FN-Aktuell 06/2016

17.03.2016
Ein Service der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN)
Ausgabe 06/2016
Sehr geehrte Damen und Herren,
nach dem hoch erfolgreichen Weltcup-Finale der Voltigierer schließen nun in Kürze auch die besten
Dressur- und Springreiter die Weltcup-Saison in Göteborg ab. Etwas stabilisiert hat sich die Situation in
der Pferdezucht, zumindest bei den Warmblutrassen, das zeigen die aktuellen Zahlen der
Zuchtverbände. Und noch immer ist die Pferdesteuer ein Thema.... Was sonst noch geschah, lesen Sie
in dieser Ausgabe unseres FN-aktuell.
Wir wünschen wie immer viel Spaß dabei.
Ihr FN-aktuell-Team
Inhaltsverzeichnis
FEI - FN - DOKR
- Schulterschluss im Kampf gegen die Pferdesteuer
- "Pferde machen Menschen": Neuer Film online
- Einäscherung von Pferden soll erlaubt werden
Personalia
- Hannelore Brenner mit Elisabeth-Norgall-Preis ausgezeichnet
- Dr. Burkhard Dittmann wird 65
Zucht
- Zuchtpferdestand 2015: Positive Tendenz bei Reitpferden und -ponys
Sport
- Weltcup-Finale in Göteborg mit acht deutschen Paaren
Dressur
- Dressurreiter für die Sichtungen zum Preis der Besten nominiert
Voltigieren
- Deutsche Voltigierer dominieren Weltcup-Finale in Dortmund
Distanzreiten
- Distanzreiten: Sichtungswege zur WM und Jugend-EM festgelegt
Ausbildung und Wissenschaft
- Aktuelle Termine der Abteilung Ausbildung und Wissenschaft
Breitensport, Vereine und Betriebe
- PM-Schulpferde-Cup: Erste Finalteilnehmer stehen fest
- "Pack an! Mach mit!": Jetzt noch schnell bewerben
Jugend
- Allgemeine Jugendarbeit: "Man muss Jugendlichen auch etwas zutrauen"
FEI - FN - DOKR
Schulterschluss im Kampf gegen die Pferdesteuer
Verbände und Bundestagsabgeordnete formulieren gemeinsamen Appell
Berlin (fn-press). „Kein Futter für den Amtsschimmel! Pferdesteuer ist kein Beitrag zur
Haushaltskonsolidierung“ – mit dieser kernigen Botschaft richten sich die
Bundestagsabgeordneten Reinhold Sendker, Dieter Stier, Rita Stockhofe, Gudrun Zollner und
Sibylle Pfeiffer, die Kommunalpolitische Vereinigung (KPV) der CDU und CSU Deutschlands, die
Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) sowie die Landespferdesport- und Zuchtverbände direkt
an die Entscheidungsträger in den Kommunen. Bei einem Treffen in Berlin formulierten Politiker
und Verbandsvertreter einen gemeinsamen Appell gegen die Pferdesteuer.
Erst vor kurzem kam die bittere Nachricht aus der hessischen Gemeinde Bad Sooden-Allendorf: Der
Pensionsbetrieb Hainsmühle muss nach 18 Jahren seine Tore schließen, weil die laufenden Kosten
aufgrund der 2013 eingeführten Pferdesteuer nicht mehr zu decken waren. Dieses Beispiel zeigt einmal
mehr deutlich: „Die Erhebung einer kommunalen Pferdesteuer bringt fiskalisch für die Kommunen
wenig, ist mit erheblichem Verwaltungsaufwand verbunden und belastet die Betroffenen stark. Aufwand
und Ertrag stehen in keinem wirtschaftlich sinnvollen Verhältnis zueinander.“ So lautet deshalb auch die
zentrale Botschaft der Bundestagsabgeordneten in ihrem Appell an die Kommunen. „Die Idee und die
Formulierung dieses gemeinsamen Appels zeigt uns, dass das Thema Pferdesteuer auf der höchsten
politischen Entscheidungsebene angekommen ist und dort ebenso kritisch betrachtet wird wie bei uns“,
sagt Thomas Ungruhe, Leiter der FN-Abteilung Breitensport, Vereine und Betriebe.
In dem Appell machen die Politiker außerdem deutlich, welche gravierenden Auswirkungen die Steuer
auf den Wirtschaftsfaktor Pferd, auf Landwirtschaft und Naturschutz sowie auf das gesamte
gesellschaftliche Leben in den Kommunen hat. Die Abgeordneten appellieren daher an alle Stadt-,
Gemeinde- und Ortschaftsräte sowie alle ehrenamtlichen Mandatsträger auf kommunaler Ebene, im
Rahmen ihrer Tätigkeiten die Diskussion um die Einführung einer kommunalen Pferdesteuer nicht zu
forcieren, beziehungsweise sich anhand der im Folgenden angeführten Argumente gegen die
Erhebung einer solchen Steuer auszusprechen.
Den Appell im Wortlaut lesen Sie hier.
Zum Hintergrund: Seit Jahren kämpft die FN gemeinsam mit lokalen Interessenvertretern wie den
Landespferdesportverbänden, dem „Aktionsbündnis gegen die Pferdesteuer“ und weiteren regionalen
Ebenen des organsierten Pferdesports in zahlreichen Gemeinden gegen die Pferdesteuer. Rund
24.000 Aktive führen jeden Tag im gesamten Bundesgebiet Gespräche auf unterschiedlichen
politischen Ebenen, leisten Aufklärungsarbeit, unterstützen und initiieren Vor-Ort-Aktionen, sobald das
Thema Pferdesteuer von den Kommunen auf die Agenda von Gemeinderatssitzungen gesetzt wird. In
Deutschland wurde bisher in mehr als 250 Städten und Gemeinden über die Einführung einer
Pferdesteuer diskutiert. Nur in vier Fällen wurde eine Satzung zur Erhebung der Pferdesteuer
verabschiedet.
Ein wichtiger Erfolg konnte Ende 2015 errungen werden: Die nordhessische Gemeinde Weißenborn hat
ihre Entscheidung für die Pferdesteuer nach knapp zwei Jahren wieder rückgängig gemacht. Der
Grund: Die Steuer war nicht wirtschaftlich und damit auch nicht gewollt. „Weißenborn ist eines von
vielen Beispielen die zeigen, dass der Abwehrkampf gegen die Pferdesteuer und die intensive
Aufklärungsarbeit auf fruchtbaren Boden fallen“, sagt Thomas Ungruhe. „Umso glücklicher sind wir über
den Schulterschluss mit den Bundestagsabgeordneten, denn nun können wir mit Nachdruck sachliche
Argumente gegen die Pferdesteuer direkt an die Entscheidungsträger vor Ort herantragen.“ jbc
Mehr Informationen zum Thema Pferdesteuer unter www.pferd-aktuell.de/pferdesteuer.
"Pferde machen Menschen": Neuer Film online
Vielseitigkeitsreiter Nils Trebbe erzählt, was er von den Pferden gelernt hat
Warendorf (fn-press). Aufräumen, früh aufstehen, Pflichten übernehmen: Was für viele
Jugendliche eine nervende Litanei der Eltern ist, erreichen Pferde ohne Druck. Mit sanftem
Wesen lehren sie Kinder und Jugendliche Disziplin, Organisationsvermögen, Zuverlässigkeit
und Verantwortungsbewußtsein. Eine tierische Schule, von der der 21-jährige Nils Trebbe nicht
nur im Berufsleben profitiert, wie der Vielseitigkeitsreiter im fünften Teil der FN-Filmreihe
„Pferde machen Menschen“ erzählt.
Warum begeistern sich Menschen für Pferde? Was geben Pferde den Menschen? Diese Fragen
beleuchtet die FN-Filmreihe, in der Pferdeleute ihre persönlichen Pferdegeschichten erzählen. Der
erste Film der Serie erschien im November und wurde fast 15.000 mal angeschaut. Der Grund: Renate
Wehring. Die 82-jährige Rentnerin steigt noch immer begeistert aufs Pferd und rührt die Zuschauer mit
ihrer Liebeserklärung an die Pferde. Dass Pferde in schweren Zeiten das Leben leichter machen, zeigt
der zweite Beitrag. Darin erzählt Sabine Hoffmann, zweimal an Krebs erkrankt, wie ihre Pferde ihr
geholfen haben, die Krankheit zu überwinden, welchen Trost und welche Kraft sie ihr gaben. Ausgleich
zum Job sowie Erholung und Entspannung in der Natur nennt Supermarktmitarbeiter Jörg Göbel im
dritten Film seine Motive, die ihn jede freie Minute bei seinem Pferd Jack verbringen lassen. Wie der
Umgang mit Pferden seine Töchter beeinflusst und wie die Vierbeiner zu einem harmonischen
Familienleben beitragen, berichtet Peter Großmann im vierten Beitrag der Reihe.
