Ausgabe 10/2015 als PDF

14.05.2015
Ein Service der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN)
Ausgabe 10/2015
Sehr geehrte Damen und Herren,
bei den FN-Tagungen trafen sich die Vertreter aus Pferdezucht und Pferdesport zum jährlichen
Gedankenaustausch, beim Peis der Besten in Warendorf und Marbach stellte der Spitzennachwuchs
die Weichen in Richtung Championat. Was sonst noch geschah, lesen Sie in dieser Ausgabe von FNaktuell.
Wir wünschen viel Spaß beim Lesen,
Ihr FN-aktuell-Team
Inhaltsverzeichnis
FEI - FN - DOKR
- FN-Tagungen in Fulda
- FN-Haushalt erneut im Plus
- Neue Kaderstrukturen vorgestellt
Personalia
- FN-Tagungen: Ehrung für Rudolf Temporini
- Ruth Klimke wird 75 Jahre
- Wolfgang Brinkmann wird 65
- Rüdiger Schwarz wird 65
Zucht
- FN-Jahrestagung: Beschlüsse im Bereich Zucht
- Ab 2016 spezielle Sportprüfungen für gekörte Hengste
- Dissertation "Fit fürs Fernsehen?" gewinnt GWP-Förderpreis 2015
- EM Aachen: Das Beste der deutschen Pferdezucht
- Jungzüchter: Wichtige Termine 2015
Dressur
- Preis der Besten Dressur: Double für Rothenberger / Premieren-Sieg für Becks
- Nominierung Nachwuchsdressurreiter für EM-Sichtung in Wiesbaden
- Pilotprojekt "International Dressage Cup for Young Ponys"
Para-Equestrian
- Deutsche Para-Dressurreiter gewinnen Nationenpreis in Mannheim
- Rolf Grebe neuer Co-Trainer Para-Equestrian
Springen
- Preis der Besten Springen: Routiniers auf dem Treppchen
- Tragischer Todesfall beim Turnier in Nörten-Hardenberg
Vielseitigkeit
- Preis der Besten Vielseitigkeit: Emma Brüssau verteidigt Titel
- Preis der Besten Vielseitigkeit in Everswinkel
Fahren
- Erstmalig Weltmeisterschaften für junge Fahrpferde
Voltigieren
- Preis der Besten: Bayern dominieren die Voltigierprüfungen
- Longlist Voltigieren für Junior-WM aufgestellt
FEI - FN - DOKR
FN-Tagungen in Fulda
Vertreter aus Pferdesport und Pferdezucht trafen sich in Hessen
Fulda (fn-press). Wo stehen wir? Wo wollen wir hin? Bei den Jahrestagungen der Deutschen
Reiterlichen Vereinigung (FN) im hessischen Fulda standen der Rückblick und die
Weichenstellung für die Zukunft von Pferdesport und -zucht im Mittelpunkt. Eines der zentralen
Themen war auch in diesem Jahr die Pferdesteuer, die gerade in Hessen eine besondere Rolle
spielt.
„Sie alle wissen um den Abwehrkampf, den unsere Verbände mit den betroffenen Pferdeleuten vor Ort
seit 2012 oder 2013 führen“, sagte FN-Generalsekretär Soenke Lauterbach in seiner Rede vor dem FNVerbandsrat. Seine gute Nachricht: In über 200 Kommunen ist es gelungen, die Pferdesteuer
abzuwenden. „Die Gemeinderäte haben gelernt, dass Reiter eben nicht alle reich sind. Und wie hoch
der Aufwand im Vergleich zum Ertrag ist: nämlich zu hoch“, sagte Lauterbach. Seine schlechte
Nachricht lautete: Das vom Hessischen Verwaltungsgerichtshof im Normenkontrollverfahren gefällte
Urteil lässt die Pferdesteuer als kommunale Aufwandssteuer zu. „Die Begründung des Gerichtes muss
man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen – natürlich im negativen Sinne: ‚Das Halten und
Benutzen von Pferden überschreitet das für den Lebensunterhalt Erforderliche. Pferdehalter und
Benutzer dokumentieren also eine besondere wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, die mit einer Steuer
abgeschöpft werden darf‘“, zitierte Lauterbach. „Im Grunde liest sich dieser Satz, als gäbe die
unabhängige Gerichtsbarkeit der Verwaltung sogar den expliziten Rat, doch diese Steuer einzuführen.“
Dass dies von den Vertretern aus Pferdesport und -zucht komplett anders gesehen wird, hatte bereits
am Vorabend der hessische Staatssekretär Werner Koch zu spüren bekommen. Sein Versuch, in
seiner Ansprache um Verständnis für die finanzielle Lage der Kommunen zu bitten und für die Steuer
zu werben, war im Kreis der Pferdeleute auf wenig Gegenliebe gestoßen. Soenke Lauterbach kündigte
an, dass man den Kampf fortführen werde. Der Verbandsrat stimmte dem Vorschlag zu, aus dem
erwirtschafteten Überschuss des Jahres 2014 die bereits zurückgelegten 100.000 Euro für den
Abwehrkampf auf 200.000 Euro zu verdoppeln.
Lauterbach nutzte aber auch die Gelegenheit, dem Vorwurf entgegenzutreten, die FN sei national wie
international nicht genug präsent und werde nicht an der Meinungsbildung beteiligt. „Wir sind in fast
allen wichtigen Gremien des Weltreiterverbandes (FEI) und des europäischen Pferdeportverbandes
(EEF) vertreten, vom Präsidium über die Disziplinkomitees bis in Arbeitsgruppen. Und gerade
Warendorf ist immer wieder Ort für politische Debatten. In den letzten drei Jahren trafen sich bei uns
die obersten Dressurrichter, die Voltigierrichter, der internationale Trainerclub. Das Testreiten zu einem
neuen Richtverfahren für die Kür fand ebenso bei uns statt wie der Test verkürzter Grand Prix
Aufgaben. Dies gibt uns immer eine Möglichkeit mitzudenken und zu debattieren, die wir sonst nicht
hätten. National gehen wir den gleichen Weg. 2014 trafen sich alle Spitzenverbände des DOSB bei uns
zur Sommersitzung. So bringen wir uns nachhaltig positiv in Erinnerung. Nicht zu vergessen der
Parlamentarische Abend, den wir seit 2012 jährlich durchführen und der in der Bundeshauptstadt gut
ankommt“, klärte Soenke Lauterbach auf.
FN geteilter Meinung zu Olympia-Reformvorschlägen
Gerade erst nahm er am Sportforum der FEI teil, um dort die Haltung der FN zur Zukunft der
Olympischen Spiele zu vertreten. Während mit Blick auf Rio 2016 alles seinen Gang geht, wie der
Geschäftsführer des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR) Dr. Dennis Peiler an anderer
Stelle zu berichten wusste, stehen auf der Agenda für 2020 Vorschläge, die von der FN nicht
unterstützt werden. „Auf Grund der Vorgaben des IOC wurde vorgeschlagen, in allen drei olympischen
Disziplinen von vier auf drei Mannschaftreiter herunter zu gehen. So soll mehr Nationen eine Teilnahme
ermöglicht werden. Mehr Flaggen und mehr Drama heißt das Stichwort. Wir halten das nicht für richtig.
In der Vielseitigkeit soll gar ein Format wie in Atlanta oder Sydney wieder eingeführt werden. Eine
komplette Trennung von Einzel und Mannschaft. Wir finden, dass wir damals genug gelernt haben.
Nämlich, dass dieses Format dramatisch schlecht war. Während wir anderen Ideen zur Modernisierung
beim olympischen Format durchaus folgen, setzen wir uns deutlich gegen die eben genannten
Vorschläge ein“, sagte Lauterbach.
Sorge über den Wolf
Zum Schluss sprach der FN-Generalsekretär noch das Thema Wölfe an, das viele Pferdezüchter
derzeit umtreibt. „Es ist schön, dass eine einstmals in weiten Teilen Europas ausgerottete Tierart sich
wieder erholt und Lebensraum zurück gewinnt. Aber in der modernen Welt ist das Zusammenleben von
Mensch und Tier von anderen Faktoren bestimmt als noch vor 150 Jahren. Wenn nun Wölfe in
Deutschland wieder heimisch werden, dann darf dies nicht bedingungslos auf das Verhalten der Wölfe
zugeschnitten sein. Die Rahmenbedingungen vor allem der ländlichen Tierhalter müssen berücksichtigt
werden, seien es Schafzüchter oder Pferdehalter“, forderte er.
LPO-Anpassungen beschlossen
Ein weiteres Thema, das auch bei den FN-Tagungen seinen Niederschlag fand, war die Sicherheit im
Pferdesport. Als Ergebnis der Task Force Vielseitigkeit beschloss der FN-Beirat Sport künftig auf
Kosten der FN eine Obduktion aller auf einer Veranstaltung verunglückten Pferde vorzunehmen, das
Einverständnis des Pferdebesitzers vorausgesetzt (§ 67.4 LPO). Neu aufgenommen in die LeistungsPrüfungs-Ordnung (LPO) wurde die Empfehlung, eine offizielle Geländebesichtigung mit einer
fachkundigen Person (zum Beispiel einem erfahrenen Ausbilder, Parcourschef, Technischen
Delegierten (TD) oder einem Mitglied der Richtergruppe) anzubieten. In Klasse E und A ist diese
Besichtigung obligatorisch (§ 630.1 LPO). Ebenfalls neu aufgenommen wurde der Einsatz
deformierbarer Hindernisse, wobei möglichst durch FEI und/oder FN zugelassene Systeme verwendet
werden sollten. (Noch) nicht zugelassene Systeme sind durch den TD und die Richtergruppe zu
begutachten und für die jeweilige Prüfung zu genehmigen. Schließlich kann bei gefährlichem Reiten ab
1. Juni – je nach Vorkommnis – anstelle von Ausschluss auch auf 25 Strafpunkte, in minder schweren
Fällen auch auf 10 Strafpunkte entschieden werden (§ 646.1.g).
Kleinere LPO-Anpassungen betreffen auch den Fahrsport. Dort ist – ebenfalls ab 1. Juni – in allen
Prüfungen ein Beifahrer vorgeschrieben, in begründeten Ausnahmefälle genügt auch eine Hilfsperson
am Boden. Ferner können in KIasse E und A im Hindernisfahren je ein Einzelhindernis, in den Klassen
M und S bis zu zwei Einzelhindernisse im Parcours als Alternativ-Hindernisse (doppelte
Nummerierung) aufgebaut werden. Im Marathon können in Klasse E und A eine, in Klasse M und S bis
zwei Pflichtdurchfahrten als Alternative ausgeflaggt werden. Hb
FN-Haushalt erneut im Plus
Überschuss soll zur Bekämpfung der Pferdesteuer eingesetzt werden
Aachen (fn-press). Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) hat auch 2014 gut gewirtschaftet.
Bei den FN-Tagungen in Fulda konnte FN-Vorstandsmitglied Rainer Reisloh, zuständig für den
Bereich Personal und Finanzen, mit einem positiven Haushaltsergebnis aufwarten. Entgegen
den Erwartungen konnte am Jahresende ein Überschuss von rund 264.000 Euro verbucht
werden. Auf einstimmigen Beschluss des FN-Verbandsrats sollen davon 100.000 Euro der
zweckgebundenen Rücklage zur Bekämpfung der Pferdesteuer zugeführt werden.
„Mit diesem Ergebnis stehen wir deutlich besser da, als die Planung dies erwarten ließ“, sagte Rainer
Reisloh. Grund für die gute Bilanz war ein konservativer Planungsansatz, dazu kamen Einnahmen, die
so nicht vorhersehbar waren, zum Beispiel durch ein Plus bei der Pferderegistrierung und der
Fortschreibung von Turnierpferden. Auch die Entscheidung, im Rahmen der Weltreiterspiele 2014
selbst als Reiseveranstalter aufzutreten, wirkte sich positiv auf die Ertragsseite des Verbandes auf.
Allerdings lagen auch die Gesamtkosten im vergangenen Jahr 0,8 Prozent über der Planung. Während
sich die Personalkosten mit einem Anteil von 32,1 Prozent an den Aufwendungen im gesteckten
Rahmen bewegten, erhöhten sich die sonstigen Sachkosten. Besonders zu Buche schlugen die
Mehrkosten bei der Ausstellung von FEI-Pässen, aber auch die Steuern auf den Überschuss aus dem
wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb „FNticket & travel“ machten sich negativ bemerkbar. Insgesamt
standen Erträge in Höhe von 20,6 Millionen Aufwendungen in Höhe von 10 Millionen gegenüber. Der
Förderhaushalt der FN machte mit rund 10,3 Millionen die Hälfte des Gesamthaushaltes aus und lag
damit etwas über der Planung.
Für das laufende Jahr erwartet Rainer Reisloh einen Rückgang der Erträge, unter anderem durch
weniger Neueintragungen von Pferden, aber auch infolge der beschlossenen Veranstalterentlastung.
