FRAUNHOFER-INSTITUT FÜR PRODUKTIONSTECHNOLOGIE IPT JAHRESBERICHT 2015 JAHRESBERICHT 2015 1 VORWORT Liebe Leserinnen und Leser, Initiative unseres Geschäftsfelds »Turbomaschinen«: der Innovationscluster »Adaptive Produktion für Ressourceneffizienz in wenn Sie heute am neuen Aachener Campus-Boulevard Energie und Mobilität«. Aus der mehrjährigen Kooperation mit entlang fahren, fällt Ihr Blick unweigerlich auf zwei imposante 22 Partnern aus Industrie und Wissenschaft haben wir im ver- Lichtkunstwerke: An den Fassaden der Neubauten von Fraun- gangenen Jahr das »International Center for Turbomachinery hofer IPT und ILT gestaltete die Aachener Künstlerin Annette Manufacturing«, kurz ICTM, gegründet und werden damit die Sauermann auf rund 156 m² großen Glasflächen zwei Netz- gute Zusammenarbeit weiter ausbauen. werkzeichnungen aus 6560 LED-Modulen in Ketten mit 410 Metern Gesamtlänge. Im Auge des Betrachters schafft unsere Mit Freude und auch ein bißchen Stolz können wir außerdem »Kunst am Bau« ein animiertes und sich stetig veränderndes bekanntgeben, dass unsere Projektgruppe »Entwurfstechnik Bild aus Licht, Farbe und Form. »Netzwerke des Wissens« Mechatronik« in Paderborn nach einer fünfjährigen wurden die Kunstwerke bei ihrer Einweihung im Februar 2015 Aufbauphase positiv evaluiert wurde: Ab dem 1. Januar 2016 getauft und sie symbolisieren, pulsierend und lebendig, Ziel wird die Projektgruppe nun als Fraunhofer-Einrichtung für und Anspruch unserer Arbeit in den Instituten. Entwurfstechnik Mechatronik IEM unter der Leitung von Ansgar Trächtler ihre eigenen Wege gehen. Wir freuen uns, Vernetzung und Veränderung sind auch zentrale Aspekte inhaltlich auch in Zukunft vertrauensvoll mit den Paderborner in unserer Diskussion mit Industrie und Wirtschaft: Mit dem Kollegen zusammenzuarbeiten und sind sicher, dass sich das Wortlaut »Vernetzte, adaptive Produktion« haben wir uns junge Fraunhofer IEM erfolgreich weiterentwickeln wird. deshalb ein neues Leitmotiv gegeben, das als Gestaltungsmodell für unser künftiges Kompetenz- und Leistungsportfolio Mein herzlicher Dank – auch im Namen von Christian Brecher, dienen soll: Vernetzt, indem wir schnell und effizient relevantes Robert Schmitt und Günther Schuh – gilt natürlich nicht nur Technologiewissen gewinnen und bereitstellen. Adaptiv in jenen, die an den hier hervorgehobenen Entwicklungen mit unserer Fähigkeit, Fertigungsprozesse zu gestalten, die sich großer Leidenschaft mitgewirkt haben, sondern auch allen selbstständig anpassen und optimieren. Und die Produktion als anderen, die dies mit Zuverlässigkeit, Flexibilität und hohem unser Kerngeschäft, diese Prozesse auch in ihren Grenzberei- persönlichem Einsatz möglich gemacht haben: Allen voran chen noch sicher zu beherrschen. unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, aber auch Kunden, Partnern, Förderern und Freunden – kurz unseren »Netzwerken In den vergangenen Jahren haben wir bereits einiges unter- des Wissens«, ohne die viele unserer kleinen und großen nommen, um unsere Geschäftsfeld-Aktivitäten systematisch Erfolge nicht denkbar wären. Wir freuen uns gemeinsam auf zu stärken und unsere Arbeiten noch gründlicher an den spannende neue Aufgaben und ein erfolgreiches Jahr 2016! Bedürfnissen unserer Kunden auszurichten. Heute können wir feststellen, dass die Geschäftsfelder mit 70 Prozent des Gesamtumsatzes unsere relevanten thematischen Schwerpunkte Aachen, im März 2016 hervorragend abbilden. Aus ihnen sollen daher zukünftig noch umfassendere strategische Impulse für Großprojekte ausgehen. Ein Beispiel, wie solche Projekte für alle Beteiligten gewinnbringend abgeschlossen und verstetigt werden können, zeigt eine 2 Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Dr. h.c. Dr. h.c. Fritz Klocke Prof. Dr.-Ing. Robert Schmitt Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Dr. h.c. Dr. h.c. Fritz Klocke Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wirt. Ing. Günther Schuh Prof. Dr.-Ing. Christian Brecher 3 INHALT 2 Vorwort Unser Profil 6 Das Fraunhofer IPT im Profil 7 Das Erfolgsrezept: Menschen und Maschinen 10 Denken in Prozessketten 11 Leitbild 12 Organigramm 14 Ausstattung 16 Das Institut in Zahlen 7 Das Erfolgsrezept: Menschen und Maschinen Unser Netzwerk 18 Kuratorium 19 Die Fraunhofer-Gesellschaft 20 Exzellente Zusammenarbeit 22 Spin-offs 24 Unsere Außenstellen 25 Internationale Aktivitäten 24 Unsere Außenstellen Unser Leitmotiv 26 Vernetzte, adaptive Produktion 28 Vernetzung von Technologie- und Prozesswissen 30 Online-/Offline-Adaptivität von Prozessen und Prozessketten 32 Tiefgehendes Technologieverständnis für die 26 Hochleistungsproduktion Vernetzte, adaptive Produktion 4 Unsere Geschäftsfelder 36 Turbomaschinen 40 Leichtbau-Produktionstechnik 44 Werkzeugbau 48 Optik 52 Life Sciences Engineering Unsere Kompetenzen 34 Unsere Geschäftsfelder 57 Lasermaterialbearbeitung 57 Hochleistungszerspanung 58 Feinbearbeitung und Optik 58 Präzisionsmaschinen und Automatisierungstechnik 59 Faserverbund- und Lasersystemtechnik 59 Ultrapräzisionstechnik und Kunststoffreplikation 60 Produktionsmesstechnik 60 Produktionsqualität 61 Strategisches Technologiemanagement 61 Operatives Technologiemanagement 56 Unsere Kompetenzen Jahresrückblick 62 Messen und Konferenzen 62 Ehrungen 63 Promotionen 64 Veröffentlichungen 65 Referenzen 62 Jahresrückblick 66 Impressum 5 DAS FRAUNHOFER IPT IM PROFIL Wer h eu t e mi t P ro d u k t e n u n d D i e n st l e i s tu n g e n e rfo l g re i c h a n g l o b a l e n Mä rk te n te i l h a b e n w ill, m uss immer w ied er d i e e i g e n e n G re n ze n ü b e r s c h re i te n u n d Ve rä n d e ru n g e n s c h n e l l u n d fl e x i b e l m i tge st a lt e n. Mit seinen langjährigen Erfahrungen in den Produktionstech- unterschiedliche Netzwerke von Industrie und Wissenschaft nologien bietet das Fraunhofer IPT Unternehmen eine fundier- versetzt uns in die Lage, Aufgaben auch über die Grenzen eng te Grundlage für die Digitalisierung von Produktionsprozessen, gesteckter Arbeitsgebiete hinaus zu lösen. Maschinen und Anlagen. Ergänzt wird die technologische Expertise um neue Methoden der Produktionsorganisation Unser Leistungsspektrum orientiert sich an den individuellen und der Gestaltung industrieller Softwaresysteme. Das Aufgaben und Herausforderungen unterschiedlicher Branchen, Portfolio des Fraunhofer IPT reicht von der Bewertung Technologien und Produktbereiche: und Auslegung von Technologien und Prozessketten über Planungs- und Steuerungskonzepte bis hin zu Regelkreisen der • Automobilbau und -zulieferer Qualitätsabsicherung. Mit rund 460 Mitarbeitern entwickeln • Energie und optimieren wir auf diese Weise neue und bestehende • Life Sciences Methoden, Technologien und Prozesse für eine vernetzte, • Maschinen- und Anlagenbau adaptive Produktion. • Optik • Präzisions- und Mikrotechnik Denken in Prozessketten • Turbomaschinen • Werkzeug- und Formenbau Dabei begreifen wir die Produktion nicht nur in ihren einzelnen Schritten, sondern betrachten bei unserer Arbeit die Gesamtheit ihrer Prozesse und die Verbindungen zwischen Technologien für den Vorsprung den jeweiligen Gliedern der Prozesskette – von der Vor- und Produktentwicklung über die Produktionsvorbereitung und Besonders wichtig ist uns der ständige Austausch mit der die Fertigung bis zur Montage. So schaffen wir nicht nur Industrie und die Weiterentwicklung unseres Maschinenparks. hoch spezialisierte Einzeltechnologien, sondern erarbeiten im Damit sichern wir Ihnen und uns technologische Aktualität Auftrag unserer Kunden Systemlösungen für die Produktion. für den entscheidenden Vorsprung in der Produktion. Unsere Labore und Maschinenhallen sind auf 5000 m² mit modernster Branchen, Produkte und Technologien im Fokus Technik ausgestattet. Insgesamt umfasst das Fraunhofer IPT rund 9000 m² Fläche. In unseren Geschäftsfeldern bündeln wir die Kompetenzen unserer Abteilungen sowie des Fraunhofer CMI und unseres Partnerinstituts, des Werkzeugmaschinenlabors WZL der RWTH Aachen. Unsere interdisziplinäre Einbindung in 6 DAS ERFOLGSREZEPT: MENSCHEN UND MASCHINEN R u n d 46 0 M en sc h en a r b e i t e n a m Fr a u n h o f e r I P T a k ti v m i t v i e l K re a ti v i tä t u n d E n g a g e m e n t a n d e r U m s e t z u n g a kt u eller Pro je k t e . A l l e M i t a r b e i t e r i n n e n u n d Mi ta rb e i te r d e s I n s ti tu ts b ri n g e n i h re K o m p e te n ze n a b t e i l u n g sü b er g reif e n d i n i n t e rd i szi p l i n ä re Te a m s e i n : F l a c h e H i e ra rc h i e n u n d d i e Ve ra n tw o rtu n g d e s Einz e l n e n f ü r d as Gan ze b i e t e n R a u m f ü r e i g e n e I d e e n u n d m o ti v i e re n , d i e g e m e i n s a m g e s te c k te n Z i e l e zu e r re i c h en . Wir orientieren uns an einem Leitbild von Professionalität, Karriereplanung. Hierfür nutzen wir eine in Zusammenarbeit Partnerschaftlichkeit und Effizienz. Diese zentralen Werte mit dem WZL der RWTH Aachen eigens dafür vorgesehene haben wir uns nicht von oben herab auferlegt, sondern sie Personalberatung, die »Karrierepool WZL Aachen PS GmbH«. stammen als Ziel und Selbstverständnis aus der Mitte unseres Diese unterstützt die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen Instituts und werden seit Jahren aktiv von allen Angehörigen und Mitarbeiter des Fraunhofer IPT und des WZL der RWTH des Fraunhofer IPT gelebt. Das Fraunhofer IPT bietet seinen Aachen bei der Planung und Umsetzung ihres nächsten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern damit ein exzellentes Karriereschritts und baut Kontakte zu Unternehmen auf, Arbeitsumfeld und eine Plattform zur fachlichen und persön- die Fach- und Führungskräfte rekrutieren möchten. Diese lichen Entwicklung für anspruchsvolle Tätigkeiten am Institut, Beratung bei der Karriereplanung wird von fast allen unseren in anderen Bereichen der Wissenschaft, in der Wirtschaft wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern genutzt. und für die Gesellschaft. Der »Transfer durch Köpfe« – das Im Jahr 2015 haben 23 von ihnen das Institut in Richtung Weitertragen von Fachwissen über Personen – zählt zu den Industrie verlassen. Aufgaben des Fraunhofer IPT. Hervorragende Bedingungen für junge Ingenieurinnen Karrieren beginnen am Fraunhofer IPT und Ingenieure Die grundlegende Personalpolitik des Fraunhofer IPT hat sich Mit dem Ziel, mehr Wissenschaftlerinnen für eine Tätigkeit seit Gründung des Instituts nur wenig verändert: Ziel ist es, am Fraunhofer IPT zu begeistern haben wir im Jahr 2015 jungen wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Zusammenarbeit mit dem Femtec-Netzwerk intensiviert. in einem Zeitraum von rund fünf Jahren einen umfassenden Die Femtec.GmbH bildet zusammen mit ihren Partnern, zu Einblick in die Projektarbeit zu bieten und ihnen gleichzeitig denen auch die Fraunhofer-Gesellschaft zählt, ein einzigartiges bis zum Ende dieses Zeitraums die Promotion zu ermöglichen. Netzwerk zur Förderung von Frauen in Naturwissenschaft und Innerhalb von fünf Jahren haben die Mitarbeiterinnen und Technik. Die Teilnehmerinnen des Programms sind sehr gute Mitarbeiter die Möglichkeit, die Funktion eines Gruppenleiters Studentinnen der Natur- und Ingenieurwissenschaften der oder Geschäftsfeldleiters auszuüben und anschließend die TU9-Universitäten sowie der ETH Zürich. Im Oktober 2015 Leitung einer Abteilung zu übernehmen. Die Abteilungsleiter besuchten 50 Femtec-Studentinnen die Aachener Fraunhofer- verbleiben im Durchschnitt etwa weitere fünf Jahre am Insti- Institute ILT und IPT. Die Teilnehmerinnen erhielten erste Ein- tut, sodass in jedem Jahr mindestens eine wissenschaftliche blicke in den Arbeitsalltag und die verschiedenen Forschungs- Nachwuchskraft die Chance hat, sich dieser Führungsaufgabe felder und konnten durch Hallen- und Laborführungen unsere zu stellen. Technik live erleben. In der abschließenden Podiumsdiskussion hatten die Studentinnen außerdem die Chance, mit unseren Um die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen über Berufseinstieg auch auf die Zeit nach der Tätigkeit am Fraunhofer IPT und Karriereperspektiven in Wissenschaft und Forschung zu vorzubereiten, bieten wir ihnen nicht nur ein umfassendes diskutieren. Programm an Seminaren und Weiterbildungsveranstaltungen zur Persönlichkeitsentwicklung, zu Präsentationstechniken Damit unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Familie und oder im Rahmen von Führungskräftetrainings. Wir beraten, Beruf besser verbinden können, bietet das Fraunhofer IPT auch trainieren und coachen sie auch bei ihrer persönlichen Teilzeitbeschäftigungen an. Die meisten der jungen Eltern 7 am Institut nehmen mittlerweile die Elternzeit in Anspruch, nehmen mit unterschiedlichen beruflichen Hintergründen in um während der ersten Monate nach der Geburt für Partner kurzen Videogeschichten über ihre Berufe, Werdegänge und und Kind da zu sein. Für besondere Situationen nach dem Arbeitgeber. Das Videoportal bietet Jugendlichen und jungen Wiedereinstieg hat das Fraunhofer IPT außerdem ein Mit- Erwachsenen auf diese Weise einen Überblick über die heutige Kind-Büro eingerichtet. Die Verwaltung des Fraunhofer IPT ist Vielfalt an Berufen und dient als Inspiration und Orientierung den Mitarbeitern darüber hinaus behilflich bei der Suche nach bei der Berufs- und Arbeitgeberwahl. Im November standen geeigneten Kita-Plätzen sowie Ferien- und Notfallbetreuung. 13 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Fraunhofer IPT, ILT und IME vor der Kamera Rede und Antwort. Auf der Internet- Mit professionellem Personalmarketing dem Fachkräfte- seite der Karriereplattform »whatchado.com« stehen die Clips mangel begegnen des Fraunhofer IPT nun zum Abruf bereit. Im Rahmen unserer Personalpolitik ist es erforderlich, jährlich Im Oktober 2015 fand am Fraunhofer IPT erstmals die etwa 20 neue wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Veranstaltung »Talent Take Off – Durchstarten« statt, die Mitarbeiter zu rekrutieren. Trotz der immer noch recht ange- Teil der Fraunhofer-Nachwuchsprogramme ist. Die viertägige spannten Bewerberlage ist es uns jedoch stets gelungen, diese Veranstaltung war für MINT-Studierende des ersten bis dritten Stellen zu besetzen. Rund ein Drittel der neu eingestellten Semesters konzipiert und verband Kompetenztraining mit Mitarbeiter haben das Fraunhofer IPT bereits während ihres Einblicken in die angewandte Forschung bei Fraunhofer. Studiums als studentische Hilfskraft oder durch Studien- und Im Mittelpunkt standen Besuche bei Wissenschaftlern und Abschlussarbeiten kennengelernt. Doch hat in den vergange- studentischen Hilfskräften. Zusätzlich wurde ein eintägiger nen Jahren auch die Zahl der Bewerber, die an Universitäten Weiterbildungsworkshop angeboten, an dem auch die studen- außerhalb Aachens studiert haben, zugenommen. tischen Mitarbeiter des Fraunhofer IPT teilnehmen konnten. Die 19 Teilnehmer kamen sowohl aus der Region Aachen als Um auf dem hart umkämpften Arbeitsmarkt passende Bewer- auch aus ganz Deutschland. ber für das Fraunhofer IPT zu begeistern, wurde die fraunhoferweite Personalmarketing-Kampagne im Hochschulumfeld Zusätzlich bot das Fraunhofer IPT auch im Jahr 2015 wieder fortgeführt. An der RWTH Aachen wurden in zeitlicher Nähe Informationstage für Studierende an. Dabei können Interes- zu verschiedenen externen Karriereveranstaltungen, an denen senten das Institut mit seinen unterschiedlichen Facetten vor das Fraunhofer IPT als Aussteller teilnahm, große, dreidimensi- Ort kennenlernen und sich im persönlichen Gespräch mit Mit- onale Buchstaben mit dem Schriftzug »DOCH«, dem zentralen arbeitern über Karrierechancen am Fraunhofer IPT informieren Motiv der Kampagne, vor der Hauptmensa aufgestellt. Eine und erste Kontakte knüpfen. weitreichende Plakatierung in den Hochschulgebäuden, in den Fraunhofer-Buslinien und in der Aachener Innenstadt sollten Interne Kommunikation – Miteinander reden und zusätzlich dazu dienen, Fraunhofer als Arbeitgeber bekanntzu- vernetzen machen und die Arbeitgebermarke weiter zu stärken. Die interne Kommunikation stand im Jahr 2015 als eines Ergänzend hat sich das Fraunhofer IPT 2015 mit Videobei- der wichtigen strategischen Themen stärker als bisher im trägen an der Online-Karriereplattform »whatchado.com« Vordergrund: beteiligt. Hier berichten Mitarbeiter verschiedenster Unter8 Zu Beginn des Jahres, mit Fertigstellung der letzten Personelle Veränderungen Arbeiten am Neubau, wurden im zweiten Obergeschoss die Räumlichkeiten zur Verwendung als »Kommunikationszone« Zum 1. Januar 2015 wurde Prof. Dr.-Ing. Christian Brecher eingeweiht. Ziel dieser Fläche ist es, Mitarbeitern Raum für zum stellvertretenden Institutsleiter des Fraunhofer IPT informelle Gespräche, gemeinsame Kaffeepausen oder kurze benannt. Zusätzlich zur Leitung des Bereichs »Produktions- Besprechungen zu bieten und so den Austausch untereinander maschinen« übernimmt er damit wichtige Aufgaben in der anzuregen. Der Bereich ist mit einer Küche einschließlich Leitung und Weiterentwicklung des Fraunhofer IPT. Kaffeeautomat eingerichtet und verfügt über unterschiedliche Sitzgelegenheiten sowie eine große, beschreib- und abwisch- Als Leiter der neuen Abteilung »Ultrapräzisionstechnik und bare Wand, die in Zukunft zur Sammlung von Ideen und Kunststoffreplikation« hat Christoph Baum seit dem 1. Januar Vorschlägen genutzt werden soll. 2015 die Verantwortung übernommen. Er ist damit neben Dr.-Ing. Christian Wenzel mit der Abteilung »Maschinenopti- Unter dem Motto »Mehr drin« veranstaltete das Fraunhofer mierung und Automatisierung« und Dr.-Ing. Michael Emonts IPT am 26. September 2015 zum fünften Mal den internen mit der Abteilung »Faserverbund- und Lasersystemtechnik« Informationstag »IPTinside«. In 36 kurzen Fachvorträgen der dritte Abteilungsleiter im Gesamtbereich »Produktionsma- informierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Projekten schinen« von Prof. Dr.-Ing. Christian Brecher. der Geschäftsfelder und strategisch wichtigen Initiativen. Ziel war es, die abteilungsübergreifende Vernetzung anzuregen, Aufgrund der zahlreichen inhaltlichen Anknüpfungspunkte anhand von Exponaten und Hallenrundgängen Ideen anzusto- hat sich Anfang 2015 die Abteilung für Haustechnik mit der ßen und Technologien anschaulich »begreifbar« zu machen. Elektrowerkstatt zusammengeschlossen. Die Gesamtleitung der technischen Labore und Werkstätten liegt nun bei Dirk Zeitgleich mit der Veranstaltung erschien außerdem der Nehr, die Leitung der Haustechnik übernahm Franz Dovern interne Nachrichtenkanal »Newspool«, der sowohl als und die Elektrowerkstatt führt Stefan Trepel. Mitarbeiterzeitung als auch in Form eines internen OnlineAuftritts gelesen werden kann, in neuer Gestaltung. Auch Zum 1. Januar 2016 wird Dr.-Ing. Thomas Bergs sich voll- inhaltlich wurden beide Medien stark überarbeitet, um die ständig den geschäftsführenden Tätigkeiten widmen und die Bedürfnisse der Mitarbeiterinnen und MItarbeiter stärker zu Leitung der Abteilung »Hochleistungszerspanung« an berücksichtigen Dr.-Ing. Florian Degen abgeben. Vom 11. bis 25. November 2015 nahm das Fraunhofer IPT an der fraunhoferweiten Mitarbeiterbefragung teil. Durch den anonymen Fragebogen sollen Schwachstellen aufgedeckt werden und Führungskräfte die Möglichkeit erhalten, Feedback entgegenzunehmen. Die vorangegangene Mitarbeiterbefragung des Jahres 2011 wurde 2015 mit einer Teilnehmerquote von 85 Prozent deutlich übertroffen. Die Ergebnisse werden Anfang des Jahres 2016 in einem festgelegten Nachfolgeprozess ausgewertet und Verbesserungsmaßnahmen zeitnah umgesetzt. 