Die Filmserie gehört zum Themenpaket „Wert Pferd". Unter diesem Stichwort hat die FN im Internet
umfangreiche Informationen zum gesellschaftlichen Wert des Pferdes zusammengestellt. Ob Bildungs-,
Gesundheits- oder Wirtschaftsfaktor: Das Pferd leistet einen großen gesellschaftlichen Beitrag. Dass
der Umgang mit Pferden glücklich macht und einen positiven Einfluss auf den Menschen hat, wurde
2012 auch durch eine Studie der FN nachgewiesen. Ein weiterer Beweis sind sicher die rund 1,7
Millionen Menschen in Deutschland, die ihre Freizeit mit Pferden verbringen - ob als Reiter, Voltigierer,
Fahrer oder Züchter.
Die Filme sind veröffentlicht unter www.pferd-aktuell.de/pferde-machen-menschen. Der nächste Film
der Reihe erscheint Ende März.
Einäscherung von Pferden soll erlaubt werden
FN begrüßt Gesetzentwurf
Bonn/Warendorf (fn-press). Das Bundeskabinett hat gestern einen Gesetzentwurf beschlossen,
demzufolge künftig auch Pferde eingeäschert werden dürfen.
Dazu erklärt Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt: „Mit der Änderung des 'Tierische
Nebenprodukte-Beseitigungsgesetzes' kommen wir dem Wunsch vieler Pferdehalter nach, die Tiere
nach ihrem Tod in einem Tierkrematorium einäschern zu lassen. Bislang gab es diese
Ausnahmemöglichkeit, die für Heimtiere schon lange besteht, für Pferde nicht."
Eine Nachricht, die den einen oder anderen Pferdebesitzer freuen dürfte. „Das Pferd zählt, anders als
Hund und Katze, zu den landwirtschaftlichen Nutztieren. Für Nutztiere war eine Einäscherung bisher
nicht erlaubt“, sagt Soenke Lauterbach, Generalsekretär der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN).
„Für viele Pferdebesitzer hat das Pferd aber den Stellenwert eines Haustieres und Familienmitgliedes.
Der Gesetzentwurf trägt diesem emotionalen Verhältnis Rechnung. Die Einäscherung bietet nach dem
Tod des Pferdes die Möglichkeit einer Tierbestattung, was sich eine zunehmende Zahl von
Pferdebesitzern wünscht. Wir begrüßen daher diesen Gesetzentwurf.“
In seiner Pressemitteilung weist das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
darauf hin, dass Pferde grundsätzlich beseitigungspflichtig sind. Die Änderung bedeutet, dass sie aber
zukünftig, wie beispielsweise Heimtiere, in einem Tierkrematorium verbrannt werden dürfen. Durch die
Änderung des Tierische Nebenprodukte-Beseitigungsgesetzes wird diese Möglichkeit unter der
Voraussetzung, dass die zuständige Behörde dies genehmigt, eröffnet.
Mehr: www.bmel.de
Personalia
Hannelore Brenner mit Elisabeth-Norgall-Preis ausgezeichnet
International Women´s Club Frankfurt würdigt Brenners Initiative "Kleine Glücksritter"
Frankfurt/Main (fn-press). Die erfolgreiche deutsche Para-Dressurreiterin und
Paralympicssiegerin Hannelore Brenner aus Wachenheim ist in der vergangenen Woche vom
International Women´s Club (IWC) mit dem Elisabeth-Norgall-Preis ausgezeichnet worden.
Damit würdigte der Verein Brenner als Initiatorin des Vereins „Kleine Glücksritter e.V“, der
schwerstkranken Kindern und ihren Geschwistern die Möglichkeit eröffnet, ohne finanzielle
Aufwendungen schöne Momente mit dem Pferd erleben zu können. „Ich bin sehr stolz und
glücklich, in einer Reihe mit Frauen stehen zu dürfen, die zum Teil Unglaubliches geleistet
haben. Menschen brauchen Hilfe und es gibt Menschen, die helfen können. Was für ein Glück,
wenn wir zu den Helfenden gehören“, kommentierte Hanne Brenner die Ehrung.
Der IWC wurde 1946 von der Frankfurter Lehrerin Elisabeth Norgall (1887 – 1981) gegründet und ist
eine gemeinnützige, politisch und religiös unabhängige Vereinigung von Frauen, die sich zum Ziel
gesetzt hat, durch Kontakte und gegenseitiges Kennenlernen Trennendes zwischen den Nationen und
Kulturen zu überwinden, Verständnis füreinander zu entwickeln und so zu Frieden und Freundschaft in
der Welt beizutragen. Seit 1978 verleiht der IWC in Erinnerung an seine Gründerin den ElisabethNorgall-Preis, im jährlichen Wechsel an eine Deutsche und eine Ausländerin.
Dr. Burkhard Dittmann wird 65
Am 15. April feiert Dr. Burkhard Dittmann, Präsident des Pferdesportverbandes MecklenburgVorpommern seinen 65.Geburtstag.
Burkhard Dittmann wurde am 15. April 1951 auf einem Bauerndorf im Berliner Norden geboren. Nach
Abschluss des Veterinärmedizinstudiums an der Humboldt-Universität Berlin zog er in den Norden nach
Hohen Wangelin im damaligen Kreis Waren. 1982 erfolgte die Promotion, 1993 die Niederlassung in
eigener tierärztlicher Praxis, bevor Dr. Dittmann im Jahr 2000 zur Tierseuchenkasse von MecklenburgVorpommern wechselte und 2005 deren Geschäftsführer wurde. Etwa zur selben Zeit stieg der
Tiermediziner, der von Jugend an den Pferden und dem Pferdesport verbunden war, erneut in den
Turniersport ein, ist seitdem in Vielseitigkeitsprüfungen und Springen bis Klasse M erfolgreich und
gewann bei Vielseitigkeits-Landesmeisterschaften der Senioren (Ü40) insgesamt sechs Medaillen,
2009 sogar den Titel. Im Jahr 2005 übernahm Dr. Dittmann im Präsidium des Pferdesportverbandes
das Ressort Tier-, Umwelt- und Naturschutz und wurde 2011 als Nachfolger von Dr. Klaus Lemcke zum
Präsidenten gewählt. J.Begall/Hb
Zucht
Zuchtpferdestand 2015: Positive Tendenz bei Reitpferden und -ponys
Bestandszahlen insgesamt weiterhin leicht rückläufig
Warendorf (fn-press). Noch hält der allgemeine Abwärtstrend in der deutschen Pferdezucht an,
doch die Hoffnung wächst. Wie die Bestandszahlen der Mitgliedszuchtverbände der Deutschen
Reiterlichen Vereinigung (FN) aus dem 2015 belegen, scheint sich speziell bei den Reitpferden
und Deutschen Reitponys die Lage konsolidiert zu haben. „Von einer Trendwende würde ich
noch nicht sprechen, wohl aber von einer Stabilisierung“, sagt Theodor Leuchten, Vorsitzender
des FN-Bereichs Zucht.
Über alle Rassen hinweg betrachtet, ist die Zahl an Zuchtstuten noch immer rückläufig. Sie sank von
2014 auf 2015 um rund 1,6 Prozent von 83.275 auf 81.934. Dahingegen hat sich die Zahl der
eingetragenen Hengste nach einem fast fünfprozentigen Rückgang im Vorjahr weitgehend konsolidiert
und stieg sogar von 8.115 auf 8.121. Zugenommen hat auch die Zahl der Fohlen. Wie die
Bedeckungszahlen bereits erwarten ließen, fielen 2015 insgesamt 34.946 Fohlen (2014: 33.788), das
entspricht einem Plus von 3,4 Prozent. 2016 werden es nur geringfügig weniger sein. Mit 43.469 liegt
die Zahl der Bedeckungen zwar etwas unter der von 2014 (43.594), aber immer noch deutlich höher als
in den Jahren zuvor.