Dagegen steht das große Engagement der Horst-Gebers-Stiftung und der Stiftung Deutscher
Spitzenpferdesport, die sich insbesondere für den Jugendspringsport beziehungsweise die Sicherheit
im Pferdesport einsetzen. „Trotz des zu erwartenden Ertragsrückganges sind keine dramatischen
Einbrüche zu erwarten“, so das Fazit von Rainer Reisloh. Hb
Neue Kaderstrukturen vorgestellt
Verhandlungsergebnisse mit dem DOSB wurden bei den FN-Tagungen vorgestellt
Warendorf / Fulda (fn-press). Nach zwei Jahren intensiver Vorbereitung und Verhandlungen mit
dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) konnte Dr. Dennis Peiler bei den FN-Tagungen
in Fulda die künftige Kaderstruktur für den Pferdesport präsentieren. „Es war nicht immer leicht,
aber am Ende haben wir als Reiter einen Riesenschritt in der Kaderförderung nach vorne
gemacht“, sagte der Geschäftsführer Sport der Deutschen Reiterlichen Vereinigung und des
Deutschen Olympiade Komitees für Reiterei (DOKR).
„Der DOSB stellt zusammen mit dem Bundesinnenministerium die gesamte Leistungssportförderung in
Deutschland auf den Kopf und hinterfragt die Sinnhaftigkeit bestehender Strukturen“, erläuterte Peiler
die Hintergründe der Änderung. Als erstes wurde die Kadersystematik der Spitzenverbände auf den
Prüfstand gestellt, mit dem Ziel, Auswüchse in den Bundeskadern zu verhindern, neue
Kaderobergrenzen festzulegen und eine Vergleichbarkeit der Leistungskriterien zwischen den
verschiedenen Sportarten, insbesondere im A-Kaderbereich herzustellen. „Das war natürlich nicht
einfach, denn wir haben es bei uns ja bekanntlich nicht nur mit Menschen, sondern auch mit Pferden zu
tun“, so Peiler.
Mit dem vorliegenden Ergebnis zeigte sich der DOKR-Sportchef sehr zufrieden. „Es ist gelungen,
genau die Kaderkriterien und -obergrenzen festzulegen, die wir für eine optimale Förderung benötigen“,
sagte er. Neu ist, dass über alle Sportarten hinweg identische Kader gelten, also nur noch noch A(Weltspitze), B- (Perspektive Weltspitze) und C-Kader (Jugend/internationale Spitze mit besonderer
Perspektive) als Bundeskader anerkannt werden. Hinzu kommen die D/C-Kader im Jugendbereich
(Sportler mit C-Kader-Perspektive). Diese Kader gab es bislang auch schon, allerdings entfallen alle
anderen Kader, wie zum Beispiel der B2-Kader oder zusätzliche Perspektivkader. Neu ist auch, dass
die B-Kaderkriterien im Pferdesport um einen perspektivischen Teil vor allem für den U25-Bereich
erweitert wurden. „Damit konnten wir Strukturen schaffen, die den so schwierigen Übergang vom
Jugend- in den Leistungssport geschmeidiger machen. Jetzt ist es sogar möglich, talentierte U25-Reiter
im B-Kader auffangen zu können, auch wenn sie noch deutlich von der Championatsreife entfernt sind“,
sagte Peiler.
Neu bei den Jugendkadern ist der systematische Aufbau vom U14- über den U16-, U18- bis zum U21Kader. „Damit sprechen wir mit dem DOSB jetzt die Sprache, die im gesamtdeutschen Sport
verstanden wird“, sagt Peiler. Und nicht nur das: erstmals stehen die Bundeskader alle Altersklassen
vom Jungen Reiter über Junioren, Ponyreiter und Children gleichrangig nebeneinander. Hb
Personalia
FN-Tagungen: Ehrung für Rudolf Temporini
Fulda (fn-press). Anlässlich der FN-Tagungen in Fulda wurde Rudolf Temporini (Lautertal) mit
dem Deutschen Reiterkreuz in Bronze geehrt.
Der Rechtsanwalt, Journalist und Pferdewirtschaftsmeister Zucht und Haltung brachte es in seiner
eigenen sportlichen Karriere bis zum hessischen Vize-Meister der Zweispännerfahrer. Als Fahrlehrer,
Richter und Parcourschef bis zur Klasse S sowie als Veranstalter von internationalen Fahrturnieren ist
er über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt. Seit vielen Jahren engagiert er sich auch
ehrenamtlich für den Fahrsport, war unter anderem Mitglied im Fahrausschuss des Hessischen Reitund Fahrverbandes und ist seit 2013 stellvertretender Vorsitzender im DOKR-Disziplinausschuss
Fahren. Dort widmet er sich schwerpunktmäßig der Betreuung des Fahrsport-Nachwuchses. Unter
anderem setzte er sich für die Einführung Deutscher Jugendmeisterschaften im Fahren ein, die
erstmals 2010 ausgetragen wurden und seither jedes Jahr wieder ein großer Erfolg sind. Neben seinem
Engagement für den Nachwuchs ist Rudolf Temporini auch journalistisch für diverse Fachmagazine
und als Autor von Büchern tätig. T. Hartwig
Ruth Klimke wird 75 Jahre
Ihr strahlendes Lächeln und ihre herzliche Art, auf Menschen zuzugehen, sind gewissermaßen
ihr „Markenzeichen“. Ruth Klimke ist aus der deutschen Pferdeszene nicht wegzudenken. Ob
Tochter Ingrid in der Vielseitigkeit startet oder gemeinsam mit ihrem Bruder Michael Punkte auf
dem Dressurviereck sammelt – Ruth Klimke hat viele sportliche Highlights miterlebt, mit ihren
Kindern gefiebert und mit ebenso großer Freude die Enkelkinder auf Turnieren und daheim
gehütet: Mutter und Großmutter aus Leidenschaft. Am 21. Mai feiert die gebürtige
Düsseldorferin ihren 75. Geburtstag.
Dem Pferd ist Ruth Klimke seit ihrer Jugend verfallen, ritt zunächst das Pferd ihrer Eltern. Als sie zum
Abitur von ihrem Großvater das erste eigene Pferd geschenkt bekam, bestritt sie Dressur- und
Springprüfungen (bis Klasse M), ehe sie sich 1965 ganz auf die Dressur und den Grand Prix-Sport
konzentrierte. Mehrfach gewann sie die westfälische Meisterschaft und wurde 1972 mit dem
Reitabzeichen in Gold ausgezeichnet. Zu diesem Zeitpunkt waren Ruth Klimke und der bekannte Reiter
Dr. Reiner Klimke längst ein Ehepaar. Sie hatten sich lieben gelernt im Reitstall in Münster, wo Ruth ihr
Lehramtsstudium aufgenommen hatte. Schon bald stand das Paar 1965 vor dem Traualtar. Glückliche
Jahre mit ihren drei Kindern Rolf, Ingrid und Michael folgten, ehe der plötzliche Herztod den
Rechtsanwalt und Notar Reiner Klimke 1999 im Alter von nur 63 Jahren mitten aus dem Leben riss. Bis
heute verbinden Ruth Klimke viele enge Freundschaften mit den Spitzenreitsportlern aus der Zeit, als
sie noch gemeinsam mit ihrem über Jahrzehnte so erfolgreichen Ehemann, der sechs Mal an
Olympischen Spielen teilnahm, auf Championaten und Turnieren rund um den Globus unterwegs war.
Bis vor wenigen Jahren saß Ruth Klimke noch selbst im Sattel, heute fährt sie lieber Rad und spielt
Tennis. In dieser Sportart hatte sie als junges Mädchen großes Talent bewiesen und es zur
westdeutschen Juniorenmeisterin gebracht.
Ehrenamtliches Engagement war und ist für Ruth Klimke „Ehrensache“. Den Persönlichen Mitgliedern
der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) war sie seit 1981 zunächst als stellvertretende
Vorsitzende und seit 2001 als Vorsitzende eng verbunden. 2013 wurde sie zur Ehrenvorsitzenden
ernannt. Über zehn Jahre gehörte sie als Vize-Präsidentin zum FN-Präsidium. Für ihre Verdienste
wurde Ruth Klimke 2005 mit dem Reiterkreuz in Gold ausgezeichnet. hen
Wolfgang Brinkmann wird 65
Herford (fn-press). Wolfgang Brinkmann (Herford), Mannschafts-Olympiasieger, ehemaliger
Präsident des Deutschen Reiter- und Fahrerverbands und geschäftsführender Gesellschafter
der Brinkmann-Gruppe in Herford, wird am 23. Mai 65 Jahre alt.
Schon als Kind war Wolfgang Brinkmann dem Pferd verbunden. Als Junior nahm er an den Deutschen
Jugendmeisterschaften Dressur teil, wechselte später jedoch ins Springlager und startete in 19
Nationenpreisen für Deutschland. Höhepunkt seiner sportlichen Laufbahn war der Gewinn der
Mannschaftgoldmedaille bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul. Im Nachklang wurde er mit der
Fairplay Trophy der UNESCO und des Verbandes Deutscher Sport-Journalisten für sein vorbildliches
Verhalten bei den Olympischen Spielen ausgezeichnet, wo er zugunsten des Ersatzreiters und
späteren Bronzemedaillengewinner Karsten Huck (Borstel) auf einen Start im Einzelspringen verzichtet
hatte. Von 1990 bis 2012 war Wolfgang Brinkmann Präsident des Deutschen Reiter- und
Fahrerverbandes und von 2011 bis 2012 Mitglied im Vorstand Sport des DOKR.
Beruflich leitet der studierte Betriebswirt seit 1988 gemeinsam mit seinem zwei Jahre jüngeren Bruder
Klaus Brinkmann, der ebenfalls am 23. Mai Geburtstag feiert, die Brinkmann-Gruppe in Herford, zu der
unter anderem die Marke Pikeur gehört. Daneben übt er zahlreiche Ehrenämter aus, u.a. ist er Mitglied
in verschiedenen Aufsichtsräten und Wirtschaftsverbänden, speziell der Textilindustrie. Hb
Rüdiger Schwarz wird 65
Warendorf (fn-press). Am 17. Mai feiert Rüdiger Schwarz (Sassenberg), VielseitigkeitsBundestrainer der Junioren und Jungen Reiter und bekannter Kursdesigner, seinen 65.
Geburtstag.
Rüdiger Schwarz kennt den Sport in all seinen Facetten. Bevor er das Traineramt übernahm, war der
gebürtige Holsteiner im Vielseitigkeits- und Springsattel überaus erfolgreich. Zu den Höhepunkten
seiner aktiven Zeit gehörten die Bronzemedaille bei den Europameisterschaften 1979 in Luhmühlen,
Mannschaftssilber bei der „Ersatz-Olympiade“ in Fontainebleau 1980 sowie Mannschaftssilber und ein
vierter Platz in der Einzelwertung bei den Weltmeisterschaften in Luhmühlen 1982. Seine zweite
Karriere startete Schwarz als Nachwuchsführungskraft bei der Deutschen Reiterlichen Vereinigung
(FN) in Warendorf 1979. Nach einer Ausbildung zum Diplom-Trainer an der Trainerakademie in Köln
übernahm er 1987 zunächst das Amt des Bundestrainers der Pony-Vielseitigkeitsreiter, später dann der
Junioren und Jungen Reiter und der Perspektivgruppe Vielseitigkeit. Seither gingen 77 Medaillen,
davon 32 goldene bei Championaten auf das Konto seiner Reiter. Internationale Anerkennung besitzt
Schwarz aber auch als Parcourschef und Technischer Delegierter bei Vielseitigkeitsprüfungen. Als
Verantwortlicher für den Geländeaufbau im Bundesleistungszentrum des Deutschen OlympiadeKomitees für Reiterei (DOKR), tragen nicht nur die Hindernisse auf dem Warendorfer Geländeplatz
seine Handschrift. Zu den Höhepunkten seiner Aufbauer-Karriere zählen die Gestaltung der
Championatsstrecke bei den Weltmeisterschaften in Aachen 2006, des Weltcup-Finales 2009 im
polnischen Strzegom sowie der Europameisterschaften in Malmö 2013. Hb
Zucht
FN-Jahrestagung: Beschlüsse im Bereich Zucht
Fulda (fn-press). Der Sachstand zur Gesundheitsdatenbank und ZVO-Änderungen waren einige
der vielen Themen der Jahrestagung im Bereich Zucht in Fulda. „Es gibt zwar weiterhin einen
negativen Trend bei der Zahl der registrierten Mitglieder, Zuchtstuten, Fohlen und Hengsten,
aber die Zahl der Bedeckungen hat sich leicht stabilisiert und lässt hoffen, dass die Talfahrt in
der Pferdezucht bald beendet sein könnte“, so Theo Leuchten (Ratingen), Vorsitzender des
Bereichs Zucht.
