Kurverwaltung Ahrenshoop Kirchnersgang 2 18347 Ostseebad Ahrenshoop Tel.: 038220 666610 Fax: 038220 666629 E-Mail: [email protected] Jahresbericht 2015 der Kurverwaltung über die touristische Entwicklung im Ostseebad Ahrenshoop (Stand: 16.03.2016) Ostseebad Ahrenshoop – Zuspruch ist unser Anspruch 1. Allgemeine Einschätzung Unser bisher bestes touristisches Jahr der Ortsgeschichte 2014 konnten wir 2015 erfolgreich bestätigen. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 356.548 ÜN (+3,5% zum Vorjahr) in der Hotellerie und bei den Privatvermietern gezählt. Die Gästeankünfte haben sich auf 67.517 (-1,1% zum Vorjahr) reduziert. Dafür hat sich die Aufenthaltsdauer sprunghaft von 5,0 auf 5,3 Tage in allen Unterkünften des Ortes erhöht. Erneut gab es einen Zuwachs bei der Bettenkapazität auf 2.894 Schlafgelegenheiten im Ort (+63 Betten; +2,2% zum Vorjahr). Es wird erstmals deutlich, dass der Bettenzuwachs im nicht gewerblichen Bereich (+7,3%) mit einer Reduktion im gewerblichen Bereich (-4,3%) einhergeht. Diese nachteilige Anteilsverschiebung muss beobachtet werden. Gerade der bisher ausgeglichene Anteil gewerblicher Betten ist der Garant für unseren Erfolg. Da sich unsere Bettenauslastung weiter um 0,4 Prozentpunkte auf 36,2 Prozent erhöhte, dürfen wir von einem realen Plus ausgehen. Unsere Zahlen haben erneut den Beweis erbracht, dass Ahrenshoop mit seinem ganzjährigen kulturellen und künstlerischen Angeboten, der guten Hotel- und Infrastruktur im Ort und der daraus resultierenden geringen Saisonalität gut aufgestellt ist. Unsere Gäste gaben uns auch 2015 wieder gute Noten. Mit der Note 1,71 (2014: 1,74) hat sich die Zufriedenheit der Gäste mit dem touristischen Angebot in Ahrenshoop auf hohem Niveau weiter verbessert. (Ergebnis-Newsletter 2015, VGM, Benchmark Services, Berlin). Die im Saisonbericht 2014 aufgezeigten Probleme, wie der Fachkräftemangel in der Hotellerie und Gastronomie, das enorme Baugeschehen von Investoren und Privatanlegern in der gesamten Region mit einer zunehmenden Ortsverdichtung, der Totalausfall von vier Kommunen (Prerow, Wustrow, Born und Wieck) im Destinationsmanagement für die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst sowie die nicht leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur mit einem öffentlichen Personennahverkehr, der nur unzureichend die touristischen Bedürfnisse berücksichtigt, sind keine temporären Erscheinungen. Sie bilden sich als gravierende strukturelle Probleme heraus, die die touristische Entwicklung und das Image der Halbinsel nachhaltig schädigen. Ein weiteres Problem wird akut. Wir können die nicht mehr aufzuhaltende Digitalisierung des Tourismus nicht weiter voranbringen, wenn die Datengeschwindigkeiten auf der Halbinsel nicht wettbewerbstauglich sind. Unsere Gäste drängeln sich ebenfalls auf der „einspurigen Datenautobahn“ und empfinden es zunehmend als störend, wenn ihre digitale Erreichbarkeit im Urlaub derart eingeschränkt wird. Ein kurzfristiger Breitbandausbau ist zwingend erforderlich. Digitale Askese kann ein Geschäftsmodell in einem Hotel sein, nicht aber in einer gesamten Tourismusdestination. Hier hat Ahrenshoop mittlerweile einen Wettbewerbsnachteil zu seinen Konkurrenten. Es besteht die Gefahr, dass uns der überdurchschnittliche Gäste- und Übernachtungszuwachs in 2015 (Ankünfte: +6,5% und Übernachtungen +14,7% zum Vorjahr) in der Urlaubsdestination FischlandDarß-Zingst die Sinne weiter vernebelt. Grund zur Freude gibt es nicht. Der Spitzenwert bei den Übernachtungszahlen in