9 DENKEN IN PROZESSKETTEN Im Au ft r ag u n se re r K u n d e n e n t wi ck e l n un d o p ti m i e re n w i r L ö s u n g e n fü r d i e m o d e r n e P ro d u k t ion. Da be i b eg reif en w ir d i e P ro d u k t i o n n i ch t n u r i n i h re n e i n z e l n e n S c h ri tte n , s o n d e r n b e tra c h te n b e i u n s ere r Ar be it d ie Gesamt h e i t i h re r P ro ze sse u n d d i e Ve rb i n d u n g e n z w i s c h e n d e n j e w e i l i g e n G l i e d e r n d e r P roze ssk e t t e : Un ser B lic k a u f d i e P ro ze ssk e t t e re i ch t vo n d e r F o rs c h u n g u n d E n tw i c k l u n g ü b e r d i e B e s c h a ffu ng de r e ing eset zten R oh st o ff e u n d D i e n st l e i st u n g e n b i s h i n z u r e i g e n tl i c h e n P ro d u k ti o n . G l e i c h z e i ti g b eha lt e n w ir alle relev an t e n G e sch ä f t s- u n d M a n a g e m e n tp ro z e s s e i m A u g e . Forschung und Entwicklung Produktion Bereits in den frühen Phasen der Produktentstehung, in der Das Fraunhofer IPT gilt nicht ohne Grund als erfahrener Forschung und Entwicklung, unterstützen wir unsere Kunden Ansprechpartner für alle Fragen der Produktion: Von der mit unserem Know-how: Gemeinsam identifizieren wir neue Bestimmung des Status Quo über das Produktionskonzept, Technologien, erstellen Konzepte und entwickeln Prototypen. die Technologieauswahl und Systemgestaltung bis hin zur Dabei legen wir besonderen Wert auf die optimale Leistungs- Entwicklung, Optimierung und Umsetzung von Prozessen fähigkeit der eingesetzten Anlagen, Materialien und Prozesse, und Prozessketten – zu jedem dieser Themen können unsere damit die Produkte unserer Kunden später erfolgreich im Projektpartner auf unser langjähriges Know-how und ein Wettbewerb bestehen. engagiertes Team aus Experten der unterschiedlichsten Disziplinen zurückgreifen. Konzepte, Technologien und Beschaffung Systeme betrachten wir dabei niemals isoliert, sondern immer im Kontext ihrer praktischen industriellen Anwendung. Was Unternehmen nicht selbst herstellen, beschaffen sie bei ihren Lieferanten. Damit sie sichergehen, dass sie die zuge- Management kauften Waren und Dienstleistungen günstig und zuverlässig in bester Qualität erhalten, nehmen wir die Lieferantenbasis Manche Situationen erfordern es, auch grundlegende Ma- unserer Kunden und die gelieferten Leistungen genau unter nagementprozesse, die technologiestrategische Ausrichtung die Lupe: Wir strukturieren den Beschaffungsmarkt, helfen oder das strategische und operative Management als Ganzes bei der Auswahl der richtigen Partner und erarbeiten anhand kritisch auf den Prüfstand zu stellen. Wir hinterfragen bewährter Methoden individuelle Maßnahmen, um die Strukturen und Abläufe in allen Phasen von Forschung und Beschaffungskosten unserer Kunden zu optimieren. Entwicklung, Beschaffung und Produktion und erarbeiten gemeinsam mit unseren Kunden neue, erfolgversprechende Vorgehensweisen, ohne Bewährtes dabei einfach über Bord zu werfen. Besonders wichtig ist es uns, dass Neuerungen gerade in sensiblen Bereichen auch von den jeweiligen Mitarbeitern getragen werden. 10 LEITBILD Industrienahe Forschung und Beratung fachlichen und persönlichen Entwicklung für anspruchsvolle Aufgaben im Institut, in anderen Bereichen der Wissenschaft, Aufgabe des Fraunhofer IPT ist die Umsetzung wissenschaft- in der Wirtschaft und der Gesellschaft. Der »Transfer durch licher Erkenntnisse in wirtschaftlich nutzbare, einzigartige Köpfe« – das Weitertragen von Fachwissen über Personen – Innovationen auf dem Gebiet der Produktion. Das Fraunhofer gehört zu den Aufgaben des Fraunhofer IPT. IPT fördert und betreibt anwendungsorientierte Forschung, Umsetzung von Forschungsergebnissen und Beratung mit Kultur und Werte Relevanz und Wirkung zum unmittelbaren Nutzen für die Industrie und leistet dadurch einen signifikanten Beitrag zu Die Zusammenarbeit am Fraunhofer IPT ist geprägt durch deren Wettbewerbsfähigkeit. einen respektvollen Umgang miteinander, der durch Thementransparenz, Offenheit, Kollegialität, Verständnis und Exzellenz und Einzigartigkeit Vertrauen charakterisiert ist. Dieser Anspruch bildet auch die Basis in der Zusammenarbeit mit unseren Partnern. Das Fraunhofer IPT erbringt Forschungs- und Beratungsleistungen exzellenter Qualität auf Basis wissenschaftlich anerkannter Kundenorientierung Vorgehensweisen und nutzt hierfür modernste technische Ausstattung. Es ist das Ziel des Fraunhofer IPT, in der Vertrags- Das Fraunhofer IPT richtet seine Tätigkeit konsequent am forschung national und international die Technologie- und Nutzen der Kunden aus. Kundenzufriedenheit ist für das Meinungsführerschaft in seinen Schwerpunktthemen zu Fraunhofer IPT ein maßgeblicher Erfolgsindikator. Auf Basis erreichen. unserer Fähigkeiten und Professionalität in der Vertragsforschung pflegen wir langfristige Partnerschaften. Transparente Entwicklungsleitlinien Effiziente Organisation Das Fraunhofer IPT arbeitet nach einheitlichen Entwicklungsleitlinien, durch die die Kompetenzen der einzelnen Die exzellenten Leistungen des Fraunhofer IPT basieren auf op- Fachbereiche aufeinander abgestimmt und miteinander timalen internen Abläufen und fundiertem Methodeneinsatz. projektbezogen zusammengeführt werden. Darüber hinaus Verwaltung, technische Dienstleistungen sowie Unterneh- setzt es auf interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anerkannten menskommunikation sind aktiv in die Leistungserbringung Partnern aus Industrie und Forschung. Dies sind die Grund- eingebunden und ermöglichen, dass sich die Fachabteilungen lagen dafür, dass das Fraunhofer IPT Systemlösungen aus einer auf technologische und methodische Innovationen konzent- Hand realisiert. rieren können. Alle Organisationseinheiten des Fraunhofer IPT tragen so zur hohen Kundenzufriedenheit bei. Qualifizierte und motivierte Mitarbeiter Wirtschaftlicher Erfolg und unternehmerisches Handeln Die Leistungsfähigkeit des Fraunhofer IPT wird maßgeblich durch die fachlichen und sozialen Kompetenzen der Mitarbei- Grundvoraussetzung für die selbstbestimmte Eigenständigkeit terinnen und Mitarbeiter bestimmt. Mit großem Commitment und die gezielte Weiterentwicklung des Fraunhofer IPT ist zum Institut sowie durch hohe Motivation und Professionalität wirtschaftlicher Erfolg. Durch die eigenständige Finanzierung in der Projektbearbeitung sind die Mitarbeiterinnen und Mit- von Institutsaktivitäten können technologische Potenziale in arbeiter des Instituts die tragende Säule der Leistungsfähigkeit. Zukunftsthemen zielgerichtet angegangen und Erfolg verspre- Das Fraunhofer IPT bietet seinen Mitarbeiterinnen und Mit- chende Lösungen für die Kunden abgeleitet werden. arbeitern ein exzellentes Arbeitsumfeld und eine Plattform zur 11 ORGANIGRAMM Institutsleitung Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Dr. h.c. Dr. h.c. Fritz Klocke Geschäftsführung Dr.-Ing. Thomas Bergs MBA Prozesstechnologie Produktionsmaschinen Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Dr. h.c. Dr. h.c. Fritz Klocke Prof. Dr.-Ing. Christian Brecher Feinbearbeitung und Optik Faserverbund- und Lasersystemtechnik Produktionsqualität und Messtechnik Prof. Dr.-Ing. Robert Schmitt Produktionsqualität Dipl.-Ing. Eike Permin Dr.-Ing. Olaf Dambon Dr.-Ing. Michael Emonts Hochleistungszerspanung Präzisionsmaschinen und Automatisierungstechnik Dr.-Ing. Florian Degen Dr.-Ing. Christian Wenzel Lasermaterialbearbeitung Ultrapräzisionstechnik und Kunststoffreplikation Dr.-Ing. Kristian Arntz Dipl.-Ing. Christoph Baum 12 Produktionsmesstechnik Dipl.-Phys. Niels König Direktorium Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Dr. h.c. Dr. h.c. Fritz Klocke, Prof. Dr.-Ing. Christian Brecher, Prof. Dr.-Ing. Robert Schmitt, Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wirt. Ing. Günther Schuh Technologiemanagement Interne Dienstleistung Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wirt. Ing. Günther Schuh Dr.-Ing. Thomas Bergs MBA Fraunhofer Center for Manufacturing Innovation CMI USA Prof. Dr. Andre Sharon Strategisches Technologiemanagement Verwaltung Josef von Heel Dipl.-Ing. Dipl.-Wirt. Ing. Markus Wellensiek Operatives Technologiemanagement EDV, Haustechnik, PR Dr.-Ing. Thomas Bergs MBA Dipl.-Ing. Toni Drescher Strategische Forschungsplanung Dipl.-Ing. Axel Demmer Strategisches Geschäftsfeldmanagement Dipl.-Ing. Torsten Moll 13 AUSSTATTUNG Un sere Lab o re u n d M a sch i n e n h a l l e n si n d a u f 5 0 0 0 m ² m i t m o d e r n s te r Te c h n i k a u s g e s ta tte t. Be sonde re n Wer t leg en wi r a u f e i n e n k o n t i n u i e r l i ch e n A u s ta u s c h d e r Ma s c h i n e n g e n e ra ti o n e n i n u n s e re m M a schine np ark. Im J ah r 2 0 1 5 h a b e n wi r h i e r I n ve sti ti o n e n i m U m fa n g v o n 4 ,3 Mi o . E u ro g e tä ti g t. Schleif- und Polieranlagen Präzisions- und Hochleistungsbearbeitungszentren – D40 Diamantbearbeitung – LT Ultra MTC 410 – Polierzelle PM3 – Precitech Nanoform 250 – Moore Nanotech 350 FG – Weika – Moore Nanotech 500 FG – Kern Micro – Walter Helitronic Vision 400 L – Kern Pyramid Nano – ABB IRB 4400 Zelle 1 – Mikromat 8V HSC – ABB IRB 4400 Zelle 2 – Moore Nanotech 350 FG – Satisloh AII – Leifeld PNC/CNC 75 – Synchrospeed 120SL – Monforts RNC 400 Laserturn – Uschi Spheromatic – Minimill – Toshiba ULG-100D(H3) – DMG HSC55 linear – Toshiba ULG-100D(SH3) – CNC Drehmaschine - Gildemeister – Elb SWN 10 NC-K – DMU50 – Schneider Surfacing Center SCG100-1 – Maho 600 E2 – Schneider Surfacing Center SCG100-2 – Alzmetall GS 1000 – Alzmetall AB 4/HAST Anlagen zur Replikation von Glas- und Kunststoff- – Alzmetall AX 3-T optiken – Mössner Rekord – Weiler Commodor 75 GS – Arburg Spritzgussmaschine 720 A – Weiler Primus LZ-G – Arburg Spritzgussmaschine mit Handhabungssystem – Mikron HPM 800U HD – Moore Nanotech 065 GPM – Monforts Unicen 1000 – Toshiba GMP-207 HV – Toshiba GMP-211 V Beschichtungsanlagen – Laminiereinheit zum Rollprägen – Rollprägeanlage – PVD-Beschichtungsanlage: Cemecon 800/9 – HEX02 – Galvanik Nickel-Phosphor – Moore Nanotech 140GPM – Toshiba GMP 311V – FFUP – Füller Glaspresse 14 Lasergeräte und Handhabungsanlagen Datenverarbeitung und Simulationswerkzeuge – Kern Evo – Triamec Prozessüberwachungsgerät – Mikron HSM 600U – Zemax – Pro-PKD Laserbearbeitungssystem – Laserline Diodenlasersystem LDF 5000-40 Mess- und Prüfeinrichtungen – Trumpf TruMicro 2220 – MA micro automation MicrohCell compact – Zeiss O-Inspect Koordinatenmessgerät – Trumpf TruCoax 2000 – Schwingungsprüfstand – Satisloh GI-3PL – Rauheitsmessgerät Taylor Hobson Form Talysuit Series – Mobile Montagezelle – Rundheitsmessgerät Talyrond 262 – Sysmelec Montageaufbau – Koordinatenmessgerät Werth Video Check IP – Häcker Automation VICO XTec – Profilometer FRT Micro Prof 100 – Bolenz + Schäfer Portal – Mikro-Härteprüfer Leco M-400-H – IR-Thermoforming-Prüfstand – Härteprüfer Wolpert UH-250 – Kuka 360-2 – Formprüfinterferometer Zygo Verifire und Wyko 6000 – Stanzmaschine Boschert – Laserscanningmikroskop Leica DM RXE – Alzmetall LOB – Koordinatenmessgerät Werth VideoCheck UA – Monforts LaserTurn – Mahr Formtester MMQ 400 mit optischer Antastung – Wellenfrontmessgerät Trioptics Wavemaster Sondereinrichtungen – Steinbichler Comet 5 Streifenprojektionssystem – Deflektometriesystem 3D Shape SpecGage 3D – Flexpaet – Weißlichtinterferometer Bruker NPFLEX und Contour GT-K – LT Ultra MMC 1100-2Z – Werkzeugmessmaschine Walter Helicheck Plus – LT Ultra MMC1300 – 3D-Mikroskop Alicona InfiniteFocus G4 – UHM – Mahr LD 260 Aspheric – HEGA Ultraschallreinigungsanlage – Grosskammer-REM – Mikro-Pullwinding-Anlage – Schunk PowerCube SCARA Roboter – Zwei-Photonen-Lithographie-System Nanoscribe Photonic Professional 15 DAS INSTITUT IN ZAHLEN Haushalt Vertragsforschung Die Finanzstruktur der Fraunhofer-Gesellschaft unterscheidet Die Erträge aus Forschungsprojekten, die von Bundes- und zwischen dem Betriebs- und dem Investitionshaushalt. Der Länderministerien gefördert wurden, sind gestiegen und trugen Betriebshaushalt umfasst alle Personal- und Sachaufwen- mit 8,4 Mio € bzw. 32 Prozent zur Eigenfinanzierung bei. dungen sowie deren Finanzierung durch externe Erträge und institutionelle Förderung. Der integrierte Finanzplan der Die Erträge aus Projekten mit der EU-Kommission sind auf Fraunhofer-Gesellschaft erlaubt die Mittelbewegung zwischen 2,2 Mio € leicht gestiegen. Da die EU nicht 100 Prozent der beiden Haushalten. Die Zahlen geben den vorläufigen Jahres- Kosten erstattet, sind die Fraunhofer-Institute aufgrund ihrer abschluss 2015 an. begrenzten Grundfinanzierung in der Akquisition von EUProjekten eingeschränkt. Betriebshaushalt Das Fraunhofer IPT führte gemeinsam mit der Industrie Der Betriebshaushalt hatte im Jahr 2015 ein Volumen von Verbundprojekte durch, die zusammen mit den Erträgen aus circa 31,6 Mio €. Er wies für das Berichtsjahr eine Eigen- der Auftragsforschung für Industrie, Wirtschaft und Wirt- finanzierungsquote des Instituts von etwa 71 Prozent auf. schaftsverbände eine Höhe von 11,1 Mio €, also 57 Prozent des Eigenfinanzierungsanteils erreichten. Mio € 30 Mio € 25 30 20 25 15 20 10 15 5 10 0 2010 2011 2012 2013 2014 5 0 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Institutsförderung Bund/Länder/EU 16 Investitionshaushalt Forschungsförderung/Sonstiges FuE Betriebshaushalt Industrie und Wirtschaft 2015 Personalstruktur des Fraunhofer IPT Personalstruktur des Fraunhofer CMI Im Jahr 2015 waren im Schnitt 459 Mitarbeiter am Institut Am Fraunhofer Center for Manufacturing Innovation CMI in beschäftigt. Der Personalbestand der festangestellten wissen- Boston, USA, waren in diesem Jahr 32 Mitarbeiter beschäftigt. schaftlichen und nicht-wissenschaftlichen Mitarbeiter betrug Die Zahl der festangestellten wissenschaftlichen Mitarbeiter in diesem Jahr 214 Mitarbeiter. Der Anteil der Wissenschaftler betrug 2015 17 Mitarbeiter. Zwei nicht-wissenschaftliche lag bei circa 57 Prozent. Kennzeichnend ist ein hoher Anteil an Festangestellte unterstützten sie bei der Projektarbeit. jungen Mitarbeitern zwischen 25 und 35 Jahren, vorwiegend wissenschaftliche Mitarbeiter, die häufig nach dem Studium am Institut ins Berufsleben einsteigen. Daneben zeigt sich ein solider Sockel an nicht-wissenschaftlichen Mitarbeitern durchgängig über alle Altersklassen. Mitarbeiter 450 400 350 Mitarbeiter 300 100 250 80 200 60 150 100 40 50 20 0 0 ≤ 25 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 2010 2011 2012 2013 2014 2015 >50 Alter Studentische Hilfskräfte Wissenschaftler Wissenschaftliche Mitarbeiter Administration Nichtwissenschaftliche Mitarbeiter Techniker/Konstrukteure 17 KURATORIUM Die K u rat o r ie n d e r e i n ze l n e n Fr a u n h o f e r-I n s ti tu te s te h e n d e r I n s ti tu ts l e i tu n g u n d d e m Vo rs ta nd de r Ge sellsc h af t b er a t e n d zu r S e i t e . I h n e n g e hö re n P e rs ö n l i c h k e i te n d e r W i s s e n s c h a ft, d e r W i rts c h a f t und de r ö ffen t lich en H a n d a n . Z u m K u r a t o r i u m de s F ra u n h o fe r I P T g e h ö rte n i m B e ri c h ts j a h r fo l g e n d e M it glie de r : Vorsitzender des Kuratoriums Dr.-Ing. Matthias Fauser, Grabenstätt Dr.-Ing. Stefan Nöken Hans-Dieter Franke Hilti AG, Schaan/Liechtenstein Management Partner MPower GmbH, Winnen Kuratoriumsmitglieder Dr.-Ing. Markus Hilleke, Siegen Prof. Dr.-Ing. Eberhard Abele Manfred Nettekoven Institut für Produktionsmanagement, Technologie und Werk- Kanzler der RWTH Aachen zeugmaschinen (PTW) der Technischen Universität Darmstadt MR Hermann Riehl Prof. Dr.-Ing. Kirsten Bobzin Bundesministerium für Bildung und Forschung, Bonn Institut für Oberflächentechnik der RWTH Aachen MdL Karl Schultheis Dr.-Ing. Uwe H. Böhlke Oerlikon Balzers Coating AG, Balzers/Lichtenstein 18 Mitglied des Landtags Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf DIE FRAUNHOFER-GESELLSCHAFT F o r s c h en fü r d ie Pr a xi s i st d i e ze n t r a l e A u f g a be d e r F ra u n h o fe r-G e s e l l s c h a ft. D i e 1 9 4 9 g e g rü n d e te F ors c h u n gso rg an isatio n b e t re i b t a n we n d u n g so r i e n ti e rte F o rs c h u n g z u m N u tz e n d e r W i rts c h a ft u n d z um Vo r t e i l d er Gesellscha f t . Ve r t r a g sp a r t n e r u n d A u ftra g g e b e r s i n d I n d u s tri e - u n d D i e n s tl e i s tu n g s u n te r ne hm e n s o w ie d ie ö ffen t l i ch e H a n d . Die Fraunhofer-Gesellschaft betreibt in Deutschland derzeit Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bietet die Fraunhofer- 67 Institute und Forschungseinrichtungen. 24 000 Mitar- Gesellschaft die Möglichkeit zur fachlichen und persönlichen beiterinnen und Mitarbeiter, überwiegend mit natur- oder Entwicklung für anspruchsvolle Positionen in ihren Instituten, ingenieurwissenschaftlicher Ausbildung, erarbeiten das an Hochschulen, in Wirtschaft und Gesellschaft. Studierenden jährliche Forschungsvolumen von mehr als 2,1 Milliarden eröffnen sich aufgrund der praxisnahen Ausbildung und Er- Euro. Davon fallen über 1,8 Milliarden Euro auf den Leis- fahrung an Fraunhofer-Instituten hervorragende Einstiegs- und tungsbereich Vertragsforschung. Mehr als 70 Prozent dieses Entwicklungschancen in Unternehmen. Leistungsbereichs erwirtschaftet die Fraunhofer-Gesellschaft mit Aufträgen aus der Industrie und mit öffentlich finanzierten Namensgeber der als gemeinnützig anerkannten Fraunhofer- Forschungsprojekten. Knapp 30 Prozent werden von Bund und Gesellschaft ist der Münchner Gelehrte Joseph von Fraunhofer Ländern als Grundfinanzierung beigesteuert, damit die Institu- (1787-1826). Er war als Forscher, Erfinder und Unternehmer te Problemlösungen entwickeln können, die erst in fünf oder gleichermaßen erfolgreich. zehn Jahren für Wirtschaft und Gesellschaft aktuell werden. Internationale Kooperationen mit exzellenten Forschungspartnern und innovativen Unternehmen weltweit sorgen für einen direkten Zugang zu den wichtigsten gegenwärtigen und zukünftigen Wissenschafts- und Wirtschaftsräumen. Mit ihrer klaren Ausrichtung auf die angewandte Forschung und ihrer Fokussierung auf zukunftsrelevante Schlüsseltechnologien spielt die Fraunhofer-Gesellschaft eine zentrale 67 Institute und Forschungseinrichtungen in Deutschland Rolle im Innovationsprozess Deutschlands und Europas. Die Wirkung der angewandten Forschung geht über den direkten Nutzen für die Kunden hinaus: Mit ihrer Forschungs- und Entwicklungsarbeit tragen die Fraunhofer-Institute zur Wettbewerbsfähigkeit der Region, Deutschlands und Europas bei. Sie fördern Innovationen, stärken die technologische Leistungsfähigkeit, verbessern die Akzeptanz moderner Technik und sorgen für Aus- und Weiterbildung des dringend benötigten wissenschaftlich-technischen Nachwuchses. Forschungsvolumen >2,1 Milliarden € 1,8 Milliarden € Vertragsforschung Industrie und öffentlich finanzierte Forschungsprojekte <30% >70% Finanzierung von Bund und Ländern 24 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 19 EXZELLENTE ZUSAMMENARBEIT Un sere M it g li e d sch a f t i n N e t zwe r k e n u n d K o o p e ra ti o n e n v e rs e tz t u n s i n d i e L a g e , i n te rd i s z i p l i nä re Auf ga b en au ch ü b e r d i e Gre n ze n u n se re s I n st i tu ts h i n a u s z u l ö s e n . D a s u m fa s s e n d e F o rs c h u n g s s p e k t r um de r F r au n h o f er- G e se l l sch a f t u n d d i e N ä h e z u r R WT H A a c h e n e rö ffn e n u n s e i n e n w e i te re n u m fa ngre iche n W issen sp o o l, a u s d e m wi r sch ö p f e n k ö n n e n . Am Standort Aachen kooperieren wir in allen unseren Partner in der Fraunhofer-Gesellschaft Arbeitsgebieten eng mit dem Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen, dessen vier leitende Lehrstuhlinhaber auch Innerhalb der Fraunhofer-Gesellschaft sind wir Mitglied im das Direktorium des Fraunhofer IPT stellen. Das Werkzeug- Fraunhofer-Verbund Produktion: Dieser ist eine Kooperation maschinenlabor WZL der RWTH Aachen steht seit Jahrzehnten von sieben Fraunhofer-Instituten mit dem Ziel, produktions- weltweit als Synonym für erfolgreiche und zukunftsweisende orientierte Forschung und Entwicklung gemeinsam zu betrei- Forschung und Innovation auf dem Gebiet der Produktions- ben. Indem der Vebund die vielfältigen Kompetenzen und technik. In sechs Forschungsbereichen werden sowohl grund- Erfahrungen der einzelnen Institute bündelt, bietet er Kunden lagenbezogene als auch an den Erfordernissen der Industrie von der Produktentwicklung über Fertigungstechnologien und ausgerichtete Forschungsvorhaben durchgeführt. Darüber -systeme, Produktionsprozesse und -organisation bis hin zur hinaus werden praxisgerechte Lösungen zur Rationalisierung Logistik ganzheitliche Lösungen aus einer Hand. der Produktion erarbeitet. In verschiedenen Fraunhofer-Allianzen zur AutomobilIn Paderborn unterstützte das Fraunhofer IPT von Frühjahr produktion, zu Big Data, Generativer Fertigung, Leichtbau 2011 bis Ende 2015 den Aufbau der Fraunhofer-Projektgruppe und Bildverarbeitung kooperieren wir mit weiteren Instituten, Entwurfstechnik Mechatronik, die sich mit der Entwicklung um bestimmte Themenfelder innerhalb der Fraunhofer- mechatronischer Systeme für die Regelungstechnik, Soft- Gesellschaft gemeinsam zu bearbeiten und zu vermarkten. waretechnik und Produktentstehung befasst. Seit dem 1. Januar 2016 ist die Projektgruppe als Fraunhofer- Auf dem RWTH Aachen Campus Einrichtung für Entwurfstechnik Mechatronik IEM unter der Leitung von Professor Ansgar Tächtler eigenständig. Auf dem RWTH Aachen Campus Melaten entstehen zurzeit elf themenbezogene Forschungscluster, an denen sich in einem Internationalen Auftraggebern mit Standort USA stellen wir beträchtlichen Umfang auch das Fraunhofer IPT engagiert. unsere Leistungen über das Fraunhofer Center for Manufactu- Unternehmen teilen dort mit den Instituten Ressourcen, ring Innovation CMI in Boston zur Verfügung. nutzen Synergieeffekte und tauschen ihr Wissen direkt vor Ort aus. Durch die enge Zusammenarbeit erleichtern sich Abstimmungsprozesse, erhöhen sich die Geschwindigkeit sowie die Qualität von Forschungsergebnissen und reduzieren sich Forschungs- und Entwicklungskosten. 