In der neuen Equidenpass-Verordnung der EU, welche ab dem 1. Januar 2016 gilt, wurden
Veränderungen im Aufbau des Equidenpasses festgelegt. Derzeit wird eine entsprechende
Druckvorlage entwickelt. „Hier hat das gemeinsame Agieren zu einem positiven Ergebnis geführt, denn
wir haben erreicht, dass FN und Zuchtverbände weiterhin die Berechtigung haben, Pferdepässe
auszustellen“, sagte Dr. Klaus Miesner, Geschäftsführer des FN-Bereichs Zucht. Zum Thema
„Gemeinsam Flagge zeigen“ stellte Theo Leuchten den Sachstand zum Thema „Einheitliches Auftreten
der Zuchtverbände“ vor. In einem Workshop Ende April mit Vertretern von 13 Zuchtverbänden wurde
besprochen, dass man ein Qualitätssiegel für Deutsche Pferde erarbeitet, das vor allem den
internationalen Auftritt erleichtern soll.
Gesundheitsdatenbank startet
Ein Thema, das bereits im vergangenen Jahr bei den FN-Tagungen vorgestellt wurde, war die
Gesundheitsdatenbank für Pferde. Die FN, ihre angeschlossenen Zuchtverbände, Verbandstierärzte,
Wissenschaftler und das Rechenzentrum arbeiten gemeinsam an dem Projekt
„Gesundheitsdatenbank“, um eine Datenbasis für die züchterische Verbesserung der Pferdegesundheit
zu erhalten. Da Gesundheitsinformationen über Pferde derzeit nicht zentral und standardisiert
vorliegen, fehlt der Wissenschaft die Forschungsgrundlage und kann die Zucht keine
Gesundheitsmerkmale als Selektionskriterium nutzen. Dies soll in Zukunft durch die
Gesundheitsdatenbank möglich werden. Die Software und die Datenbank sind entwickelt, alle Verträge
sind unterzeichnet, die Info-Homepage unter www.pferd-gesundheitsdaten.de steht und wird nun nach
und nach mit Infotexten gefüllt. Als Testlauf sollen nun in diesem Jahr alle Zuchtverbände die
Untersuchungsdaten ihrer Kör- und Auktionspferde über die Tierkliniken/Tierärzte in die Datenbank
eingeben lassen. In 2016 kann die Software dann von allen Tierärzten genutzt werden, um
Untersuchungsergebnisse in die Datenbank einzugeben – natürlich immer nur mit schriftlicher
Einverständniserklärung der Pferdebesitzer.
Änderungen der Zuchtverbandsordnung (ZVO)
Im Rahmen der Jahrestagungen hat der Beirat Zucht auch Änderungen zu verschiedenen
Bestimmungen in der Zuchtverbandsordnung (ZVO) beschlossen. Unter anderem dürfen nun Pintos
auch die Western-Leistungsprüfung ablegen. Die Registrierung von in deutschen Zuchtverbänden
geborenen Islandpferdefohlen in WorldFengur wurde in die ZVO aufgenommen. Die von der FEIF
beschlossenen Bestimmungen zum Embryotransfer bei Islandpferden wurden ebenfalls in die ZVO
übernommen. Darüber hinaus geht es
um Anpassungen in den Allgemeinen und Besonderen Bestimmungen an die Vorgaben der
europäischen und bundesweiten Verordnungen und Richtlinien. Nachdem die Änderungen
verabschiedet worden sind, werden sie nun innerhalb der nächsten zwölf Monate von den
Zuchtverbänden in ihre eigenen Satzungen und Zuchtbuchordnungen aufgenommen.
Die ZVO dient der Förderung der Pferdezucht durch Koordination der züchterischen Arbeit der
anerkannten Zuchtverbände, die Mitglieder der FN sind. In der ZVO sind als Rahmenrichtlinien
einheitliche Mindestanforderungen für die Ausgestaltung der Zuchtprogramme, für die Unterteilung und
Führung der Zuchtbücher, für die Ausstellung der Pferdepässe einschließlich Zuchtbescheinigungen
und für die Sicherung der Identität aller in den Zuchtbüchern eingetragenen Pferde festgelegt. Ebenso
wird die Durchführung von Leistungsprüfungen, Körungen, Zuchtwertschätzung und
Zuchtbucheintragungen beschrieben. Hinzu kommen Informationen zu EU-Bestimmungen sowie
nationalen Gesetzen und Verordnungen, die die Pferdezucht betreffen. Insgesamt werden zur Zeit für
47 Rassen die Bestimmungen in der ZVO geregelt.
Die aktualisierte ZVO steht als CD ab Anfang Juni unter www.pferd-aktuell.de/zucht als Download
bereit oder kann bei der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN), Abteilung FN-Service, Petra
Schaffer, E-Mail [email protected] angefordert werden. Die Kosten betragen fünf Euro zuzüglich drei Euro
Versandkosten. evb
Ab 2016 spezielle Sportprüfungen für gekörte Hengste
Zuchtverbände beschließen Änderungen der Hengstleistungsprüfungen
Fulda (fn-press). „Kürzer, sportlicher, disziplinspezifischer“ – so lautet das Motto der neuen
Hengstleistungsprüfung (HLP). Bei den FN-Tagungen in Fulda haben die Vertreter der
Zuchtverbände weitere Änderungen der HLP beschlossen. Erste Veränderungen waren bereits
im Dezember abgesegnet worden. Nach Erfahrungen mit zwei Probeläufen hinsichtlich der
neuen Sportprüfungen für Hengste erfolgten jetzt weitere Änderungen des Regelwerks, so dass
das neue sportorientierte Konzept im kommenden Jahr in Kraft treten kann.
Ab 2016 gibt es folgende Möglichkeiten für einen Leistungsnachweis für Hengste: Die „klassische“
Stationsprüfung bleibt nach wie vor bestehen, allerdings verkürzt sich die Veranlagungsprüfung von 30
auf 14 Tage und die ursprünglich 70-tägige Hengstleistungsprüfung dauert ab 2016 nur noch 50 Tage.
Beide Prüfungsformen werden mit den Schwerpunkten „Dressur“ und „Springen“ angeboten. Beim 14Tage-Test werden die Hengste jedoch nach denselben Merkmalen beurteilt, beim 50-Tage-Test
speziell nach dressur- bzw. springbetonten Merkmalen. Für den Leistungsnachweis ist auch nach wie
vor der bisherige Weg über den Turniersport möglich, so dass sich unter anderem Erfolge in der Klasse
S und zukünftig auch Platzierungen im Finale der DKB-Bundeschampionate oder bei den
Weltmeisterschaften der jungen Dressur-, Spring- oder Vielseitigkeitspferde als Leistungsnachweis
anrechnen lassen. Auch die Kombination aus Veranlagungsprüfung und der Qualifikation zum DKBBundeschampionat wird weiterhin bestehen bleiben. Neu dagegen sind ab 2016 die dreitägigen
disziplinspezifischen Sportprüfungen für gekörte vier- und fünfjährige Hengste, die mit den
Schwerpunkten „Dressur“, „Springen“ und „Vielseitige Veranlagung“ angeboten werden.
Disziplinspezifische Sportprüfungen für vier- und fünfjährige gekörte Hengste
Hengste, die eine Veranlagungsprüfung dreijährig erfolgreich absolviert haben, können somit vorläufig
als dreijähriger Hengst in das Hengstbuch I (HB I) eingetragen werden. Zum endgültigen
Leistungsnachweis müssen sie zusätzlich in den neu eingeführten Sportprüfungen je einmal vierjährig
und einmal fünfjährig erfolgreich geprüft werden. Die Sportprüfungen finden in den Monaten Januar bis
März statt und werden 2016 in Münster-Handorf, München-Riem, Luhmühlen und bei hoher Nachfrage
zusätzlich in Verden angeboten. Sie entsprechen je nach Alter der Hengste den Anforderungen einer
Dressurpferde- bzw. Springpferdeprüfung. Dies bedeutet, dass die vierjährigen Hengste in der
Sportprüfung Teil I gemäß Aufbauprüfungen der Klasse A und die fünfjährigen Hengste in der
Sportprüfung Teil II in denen der Klasse L vorgestellt werden müssen. Nach erfolgreichem Abschluss
der Sportprüfung Teil I können die Hengste vorläufig in das HB I eingetragen oder fortgeschrieben
werden, nach Teil II kann eine endgültige Eintragung erfolgen. Die disziplinspezifische
Prüfungskommission besteht neben den zwei Richtern zusätzlich aus einem Disziplinexperten und
einem Fremdreiter, die den Richtern beratend und unterstützend zur Seite stehen und ebenfalls
während der Prüfungstage anwesend sind. Die Bewertungskommission beurteilt die Leistung der
Hengste sowohl unter den eigenen Reitern als auch unter dem Fremdreiter. Dieser steht in engem
Dialog mit der Bewertungskommission. Das Testen durch den Fremdreiter wird von der
Bewertungskommission begleitend kommentiert, ebenso das abschließende Endergebnis eines jeden
Hengstes. Durch die erweiterten Informationen wird diese Prüfung für Züchter und Hengsthalter noch
attraktiver. Ein Steward übernimmt die Aufsicht des Trainings und in der Vorbereitungshalle – allerdings
ohne Bewertung.
Neu: Sportprüfung „Vielseitige Veranlagung“
In Fulda endgültig beschlossen wurde das Konzept der Sportprüfungen mit der Ausrichtung „Vielseitige
Veranlagung“, welches von anerkannten Experten und Aktiven aus der Vielseitigkeitsszene erarbeitet
wurde. Die vielseitig veranlagten Hengste müssen drei Sportprüfungen zur endgültigen Eintragung in
das HB I absolvieren. Vierjährig nehmen die Hengste im Frühjahr an einer dreitägigen Sportprüfung teil,
bei der sie nach den Anforderungen einer Eignungsprüfung für Reitpferde der Klasse A bewertet
werden und am nächsten Tag ein Fremdreitertest folgt (Teil Ia). Somit können die Hengste vierjährig
vorläufig in das HB I eingetragen werden. Im Herbst müssen die vierjährigen Hengste dann erneut
geprüft werden. Am ersten Tag absolvieren sie ebenfalls eine Eignungsprüfung der Klasse A, am
zweiten Tag folgt die Teilprüfung Gelände mit den Anforderungen einer Geländepferdeprüfung der
Klasse A (Teil Ib). Der erfolgreiche Abschluss von Teil Ib ist Voraussetzung für die vorläufige
Eintragung in das HB I für fünfjährige Hengste. Dies ist eine Ausnahmeregelung nur für vielseitig
veranlagte Hengste, da diese Anfang des Jahres nicht im Gelände geprüft werden können.
Abschließend müssen sie dann fünfjährig an einer dreitägigen Sportprüfung Teil II erfolgreich
teilnehmen, bei der ihre Leistungen in einer Dressurpferdeprüfung und einer Springpferdeprüfung nach
den Anforderungen der Klasse A und einer Geländepferdeprüfung nach den Anforderungen der Klasse
L beurteilt werden. Die Sportprüfung Teil II findet wie die zweitägige Sportprüfung Teil Ib in den
Monaten August oder September statt, da die Hengste auch hier einen Geländeparcours im Freien
absolvieren müssen und in diesen Monaten normalerweise die besten Bedingungen gegeben sind. Bei
der Sportprüfung „Vielseitige Veranlagung“ wird aus allen Teilprüfungen eine Gesamtnote aus den
Merkmalen ermittelt.
Mindestanforderungen in Sportprüfungen
Eine Sportprüfung erfolgreich abgeschlossen hat ein Hengst, wenn er das geforderte Mindestergebnis
von 7,5 erreicht hat. In der Veranlagungsprüfung wird eine gewichtete Gesamtnote von mindestens 7,5
oder eine disziplinspezifische Endnote von mindestens 8,0 verlangt. Die Selektionsgrenze bei der 50tägigen Hengstleistungsprüfung liegt bei einer dressur- bzw. springbetonten Endnote von mindestens
7,8.
Nur noch eine Bewertungskommission
Neu ist außerdem, dass es grundsätzlich sowohl in den 14-tägigen Veranlagungsprüfungen und den 50tägigen Hengstleistungsprüfungen als auch in den Sportprüfungen zukünftig nur noch eine
Bewertungskommission pro Disziplin und pro Prüfungsdurchgang gibt.
Ausführliche Informationen zum neuen Konzept der Hengstleistungsprüfung unter
www.hengstleistungspruefung.de. evb
Dissertation "Fit fürs Fernsehen?" gewinnt GWP-Förderpreis 2015
Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaft um das Pferd ehrt Preisträger in Fulda
Fulda (fn-press). Im Rahmen der FN-Jahrestagungen 2015 in Fulda hat dieGesellschaft zur
Förderung der Wissenschaft um das Pferd (GWP) die GWP-Förderpreise 2015 verliehen. Die
Münchnerin Stephanie Heinecke nahm vor zahlreichen Persönlichkeiten aus Pferdesport und
Pferdezucht den Preis für die beste Dissertation mit dem Titel „Fit fürs Fernsehen? Die
Medialisierung des Spitzensports als Kampf um Gold und Sendezeit“ entgegen.