Die „Gewinner“ des Jahres sind die Warmblutrassen. Hier stieg nicht nur der Stutenbestand von 54.034
auf 54.126, sie sind auch hauptverantwortlich für das Mehr an Bedeckungen und Fohlen. Insgesamt
wurden 23.422 Warmblutfohlen (2014: 22.268) gezählt. Ein Trend, der sich, wenn auch langsam,
fortzusetzen scheint, denn auch 2016 ist bei 29.425 Bedeckungen (2014: 29.308) ein weiterer Zuwachs
an Fohlen zu erwarten. Um 5,4 Prozent auf 2.682 gestiegen ist außerdem die Zahl der Hengste. „Es
sieht so aus, als sei die ‚Überproduktion‘ der letzten Jahre nun langsam abgebaut. Im Gegenteil, es
werden überall talentierte Pferde für die Auktionen gesucht“, sagt Theodor Leuchten. Sein Appell an die
Züchter: Gesunde, leistungssichere Stuten aus abgesicherten Stutenstämmen belegen zu lassen – am
besten von leistungsgeprüften, bewährten Hengsten. Dabei weist er auch darauf hin, dass die
gegenwärtigen Züchter nicht ausschließlich den wirtschaftlichen Aspekt in den Vordergrund stellen:
„Züchten hatte schon immer und hat bei einer sich ändernden Züchterschaft auch mit Passion und
Freude am Pferd zu tun“, so Leuchten.
Im Vergleich zu den Warmblutrassen bewegen sich die Zahlen bei den Ponys und Kleinpferden weiter
abwärts. Insgesamt lagen die eingetragenen Ponyzuchtstuten mit 19.846 (2014: 20.287) Stuten um
rund 2,2 Prozent unter dem Vorjahresergebnis, die Anzahl der eingetragenen Ponyhengste verringerte
sich um 2 Prozent auf 3.510 (2014: 3.583) Hengste. Dieser Trend setzt sich auch mit Blick auf die
Bedeckungszahlen fort, die von 9.701 im Jahr 2014 auf 9.638 zurückgegangen sind. Eine positive
Entwicklung zeichnet sich lediglich bei den Deutschen Reitponys ab. Mit 4.872 Zuchtstuten (2014:
4.836) bleibt das Deutsche Reitpony die populationsstärkste Rasse unter den Ponys und Kleinpferden,
gefolgt vom Islandpferd, dessen Stutenstand sich bei 4.801 Stuten weitgehend konsolidiert hat (2014:
4.808).
Leicht rückläufig bleiben die Bestandszahlen der Kaltblutrassen, auch wenn ein Plus in 2014 an
Bedeckungen insgesamt 5 Prozent mehr Fohlen in 2015 brachte. Insgesamt wurden 1.222
Kaltblutfohlen geboren (2014: 1.163), wobei die Zahl der Bedeckungen im Jahr 2015 von 1.626 auf
1.543 wieder leicht zurückging. Insgesamt stand 2015 einem Minus von 1,6 Prozent Stuten (4.350 statt
4.422) ein Plus von fast 6 Prozent an Hengsten (437 statt 413) gegenüber.
Ähnlich ist die Situation bei den Schweren Warmblutrassen: Auch hier wurden etwas weniger Stuten
gemeldet (1.150 statt 1.161), denen 101 Hengste zur Verfügung stehen. Ebenfalls wurden 4,3 Prozent
mehr Fohlen geboren (410 statt 393 Fohlen), wobei die Bedeckungen von 660 auf 575 zurückgingen.
Alle Zahlen sind im FN-Jahresbericht 2015 zu finden, der ab Ende April im FN-Shop unter www.pferdaktuell.de heruntergeladen werden kann.
Sport
Weltcup-Finale in Göteborg mit acht deutschen Paaren
Die besten Dressur- und Springreiter beenden die Hallensaison in Schweden
Göteborg (fn-press). Während die Springreiter der Westeuropa-Liga ihre WeltcupQualifikationen bereits seit Anfang Februar hinter sich haben, konnten sich die Dressurreiter am
vergangenen Wochenende in s’Hertogenbosch (NED) noch die letzten Plätze für das WeltcupFinale sichern. Nun steht fest: fünf Springreiter und drei Dressurreiterinnen werden mit ihren
Pferden am Osterwochenende die deutschen Farben in der schwedischen Küstenstadt
Göteborg vertreten.
Es ist der Abschluss und zugleich der Höhepunkt der Hallensaison: Das Weltcup-Finale der Dressurund Springreiter, das vom 24. bis 28. März im schwedischen Göteborg ausgetragen wird. Vor allem im
Hinblick auf die Olympischen Spiele im August ist das Turnier ein wichtiger Gradmesser. Und
besonders die deutschen Teilnehmer bringen alle Voraussetzungen mit, um sich in Skandinavien von
ihrer besten Seite zu zeigen.
Weltcup Springen: Premiere für Niklas Krieg
Über fünf Monate zog sich die Qualifikationsphase der Springreiter in der Westeuropa-Liga hin. Für das
Team von Bundestrainer Otto Becker hätten die vergangenen Wochen gar nicht besser laufen können.
Christian Ahlmann (Marl) gewann die Weltcup-Qualifikationen in Stuttgart, Madrid und Mechelen und
führt das Ranking der Liga souverän an. Der erst 22-jährige Niklas Krieg (Villingen-Schwenningen)
sorgte mit seinem Sieg in Leipzig für Aufsehen. Jetzt folgten die Siege von Ludger Beerbaum
(Riesenbeck) im Großen Preis von Doha (QAT) sowie von Marcus Ehning (Borken) im Großen Preis
von s’Hertogenbosch (NED).
Ahlmann, Krieg und Ehning zählen, genau wie Marco Kutscher (Bad Essen) und Daniel Deußer
(Mechelen/BEL), zum fünfköpfigen deutschen Starterteam im Weltcup-Finale der Springreiter. Und sie
gehen diese Sache nun natürlich mit großem Selbstbewusstsein an. Auch kurz nach seinem Triumph in
s’Hertogenbosch ist Marcus Ehning noch immer beeindruckt von der Leistung seines westfälischen
Hengstes Cornado NRW (v. Cornet Obolensky – Acobat). „Das war richtig stark. Wenn wir so in Schuss
sind wie in s’Hertogenbosch, dann erwarte ich ganz Großes für das Weltcup-Finale“, sagt Ehning, der
mit dem 13-jährigen Schimmel eine ganz vordere Platzierung in Schweden anpeilt. Im März 2014
hatten die beiden zuletzt einen Großen Preis gewonnen. Von Cornados Verletzung, die ihn im
vergangenen Jahr noch den Start bei den Euromeisterschaften in Aachen kostete, sei nichts mehr zu
spüren. „Er ist topfit“, sagt Ehning. „Das hat er aber auch dieses Jahr schon mit dem vierten Platz beim
Weltcup-Springen in Bordeaux bewiesen.“
Während der 41-jährige Borkener Ehning das Weltcup-Finale bereits drei Mal gewann (2003, 2006,
2010), nimmt Niklas Krieg zum allerersten Mal daran teil. Der Baden-Württemberger hat sich bei nur
zwei Qualifikationsturnieren die nötigen Punkte für Göteborg gesichert – ein sensationeller Erfolg
„Wenn mir vor einem halben Jahr jemand gesagt hätte, dass ich am Weltcup-Finale teilnehmen würde,
hätte ich denjenigen für verrückt erklärt“, schmunzelt Krieg. Mit seinem Sieg in Leipzig überraschte er
im Januar alle. Dass dieser Erfolg keine Eintagsfliege war, bewiesen er und seine Holsteiner Stute
Carella (v. Clearway – Concerto) nur zwei Wochen später mit dem fünften Platz in Zürich und Anfang
März mit dem zweiten Platz im Großen Preis von Dortmund. „Ich kann mich nicht beschweren
momentan“, sagt Krieg, der bereits frühzeitig nach Schweden reisen will. Den Pferdetransporter will er
höchstpersönlich über die knapp 1.400 Kilometer gen Norden steuern. „Die Anforderungen im Finale
sind hoch, aber ich traue das Carella natürlich zu, sie ist richtig gut drauf“, sagt der 22-Jährige und
bleibt bescheiden: „Ich nehme mir nichts Großartiges vor. Aber den finalen Umlauf zu erreichen, das
wäre natürlich toll.“ Das Weltcup-Finale besteht aus drei Springprüfungen und erstreckt sich über vier
Tage von Karfreitag bis Ostermontag. Bundestrainer Otto Becker (2002 mit Dobel’s Cento), Christian
Ahlmann (2011 mit Taloubet Z) und Daniel Deußer (2014 mit Cornet d’Amour) haben übrigens schon
jeweils einen Weltcup-Gesamtsieg zu verzeichnen. Titelverteidiger ist der Schweizer Olympiasieger
Steve Guerdat.