20 Im September 2015 fand hier die Gründungsveranstaltung • Technologie- und Methodenberatung der ACAM Aachen Center for Additive Manufacturing GmbH • Machbarkeitsstudien, Analysen und Bewertungen statt, einem Zusammenschluss aus Fraunhofer IPT und dem • Techniken, Maschinen und Methoden Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT, das in Zukunft als Kris- • Prototypen- und Maschinenbau tallisationspunkt für eine Expertengemeinschaft der Generativen Fertigungsverfahren dienen soll. Im Oktober 2015 folgte, Öffentlich geförderte Projekte ebenfalls gemeinsam mit dem Fraunhofer ILT sowie dem WZL und dem Lehrstuhl für Lasertechnik LLT der RWTH Aachen Mittel- bis langfristig angelegte Forschungsprogramme der EU, die Eröffnung des »International Center for Turbomachinery des Bundes und der Länder in einem Verbund aus Forschungs- Manufacturing – ICTM«, das gemeinsam mit mehr als und Industriepartnern. 25 Industriepartnern Forschung rund um die Reparatur und Herstellung von Turbomaschinen betreibt. • BMBF- und EU-Verbundprojekte • Koordination industrieller Projektkonsortien An der Schnittstelle zwischen Industrie • Beratung für nationale und EU-Forschungsanträge und Wissenschaft Internationale Projekte Unsere Forschungs- und Entwicklungsdienstleistungen für Partner aus Industrie und Wissenschaft reichen von strategi- • Marktbewertung scher Vorlaufforschung über bilaterale Industrieprojekte bis hin • Standortaufbau zur Koordination industrieller Projektkonsortien. Dabei stehen • Know-how-Transfer für uns praxisgerechte Lösungen und unmittelbar umsetzbare Ergebnisse für die Industrie immer im Mittelpunkt unserer Strategische Vorlaufforschung Arbeit. • Sonderforschungsbereiche und DFG-Grundlagenprojekte Die öffentlich geförderten Forschungsvorhaben des Fraunhofer IPT werden vom BMBF und vom BMWi, von der AiF, vom Land Nordrhein-Westfalen, in DFG-Schwerpunktprogrammen • Teilnahme an Fraunhofer-internen Förder- und Kooperationsprogrammen • Studien, auch im Konsortium mit Industrieunternehmen und Sonderforschungsbereichen sowie durch die Europäische Kommission getragen: Dienstleistungen Bilaterale Industrieprojekte • Marktstudien Kurz- bis mittelfristig angelegte Auftragsforschung für • Konstruktion und Kleinserienfertigung Industriekunden bei individueller Auftragsgestaltung sowie • Messaufgaben langfristig angelegte Projekte zur gemeinsamen Lösungsfin- • Simulation dung in einem konkurrenzarmen Umfeld. 21 SPIN-OFFS und optimale Lösungen für ihre Aufgaben finden können. In Zusammenarbeit mit der TIME Research Area, dem Fraunhofer IPT, dem WZL der RWTH Aachen und der KEX Knowledge ExAachen Center for Additive Manufacturing GmbH change AG entsteht eine „Erlebniswelt“, die Zukunftsplanern und Entscheidungsträgern aus der Industrie den Prozess von Ziel des Aachen Center for Additive Manufacturing ist es, pro- der ersten Entwicklungsidee bis zur Herstellung serienreifer duzierende Unternehmen jeder Größe in die Lage zu versetzen, Produkte erfahrbar macht. die generative Fertigung gewinnbringend für ihre Produktionsprozesse einzusetzen. An der ACAM-Community können sich Unternehmen als Partner beteiligen und unterschiedliche Leistungen von der Projektentwicklung über Weiterbildung, Machbarkeitsstudien und Beratung bis zum Erarbeiten von INNOCLAMP Innoclamp GmbH Wissen in einer AM-Community in Anspruch nehmen. Die Innoclamp GmbH wurde 2015 in Aachen gegründet und hat sich auf die Entwicklung und Konstruktion von Spannsystemen spezialisiert, mit denen komplexe Freiformwerkstücke in Werkzeugmaschinen hochgenau automatisch ausgerichtet und schwingungsdämpfend fixiert werden können. Neben Aixtooling GmbH Serienprodukten entwickelt, fertigt und betreut Innoclamp auch Sonderkonstruktionen neuer Spann- und Automatisie- Die Aixtooling GmbH wurde 2005 als Spin-off-Unternehmen rungslösungen, die genau an die Produktionsaufgabe der des Fraunhofer IPT gegründet, um das Präzisionsblankpressen Kunden angepasst werden. optischer Gläser in Europa als Standardtechnologie der optischen Industrie zu etablieren. Das Unternehmen verfügt über umfangreiche Kompetenzen in allen Bereichen der Prozesskette zur replikativen Fertigung von Präzisionsoptiken aus Glas. Kernkompetenzen sind das Werkzeugdesign, die Prozessauslegung Innolite GmbH und die Herstellung ultrapräziser Werkzeugsysteme. Die Innolite GmbH wurde im August 2008 aus dem Fraunhofer IPT gegründet. Initiales Kerngeschäft ist der ultrapräzise Formenbau für die Replikation von Kunststoffoptiken sowie die direkte Fertigung von Metalloptik. 2009 sind erste Invention Center erfolgreiche Projekte im Bereich des Kunststoffspritzprägens abgeschlossen worden. In enger Zusammenarbeit mit den Das Invention Center auf dem RWTH Aachen Campus Kooperationspartnern Arburg und dem IKV der RWTH Aachen ist ein Ort, an dem sich die Partner auf dem Gebiet des konnte ein entscheidender Beitrag für die Kunden der Innolite Technologie- und Innovationsmanagements weiterqualifizieren GmbH hinzugezogen werden. 22 KEX Knowledge Exchange AG polyscale GmbH & Co. KG Die KEX Knowledge Exchange AG ist ein professioneller Infor- Kernkompetenzen von polyscale sind die Mikrostrukturierung mationsdienstleister für Technologie- und Marktinformationen, von großen Oberflächen, das optische Design zur Erstellung der im Jahr 2013 gegründet wurde. Intelligente Wissens- flächiger Lichtleiter höchster Leistungsfähigkeit und die managementsysteme, eine umfassende Anbindung an exklusi- Überführung der Ergebnisse in marktreife Serienprodukte für ve Informationsquellen und ein einzigartiges Expertennetzwerk die einzelnen Zielmärkte in enger Zusammenarbeit mit dem ermöglichen effektives Scanning, Scouting und Monitoring Kunden. Insbesondere individuelle Weiterentwicklungen oder von Technologien und Märkten. Mittels einer bedarfsspezi- komplette Entwicklungsprojekte werden in enger Kooperation fischen Aufbereitung von Informationen ist die KEX in mit dem Fraunhofer IPT durchgeführt. der Lage, vielfältige unternehmerische Entscheidungen zu unterstützen. son-x GmbH Die son-x GmbH wurde im Sommer 2011 in Aachen als MABRI.VISION GmbH Spin-off-Unternehmen des Fraunhofer IPT gegründet und bietet Bearbeitungssysteme für die ultraschallunterstützte Die MABRI.VISION GmbH ist ein Startup im Bereich der Ultrapräzisionsbearbeitung an. Diese Technologie ermöglicht zerstörungsfreien optischen Messtechnik für Kunststoff- und die direkte Bearbeitung von Stahl mit monokristallinen Glasprodukte. Das Unternehmen entwickelt und fertigt Diamantwerkzeugen in optischer Qualität. Durch die Messgeräte für die Offline- und Inline-Qualitätsprüfung langjährige Tätigkeit der Mitarbeiter von son-x im Bereich der von transparenten und semitransparenten Materialien. Der Ultrapräzisionsbearbeitung und der Optikfertigung wurde ein Anwendungsschwerpunkt liegt in der Detektion von Barriere- umfangreiches Know-how aufgebaut. schichten in Spritzgussteilen oder extrudierten Produkten. Die Technologie basiert auf der optischen Kohärenztomografie und ermöglicht eine zerstörungsfreie optische Bildgebung von Querschnittsbildern. WBA Aachener Werkzeugbau Akademie GmbH Anspruch nehmen. Die WBA Aachener Werkzeugbau Akademie GmbH bündelt die Kompetenzen des Fraunhofer IPT und des Werkzugmaschioculavis GmbH & Co KG nenlabors WZL der RWTH Aachen für die Unternehmen des Werkzeug-, Formen- und Vorrichtungsbaus. Die im Jahr 2010 Die oculavis GmbH & Co KG wird im April 2016 gegründet gegründete GmbH besitzt einen eigenen Demonstrations- und entwickelt eine modulare Internet-of-Things-Plattform zur Werkzeugbau und bietet Weiterbildungsangebote an, bis Produktivitätssteigerung von Arbeitsplätzen in der Produktion. hin zu einem Masterprogramm der RWTH Aachen. Mit dem Die ersten Softwaremodule unterstützen den Servicemitarbei- Partnermodell der WBA wird auch kleinen und mittleren ter bei Wartungsaufgaben oder den Produktionsmitarbeiter Unternehmen die Durchführung gemeinsamer, praxisnaher bei der Qualitätssicherung mittels Datenbrillen. Die Soft- Forschungsprojekte ermöglicht. Darüber hinaus berät die WBA waremodule werden bei Bedarf unternehmensindividuell gemeinsam mit den Aachener Instituten Unternehmen der angepasst und erweitert. Branche zu technologischen und organisatorischen Fragen. 23 UNSERE AUSSENSTELLEN Aach en ist e i n e s d e r wi ch t i g st e n Z e ntre n d e r P ro d u k ti o n s te c h n i k . D a s F ra u n h o fe r I P T b ie t e t se ine F o r sc h u n g s- u n d E n t wi ck l u n g sd i e n st l e i st u n g e n d a rü b e r h i n a u s a u c h a n w e i te re n S ta n d o rte n im In- und Au slan d an . Fraunhofer-Projektgruppe Entwurfstechnik Mechatronik Sein Forschungsprofil entwickelt das Fraunhofer IEM in enger wird zur Fraunhofer-Einrichtung für Entwurfstechnik Kooperation mit dem Heinz Nixdorf Institut der Universität Mechatronik IEM Paderborn. Die Struktur eines Doppelinstituts ermöglicht hier eine interdisziplinäre und anwendungsorientierte In Paderborn unterstützte das Fraunhofer IPT von Frühjahr Spitzenforschung. Forschungsschwerpunkte sind innovative 2011 bis Ende 2015 den Aufbau der Fraunhofer-Projektgruppe Technologien im Kontext von Industrie 4.0 sowie Methoden Entwurfstechnik Mechatronik, die sich mit der Entwicklung und Werkzeuge für die kosteneffiziente Entwicklung kom- mechatronischer Systeme für die Regelungstechnik, Software- plexer Systeme. technik und Produktentstehung befasst. Seit dem 1. Januar 2016 ist die Projektgruppe als Fraunhofer-Einrichtung für Konkret arbeitet das Fraunhofer IEM etwa an der branchen Entwurfstechnik Mechatronik IEM unter der Leitung von übergreifenden Anwendung sogenannter Augmented-Reality- Professor Ansgar Tächtler eigenständig. Am 13. November Technologien (AR). Die computergestützte Erweiterung der 2015 beschloss der Bund-Länder-Ausschuss der Fraunhofer- Realität birgt großen Nutzen für die Industrie. Gefördert Gesellschaft die dauerhafte Einrichtung und die Aufnahme in vom BMWi wollen Fraunhofer IEM und seine Partner AR- die Bund-Länder-Finanzierung. Technologien besonders für mittelständische Unternehmen zugänglich machen. Im Spitzencluster Intelligente Technische Die Eigenständigkeit war klares Ziel bei Gründung der Systeme OstwestfalenLippe (it’s OWL) ist das Fraunhofer IEM Projektgruppe im Jahr 2011. In nur fünf Jahren erarbeiteten als Forschungspartner und im Clustermanagement aktiv. die Wissenschaftler in Paderborn ein marktorientiertes Das neue Fraunhofer IEM nimmt damit von Paderborn aus Forschungsprofil auf Basis einer starken Kooperation mit bedeutende Rollen in großen Förderprojekten des Bundes ein der regionalen Industrie. Dazu erhielt die Projektgruppe eine und leistet einen erheblichen Beitrag für die Region. Anschubfinanzierung vom Land NRW. Die junge Fraunhofer-Einrichtung für Entwurfstechnik Die Nähe zur Unternehmenslandschaft in OWL ist eine Stärke Mechatronik IEM beschäftigt zum 1. Januar 2016 insgesamt des Fraunhofer IEM. Seine Forschung ist klar an den Bedarfen 71 festangestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und der ansässigen Industrie orientiert. In OWL sind das zumeist zahlreiche Studierende in der Zukunftsmeile in Paderborn. kleine und mittlere Unternehmen mit ganz besonderen Für das kommende Jahr sind weitere 20 Stellen geplant. Voraussetzungen für ihre Produktentwicklung. Ihnen kann das Fraunhofer IEM konkrete Angebote machen und so als erster Ansprechpartner für den Mittelstand auftreten. 24 INTERNATIONALE AKTIVITÄTEN I n t e r n a t io n ale K o o p e r a t i o n e n we rd e n a u ch f ü r d a s F ra u n h o fe r I P T i m m e r w i c h ti g e r: A n v e rs c h i e d e ne n S t a n d o rt en w eltw eit k o p p e r i e re n wi r m i t e xze l l e n te n H o c h s c h u l e n , h o c h k a rä ti g e n F o rs c h u n g s e i n ri c h t ung e n u n d g lo b al o p eri e re n d e n U n t e r n e h me n , u m te c h n o l o g i s c h e E n tw i c k l u n g e n m i t v e re i n te n K rä fte n v ora n z u t re ib en . Fraunhofer Center for Manufacturing Innovation CMI etwa für Anwendungen in der Medizin, der Umwelttechnik oder in der Lebensmittelindustrie auskennen, steuert das Das Fraunhofer Center for Manufacturing Innovation CMI Fraunhofer IPT produktionstechnisches Know-how bei. Auch arbeitet in verschiedenen Bereichen eng mit dem Fraunhofer das Fraunhofer CMI wird in die Arbeiten einbezogen. IPT zusammen. Gemeinsam mit der Boston University erforscht und entwickelt das Fraunhofer CMI am Standort Boston/USA »Joint Research Platform for Powertrain Manufacturing produktionstechnische Lösungen für ein weites Branchenspek- for Heavy Vehicles« in Schweden trum – von der Biotechnologie und Biomedizintechnik über die Photonik bis hin zu den erneuerbaren Energien. Ingenieure, Gemeinsam mit drei großen schwedischen Industrieunterneh- Hochschulpartner und Studierende arbeiten am Fraunhofer men sowie dem KTH Royal Institute of Technology in Stock- CMI gemeinsam daran, die Ergebnisse der Grundlagenfor- holm, der Chalmers University of Technology und den RISE schung in industrietaugliche Praxislösungen zu überführen, – Research Institutes of Sweden haben das Fraunhofer IPT, die von lokalen wie globalen Kunden und Projektpartnern IWU und ITWM beschlossen, eine gemeinsame Forschungs- genutzt werden. Im Mittelpunkt der Entwicklungsarbeiten plattform in Form eines Project Centers zu gründen. In einem stehen hochpräzise Automatisierungssyteme für Hightech- »Memorandum of Understanding« bekräftigten die Partner im Anwendungen sowie medizintechnische Instrumente. März 2015, dass die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten als »Joint Research Platform for Powertrain Manufacturing for Durch die Partnerschaft können Fraunhofer IPT und CMI Heavy Vehicles« mit dem Ziel eines gemeinsamen Innovations- Kunden nicht nur produktionstechnische Forschungs- und clusters aufgenommen werden. Entwicklungsleistungen vor Ort anbieten, sondern gewährleisten auch einen nachhaltigen Technologietransfer zwischen »Design and Production Engineering in Complex High- der europäischen und der amerikanischen Industrie. Das Tech Systems« in den Niederlanden Center steht in enger Zusammenarbeit mit der Boston University und befindet sich auf deren Campus in unmittelbarer Gemeinsam mit der niederländischen Universität Twente Nachbarschaft des Manufacturing Engineering Departments. wird das Fraunhofer IPT die Zusammenarbeit im Themenfeld Breiten Raum nimmt ebenso die Ausbildung hochqualifizierter »Design and Production Engineering in Complex High-Tech Ingenieure in einem internationalen Umfeld ein. Systems« ausbauen. Am 24. August 2015 unterzeichnete Professor. Reimund Neugebauer mit Professor. Fritz Klocke »Project Centre for Embedded Bioanalytical Solutions« und den niederländischen Partnern Victor van der Chijs und in Irland Prof. Fred van Houten am Rande der CIRP-Konferenz ein sogenanntes »Memorandum of Unterstanding«, das die geplante Zusammen mit der Dublin City University baut das Fraunhofer Zusammenarbeit nun auch schriftlich bekräftigt. Die Univer- IPT mit dem »Centre for Embedded Bioanalytical Solutions« in sität Twente war bereits einer von 18 Partnern in unserem Irland eine neue Anlaufstelle für die Vertragsforschung zu EU-Projekt »FibreChain« und arbeitet nun auch im EU-Projekt mikrofluidischen Systemen für die Bioanalytik auf. Dabei setzt »ambliFibre« eng mit dem Fraunhofer IPT zusammen. die Kooperation vor allem auf sogenannte Lab-on-a-chipSysteme aus Kunststoff. Während sich die irischen Partner besonders mit dem Design und den technischen Spezifikationen, 25 26 VERNETZTE, ADAPTIVE PRODUKTION Da s F r a u n h o fer IPT h a t si ch i m J a h r 2 0 1 5 n a ch e i n e m i n te n s i v e n S tra te g i e p ro z e s s e i n n e u e s L e i tm o ti v f ür s e i n e Arb eit g eg eb e n u n d d a m i t e i n e n k l a re n S ta n d p u n k t z u m T h e m a » I n d u s tri e 4 .0 « b e z o ge n. Dr. - I n g. Th o mas B er g s, Ge sch ä f t sf ü h re r d e s Fr a un h o fe r I P T, b e s c h re i b t d e n We g d o rth i n u n d v e rrä t, w i e e s w e i t e r g eh en w ird . Warum ein neues Leitmotiv für unsere Arbeit? kann, dann ist es das Fraunhofer IPT.« Diese Aussage war für uns ein großer Ansporn, das Fraunhofer IPT konsequent auf die Das Thema »Industrie 4.0« beschäftigt die Öffentlichkeit, vernetzte, adaptive Produktion auszurichten. spätestens seit es im Frühjahr 2011 erstmals durch die Medien aufgegriffen wurde. Doch auf die Frage, wie wir uns dazu Wo stehen wir heute und wie geht es weiter? positionieren wollen, haben wir lange Zeit keine klare Aussage treffen können. Sprechen Sie fünf verschiedene Personen zu Fragt man uns heute nach unserem Beitrag zur Industrie 4.0, diesem Thema an, erhalten Sie fünf verschiedene Antworten. geben wir eine klare Antwort. Es ist die »vernetzte, So erlebten wir es selbst in zahllosen internen Gesprächen und adaptive Produktion« mit drei zentralen Handlungsfeldern: sogar im Dialog mit unseren Kunden, die einen hohen Bedarf der Vernetzung von Technologie- und Prozesswissen, der nach Unterstützung in Forschung und Entwicklung sowie Gestaltung adaptiver Prozesse und Prozessketten – alles auf nach konkreter Beratung äußerten. Um dies gewährleisten zu der Basis unseres tiefgehenden Technologieverständnisses können, war es wichtig, unser eigenes Kompetenz- und für die Fertigungsprozesse, die Maschinen und die Mess- Leistungsportfolio an die neuen Herausforderungen der und Sensortechnik. Entscheidend war darüber hinaus die Industrie 4.0 anzupassen – ohne dabei unsere technologischen Einrichtung eines Kompetenzbereichs, der sich hausweit Wurzeln in Frage zu stellen oder gar aufzugeben. mit allen relevanten Fragen der Softwareentwicklung, der Vernetzung und der Digitalisierung befasst, um bislang noch Was bedeutet das für die Zusammenarbeit mit ungenutzte, aber auch ganz neue Innovationspotenziale der Industrie? zu erschließen. Ein wichtiger Meilenstein für die Zukunft könnte die Etablierung eines Fraunhofer-Leistungszentrums Unser Alleinstellungsmerkmal ist seit jeher unsere heraus- »Vernetzte, adaptive Produktion« sein: In enger Kooperation ragende Kompetenz in nahezu allen Bereichen der Produk- mit unseren Nachbarn, den Fraunhofer-Instituten ILT und tionstechnologie. Mit unserer umfangreichen technischen IME, soll es mit Unterstützung des Landes NRW und eigenen Ausstattung sind wir in der Lage, den Einsatz innovativer Mitteln der Fraunhofer-Gesellschaft noch 2016 am Standort Technologien zu bewerten und zu managen. In unseren Aachen errichtet werden. Den drei Fraunhofer-Instituten kann Geschäftsfeldern erforschen wir mittlerweile vollständige Pro- dies als sehr gute Grundlage für die geplante Beteiligung an zessketten für die Fertigung anspruchsvoller Komponenten und der Exzellenzinitiative der RWTH Aachen dienen. Das neue Produkte führender High-Tech-Branchen. Entscheidend ist, dass Leitmotiv hat uns schon heute in der Außenwahrnehmung – wir die Technologien und Methoden nahezu vollständig model- also bei unseren Kunden – ein klareres Profil gegeben. Aber lieren und realitätsnah simulieren können. So können wir das auch nach innen – also für unsere Mitarbeiter – hat es eine gesamte Fertigungssystem und die zugehörigen Prozesse und große Wirkung, denn Vernetzung und Anpassungsfähigkeit Prozessketten virtuell abbilden. Hier liegt der Schlüssel, der uns sind wichtige Elemente erfolgreicher Forschungsarbeit. befähigt, unsere Technologien in die Welt der Cyber Physical Systems, des Internet of Things, der Big-Data-Analysen sowie Kontakt der Echtzeitfähigkeit anhand realer Produktionen zu erforschen und ihren Nutzen für unsere Kunden zu verifizieren. Oder wie Dr.