Mit dem GWP-Förderpreis werden die besten Dissertationen, Masterarbeiten und Bachelorarbeiten
ausgezeichnet, die zum Thema Pferd von deutschen Studenten oder an deutschen Hochschulen
geschrieben wurden. Am Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung der LudwigMaximilians-Universität München schrieb Stephanie Heinecke ihre sehr umfangreiche Arbeit. Sie
verglich sechs Sportarten, darunter den Dressursport, und untersuchte, wie diese sich an das Medium
Fernsehen anpassten, um mehr Sendezeit zu erhalten und dadurch die Popularität der jeweiligen
Sportart zu steigern. Als Vertreter der Bewertungskommission gab Hendrik Fiegel zu jeder Arbeit einen
kurzen Kommentar: „Stephanie Heinecke hat eine sehr umfangreiche Arbeit geschrieben, die von allen
Juroren an die erste Stelle gesetzt wurde. Wie der Sport sich den geänderten Anforderungen der
Gesellschaft – hier den Medien – anpassen muss, wird praxisverwertbar dargestellt,“ so Fiegel.
Ebenfalls prämiert wurde die Dissertation von Verena Hauschildt, die im Bereich Ökologie der
Nutztierhaltung an der Georg-August-Universität Göttingen geschrieben wurde. Der Titel der englisch
geschriebenen Arbeit: „Behavioural synchronization and its determinants in horses (Equus caballus)
and sheep (Ovis aries).“ Sie untersuchte die Synchronisation des Verhaltens und deren Ursachen beim
Pferd und beim Schaf. Beide Dissertationen waren an ihren jeweiligen Instituten mit 1,0 (Summa cum
Laude) bewertet worden.
Bei den Masterarbeiten wurde die Siegerarbeit zu einem Thema geschrieben, das in der deutschen
Pferdezucht zurzeit sehr aktuell ist: Philipp Klingbeil, aus Wolfhagen bei Kassel stammend, untersuchte
die „Lineare Beschreibung beim Trakehner Pferd“ am Departement für Nutztierwissenschaften an der
Georg-August-Universität Göttingen. Mit dieser Arbeit begleitete Klingbeil die Einführung der linearen
Beschreibung beim Trakehner Verband. „Die Arbeit enthält sehr umfangreiche Analysen, die alle
Aspekte der linearen Beschreibung umfassen. Die Ergebnisse sind sehr gut für die Praxis verwendbar“,
so der Juror Fiegel. An den zweiten Platz gesetzt wurde eine Arbeit, die von Jessica Werner
(Schorndorf) am Institut für Agrartechnik der Universität Hohenheim geschrieben wurde. Der Titel:
„Machbarkeitsstudie zur Nutzung eines für Rinder entwickelten sensorbasierten Erfassungssystems zur
Aufzeichnung des Kauverhaltens bei Pferden“. Hierbei gab es eine grenzüberschreitende
Zusammenarbeit mit dem Schweizer Nationalgestüt Avenches, wo die Daten gesammelt wurden. Der
dritte Platz bei den Masterarbeiten ging an Verena Frank aus Wurmsham bei Landshut. An der TU
München, Wissenschaftszentrum Weihenstephan, untersuchte sie „Verhaltensweisen von Pferden im
Kontext Wohlbefinden, Stress und Leiden in der Gruppenhaltung“.
Eine sehr überzeugende, praxisorientierte Siegerarbeit gab es auch in der Kategorie „Bachelor“. An der
Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Nürtingen schrieb Katja Sieberg, die aus Schleswig-Holstein
stammt, eine umfangreiche Arbeit mit dem Titel „Konzeption des Projektes „Kinder ans Pferd –
Pferdetag für Kindergärten“ in Baden-Württemberg. Der Reitsport steht im Wettbewerb zu anderen
Sportarten und Freizeitbeschäftigungen. Sie beschreibt schlüssig, wie Projekttage zu dem Thema Pferd
in Kindergärten gestaltet werden können. Entsprechend beeindruckt zeigte sich die Jury: „Hier wird
eines der wichtigsten Themen für die Zukunft von Zucht und Sport meisterhaft bearbeitet. Eine sehr
aufwändige und akribische Arbeit mit guten Beispielen und Hinweisen auf die Dinge, die weitere
Anwender beachten müssen.“ Auch die zweitplatzierte Bachelor-Arbeit wurde aus Nürtingen
eingereicht. Melanie Steinbach aus Jena untersuchte „Die Anforderungen der breitensportlichen Reiter
an ihre Pferde“. Der dritte Platz ging an Wietje Nolte. Sie machte ihren Bachelor an der Hochschule van
Hall Larenstein im holländischen Wageningen. Der Titel ihrer in englisch geschriebenen
Abschlussarbeit: „An inventory of the botanical composition of continously grazed horse pastures in
Mecklenburg-West Pomerania in relation to stock density”. An verschiedenen Standorten in
Mecklenburg-Vorpommern untersuchte die Autorin, wie sich unterschiedliche Besatzdichten auf die
botanische Zusammenarbeit von Pferdeweiden auswirken.
Für die prämierten Arbeiten gab es Geldpreise in einer Gesamthöhe von 2700 Euro sowie wertvolle
Sachpreise. Ermöglicht wurde dies durch die Unterstützung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung,
des FNverlags sowie der Firmen R+V/VTV, Derby Spezialfutter und HIT Aktivstall.
Zusammenfassungen aller zum GWP Förderpreis 2015 eingereichten Arbeiten gibt es auf www.pferdforschung.de. Die Dissertation „Fit fürs Fernsehen? Die Medialisierung des Spitzensports als Kampf um
Gold und Sendezeit“ von Dr. Stephanie Heinecke ist im Herbert von Halem Verlag (www.halemverlag.de/2014/fit-fuers-fernsehen/) erschienen.
Ludwig Christmann
EM Aachen: Das Beste der deutschen Pferdezucht
Aachen (fn-press). Vom 11. bis 23. August finden in der Aachener Soers die FEI
Europameisterschaften in den Disziplinen Springen, Dressur, Reining, Fahren und Voltigieren
statt. Für die Deutsche Pferdezucht bietet die Veranstaltung den perfekten Rahmen, sich
hochkarätig und vielseitig zu präsentieren. Neben der Gestaltung des Schauprogramms in den
beiden EM-Wochen steht am Dienstag, 18. August 2015, der Tag der Deutschen Pferdezucht mit
einem Championat der Deutschen Zuchtstuten und einer Gala mit dem Titel „Das Beste der
Deutschen Pferdezucht“ im Fokus.
Schon die Eröffnungsfeier am Dienstag, 11. August, verspricht, ein absolutes Highlight zu werden:
Erwartet wird nämlich die große Landgestütsquadrille mit 64 Hengsten aller deutschen Landgestüte.
Diese Quadrille trat bisher nur einmal auf – und zwar am selben Ort: Bei den Weltreiterspielen 2006
hatten die 64 Hengste und ihre Reiter in Traditionsuniformen wahre Begeisterungsstürme beim
Publikum entfacht.
Die erste Woche der Europameisterschaften ist vor allem durch den Dressurreitsport geprägt.
Entsprechend werden die Zuchtverbände im Rahmenprogramm die Creme del a Creme ihrer
Zuchtgebiete auf dem Viereck vorstellen, unter ihnen junge Talente, Champions und vielversprechende
Fohlen. In der zweiten Woche, deren Schwerpunkt auf dem Springreiten liegt, treten exzellente
Springpferde und Fohlen mit hervorragender Springabstammung auf. Imposante Kaltblüter runden das
Programm ab.
Der Dienstag, 18. August, steht dann ganz im Zeichen der Deutschen Pferdezucht. Erstmalig wird es
eine große Bühne für leistungsgeprüfte Zuchtstuten geben. In einem Championat für Deutsche
Zuchtstuten messen sich die besten drei- bis fünfjährige Reitpferdestuten in Reitpferde- und
Springpferdewettbewerben. Die Stuten werden zuvor von den Zuchtverbänden selektiert. Sie messen
sich in einer Reitpferdeprüfung mit anschließendem Fremdreitertest für die besten drei, der
Springpferdewettbewerb führt die Stuten über zwei Umläufen. Somit haben erstmalig deutsche
Zuchtstuten Chancen auf den Titel des Champions der deutschen Reitpferdezuchtstuten bzw.
Champion der deutschen Springpferdezuchtstuten. An diesem Tag ist der Eintritt zum geöffneten
Ausstellerbereich und zum Championat der Deutschen Zuchtstuten frei.
Ab 16:30 Uhr präsentiert sich die Deutsche Pferdezucht in einer großen Gala. Unter dem Motto „Das
Beste der Deutschen Pferdezucht“ bekommen die Besucher einzigartige Einblicke in die Vielfalt und die
Erfolgsgeschichte der deutschen Pferde- und Ponyzucht. Aktuelle Championatspferde aus der
Donnerhall-Dynastie rahmen den Zuchtheron Donnerhall ein, der als Bronzestatue in Aachen zu
bewundern sein wird. Zum Programm gehören ferner bunte Schaubilder von der Shetty-Quadrille über
Haflinger-Fahrschulen bis hin zu rasanten Gangpferdebildern und Kaltblut-Anspannungen.
Die Zuchtverbände sind an allen Tagen zudem in einem Gemeinschaftsstand mit AGCO/Fendt, der FN,
dem FN-Verlag und den Persönlichen Mitgliedern vertreten und stehen für Fragen rund um die
Pferdezucht zur Verfügung.
Tickets und Informationen zur „Gala der Deutschen Pferdezucht“ am 18. August in der Aachener Soers
gibt es unter der Telefonnummer 0241/9171111 oder im Internet unter www.aachen2015.de. Oder Sie
reisen mit den PM der FN zum Tag der Deutschen Pferdezucht nach Aachen und erleben den Tag mit
einer exklusiven Führung. Weitere Informationen dazu unter: www.pferd-aktuell.de
Ra/TDW
Jungzüchter: Wichtige Termine 2015
Nachwuchszüchter treffen sich in Graditz, Gatcombe Park und Aachen
Warendorf (fn-press). Gleich drei wichtige Termine sollten sich die Jungzüchter der deutschen
Pferdezuchtverbände in ihrem Kalender notieren:
Der Trakehner Verband freut sich, den Züchternachwuchs vom 5. bis 7. Juni beim BundesjungzüchterWettbewerb im Hauptgestüt Graditz begrüßen zu dürfen. Die Vorbereitungen laufen, die ersten
Nennungen sind eingetroffen. Rund fünf Wochen später wartet vom 6. bis 8. August mit den
Weltmeisterschaften in Gatcombe Park in Südengland ein weiteres Highlight auf die Jungzüchter aus
aller Welt, mit dabei auch Jungzüchter aus sieben deutschen Pferdezuchtverbänden. Vormerken
sollten sich Interessierte auch den 18. August. Dann präsentieren sich Jungzüchter aus ganz
Deutschland in einem spannenden Schaubild bei den Multi-Europameisterschaften in Aachen. Hb
Dressur
Preis der Besten Dressur: Double für Rothenberger / Premieren-Sieg für Becks
Warendorf (fn-press). Beim Preis der Besten, dem wichtigsten Nachwuchsturnier neben den
Deutschen Meisterschaften, wurden in der Dressur die Karten neu gemischt. Mehr als
beständig erwies sich allerdings die 15-jährige Semmieke Rothenberger aus Bad Homburg, der
in diesem Jahr das Kunststück gelang, nicht nur Titel bei den Ponyreitern, sondern auch bei
den Junioren zu erobern. Prominenteste Newcomer waren der Hengst Damon Hill NRW und
seine Reiterin Jil-Marielle Becks, die ihren ersten Start in Warendorf in einen Sieg verwandeln
konnten.
Wie schon 2014 hatte die amtierende Triple-Europameisterin der Ponyreiter, Semmieke Rothenberger
doppelt vorgesorgt und erneut zwei Ponys für ihre Titelverteidigung im Preis der Besten gesattelt. Mit
dem routinierten Dornik B-Sohn Deinhard B (16) war das eine ganz sichere Sache. Bereits in der ersten
Wertungsprüfung hielt die Zehntklässlerin ihre Verfolgerinnen mit 79,188 Prozent gehörig auf Abstand
und rangierte mit Zweitpferd Paso Double, einer neunjährigen niederländisch gezogenen
Reitponystute, in der Endabrechnung zusätzlich auf Platz vier. Im Finale sahen alle Richter das
Nachwuchstalent mit Deinhard B erneut ganz vorne (77,114 Prozent). Das sollte die erste schwarz-rotgoldene Schärpe für die Hessin an diesem Tag sein und ihr insgesamt vierter Preis-der-Besten-Erfolg
in Folge. Bereits zwanzig Minuten später gab es für ihren Ritt mit der Gribaldi-Tochter Geisha bei den
Junioren Schärpe Nummer zwei aus den Händen von Bundestrainer Hans-Heinrich Meyer zu Strohen:
„Das war nicht mein Plan, aber natürlich mein Traum“, strahlte die doppelt vergoldete Semmieke
Rothenberger. „Deinhard B ist einfach fantastisch in Schuss, sehr elastisch und athletisch. Diese Paar
präsentiert sich außerordentlich gut im letzten gemeinsamen Ponyjahr“, zog Bundestrainerin Cornelia
Endres ihr Fazit zu den Ritten.