Mecklenburg-Vorpommern resultiert aus einem unrealistischen Anstieg um 120 Prozent in der Gemeinde Born a. Darß. Diese Zahlen können nicht als seriös betrachtet werden. Seite 1 von 11 Kurverwaltung Ahrenshoop Kirchnersgang 2 18347 Ostseebad Ahrenshoop Tel.: 038220 666610 Fax: 038220 666629 E-Mail: [email protected] Rechnet man Born aus der Gesamtstatistik heraus, dann ergibt sich ein Plus von 4,4 Prozent bei den Ankünften und 5,3 Prozent bei den Übernachtungen. Dieses Ergebnis spiegelt auch die statistischen Zahlen der anderen Gemeinden in der Region wider und passt zum Gesamtbild in M-V. Die Urlaubsdestination Fischland-Darß-Zingst nahm im vergangenen Jahr den Schwung der Landesentwicklung mit, ohne die strukturellen Probleme gemeinsam und konzertiert anzugehen. Das ortsübergreifende Destinationsmanagement wird weiterhin nur von drei Leistungsträgern der Halbinsel (Zingst, Dierhagen und Ahrenshoop) mit Unterstützung des Küstenvorlandes (RibnitzDamgarten, Barth und Vogelparkregion-Recknitztal) finanziell und inhaltlich getragen und umgesetzt. Eine gemeinsame Marktbearbeitung kann so nicht stattfinden. Um die strukturellen Probleme zu bearbeiten, braucht man politische Vernunft, Willen zur Kooperation und vor allem touristische Kompetenz. Den politischen Vertretern der drei Darßgemeinden Prerow, Born und Wieck und dem Ostseebad Wustrow fehlt nach wie vor die Einsicht zur Notwendigkeit. Ein kommunaler Zweckverband mit dem Namen „Maritimer Lückenschluss Warnemünde-Stralsund“ wurde gegründet und ist bis heute nicht arbeitsfähig. Derzeit wird von Dr. Matthias Feige von der dwif-Consulting GmbH ein Konzept zur Finanzierung und Aufgabenstruktur erarbeitet. Bis April 2016 sollen erste Ergebnisse vorliegen. Parallel hat der Tourismusverband Fischland-Darß-Zingst (TV FDZ) Dr. Feige mit der Erstellung eines Unternehmenskonzeptes für den Tourismusverband beauftragt. Das Konzept soll neben rechtlichen und inhaltlichen Aspekten auch die Schnittstellen zum Zweckverband definieren. Mit der überarbeiteten Marketingstrategie will sich der Verband den neuen Anforderungen des Destinationsmanagements stellen und sich attraktiv für neue Mitglieder machen. Bis Ende 2016 wird mit der Fertigstellung gerechnet. Ahrenshoop wird mit dem Kurdirektor Roland Völcker als stellvertretender Vorstandsvorsitzender des TV FDZ den Prozess begleiten. Alle touristischen Unternehmen und kommunale Tourismusorganisationen der Region sind ausdrücklich aufgefordert, sich ebenfalls in den Prozess mit einzubringen, um für wichtige Impulse zu sorgen. Neben diesen institutionellen Kooperationen muss zukünftig auch über veränderte Verwaltungsstrukturen auf der Halbinsel nachgedacht werden. Das Amt Darß-Fischland arbeitet derzeit zu ineffizient und überfordert zunehmend auch finanziell die leistungsstarken Gemeinden im Amtsbereich, wie z.B. Ahrenshoop. Es sollte darüber nachgedacht werden, größere Verwaltungseinheiten mit weiteren Kommunen zu schaffen, die durch einen optimierten Personaleinsatz die zahlreichen Aufgaben, die sich allein aus den touristischen Anforderungen und dem kommunalen Haushaltsrecht ergeben, bewerkstelligen zu können. Nur so können sich zukünftig wieder alle Orte zu prosperierenden und rechtssicheren Gemeinden auf der Halbinsel entwickeln. Fazit: Das Ostseebad Ahrenshoop ist nach wie vor gut im Tourismus aufgestellt. Die Entwicklung innerhalb des Ortes kann uns zufrieden stimmen. Es gibt aber Alarmsignale, die wir nicht ignorieren dürfen. Die homogene Bettenstruktur im Ort gerät durch immer