-Ing. Thomas Bergs MBA es ein Mitglied unseres Kuratoriums formulierte: »Wenn ein Telefon +49 241 8904-105 Forschungsinstitut die Industrie 4.0 auf den Shopfloor bringen [email protected] 27 VERNETZUNG VON TECHNOLOGIEUND PROZESSWISSEN Du rc h Ver n etzu n g vo n A n l a g e n u n d S o f t w a re s y s te m e n , i n te l l i g e n te r R e g e l u n g s s y s te m e u n d S e nsor ik , la ssen sich Tec h n o l o g i e - u n d P ro ze ssi n f o r m a ti o n e n d u rc h g ä n g i g e rfa s s e n u n d b e re i ts te l l e n . D i e e rf orde r liche IT- In f r astr u kt u r, zu m B e i sp i e l i n d u st r i e l l e C l o u d -K o n z e p te fü r S m a rt S e rv i c e s , m i t d e n e n w i r g roße Da t e nmen g en au sw e r t e n u n d e ff i zi e n t n u t ze n k ö n n e n , e rs c h l i e ß e n w i r a l l e i n o d e r g e m e i n s a m m i t u nse re n Koo p erat io n sp a r t n e r n , e t wa a u s d e m Fr a u n h o fe r-N e tz w e rk u n d a n d e r R WT H A a c h e n . Smart Devices in der Produktion und Statusinformationen und kann Rückfragen in der Produktion mit der integrierten Videotelefonie schnell klären. Während sich Smart Devices wie Tablets und Smartphones im Alltag längst etabliert haben, finden sich diese Technologien Datendurchgängige Prozessketten im industriellen Umfeld immer noch nicht im gleichen Maße wieder. Doch vor allem sogenannte »Smart Glasses« lassen Die computerunterstützte Planung und Auslegung von sich in vielen Fertigungsprozessen einsetzen: Mit ihnen können Fertigungsprozessketten ist im Zeitalter von Industrie 4.0 fast Mitarbeitern wichtige Informationen unmittelbar am Ort der nicht mehr wegzudenken. »CAx« – die komplette Palette Wertschöpfung und in Echtzeit bereitgestellt werden, um computergestützter Planung, Entwicklung, Gestaltung, Durchlaufzeiten und Fehlerraten zu verringern. Die Smart- Fertigung und Qualitätssicherung – hat gerade in der jüngsten Glasses-Lösung »oculavis« des Fraunhofer IPT besteht aus Vergangenheit enorm an Flexibilität gewonnen. Ganz im Sinne einer App, der Datenbrille selbst und einer webbasierten Um- der »Mass Customization« müssen sich Fertigungsprozessket- gebung für die Modellierung des Anwendungsszenarios. Im ten dynamisch an Eingaben und Störgrößen anpassen, um das Sichtfeld der Brille können Abläufe detailliert dargestellt und erwünschte Ergebnis zu erzielen. Die wichtigste Voraussetzung mit Zusatzinformationen wie Bildern, Audio- und Videodaten für eine durchgehende CAx-gestützte Fertigung in flexiblen oder 3D-Modellen angereichert werden. Prozessketten ist Datenkonsistenz. Prozessvarianten werden durch die Software automatisch Im Innovationscluster »Adaptive Produktion für Ressourcen- generiert und können konkreten Aufträgen, etwa anhand von effizienz in Energie und Mobilität – AdaM« hat das Fraunhofer QR-Codes oder NFC-Tags, zugeordnet werden. Darüber hinaus IPT die Voraussetzungen für eine adaptive Bearbeitung bietet das System die Möglichkeit, Kontext-Informationen geschaffen und eine durchgängige Bauteil- und Prozessdaten- wie Zeiten, Fehlerberichte oder Verbesserungsvorschläge kette erarbeitet: In einem Produktdatenmodell wurde dafür zu analysieren, um dann Maßnahmen abzuleiten, die den zunächst ein digitales Abbild des realen Bauteils erstellt, das Prozess verbessern. Durch eine Anbindung an das Maschinen- alle zusätzlich erforderlichen Fertigungsinformationen enthält. Kommunikationsprotokoll OPC Unified Architecture erhält der So lässt sich der Fertigungsprozess in einem virtuellen Modell Anwender bei Bedarf Einblick in umfassende Maschinendaten bereits am Arbeitsplatz simulieren, um Informationen über die 28 Eingriffsbedingungen des Fräswerkzeugs zu gewinnen. Das schnellen Prozessoren der Grafikkarte anstelle der Hauptpro- verkürzt die Ramp-up-Dauer und verringert den Aufwand für zessoren herangezogen.Die Grafikprozessoren können eine kostspielige Vorversuche am realen Bauteil. Vielzahl von Berechnungen parallel und voneinander unabhängig durchführen. So lassen sich auch große Datenmengen, Maschine-zu-Maschine-Kommunikation wie sie bei der Wellenfrontmesstechnik aufgezeichnet werden, in Echtzeit auswerten. Störungen in der Abbildung werden Die industrielle Fertigung erfordert auch heute häufig noch durch adaptive Optiken direkt im Mikroskop kompensiert, einen enormen manuellen Arbeitsaufwand: Angefangen bei indem die Abweichungen analysiert und in konkrete der Erstellung von Maschinenprogrammen über die Parame- Aktoranweisungen umgewandelt werden. Auf diese Weise trierung und das Einrichten von Prozessen und Zyklen bis hin entstehen Mikroskopie-Systeme, die sich selbst im laufenden zur manuellen Qualitätskontrolle. Dies verlängert Rüst- und Betrieb korrekt adaptieren. Weitere Anwendungsfelder für Einrichtungszeiten immens und verlangt nach erfahrenen solche umfangreichen Berechnungen sind beispielsweise die Maschinenbedienern, die intuitiv Informationen zwischen Signalverarbeitung in der optischen Kohärenztomographie Prozessschritten transportieren und an Planungssysteme wie (OCT) oder der sogenannte »Pyramidal View« zur Ansicht und MES (Manufacturing Execution Systems) weiterleiten. Analyse großer Bilddaten. Um die Produktion stärker zu vernetzen und adaptiver zu Zukunftstechnologien für die Industrie 4.0 gestalten, entwickelt das Fraunhofer IPT neue Lösungen für die Maschine-zu-Maschine-Kommunikation (M2M). Ziel ist der Vor jeder strategischen Planung steht eine systematische automatisierte Informationsaustausch zwischen Planungssys- Sammlung und Analyse der relevanten Informationen. Dies gilt temen, Produktionsmaschinen und Messgeräten, ohne dass vor allem für die Einführung geeigneter Technologien, etwa dabei ein Mensch regelnd eingreifen muss. für die Fertigung oder wenn Unternehmen sich intern oder extern stärker vernetzen wollen. Gezieltes Scanning, Scouting So stellte das Fraunhofer IPT im transregionalen Sonder- und Monitoring eröffnen neue Handlungsperspektiven, die forschungsbereich SFB/TR4 »Prozessketten zur Replikation Unternehmen vor bösen Überraschungen durch konkurrie- komplexer Optikkomponenten« eine vollständige Datendurch- rende Technologien oder Marktteilnehmer schützen können. gängigkeit entlang der Prozesskette für mikrostrukturierte Risiken durch Substitutionstechnolgien oder Chancen, die sich Freiformoptiken her. Die Prozessschritte und die verschiedenen durch wachsende technologische Reifegrade, günstigere Preise Maschinensysteme der Fertigung, Replikation und Messtechnik oder geringere Kosten ergeben können, lassen sich schnell wurden dazu durchgängig vernetzt und mit entsprechenden und zuverlässig erkennen. Planungssystemen verbunden. Konsistente Datenformate und standardisierte Schnittstellen wie die OPC Unified Architecture Im sogenannten »Industrie-4.0-Audit« bewertet das Fraun- als industrielles M2M-Kommunikationsprotokoll sichern so hofer IPT den Status quo der Produktion und der zugehörigen maschinenübergreifend eine konsequente Vernetzung entlang Wertschöpfungsstrukturen im Unternehmen mit Blick auf der gesamten Prozesskette. Industrie-4.0-Prinzipien wie Digitalisierung, Vernetzung oder Flexibilität. Unnötiger Verbrauch wertvoller Ressourcen wird Big Data: Große Datenmengen effizient verarbeiten dabei ebenso aufgedeckt wie dessen Ursachen. Mit einer systematischen Vorgehensweise zur Identifikation geeigneter Mit der wachsenden Verbreitung von Sensoren und der Technologien werden bereits während des Audits geeignete Vernetzung von Anlagen mit komplexen Softwaresystemen Lösungskonzepte abgeleitet, mit denen sich die Produktion steigt die Datenflut in der Produktion. Doch erst eine struk- adaptiv steuern, optimal vernetzen und dadurch effizienter turierte Datenverarbeitung bietet die Voraussetzungen, um gestalten lässt. wirklich relevante Informationen zu extrahieren und Wissen zu gewinnen. Adaptive optische Systeme für die High-SpeedMikroskopie sind hier ein gutes Beispiel: Sie eignen sich dafür, in kurzer Zeit relevante Informationen aus umfangreichen Messdaten zu ermitteln. Zur Verarbeitung der großen Datenmengen setzt das Fraunhofer IPT auf die Parallelisierung von Rechenoperationen. Für die Auswertung der Mikroskopiedaten werden dabei die 29 ONLINE-/OFFLINE-ADAPTIVITÄT VON PROZESSEN UND PROZESSKETTEN Ad ap t ivität st e h t f ü r e i n e n e u e Fl e xi b i l i tä t v o n F e rti g u n g s p ro z e s s e n u n d P ro z e s s k e tte n , d i e s ich se lbst st än d ig an p a sse n u n d o p t i m i e re n . D a s F ra u n h o fe r I P T u n te rs u c h t, w i e s i c h e i n z e l n e S c h ri tte ode r a uch g esamt e F er t i g u n g sa b l ä u f e vi r t u e l l u n d s i m u l a ti o n s g e s tü tz t p l a n e n u n d i n Ma s c h i n e n , A n l a g e n und S of t w aresyst eme u mse t ze n l a sse n . Produktionskosten durch intelligente Steuerungs- Flexible Produktionssysteme für die »Losgröße 1« algorithmen senken Die individualisierte Medizin stellt den Patienten in den Eine wachsende Variantenvielfalt oder neue Versorgungs- Mittelpunkt und bietet ihm genau angepasste, aber oft konzepte aus der Energiewirtschaft erfordern es, eine Vielzahl auch komplexe und fast immer entsprechend hochpreisige an Informationen schnell und manchmal sogar weltweit Medizinprodukte wie Zahnersatz, Exoprothesen oder bereitzustellen. Das Fraunhofer IPT entwickelt Konzepte, die es Osteosynthese-Material. Die wirtschaftliche Herstellung erlauben, diese Zieldimensionen zu berücksichtigen. Erst durch hochindividualisierter Produkte, also »Losgröße 1«, ist daher die vollständige Verfügbarkeit der entsprechenden Produk- gerade in der Medizintechnik ein wichtiges Ziel. Die zentrale tionsdaten und die Vernetzung von ERP, Maschinen- und Herausforderung für die Produktion ist es hier, die industrielle Betriebsdatenerfassung, Energie-Controlling und MES gewin- und gleichzeitig kostengünstige Fertigung solcher individuellen nen Unternehmen eine bisher nie dagewesene Transparenz Produkte zu ermöglichen. über ihre Produktionsanlagen und -prozesse. Das Fraunhofer IPT arbeitet an Produktionssystemen, die in So erweitert das Fraunhofer IPT im Forschungsprojekt »eMES« Zukunft selbst medizinische Einwegartikel in personalisierter gemeinsam mit seinen Partnern die Produktionsplanung und Form kostengünstig und effizient herstellen können. Das -regelung um eine energieorientierte Auftragsplanung. In Fraunhofer IPT arbeitet im öffentlich geförderten EU-Projekt Verbindung mit Smart Grids erlaubt diese selbst bei steigenden »OpenMind« gemeinsam mit acht Projektpartnern an Produk- Energiekosten noch eine flexible energie- und kosteneffiziente tionssystemen, die in Zukunft individualisierte Führungsdrähte Planung. Um etwa auf Lastspitzen adäquat reagieren zu aus Faserverbundkunststoffen als medizinische Einwegartikel können, sind kurze Reaktionszeiten und Regelkreise erfor- bedarfsgesteuert und dabei kostengünstig und effizient her- derlich. Betriebs- und Maschinendaten, produktbezogene stellen können. Ziel ist es, die Lücke zwischen kostengünstiger Stammdaten und maschinenseitige Energiedaten müssen Massenfertigung und individuell angepasster Einzelfertigung, dafür – möglichst in Echtzeit – zur Verfügung stehen. etwa in Bezug auf besondere mechanische Eigenschaften der Drähte, zu schließen. Zu diesem Zweck werden ERP- und maschinennahe Energiemesssysteme mit dem zentralen MES verknüpft und entspre- Um dieses Ziel zu erreichen, werden bisher getrennte Bearbei- chende Schnittstellen ausgearbeitet. So entsteht Transparenz tungsschritte nun verkettet und in einem automatisierten über den aktuellen Produktionsfortschritt, Kapazitäten und Endlosprozess zusammengefasst. Dies steht keineswegs im Energieverbrauch. Durch die synchronisierte Kommunikation Widerspruch zu den hohen Qualitätsanforderungen, denn mit den Energieversorgern können Unternehmen dann kurz- alle relevanten Systemkomponenten arbeiten untereinander fristig Chancen und Risiken direkter Lastmanagement-Eingriffe vernetzt und sämtliche Prozess- und Produktparameter werden erkennen und für sich nutzen. in einer zentralen Datenbank abgelegt. Auf Grundlage des Prozessmodells und historischer Datensätze werden mit Data Mining Prozessparametersätze für bekannte Produktkonfigurationen laufend optimiert und für neue Produktkonfigurationen abgeleitet. So gelingt eine am akuten Bedarf ausgerichtete adaptive und kostengünstige Produktion bis zur »Losgröße 1«. 30 Selbstoptimierende Produktionsprozesse Intelligente Sensorik für Werkzeugmaschinen Selbstoptimierung ist ein zentrales Steuerungsprinzip adaptiver Die Leistungsfähigkeit von Werkzeugmaschinen beruht in Systeme: Die klassische Prozessregelung wird um autonome starkem Maße auf hochentwickelten elektromechanischen Systeme ergänzt, die sich und ihre Zielgrößen selbstständig im- Baugruppen. Intelligente eingebettete Systeme haben hier mer wieder an die aktuellen Gegebenheiten anpassen – bis hin bisher allerdings noch wenig Einzug gehalten. Eine adaptive zum Einsatz künstlicher Intelligenz. Echtzeit-Informationen, die Produktion lässt sich jedoch erst erreichen, wenn autonome laufend in den Prozess zurückgeführt werden, gewährleisten sensorgestützte Systeme in Werkzeugmaschinen integriert robuste und gleichzeitig flexible Produktionssysteme, selbst in werden. Denn dann können Maschinen und Anlagen auch bei hochdynamischen Fertigungsumgebungen. wechselnden Bedingungen den Produktionsprozess optimal steuern. Durch eine höhere Sensordichte gelingt es schon Ein Anwendungsfeld, in dem das Fraunhofer IPT selbstoptimie- jetzt, eine breite Informationsbasis zu schaffen, mit der die rende Systeme entwickelt und erprobt, ist der Exzellenzcluster eingebetteten Systeme prozessregelnde Aufgaben überneh- »Integrative Produktionstechnik für Hochlohnländer«. Hier men können. untersucht das Fraunhofer IPT gemeinsam mit Instituten und Einrichtungen der RWTH Aachen neue Wege, das So arbeitet das Fraunhofer IPT an intelligenten Sensor- Einsatz- und Leistungsspektrum geschlossener Regelschleifen systemen, die relevante Prozess- und Produktinformationen durch Prinzipien der künstlichen Intelligenz deutlich zu prozessnah in der Maschine erfassen und Regelungssystemen erweitern. Übergeordnetes Ziel ist es, Maschinen und Anlagen zur Verfügung stellen können. Eine zentrale Herausforderung autonomer und intelligenter zu gestalten, um sie flexibler und ist hier noch die prozessnahe Informationsverarbeitung, also robuster gegenüber Störeinflüssen zu machen. Die Fähigkeit die Überführung der Rohdaten in konkrete Informationen über zur Selbstoptimierung bildet hier die Grundlage für eine Prozesskräfte oder Schwingungen. reaktionsfähige Automatisierung. Im Forschungsprojekt »Sens4Tool« entwickelt das Fraunhofer Gemeinsam mit den Forschungspartnern des Exzellenzclusters IPT gemeinsam mit mehreren Industrieunternehmen einen wird das Prinzip der selbstoptimierten Regelung von Pro- multisensorischen Werkzeughalter, der die Messgrößen Kraft, duktionsprozessen auf eine Vielzahl weiterer Anwendungen Momente, Schwingungen und Werkzeugtemperatur direkt übertragen – von der Montage über das Schweißen bis hin im Fertigungsprozess erfasst. Zusätzlich zu den Sensoren wird zur Optimierung von Webstühlen. Ziel der Forschungsarbeiten eine Baugruppe zur Datenverarbeitung in den Werkzeughalter ist dabei stets, den Aufwand der erstmaligen Einrichtung integriert. So lassen sich aus den Rohdaten schon im Werk- der Prozesse deutlich zu reduzieren. Hier konnte eine bisher zeughalter interpretierbare Informationen gewinnen, beispiels- unerreichte Flexibilität erzielt werden – ein wichtiger Schritt weise über Werkzeugverschleiß oder Materialfehler im Bauteil. in Richtung der Automation von Kleinserien und in der Her- Auf diese Weise können die erforderlichen Informationen dem stellung von Einzelstücken. So gewinnen Fertigungsprozesse übergeordneten Regelungssystem schneller und effizienter in starkem Maße an Robustheit und damit auch an Zuverläs- bereitgestellt werden. sigkeit, selbst bei schnell wechselnden Randbedingungen in einem hochflexiblen Fabrikbetrieb. 31 TIEFGEHENDES TECHNOLOGIEVERSTÄNDNIS FÜR DIE HOCHLEISTUNGSPRODUKTION Die t ech n o lo gi sch e n Gre n ze n vo n Fe r t i gu n g s p ro z e s s e n w e i te r a u s z u re i z e n u n d a u f d i e s e We i s e Z e it , Re sso u rc en u n d n i ch t zu l e t zt a u ch K o st e n e i n z u s p a re n i s t e i n v o rra n g i g e s Z i e l d e r A rb e i te n a m Fr a unhof e r IPT. Daf ü r g e st a l t e n wi r Fe r t i g u n g ssyst e m e , -p ro z e s s e u n d -p ro z e s s k e tte n , d i e d i e P ro d u k ti o n le ist ungsfäh ig er u n d e ff i zi e n t e r ma ch e n . Automatisierung in komplexen Produktionsumgebungen Technologien in Grenzbereichen betreiben In einigen Industriezweigen und Anwendungsfeldern sind Mit konsequenter Vernetzung von Software zur Prozess- zentrale Steuerungs- und Überwachungseinrichtungen bis hin simulation, Regelungs-, Steuerungs- und Qualitätsüber- zu kompletten Leitständen bereits essentielle Werkzeuge zur wachungssystemen lassen sich adaptive Regelungskonzepte Vernetzung von Prozessketten, beispielsweise in der kontinu- für Produktionsanlagen umsetzen. Solche Regelungssysteme ierlichen Verfahrenstechnik. Die Industrie 4.0 verspricht eine greifen idealerweise auf das vorhandene Prozesswissen durchgehende Datenerfassung für eine flexible und adaptive zurück und erlauben damit eine hochflexible Fertigung. Steuerung diskreter und hochautomatisierter Prozessabfolgen Durch integrierte Prozesssimulationen lassen sich optimale auch in komplexen Produktionsumgebungen. Ein Beispiel Maschinenparameter ermitteln, auf die Steuerungssysteme dafür ist etwa die Kultivierung lebendiger Zellen. zurückgreifen können. Kostspielige Iterationen am realen Bauteil bis die optimalen Prozessparameter erreicht sind, sind Im Verbundprojekt »StemCellFactory« hat das Fraunhofer dann nicht mehr erforderlich. IPT gemeinsam mit Partnern aus Forschung und Industrie eine vollautomatisierte Produktionsplattform zur Produktion Durch eine ergänzende Online-Qualitätsüberwachung, die von Stammzellen entwickelt. Diese Plattform verfügt über mit dem Regelungssystem verknüpft ist, erhält die Steuerung zahlreiche Komponenten der Qualitätssicherung und der Zell- ein direktes Feedback über den laufenden Prozess und den prozessierung, die über einen zentralen Leitstand miteinander Zustand von Bauteil und Werkzeug. So können Prozesse bis vernetzt sind. Neben den Geräten zur Qualitätssicherung und an ihre Grenzen ausgereizt werden, ohne dabei die Bauteil- Prozessierung verfügt die Plattform über verschiedene Grund- qualität zu gefährden. Die Vernetzung sämtlicher System- und funktionalitäten auf Feldebene und über sicherheitsrelevante Softwarelösungen anhand geeigneter Schnittstellen und Da- Systeme, die mit einer speicherprogrammierbaren Steuerung tenverarbeitung ist dabei eine Grundvoraussetzung. Die Daten versehen sind. Diese wurde als weiteres Modul in die Produk- müssen dazu kontinuierlich und strukturiert in Datenbanken tionsplattform integriert und mit dem Leitstand verbunden. importiert, sortiert und mit geeigneten Analysemethoden ausgewertet werden. Darüber hinaus verfügt die StemCellFactory über verschiedene Logging-Funktionen, die die Datendurchgängigkeit auf Für Wickelanlagen zur Herstellung von Bauteilen aus Prozess-, und Geräteebene sicherstellen. Die Daten werden thermoplastischen Faserverbundkunststoffen entwickelt systematisch erfasst, aufbereitet und abgespeichert. Eine das Fraunhofer IPT im EU-Forschungsprojekt »ambliFibre« anwenderfreundliche Bedienoberfläche zeigt dem Benutzer gemeinsam mit internationalen Partnern beispielhaft solch ein alle relevanten Daten an und unterstützt die Auswertung. Die adaptives Regelungskonzept. Die Anlage soll für die hochflexi- StemCellFactory ist ein Beispiel dafür, wie mit vernetzten, ble Fertigung von Rohren für die Öl- und Gasindustrie ebenso adaptiven Systemen selbst hochindividuelle Produktionsprozes- geeignet sein wie für die Herstellung von Druckbehältern, die se flexibel und effizient gestaltet werden können. im Automobilbereich zum Einsatz kommen. Mit einer Simulationssoftware werden dazu bereits in der Maschine die thermischen Charakteristiken in der 32 Prozesszone untersucht und die Wärmeenergie bestimmt, Die Technologiedatenbank für das Blankpressen von Optiken die für das Wickeln erforderlich ist. Hier muss einerseits eine enthält Informationen sämtlicher vor- und nachgelagerter ausreichende Aufschmelzung des Matrixsystems gewährleistet Prozesse wie der Vorbereitung der Formwerkzeuge durch werden, andererseits ist aber zu vermeiden, dass System und Zerspanprozesse, Werkzeugbeschichtungen, Qualitätsanalysen Werkstoffe während des Fertigungsprozesses überhitzen. Die an der Optik und des Decoatings der Formwerkzeuge. Dafür Maschinensteuerung kann auf Grundlage der Datenanalyse werden alle relevanten Produkt- und Prozessparameter sowie die Leistung der Wärmequelle regeln und anpassen. deren Qualitätsindikatoren in der Technologiedatenbank erfasst. Die Informationen sind eindeutig in Form relationaler Eine kontinuierliche Überwachung der Wickelqualität stellt Datenstrukturen verknüpft und abgelegt – ganz im Sinne einer sicher, dass sich das Produktionssystem der maximalen »Single Source Of Truth«. Ein benutzerfreundliches Frontend Prozessgeschwindigkeit annähern kann, ohne dass die erlaubt über Filterfunktionen eine schnelle Abfrage historischer Produktqualität darunter leidet – ein beachtlicher Produktivi- Datensätze. Um Muster und Abhängigkeiten innerhalb der tätsgewinn. Prozesskette zu identifizieren, werden diese Datensätze anhand einer standardisierten SQL-Datenbank mit einer Data- Produkt- und Prozessoptimierung durch Data Mining Mining-Software, zum Beispiel »RapidMiner«, ausgewertet. und Predictive Analytics So lassen sich mit neuronalen Netzen, Entscheidungsbäumen Automatisierte Systeme zur Erfassung und Analyse von oder Korrelationsanalysen schließlich optimale Parameter, Maschinen-, Werkzeug- und Qualitätsdaten helfen dabei, die Prozessbedingungen und Prozessstrategien zur Steigerung Produkt- und Prozessqualität zu verbessern. Im Kontext von der Effizienz der Fertigung und der Produktqualität ableiten Industrie 4.0 ist hier häufig von der »Single Source Of Truth« und wieder in das System zurückspielen. Die Technologie- die Rede: Alle relevanten Produktionsdaten werden strukturiert datenbank und die anschließenden Analyseverfahren erlauben und genau einmal abgelegt – völlig ohne Redundanzen. es damit, die Produktionsdaten entlang der Prozesskette So lässt sich sicherstellen, dass alle Systeme auf dieselben lückenlos zu erfassen, ganzheitlich zu analysieren und schließ- Daten zugreifen und Informationen über Bauteile, Qualität lich optimale Prozesseinstellungen abzuleiten. Gegenüber und Prozesse stets aktuell, verlässlich und verbindlich sind. konventionellen Ansätzen wie dem »Design of Experiments« Erst auf dieser Grundlage sind detaillierte und zielführende (DoE) steht hier eine deutlich umfangreichere und gründlichere Datenanalysen möglich. Datengrundlage und -qualität bereit, mit der sich sowohl Prozessabhängigkeiten als auch optimale Parameter identifizieren Das Fraunhofer IPT entwickelt und implementiert solche Tech- und analysieren lassen. nologiedatenbanken und entsprechende Auswertungstools für unterschiedliche Technologien und Fertigungsverfahren. Mit der passenden Software zur Datenanalyse lassen sich Wechselwirkungen und Abhängigkeiten innerhalb der gesamten Herstellungskette aufdecken und Optimierungspotenziale ableiten, wie das Beispiel einer Technologiedatenbank für die Herstellung replikativer Optiken zeigt. 