Silber ging an Semmieke Rothenbergers ebenfalls 15-jährige Cousine Nadine Krause (Bad-Homburg)
mit Danilo, die mit dem zwölfjährigen hessisch gezogenen Hengst zwei Top-Ritte über 75 Prozent aufs
Viereck zauberte. Mit ihrem jüngeren Zweitpony Cyrill WE rangierte sie zudem im Gesamtklassement
auf dem dritten Rang. „Mit Danilo und Cyrill hat Nadine gleich zwei heiße Eisen im Feuer und stellte sie
gewohnt souverän vor“, so die Bundestrainerin zufrieden.
Da für den Preis der Besten nur ein Pferd pro Reiter gewertet wird, durfte sich die 14-jährige
Rheinländerin Linda Erbe aus Krefeld über Bronze freuen. Sie hatte mit Dujardin B ebenfalls einen
Dornik B-Sohn mit nach Warendorf gebracht hatte und belegte darüber hinaus mit Carlos in der
Junioren-Konkurrenz Platz sieben. Mit ihrem Pony konnte sie das Ergebnis der ersten Wertung von
70,885 Prozent (Platz sieben) am Sonntag nochmal auf 71,463 Prozent (Platz vier) steigern. „Linda und
auch ihre Zwillingsschwester Helen, die am Ende mit FS Charly Brown Neunte wurde, machen
reiterlich einen ganz tollen Job und bringen zwei frische neue Ponys mit. Die Höhepunkte mit Dujardin
B lagen eindeutig in der Galopp-Tour“, sagte Endres. Sie kann aus dem Feld der 25 Starterpaare nun
zwölf Talente mit zur Sichtung nach Wiesbaden nehmen und auch bei den Future Champions in Hagen
a.T.W. noch einmal die Form überprüfen. „Ich habe erfreulich viele junge Paare mit Perspektive
gesehen wie zum Beispiel die erst zwölfjährige Julia Barbian mit ihrem siebenjährigen Pony Der Kleine
König, der erfolgreich auf dem Bundeschampionat ging und hier auf Platz sieben kam. Das ist natürlich
der perfekte Weg in den internationalen Ponysport“, so Endres.
Semmieke Rothenbergers zweiter Streich
„Geisha hat heute supertoll für mich gekämpft. Sie ist nicht nur ein extrem hübsches, sondern auch ein
sehr leistungsbereites Pferd. Ich reite sie seit Juli 2014 und hoffe, dass sie für die Saison gesund und fit
bleibt. Und ich wünsche mir, dass man aus ihr später einmal schicke Fohlen ziehen kann“, lobte
Semmieke Rothenberger ihre 13-jährige Rappstute, mit der sie souverän beide Wertungsprüfungen in
der Altersklasse Junioren gewinnen konnte (73,838 und 74, 684 Prozent). „Die Stute ist ein sehr
lektionssicheres Pferd mit qualitativ hochwertigen Grundgangarten. Mit ihr setzt Semmieke ihre
internationale Siegesserie nahtlos fort“, sagte auch Meyer zu Strohen.
Die Silbermedaille sicherte sich die 16-jährige Rheinländerin Paulina Holzknecht (Solingen) mit dem
zwölfjährigen Hannoveraner Wells Fargo, mit dem zuvor Jonas Schmitz-Heinen hocherfolgreich am
Start war. In diesem Jahr belegte das Paar bereits Platz drei im Preis der Zukunft Junioren in Münster.
Die 70,189 Prozent der ersten Wertungsprüfung des Preis der Besten erwiesen sich im Finale als noch
steigerungsfähig (71,500 Prozent, jeweils Platz zwei). „Wells Fargo ist ein routiniertes Pferd mit viel
Ausstrahlung, das von Paulina optimal in Szene gesetzt wird. Diese junge Reiterin hat eine große
Portion Siegeswillen und begeistert im Viereck mit ihrer positiven und frischen Art“, bilanzierte der
Bundestrainer.
Aus dem Landesverband Weser-Ems kommt die 17-jährige Bronzemedaillen-Gewinnerin Alexa
Westendarp (Wallenhorst), die mit dem erst achtjährigen Hannoveraner Wallach Der Prinz v. Diamond
Hit das jüngste Pferd in der Junioren-Konkurrenz gesattelt hatte. Platz drei in der Qualifikation (70,054
Prozent) und Platz vier im Finale (70,42 Prozent) reichten am Ende für die Medaille. „Alexa war ja
schon erfolgreich unterwegs mit anderen Pferden, aber hier hat sich jetzt ein Paar optimal gefunden.
Der Prinz ist sehr sicher in der Anlehnung und in den Lektionen. Der Auftritt war fein und geschmeidig,
was die Richter ja auch honoriert haben“, lobt Meyer zu Strohen. „Wie immer sind alle Paare am
zweiten Tag etwas befreiter und selbstbewusster geritten. Zwölf Paare sichten wir nun in Wiesbaden
und acht in Balve, bevor dann endgültig das Team für die Euro nominiert wird.“
Newcomer-Sieg bei den Jungen Reitern
Sie waren als Newcomer mit vielen Vorschuss-Lorbeeren nach Warendorf gekommen: Jil-Marielle
Becks (Senden) und Damon Hill NRW. Bei ihren Auftritten beim Preis-der-Besten-Sichtungsturnier in
Vechta und bei den Horses and Dreams in Hagen heimsten die erst 17-jährige Nachwuchsreiterin und
ihr Ausnahmehengst Traumnoten ein. „Wir sind alle glücklich, dass wir dieses Paar im
Nachwuchsdressursport haben. Jil-Marielle und Damon Hill harmonierten von Anfang an und bringen
eine hervorragende Grundlage für sportliche Perspektiven im Viereck mit. Jils Stärken sind ihre
Konzentrationsfähigkeit und das starke Nervenkostüm. Sie hat einen sehr klaren Blick nach vorn“, so
der Bundestrainer. Zwar fühlte sich der imposante Fuchshengst im Warendorfer Viereck offenbar nicht
ganz so wohl wie bei den ersten gemeinsamen Prüfungen, trotzdem konnte das westfälische Paar die
Junge-Reiter-Konkurrenz für sich entscheiden. „Es ist einfach unbeschreiblich, diesen Hengst zu reiten.
Er hat so viel Kraft und Gummi, trotzdem ist er immer bei mir und hochkonzentriert. Ich habe sehr
großes Vertrauen zu diesem Pferd.“ Jil-Marielle, die sich in die Altersklasse der Jungen Reiter
hochstufen ließ, trainiert beim amtierenden Berufsreiterchampion Dressur, Heiner Schiergen, ebenso
wie die Triple-Junioren-Europameisterin Anna-Christina Abbelen, die bei ihrer Preis-der-BestenPremiere als Junge Reiterin Platz vier belegte.
Für ein äußerst knappes Ergebnis sorgte die Zweitplatzierte Bianca Nowag (Ostbevern) mit dem
elfjährigen Fidermark-Sohn Fair Play. Die 20-Jährige hatte in der zweiten Wertungsprüfung sogar die
Nase vorn. „Bianca ist gestern sicher geritten und heute dazu noch spektakulär. Sie hat bis auf jeden
halben Punkt einfach alles herausgeholt“, lobte Meyer zu Strohen. „Ich bin super happy, habe alles
gegeben und es ist gelungen“, brachte es Bianca auf den Punkt.
Über die Bronzemedaille freute sich die Preis-der-Zukunft-Siegerin der Jungen Reiter, Claire-Louise
Averkorn (20, Nottuln) mit Condio, die somit das westfälische Medaillen-Trio komplettierte. Mit zwei
dritten Plätzen (70,632 und 71,421 Prozent) war Bronze somit eine klare Sache. „Auf die Hannoveraner
ist Verlass“, scherzte die Westfälin bei der Siegerehrung und lobte ihren Contendro I-Sohn ausgiebig.
„Claire hat ihre Routine voll ausgespielt und ist im Finale noch deutlicher nach vorne geritten. Das war
gleichzeitig präzise und harmonisch“, kommentierte der Bundestrainer. „Wir haben insgesamt tolle Ritte
mit deutlichen Steigerungen am Sonntag gesehen. Da sind sehr talentierte Paare dabei, die eine gute
Substanz für unser Leistungssportkonzept bilden. Auch bei den Jungen Reitern treten zwölf nominierte
Paare den weiteren Sichtungsweg in Richtung Europameisterschaften in Wiesbaden an.“ FN/ Tina
Pantel
Alle Ergebnisse unter www.preis-der-besten.de.
Nominierung Nachwuchsdressurreiter für EM-Sichtung in Wiesbaden
Die Sichtungen für die EM in Vidauban und Malmö führen über Wiesbaden, Balve bzw. Hagen
Warendorf (fn-press). Im Anschluss an den Preis der Besten hat die Arbeitsgruppe Nachwuchs
des Dressurausschusses des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR) die
Teilnehmer für die erste Europameisterschaftssichtung vom 23. bis 25. Mai in Wiesbaden
nominiert. Jeweils zwölf Reiter je Altersklasse erhielten die Startgenehmigung fürs
Pfingstturnier. Im Einzelnen sind dies:
Junge Reiter (nach Landesverbänden): Vivien Niemann (Mannheim/BAW) mit Don Vertino, AnnaChristina Abbelen (Kempen/RHL) mit Fürst on Tour und First Lady, Julia de Ridder (Aachen/RHL) mit
Comtessa, Jessica Krieg (Heinsberg/RHL) mit Revers Side und Special Edition, Claire-Louise Averkorn
(Nottuln/WEF) mit Condio B, Jil-Marielle Becks (Senden/WEF) mit Damon Hill NRW, Bianca Nowag
(Ostbevern/WEF) mit Fair Play RB, Joline Thüning (Steinfurt/WEF) mit Don Dayly, Leonie Richter (Bad
Essen/WES) mit Babylon sowie Anna-Lisa Theile (Bühren/WES) mit Ducati K.
Junioren: Bettina Nuscheler (Altenstadt/BAY) mit Fascinate, Franziska Schwiebert (Kattendorf/HAM)
mit Hogholm's Facel-Vega, Semmieke Rothenberger (Bad Homburg/HES) mit Geisha, Hannah Erbe
(Krefeld/RHL) mit Carlos, Paulina Holzknecht (Solingen/RHL) mit Wells Fargo, Lena Charlotte
Walterscheidt (Mönchengladbach/RHL) mit Don Henrico, Hannah Cichos (Gelsenkirchen/WEF) mit
Four Ever, Maike Mende (Nordwalde/WEF) mit Rothschild, Kristin Biermann (Essen/WES) mit
Zwetscher, Felicitas Hendricks (Hagen a.T.W./ WES) mit Faible-As, Rebecca Horstmann
(Ganderkesee/WES) mit Friend of mine sowie Alexa Westendarp (Wallenhorst/WES) mit Der Prinz.
Ponyreiter: Nadine Krause (Bad Homburg/HES) mit Danilo und Cyrill WE, Liselott Marie Linsenhoff
(Kronberg/HES) mit Golden Girl, Lana Raumanns (Frankfurt a.M./HES) mit Den Ostriks Dailan,
Semmieke Rothenberger (Bad Homburg/HES) mit Deinhard B und Paso Double, Julia Barbian
(Düsseldorf/RHL) mit Der kleine König, Linda Erbe (Krefeld/RHL) mit Dujardin B, Helen Erbe
(Krefeld/RHL) mit S FS Charly Brown, Raphael Netz (Wiesbaden/RPF) mit Schierensees Don't do it,
Anna Schölermann (Brande Hörnerkirchen/SHO) mit DW's Flic-Flac, Marei Flunkert (Schwerte/WEF)
mit Daddy's Daydream, Luna Laabs (Ahlen/WEF) mit Dow Jones sowie Katharina Ottenweß
(Cappeln/WES) mit Mondsilber.
Die zweite und letzte Sichtung für die Europameisterschaften für die Junioren und Jungen Reiter in
Vidauban/Frankreich (2. bis 5. Juli) findet in diesem Jahr im Rahmen der Deutschen Meisterschaften in
Balve (11. bis 14. Juni) statt. Bei den Ponyreitern werden die EM-Fahrkarten vom 18. bis 21. Juni im
Rahmen der Future Champions in Hagen a.T.W. vergeben. Die Ponyreiter aller olympischen
Reitsportdisziplinen messen sich vom 5. bis 9. August im schwedischen Malmö.