Weltcup Dressur: Isabell Werth hat die Wahl
Im Weltcup-Finale der Dressurreiter führt der Weg in die entscheidende Kür am Ostersonntag in
Göteborg wie gewohnt über den Grand Prix, der am Karfreitag auf dem Programm steht. Die britische
Olympiasiegerin Charlotte Dujardin konnte diese Prüfung 2014 und 2015 mit ihrem Spitzenpferd
Valegro für sich entscheiden. Der letzte deutsche Weltcup-Gesamtsieg liegt nun drei Jahre zurück.
2013 siegten Helen Langehanenberg (Havixbeck) und Damon Hill NRW. Alle Chancen auf ihren dritten
Sieg nach 1997 und 2007 hat die 43-jährige Rheinbergerin Isabell Werth, zumal sie für den Start in
Göteborg gleich zwei Pferde zur Auswahl hat. Ihr persönlicher Favorit fürs Finale ist der Hannoveraner
Don Johnson FRH (v. Don Frederico – Warkant), mit dem sie die Qualifikationen in Salzburg gewinnen
konnte und in Stuttgart Rang zwei belegte. Punkte sammelte sie aber auch in Amsterdam und
Neumünster mit der Oldenburger Stute Weihegold OLD (v. Don Schufro – Sandro Hit) und führt damit
das Klassement der Westeuropa-Liga souverän an. Mit Jessica von Bredow-Werndl (Aubenhausen)
und Fabienne Lütkemeier (Paderborn) kann Bundestrainerin Monica Theodorescu – selbst zweifache
Weltcup-Gesamtsiegerin (1993 und 1994) – auch noch auf zwei jüngere deutsche Reiterinnen bauen,
die aber schon über einige Final-Erfahrung verfügen. Zum dritten Mal hat sich die 30-jährige Bayerin
von Bredow-Werndl mit ihrem KWPN-Hengst Unee BB für das Weltcup-Finale qualifiziert. In Las Vegas
belegten sie 2015 einen großartigen dritten Platz.
Fabienne Lütkemeier erholt sich derzeit von einer Hüftprellung, die sie sich bei einem Sturz im Training
kurz vor dem eigentlich geplanten Start in s’Hertogenbosch zugezogen hat. „Ich bin aber höchst
optimistisch, dass ich in Göteborg starten werde“, sagt die 26-Jährige und lässt keinen Zweifel an einer
schnellen Genesung. „Das Weltcup-Finale als Abschluss der Hallensaison ist natürlich immer etwas
Besonderes, weil man sich im Hinblick auf die Freiluft-Saison noch einmal gut präsentieren kann.“ In
der US-amerikanischen Spieler-Metropole Las Vegas hatte die Studentin mit ihrem Pferd Qui Vincit
Dynamis 2015 Rang zehn in der Kür des Weltcup-Finales belegt. Durch den Einsatz ihres Top-Pferdes,
den 16-jährigen Hannoveraner D’Agostino (v. De Niro – Shogun xx), hofft sie diesmal auf ein noch
besseres Ergebnis. Die beiden haben über die Hallensaison in Lyon (3.), Stuttgart (4.), Stockholm (7.)
und Neumünster (5.) jeweils vordere Platzierungen erreicht und damit wichtige Punkte gesammelt.
„Daggi ist top in Form und wir wären natürlich auch in s’Hertogenbosch gerne gestartet“, sagt
Lütkemeier. „Ich hoffe, dass wir in Göteborg noch ein bisschen weiter nach vorne kommen als in Las
Vegas. Mal abwarten, was die Tagesform so möglich macht.“ jbc
Dressur
Dressurreiter für die Sichtungen zum Preis der Besten nominiert
Ponyreiter, Junioren und Junge Reiter messen sich in Vechta und Kronberg
Warendorf (fn-press). Die Teilnehmer für die Sichtungs-Turniere zum Preis der Besten stehen
fest. In deutschlandweiten Lehrgängen haben die Bundestrainer Cornelia Endres und HansHeinrich Meyer zu Strohen die Paare ausgewählt, die bei den Sichtungsturnieren an den Start
gehen dürfen. Die Nachwuchstalente messen sich vom 2. bis 4. April im hessischen Kronberg
sowie am 16. und 17. April in Vechta. Dort wollen sie ihr Ticket für den Preis der Besten lösen,
der vom 27. bis 29. Mai in Warendorf in den Disziplinen Dressur, Springen und PonyVielseitigkeit ausgetragen wird. Die neben den Deutschen Jugendmeisterschaften bedeutendste
Nachwuchsveranstaltung in Deutschland bietet den Bundestrainern einen ersten Überblick über
den aktuellen Leistungsstand im Hinblick auf die bevorstehende Saison und die
Europameisterschaften.
Pony/Kronberg: Helen Erbe (Krefeld/RHL) mit Dylight und White Love B, Linda Erbe (Krefeld/RHL) mit
Dujardin B, Marei Flunkert (Schwerte/WEF) mit Daddy's Daydream und Timberlake SH, Liselott Marie
Linsenhoff (Kronberg/HES) mit Golden Girl, Ann-Cathrin Rieg (Schwäbisch Gmünd/BAW) mit Lawn Hill,
Jana Schrödter (Leipheim/BAW) mit Hancock und Havana Jack V, Philipp Merkt (Aach/BAW) mit DSP
De Long, Moritz Treffinger (Obererdingen/BAW) mit Top Queen H, Eileen Henglein
(Wassermungenau/BAY) mit Cinderella M WE, Selina Söder (Nürnberg/BAY) mit Schapur, Lara Brühl
(Marktrodach/BAY) mit Lettenhofs Lovely Evergreen, Jana Lang (Schmidgaden/BAY) mit Nur für Dich
und Destany, Tabea Schroer (Groß-Gerau/HES) mit Danilo und Fin C WE, Inga Katharina Schuster
(Frankfurt/HES) mit NK Cyrill, Cosima Lehr (Frankfurt/HES) mit Frühlingstraum, Luise Ostermann
(Bonn/RHL) mit Equestricons Lord Champion, Zoe Gilbers (Issum/RHL) mit Destino, Helen
Kretzschmar (Herxheim/RPF) mit Dinero.
Junioren/Kronberg: Hannah Erbe (Krefeld/RHL) mit Carlos, Semmieke Rothenberger (Bad
Homburg/HES) mit Geisha und Dissertation, Anna Casper (Donzdorf/BAW) mit Freundschaft, Karen
Welz (Bruchsal/BAW) Dolunay, Sophie Kaltenbacher (Starnberg/BAY) mit Zeyden Gin, Enya Müller
(Holzkirchen/BAY) mit Rentagroup's Rudolph, Bettina Nuscheler (Altenstadt/BAY) mit Fascinate,
Cosima von Fircks (München/BAY) mit Diabolo Nymphenburg, Nadine Krause (Bad Homburg/HES) mit
Dancer, Liselott Marie Linsenhoff (Kronberg/HES) mit Danönchen OLD, Annabelle Manganaro
(Frankfurt/HES) mit San Cherie V, Lana Raumanns (Frankfurt/HES) mit Feodor Nymphenburg, Stella
Thiel (Wehrheim/HES) mit Dawn, Luca Michels (Heimbach/RHL) mit Sans Souci und Rendezvous,
Annika Rühl (Voerde/RHL) Fire Moon P, Anouk Wiemers (Meerbusch/RHL) mit Rio Grande, Christian
Alsdorf (Neuwied/RPF) mit His Heini OLD, Angelina Pasic (Leuna-Rodden/SAC) mit Diva Royal.
Junge Reiter/Kronberg: Anna-Christina Abbelen Kempen (Kempen/RHL) mit Fürst on Tour und First
Lady, Julia de Ridder (Aachen/RHL) mit Comtessa, Jessica Krieg (Heinsberg/RHL) mit Revers Side
und Special Edition, Sandra Degele (Schorndorf/BAW) mit Fairplay, Anna-Louisa Fuchs
(Hirschberg/BAW) mit Rien ne va plus und Sympathikus, Marie-Christin Kogel (Sindelfingen/BAW) mit
Harkon, Viola Wilhelm (München/BAY) mit Dandelion, Laura Ihring (Oberursel/HES) mit What's up,
Johanna Pauline von Danwitz (Tönisvorst/RHL) mit Rock for Westfalia, Marie-Louise Colling (SteinBockenheim/RPF) mit Wilhelm, Sophie Stilgenbauer (Albisheim/RPF) mit Scharon, Philipp Stanslowski
(Dresden/SAC) mit Logenbruder.