33 34 UNSERE GESCHÄFTSFELDER Wer in der Produktionstechnik erfolgreich sein will, muss Indem wir uns laufend mit den aktuellen Fragen und Aufga- immer wieder über die eigenen Grenzen blicken, Verände- ben unserer Projektpartner auseinandersetzen, gewinnen wir rungen schnell erkennen und flexibel mitgestalten. In unseren nicht nur wichtige Impulse für unsere zukünftigen Forschungs- Geschäftsfeldern orientieren wir uns daher besonders an den arbeiten, sondern vergrößern gleichzeitig unser eigenes Know- strategischen Bedarfen verschiedener Branchengruppen. Hier how. Dieser stetige und intensive Austausch versetzt uns in die zeichnet uns ein tiefgehendes Verständnis für die individuellen Lage, im Auftrag unserer Kunden individuelle und innovative Anforderungen und Möglichkeiten der entsprechenden Kun- Lösungen zu entwickeln und zu gestalten. dengruppen aus, sodass wir die Entwicklungen entscheidend vorantreiben können. Eine besonders enge Kooperation verbindet uns hier mit dem Fraunhofer CMI und dem Werkzeugmaschinenlabor WZL der Wir führen in unseren Geschäftsfeldern das breite Kompetenz- RWTH Aachen, die ihre Kompetenzen ebenfalls gewinnbrin- spektrum unserer Fachabteilungen zusammen und können gend in unseren Geschäftsfeldern einbringen. So gelingt es unseren Kunden so durchgängige und bedarfsgerechte Lösun- uns, interdisziplinäre Aufgaben auch über die Grenzen eng gen anbieten. Abhängig von den jeweiligen Schwerpunkten gesteckter Arbeitsgebiete hinweg zu lösen. greifen wir auch auf unser erweitertes Netzwerk zurück und binden die Kompetenzen unserer Partner ein. Aktuelle Informationen über das Angebot unserer Geschäftsfelder für die Industrie finden Sie auf unserer Internetseite unter www.ipt.fraunhofer.de/geschaeftsfelder 35 36 TURBOMASCHINEN Da s F r a u n h o fer IPT e r f o r sch t u n d e n t wi ck e l t i m G e s c h ä fts fe l d » Tu rb o m a s c h i n e n « Te c h n o l o g i e n z u r H e rs t e l l u ng u n d R ep ara t u r vo n K o m p o n e n t e n d e s Tu rb o m a s c h i n e n b a u s fü r d i e L u ftfa h rt, d i e E n e rg i e - und Au t o mo b il- so w ie Öl - u n d G a si n d u st r i e . Ge sch ä fts fe l d l e i te r D a n i e l H e i n e n e rl ä u te rt, w e l c h e te c h n o l ogis c h e n E n tw ic klu n g en i n d e n k o mm e n d e n J a h re n b e s o n d e re s A u g e n m e rk v e rl a n g e n . Welches sind heute die wichtigsten -Systeme (MES) als auch auf der Ebene der CAx-Systeme. technologischen Herausforderungen der Indem wir für unterschiedlichste Produkte durchgängige Turbomaschinenbranche? Datenketten über den gesamten Lebenszyklus sicherstellen, können wir die damit verbundenen Prozesse und Technologien Höhere Effizienz und niedrigere Emissionswerte sind die zen- zur Fertigung und Reparatur maximal flexibel anwenden. tralen Ziele bei der Entwicklung moderner Turbomaschinen. Hier leistet der Einsatz hochwarmfester Werkstoffe, komplexer, Wie wirkt sich eine höhere Online-/Offline- oft dünnwandiger Geometrien und integrierter Komponenten Adaptivität von Prozessen und Prozessketten einen starken Beitrag. Die Herstellung verlangt deshalb auf den Turbomaschinenbau aus? gleichermaßen dynamische wie stabile Prozesse, um eine hohe Oberflächenqualität in akzeptabler Fertigungszeit zu erzielen. Wir arbeiten am Fraunhofer IPT an neuen Methoden der Die Herausforderungen liegen dabei in einer schnellen und Modellmanipulation im CAD, beispielsweise durch Morphing standardisierten Auslegung unterschiedlicher Prozessketten zur der Modellflächen oder protokollieren alle Bauteilgeometrieän- Fertigung der Einzelkomponenten und in der Prozessoptimie- derungen während des gesamten Lebenszyklus mit Hilfe eines rung anhand leistungsfähiger Modelle und Softwaretools. Mit »Digital Twin«. Durch die Kopplung von Modellen und Simu- unseren speziellen Kenntnissen können wir die Unternehmen lationen in der CAx-Umgebung sowie maschinenintegrierte der Branche in allen Belangen unterstützen: vom Umgang Messtechnik sowie die Rückführung der Messdaten in die mit den eingesetzten Werkstoffen über die Auslegung und Prozessplanung und damit in den laufenden Fertigungsprozess Charakterisierung hochdynamischer Werkzeugmaschinen, gelingt es uns, die Fertigung von Turbomaschinenkomponen- dämpfender Spannsysteme und optischer Messtechnik bis ten immer weiter zu optimieren – und den Unternehmen Zeit hin zur Simulation und Modellierung der Einzeltechnologien, und Kosten zu sparen. Adaptive Spannsysteme und eigens für -prozesse und Prozessketten. die speziellen Bedürfnisse der Turbomaschinenbranche ausgelegte Regelungssysteme tragen dazu bei, dass selbst bei den Wie können Unternehmen des Turbomaschinen- meist schwer zu bearbeitenden Werkstoffen und komplexen baus durch die Vernetzung von Technologie- und Geometrien höchste Ansprüche an die Sicherheit der fertigen Prozesswissen profitieren? Komponenten erfüllt werden können. Neue Sensoren, mit denen die realen Geometrien erfasst Kontakt werden, aber auch umfangreiche Simulationen der Fertigungsprozesse erzeugen bei komplexen Werkstücken des Turbo- Dipl.-Ing. Daniel Heinen maschinenbaus riesige Datenmengen. Diese gilt es zu verar- Telefon +49 241 8904-443 beiten und entlang der gesamten Prozesskette immer wieder [email protected] abzugleichen. Datendurchgängigkeit und -konsistenz sind deshalb wichtige Entwicklungsziele, um anpassungsfähige, robuste Prozesse zu erhalten. Das Fraunhofer IPT verfügt hier über ein hohes Maß an Erfahrung aus zahlreichen Forschungs- und Entwicklungsprojekten und über eine enorme Methodenkompetenz, sowohl auf der Ebene der Manufacturing-Execution 37 TURBOMASCHINEN International Center for Turbomachinery Manufacturing Am Ende des ersten Konferenztages bot ein Rundgang zu – Konferenz 2015 41 Prüfständen in den Hallen und Laboren von Fraunhofer ILT und IPT sowie des WZL der RWTH Aachen den Besuchern Höhere Effizienz und niedrigere Emissionswerte waren die der Konferenz die Gelegenheit, sich über laufende Projekte zentralen Ziele bei den technologischen und fertigungstech- und Ergebnisse auszutauschen und traf auf großen Beifall der nischen Entwicklungen, die den rund 240 Teilnehmern der Teilnehmer. Konferenz präsentiert wurden. Diese Veranstaltung war die dritte Ausgabe der ICTM-Konferenz und wurde am 25. und Abschluss des Fraunhofer-Innovationsclusters 26. Februar 2015 von Fraunhofer ILT und IPT in Aachen »Adaptive Produktion für Ressourceneffizienz in Energie organisiert. und Mobilität – AdaM« Hochrangige Experten, vorwiegend aus den Bereichen Ein Großteil der Energieversorgung wird noch für längere Zeit Luft- und Raumfahrt sowie Energiegewinnung, Vertreter von auf fossile Energieträger angewiesen sein, denn erneuerbare Systemlieferanten, die Neuentwicklungen in Praxisanwendun- Energien können die heutigen Bedarfe noch nicht vollständig gen implementieren, sowie Mitglieder von Forschungseinrich- und zuverlässig decken. Für die Automobil-, Flugzeug- und tungen an der Schnittstelle zwischen Entwicklung und Einsatz Energiebranche sind deshalb neue Antriebskonzepte mit von Turbomaschinen leisteten auf der Konferenz ihre Beiträge deutlich reduzierten Emissionswerten und geringem Treibstoff- als Referenten. verbrauch essentiell. Alle Vorträge thematisierten die aktuellen Fortschritte und Ziel des im Juni 2015 beendeten Fraunhofer-Innovations- Tendenzen der Fertigung, aber auch der Wartung, Reparatur clusters »Adaptive Produktion für Ressourceneffizienz in und Überholung von Turbomaschinen, die für Antriebe Energie und Mobilität – AdaM« war es, einen weiteren in Flugzeugen oder die Energiegewinnung in Gas- und Beitrag zur nachhaltigen Steigerung der Ressourceneffizienz in Dampfturbinen eingesetzt werden. Weitere Themen waren Energieversorgung und Mobilität zu leisten. Im Vordergrund die Prozessentwicklung und die Entwicklungsfortschritte in der Entwicklungen standen neue Konzepte und Designs von der Materialwissenschaft sowie eine Zusammenfassung der Turbomaschinenkomponenten mit einem messbar höheren Auswirkungen, die diese Innovationen auf die Fertigung, MRO Wirkungsgrad und niedrigeren CO2-Emissionen im Energie- und Lebenszyklusstrategien der Zukunft haben werden. wandlungsprozess. Erreicht werden sollte dies durch flexible und gleichzeitig robuste Herstellungs- und Reparaturketten Zusätzlich wiesen die Experten auf die Herausforderungen sowie leicht anpassbare Einzeltechnologien für die Produktion und Chancen hin, die die technologischen Fortschritte mit von Turbomaschinen. sich bringen: Einerseits bergen 3D-Design sowie neue Konstruktionsansätze, Fertigungs-Tools und Materialien eine Reihe Die entwickelten Technologien und Methoden wurden an von Hindernissen für die effektive Integration in bestehende verschiedenen Bauteilen demonstriert. Zwei Komponenten oder neue Fertigungsstrategien. Andererseits bieten diese mit außerordentlicher Geometriekomplexität standen hier im Lösungen, wenn sie erfolgreich integriert werden, auch Fokus: das »Leitschaufelcluster« und die »Multi-BliR«. Beide überzeugende Vorteile im Hinblick auf die Effizienz. Demonstratoren dienten dazu, übergreifende Prozessketten zu etablieren, zu optimieren und zu demonstrieren. Es kamen 38 jeweils unterschiedliche Einzeltechnologien aus verschiedenen Fraunhofer und RWTH Aachen starten das ICTM Inter- Teilprojekten zur Anwendung. Anhand des Demonstrators national Center for Turbomaschinery Manufacturing »Leitschaufelcluster« wurde eine Fertigungsprozesskette vom Design über die generative Fertigung mittels Selective Fraunhofer IPT und ILT sowie das WZL und der Lehrstuhl für Laser Melting SLM bis zur Nachbearbeitung untersucht und Lasertechnik LLT der RWTH Aachen starteten am 28. Oktober umgesetzt. Mit einer kombinierten Bewertungsmethodik 2015 in Aachen mit 26 renommierten Industriepartnern das wurden unterschiedliche Prozessketten aus Design- und aus »ICTM – International Center for Turbomachinery Manufac- Fertigungssicht bewertet und durch Verbrauchsmessungen turing«. Im Mittelpunkt des Centers steht die Forschung rund hinsichtlich ihres Energie- und Ressourcenverbrauchs um die Reparatur und Herstellung von Turbomaschinen. Das untersucht. Durch SLM konnte ein neues Design für ein ICTM Aachen soll Innovationen beschleunigen, Experten Verdichterstatorsegment entwickelt werden, das das Potenzial zusammenbringen, Kräfte bündeln und für Exzellenz in der zur Reduzierung von CO2-Emmission bietet. Das Beispiel der vorwettbewerblichen Forschung bürgen, so das erklärte Ziel Prozesskette »Multi-BliR« zeigte die adaptive Kombination von der ICTM-Industriepartner. Zu den Industriepartnern des Einzeltechnologien zur Fertigung und Reparatur. Die erfolgrei- neuen Netzwerks zählen Turbinenhersteller, Konzerne und che Demonstration einer Reparatur mehrstufiger Verdichter- Mittelständler, die gemeinsam alle Bereiche der Prozesskette bauteile ist dabei eine Grundvoraussetzung zur Verlängerung abdecken. des Lebenszykluses von Turbomaschinenbauteilen. Das Center fußt auf dem erworbenen Wissen aus den Die Entwicklungsarbeiten standen in enger Kooperation Innovationsclustern »TurPro« und »AdaM« sowie der engen mit führenden Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen wie Zusammenarbeit der beteiligten wissenschaftlichen Einrich- Siemens Power Generation in Mülheim an der Ruhr und tungen. Ziel des ICTM Aachen ist es, durch die langfristige Zu- MAN Diesel & Turbo SE in Oberhausen sowie mit zahlreichen sammenarbeit mit der Industrie technologische Innovationen kleinen und mittleren Unternehmen als Zulieferer. Für die zielgerichtet zu entwickeln und in industrielle Anwendungen beteiligten OEMs und Zulieferer im Wirtschaftsraum NRW bot zu überführen. das Projekt eine einzigartige Plattform, die dazu beiträgt, die Wettbewerbsposition des Landes NRW und der beteiligten Dem ICTM Aachen steht ein zehnköpfiger Lenkungskreis aus Unternehmen nachhaltig zu sichern. Diese soll nun auch Vertretern der Industrieunternehmen und der Forschungsins- weitergeführt und ausgebaut werden. Die Finanzierung des titute vor. Das Center bearbeitet zunächst zehn gemeinsame Fraunhofer-Innovationsclusters stammte mit fünf Mio. Euro Forschungsprojekte mit einem Budget von rund 500 000 Euro. aus Mitteln der beteiligten Partnerunternehmen; jeweils Das Forschungszentrum startet damit ohne jegliche staatliche zweieinhalb Mio. Euro steuerten das Land NRW (Förderkenn- Förderung und gehört so zu den wenigen selbstständigen zeichen PRO/0042) und die Fraunhofer-Gesellschaft bei. Netzwerken, die aus den sehr erfolgreichen FraunhoferInnovationsclustern hervorgingen. Ursprünglich mit dem Fokus Der Erfolg der Kooperation von Forschungseinrichtungen auf Flugzeugturbinen gestartet, wurde das Forschungsgebiet und Unternehmen sowie die wachsende Nachfrage nach dann auf die Herstellung von Turbinen für die Energie-, Öl-/ Forschungskooperation und Technologieentwicklung bilden Gas- und Automobilindustrie ausgeweitet. die Basis für die Gründung des »ICTM – International Center for Turbomachinery Manufacturing« in Aachen. 39 40 LEICHTBAU-PRODUKTIONSTECHNIK I m G e sc h äf t sfeld » L e i ch t b a u - P ro d u k t i o n st e ch n i k « e n tw i c k e l t d a s F ra u n h o fe r I P T n e u e L ö s u n g e n z u r G roßs e r i e n p ro d u ktio n vo n Le i ch t b a u k o mp o n e n t e n f ü r e i n e V i e l z a h l v o n I n d u s tri e z w e i g e n – v o n d e r A u to m o bili n d u s t rie ü b er d ie Luf t - u n d R a u m f a h r t b i s zu r Ö l - u n d G a s fö rd e ru n g . G e s c h ä fts fe l d l e i te r R a m o n K re u tze r e r k l ä r t, w ar u m L eicht b a u i n zwi sch e n l ä n g st k e i n H y p e m e h r i s t, s o n d e r n e i n Tre n d , d e n U n te r n e h m e n d i e s e r B r an ch en n ic h t ve r sch l a f e n d ü r f e n . Warum liegt der Leichtbau heute so im Trend und in der Produktion erhoben, sondern auch aus den Produkten wie können Unternehmen dieser Herausforderung im Feld in die Produktion zurückgeführt werden. Man spricht begegnen? hier auch von einem »Digitalen Schatten«, einem virtuellen Abbild, entweder der Produktion oder des Produkts. Um einen Der Leichtbau ist in den vergangenen Jahren zu einem solchen digitalen Schatten zu erzeugen, können beispielsweise absoluten Trendthema gereift: Ein gewachsenes Bewusstsein optische Fasern sowie ein entsprechendes Messystem in für Umwelt, Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz stehen einen Faserverbund integriert werden. Die erhobenen Daten mit der Energiewende nicht nur bei der Politik, sondern auch ermöglichen neben einer umfassenden Bauteilüberwachung bei den Unternehmen weit oben auf der Agenda. Das betrifft auch das »Lernen in der Produktion« zur Optimierung der vor allem Branchen wie die Luftfahrt und Automobilindustrie, Fertigungsprozesse. die auf die Gewichteinsparung setzen. Aber auch Branchen, bei denen es auf reine Performance ankommt, wie die Was müssen Unternehmen tun, um hochwertige Öl- und Gasindustrie, profitieren: Diese können etwa mit Leichtbau-Produkte bezahlbar fertigen zu können? Riser-Systemen aus faserverstärkten Kunststoffen bis zu 3000 Meter in den Ultra-Deep-Water-Förderbereich vordringen. Das Der Automatisierungsgrad in der Produktion mit FVK ist heute gelingt, weil Rohre aus FVK ein geringes Gewicht und eine noch vergleichsweise gering, die Nachfrage nach individuellen hohe, gezielt auf unterschiedliche Belastungsrichtungen ein- Produkten bis zur »Losgröße 1« zu bezahlbaren Preisen jedoch stellbare Festigkeit mit chemischer Beständigkeit vereinen. Am hoch. Viele Unternehmen müssen jetzt zwei Schritte auf Fraunhofer IPT entwickeln wir Prozesse, Anlagen, Werkzeuge einmal gehen: Sie müssen ihre Produktion automatisieren, um und Software für die Verarbeitung faserverstärkter Kunststof- in der Serie Reproduzierbarkeit zu gewährleisten, Ausschuss fe, wie das Fügen, Umformen, Trennen und die Handhabung, zu verringern und so Kosten zu senken. Gleichzeitig müssen aber auch für die Qualitätssicherung. So befähigen wir unsere sie ihre Produktionsprozesse adaptiv an wechselnde Anforde- Kunden, Faserverbundwerkstoffe, Hochleistungsmetalle, Kera- rungen anpassen können. Das stellt gerade kleine und mittlere miken und Multimaterialsysteme in innovative Serienprodukte Unternehmen vor große Herausforderungen. Mit unserem zu integrieren. Geschäftsfeld »Leichtbau-Produktionstechnik« unterstützen wir Unternehmen dabei, Leichtbauprodukte in Serie zu Was bedeutet Industrie 4.0 für die Herstellung fertigen und damit effiziente, umweltschonendere Produkte von Leichtbau-Produkten? wirtschaftlich und für den Endkunden bezahlbar zu produzieren. Durch das Aachener Zentrum für integrativen Leichtbau Die Industrie 4.0 liefert den Schlüssel zur bezahlbaren Massen- (AZL) sind wir in ein Netzwerk mit mehr als 60 internationalen fertigung von Leichtbauprodukten, indem sie hilft, Ausschuss Unternehmen eingebunden und direkter Entwicklungspartner zu reduzieren – durch stabile und reproduzierbare Fertigungs- für die Leichtbauindustrie. prozesse. Gerade bei FVK ist das eine große Herausforderung, denn der Werkstoff entsteht erst im Produktionsprozess aus Kontakt Halbzeug und Matrixmaterial. Die unzähligen Kombinationsmöglichkeiten bringen eine hohe Varianz in den Prozessen Ramon Kreutzer M.Sc. mit sich und erschweren die Reproduzierbarkeit. Mithilfe der Telefon +49 241 8904-507 zunehmenden Vernetzung können Daten nicht nur bereits [email protected] 41 LEICHTBAU-PRODUKTIONSTECHNIK Multi-Material-Head: Systemlösung für die automatisier- wird – liefert das Fraunhofer IPT auf Wunsch als Gesamtsystem te Verarbeitung von Faserverbundkunststoffen an die Anwender des Multi-Material-Head. Für die automatisierte Verarbeitung aller gängigen unidirek- Das Fraunhofer IPT unterstützt Industriekunden im gesamten tionalen Halbzeugmaterialien aus Faserverbundkunststoffen Prozess: von der Fertigung anwendungsnaher Demonstrator- hat das Fraunhofer IPT ein roboterbasiertes Fiber-Placement- bauteile, Anlagenkonzeption und Prozessentwicklung über System entwickelt: den Multi-Material-Head. Auf der Konstruktion und Aufbau des individuellen Gesamtsystems europäischen Leitmesse für Faserverbundtechnologien, der bis zur Inbetriebnahme. Neben der Implementierung von JEC Europe 2015 in Paris, präsentierte das Institut vom 10. bis Industrie-Standard-Steuerungshardware und -software bietet 12. März 2015 das flexible und modulare System als indivi- das Fraunhofer IPT Anwendern zudem eine ausführliche dualisierbare Systemlösung für die Produktion von Kleinserien Schulung vor Ort. sowie für Forschungs- und Entwicklungsarbeiten. Automatisierte Herstellung individuell angepasster Der Multi-Material-Head ist als individualisierbare System- Organobleche für den Leichtbau lösung erhältlich und bietet alle erforderlichen Komponenten für die Verarbeitung von Halbzeugen aus Faserverbundkunst- Bei der Herstellung belastungsfähiger Bauteile aus Organo- stoffen. Das System ist in der Lage, sowohl thermoplastische blechen aus Faserverbundwerkstoffen, beispielsweise für den Tapes und duroplastische Prepregs als auch Dry-Fiber-Rovings Automobil-, Flugzeug- und Maschinenbau, fällt heute oft ein zu verarbeiten. Dazu kann das Fiber-Placement-System mit hoher Anteil an Verschnitt an. Um hier wertvolle Ressourcen unterschiedlichen Wärmequellen – vor allem Heißluftsystemen, zu sparen, hat das Fraunhofer IPT im Forschungsprojekt Infrarotstrahlern oder Laser – ausgestattet werden. Der »E-Profit« gemeinsam mit Partnern eine neue, automatisierte Multi-Material-Head lässt sich schnell und kostengünstig in Produktionsanlage entwickelt: Damit lassen sich belastungs- bestehende Anlagen integrieren und kann an unterschiedliche optimierte