Adaptive Produktionstechnik für effizientere

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PRESSEINFORMATION
3. Juni 2015 || Seite 1 | 3
Adaptive Produktionstechnik für effizientere
Flugzeugtriebwerke
Der Flugzeugverkehr steigt auch in Zukunft drastisch weiter.
Flugzeugtriebwerke sollen deswegen effizienter werden, doch Ingenieure
müssen sich bei dem Design der Bauteile vor allem danach richten, ob sich
diese wirtschaftlich herstellen und reparieren lassen. Auf der »International
Paris Air Show« vom 15. bis 21. Juni 2015 (Halle 1, Stand G316) präsentieren
Aachener Fraunhofer-Forscher eine mehrstufige BLISK, die mit einer neuen
adaptiven Prozesskette hergestellt wurde. Diese schafft mehr Freiräume im
Bauteildesign und ermöglicht bessere Produktions- und Reparaturprozesse.
Bis zum Jahr 2032 verdoppelt sich nach Prognosen durch das weltweite
Bevölkerungswachstum die Zahl der Flugzeuge auf 37 000 Stück. Globale
Klimaschutzziele verstärken dabei zusätzlich den Innovationsdruck: Jets sollen mit
weniger Kerosin ans Ziel kommen und weniger Schadstoffe ausstoßen. Vor allem
Triebwerkshersteller sind deshalb in der Pflicht, noch effizientere und emissionsärmere
Triebwerke zu marktfähigen Preisen anzubieten.
Neue adaptive Prozessketten
Zukünftige Prozessketten müssen daher flexibel und vielseitig sein. Die Forscher des
Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnologie IPT und des Fraunhofer-Instituts für
Lasertechnik ILT entwickelten eine durchgängige Prozesskette zur Fertigung und
Reparatur von Turbomaschinenkomponenten.
Spannsystem ermöglicht optimale Schnittgeschwindigkeiten und
Oberflächengüten
Exemplarisch wird die Prozesskette zur Fertigung einer mehrstufigen BLISK von dem
Schmiederohteil bis zur mechanischen Endbearbeitung betrachtet. Durch die flexible
Gestaltung der Prozesskette kann diese auch für die Reparatur des Bauteils eingesetzt
werden. Dazu wurde ein neues, anpassungsfähiges Spannsystem zur
Bauteilreferenzierung und Stabilisierung von Schaufeln entwickelt. Damit wird
einerseits die mechanische Bearbeitung dünnwandiger Strömungsbauteile bei noch
höheren Schnittgeschwindigkeiten mit den gewünschten Oberflächengüten
ermöglicht. Andererseits dient das Spannsystem als Referenz für die Reparatur mittels
Laserauftragschweißen (Laser Material Deposition LMD). Auf der Paris Air Show zeigen
Fraunhofer ILT und IPT unterschiedliche Exponate aus Fertigungs- und
Reparaturprozessketten von BLISKen.
Redaktion
Carola Dellmann | Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT | Telefon +49 241 8904-316 | Steinbachstraße 17 | 52074 Aachen
www.ipt.fraunhofer.de | [email protected] | Petra Nolis | Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT | Steinbachstraße 15
52074 Aachen | www.ilt.fraunhofer.de | Telefon +49 241 8906-662 | [email protected]
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Ein wichtiger Schritt zur durchgängigen Prozesskette war die Entwicklung des »CAxFramework«: Die Software erlaubt es, alle verschiedenen Fertigungs- und
Reparaturtechnologien von einer Plattform aus zu bedienen. CAx steht dabei für
Computer aided x, was übersetzt computerunterstützt heißt. Das »x« steht für die
einzelnen Technologien der Produktion. Eine beschädigte Schaufel wird zunächst
messtechnisch erfasst. Eine Fräsmaschine bearbeitet den Defekt, anschließend baut ein
Laser die Schaufel Schicht für Schicht mittels LMD wieder auf.
Die Forschungsarbeiten sind ein Teilprojekt des Innovationsclusters »AdaM – Adaptive
Produktion für Ressourceneffizienz in Energie und Mobilität«: Darin bündeln die
Fraunhofer-Institute IPT und ILT sowie 21 Industriepartner ihre Kompetenzen. Das Ziel
ist es, neue Konzepte für Turbomaschinen, unter anderem für Triebwerke, technisch
umzusetzen, sodass sie Energie effizienter nutzen. Weiterhin sollen CO 2 -Emissionen
gesenkt und Ressourcen geschont werden.
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3. Juni 2015 || Seite 2 | 3
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Bild 1:
Stabilisierendes
Spannsystem ermöglicht
signifikant erhöhte
Schnittgeschwindigkeiten
und Oberflächengüten.
Bildquelle: Fraunhofer IPT.
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Bild 2:
Nutzung eines Spann- und
Stabilisiersystems zur
prozessstabilen
Schlichtfräsbearbeitung
einer Multi-Blir. Bildquelle:
Fraunhofer IPT.
Die Fraunhofer-Gesellschaft ist die führende Organisation für angewandte Forschung in Europa. Unter ihrem Dach arbeiten 66 Institute an
Standorten in ganz Deutschland. Mehr als 24 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bearbeiten das jährliche Forschungsvolumen von 2 Milliarden
Euro. Davon fallen 1,7 Milliarden Euro auf den Leistungsbereich Vertragsforschung. Über 70 Prozent dieses Leistungsbereichs erwirtschaftet die
Fraunhofer-Gesellschaft aus Aufträgen der Industrie und öffentlich finanzierten Forschungsprojekten. Internationale Niederlassungen sorgen für
Kontakt zu den wichtigsten gegenwärtigen und zukünftigen Wissenschafts- und Wirtschaftsräumen.
Weitere Ansprechpartner
Dr.-Ing. Thomas Bergs l Telefon +49 241 8904 -105 l [email protected]
Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT, Aachen l www.ipt.fraunhofer.de
Adj. Prof. (RMIT) Akad. Oberrat Dr.-Ing. Ingomar Kelbassa | Telefon +49 241 8906-143 | [email protected]
Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT, Aachen | www.ilt.fraunhofer.de
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