rein gar nichts, weil die NachbarInnen Mundart sprechen. Bei folgendem Gedicht werden die
Unterschiede zwischen Hochdeutsch und Dialekt deutlich:
Frühlingsspaziergang
Frühlingsspaziergang
Blauer Himmel, warm is´s heit,
nachn Winter macht´s vü Freid,
kannst a wengerl wandern geh
über Wiesn, Wald und Flur,
außi in de grea´ Natur.
´s blüaht ah oilles gar so sche!
Blauer Himmel, warm ist es heute,
nach dem Winter macht es viel Freude,
wenn du ein bisschen wandern gehen kannst
über Wiesen, Wald und Flur,
raus in die grüne Natur.
Es blüht auch alles gar so schön.
Aus: Franz Stelzhamer „Österreichische
Dialektplattform“ www.franzstelzhamer.at
Auch in den meisten Herkunftssprachen gibt es Dialekte. Wenn Flüchtlinge dieses Thema von sich aus ansprechen,
ist der richtige Moment, darauf näher einzugehen.
Zunächst ist es wichtig, die Wahrnehmung dieser regionalen Ausspracheunterschiede lobend zu erwähnen. Die
Lernenden sollten sich fragen, ob es auch in ihrer Muttersprache je nach Herkunftsregion Abweichungen gibt.
So öffnet sich in jedem Fall ein Dialog darüber und die Lernenden werden für diese Unterschiede sensibilisiert. Je
nach Niveaustufe könnten Sie auch kleine Übungen erstellen oder authentische Hörübungen suchen. Leider gibt es
dazu sehr wenig Übungsmaterial (z.B. hoertexte-deutsch.at).
Die Begrüßung und Verabschiedung im Dialekt lassen sich schnell und einfach vermitteln und werden auch gerne
übernommen. z.B.: Griaß di! Pfiat di! usw.
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Schwierigkeiten bei der Aussprache bestimmter Laute
TeilnehmerInnen mit arabischer und persischer Muttersprache haben Schwierigkeiten, bestimmte Laute der
deutschen Sprache zu unterscheiden und auszusprechen.
Die Unterscheidung von e - i und o – u fällt oft schwer, da es in der Herkunftssprache der gleiche Laut ist. Ebenso
bereiten die Laute Ö wie Österreich und Ü wie Überraschung Schwierigkeiten. Da hilft nur Üben oder die folgende
Aussprachehilfe:
Beschreibung des Gesichtsbildes der einzelnen Laute
Lippen
Zähne
A
weit geöffnet, etwa zwei Finger breit auseinander
weit auseinander stehend, etwa in Daumenbreite
O
gerundet, ganz wenig vorgeschoben
leicht geöffnet
U
gerundet und vorgestülpt, der Mund ist beinahe zu
leicht geöffnet
E
leicht, spaltförmig geöffnet, etwa ein Finger breit
auseinander
Bei kurzem E geringere Lippenöffnung und Mundwinkel
leicht zurückgezogen;
bei langem E sind die Mundwinkel etwas stärker
zurückgezogen als bei kurzem E
geringer Abstand, etwa in Bleistiftstärke
I
wenig geöffnet; die Mundwinkel sind stärker als bei E
zurückgezogen
sehr schmaler Abstand, etwa in Strohhalmbreite
Ä
nicht so weit geöffnet wie bei A, doch weiter als bei E
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Abstand in Daumenbreite; die oberen
Schneidezähne sind zu sehen
Bei E ist der Mund breit, bei A ist er weit!
Ö
gerundet und wenig vorgestülpt
leicht geöffnet wie bei O
Ü
gerundet und vorgestülpt wie bei U; die Mundwinkel sind
leicht geöffnet wie bei U
fast in I-Stellung
mehr dazu: http://www.schwerhoerigen-netz.de/ratgeber/wer_nicht_hoeren_kann/index.htm
Aussprachehilfe für das Wort ich: Lächeln Sie breit und sagen Sie ich. Der ch-Laut wird automatisch richtig
ausgesprochen.
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Hinweise zur Schrift
Druckschrift oder Schreibschrift?
Es ist nicht notwendig, dass Erwachsene die Schreibschrift erlernen. Kinder erlernen die Schreibschrift in der
Volksschule.