Organobleche mit weniger Verschnitt herstellen. Anforderungen angepasst werden. Er eignet sich damit besonders für die Produktion von Kleinserien oder auch für das Organobleche sind Kunststoff-Halbzeuge aus Fasergeweben, schnelle Umrüsten zu Forschungs- und Entwicklungszwecken. die in eine thermoplastische Kunststoffmatrix eingebettet sind. Sie lassen sich durch Erwärmung leicht umformen und In Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IPT können gegenüber vielen herkömmlichen Leichtbauwerkstoffen deut- Kunden die einzelnen Komponenten und Module für eigene lich schneller, ressourcenschonender und energiesparender Fertigungsumgebungen passend auswählen. So lässt sich der verarbeiten – bei gleichen oder sogar besseren technischen Multi-Material-Head als Endeffektor an allen marktüblichen Bauteileigenschaften. Ein automatisiertes System für die Her- Robotern und Portalsystemen einsetzen. Zur Herstellung von stellung belastungs- und verschnittoptimierter Organobleche Hohlprofilen oder Laminaten aus faserverstärkten Kunststoffen aus thermoplastischen Tapes war jedoch bisher am Markt nicht können Wickelachsen oder auch Ablegeformen ergänzt erhältlich. werden. Zusätzlich berät das Fraunhofer IPT zum Einsatz von Laserschutzkabinen. Diese optionalen Module – einschließlich Mit der neuen Anlage aus dem Projekt »E-Profit« können nun Roboter, Wickelachsen und Ablegeformen sowie geeigneten sowohl Kohlenstoff- als auch Glasfasertapes mit verschiedenen Laserschutzkabinen, wenn ein Laser als Heizquelle genutzt Matrixmaterialien kombiniert werden. Die Laminate lassen sich 42 durch beliebig einstellbare Faserorientierungen genau an den bare Schäden in Rotorblättern von Windenergieanlagen gilt jeweiligen Anwendungsfall und die gewünschte Belastbarkeit es frühzeitig aufzuspüren, um ein plötzliches Versagen des anpassen. Damit gelingt erstmals eine vollständig automa- Bauteils und damit schwere Unfälle zu vermeiden. Vor allem tisierte Herstellung belastungs- und verschnittoptimierter bei Bauteilen aus kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffen Organobleche einschließlich Umformung, Funktionalisierung (CFK) mit komplexen Geometrien und Faserlagen lassen sich und Besäumung. Dehnungen und Spannungen im Bauteilinneren anhand von Finite-Elemente-Methoden nur schwer vorhersagen. Solche Die sichere und robuste Anlage, die das Fraunhofer IPT Vorhersagen sind noch dazu, abhängig von der tatsächlichen gemeinsam mit seinen Projektpartnern entwickelt hat, nutzt Belastung des Bauteils, oft sehr ungenau. Infrarotstrahler als Wärmequelle zum Verschweißen der einzelnen Lagen und kommt ohne Zusatzausrüstung wie Roboter Mit der optischen Frequenzbereichsreflektometrie lassen sich oder Umhausungen aus. Sie arbeitet bereits heute mit Ablage- anhand optischer Fasern Dehnungs- und Temperaturände- geschwindigkeiten bis zu 1 m/s und kann Organobleche mit rungen unter der Oberfläche messen. So können in Bauteilen einer Gesamtbreite von derzeit maximal 1 Meter herstellen. Da aus Faserverbundwerkstoffen Schädigungen und Belastungen die Konsolidierung schon im Herstellungsprozess inbegriffen sichtbar gemacht werden. Ein hoher Verkabelungsaufwand ist, entfällt außerdem dieser nachgelagerte Prozessschritt. wie bei Dehnungsmessstreifen ist für faseroptische Mess- Durch ihre variable, flächige Konsolidierstrecke eignet sich die verfahren nicht erforderlich, denn eine einzelne Sensorfaser Anlage damit für eine große Vielfalt an Einsatzfeldern. unterstützt bis zu mehrere Millionen Messstellen. Die geringen Durchmesser optischer Fasern in der Größenordnung eines Die neue Anlage wurde im Rahmen des Forschungsprojekts menschlichen Haares erlauben es, schon während der Ferti- »E-Profit – Energieeffiziente Produktion funktionsintegrierter gung Sensoren in das Material einzubetten, beispielsweise in thermoplastischer Faserverbundbauteile« entwickelt und vom Faserverbundwerkstoffe, Werkstoffverbunde oder Klebe- und 22. bis 24. September 2015 auf der Sonderfläche »Industry Fügespalte. meets Science« während der Composites Europe in Stuttgart erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Das Projekt wurde mit Faseroptische Sensoren zur Strukturüberwachung können Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung frühzeitig innere und äußere Schäden anzeigen, wenn ein (BMBF) im Rahmenkonzept »Forschung für die Produktion von Bauteil zu versagen droht. Messungen in kurzen, mittleren morgen« gefördert und vom Projektträger Karlsruhe (PTKA) und langen Zeiträumen erlauben es, unter realen Bedingungen betreut. ein gründlicheres Verständnis der Belastungen und Alterungserscheinungen der Struktur zu erlangen. Verbesserte Form- Strukturüberwachung von Leichtbaukomponenten geometrien, ein zielgerichteter Materialeinsatz und angepasste Produktionsverfahren auf Basis von Messdaten versprechen Strukturveränderungen innerhalb von Leichtbaukompo- Material- und Kosteneinsparungen und damit insgesamt eine nenten zu messen war lange Zeit nur mit Ultraschall- oder höhere Ressourceneffizienz. tomografischen Verfahren möglich. Dabei spielen intakte Strukturen in vielen Bereichen der Industrie und sogar im Alltag eine oft lebenswichtige Rolle: Verborgene Defekte in Flugzeugstrukturen und Automobilkarosserien oder unsicht43 44 WERKZEUGBAU Da s G esc h äf t sfeld » We r k ze u g b a u « d e s Fr a u n h o fe r I P T b i e te t U n te r n e h m e n , Z u l i e fe re r n u n d K u n d e n de s We r k z eu g - u n d Fo rm e n b a u s g a n zh e i t l i ch e Lö su n g e n , d a m i t d i e s e d i e v i e lfä l ti g e n H e ra u s fo rd e ru n g e n i hre r B r a n c he erf o lg reic h b e wä l t i g e n . Ge sch ä f t sf e l d l e i te r Mo ri tz Wo l l b ri n k z e i g t a u f, w i e We rk z e u g b a u b e tri ebe p ro f i t i e ren , d ie ih re Fe r t i g u n g ve r n e t zt u n d a d a p ti v g e s ta l te n . Welche Chancen bietet eine stärkere Vernetzung auf ein Bauteil projiziert wird. Oder bei der Montage kom- im Werkzeugbau? plexer Werkzeuge, indem angezeigt wird, welches Teil wo und wie montiert werden muss. Nicht zuletzt bieten auch die Der Werkzeugbau kann hier sowohl aus technologischer als additiven Technologien hohes Potenzial für mehr Flexibilität in auch aus organisatorischer Sicht an Wettbewerbsfähigkeit Herstellung und Reparatur, die wir für jeden Anwendungsfall gewinnen: Mit mobiler Kommunikation, kompakter Sensorik individuell mit unseren Kunden prüfen. und modernen Fertigungsleitsystemen werden Abläufe in den Unternehmen transparent und flexibel – in Echtzeit. Das Wie kann das Fraunhofer IPT die Unternehmen ist für den Werkzeugbau eine große Chance. Werkzeug- dabei unterstützen und beraten? integrierte Sensorik hilft beispielsweise, Wartungszeitpunkte vorherzusagen, schützt vor Fehlbedienung und ermöglicht es, Wir kennen und beraten die Branche seit vielen Jahren, sodass bei der Instandhaltung die richtigen Schritte einzuleiten. Data wir in die Projekte mit unseren Kunden ein tiefgreifendes Mining ist für den Werkzeugbau hochinteressant, weil hier Technologieverständnis einbringen können. Hier greifen trotz Unikatfertigung Vergleichbarkeit geschaffen wird: Die wir auf eine Benchmarking-Datenbank mit mehr als 1000 Unternehmen können Muster in einem sehr diversifizierten aktuellen Datensätzen internationaler Werkzeugbaubetriebe Bauteilspektrum erkennen, Prozesse organisatorisch wie auch zurück. Bei konkreten Technologien, zum Beispiel der technologisch optimieren und die Bauteilqualität verbessen. Hartmetallzerspanung, nutzen wir unseren Maschinenpark zur Darüber hinaus hilft die Vernetzung von Kunden und Lieferan- Untersuchung optimaler Zerspanparameter und Schnittdaten ten, Liefertermine in verteilten Fertigungsnetzwerken genau sowie zur Ermittlung passender Fräswerkzeuggeometrien zu planen und durch transparente Arbeits- und Ressourcen- und Aspekten der Spanbildung. Wir beraten unsere Kunden planung freie Kapazitäten besser zu nutzen. Das verkürzt fundiert zu Einzeltechnologien wie Fräsen, Senkerosion, die Durchlaufzeiten und erlaubt einen längeren produktiven Drahtfunkenerosion, Drehen und Schleifen und unterstützen Einsatz von Werkzeugen in der Serienfertigung. sie, ihre Prozessgrenzen zu erweitern. Von den Einzeltechnologien abgesehen ist es natürlich wichtig, die Prozesskette mit Welche neuen Technologien helfen dem Werk ihren Wechselwirkungen grundlegend zu verstehen, da am zeugbau, schneller und flexibler zu werden? Ende das Gesamtergebnis – das Werkzeug – zählt. Durch die Zusammenarbeit mit dem WZL der RWTH Aachen und der Eine große Herausforderung für den Werkzeugbau ist seine WBA Aachener Werkzeugbau-Akademie können wir unseren Einbindung in die Produktentstehung. Das ist zwar prinzipiell Kunden standardisierte und individuelle Angebote machen, wünschenswert, aber oft müssen späte Designänderungen des durch die ihr Unternehmen fit für den globalen Wettbewerb Produkts eben doch noch im Werkzeug berücksichtigt werden. wird. Datendurchgängigkeit in der gesamten Prozesskette – von der Konstruktion über CAM-Programmierung und Fertigung Kontakt bis zur Qualitätssicherung – ist dafür Pflicht. Mit einer guten Datenbasis können Unternehmen auch von den aktuellen Moritz Wollbrink M.Sc. Entwicklungen der Virtual oder Augmented Reality profitieren: Telefon +49 241 8904-231 AR-Brillen können beispielsweise die Fertigungsmesstechnik [email protected] unterstützen, indem die Soll-Kontur noch in der Fräsmaschine 45 WERKZEUGBAU Automatisiertes Polieren im Formenbau Das IntegFINISH-System wurde schließlich in der Produktion auf Fräsmaschine implementiert und zeigte bei der auto- Die Prozesskette zur Herstellung von Werkzeugen und matisierten Feinbearbeitung eine Oberflächenverbesserung Formen aus Stahl oder Gusseisen umfasst typischerweise die nach dem Schlichtfräsen (Ra > 1 μm) auf Rauheitswerte Herstellung der Form durch mechanisches CNC-Fräsen und von Ra < 0,1 μm. Zudem reduzierte sich die Prozesszeit im anschließende Finishbearbeitung durch manuelles Polieren. Vergleich zur manuellen Feinbearbeitung bis zu 50 Prozent. Die Feinbearbeitung ist dabei als einziger Schritt in der Pro- Die erzielte matt-glänzende »Strichpolitur« entspricht bereits zesskette nicht automatisiert und macht rund 50 Prozent der den Qualitätsanforderungen zahlreicher Umform-, Stanz- oder Fertigungszeit und 15 Prozent der gesamten Werkzeugkosten Biegewerkzeuge. Das Konsortium erwartet aufgrund dieser aus. Das Polierergebnis – Qualität und Bearbeitungsdauer – vielversprechenden Ergebnisse und der daraus resultierenden hängt damit stark vom individuellen Können des Handwerkers Vorteile für die Anwender eine rasche Verbreitung der ab, ist aber sehr zeitaufwändig, oft gesundheitsbelastend und IntegFINISH-Lösung in produzierenden Unternehmen. erfordert großes handwerkliches Geschick. Das Fraunhofer IPT hat deshalb gemeinsam mit vier Industriepartnern im Mikrostrukturen zur Formentlüftung für den öffentlich geförderten Forschungsprojekt »IntegFINISH« einen Kunststoffspritzguss Prozess entwickelt, der heute schon einen großen Teil der Handarbeit in die Fräsmaschine verlagern und so automatisie- Mit Spritzgießverfahren lassen sich kostengünstig große ren kann. Das Projektergebnis zeigt, dass durch Nutzung von Mengen an Kunststoffprodukten in hoher Qualität herstellen Kapazitäten bereits vorhandener Fräsmaschinen Polierprozesse – allerdings nur, wenn die eingespritzte Kunststoffmasse das automatisiert und zur Finishbearbeitung von Werkzeugen und Formwerkzeug vollständig ausfüllt und das fertig abgeformte Formen erfolgreich angewendet werden können. Bauteil keine Oberflächenfehler aufweist. Darauf hat die Formentlüftung einen entscheidenden Einfluss. Das Fraunhofer Im Projekt erprobten die Partner zunächst diverse vorhan- IPT untersucht deshalb in einem Forschungsprojekt gemeinsam dene Polierwerkzeuge an Werkstücken aus Flachstahl. Die mit drei Industriepartnern, wie sich durch Mikrostrukturen die Prozessentwicklung erfolgte dann am Fraunhofer IPT durch Entlüftung von Spritzgießwerkzeugen verbessern lässt. Einsatz und Untersuchung der entwickelten Komponenten in Werkzeugmaschinen. Messungen der Spindelanpresskraft Ziel des Forschungs- und Entwicklungsprojekts »VentOpt« ist und -drehzahl, der Oberflächenrauheit und des zerspanten es, eine Formentlüftung durch funktionale Mikrostrukturen in Volumens nach Einsatz der Werkzeuge sowie Untersuchungen der Trennebene des Werkzeugs zu erreichen und eine Simu- zur Eignung der CAM-Software zeigten die Eignung der lationssoftware weiter zu entwickeln, mit der sich passende entwickelten Komponenten und Systeme. Anhand der Entlüftungsstrukturen anwendungsgerecht auslegen lassen. Messung und Analyse der Oberflächenqualität eines Demons- Hier sollen Erkenntnisse über die Gestaltung, Dimensionierung tratorbauteils, das zunächst gefräst und anschließend manuell und Funktionsweise unterschiedlicher Entlüftungsstrukturen poliert wurde, wurden Zielparameter für die Automatisierung einfließen, die alle wichtigen Prozessparameter wie Fülldruck, ermittelt. Das Polierergebnis wurde nach der Bearbeitung mit Werkzeugtemperatur und die Eigenschaften des eingesetzten dem IntegFINISH-System hinsichtlich Oberflächenqualität, Kunststoffmaterials einbeziehen. zerspantem Volumen und Polierwerkzeugverschleiß beurteilt. 46 Da nur die Luft und nicht der flüssige Kunststoff beim Füllvor- außerdem die Phoenix Contact GmbH & Co. KG aus gang aus der Form entweichen darf, müssen die komplexen Blomberg sowie den Werkzeugbau der ZF Friedrichshafen AG und filigranen Entlüftungsstrukturen präzise in die Trennebene aus Schweinfurt, Gesamtsieger des Jahres 2012, mit einer des Formwerkzeugs eingebracht werden. Das Fraunhofer IPT Urkunde aus. setzt dafür das Laserstrahlstrukturieren ein. Um bereits während der Werkzeugkonstruktion die Auslegung der Entlüftung Gewinner in der Kategorie »Interner Werkzeugbau unter zu berücksichtigen, entwickeln die Partner im Projekt ein Soft- 50 Mitarbeiter« wurde die Kirchhoff Automotive Deutschland waremodul, das geeignete Entlüftungsstrukturen vorschlagen GmbH aus Attendorn im Sauerland. Als weitere Finalisten in sowie Position und Anzahl der Öffnungen im Werkzeugmodell der Kategorie »Interner Werkzeugbau unter 50 Mitarbeiter« anzeigen kann. Die Simulationsergebnisse überprüfen die wurden die Festo Polymer GmbH aus St. Ingbert, die Hilti Projektpartner anhand eines speziellen Spritzgießwerkzeugs, Aktiengesellschaft aus Schaan in Liechtenstein und die Huf das mit Temperatur- und Drucksensoren ausgerüstet ist. Die Tools GmbH aus Velbert ausgezeichnet. Kunststoffprodukte, die mit den neuen mikrostrukturierten Werkzeugen hergestellt werden, sind im Idealfall gratfrei und Den Sieg in der Kategorie »Externer Werkzeugbau unter von deutlich besserer Oberflächen- und Bauteilqualität. 50 Mitarbeiter« trug die Wiro Präzisions-Werkzeugbau GmbH & Co. KG aus Olpe im Sauerland nach Hause. Als weitere Das KMU-innovativ-Verbundvorhaben »VentOpt«, in dem die Teilnehmer hatten es die Croner Präzisionsformenbau GmbH Unternehmen Simcon kunststofftechnische Software GmbH, aus Sachsen bei Ansbach, die Hanns Engl Werkzeugbau O.H.G FKT Formenbau und Kunststofftechnik GmbH und Komos aus Bozen in Italien sowie die Wesko GmbH aus Stollberg GmbH mit dem Fraunhofer IPT zusammenarbeiten, wird unter im Erzgebirge bis ins Finale geschafft. Bester »Externer dem Förderkennzeichen 02PK2371 durch das Bundesministeri- Werkzeugbau über 50 Mitarbeiter« wurde die Meissner AG um für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. aus Biedenkopf-Wallau an der Lahn. Weiterer Finalist in dieser Kategorie war die Fischer GmbH aus Geringswalde in Sachsen. Wettbewerb »Excellence in Production« kürte Audi AG zum »Werkzeugbau des Jahres 2015« Das Fraunhofer IPT und das WZL der RWTH Aachen ermittelten gemeinsam mit einer fachkundigen Jury die besten Erneut stellte der interne Werkzeugbau der Audi AG im Werkzeug- und Formenbau-Betriebe in vier Kategorien auf Jahr 2015 den Gesamtsieger des Branchenwettbewerbs der Grundlage eines ausführlichen Vergleichs und besuchten »Excellence in Production«. Während der feierlichen Abend- diese vor Ort: Die zehn Juroren aus Industrie, Politik und veranstaltung im Rahmen des internationalen Kolloquiums Wissenschaft bestimmten dann die 13 Finalisten, die Katego- »Werkzeugbau mit Zukunft« nahm Michael Breme als Leiter riesieger sowie den Gesamtsieger. Insgesamt hatten sich 295 des Audi-Werkzeugbaus den begehrten Pokal im Krönungssaal Werkzeug- und Formenbau-Betriebe am Wettbewerb beteiligt. des Aachener Rathauses vor rund 280 Zuschauern entgegen. Der Wettbewerb »Excellence in Production« fand 2015 bereits zum zwölften Mal statt. Am Tag nach der Preisverleihung stell- Neben dem Gesamtsieg gewann Audi auch die Auszeichnung ten ausgewählte Unternehmen ihre Erfolgsstrategien auf dem in der Kategorie »Interner Werkzeugbau über 50 Mitarbeiter«. 15. Internationalen Kolloquium »Werkzeugbau mit Zukunft« Als weitere Finalisten dieser Kategorie zeichnete die Jury im Aachener Quellenhof vor. 47 48 OPTIK I m G e sch äft sfeld » O p t i k « b e sch ä f t i g t si ch d a s F ra u n h o fe r I P T m i t d e r F e rti g u n g , E rp ro b u n g u n d Mo n ta ge k o m p l e x er Hig h - En d - O p t i k e n u n d o p t i sch e r S y s te m e . R e i k K ra p p i g l e i te t d a s G e s c h ä fts fe l d u n d s p ri cht ü b e r d ie Tren d s u n d A n f o rd e r u n g e n , d i e d e r Op ti k b ra n c h e i n d e n k o m m e n d e n Ja h re n b e g e g n e n w e rd e n. Welche Trends bestimmen in den kommenden anspruchsvollen Werkstoffen in engsten Toleranzen zu fertigen Jahren die Optikproduktion? und seine Prozesse im Grenzbereich zuverlässig zu betreiben, der ist auch für die Zukunft der Optik gut aufgestellt. Ungebrochen ist der Trend zu immer kompakteren optischen Systemen mit hoher Funktionsintegration und wachsender Wie können Unternehmen mit der wachsenden Leistungsdichte, etwa bei Konsumgütern wie Mobiltelefonen Dynamik des Marktes umgehen? und Kameras, aber auch bei hochwertigen Industriegütern für die Lasertechnik oder Telekommunikation. Oft treffen Seit vielen Jahren sprechen wir von Prozess- und Fertigungs- technische Herausforderungen wie kleine Aperturdurchmesser, ketten als Garant für Wertschöpfung und Produktivität. steile, asphärische Funktionsflächen und geringe Toleranzen Viel Energie verwenden Unternehmen hier noch auf die für Formfehler und Position auf hohe Stückzahlen und Optimierung einzelner Produktionsstränge durch mitunter enormen Kostendruck. Die Herausforderung besteht darin, zahlreiche Korrekturschleifen. Schneller und flexibler könnten optische Komponenten mit komplexen Geometrien aus an- sie agieren, wenn sie solche Iterationen künftig nicht mehr nur spruchsvollen Werkstoffen kostengünstig herzustellen und in auf einzelne Fertigungsschritte beschränken. So lässt sich in entsprechende Endgeräte zu integrieren. Auch der Markt für Kenntnis der Fertigungshistorie einer Komponente beurteilen, Infrarotoptiken gewinnt in den kommenden Jahren weiter an welche nachgelagerten Bearbeitungsschritte wie modifiziert Dynamik. Um der steigenden Nachfrage zu begegnen, entwi- werden müssen, um bei vertretbarem Aufwand die Qualität ckeln wir mit unseren Partnern aus der Industrie Technologien der Komponente zu verbessern. Ein detailliertes Modell des und durchgängige Prozessketten zur direkten und replikativen Produkts und seines Fertigungsprozesses kann die Grundlage Fertigung optischer Komponenten und Systeme und befassen für eine automatisierte Bewertung bilden. Die aktive Justage uns mit dem Aufbau und Einsatz leistungsfähiger Ultrapräzi- optischer Systeme zeigt zum Beispiel, wie sich Komplexität sionsmaschinen sowie der dazugehörigen Messtechnik für die durch Modelle beherrschen lässt: Das Verhalten optischer Automatisierung der Fertigungsprozesse. Systeme ändert sich abhängig von den Positionsabweichungen einzelner Elemente in multiplen Freiheitsgraden, aber auch Welche Rolle spielt eine übergreifende Vernetzung abhängig von der Form und Rauheit der Einzelkomponenten. von Prozessdaten in der Optikbranche? Deshalb sind solche Systeme oft extrem schwierig einzurichten. Detaillierte Modelle eröffnen hier große Chancen, denn Die Optikbranche ist geprägt durch komplexe Produktions- sie können zur Fertigungsplanung, bei Parameteränderungen prozesse. Das bedeutet, dass die Unternehmen sich einerseits oder zur Übertragung auf andere Fertigungsstandorte mit Verbesserungen ihrer Einzelprozesse und Prozessketten eingesetzt werden. auseinandersetzen müssen, indem sie ihre Prozessdaten kennen und Schlussfolgerungen daraus ziehen. Andererseits Kontakt sind die Optikhersteller aber auch gefordert, die Wirkzusammenhänge zwischen ihren Produktionsanlagen zu kennen und Dipl.