Pilotprojekt "International Dressage Cup for Young Ponys"
Sichtung für Verden findet am 8. Juli in Warendorf statt
Warendorf/Verden (fn-press). Für viele Pferdefreunde steht das Verdener Sommerturnier (5. bis
9. August) in Verden als Synonym für die Weltmeisterschaft junger Dressurpferde. In diesem
Jahr dürfen sie sich auf einen weiteren Höhepunkt in dieser Richtung freuen. Parallel zur WM
und den Qualifikationen zum Nürnberger Burgpokal findet erstmals als Pilotprojekt ein DressurCup für fünf- und sechsjährige Ponys mit internationaler Beteiligung statt. Sichtung und
Nominierung finden, wie für die „Großen“, im Bundesleistungszentrum in Warendorf statt. Am
Mittwoch, 8. Juli, werden die Fahrkarten zur Pony-Premiere in Verden vergeben.
Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) darf je fünfzehn fünfjährige und sechsjährige Reitponys der
Liste I nominieren, dazu sind Ponys aus vier weiteren Nationen zum Pilotprojekt in Verden eingeladen.
Zulassungsvoraussetzung ist eine Zuchtbescheinigung (Drei-Generationen-Pedigree) einer
tierzuchtrechtlich anerkannten Züchtervereinigung. Pro Altersklasse dürfen je Reiter (Jahrgang 1997
oder jünger) maximal zwei Ponys gestartet werden. Geritten wird im Finale die internationale
Dressuraufgabe der FEI 2009 für fünfjährige Pferde (Einlaufprüfung) bei den fünfjährigen Ponys
beziehungsweise die internationale Dressuraufgabe der FEI 2009 für fünfjährige Pferde (Finalprüfung)
bei den sechsjährigen Ponys.
Startberechtigt bei der Sichtung in Warendorf sind fünfjährige Reitponys mit einem Stockmaß von
mindestens 1,35 bis 1,48 Meter, die nachweislich bereits für das DKB-Bundeschampionat des
fünfjährigen Deutschen Dressurponys 2015 qualifiziert sind beziehungsweise nachweislich in einer
Qualifikation zum DKB-Bundeschampionat des fünfjährigen oder sechsjährigen Deutschen
Dressurponys eine Wertnote von wenigstens 7,5 erzielt haben oder nachweislich einmal in einer
Dressurpferde/-ponyprüfung Klasse A oder L platziert sind und eine Wertnote von wenigstens 7,5
erzielt haben oder Finalteilnehmer beim Bundeschampionat des vierjährigen Deutschen Reitponys
2014 (Stuten/Wallache oder Hengste) waren.
Analog müssen die sechsjährige Reitponys der Liste I nachweislich bereits für das DKBBundeschampionat des sechsjährigen Deutschen Dressurponys 2015 qualifiziert sein beziehungsweise
nachweislich in einer Qualifikation zum DKB-Bundeschampionat des sechsjährigen Deutschen
Dressurponys eine Wertnote von wenigstens 7,5 erzielt haben oder nachweislich einmal in einer
Dressurpferde/-ponyprüfung Klasse L platziert sein und eine Wertnote von wenigstens 7,5 erzielt haben
oder Finalteilnehmer beim Bundeschampionat des 5-jährigen Deutschen Dressurponys 2014 gewesen.
Die genaue Ausschreibung gibt es hier. Nennungen können bis 30. Juni nur über das Nennung-Online
System abgegeben werden und sind nur mit Angabe des Erfolgsnachweises (Ort, Datum, Platzierung,
Note) gültig. Der Erfolgsnachweis ist per E-Mail an Eva von dem Knesebeck ([email protected],
Telefon 02581/6362-129) zu senden.
Para-Equestrian
Deutsche Para-Dressurreiter gewinnen Nationenpreis in Mannheim
Hanne Brenner & Co setzen sich auf dem Maimarkt gegen die Niederlande und Italien durch
Mannheim (fn-press). Die deutschen Para-Dressurreiter haben den Nationenpreis beim
Mannheimer Maimarktturnier gewonnen. Mit einem Endstand von 431,155 Punkten setzten sich
Elke Philipp (Treuchtlingen) mit Regaliz (Grade Ia), Dr. Angelika Trabert (Dreieich) mit First Lady
Melody (Grade II), Hannelore Brenner (Wachenheim) mit Women of the World (Grade III) und
Lena Weifen-Rohde (Bösel) mit Don Turner gegen die Teams aus den Niederlanden (429,559)
und Italien (420,480) durch.
„Unser fester Vorsatz war es, die Mannschaft auf allen Grades zu besetzen“, sagte Equipechefin Britta
Bando. Und damit lagen sie und Bundestrainer Bernhard Fliegl goldrichtig, wie sich am Ende
herausstellte. Noch nach der ersten Wertungsprüfung, der Teamaufgabe, rangierte das deutsche
Quartett knapp hinter den niederländischen Nachbarn. „In der Einzelaufgabe haben unsere Reiter dann
alle nochmal ein Pfund draufgelegt“, freute sich Britta Bando.
Vor allem das bewährte Dream-Team Hannelore Brenner und Women of the World konnte in der
zweiten Prüfung den Spieß umdrehen. In der ersten Prüfung mit 69,167 Prozent noch Zweite, setzte
sich in der Einzelaufgabe mit 73,699 Prozent gegen die Niederländerin Sanne Voets mit Vedet PB
durch. Damit wiederholte sich das "Duell" von Caen, wo Hanne Brenner Gold in der Einzelwertung,
Sanne Voets den Titel in der Kür gewonnen hatte.
Für viele Punkte auf dem deutschen Konto sorgte auch Elke Philipp mit Regaliz. Die WM-Dritte von
Caen sammelte 74,058 und 75,580 Prozent. Am zweiten Tag musste sie lediglich der KürWeltmeisterin Sara Morganti mit Royal Delight den Vortritt lassen. Die Italienerin erhielt von den
Richtern 79,203 Prozent und konnte später in der Kür sogar die 80er Marke knacken.
Zwei Mal Dritte wurde mit 69,167 und 69,484 Prozent in den Nationenpreisprüfungen die frisch
verheiratete Lena Weifen-Rohde mit ihrem bewährten Don Turner. Lediglich an der Belgierin Michele
George und ihren beiden Pferden war für sie kein Vorbeikommen.
Mit einer Neubesetzung trat das deutsche Team in Grade II an. Dr. Angeila Trabert, seit 1996
regelmäßig Mitglied deutscher Championatsteam. stellte in Mannheim zwei neue Pferde vor. Nachdem
Britta Näpel (Wonsheim) nach einem glücklicherweise glimpflich verlaufenen Sturz beim Warm-up für
die Mannschaft ausgefallen war, beriefen Britta Bando und der Bundestrainer Angelika Trabert mit First
Lady Melody ins Team. Die neue Kombination rechtfertigte dieses Vertrauen auf Anhieb mit 68,529 und
67,190 Prozent in den Wertungsprüfungen.
Rolf Grebe neuer Co-Trainer Para-Equestrian
Warendorf (fn-press). Rolf Grebe aus Wiehl-Weiershagen ist neuer Co-Trainer der ParaDressurreiter. Er soll als Nachfolger von Dirk Mülot künftig Bundestrainer Bernhard Fliegl beim
Training und der Ausbildung der Para-Nachwuchsreiter unterstützen.
Seinen Einstand gab der Pferdewirtschaftsmeister Schwerpunkt Reitausbildung sowie Zucht und
Haltung bereits beim Mannheimer Maimarktturnier. Seit Abschluss seiner Lehre 1989 war Rolf Grebe in
verschiedenen Vereinen und Betrieben tätig, u.a. beim Reiterverein Bayer Leverkusen in Köln. Seit
2012 arbeitet der 48-Jährige, der auf selbst ausgebildeten Pferden Erfolge in Dressur bis Intermediare
und im Springen bis Klasse M aufweisen kann, als freiberuflicher Reitlehrer und Ausbilder. Neben
seiner Arbeit erwarb er mehrere Zusatzqualifikationen zum Beispiel im Bereich Unternehmensführung
für Pferdewirtschaftsmeister (Marketing und Betriebswirtschaft) und zum Bewegungstrainer EM (Eckart
Meyners). Bereits während seiner Bundeswehrzeit absolvierte er eine Sanitätsausbildung. Seit 2007 ist
er Mitglied im Prüfungsausschuss für Pferdewirte Schwerpunkt Zucht und Haltung an der
Landwirtschaftskammer Rheinland und seit 2015 Mitglied im Prüfungsausschuss für Pferdewirte und
Pferdewirtschaftsmeister Schwerpunkt Reitausbildung. Hb
Springen
Preis der Besten Springen: Routiniers auf dem Treppchen
Kaya Lüthi, Frederike Staack, Enno Klaphake und Beeke Carstensen sind die "Besten" im Parcours
2015
Warendorf (fn-press). Klein, aber fein, präsentierten sich in diesem Jahr die Starterfelder
insbesondere der Jungen Reiter und Ponyreiter beim Preis der Besten. Auch nach weit über 20
Jahren hat das Turnier, das seit 1987 für Nachwuchsspringreiter und seit 1995 auch für die
Dressurreiter in Warendorf ausgetragen wird, nichts von seiner Anziehungskraft auf die
jugendlichen Teilnehmer verloren. „Wir haben wieder tollen Sport erlebt“, freute sich
Turnierleiter Carsten Rotermund. Erstmals wurde der Preis der Besten in diesem Jahr durch die
Horst-Gebers-Stiftung unterstützt, dem aktuell größten Förderer des Springsports im
Jugendbereich in Deutschland.
Seit 2010 ist die Altersklasse Children (U14) auf dem Preis der Besten präsent und machte
traditionsgemäß den Anfang bei der Titelvergabe. Diesen sicherte sich Beeke Carstensen aus
Schleswig-Holstein vor ihrem Landsmann Hannes Ahlmann mit Leoncaballo und Piet Menke aus
Rastede in Weser-Ems. „Das ist mein bisher größter Erfolg“, freute sich die 13-Jährige aus Sollwitt.
Ihren Erfolgspartner Chin Champ, einen neunjährigen Holsteiner Verbandshengst von Chin ChinCarvallo BB, reitet Beeke Carstensen erst seit Anfang des Jahres und hatte daher auch eher auf ihre
Stute Venetzia gesetzt. Mit der Tochter des Holsteiners Levisto war sie im März dieses Jahres beim
HGW-Bundesnachwuchschampionat in Braunschweig Dritte. In Warendorf belegte die junge Amazone,
die in diesem Jahr letztmals in der U14-Klasse startet, mit Venetzia Platz fünf der Gesamtwertung.
Auch Hannes Ahlmann (Lentföhrden) war von seinem Erfolg mit dem in Sachsen-Anhalt gezogenen
Schimmel Leoncaballo (v. Levisto) etwas überrascht. „Ich hätte mich so auf Platz fünf gesehen“,
gestand der 14-Jährige aus Lentföhrden, „und das auch eher mit meinem anderen Pferd, Sunsalve“.
Mit dem Holsteiner Fuchs von Singular Joter landete Hannes Ahlmann am Ende mit 81 Punkten auf
Platz drei. Da fürs Preis-der-Besten-Ranking nur das jeweils beste Ergebnis pro Reiter zählt, ging die
Bronzemedaille an Piet Menke. Der 13-Jährige und seine siebenjährige Oldenburger Stute Cesha OLD
(v. Casiro I), konnten sich im Verlauf der beiden Wertungsprüfungen gewaltig steigern. Nach Platz 16 in
der ersten Wertung wurde das Paar am zweiten Tag Vierter und kam am Ende auf insgesamt 80,5
Punkte.
„Super Ritte in zwei anspruchsvollen Parcours“ – der zuständige Bundestrainer, Eberhard Seemann,
war sehr zufrieden. Vor allem das Stechen in der Finalprüfung hatte ihn begeistert. Fünf Teilnehmer
hatten den Umlauf auf M*-Niveau fehlerfrei bewältigt, im Stechen bewiesen Britta Roth (14,
Freimersheim/Rheinland-Pfalz) und Casablanca, wie schnell sich der Kurs reiten lässt. Im
Gesamtergenis reichte es für die Vorjahres-Dritte trotz des Sieges allerings nur für Platz acht.