Pony/Vechta: Katharina Ottenweß (Cappeln/WES) mit Mondsilber, Anna Schölermann (BrandeHörnerkirchen/SHO) mit Flic Flac, Sophie Dupree (Stedebergen/HAN) mit Del Estero, Jacob Schenk
(Römstadt/HAN) mit Grenzhoehes My Ken, Caroline Lass (Tempel/MEV) Westerhuis Jorik, Julia
Barbian (Düsseldorf/RHL) mit Cyranno WE und Der kleine König, Henriette Schmidt (Naumburg/SAN)
mit Mister Dornik, Anna Margareta Jürgens (Grebin/SHO) mit Contrast, Helena Schmitz-Morkramer
(Hamburg/SHO) mit Proud Rockdandy, Jule Marie Schönfeldt (Hamburg/SHO) mit Tyra M und Proud
Raffaelo, Lucie-Anouk Baumgürtel (Nottuln/WEF) mit Massimiliano und Don Miguel FH, Helena
Eickhoff (Hattingen/WEF) mit Der kleine Goldbär, Isabella Frei (Münster-Albachten/WEF) mit Nobel
Nagano, Luna Laabs (Ahlen/WEF) mit Carlos WE und Dow Jones, Nele Löbbert (Witten/WEF) mit
Cassiopea, Laura Stuhldreier (Münster/WEF) mit Chantre, Marlene Sieverding (Cappeln/WES) mit
Doubtless, Johanna Sieverding (Cappeln/WES) mit Don Davidoff und Da Capo's Dancing Boy.
Junioren/Vechta: Felicitas Hendricks (Hagen/WES) mit Faible-As, Rebecca Horstmann (Ganderkesee/
WES) mit Friend of mine, Maike Mende (Nordwalde/WEF) mit Rothschild, Alexa Westendarp
(Wallenhorst/WES) mit Der Prinz, Paulina Holzknecht (Solingen/RHL) mit Wells Fargo, Sophie
Delaunay (Berlin/BBG) mit Don Peron, Erja Kastening-Richter (Bremen/BRE) mit Donauprinzessin,
Vivien Koecher (Bokel/HAM) mit Reine Freude, Hendrik Baumgart (Verden/HAN) mit Allerbeste, Nadine
Falke (Stuhr/HAN) mit Weltinda, Marlina Garrn (Guderhandviertel/HAN) mit Di Baggio, Laura Marie
Monsig (Stuhr/HAN) mit Westerland, Madeleine Plinke (Neustadt/HAN) mit Donna La Roma, Kim
Burschik (Iserlohn/WEF) mit Luciano, Helena Ernst (Bottrop/WEF) mit Rose Magic, Laura-Eve
Grellmann (Essen/WEF) mit Faynaa Lord's Liebelei, Nane Grunwald (Bad Essen/WES) mit Sülberg,
Sophie Reef (Bad Bentheim/WES) mit Stakkato Mio, Elisa Timmermann (Emstek/WES) mit Don
Henrico, Anna-Lena Vosskötter (Ostbevern/WEF) mit Luciano.
Junge Reiter/Vechta: Claire Louise Averkorn (Nottuln/WEF) mit Condio B und Alonso V, Jil-Marielle
Becks (Senden/WEF) mit Damon's Satelite, Leonie Richter (Bad Essen/WES) mit Babylon, Anna-Lisa
Theile (Bühren/WES) mit Ducati K und Stromberg, Joline Thüning (Münster/WEF) mit Don Dayly, Julia
Giner (Berlin/BBG) mit Wytens, Kim Brüning (Bremen/BRE) mit Feivel's World, Franziska Schwiebert
(Kattendorf/HAM) mit Hogholm's Facel-Vega und Fuerst Rohann, Ann-Kristin Arnold (Sehnde/ HAN) mit
Rio de Janeiro, Marie-Luise Misztl (Rosenthal-Bielatal/SAC) mit Balian, Ragna Mann (Huje/SHO) mit
Indian Queen, Raika-Marie Rosch (Sandesneben/SHO) mit Felicity D und Herzog, Jana Christin
Sönnichsen (Wobbenbüll/SHO) mit Gorklintgards Hayden, Lisa Breimann (Olfen/WEF) mit Aida Luna,
Hannah Cichos (Gelsenkirchen/WEF) mit Four Ever, Luisa Emmerich (Bochum/WEF) mit D'Artagnon,
Sophia Funke (Cappeln/WES) Lousiana K, Ellen Richter (Bad Essen/WES) mit Fontane. lau
Voltigieren
Deutsche Voltigierer dominieren Weltcup-Finale in Dortmund
Siegreiche Abschiedsvorstellung des Duos Engelberty/Jacobs / erster Titel für Daniel Kaiser
Dortmund (fn-press). „Stolz und glücklich“ war Bundestrainerin Ulla Ramge im Anschluss an
das Weltcup-Finale der Voltigierer im Rahmen des SIGNAL IDUNA CUP-Turniers in Dortmund.
Sie hatte auch allen Grund dazu, denn das Duo Pia Engelberty und Torben Jacobs dominierte
im Pas de Deux, bei den Herren sicherte sich Daniel Kaiser in einem spannenden Kopf-an-KopfRennen mit Europameister Jannis Drewell den Titel des Weltcupsiegers und in der
Damenkonkurrenz rückte Kristina Boe ganz dicht an Simone Jäiser aus der Schweiz heran.
„Besser geht’s wohl kaum“, so Ramge.
„Ich war so nervös wie schon lange nicht mehr“, gestand Simone Jäiser nach der zweiten Kür, die
zugleich ihre letzte als aktive Voltigiererin war. Dabei seien ihr auch kleinere Patzer unterlaufen. "Da
musst du dann Ruhe bewahren und dich zusammenreißen", sagte die Europameisterin. So trennten die
Schweizerin, die von ihrer Mutter Rita Blieske auf Luk vorgestellt wurde, im zweiten Kürdurchlauf nur
Hunderstel von ihrer Verfolgerin Kristina Boe. Insgesamt kam Jäiser auf ein Ergebnis von 8,651
Punkten, Boe beendete mit 8,490 Punkten auf Platz zwei – ihrem bislang besten Ergebnis in einem
Weltcupfinale. „Ich bin sehr zufrieden, mein Ziel – einen Podestplatz – habe ich erreicht“, freute sich die
Medizinerin, deren Stärke nach eigenem Bekunden vor allem Sprünge und Balanceelemente sind. In
Dortmund hatte sie allerdings einige neue Kraftelemente eingebaut, die bereits zu ihrer neuen Kür
gehören. Welches Thema sie für 2016 geplant hat, bleibt aber vorerst ein Geheimnis. „Es wird auf
jeden Fall etwas ganz anderes sein“, sagt die zierliche junge Frau, die in Dortmund zu Herbert
Grönemeyer „Der Weg“ in hellem Pastell auftrat, aber auch schon die böse Hexe Bellatrix Lestrange als
Thema hatte. "Es macht mir Spaß, mich immer wieder neu zu erfinden“, erklärte sie. Kristina Boe
startete im Weltcup mit dem bewährten Don de la Mar aus dem Besitz des Reit- und Fahrvereins
Kirchwärder, der von Winnie Schlüter longiert wurde.
Insgesamt waren sechs Damen fürs Weltcupfinale zugelassen. Dritte wurde die Österreicherin Isabel
Fiala mit Pink Floyd (Longenführerin: Veronika Greiberger) mit 8,032 Punkten, während die zum Kreis
der Favoritinnen zählende Anna Cavallaro aus Italien lediglich Platz vier (7,304 Punkte) belegte. Die
Vizeweltmeisterin startete in Dortmund erstmals mit ihrem neuen Pferd Dante und hatte anfänglich
noch einige Abstimmungsschwierigkeiten. „Auch sich die Aufmerksamkeit meist auf den Voltigierer
richtet – Voltigieren ist ein Teamsport, bei dem Pferd und Longenführer eine wesentliche Rolle spielen“,
betonte Ulla Ramge.