Soll ich korrigieren, wenn Buchstaben umständlich geschrieben werden?
Solange Buchstaben und Wörter lesbar geschrieben werden, sollte die Schreibweise nicht korrigiert werden. Das
Ergebnis zählt! Wenn sich TN beim Schreiben sehr verkrampfen oder eine ungünstige, weil ermüdende
Schreibhaltung einnehmen, dürfen Sie sanft auf eine leichtere Haltung verweisen.
Wortschatz für AnfängerInnen
Themen des Alltags
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sich vorstellen (Name, Alter, Herkunftsland, Familienstand, Kinder, Beruf, Hobbies)
Einkaufen (Obst, Gemüse, Lebensmittel, Dialog im Supermarkt)
Arztbesuch (Körperteile, Krankheiten)
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Zahlen, Uhrzeit, Wochentage, Monate
Alltägliche Dialoge
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Fahrkarte im Bus kaufen
mit der/dem SozialarbeiterIn sprechen
im Supermarkt nach einem Produkt fragen
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Arztbesuch/ Zahnarztbesuch
Kontakt zu Kindergärten und Schule
kurzes Gespräch auf der Straße
Anmeldung zum Deutschkurs
Anmeldung bei der Fahrschule
Gespräch unter Jugendlichen
Gespräch mit Mädchen und Frauen (sehr beliebt ;-)
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Dialoge lassen sich sehr gut in Form von Rollenspielen üben, bei denen jede/r TeilnehmerIn die Aufgabe bekommt,
der sie oder er sprachlich gewachsen ist.
Grammatik
Lateinische Grammatikbegriffe (wie z.B. Attribut, Partizip etc.) gehören nicht in den Anfängerunterricht!
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Groß- und Kleinschreibung im Deutschen
Die Teile eines Satzes mit der wichtigsten Bedeutung werden groß geschrieben, sonst kommt es zu
Missverständnissen, zum Beispiel:
der gefangene floh
• der Gefangene floh
• der gefangene Floh
Eselsbrücke für Anfänger: Alles was ich anfassen kann, wird groß geschrieben.
Die mit Abstand größten Schwierigkeiten beim Erlernen der deutschen Grammatik machen:
Die Artikel und die 4 Fälle
Substantive sollten immer mit Artikel gelernt werden. Es gibt einige Regeln, die beim Erlernen der richtigen Artikel
helfen können.
Zum Beispiel:
• Alle Monate und Wochentage haben den Artikel DER.
• Die meisten Namen von Pflanzen und Bäumen haben den Artikel DIE.
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Fast alle 112 bekannten chemischen Elemente (Aluminium, Kupfer, Uran, Eisen etc.) haben den Artikel DAS
(Ausnahmen: der Kohlenstoff, der Sauerstoff, der Stickstoff, der Wasserstoff, der Phosphor, der Schwefel).
Eine hilfreiche Übersicht zu den Artikeln finden Sie auf www.Graf-Gutfreund.at
Die Artikel und die 4 Fälle helfen beim genauen Verständnis des Satzinhaltes.
Zum Beispiel: Der Mann küsst die Frau. Aber: DeN Mann küsst die Frau.
Es funktioniert leider bei Personen mit nichtdeutscher Muttersprache nicht, die 4 Fälle aufgrund der Fragen Wer
oder Was? Wessen? Wem? Wen oder Was? näher zu bringen.
Erfolgreicher ist:
Das Subjekt steht immer im 1.Fall.
Der Genitiv wird im Deutschen sehr wenig verwendet und braucht daher nicht ausführlich erklärt werden.
Der Dativ wird meist für Personen verwendet, die an einer Sache beteiligt oder Empfänger sind.
Die meisten Objekte stehen im Akkusativ.
Bestimmte Verben und Präpositionen (Listen dazu im Internet) verlangen den Nominativ (sein), Dativ (mit) oder
Akkusativ (essen).
Grammatik sollte bei AnfängerInnen nur ganz allmählich und Schritt für Schritt eingeführt werden. Oftmals reicht
auch der Hinweis: „Das ist Grammatik. Das kommt später. „ Wenn Sie sich selbst unsicher sind, verweisen Sie auf Ihre
freiwillige Tätigkeit ohne professionelle Ausbildung und bieten Sie an, sich bis zum nächsten Mal schlau zu machen.