Weser-Ems dominiert bei den Ponyreitern
Am Finaltag machten wiederum die Jüngsten den Auftakt. Und hier war kein Vorbeikommen an den
Reitern aus Weser-Ems: Gold in der Altersklasse Ponyreiter (U16) gewann der amtierende Deutsche
Meister Enno Klaphake aus Steinfeld mit Nikolina, die Silbermedaille ging an Max Haunhorst aus
Hagen a.T.W. mit Wild at Heart T und schließlich durfte sich auch noch Leonie Böckmann aus Lastrup
mit Magic Cornflakes die Silbermedaille umhängen lassen. Insgesamt 30 Teilnehmer gingen in der
Ponykonkurrenz an den Start. Allerdings gelang es nur den drei Medailllenträgern, in der Siegerrunde
der zweiten Wertung völlig ohne Fehler zu bleiben. „Am Ende haben sich die Routiniers durchgesetzt“,
kommentierte Bundestrainer Peter Teeuwen das Ergebnis. „Knackpunkt im Parcours war heute die
Mauer, sie wird offensichtlich zu Hause zu wenig geübt“. Für den 16-jährigen Enno war der Sieg trotz
seiner schon zahlreichen Erfolge eine „tolle Sache. Ich habe nicht wirklich damit gerechnet“, sagte er.
„Die Konkurrenz war sehr stark, und die Parcours sehr schwer und lang. Aber mein Pony hat toll
mitgekämpft“. Auch Leonie Böckmann strahlte mit der Sonne um die Wette: „2013 und 2014 habe ich
hier mit Magic Cornflakes das Bundeschampionat gewonnen. Er fühlt sich auf diesem Platz einfach
wohl“.
Im nächsten Jahr werden die Karten bei den Ponyreitern neu gemischt. Während Enno Klaphake und
Leonie Böckmann altersbedingt aufhören müssen (Enno feiert seinen 16. Geburtstag genau an
Silvester), ist es bei dem 14-jährigen Max Haunhorst eher seine Größe, die verhindert, dass er noch
lange Zeit im Ponysattel Platz nehmen kann. Während Enno sich bisher noch nicht entschieden hat,
wie es nach der Ponyzeit mit dem Reitsport weitergeht ( „Die Schule nimmt schon sehr viel Zeit in
Anspruch, außerdem spiele ich auch sehr gern Fußball“), sind seine Mitstreiter schon jetzt auch bei den
Junioren erfolgreich. So konnte Max Haunhorst mit Aquino in der zweiten Wertung der Junioren Platz
drei belegen.
Frederike Staack gewinnt bei den Junioren
Neue „Beste“ bei den Junioren ist Frederike Staack aus Lasbek in Schleswig-Holstein: „Das ist so
schön, ich freue mich riesig“, sagte sie nach ihrem Sieg. Schon 2014 hatten Frederike Staack (18) und
der Holsteiner Catoki-Sohn Bronze bei den Junioren geholt und in der Altersklasse der Children waren
die Beiden zuvor international erfolgreich. „Ich reite Caitoki seit fünf Jahren“, sagte Frederike. „Im
letzten Winter hat ihn mein Trainer Christian Hess in der Großen Tour geritten, aber bis zum Ende
dieser Saison werde ich ihn nun wieder reiten“.
Auch die Zweitplatzierte Annika Roede war glücklich: „Das ist mein bisher größter Erfolg“, sagte sie.
Die Bayern-Stute Can Do (von Caretello) reitet die 17-jährige, die aus Gerolzhofen stammt und nun für
ein Jahr bei Josef Weishaupt in Augsburg trainiert, seit Oktober 2013. Im Stechen in der zweiten
Wertung, einer S**-Prüfung, war sie mit nur einem Wimpernschlag langsamer als der Sieger Christoph
Maack (15, Kirch-Mummendorf) aus Mecklenburg-Vorpommern mit Dyleen und belegte darüber hinaus
mit Zweitpferd Camilla Platz sechs.
Dritte im Bunde auf dem Treppchen war Justine Tebbel aus Emsbüren. Sie ist beim Preis der Besten
wahrlich keine Unbekannte: Vier Mal gewann die inzwischen 16-Jährige Gold bei den Ponys, nun holte
sie mit der Hannoveraner Stute Que Sera (von Quidam’s Rubin) ihre erste Medaille bei den Junioren.
Kaya Lüthi und Laura Klaphake im Stechen
Die Junioren stellten das größte Starterfeld beim diesjährigen Preis der Besten, von 74 genannten
Teilnehmern gingen 61 an den Start. Bei den Jungen Reitern waren es gerade einmal 27. "Im letzten
Jahr haben wir Ende des Jahres 17 oder 18 Nachwuchsreiter ins Seniorenlager verabschiedet. Das
reißt natürlich schon ein Loch", erklärte Bundestrainer Markus Merschformann das recht
überschaubare Starterfeld. "Dank der guten Basis bei den Junioren wird das aber im nächsten oder
übernächsten Jahr wieder besser werden."
Vor allem in der zweiten Wertung hatte Parcourschef Peter Schumacher beiden Altersgruppen einige
sehr knifflige Aufgaben in den Weg gestellt. Viele Fehler wurden gemacht, bei den Jungen Reitern
gaben sieben Teilnehmer auf. Gerade mal zwei Paare blieben im ersten Umlauf fehlerfrei und zogen
ins Stechen ein: Kaya Lüthi aus dem baden-württembergischen Aach und Laura Klaphake aus
Steinfeld. Sie hatten schon in der ersten Wertung das Feld dominiert. Die 21-jährige Studentin Laura
Klaphake und ihr achtjähriger Hannoveraner Cinsey (von Contendro I) mussten als Erste ins Stechen
und legten mit 38,90 Sekunden eine schnelle Zeit vor. Doch Kaya Lüthi und Wilane (Oldenburger
Sportpferd von Baloubet de Rouet) bewiesen, dass es noch etwas schneller geht: bei 38,04 Sekunden
blieb die Uhr stehen. Damit gewann Lüthi, die derzeit im Stall von Bundestrainer Otto Becker in
Sendenhorst angestellt ist, zum ersten Mal den Preis der Besten. Die 21-jährige war im vergangenen
Jahr in Warendorf Dritte, ist bereits international erfolgreich (u.a. beim CSI Zürich) und war 2014 VizeEuropameisterin der Jungen Reiter in der Einzelwertung. „Wilane ist eigentlich auch mein Zweitpferd“,
sagte Lüthi, „umso mehr freue ich mich über den Erfolg“. Laura Strehmel gewann bereits 2011 Bronze,
seinerzeit aber noch in der Juniorenklasse. Ihre Sport-„Partnerin“ in diesem Jahr war DSP Lucie, ein
elfjähriges Deutsches Sportpferd von Landrebell.
Während Kaya Lüthi und Laura Klaphake ihrer Favoritenrolle gerecht wurden, konnten ihre EMKollegen von Arezzo in diesem Jahr keinen Podestplatz erobern. Allerdings waren auch Tebbel, Krieg
und Herröder nicht mit ihren Spitzenvierbeinern am Start. "Die Jungen Reiter sollen ja in den
internationalen Sport hineinwachsen und sich daher mit ihren Toppferden auf den großen Turnieren
präsentieren. Das ist ein echter Spagat, schließlich müssen wir immer auch das Wohl der Pferde im
Auge behalten. Es war aber gut, dass alle da waren, wenn auch mit ihren Nachwuchspferden. So
hatten wir den Überblick für die Kadersichtung und gleichzeitig konnten auch Reiter aus der zweiten
und dritten Reihe auf sich aufmerksam machen. Das ist ja auch eine Motivation", sagte Markus
Merschformann. FN/B.Springmann/Hb
Tragischer Todesfall beim Turnier in Nörten-Hardenberg
Jörg Witte erlitt vermutlich einen Herzinfarkt beim Burgturnier
Nörten-Hardenberg (fn-press). Der 48-jährige Springreiter Jörg Witte aus dem
niedersächsischen Einbeck verstarb wahrscheinlich an den Folgen eines Herzinfarkts beim
internationalen Springturnier in Nörten-Hardenberg. Er startete mit seinem neunjährigen
Wallach Brindis Bogibo in einem M-Springen des Amateur Springreiterclubs Deutschland und
brach nach der Prüfung zusammen.
Trotz unverzüglicher Notfallmaßnahmen konnten der Turnierarzt und das Sanitätsteam Jörg Witte nicht
mehr helfen. Als Todesursache vermutete der Notarzt einen Herzinfarkt. Turnierleiter Dr. Kaspar Funke
betonte: „Wir sind tief betroffen und sprechen Jörg Wittes Familie unser aufrichtiges Beileid aus.“ Auch
die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) reagierte mit Bestürzung. Generalsekretär Soenke
Lauterbach sagte: „Wir kannten Jörg Witte als sehr erfahrenen Springreiter, der mit mehreren Pferden
zahlreiche Platzierungen in Springprüfungen der Klasse S erzielen konnte. Er startete nicht nur in
Amateurprüfungen, sondern auch in offenen Springen vieler großer internationaler Turniere.“ hen
Vielseitigkeit
Preis der Besten Vielseitigkeit: Emma Brüssau verteidigt Titel
Schriesheimerin wiederholt Vorjahreserfolg nun auch in Marbach
Marbach (fn-press). Während die Nachwuchsdressur- und Springreiter in Warendorf um den
Titel der „Besten“ an den Start gingen, trugen die Ponyvielseitigkeitsreiter ihren Preis der
Besten im Rahmen des CCIP2 in Marbach aus. An Platz eins änderte sich dadurch allerdings
nichts, denn an Vorjahressiegerin Emma Brüssau (Schriesheim) kam auch auf der
Schwäbischen Alb keiner vorbei.
Von Anfang an gab Emma Brüssau, die gerade auch das CCIP2 in Oudkarspel gewinnen konnte, den
Ton an. Zwar musste sie in der Dressur noch mit Platz zwei vorlieb nehmen, rückte aber im Gelände
dank einer Nullrunde auf die Spitzenpostion auf. Der Abstand auf die Französin Melissa Prevost mit
Podeenagh Aluinn war allerdings knapp und diese blieb auch im abschließenden Parcours fehlerfrei
(45,0). Da hieß es noch einmal Nerven bewahren. Doch Emma Brüssau ließ sich nicht beirren, machte
keinen Fehler und sicherte sich mit 43,3 Minuspunkten den Sieg und den damit verbundenen
Ehrenpreis: einen Elektroroller. „So einen wollte sie schon gewinnen, als sie in Marbach noch als
Meldereiterin unterwegs war“, berichtete ihre Mutter Simone Brüssau lachend.
Zweite im Preis der Besten und Dritte in der internationalen Wertung wurde die erst 13-jährige Jana
Lehmkuhl aus Voerde. Sie saß im Sattel des neunjährigen westfälischen Ponys On Top, der wie das
Siegerpony Rocky den Hengst Oosteinds Ricky zum Vater hat. Lehmkuhl, die im vergangenen Jahr
auch am Bundesnachwuchschampionat der Ponydressurreiter teilnehmen durfte, punktete mit einer
guten Dressur und einem fehlerfreien Springen. Lediglich im Gelände war sie etwas zu langsam. Dies
bedeutete einen Endstand von 51,5 Minuspunkten und Platz vier in der internationalen Wertung. Fünfte
im CCIP2 wurde mit 51,7 Minuspunkten die 15-jährige Anja Schöniger aus Lengenfeld mit Charlie.
„Ich habe mir die Prüfung genau angesehen. Insgesamt wurde sehr ordentlich geritten“, sagte Hans
Melzer. Der Cheftrainer der Vielseitigkeitsreiter musste allerdings auch feststellen: „Für viele war es das
erste Mal, in so einer hügeligen Landschaft zu galoppieren. Da machte sich auch schon mal die
fehlende Kondition bemerkbar, auch am nächsten Tag im Springen.“ Hb
Preis der Besten Vielseitigkeit in Everswinkel
Everswinkel (fn-press). Nach dem Preis der Besten ist vor dem Preis der Besten: Nach den
Dressur- und Springreitern ermitteln vom 28. bis 31. Mai auch die vielseitigen Junioren und
Jungen Reiter ihre „Besten“ 2015. Austragungsort ist wie in den Vorjahren der Ponyhof
Georgenbruch in Everswinkel bei Warendorf, der sich als Ausrichter von
Vielseitigkeitsprüfungen zunehmender Beliebtheit erfreut.
„Wir werden förmlich mit Nennungen überhäuft“, verrät Anna Roggenland, besser bekannt unter ihrem
Mädchennamen Schulze Zurmussen. Bei 95 Startplätzen in der internationalen Zwei-SterneKurzprüfung (CIC2*) und 165 Pferden in der CIC1* machte sie einen Schnitt, der Rest muss auf die
Warteliste. „Im letzten Jahr hatten wir 82 und 146 Starter. Da ging es am Samstag um 9 Uhr mit der
Geländeprüfung los. Dieses Jahr fangen wir halt noch früher an“, sagt sie lachend. Inzwischen hat es
sich auch bis in die nationale Spitze herumgesprochen, dass es sich lohnt, nach Everswinkel zu
kommen. Erstmals haben der Multi-Champion Michael Jung aus Horb im Süden und sein
Olympiateamkollege Peter Thomsen (Lindewitt) aus dem hohen Norden ihr Kommen angekündigt, aber
auch die frisch gebackene Badminton-Zweite Ingrid Klimke (Münster) und Andreas Dibowski (Döhle)
wollen auf der Reitanlage der Familie Schulze Zurmussen an den Start gehen.