Zu den emotionalen Höhepunkten des Weltcupfinales zählte die letzte gemeinsame Kür der Vizeweltund -europameister Pia Engelberty und Torben Jacobs aus Köln, vorgestellt auf Danny Boy mit ExWeltmeister Patrick Looser an der Longe. Schon lange im Vorfeld stand fest, dass die 25-jährige
angehende Lehrerin in Dortmund ihre Abschiedsvorstellung geben würde. Beide hofften darauf, die
Küren in Dortmund „noch einmal richtig genießen“ zu können und spielten vor allem bei ihrer letzten
Runde die lange Erfahrung und ihr Können voll aus. „Beim Abgang habe ich nur noch gedacht:
Verdammt, das war geil!“, fasste Engelberty ihre Eindrücke vorm Stadionmikrofon zusammen – hinund hergerissen zwischen Lachen und Weinen. Mit einem Endergebnis von 8,990 war den Kölnern der
Weltcupsieg nicht zu nehmen.
Mit deutlichem Abstand, mit 8,147 Punkten, folgte das noch sehr junge Duo Erika Di Forti und Lorenzo
Lupacchini aus Italien auf Platz zwei, das auf dem niederländischen Pferd Wim von Meta Jans
vorgestellt wurde. Dritte wurden mit 7,812 Punkten die US-amerikanischen Schwestern Kimberly und
Cassidy Palmer, die eigens aus Kalifornien eingeflogen waren und von Wolfgang Renz auf Leon
vorgestellt wurden. Einen gelungenen Weltcup-Einstand und gleichzeitig ein echtes Heimspiel gaben in
Dortmund Jolina Ossenberg-Engels und Timo Gerdes. „Wir sind stolz, überhaupt hier beim Finale
starten zu dürfen“ hatte Longenführerin Claudia Döller-Ossenberg-Engels bereits im Vorfeld erklärt. Vor
Ort fehlte dann nicht viel, um den Lokalmatadoren sogar einen Podestplatz zu bescheren. Mit ihrer
„Romeo und Julia“-Kür belegten sie mit 7,700 Punkten nur knapp hinter den beiden Amerikanerinnen
den vierten und letzten Platz.
In der Herrenkonkurrenz war es Daniel Kaiser aus Delitzsch, der sich mit einem Gesamtergebnis von
8,757 Punkten den Weltcupsieg und damit seinen ersten internationalen Titel sicherte. Als einziger
Deutscher präsentierte er bereits seine nagelneue Kür mit dem Entfesselungskünstler Houdini als
Thema, deren zugehöriges Trikot gerade noch rechtzeitig für Dortmund fertig geworden war. Anstelle
seines gewohnten Longenführer Andreas Bässler stellte Nina Vorberg Kaisers Pferd Down Under an
der Longe vor.
Europameister Jannis Drewell aus Steinhagen wurde mit einem Sieg in der zweiten Runde seiner
Favoritenrolle zwar gerecht, landete mit einem Gesamtergebnis von 8,617 Punkten am Ende aber auf
Platz zwei. „Natürlich hätten wir hier gerne gewonnen“, sagte Drewell, der wie gewohnt im Team mit
Schimmel Diabolus und seiner Mutter Simone Drewell an der Longe antrat. „Aber ich gönne auch
Daniel den Sieg. Er hat unheimlich viel dafür gearbeitet. Und ich hatte nun einmal in der ersten Runde
einen dicken Patzer. Insofern bin ich stolz, am Ende noch so dicht an ihn herangekommen zu sein.“
Nach ihrer Kür hatten beide Tränen in den Augen: Daniel Kaiser, der seinen Sieg kaum fassen konnte;
Jannis Drewell, als ihm bewusst wurde, dass dies sein letzter Auftritt als „buddhistischer Mönch“
gewesen war. „Diese Kür passte einfach zu mir und hat mir in den letzten Jahren so viel Erfolg
beschert“, sagte er etwas wehmütig. In der Voltigierszene ist es allerdings üblich, nahezu jedes Jahr
eine neue Kür zu präsentieren. So beginnt auch für Drewell direkt im Anschluss an Dortmund eine neue
Ära.
Wie bei den Damen waren auch in der Herrenkonkurrenz sechs Voltigierer startberechtigt. Den dritten
Platz in dem von Ulla Ramge als "Kampf der Giganten" bezeichneten Klassement belegte mit 8,402
Punkten der Franzose Vincent Haennel, vorgestellt von Fabrice Holzberger auf Quartz d'Olbiche.
Mit der Ausrichtung des Weltcup-Finales Voltigieren wurde beim Dortmunder Westfallenhallenturnier
eine Premiere gefeiert. Erst im Januar war entschieden worden, das Finale nach Absage von Wien
nach Dortmund zu vergeben. „Wir freuen uns, dass wir hier sein konnten. Es war eine tolle Atmosphäre
und Kulisse für ein Finale. Unsere Sportler haben sich hier großartig präsentiert und kommen auch
sicher gerne wieder", sagte Ulla Ramge. Hb
Distanzreiten
Distanzreiten: Sichtungswege zur WM und Jugend-EM festgelegt
Warendorf (fn-press). Der Disziplinbeirat Distanzreiten des Deutschen Olympiade-Komitees für
Reiterei (DOKR) hat bei seiner Sitzung in Warendorf den Sichtungsweg für die diesjährigen
Championate im Distanzreiten festgelegt.
Als Sichtungsritte für die Weltmeisterschaften Distanzreiten (11. bis 17. Dezember in Dubai/Vereinigte
Arabische Emirate) sind folgende internationale Distanzritte über 160 Kilometer festgelegt:
14.05.2016: CEI*** in Ermelo/Niederlande
24.06.2016: CEI*** in Samorin/Slowakei
15.07.2016: CEI*** in Argentan/Frankreich
19.08.2016: CEI*** in Brüssel/Belgien (Testritt für die Senioren-EM 2017)
Sichtungskriterium für eine WM-Nominierung ist, dass der WM-Aspirant maximal 30 Minuten nach den
drei besten Europäern auf einem der 3-Sterne Sichtungsritte das Ziel erreicht.
Ein Sichtungsritt fand bereits am 27. Februar statt: Der Presidents Cup in Dubai war Sichtungsritt für
deutsche Distanzreiter, die in den Vereinigten Arabischen Emiraten leben und denen das Pferd, mit
dem sie an der Sichtung teilnahmen, dauerhaft bis zur WM zur Verfügung steht. Genutzt haben diesen
Ritt Christina Gstöttel mit Magic Glenn Womac und Julia Anny Jäckle mit Vezuvio. Gstöttel beendete
den Ritt als 38. von 190 Startern, erfüllte das Sichtungskriterium allerdings nicht. Jäckle schied im
letzten Vetgate aus.
Als Sichtungsritte für die Europameisterschaften Distanzreiten Junioren/Junge Reiter vom 2. bis 4.
September in Rio Frio (Portugal) sind folgende internationale Distanzritte über 120 Kilometer festgelegt:
14.05.2016: CEI** in Ermelo/Niederlande
24.06.2016: CEI** in Samorin/Slowakei
Die Junioren und Jungen Reiter sollen als Team den Sichtungsritt bestreiten. Um für das Championat
nominiert zu werden, muss die Teamleistung im internationalen Vergleich einem Ergebnis entsprechen,
das auf Medaillenchancen hindeutet.
Neben den internationalen Championaten ist die Deutsche Meisterschaft und Deutsche
Jugendmeisterschaft Distanzreiten vom 22. bis 24. Juli in Marbach ein sportlicher Höhepunkt des
Jahres. Während die Senioren ihren Titel über die Langstrecke von 160 Kilometern austragen, steht der
Titelträger bei den Junioren und Jungen Reitern bereits nach 120 Kilometern fest. Amtierende
Deutsche Meisterin ist Melanie Arnold. Deutsche Jugendmeisterin 2015 ist Moira Al Samarraie.