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Materialien
Alle großen Verlage (z.B. Klett, Hueber, Schubert, Pons) haben Deutsch-Lehrwerke für Erwachsene und umfangreiche
Materialien zum Download veröffentlicht.
Gute Kopiervorlagen und Arbeitsblätter finden Sie außerdem auf:
• Graf-Gutfreund.at
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sprachportal.at
deutschlernen.ch
schnabelwetzer.ch
Ressourcen zum Selbststudium
• Youtube: Deutsch lernen, learning german....als Suchbegriffe eingeben
• Nachrichten und Kinderprogramm im TV
• App zum Selbstlernen:
... Link2brain.at
... Vokabeltrainer-App - Goethe Institut
... Stadt der Wörter – Deutsch Lernspiel App
... Hallo App Deutsch – für Jugendliche/Kinder
... und viele mehr
Kultur und Werte
Die Flüchtlinge bringen aus ihren Herkunftsländern ihre Kultur und Wertvorstellungen mit. Diese sind meist nicht
besser oder schlechter als unsere, sondern in der Regeln einfach nur anders. Seien Sie neugierig!
Der Stellenwert des Lehrers/ der Lehrerin ist zum Beispiel in muslimisch geprägten Kulturen sehr hoch, deshalb wird
ihr/ihm meist mehr Respekt und Höflichkeit entgegen gebracht, als wir es in Österreich gewöhnt sind.
Die Neuankömmlinge in Österreich sind auch an unserer Kultur und unseren Bräuchen sehr interessiert. Besprechen
Sie daher unsere kulturellen Gepflogenheiten, Bräuche und Feste im Jahreskreis und laden Sie sie zu Veranstaltungen
in der Gemeinde ein.
Unsere Kulturen sind trotz aller Unterschiede in erster Linie gleichberechtigt. Über strittige Punkte muss eine
gesellschaftliche Diskussion geführt werden. Zum Beispiel über die Gleichstellung von Mann und Frau. Auch wir in
Österreich haben da noch Nachholbedarf.
Für manche Frauen ist der Deutschkurs der erste richtige Unterricht seit langer Zeit. Entsprechend eifrig lernen sie
deutsch und überholen dann schnell ihre Männer. Das ist kein kultureller Unterschied ;-) Gleichzeitig werden die
Frauen durch eigene Deutschkenntnisse gestärkt und selbständiger. Muslimisch geprägte Frauen setzen sich
manchmal ungern neben fremde Männer, sondern sitzen lieber unter Frauen.
Wenn ein muslimisch geprägter Mann einer Frau von sich aus nicht die Hand gibt, ist das aus seiner Perspektive meist
nicht unhöflich, sondern eine Form des Respekts vor der Frau und deren Familie.
Ein freundliches Gespräch ist in den meisten Fällen ausreichend, um kulturelle Missverständnisse aufzuklären.
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Begegnungen auf Augenhöhe
Spreche ich die Flüchtlinge mit DU oder SIE an?
Bleiben Sie authentisch. Wie würden Sie Einheimische in der jeweiligen Situation ansprechen?
Für die zugewanderten Menschen ist es sehr wichtig, die Sie-Form zu beherrschen, um sich bei Behördengängen
und späterer Arbeitssuche angemessen unterhalten zu können. Eine Person, die in der Höflichkeitsform spricht,
wird in unserer Kultur automatisch höflich behandelt. Zumindest sollte es so sein.
Was tun, wenn TeilnehmerInnen unpünktlich oder unregelmäßig kommen?
Es gibt in Österreich keine gesetzliche Pflicht für AsylwerberInnen, einen Deutschkurs zu besuchen.
Asyl ist kein Gnadenakt, sondern ein Menschenrecht und wird aufgrund der Verfolgung im Heimatland gewährt.
Die Integrationsbereitschaft der AsylwerberInnen und damit verbundene Deutschkenntnisse spielen im
Asylverfahren eine nachrangige Rolle.