Bereits zum wiederholten Male dabei ist Pia Münker aus Meerbusch. Vor zwei Jahren konnte die
Warendorfer Sportsoldatin den Sieg im CIC2* und damit auch im Preis der Besten der Jungen Reiter
für sich verbuchen. Inzwischen ist sie dabei, sich im Seniorenlager fest zu etablieren. Auch ihre
Nachfolgerinnen Jule Wewer (Peheim), Preis-der-Besten-Siegerin bei den Jungen Reitern 2014, und
Anna-Katharina Vogel (Biessenhofen), Beste der Junioren, können aus Altersgründen ihren Titel nicht
verteidigen. Everswinkel verspricht also, in jeder Hinsicht spannend zu werden. Hb
Fahren
Erstmalig Weltmeisterschaften für junge Fahrpferde
24. bis 27. September in Mezöheqyes in Ungarn
Mezöheqyes/HUN (fn-press). In den Disziplinen Dressur, Springen und Vielseitigkeit haben sich
die Weltmeisterschaften für Nachwuchspferde längst etabliert, in diesem Jahr gibt es erstmalig
auch Weltmeisterschaften für junge Fahrpferde. Diese finden vom 24. bis 27. September in
Mezöheqyes in Ungarn statt.
Eine offizielle Ausschreibung wurde noch nicht veröffentlicht, aber einige Details sind bereits bekannt.
Teilnahmeberechtigt sind fünf-, sechs- und siebenjährige Pferde aller Rassen und Zuchtgebiete,
allerdings keine Ponys. „Vorgesehen ist, dass jede Nation drei Pferde je Altersklasse schicken darf, die
Zahl wird aber eventuell noch nach dem namentlichen Nennungsschluss aufgestockt“, erklärt Friedrich
Otto-Erley, Fahrsport-Koordinator der FN und stellvertretender Geschäftsführer des DOKR. Je Fahrer
sind je Altersklasse maximal zwei Pferde erlaubt. Die Pferde und Fahrer müssen aktuell für 2015 bei
der Internationalen Reiterlichen Vereinigung (FEI) registriert sein, die Pferde benötigen einen FEI-Pass.
Bevor ein Nachwuchspferd bei der WM starten darf, muss es sich im Laufe der Saison qualifizieren. Für
Fünfjährige gilt entweder die Qualifikation für das Bundeschampionat in Warendorf oder Moritzburg
oder eine Mindestwertnote von 7,0 bei einem CAI-YH (Test YH1 analog zu den nationalen
Eignungsprüfungen Klasse A). Für Sechs- und Siebenjährige gilt ebenfalls die Qualifikation zum
Bundeschampionat, allerdings benötigen sie eine Wertnote von 7,0 und besser oder sie qualifizieren
sich mit einer Mindestwertnote von 7,0 bei einem CAI-YH (Test YH2 analog zu den nationalen
Eignungsprüfungen Klasse M) oder durch die Teilnahme (in Wertung beendet) an einem CAI2* und
höher (ein- oder zweispännig) mit einem Dressurergebnis von 65 Strafpunkten und besser. „Wenn viele
Pferde die Qualifikationskriterien erfüllen und die Nachfrage nach Startplätzen für die WM sehr groß
sein sollte, behält sich das DOKR vor, zusätzlich ein oder zwei (Nord/Süd) zentrale Auswahltermine zur
Sichtung der zu benennenden Pferde durchzuführen“, ergänzt Otto-Erley.
Bei den Weltmeisterschaften selbst müssen die Pferde dann eine Dressur, eine Geländeprüfung und
das Kegelfahren absolvieren. Die Prüfungen entsprechen den Anforderungen des DKBBundeschampionates des Deutschen Fahrpferdes. Das heißt, dass die fünfjährigen Pferde in der
Finalqualifikation eine Eignungsprüfung der Klasse A mit anschließendem Hindernisfahren absolvieren
müssen. Im Finale steht dann in der Dressur eine Sonderaufgabe mit Hindernisfahren bevor. Die
Sechs- und Siebenjährigen starten zuerst in einer Eignungsprüfung der Klasse M. Im Finale gibt es
dann auch hier eine Sonderaufgabe, die aus einer Dressuraufgabe und einem kombinierten
Hindernisfahren mit Geländehindernissen besteht. Die genauen Anforderungen der WM gibt es unter
www.fei.org/fei/regulations/driving: World Driving Championships for Young Horses sowie Notes for
Guidance’s for OCs Young Horses competition.
Anträge auf Erteilung einer Startgenehmigung sind rechtzeitig zu richten an: Birgit Kostka, Tel.: 025816362 172, Mail: [email protected]. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Friedrich Otto-Erley (Tel:
02581-6362-123, E-Mail: [email protected]). evb
Voltigieren
Preis der Besten: Bayern dominieren die Voltigierprüfungen
Ingelsberg gewinnt bei den Teams / Caroline Reckordt und Gregor Klehe holen Einzel-Siege
Warendorf (fn-press). Den mit Spannung erwarteten Zweikampf zwischen Deutschlands besten
Juniorteams hat der VV Ingelsberg für sich entschieden. Die bayrische Mannschaft von Trainer
und Longenführer Alexander Hartl setzte sich beim Preis der Besten in Warendorf gegen die
Konkurrenz aus Neuss-Grimlinghausen durch. Bei den Einzelvoltigierern siegten Gregor Klehe
(Bayern) und Caroline Reckordt (Westfalen).
Das Teilnehmerfeld war schon vor dem ersten Jahreshöhepunkt stark dezimiert: Die amtierenden VizeEuropameister aus Brakel (WEF) mussten ihren Start in der Warendorfer DOKR-Springhalle – und
damit die Chance auf eine erneute Championatsteilnahme – aufgrund einer Verletzung absagen. Auch
das Team aus Mainz-Ebersheim konnte nicht anreisen. Lediglich die Sachsen aus Schenkenberg
wollten den beiden Top-Teams der letzten Jahre Paroli bieten. Am Ende machten die beiden Favoriten
jedoch das Rennen.
Mit 7,513 Punkten gewannen die Ingelsberger vor dem RSV Neuss-Grimlinghausen (7,288),
entschieden alle drei Umläufe für sich und knüpften damit an die Erfolgslinie an, nachdem sie beim
letzten Aufeinandertreffen im Rahmen der Deutschen Meisterschaften 2014 ebenfalls triumphiert
hatten. An den Preis der Besten aus dem Vorjahr hatten die Süddeutschen allerdings weniger gute
Erinnerungen. Nach einem Sturz hatten sie ihren Auftritt abbrechen und die EM-Träume damit
begraben müssen. In diesem Jahr wahrten die Schützlinge von Hartl alle Chancen auf das
Championat. Und das ist anno 2015 ein ganz Besonderes: Im niederländischen Ermelo wird vom 5. bis
9. August erstmals eine Weltmeisterschaft im U18-Bereich ausgetragen. „Dort kann Geschichte
geschrieben werden“, verdeutlicht Bundestrainerin Ulla Ramge.
Entsprechend begehrt ist das Ticket, das seit vielen Jahren auf nationaler Ebene hart umkämpft ist.
2010 vertrat Ingelsberg letztmalig den deutschen Verband, im Anschluss gingen die Vertreter aus
Hamburg (2011), Neuss (2012, 2013) und Brakel (2014) auf Bundesmission. Eine Entscheidung fiel
stets zu einem frühem Zeitpunkt der Saison. Von diesem Konzept wollten Ramge, Disziplintrainer Kai
Vorberg und die Arbeitsgruppe Nachwuchssport vom Voltigierausschuss des Deutschen OlympiadeKomitees für Reiterei (DOKR) auch 2015 nicht abweichen. „Die besonderen Umstände ließen eine
endgültige Nominierung aber nicht zu“, erklärte Ramge. Denn trotz des deutlichen Sieges der
Ingelsberger wollte sich das FN-Gremium noch nicht festlegen. „Wir wollen und müssen erst die
endgültige Pferdesituation abwarten“, sagte Ramge.
Neuss hatte in der Vorwoche das CVI in Belgien deutlich gewonnen. An diese herausragende Leistung
konnten die Rheinländer in Warendorf nicht anknüpfen. „Leider fehlt uns noch die Konstanz, aber ich
bin mir sicher, dass wir das im Laufe der nächsten Wochen stabilisieren können“, sagte Trainerin
Simone Lang-Wiegele. Zudem stand den Neussern ihr Erstpferd Damiana aufgrund einer Verletzung
nicht zur Verfügung. Auch auf Ersatzpferd Auxerre machten die RSV-Akrobaten, die in dieser Saison in
ihrer Kür das Thema Zeit interpretieren, eine gute Figur. Die Ingelsberger, die auf Lazio an den Start
gingen, zeigten ihre Choreografie mit Bezug zum Musical „Annie“. „Es war eine sehr gelungene
Leistung und das Wochenende verlief aus unserer Sicht wirklich genial. Die Voltigierer haben gezeigt,
dass sie unter Stressbedingungen gute Leistungen abrufen können, darauf bin ich stolz“, sagte CoTrainerin Regina Burgmayr. Hartl lässt aktuell noch offen, ob Spitzenpferd Lazio für das Senior- oder
das Juniorteam auflaufen wird. „Besondere Situationen erfordern besondere Entscheidungen. Wir
brauchen einen weiteren Vergleich“, konstatierte Ramge. Dafür wird nun die Deutsche
Juniorenmeisterschaft herangezogen, die Anfang Juli im sachsen-anhaltinischen Krumke ausgetragen
wird.
In Krumke sollen dann auch die Entscheidungen bei den Einzelvoltigierern fallen. Hoch im Kurs für die
Ermelo-Fahrkarten stehen Tim Andrich (Berlin-Brandenburg) und Chiara Congia (Rheinland Pfalz).
Beide konnten in Warendorf nicht an den Start gehen – EM-Bronzemedaillengewinnerin Congia
aufgrund einer Verletzung schon von vornherein nicht. Andrich erhielt aufgrund einer Fersenprellung
von Physiotherapeut Christian Peiler in Warendorf kurzfristig ein Startverbot. „Beide hatten sich in
diesem Jahr schon gut präsentiert und haben Dispens“, erläuterte Ramge. Bei den Damen nutzte
Caroline Reckordt ihre Chance. Die Westfälin, die mit Elidano und Nina Vorberg im Zirkel unterwegs
war, begab sich am zweiten Wettkampftag auf die Überholspur und zog mit 7,379 Punkten noch an der
Ingelsbergerin Sophia Stangl vorbei (7,267). Bei den Herren siegte der Ingelsberger Gregor Klehe
(6,738) vor Konstantin Näser aus Baden-Württemberg (6,628).
Randnotiz: Die Bayern Gregor Klehe, Sophia Stangl und Julia Sperl hatten sich eigentlich nicht regulär
für den Preis der Besten über die Regionalsichtung qualifiziert, wurden aber aufgrund ihrer
hervorragenden Leistungen beim CVI in Italien nachnominiert. „Mit CVI-Siegen ist so etwas möglich.
Das ist immer ein gutes Signal“, lautet die Ansage von Ramge.
Die Longlist der Junioren-Einzelvoltigierer für die WM in Ermelo: Chirare Congia (RPF), Franziska
Peitzmeier (WEF), Caroline Reckordt (WEF), Julia Sperl (BAY), Sophia Stangl (BAY), Tim Andrich
(BBR), Gregor Klehe (BAY), Konstantin Näser (BAW). FN/Daniel Kaiser
Longlist Voltigieren für Junior-WM aufgestellt
Warendorf (fn-press). Im Anschluss an den Preis der Besten in Warendorf stellte der Ausschuss
Voltigieren des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR) die Longlist für das
Juniorenchampionat im niederländischen Ermelo (5. bis 9. August) auf, das in diesem Jahr
erstmals als Weltmeisterschaft ausgetragen wird.
Damen: Chiara Congia (Offenbach/RPF) mit Celebration (Longenführerin: Alexandra Dietrich),
Franziska Peitzmeier (Langenberg/WEF) mit Dorian Gray SN (Elisabeth Brinkmann), Caroline Reckordt
(Oelde-Lette/WEF) mit Elidano (Nina Vorberg), Julia Sperl (Pfaffenhofen/BAY) mit Adlon (Alexander
Hartl) und Sophia Stangl (Neufarn/BAY) mit Adlon (Alexander Hartl).
Herren: Tim Andrich (Kleinmachnow/BBG) mit Polan (Claudia Westerheide), Gregor Klehe
(Grasbrunn/BAY) mit Adlon (Alexander Hartl) und Konstantin Näser (Gäufelden/BAW) mit Cyrano
(Doris Marquart).
Juniorteams: VV Ingelsberg Junior I mit Lazio und Feliciano (Alexander Hartl) und RSV NeussGrimlinghausen Junior I mit Auxerre und Damiana (Simone Lang-Wiegele). Hb
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