Ausbildung und Wissenschaft
Aktuelle Termine der Abteilung Ausbildung und Wissenschaft
Warendorf (fn-press). Seminare, Lehrgänge und Kongresse zählen zum Angebot der Deutschen
Reiterlichen Vereinigung (FN). Eingeladen zu diesen Veranstaltungen sind alle Ausbilder,
Trainer und Richter. Das sind die nächsten Termine:
BADEN-WÜRTTEMBERG: „Geraderichten – eine „lebenslange“, oft unterschätzte Aufgabe“ mit
Michael Putz
Reit- und Fahrverein Schorndorf e.V., Schorndorf, Dienstag, 10. Mai, Beginn 17.00 Uhr
Eintritt: 15 Euro für PM, für Nicht-PM 20 Euro
Anmeldung: www.pferd-aktuell.de/shop, Telefon 02581/6362-179 oder [email protected]
BAYERN: „Geraderichten – eine „lebenslange“, oft unterschätzte Aufgabe“ mit Michael Putz
Reit- und Fahrverein Alzenau e.V., Alzenau, Mittwoch, 11. Mai, Beginn 17.00 Uhr
Eintritt: 15 Euro für PM, für Nicht-PM 20 Euro
Anmeldung: www.pferd-aktuell.de/shop,Telefon 02581/6362-179 oder [email protected]
HESSEN: „Die korrekte Anwendung von Hilfszügeln, Zäumungen & Gebissen“ mit Martin Plewa
Reiterschänke, Neu-Isenburg, Donnerstag, 12. Mai, Beginn 18.00 Uhr
Eintritt: 15 Euro für PM, für Nicht-PM 20 Euro
Anmeldung: www.pferd-aktuell.de/shop, Telefon 02581/6362-179 oder [email protected]
WESTFALEN: „Tipps für Ausbilder: So lernen Kinder mit Begeisterung“ mit Dr. Meike Riedel
und Lina Otto
FN-Zentrale, Warendorf, Dienstag, 24. Mai, Beginn 17.30 Uhr
Eintritt: 15 Euro für PM, für Nicht-PM 20 Euro
Anmeldung: www.pferd-aktuell.de/shop, Telefon 02581/6362-179 oder [email protected]
Breitensport, Vereine und Betriebe
PM-Schulpferde-Cup: Erste Finalteilnehmer stehen fest
Finale findet am 23. April in Hagen a.T.W. statt
Freckenhorst/Münster (fn-press). Halbzeit bei den Halbfinals für den PM-Schulpferde-Cup
2015/2016: In Freckenhorst und Münster wurden die ersten vier von insgesamt acht TeamTickets für das Finale vergeben, das am 23. April im Rahmen des Turniers Horses and Dreams
in Hagen a.T.W. ausgetragen wird.
Mit 169,3 Punkten gewann beim Halbfinale in Freckenhorst die Mannschaft der Reitschule AltroggeTerbrack aus Nottuln. Unter Leitung von Ausbilderin Irina Kuznetsovak zogen damit Lilli Voss, Viktoria
Hinzmann, Louisa Harms und Lena Weinhausen in das Finale ein. Für Hagen gesetzt ist zudem das
zweitplatzierte Team I vom Pferdezentrum Meeresberg in Ehrenburg (162,9 Punkte, Reiter: Michelle
Hannekum, Emma Behrens, Lisa Marie Heinrich und Hanna Jürgens, Ausbilderin: Lisa Keitel).
Beim Halbfinale in Münster setzte sich die Mannschaft der Pferdesportgemeinschaft (PSG) Erftstadt
Niederberg an die Spitze der acht Teilnehmer. Unter der Leitung von Ausbilderin Alexandra Philipp
erreichten Johanna Rosemann, Neele Rudolph, Emma Schick und Emily Lorenz 157,5 Punkte. Das
zweite Hagen-Ticket ging an das Team vom Reitstall Lambertz in Viersen (151,1) mit Ausbilderin Linda
Lambertz und dem Quartett Leonie Bayerle, Lotta Schaaff, Pia Dahmen und Marie Scholz.
Je Halbfinale qualifizieren sich die beiden besten Mannschaften für das Finale. Während bei den
Halbfinals auf Schulpferden der jeweiligen Gastgeber-Reitschulen geritten wird, nehmen die Reiter
beim Finale wieder mit ihren eigenen Pferden teil. Wer die verbleibenden vier Finalplätze erhält,
entscheidet sich am 12. März in Wolfsburg im Reitverein Wolfsburg und am 19. März in Marbach in der
Reitschule im Haupt- und Landgestüt Marbach-Gomadingen.
Der PM-Schulpferde-Cup wurde 1998 ins Leben gerufen. Schon lange hat er sich zu einer festen
Größe im Kalender von Reitschulen etabliert. Der PM-Schulpferde-Cup wird von den Persönlichen
Mitgliedern der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) getragen. Unterstützt wird der Cup durch das
Fachmagazin Reiter Revue international und die Firma HKM Sport Equipment, die die Serie seit 2008
mit Ehrenpreisen, Jacken, Stiefeln und Stiefeletten, Schabracken und Decken sponsert.
Alle Halbfinalteilnehmer unter www.pferd-aktuell.de/23420
"Pack an! Mach mit!": Jetzt noch schnell bewerben
Bewerbungsschluss der Aktion für schönere Vereinsanlagen steht kurz bevor
Warendorf (fn-press). Noch bis zum 31. März 2016 können sich Vereine um einen Zuschuss in
Höhe von 500 Euro für ihre geplanten Pflege- und Instandhaltungsmaßnahmen bewerben.
Möglich macht dies die Aktion „Pack an! Mach mit! … Deutschlands Reitvereine verschönern
sich“, zu der die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) nun bereits zum dritten Mal aufruft. Die
Aktion wird präsentiert vom Leuchtenhersteller NORKA und unterstützt von den Persönlichen
Mitgliedern der FN. Insgesamt werden 80 Bewerber ausgewählt.
Teilnehmen können alle Pferdesportvereine mit einer vereinseigenen oder sich im Teilbesitz
befindlichen Anlage, die Mitglied im Landespferdesportverband sind. Der Verein bewirbt sich mit
mitgliederbezogenen Maßnahmen, die auf der heimischen Anlage zum Wohlbefinden der
Vereinsmitglieder beitragen sollen. Dies kann beispielsweise das Streichen des Aufenthaltsraumes
oder der Vereinsstallungen, der Ausbau einer Sattelkammer, das Einrichten eines Treffpunktes für die
Vereinsjugend, die Pflege der Gartenanlagen oder ein „Frühjahrs-Putz“ sein. Der Phantasie sind keine
Grenzen gesetzt. Einzige Bedingung: Die Umsetzung der Maßnahme darf nur in größtmöglicher
Eigenleistung der Vereinsmitglieder, deren Angehörigen und Freunden – das heißt ehrenamtlich bzw.
freiwillig engagiert – erfolgen.
Im Vergleich zu anderen Sportarten verbringen Pferdesportler besonders viel Zeit in ihrer Sportstätte.
Entsprechend wichtig ist es, die Anlagen für die Mitglieder zu pflegen und instand zu halten, damit
diese sich auf der Anlage wohlfühlen und sich gerne dort aufhalten – auch über die Reitstunde hinaus.
Zudem sind die Reitanlagen nicht nur Aushängeschild der Vereine, sondern des gesamten
Pferdesports. Der Instandhaltungs- und Pflegeumfang von Pferdesportanlagen ist allerdings auch sehr
hoch. Die Aufwendungen hierfür sind selten allein durch die Mitgliedsbeiträge zu leisten. Umso
wichtiger sind das Engagement der Mitglieder und deren Eigenleistung.
Die Aktion „Pack an! Mach mit!“ feierte vor zwei Jahren Premiere und erfuhr große Resonanz. Bisher
bewarben sich über 400 Vereine, von denen 140 bezuschusst wurden und so dafür sorgen konnten,
dass ihre Anlage wieder attraktiver wurde. Unterstützt wird die Aktion 2016 zum zweiten Mal durch das
Unternehmen NORKA, gegründet 1948, das seit mehr als 60 Jahren bekannt ist als Lösungsanbieter
für technische Beleuchtung unter schwierigen Umgebungsbedingungen.
Die Bewerbungsunterlagen, die Ausschreibung sowie Berichte über die ausgezeichneten Ideen
bisheriger Teilnehmer finden sich auf der FN-Homepage unter www.pferd-aktuell.de/pack-an-mach-mit.
hoh
Jugend
Allgemeine Jugendarbeit: "Man muss Jugendlichen auch etwas zutrauen"
Nicht nur Sportförderung, sondern auch Gewinnung des ehrenamtlichen Nachwuchses zählt zu den
Aufgaben der Pferdesportverbände
Warendorf (fn-press). Jetzt schon den Weg in die Zukunft bereiten: Nach diesem Motto bereist
derzeit eine Delegation der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) unter der Leitung von
Bundesjugendwartin Heidi van Thiel (Essen) die Geschäftsstellen der
Landespferdesportverbände. Ihre Vision ist es, Werbung für die „Allgemeine Jugendarbeit“ in
den Verbänden zu machen. Denn der Pferdesport braucht nicht nur Talente im Sattel, sondern
auch ehrenamtlichen Nachwuchs in den Vereinen. FN-press sprach mit Maria Schierhölter-Otte,
Leiterin der FN-Abteilung Jugend, über die Ergebnisse der Rundreise.