-Ing. Reik Krappig idealerweise automatisiert analysieren zu können. Denn die Telefon +49 241 8904-327 Interpretation dieser Daten erlaubt Prozessverbesserungen, die [email protected] im Rahmen singulärer Betrachtungen gar nicht möglich sind. Wer in der Lage ist, komplexe optische Funktionsflächen mit 49 OPTIK Studie »Grenzbereiche der Optikproduktion« IPT eine Anlage mit einem integrierten Mikromanipulator entwickelt. Damit lassen sich beispielsweise optische Design, Werkstoffe, Fertigungstechnologien und Messtechnik Komponenten für Hochleistungsdiodenlaser, miniaturisierte bestimmen in starkem Maße die Wettbewerbsfähigkeit von Objektive oder Projektoren für strukturiertes Licht hochpräzise Unternehmen der Optikbranche. Ziel der Studie »Study on automatisiert ausrichten. the Future of Optics Production« ist es deshalb, einen detaillierten Überblick über künftige Trends zur leistungsfähigen Die Anlage arbeitet mit höchster Präzision und ist geeignet Herstellung optischer Komponenten zu gewinnen. Die drei für verschiedenste Optikmontageaufgaben – nicht nur für die Fraunhofer-Institute ILT, IOF und IPT sowie das Institut für aktive Justage optischer Komponenten, sondern beispielsweise Kunststoffverarbeitung in Industrie und Handwerk IKV und der auch für die Inspektion oder das Sortieren von Mikrobauteilen. Lehrstuhl für Glas und keramische Verbundwerkstoffe GHI der Die Justageeinheit der Anlage verfügt über sechs Freiheitsgra- RWTH Aachen starteten am 12. November 2015 gemeinsam de und wird in Kombination mit einem Portalsystem einge- mit einem Industriekonsortium die umfassende Studie. Im setzt. Dadurch steht für die Optikmontage ein Arbeitsraum bis Fokus der Studie stehen vier Themenkomplexe, die von den In- zu 500 x 500 mm² zur Verfügung. dustrieunternehmen vorab definiert wurden: Freiformoptiken, Miniaturisierung, Funktionalisierung und Werkstoffe. Ziel der Da der Anwender das System in fast jeder beliebigen Program- Studie ist es, die künftigen Herausforderungen bei der Optik- miersprache ansteuern kann, integriert es sich schnell und fertigung zu identifizieren und dafür neue Lösungsansätze zu flexibel in unterschiedliche Produktionsumgebungen. Die Aus- erarbeiten. stattung der Anlage lässt sich individuell auswählen und auf Wunsch etwa durch Zuführungsmodule oder Transfersysteme Auf der Grundlage wissenschaftlich fundierter Expertenvorträ- erweitern. Das System kann aber auch vorgegebene Standard- ge und einer detaillierten Analyse internationaler Marktstruk- prozesse wie Sidetab- und Bottomtab-Montage bearbeiten, turen, Produkttrends und künftiger technologischer Herausfor- um im voll- oder teilautomatisierten Betrieb hohe Stückzahlen derungen wollen die Wissenschaftler der Fraunhofer-Institute zu produzieren. Grundlegende Funktionalitäten wie Bauteil- und der RWTH Aachen gemeinsam mit den Studienteilneh- tracking oder eine Auswertung zur Gesamtanlageneffektivität mern ein umfassendes Bild der Optikproduktion der nächsten oder zur Prozessfähigkeit werden mitgeliefert. Außerdem ist zehn Jahre erarbeiten. Die Industriepartner profitieren dabei ein Handbetrieb des Mikromanipulators möglich, falls sich der in besonderem Maße von den Technologiekenntnissen und Programmier- und Einrichteaufwand für die Automatisierung dem ausgedehnten Netzwerk an Industriekontakten der fünf einmal nicht lohnen sollte. Forschungsinstitute, die thematisch nahezu alle Bereiche der Optikbranche und ihrer Anwender abdecken. Die Erweiterbarkeit der Anlage durch die offene Plattform und das Software-Konzept bieten viele unterschiedliche Offene und flexible Montageplattform für optische Möglichkeiten zur Programmierung, zum Beispiel in LabVIEW, Systeme Python, C# oder SPS. So kann sichergestellt werden, dass der Anwender seine Montageprogramme eigenständig erstellen Der Aufbau von Lasersystemen erfordert eine hochgenaue und verwalten kann, ohne sensibles Know-how an Dritte Ausrichtung der optischen Komponenten zueinander. Zur preisgeben zu müssen. flexiblen Automatisierung dieser Aufgabe hat das Fraunhofer 50 Die Kinematik des Manipulators besteht aus einer parallelen und UV-Strahlung auszeichnen ist. Für ihre Herstellung bietet Struktur und basiert vollständig auf Festkörpergelenken. Damit sich das nicht-isotherme Blankpressen an, ein Verfahren, bei lassen sich kleinste Schritte verlustfrei auf den Endeffektor dem Glas erhitzt und anschließend unter hohem Druck umge- übertragen und unerwünschte Effekte wie Umkehrspiel oder formt wird. Obwohl die Stückkosten bei diesem replikativen Hysterese vermeiden. Als Aktoren kommen Piezoschrittmoto- Verfahren gegenüber einer direkten Fertigung schon äußerst ren zum Einsatz, die eine extrem hohe Bewegungsauflösung gering sind, zwingt der Markt die Hersteller, die Kosten noch von wenigen Nanometern mit relativ großen Verfahrbereichen weiter zu senken, um im internationalen Wettbewerb zu kombinieren. So sind höchste Genauigkeiten und kleinste bestehen. Schritte in sämtlichen Freiheitsgraden möglich. Das Fraunhofer IPT und seine Partner im KMU-innovativUnternehmen, die mit der Montage optischer Systeme befasst Projekt »InnoForm« setzen deshalb bei den Umformwerkzeu- sind, profitieren besonders von der neuen Anlagentechnik. gen an, denn die bisher verwendeten chrombeschichteten Erste Beispielanwendungen sind etwa die Montage von Stahlformen unterliegen einem hohen Verschleiß. Neue Kollimationsoptiken für Diodenlaser oder VCSEL, von Fest- Formwerkstoffe aus Keramik könnten die Standzeiten der körperlasern mit planarer Aufbautechnik, Endoskopobjektive Werkzeuge aufgrund ihrer hohen Härte und Warmfestigkeit oder Projektoren für strukturiertes Licht. deutlich verlängern, Rüstzeiten verkürzen und Material einsparen. In der Metallumformung beispielsweise erreichen Keramik kann Kosten für Photovoltaik- und Keramikformen bis zu 20-fach längere Nutzungszeiten als Beleuchtungsoptiken senken Stahlformen – ein ähnlich hohes Potenzial sehen die Forscher auch für die Optikfertigung. In der Photovoltaik und in der LED-Technik besteht eine hohe Nachfrage nach kostengünstigen optischen Komponenten Die Projektpartner versprechen sich von den Keramikformen aus Glas. Deshalb kommen hier heute schon oft gepresste nicht nur eine längere Haltbarkeit aufgrund ihrer guten Glasoptiken zum Einsatz, die durch einen Umformprozess chemischen Resistenz und Oxidationsbeständigkeit, sondern in kurzer Zeit in hohen Stückzahlen hergestellt werden. Die auch bessere thermische Werkstoffkennwerte. Die gepressten Fertigungskosten für diese Optiken ließen sich sogar noch Bauteile sollen außerdem eine höhere Formgenauigkeit und weiter senken, wenn die eingesetzten Werkzeuge den hohen geringere Oberflächenrauheit aufweisen. Da die induktiven Belastungen des Umformprozesses länger standhalten wür- Verfahren, mit denen die herkömmlichen Stahlformen für den den. Das Fraunhofer IPT untersucht deshalb gemeinsam mit Pressvorgang erwärmt werden, bei Keramik nicht einsetzbar der Füller Glastechnologie Vertriebs-GmbH und der FCT Inge- sind, erproben die Partner auch neue Heizkonzepte, die in nieurkeramik GmbH, ob sich Keramik als Formwerkstoff dazu Zukunft in die Pressanlage integriert werden können. Ebenso eignet, die Standzeiten der Presswerkzeuge zu verlängern und untersuchen sie, welche Designeinschränkungen bei der so weitere Kosten einzusparen. Auslegung der Formeinsätze zu beachten sind. Das Projekt »InnoForm« bildet damit die gesamte Prozesskette von der Die Glasoptikkomponenten in hochkonzentrierten Photo- Simulation und Entwicklung bis hin zur Abformung und voltaikanlagen oder LED-Leuchten müssen sich durch eine messtechnischen Beurteilung ab. besondere Beständigkeit gegenüber extremen Temperaturen 51 52 LIFE SCIENCES ENGINEERING I m G e sc h äf t sfeld » Lif e S ci e n ce s E n g i n e e r i n g « e rfo rs c h t u n d e n tw i c k e l t d a s F ra u n h o fe r I P T z u k u n fts we is e n d e F er t ig u n g stechn o l o g i e n f ü r d a s P ro d u k t sp e k tru m d e r L e b e n s w i s s e n s c h a fte n – v o n d e r P h a rm a i n dust r i e ü ber d ie B io t ech n o l o g i e b i s h i n zu r M e d i z i n te c h n i k . G e s c h ä fts fe l d l e i te ri n Je l e n a O c h s z e i g t e i ne n Au s s c hn it t au s d er V i e lf a l t d e r A n we n d u n g e n , d i e v o n d e r i n te rd i s z i p l i n ä re n Z u s a m m e n a rb e i t p ro fi ti e re n. Wie kann das Know-how des Fraunhofer IPT die sich Fehler minimieren. Ebenso lässt sich in Zukunft die Entwicklungen in den Life Sciences weiterbringen? Sicherheit von Medizinprodukten verbessern, weil der gesamte Herstellungsprozess lückenlos verfolgt werden kann. Darüber Von der Produktionsseite kommend bringen wir eine ganz hinaus profitiert die automatisierte Produktion zellbasierter neue, interdisziplinäre Sichtweise in die gemeinsamen Projekte Therapeutika besonders von einer hohen Datendurchgän- ein. Die personalisierte Medizin ist für uns besonders span- gigkeit. Durch Integration metrologischer Systeme können nend, weil sie sich direkt an den Bedürfnissen des Patienten Zellkulturen live überwacht und die gewonnenen Daten direkt orientiert und individualisierte Produkte fordert. Der gesamte zur Prozesssteuerung verwendet werden. Darauf aufbauend Bereich der Stammzellforschung und der regenerativen können entsprechende Algorithmen genutzt werden, um den Medizin bietet sich für die interdisziplinäre Zusammenarbeit Herstellungsprozess intelligent zu optimieren. von Bio- und Produktionstechnologen an, denn erst ein hoher Automatisierungsgrad und Technologien mit hohem Durchsatz Wie lassen sich biotechnologische Prozesse schaffen die erforderlichen Voraussetzungen personalisierte flexibel automatisieren? Medizin. Ein wichtiges Arbeitsgebiet, das hohe Adaptivität der AnDurch Automatisierung von Fertigungsprozessen können lagentechnik fordert, ist die Kultivierung adulter Stammzellen. aber beispielsweise auch Lab-on-a-Chip-Systeme in großen Wer es beherrscht, diese Zellen mit automatisierten Prozessen Stückzahlen hergestellt werden. Das hilft Medizinern dabei, schnell und sicher zu vermehren, kann mit patienteneigenem Diagnosen schneller zu stellen und therapeutische Maßnah- Gewebe Medikamente auf ihre Wirksamkeit testen oder neue men früher einzuleiten. So etwas ist besonders wichtig, wenn Therapien entwickeln, beispielsweise für die Wundheilung bei es um lebensbedrohliche Krankheiten geht. Das Fraunhofer Diabetespatienten. Hier können wir unsere produktionstech- CMI in Boston, mit dem wir im Geschäftsfeld eng zusammen- nischen Kompetenzen in vielen Gebieten einbringen – von der arbeiten, entwickelt hierfür Antibiotika-Tests, die Resistenzen Entwicklung von MES-Systemen für die automatisierte Zell- deutlich schneller als bisher feststellen und so Leben retten kultur über die Integration der Messtechnik in die Laborabläu- können. fe anhand standardisierter Schnittstellen bis hin zur Gestaltung und Bewertung der Prozessketten. Hier ist die Kombination Welche Rolle spielen Vernetzung und Daten- aus unserem Know-how aus der Produktion und dem Wissen verarbeitung in diesem Kontext? der Biologen und Mediziner enorm wertvoll: So können wir anhand systematischer Darstellungen bislang manueller In den vergangenen Jahren ist es möglich geworden, immer Abläufe Anlagen auslegen, die sich selbstständig regeln und größere Datenmengen zu verarbeiten. Die Daten, die wir die biotechnologischen Prozesse unter Einbezug speziell mit speziell entwickelten Messinstrumenten und Sensoren entwickelter oder angepasster Messtechnik automatisieren. gewinnen, können dazu beitragen, genauere Diagnosen zu stellen und besser auf den Patienten einzugehen. In Laboren Kontakt können technische Assistenten zukünftig durch intelligente, vernetzte Hardware unterstützt werden. Indem alle erfor- Jelena Ochs M.Sc. derlichen Schritte bei der Laborarbeit mit entsprechenden Telefon +49 241 8904-571 Daten hinterlegt und nachverfolgt werden können, lassen [email protected] 53 LIFE SCIENCES ENGINEERING Automatisierte Stammzellproduktion für die personali- neues Greiferkonzept kann der Roboterarm mit verschiedenen sierte Medizin Verbrauchsmaterialien hantieren und alle Stationen der Anlage bedienen. Neben der automatisierten Prozessführung Der Bedarf nach Automatisierungslösungen für biotechno- ermöglicht ein Handfahrbetrieb auch das Erlernen neuer logische Laborprozesse wächst heute mehr denn je – dies biologischer Prozesse. Die Verwendung einer industriellen gilt nicht mehr nur für einzelne Labor- und Analysegeräte, speicherprogrammierbaren Steuerung (SPS) garantiert die sondern auch für komplette Produktionsanlagen. Die einfache Integration weiterer industrieller Automatisierungs- Automatisierung erhöht den Durchsatz, die Reproduzierbarkeit komponenten und stellt grundlegende Sicherheitsfunktionen sowie die Produktstandardisierung und eröffnet Wege zu einer der Anlage bereit. Die Plattform vernetzt die Komponenten kontinuierlichen Prozessüberwachung. Um die Komplexität der der Qualitätssicherung und der Zellprozessierung über eine Prozesse zur automatisierten Herstellung von Zellprodukten zentrale Leitebene. Eine anwenderfreundliche Bedienober- abbilden zu können, sind ein hoher Vernetzungsgrad der fläche erlaubt dem Benutzer die Prozesse auf der Anlage zu Geräte sowie eine nahtlose Integration der Messtechnik in die verwalten und alle generierten Daten zu überwachen. Prozesssteuerung wichtige Voraussetzungen. Im Rahmen zweier BIO.NRW-Fördermaßnahmen haben sich für den Aufbau Parallel zur Entwicklung der integrierten automatisierten Pro- der »StemCellFactory« sechs Partner aus Nordrhein-Westfalen zessabläufe wurde der automatisierte Anlagendemonstrator unter Federführung des Fraunhofer IPT zusammengeschlossen. konstruiert, bei der LIFE & BRAIN GmbH in Bonn aufgebaut Gemeinsam wurde ein automatisierter Anlagenprototyp ent- und in Betrieb genommen. Der fertige Demonstrator umfasst wickelt, der die Herstellung humaner induzierter pluripotenter Module für die Reprogrammierung und klonale Selektion Stammzellen ermöglicht – für die pharmazeutische Wirkstof- primärer humaner iPS-Zellen, die 2D- und 3D-basierte Expan- fentwicklung nach industriellen Maßstäben und Standards, sion von hiPS-Zellen sowie die Differenzierung in neurale und inklusive aller notwendigen Qualitätskontrollen. kardiale Zellen. Zur Prozesssteuerung und Qualitätskontrolle entwickelte das Eine neue Generation minimalinvasiver Instrumente Fraunhofer IPT ein automatisiertes High-Speed-Mikroskop, mit für die Magnetresonanztomographie dem sich Zellproben in einem kontinuierlichen Scanprozess aus der Bewegung heraus mikroskopisch untersuchen Die Fortschritte bei den bildgebenden Verfahren haben dazu lassen. Darüber hinaus wurden für die Qualitätskontrolle und beigetragen, dass die Anzahl minimalinvasiver medizinischer Dokumentation verschiedene, kommerzielle Analysemodule Eingriffe in den vergangenen Jahren stark angestiegen ist. in die Anlage integriert. Die fertigen Zellprodukte wurden Doch obwohl die Eingriffe durch die Weiterentwicklung der anschließend durch Expressionsanalysen validiert. Instrumente immer umfangreicher und komplexer werden, verfügen Mediziner bisher nur über ein eng begrenztes Die Anlage und die integrierten Komponentensysteme sind so Spektrum an Standard-Operationswerkzeugen. Um den Erfolg ausgelegt, dass ein breites Spektrum an Zellkulturprozessen der Operationen zu erhöhen, bietet es sich jedoch an, diese abgebildet werden kann. Ein zentraler Knickarmroboter ver- so weit wie möglich an die speziellen Anforderungen des bindet die einzelnen Komponenten, aus denen die kompakte Chirurgs anzupassen. und modulare Anlage zusammengesetzt wird. Durch ein 54 Im EU-Forschungsprojekt »OpenMind« (Förderkennzeichen Mikrofluidisches Testverfahren zur Wirksamkeit 680820) haben sich neun Partner aus sechs europäischen von Antibiotika Ländern mit dem Ziel zusammengeschlossen, innerhalb von drei Jahren eine flexible Fertigungstechnologie für solche Standardisierte Methoden, mit denen sich die Sensitivität von hochindividuellen Einwegwerkzeuge zu entwickeln. Damit Bakterien gegenüber Antibiotika untersuchen lässt, basieren sollen Medizinprodukte aus faserverstärktem Kunststoff her- heute meist auf einfachen Tests, bei denen das Wachstums- gestellt werden. Durch den Verzicht auf metallische Wekstoffe verhalten von Bakterien unter Einwirkung des Antibiotikums eignen sich diese sowohl für den Einsatz im Röntgengerät und bestimmt wird. Doch diese Methoden sind sehr zeitintensiv, im Computertomographen als auch für Untersuchungen und teuer und wenig empfindlich, besonders wenn langsam wach- sogar Operationen im Magnetresonanztomographen. Mit der sende Organismen untersucht werden. Ein echter Schnelltest neuen Fertigungsprozesskette wollen die Projektpartner die kann daher nur dann funktionieren, wenn er nicht auf der Lücke zwischen der effizienten Fertigung vollständig standardi- Anzucht von Bakterienkulturen basiert. sierter und individuell hergestellter Medizinprodukte schließen. Das Fraunhofer CMI hat deshalb einen mikrofluidischen Test Dabei soll die Fertigungskette den laufenden Prozess selbst- entwickelt, der das Warten auf das Zellwachstum überflüssig ständig weiter optimieren: Alle Prozessdaten, die während macht. Die Besonderheit des Tests liegt darin, dass die Zellen der Herstellung gewonnen werden, können anhand von durch mechanische und/oder chemische Stressfaktoren vor- Data-Mining-Algorithmen analysiert und ausgewertet werden. geschädigt werden. Dabei wird ausgenutzt, dass Antibiotika So lassen sich Prozessdaten für zukünftige Produktkonfigurati- meist in zentrale Reparaturmechanismen der Zelle eingreifen. onen leichter vorhersagen und die Dauer der Produktentwick- Beispielsweise wird die Zelle an der Biosynthese von Zellwän- lung und -herstellung kann sich bis zu 50 Prozent verkürzen. den, Proteinen oder bei der Transkription gestört. Können sich Die Projektpartner rechnen dadurch mit Kostenersparnissen bis die Zellen unter dem Einfluss eines Antibiotikums nicht mehr zu 30 Prozent und gehen davon aus, dass sich auch die Zeit regenerieren, sterben sie durch den Stresseinfluss ab. bis zur Produktreife um 30 Prozent verkürzen wird. Das Fraunhofer CMI hat diese Testmethode bereits anhand des Die Fertigungskette für die neuen Werkzeuge setzt dafür Bakteriums Staphylococcus aureus erprobt und kann resistente auf die Herstellung mittels Mikro-Pullwinding. Mit diesem von nicht-resistenten Bakterien in weniger als einer Stunde Verfahren und dem innovativen Kunststoff-Material lassen sich unterscheiden. Herkömmliche Verfahren kommen im Vergleich Festigkeit und Biegsamkeit der Produkte je nach Orientierung dazu erst nach acht bis 24 Stunden zu einem verlässlichen der eingesetzten Fasern anpassen. Als erstes minimalinvasives Ergebnis. Experimente mit anderen gram-positiven und Werkzeug soll ein Führungsdraht für Katheteranwendungen gram-negativen Bakterienstämmen haben ebenfalls schon entstehen, wie sie häufig bei Eingriffen am Herzen genutzt vielversprechende erste Ergebnisse gezeigt und sollen nun werden. Patienten mit Stents, künstlichen Herzklappen oder validiert werden. Aneurysmen könnten schon in wenigen Jahren von den neuen, individuellen Instrumenten profitieren. 55 UNSERE KOMPETENZEN Ein e zen tr ale A u f g a b e d e s Fr a u n h o f e r I P T i s t e s , a k tu e l l e F o rs c h u n g s e rg e b n i s s e d i re k t i n d i e indust r ie lle Praxis zu ü b e r t r a g e n . W i r f ö rd e r n u n d be tre i b e n a n w e n d u n g s o ri e n ti e rte F o rs c h u n g , s e tz e n F o rschungse rg eb n isse in di e P r a xi s u m , b e r a t e n m i t Re l e v a n z u n d W i rk u n g z u m u n m i tte l b a re n N u tz e n fü r d ie Indust r ie u n d leist en d a d u rch e i n e n wi ch t i g e n B e i tra g z u d e re n We ttb e w e rb s fä h i g k e i t. Grundlage für den Erfolg des Fraunhofer IPT ist das • Exzellente Qualität und die resultierende Effizienz von Kompetenzspektrum in unseren Fachbereichen. Hier Ablauf- und Aufbauorganisation sind der Schlüssel für konzentrieren wir unsere Forschungsarbeit und entwickeln Wettbewerbs- und Innovationskraft. Ziel des Fraunhofer IPT Produktionstechnologien weiter. Daher richten wir nicht ist es hier, seinen Kunden durch die Umsetzung exzellenter nur unsere Forschungsarbeit auf industriell anwendbare Ergebnisse angewandter Forschung einen Vorsprung zu Produktionstechnologien aus, sondern bieten auch zahlreiche verschaffen. Mit leistungsfähiger Messtechnik und einem technologische Produkte und Dienstleistungen aus den unternehmerischen Verständnis von Produktionsqualität Bereichen Prozesstechnologie, Produktionsmaschinen, Produk- gestalten und industrialisieren wir Prozesse. tionsqualität und Messtechnik sowie Technologiemanagement: • Ein durchdachtes Technologiemanagement ist ein bedeuten• Im Bereich der Prozesstechnologie entwickeln wir neue Ferti- der Erfolgsfaktor für technologieorientierte Unternehmen. gungsprozesse und optimieren die bereits bestehenden: Von Wer seine Technologien kundenorientiert entwickelt, einsetzt der Verfahrensanalyse über die konzeptionelle Entwicklung und substituiert, kann erfolgreich seine Wettbewerbsposition und Beratung bis hin zur praktischen Umsetzung schaffen aufbauen und halten. In diesem Bereich unterstützen wir wir ganzheitliche Lösungen für produzierende Unternehmen. Unternehmen durch Beratung, Studien und Benchmarkings, Aus- und Weiterbildung sowie fachbezogene Arbeitskreise. • Für die Entwicklung und den Aufbau von Produktionsmaschinen zur individuellen und effizienten Fertigung ihres anspruchsvoller Produkte verstehen wir uns als kompetenter, professioneller Ansprechpartner – von der technischen Beratung bis zur vollständigen Umsetzung. Aktuelle Informationen zu unseren Kompetenzen in den jeweiligen Fachabteilungen finden Sie auf unserer Internetseite unter www.ipt.fraunhofer.de/kompetenzen 56 Dr.