Ihre Möglichkeiten als freiwillige SprachhelferIn:
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Verspätung als Sprechanlass nutzen
bei geringer Teilnahme den Dialog suchen und evtl. freiwilliges Engagement verändern oder beenden
Die Fragen der TeilnehmerInnen haben Vorrang
Die TeilnehmerInnen sind meist sehr motiviert und haben Fragen. Diese Fragen haben oft einen direkten Bezug zu
deren Alltag und sollten, wenn möglich, vorrangig beantwortet werden. Die intrinsische Motivation (von innen
heraus) wirkt immer stärker als Motivation von außen (z.B. durch Sanktionen).
Umgang mit Fehlern
Unterstützen Sie die Flüchtlinge beim Erlernen der deutschen Sprache, indem Sie selbst deutlich und verständlich
sprechen. Sprechen Sie richtiges Deutsch! Kein „Ausländerdeutsch“: „Du kommen jetzt mit.“
Ermuntern Sie Erwachsene und Kinder mit Ihnen zu sprechen. Korrigieren Sie nicht jeden Fehler! Das hemmt und
baut Blockaden auf. Es ist besser, die Flüchtlinge sprechen fehlerhaft als dass sie gar nicht sprechen.
Weisen Sie auf immer wiederkehrende Fehler hin. Machen Sie vor, wie ein Wort oder ein Satz richtig gesprochen
wird. Und lassen Sie das Wort, den Satz richtig nachsprechen.
Loben Sie die TeilnehmerInnen für ihre Erfolge!!!
Psychohygiene und Grenzen Ihres freiwilligen Engagements
Schaffen Sie für sich selbst und die Flüchtlinge eine klare Abgrenzung zum Aufgabenbereich der
SozialarbeiterInnen!
Was gehört noch zur Vermittlung der deutschen Sprache und der österreichischen Kultur und was ist bereits
Aufgabe der SozialarbeiterInnen?
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Gemeinsame Aktivitäten organisieren und durchführen?
Kleiderspenden organisieren und ausgeben?
Organisation von DolmetscherInnen für Arztbesuch?
Erklärung des Asylverfahrens und Vorbereitung auf das Interview?
Hilfe bei psycho-sozialen Problemen?
Kontrollfragen für Sie:
• Würden Sie Ihren NachbarInnen in gleicher Weise helfen?
• Würden Sie selbst diese Form von Hilfe gerne annehmen wollen?
• Hören sich Ihre Familie, Freunde und Bekannten immer noch gern Ihre Erlebnisse im Kontakt mit Flüchtlingen an?
• Kreisen Ihre Gedanken nur noch um die Situation der Flüchtlinge?
• Spüren Sie eine innere Leere, wenn Sie nach Ihrem freiwilligen Einsatz nach Hause kommen?
Psychohygiene – damit es Ihnen weiterhin gut geht
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Schaffen Sie sich Auszeiten und entspannen Sie!
Machen Sie Ausflüge! Gehen Sie in die Natur! Arbeiten Sie im Garten!
Gönnen Sie sich selbst etwas! Haben Sie Spaß!
Tun Sie in Ihrer Freizeit etwas, dass überhaupt gar nichts mit Flüchtlingen zu tun hat!
Wenn Sie bestimmte Schicksale besonders berühren, schreiben Sie ihre Gedanken und Gefühle dazu auf!
Betrachten Sie die Flüchtlinge immer als selbständige und kompetente Menschen mit Potential!
Sprechen Sie mit den SozialarbeiterInnen über Ihre Belastung bzw. Überforderung!
Abschließende Worte
Die derzeitige Situation in Oberösterreich ist eine Herausforderung für uns alle.
Wir müssen es den Neuankömmlingen ermöglichen, sich hier in Österreich heimisch zu fühlen und Wurzeln zu
schlagen. Wer Wertschätzung und Dazugehörigkeit erlebt, wer eine Zukunftsperspektive hat, ist besser vor
radikalisierender Propaganda und Indoktrination geschützt. Das gilt besonders für junge Menschen, egal ob
einheimisch oder zugewandert.
Wenn Sie noch stärker in die Geheimnisse der deutschen Sprache und deren Vermittlung eintauchen möchten,
empfehle ich Ihnen die Workshops aus dem ExpertInnen-Pool der Integrationsstelle des Landes OÖ oder auch eine
Ausbildung zur DAF/DAZ-TrainerIn bzw. AlphabetisierungslehrerIn.
Anja Krohmer
Internationales Begegnungszentrum Arcobaleno
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