weitere Ferienwohnungen in Gefahr zu kippen. Die weitere Verschlechterung des gastronomischen Angebotes im Ort, die eingeschränkte Mobilität bei der Anreise und im Urlaub sowie das seit Jahren tief verwurzelte Zerwürfnis der politisch handelnden Akteure auf der Halbinsel, schwächt die Urlaubsdestination nachhaltig und lässt uns immer weiter an Boden gegenüber unserer Konkurrenten verlieren. Die Halbinsel FischlandDarß-Zingst wird im Land zwar als besonderes Juwel des Bundeslandes betrachtet. In der Markenarchitektur des Landestourismusverbandes M-V spielen wir aber kaum noch eine Rolle. Wir stagnieren weit unter unseren Möglichkeiten. Die Reisedestinationen Usedom und Rügen haben uns bereits deutlich abgehängt. Die weitere erfolgreiche Entwicklung von Ahrenshoop ist stark davon abhängig, wie sich die Urlaubsdestination Fischland-Darß-Zingst zukünftig strategisch aufstellt. Seite 2 von 11 Kurverwaltung Ahrenshoop Kirchnersgang 2 18347 Ostseebad Ahrenshoop Tel.: 038220 666610 Fax: 038220 666629 E-Mail: [email protected] 2. Entwicklung der Gästeankünfte und Übernachtungszahlen In der Landesstatistik des Statistischen Amtes MV wird für Ahrenshoop bei den gewerblichen Betrieben ab 10 Betten bei den Übernachtungen ein Plus von 0,6 Prozent ausgewiesen. Bei den Gästeankünften gab es ein deutliches Minus von 5,0 Prozent. Dafür nahm die Aufenthaltsdauer erstmals wieder zu und erhöhte sich von 4,0 Tagen in 2014 auf 4,2 in 2015. Das führte in der Summe zur gleichbleibenden Übernachtungszahl. Im gewerblichen Sektor wurden 2015 insgesamt 183.479 Übernachtungen (vgl. 2014: 182.324; 2013: 177.081; 2012: 176.065) und 43.261 Gästeankünfte (vgl. 2014: 45.538; 2013: 43.746; 2012: 41.493) gezählt (Statistisches Landesamt M-V, 2012-15). Das Ergebnis zeigt im Jahresvergleich eine stabile solide Entwicklung. Die Auslastung der gewerblichen Betten ist 2015 wieder auf einem hohen Niveau geblieben. Sie stieg im Vorjahresvergleich um 0,1 Prozentpunkte auf 42,6 Prozent an. Nach einigen Jahren der rückläufigen Auslastungsentwicklung scheint hier das Tal überwunden zu sein. Die Bettenkapazität reduzierte sich um 53 auf 1.192 gewerbliche Betten im Ort. Der Rückgang ist auf den Eigentümerwechsel im ersten Halbjahr im ehemaligen Hotel Möwe und auf die Baumaßnahmen im Hotel Fischerwiege ab November 2015 zurückzuführen. Neu kam im gewerblichen Bereich der Dünenpark beim Seezeichen hinzu. Das Ergebnis unserer AVS-Meldescheinstatistik für 2015 zeigt ein etwas besseres Bild. In dieser Statistik wird die gesamte Bettenkapazität des Ortes abgebildet. So wurden in der Meldescheinstatistik 356.548 Übernachtungen (vgl. 2014: 344.620; 2013: 318.619; 2012: 318.599; 2011: 310.683) gezählt. Das ist ein Plus von 3,5 Prozent. Bei den Gästeankünften gab es seit Jahren einen steten Trend nach oben. Jetzt gab es erstmals einen kleinen Rückgang um minus 1,1 Prozent auf 67.517 Ankünfte (vgl. 2014: 68.292; 2013: 61.705; 2012: 60.074; 2011: 58.144). Dafür stieg auch hier die Aufenthaltsdauer von 5,0 auf 5,3 Tage. Die Auslastung aller Betten im Ort stieg gegenüber dem Vorjahr von 35,8 Prozent auf 36,2 Prozent, ein sehr solider und wirtschaftsfähiger Wert. Nach der aktuellen Erfassung aller gemeldeten Unterkünfte im Ort hat das Ostseebad Ahrenshoop derzeit eine Bettenkapazität von 2.894 Betten, zusammen mit den touristischen Betten der Helios-Klinik genau 2.997 (Stand 31.12.2015). Die akribische Erfassung und Kontrolle aller Unterkünfte im Ort hat die Einnahmen aus der Kurabgabe in den letzten Jahren stetig verbessert. Es hat sich gezeigt, dass die Aufarbeitung des gesamten Vermietungsbestandes im Ort langfristig zu kontinuierlichen Einnahmen führt. So haben wir in 2015 nur knapp die 700.000 EUR-Marke verfehlt. Insgesamt wurden 699.000 EUR eingenommen (vgl. 2014: 680.000; 2013: 630.000; 2012: 570.000; 2011: 499.000; 2010: 489.000). Das sind jährliche Mehreinnahmen von mittlerweile über 200.000 EUR gegenüber 2010. 