-Ing. Kristian Arntz Dr.-Ing. Florian Degen Telefon +49 241 8904-121 Telefon +49 241 8904-289 [email protected] [email protected] Lasermaterialbearbeitung Hochleistungszerspanung In der Abteilung »Lasermaterialbearbeitung« entwickeln und Die Abteilung »Hochleistungszerspanung« bietet anwen- qualifizieren wir Prozesse, um das Werkzeug Laserstrahlung dungsnahe Fertigungslösungen für Komponenten des in Wertschöpfungsketten effizient zu nutzen. Zur Herstellung Turbomaschinen-, Flugzeug- und Werkzeugbaus. Im Vorder- geometrisch komplexer Produkte aus metallischen Werk- grund stehen das simultane Mehrachsfräsen und das Drehen stoffen entwickeln wir Laserstrahlfügetechnologien und geometrisch anspruchsvoller Bauteile aus Superlegierungen, überführen sie in die industrielle Fertigung. hochharten Stählen sowie Leichtbau- und Verbundmaterialien. Für die Tribologie, den Formenbau oder die Bionik stellen wir Umfassendes Technologiewissen, ausgeprägte System- durch Laserstrahlstrukturieren hochpräzise 3D-Strukturen kompetenz und ein einzigartiger Maschinenpark bilden die her. Für hochfeste und sprödharte Werkstoffe entwickeln Voraussetzung, um Forschungs- und Entwicklungsprojekte wir hybride Bearbeitungstechnologien, die durch Prozess- ganzheitlich und zielgerichtet zu bearbeiten – von der Ent- integration eine Komplettbearbeitung komplex geformter wicklung und Optimierung der Zerspanprozesse einschließlich Bauteile erlauben. Die Laseroberflächenbehandlung mit der Werkzeuge und Spannvorrichtungen über die Technologie- 5-achsigen Bearbeitungszentren erlaubt es, die Lebensdauer beratung bis hin zur Prototypenfertigung. hochbelasteter Bauteile und Formen deutlich zu verlängern, ihr Einsatzverhalten zu verbessern und die Bauteile zu reparieren. Unsere Leistungen Unsere Leistungen • Zerspanbarkeitsanalysen und Werkzeugauslegung • Prozess- und Systemmodellierung • Laserstrahlstrukturieren von 3D-Oberflächen • Anwendungsnahe Prozessauslegung • Laseroberflächenbehandlung für den Verschleißschutz • Entwicklung von Spannvorrichtungen • Reparatur von Bauteilen und Werkzeugen • Prototypenfertigung und Beratung • Bearbeitung schwer zerspanbarer und sprödharter Werkstoffe • Individuelle Gestaltung von Design und Funktionalität von Oberflächen • Hochleitungs-Wasserstrahlbearbeitung 57 Dr.-Ing. Olaf Dambon Dr.-Ing. Christian Wenzel Telefon +49 241 8904-233 Telefon +49 241 8904-220 [email protected] [email protected] Feinbearbeitung und Optik Präzisionsmaschinen und Automatisierungstechnik Die Abteilung »Feinbearbeitung und Optik« entwickelt Die Arbeitsbereiche der Abteilung »Präzisionstechnik und Technologien zur Herstellung und Bearbeitung von Präzisions- Automatisierungstechnologie« umfassen alle Entwicklungs- komponenten. Die Basis bildet ein ausgeprägtes Grundlagen- aufgaben in der Sondermaschinen- und Anlagenentwicklung verständnis, das anhand konkreter Fragen in die industrielle – angefangen bei der individuellen Maschinenkonzeption, Praxis überführt wird. Hier findet die neueste Maschinen- und über die Auslegung und Optimierung kritischer Komponenten Softwaretechnik Verwendung. Zum Technologieportfolio bis hin zur steuerungstechnischen Implementierung komplexer gehören die ultrapräzise Schleif- und Polierbearbeitung, die Regelsysteme. Dabei berücksichtigen wir die individuellen Diamantzerspanung sowie das Pressen hochpräziser Glas- Maschinenanforderungen unserer Kunden und setzen ihre komponenten, bei dem wir die gesamte Prozesskette Vorstellungen präzise und ressourceneffizient um. abdecken – vom Werkzeugdesign bis zum Pressen der fertigen Optiken. Ein weiteres Tätigkeitsfeld der Abteilung ist die Entwicklung ultrapräziser Montagelösungen für optische Systeme wie Für die automatisierte Feinbearbeitung entwickeln wir roboter- Laseranwendungen. Bedarfsorientiert realisieren wir Justage- und maschinenbasierte Schleif- und Poliertechnologien, um systeme für die passive und aktive Präzisionsjustage. die heute noch manuellen Operationen im Werkzeug- und Formenbau und in der Fertigung von Triebwerkskomponenten Unsere Leistungen zu substituieren. • Sondermaschinen- und Anlagenentwicklung Unsere Leistungen • Entwicklung von Präzisions- und Ultrapräzisionsmaschinen • Maschinencharakterisierung • Grundlagenuntersuchungen und Prozessanalysen ausgewählter Technologien • Machbarkeitsstudien und Technologieentwicklungen • Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen und Erstellung von Implementierungskonzepten • Bauteilfertigung 58 • Sensorintegration und Signalauswertung • Präzisionsmontage und Automatisierungstechnik Dr.-Ing. Michael Emonts Christoph Baum Telefon +49 241 8904-150 Telefon +49 241 8904-400 [email protected] [email protected] Faserverbund- und Lasersystemtechnik Ultrapräzisionstechnik und Kunststoffreplikation Die Abteilung »Faserverbund- und Lasersystemtechnik« des Die Kompetenzen der Abteilung »Ultrapräzisionstechnik und Fraunhofer IPT bedient die wachsende industrielle Nachfrage Kunststoffreplikation« verteilen sich auf die Bereiche der nach automatisierten Produktionsverfahren und -systemen ultrapräzisen Oberflächenbearbeitung und der replikativen zur Herstellung faserverstärkter Leichtbaukomponenten aus Abformungsprozesse im Spritzgießen oder in kontinuierlichen duro- oder thermoplastischen Faserverbundkunststoffen (FVK). Verfahren. Unsere Kompetenzen decken hier die gesamte Pro- Die Forschungs-, Entwicklungs- und Dienstleistungsarbeiten zesskette der Fertigung optischer Kunststoffkomponenten ab. umfassen sowohl die Auslegung von FVK-Bauteilen als auch Von der Auslegung über den Werkzeug- und Formenbau bis die prototypische Bauteilfertigung. Darüber hinaus entwickelt hin zum Spritzguss oder Rolle-zu-Rolle-Verfahren entwickeln das Fraunhofer IPT Produktionsanlagen für das laserunterstütz- und realisieren wir optische Produkte nach den Anforderungen te Tapelegen und -wickeln sowie für das Thermoformen. Ein unserer Kunden. Neben der optischen Fertigung als solcher weiteres Highlight ist die Inline-Integration von Sensoren in konzeptionieren und konstruieren wir optische Sondermaschi- hochbeanspruchte FVK-Komponenten. Die Mikro-Pultrusion nen nach individuellen Vorgaben. und das Mikro-Pullwinding optimiert und qualifiziert das Fraunhofer IPT für medizintechnische Anwendungen und Unsere Leistungen entwickelt neue Greifersysteme für die reproduzierbare Handhabung von FVK-Halbzeugen. Einen weiteren Schwerpunkt • Replikation ultrapräziser Kunststoffkomponenten bilden Sondermaschinen mit integrierter Lasersystemtechnik • Diamantzerspanung für die kombinierte Zerspanung und Lasermaterialbearbeitung • Piezoaktorik in der Produktion sowie die laserunterstützte Bearbeitung. • Systeme zur Herstellung komplexer optischer Freiformflächen Unsere Leistungen • Entwicklung von Präzisions- und Ultrapräzisionsmaschinen • Sondermaschinenentwicklung für das laserunterstützte Tapelegen und -wickeln thermoplastischer FVK-Prepregs • Neue Greifertechnologien für FVK-Halbzeuge • Auslegung und Fertigung prototypischer FVK-Bauteile • Mikro-Pultrusion und Mikro-Pullwinding von FVK-Profilen für die Mess- und Medizintechnik • Optimierung von Thermoformprozessen • Laserintegration in Produktionsmaschinen • System- und Verfahrensentwicklung für die laserunterstützte Bearbeitung (Zerspanung, Umformen, Scherschneiden) 59 Dipl.-Phys. Niels König Dipl.- Ing. Eike Permin Telefon +49 241 8904-113 Telefon +49 241 8904-452 [email protected] [email protected] Produktionsmesstechnik Produktionsqualität Die Abteilung »Produktionsmesstechnik« des Fraunhofer IPT Die Wettbewerbsfähigkeit produzierender Unternehmen beschäftigt sich mit allen Fragen der produktionsbegleitenden basiert vor allem auf fehlerfreien und effizienten Produk- Messtechnik sowie allen qualitätssichernden Maßnahmen in tionsabläufen. Eine durchgängige Digitalisierung und die produzierenden Unternehmen. Im Fokus unserer Forschung Vernetzung von Maschinen, Produkten und Menschen spielen steht die Industralisierung von Prozessen. Hierzu betrachten in Zeiten von »Industrie 4.0« im Sinne einer adaptiven Produk- wir die gesamte Spanne der Messtechnik, von der Erforschung tion eine entscheidende Rolle. Hier kommt es darauf an, die der Messprinzipien über die Umsetzung in schlüsselfertige Sys- richtigen Methoden, Softwaretools und Technologien für das teme bis hin zur Integration. Dazu steht uns eine Ausstattung eigene Unternehmen zu kennen und einzusetzen. Praktische moderner Messsysteme zur Verfügung, die wir nicht nur für Erfahrungen und fundierte Methoden bilden für uns die Dienstleistungsmessungen einsetzen, sondern auch zusammen Grundlage für eine kompetente und umfassende Beratung in mit unseren Partnern und Messtechnik-anbietern optimieren der Produktionsorganisation und Qualitätssicherung. und weiterentwickeln. Unsere Leistungen Unsere Leistungen • Produktionsorganisation im Zeitalter von Industrie 4.0 • Optische Messtechnik und bildgebende Verfahren – Produktionsabläufe, Layouts, Materialflüsse und Optikprüfung und -herstellung, Kurzkohärente Interfero- Qualitätssicherung nach Lean-Production-, Six–Sigma- und metrie, Faseroptik, Biophotonik, Sondermesssysteme Industrie-4.0-Prinzipien – Auswahl von Transportmitteln, Fertigungsanlagen und • Messtechnik für die automatisierte Produktion Automatisierung industrieller und biotechnologischer Produktionsprozesse, Sensorintegration und Datenrück- Messsystemen – Optimierung von Energie- und Ressourcenverbräuchen bestehender Produktionsketten führung, Automatisierte Messsysteme, Montage faseroptischer Systeme, Messdienstleistungen • Softwaresysteme für Produktionssteuerung und Qualitätssicherung • Mikro- und Nanoproduktion – Systeme: MES, BDE/MDE und CAQ 3D-Lithographie, Interferenzlithographie, Resistentwicklung, – Algorithmen und Methoden Strukturcharakterisierung – MES oder CAQ-Module in Forschung und Entwicklung • Informationsmanagement und Data Analytics – Datenstrukturen – Six-Sigma-, Data-Mining- und Predictive-AnalyticsWerkzeuge – Entwicklung von Softwaremodulen zur Datenanalyse – Fehler-, Risiko- und Zuverlässigkeitsanalysen – Smart Wearables in der Produktion 60 Dipl.-Ing. Dipl.-Wirt. Ing. Markus Wellensiek Dipl.-Ing. Toni Drescher Telefon +49 241 8904-114 Telefon +49 241 8904-250 [email protected] [email protected] Strategisches Operatives Technologiemanagement Technologiemanagement Unternehmen sehen sich heute vor dem Hintergrund des techDer Erfolg technologieorientierter Unternehmen wird nologischen Fortschritts und veränderlicher Kundenbedürfnisse maßgeblich von der Effizienz und Effektivität ihres Techno- mit vielfältigen Herausforderungen konfrontiert. Beispiele logiemanagements bestimmt. Zur Schaffung langfristiger sind aktuelle Trends wie Industrie 4.0 oder Additive Fertigung. Wettbewerbsvorteile müssen Unternehmen aktuelle Tech- Die steigende Menge verfügbarer Informationen und der nologie- und Markttrends identifizieren, veränderte (latente) einfache Wissenszugang führen zu einem undurchsichtigen Kundenanforderungen erkennen und antizipieren, ihr Produkt- Überangebot an Informationen und fehlender Orientierung. und Leistungsangebot kontinuierlich verbessern und das Wir identifizieren zukünftige Technologien, Produkte, Märkte, eigene Geschäftsmodell, als Grundlage der Geschäftstätigkeit, Kunden und Wettbewerber. So entsteht eine ganzheitliche regelmäßig kritisch hinterfragen. Vor diesem Hintergrund hat Informationsbasis für zielgerichtete Innovationen. sich das Technologiemanagement zu einem Schlüsselelement für den Unternehmenserfolg entwickelt. Um sowohl Von »inkrementell« über »disruptiv« und »breakthrough« inkrementelle als auch bahnbrechende neue Innovationen zu bis hin zu »game-changing« – die Ausprägungen von fördern und so den Wandel aktiv mitzugestalten, erfordert es Innovationen sind vielfältig und Unternehmen müssen die neue Herangehensweisen, angepasste Prozesse und moderne verschiedenen Spielarten zu beherrschen. Disruptive Innova- Strategien. tionen als Ausgangspunkt für die Entwicklung neuer Märkte hervorzubringen und die langfristige Vorteile gegenüber den Wir konzipieren mit unseren Kunden ein auf die jeweiligen Wettbewerbern zu schaffen erfordert die Anpassung beste- Rahmenbedingungen zugeschnittenes Technologiemanage- hender Innovationsprozesse. Für neue Ideen mit hohem Diffe- ment, unterstützen bei der Identifikation und der Analyse von renzierungspotenzial muss der Lösungsraum breit aufgespannt Kompetenzen und arbeiten dabei Kernkompetenzen heraus. sein. Hochiterative Prozesse verknüpft mit Lastenheften, Mit ihrer individuellen Technologiestrategie können unsere die auf ein Mindestmaß an Informationen reduzierten sind, Kunden die richtigen Entscheidungen treffen und Ressourcen können dies unterstützen. Wir begleiten Unternehmen dabei, effizient nutzen. ihr Innovationssystem zu gestalten und Innovationsprojekte erfolgreich voranzutreiben. Unsere Leistungen Unsere Leistungen • Prozesse und Organisation des Technologiemanagements • Geschäftsmodellorientiertes Technologiemanagement • Wissensautomatisierung • Kernkompetenzanalyse/-entwicklung • Netzwerkgestaltung • Technologiestrategie • Scanning, Scouting und Monitoring • Strategien für Industrie 4.0 und Additive Manufacturing • Technologie- und Marktanalysen • Technologieplanung/Roadmapping • Identifikation neuer Anwendungen • Technologieplattformen • Agile Technologieentwicklung • Verwertungsstrategien • Bewertung von Technologien/Technologieketten • Diversifikationsstrategien • Kostenanalyse und -optimierung 61 JAHRESRÜCKBLICK Messen 2015 Ehrungen • Photonics West, 10.2.-12.2., San Francisco/USA Borchers-Plakette • JEC ,10.3.-12.3., Paris/F Markus Große Böckmann • Hannover Messe, 13.4.-17.4., Hannover Promotion an der RWTH Aachen »mit Auszeichnung« • Control, 5.5.-8.5., Stuttgart Dissertation (»summa cum laude«): • SIAE Paris Air Show, 15.6.- 21.6., Paris/F »Senkung der Produktionskosten durch Gestaltung eines • LASER, 22.6.- 25.6., München Energieregelkreis-Konzeptes« • Composites Europe, 22.10.-24.10., Stuttgart • Fakuma, 14.10.-18.10., Friedrichshafen Springorum-Gedenkmünze • Blechexpo, 3.11.- 6.11., Stuttgart Johannes Kerkhoff • productronica, 10.11.- 13.11., München Master-Abschluss an der RWTH Aachen »mit Auszeichnung« • formnext, 17.11.-20.11.Frankfurt Abschlussarbeit (1,0): »Entwicklung eines quantifizierenden Bewertungs- & Behand- Konferenzen 2015 lungsmodells von Beschaffungsrisiken« • ICTM – International Conference on Turbomachinery Springorum-Gedenkmünze Manufacturing, 25.-26.2., Aachen • Abschlusskonferenz Konsortial-Benchmarking Einkauf, 18.6., Aachen Florian Lindner Master-Abschluss an der RWTH Aachen »mit Auszeichnung« Abschlussarbeit (1,0): • TIM-Tagung, 16.9, Aachen »Entwicklung einer Systematik für das branchenübergreifende • BFQ – Business Forum Qualität, 17.-18.9., Aachen Benchmarking der energiebezogenen Leistung produzierender • 13. Internationales Kolloquium »Werkzeugbau mit Zukunft«, Unternehmen« 11.-12.11., Aachen Dritter Platz beim IHK-Gründungswettbewerb Roman Kalocsay und Christian Kolvenbach Innoclamp GmbH Spin-off des Fraunhofer IPT, gegründet 2015 Erster Platz beim Fotowettbewerb des OptecNet Deutschland e.V. anlässlich der Messe »Laser – World of Photonics« in München Guido Flüchter Foto »Diffraktive Linse« 62 Promotionen Kermer-Meyer, A.: Formhaltige und komplexe Laminatstrukturen in Thermoplast-Tapelegeverfahren. Diss. RWTH Aachen, Bachmann, H.: Methode zur Bestimmung der Logik einer 2015 Technologiestrategie. Diss. RWTH Aachen, 2015 Schug, P.: Modellierung, Bewertung, Analyse und Optimierung Bernhardt, F.: Die Fertigung der nächsten Generation von von CAx-Prozessketten. Diss. RWTH Aachen, 2015 Halbleiterbauteilen – Möglichkeiten und Herausforderungen für den Einsatz der Glasumformung. Diss. RWTH Aachen, Sobotka, A.: Fertigung asphärischer monokristalliner Diamant- 2015 werkzeuge. Diss. RWTH Aachen, 2015 Cabral, G. F.: An improved approach to modelling and simu- Witte, A.: Einsatz optischer Messtechnik zur Qualitätssiche- lation of tool engagement and prediction of process forces in rung eines Thermoplast-Wickelprozesses für die Faserverbund- milling. Diss. RWTH Aachen, 2015 tankherstellung. Diss. RWTH Aachen, 2015 Degen, F.: Development of Simultaneous Three Axis Turning. Diss. RWTH Aachen, 2015 Frank, S.: Fügetechnik im Leichtbau - Herausforderungen beim Fügen faserverstärkter Kunststoffe und metallischer Werkstoffe. Diss. RWTH Aachen, 2015 Georgiadis, K.: The Failure Mechanisms of Coated Precision Glass Molding Tools. Diss. RWTH Aachen, 2015 Gierlings, S.: Model-Based Temperature Monitoring for Broaching Safety-Critical Aero Engine Components. Diss. RWTH Aachen, 2015 Hacker, P.: Methode zur Ableitung eines gestaltungsaufgabenspezifischen Anforderungsraums für die Produktentwicklung. Diss. RWTH Aachen, 2015 Mehr Informationen zu Konferenzen, Messen und Ehrungen erhalten Sie auf unserer Website www.ipt.fraunhofer.de/termine Heeschen, D.: Kennzahlenbasierte Auswahl der Fertigungstechnologien und -ressourcen im industriellen Werkzeugbau. Diss. RWTH Aachen, 2015 Henser, J.: Berechnung der Zahnfußtragfähigkeit von Beveloidverzahnungen. Diss. RWTH Aachen, 2015 63 VERÖFFENTLICHUNGEN Au f g ab e d es Fr a u n h o f e r I P T i st d i e U mse tz u n g w i s s e n s c h a ftl i c h e r E rk e n n tn i s s e i n w i rts c h a ftl i c h nut zba re , ein z ig ar t ig e I n n o va t i o n e n a u f d e m G e b i e t d e r P ro d u k ti o n . W i s s e n s c h a ftl i c h e P u b l i k a ti o n e n s i nd de sha lb fü r u n s ein w i ch t i g e s M i t t e l , u m u n se re I n n o v a ti o n s fä h i g k e i t u n te r B e w e i s z u s te l l e n – s o w ohl in de r Sc ien t ific Co m mu n i t y a l s a u ch g e g e n ü b e r p o te n z i e l l e n K u n d e n u n d P ro j e k tp a rtn e r n . Aktuelle Buchveröffentlichungen Brecher, Christian; Baum, Christoph; Meiers, Bernd; De Simone, Daniel; Krappig, Reik: Schmitt, Robert (Hrsg.): Kunststoffkomponenten für LED-Beleuchtungs- 19. Business Forum Qualität – Informationsqualität, anwendungen. Datensicherheit & Wissensschutz – die Risikoprävention Springer Vieweg, Wiesbaden, 2016 im Mittelpunkt der ISO-Revision. ISBN 978-3-658-12249-2 Apprimus-Verlag, Aachen, 2015 ISBN 978-3-86359-350-6 Plutz, Martin; an Haack, Alexander; Schmitt, Robert; Jeschke, Sabina (Hrsg.): Qualitätskultur – Neue Wege zu einem erfolgreichen Qualitätsmanagement. Symposion Publishing, Düsseldorf, 2015 ISBN 978-3-86329-644-5 Eine Liste aller wissenschaftlichen Publikationen des Fraunhofer IPT aus dem Jahr 2015 ist über die bibliographische Datenbank »Fraunhofer-Publica« unter dem folgenden Link abrufbar: http://publica.fraunhofer.de/institute/IPT/2015 64 REFERENZEN INNOCLAMP CLAMP MÜHLHOFF Umformprodukte für die Automobilherstellung … 65 IMPRESSUM Herausgeber Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT © Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT, Aachen, 2016 Steinbachstraße 17 52074 Aachen Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit vollständiger Telefon +49 241 8904-0 Quellenangabe und nach Rücksprache mit der Redaktion. Fax +49 241 8904-198 Belegexemplare werden erbeten. [email protected] www.ipt.fraunhofer.de Aktuelle Informationen aus dem Fraunhofer IPT erhalten Sie auf unserer Webseite www.ipt.fraunhofer.de oder auf unseren Redaktion Susanne Krause M.A. Layout Heidi Peters Fotos Fraunhofer IPT außer Seite 4, 24: The Visible Earth, NASA Seiten 4, 10, 28, 33: Panther Media GmbH Seiten 54, 55: BILDSCHÖN, DAS SCHNELLE BILD-NETZWERK GmbH Druck Rhiem-Druck, Voerde 66 Social-Media-Kanälen: © 2016 Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT Institutsleitung Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Dr. h.c. Dr. h.c. Fritz Klocke Institutsdirektorium Prof. Dr.-Ing. Christian Brecher Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Dr. h.c. Dr. h.c. Fritz Klocke Prof. Dr.-Ing. Robert Schmitt Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wirt. Ing. Günther Schuh Steinbachstraße 17 52074 Aachen Germany Telefon +49 241 8904-0 Fax +49 241 8904-198 [email protected] www.ipt.fraunhofer.de
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