FN-press: Frau Schierhölter-Otte, das war bereits Ihr zweiter Besuch in den Geschäftsstellen der
Landesverbände, um dort über Allgemeine Jugendarbeit zu sprechen. Was versteht man eigentlich
darunter und was wollten Sie mit Ihrer Rundreise erreichen?
Maria Schierhölter-Otte:
Die Definition für Allgemeine Jugendarbeit lässt sich am besten mit Jugendbildungsarbeit umschreiben.
Es geht uns darum, die Landespferdesportverbände für das Thema außersportliche Jugendarbeit zu
sensibilisieren. Dabei wollten wir vor allem aufzeigen, wie man ehrenamtlichen Nachwuchs gewinnen
und dafür an Fördermittel und Unterstützungsleistungen für entsprechende Aktivitäten kommen kann.
Die Zukunft des Ehrenamtes ist ja überall ein drängendes Problem.
FN-press: Würden Sie Ihre Reise als Erfolg bezeichnen und wenn ja, woran machen Sie das fest?
Wurden konkrete Maßnahmen beschlossen?
M.S.-O.: Bislang haben wir Gespräche mit sechs Landesverbänden geführt. Diese waren sehr
erfolgreich, wie uns von den Teilnehmern signalisiert wurde. Unsere Aufgabe ist es vor allem,
zuzuhören und zu erfahren, wo es Probleme oder Unterstützungsbedarf gibt. Dabei haben wir ganz
tolle Projekte kennengelernt, die gerne kopiert werden dürfen. So hat beispielsweise das Jugendteam
aus dem Saarland ein Hindernis kreiert und gebaut, das bei den Landesmeisterschaften eingesetzt
wurde. Besonders viel Erfahrung in Sachen Allgemeiner Jugendarbeit hat auch der Pferdesportverband
Westfalen. Hier wurde in diesem Jahr zum Generationen-Frühstück eingeladen, bei dem sich das
Jugendteam mit gestandenen Ehrenamtlern austauschen konnte. Insgesamt besteht Allgemeine
Jugendarbeit sehr viel aus Weiterbildungsmaßnahmen, beliebt sind zum Beispiel Workshops zum
Thema Projektmanagement und Teambuildung.
FN-press: Was zeichnet aus Ihrer Sicht gute Allgemeine Jugendarbeit aus? Woran lässt sich das
erkennen?
M.S.-O.: Es gibt ein paar Eckpunkte, die erfolgversprechend sind und in den gut aufgestellten
Verbänden praktiziert werden. Dazu zählt zum Beispiel eine hauptamtliche Unterstützung in der
Geschäftsstelle des Landesverbandes. Ohne diese funktioniert Allgemeine Jugendarbeit in der Regel
nicht, die Landesjugendsprecher oder das Jugendteam fühlen sich alleine gelassen und alle
vorhandene Energie verläuft im Sande. Auch eine offene und interessierte Landesjugendleitung, die die
Jugendlichen mit Projekten betraut und sie diese auch umsetzen lässt, ist von Vorteil. Nicht zuletzt
sollten die Jugendsprecher regelmäßig Gelegenheit bekommen, in Vorstands- oder
Präsidiumssitzungen etwas über das Funktionieren eines Landesverbandes und demokratische
Entscheidungsprozesse mitzubekommen. Dass sich das auszahlt, beweisen die Landesverbände, in
denen ehemalige Jugendsprecher bereits Karriere gemacht haben, wie zum Beispiel die ehemalige
Bundesjugendsprecherin Beverly Haertrich, die heute Geschäftsführerin des Pferdesportverbandes
Saarland ist.
FN-press: Woran hapert es in den LV, in denen Allgemeine Jugendarbeit noch wenig stattfindet?
M.S.-O.: Das größte Problem sind die begrenzten Kapazitäten im Hauptamt, aber auch das
gelegentlich mangelnde Verständnis für ein Engagement, das sich möglicherweise erst in zehn Jahren
positiv für den Landesverband auswirkt.
FN-press: Was sagen Sie den Verantwortlichen in diesen Verbänden, warum es sich für sie lohnt, sich
mit dem Thema auseinanderzusetzen?
M.S.-O.: Allgemeine Jugendarbeit ist ein wichtiges Instrument der Verbandsentwicklung. Es wird immer
schwieriger ehrenamtlichen Nachwuchs auf Vereins- und Landesverbandsebene zu gewinnen. Damit
das geschieht, muss man die Jugendlichen, die begeistert für den Pferdesport sind, in die Aufgaben
des Vereins oder Verbandes einbeziehen und ihnen auch etwas zutrauen. Im Pferdesportverband
Weser-Ems hat das Jugendteam zum Beispiel selbständig den Reiterball für den Gesamtverband
organisiert, mit eigenen Ideen und einem eigenen Budget. Vorbildlich ist in diesem Zusammenhang
auch der Internetauftritt des Pferdesportverbandes Rheinland-Pfalz. Hier können Interessierte
nachlesen, wie sie sich als Jugendliche in den Verband einbringen können, auch wenn sie keine
Turnierreiter sind. Dabei handelt es sich meist um zeitlich begrenzte Projekte, denn die Erfahrung zeigt,
dass die jungen Leute sich meist nicht für mehrere Jahre verpflichten können und wollen.
FN-press: Welche Aktivitäten in Sachen Allgemeine Jugendarbeit hat sich die FN selbst für dieses Jahr
vorgenommen?
M.S.-O.: Die Landesjugendsprecher – also das FN-Juniorteam – haben sich für dieses Jahr zwei
wesentliche Meilensteine gesetzt. Zum einen haben wir nun schon zum zweiten Mal ein Seminar
„Juniorbotschafter Dopingprävention“ angeboten. Zum anderen geht es um das aktuelle Thema
„Flüchtlinge“ und die Frage, wie man das Pferd für ein gemeinsames Projekt nutzen kann. In einem
ersten Schritt ging es um die Herangehensweise an ein solches Projekt ganz allgemein, im Oktober
sollen die Jugendsprecher das Erarbeitete dann im Saarland in die Praxis umsetzen. Ziel ist, dass die
Jugendsprecher oder Jugendteams dann später auch ähnliche eigene Projekte in ihren
Verbandsbereichen umsetzen. Denn, wie bereits gesagt, glauben wir, dass jeder Landesverband
langfristig davon profitiert, wenn er seine Jugendsprecher auf Landesebene einfach mal ein Projekt
selbst organisieren und durchführen lässt.“
FN-aktuell – Offizieller Pressedienst der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (Fédération Equestre Nationale, FN).
Herausgeber:
FN-Abteilung Marketing und Kommunikation
Freiherr von Langen-Straße 13
48231 Warendorf
Postanschrift 48229 Warendorf
Telefon 02581/6362-127
Fax 02581/6362-88
E-Mail: [email protected]
Leitung:
Georg Ettwig (Ett)
Redaktion:
Uta Helkenberg/Hb, Julia Basic/jbc, Adelheid Borchardt/Bo, Eva Borg/evb, Maike Hoheisel/hoh, Janet Mlynarski/mly, Laura
Schwabbauer/lau
Freie Mitarbeiter:
Thomas Hartwig/T.H., Susanne Hennig/hen, Tina Pantel/tp, Birgit Springmann/bsp, Daniel Kaiser/dk
Erscheinungsweise:
14-tägig Redaktionsschluss: jeweils montags vor dem Erscheinungsdatum, 18 Uhr.
FN-aktuell veröffentlicht ausschließlich Texte, die im direkten Zusammenhang mit der FN sowie ihren Mitglieds- und
Anschlussverbänden stehen. Die Redaktion behält sich Kürzungen und Änderungen vor. Für unverlangt eingesandte Berichte
übernehmen wir keine Gewähr. Alle Texte können mit der Quellenangabe „FN-press“ honorarfrei veröffentlicht werden. FN-aktuellTexte können auch über die Homepage der FN abgerufen werden: www.pferd-aktuell.de.
Wenn Sie den FN-aktuell-Newsletter abbestellen möchten, besuchen Sie bitte www.pferd-aktuell.de.
Online-Umsetzung mit <e>werk Gesellschaft für Neue Medien mbH
Langenstraße 75
D-28195 Bremen
www.ewerk.de
Datenschutzerklärung | Kontakt
© 2016 Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V