3. Ortsbild und Sauberkeit, öffentliche Ordnung und Sicherheit beim Baden Auch im Jahr 2015 konnten wir Dank der Leistungen der Mitarbeiter unseres Bauhofes unseren Gästen jederzeit ein gepflegtes Ortsbild bieten. Hier tragen gemeindliche Investitionen in den Straßen- und Wegebau genauso bei, wie die Investitionen der Kurverwaltung in die Verbesserung der touristischen Infrastruktur, insbesondere der Modernisierung der öffentlichen Toiletten. Die jährliche Pflege der Infrastruktur, der Toiletten und Grünanlagen werden dabei zur Herausforderung. Auf Beschwerden von Gästen und Anregungen aus der Bevölkerung konnten wir durch den kurverwaltungseigenen Bauhof trotzdem effizient reagieren und Probleme schnell beseitigen. 2015 haben wir weiter in die Infrastruktur des Ortes investiert. Am 23. März 2015 wurde der befestigte Parkplatz an der Kurverwaltung fertiggestellt. Dabei wurden auch die gesamten Außenanlagen neu gestaltet. Die Attraktivität des Umfeldes der Touristeninformation wurde dadurch Seite 3 von 11 Kurverwaltung Ahrenshoop Kirchnersgang 2 18347 Ostseebad Ahrenshoop Tel.: 038220 666610 Fax: 038220 666629 E-Mail: [email protected] nachhaltig gesteigert. Nach diesen Maßnahmen und dem Toilettenneubau aus 2014 haben wir uns im vergangenen Sommer mit der Touristeninformation um die I-Marke des Deutschen Tourismusverbandes beworben. Nach einem komplexen Prüfungsverfahren erhielten wir am 08.10. vom Geschäftsführer des Landestourismusverbandes M-V Bernd Fischer die Urkunde. Wir waren sowohl in der Grundprüfung mit 90 Prozent aller Punkte (Land: 84%, Bund: 81%) als auch im erweiterten Prüfungsverfahren mit 81 Prozent (Land 53%, Bund: 57%) besser als der Landes- und Bundesdurchschnitt. Kurz vor Ostern 2015 konnten wir die neue WC-Anlage am Grenzweg (Großer Parkplatz) in Betrieb nehmen. Sie erfreut sich gerade bei Tagesgästen großer Beliebtheit. Im Juni wurde mit den Planungen für den Ersatzneubau der Toilette am Paul-Müller-Kaempff-Weg begonnen. Genehmigungsrechtliche Aspekte der Umweltbehörden haben einen Baustart in 2015 unmöglich gemacht. Zwischenzeitlich haben wir die Baugenehmigung erhalten und beginnen am 01. April 2016 mit den Baumaßnahmen. Fertigstellung ist für Anfang September geplant. Ebenfalls haben wir Anfang 2015 mit den Planungen für eine neue dauerhafte Strandtreppe in Fortführung des KätheMiethe-Weges begonnen. Leider mussten wir bereits im ersten Anlauf feststellen, dass eine dauerhafte Treppe, nach aktueller Beurteilung der Umwelt- und Küstenschutzbehörden, nicht genehmigungsfähig ist. Die Planungen wurden vorerst eingestellt. Aus touristischer Sicht könnte diese Treppe zur Attraktivitätssteigerung des Ortes beitragen. Durch die Kurverwaltung wurde im Dezember 2015 ein erneuter Versuch gestartet, um im örtlichen Waldgebiet „Ahrenshooper Holz“ wieder einen touristischen Rundwanderweg zu installieren. Jegliche Veränderungen an der jetzigen Situation (Sackgasse) wurden von der Unteren Naturschutzbehörde abgelehnt. Im Dezember wurde durch die Kurverwaltung im Auftrag der Gemeinde der öffentliche Parkplatz Feldweg fertiggestellt. Er muss rechtlich allen Personengruppen offen stehen. Aufgrund der günstigen Preisgestaltung an diesem Standort ist dieser Parkplatz besonders für die Mitarbeiter der Hotellerie und Gastronomie interessant. Die Winterbeleuchtung in den Bäumen entlang der Ortslage Ahrenshoop wurde wieder für drei Monate installiert. In nördliche Richtung wurde die Beleuchtung erneut erweitert. Die Lärmentwicklung im Ort muss weiter beobachtet werden. Gerade bei Baumaßnahmen kommt es des Öfteren zu Verstößen gegen die Ruhezeiten. Allein der Verkehr auf der Landesstraße 21 sorgt für reichlich Lärm entlang der Ortslage. Hier sind zukünftig weitergehende Überlegungen anzustellen, um den Urlaubsstandort nicht zu gefährden (siehe Seite 11). Im Bereich der Sicherheit gab es keine nennenswerten Vorkommnisse. Kleine Verstöße in der Ortslage, im Strand- und Badebereich wurden durch den beauftragen Sicherheitsdienst schnell abgestellt. Sorgen bereiten uns zunehmend die Vielzahl der Hunde am Strand. Oft werden von den Hundebesitzern die Strandbereiche mit Hundeverbot ignoriert. Zukünftig müssen wir deshalb und auch aufgrund des spürbar wachsenden Sicherheitsbedürfnisses unsere Gäste über einen Strandvogt nachdenken. Nach wie vor führt auf dem kombinierten Rad- und Gehweg entlang der Dorfstraße der Mangel an gegenseitiger Rücksichtnahme zwischen Radfahrern und Fußgängern zu gefährlichen Konfliktsituationen. Seitens der Kurverwaltung wird deshalb wiederholt vorgeschlagen, zwischen Grenzweg und Strandweg den Fahrradverkehr nur auf der Dorfstraße zuzulassen. Die DLRG-Rettungsschwimmer waren im Zeitraum zwischen 13.06. und 05.09.2015 im Einsatz. Die maximale Besetzungsstärke lag bei 10 Personen. Nennenswerte Vorkommnisse gab es nicht. Die von uns beantragten Stellen wurden von der DLRG-Einsatzstelle in Bad Nenndorf wieder deutlich besser besetzt als in den Vorjahren. Abhängig sind wir allerdings von den Ferienzeiten der jeweiligen Rettungsschwimmer. So waren wir im Frühsommer deutlich besser besetzt als im Juli, da die Ferien erst sehr spät begannen. Die größeren Quartiere und die kostenfreie Mittagsversorgung in der örtlichen Hotellerie sind Pluspunkte bei der Anwerbung von ehrenamtlichen Rettungsschwimmern. Seite 4 von 11 Kurverwaltung Ahrenshoop Kirchnersgang 2 18347 Ostseebad Ahrenshoop Tel.: 038220 666610 Fax: 038220 666629 E-Mail: [email protected] Ein Dank gilt hierbei der Familie Fischer vom Hotel & Restaurant Namenlos, der Familie Sorau vom Hotel „Der Strandläufer“, dem Direktor des Hotels „Seezeichen“ Herr Kröger sowie dem Restaurant „Räucherhaus“ der Familie Schönthier. Seit 2015 betreut uns in materialtechnischen und organisatorischen Fragen die DLRG-Ortsgruppe Pramort. Wir haben ein neues Rettungsboot mit einem Zweitakt-Motor beschafft, da das alte Boot nicht mehr repariert werden konnte. Pfingsten führte die DLRG-Ortsgruppe ein Trainingscamp in Ahrenshoop durch. Im Oktober trafen sie sich mit israelischen Rettungsschwimmern zum Austausch. Neben der Einsatzflagge der DLRG wehte am Strandzugang des Hauptturmes auch im Jahre 2015, nun bereits zum achtzehnten Mal, die „Blaue Flagge“. Erneut wurde sie uns von der „Deutschen Gesellschaft für Umwelterziehung“ als Umweltsymbol für einen sauberen Strand, für kontrolliert sauberes Badewasser und für unsere Umwelt-Bildungsaktivitäten verliehen. 4. Kulturelles und sportliches Angebot Auch im Jahre 2015 konnten wir ganzjährig einen vielfältigen Veranstaltungskalender anbieten. Das umfangreiche kulturelle und künstlerische Leben ist unser Herzstück bei der Gästewerbung. Das „16. Ahrenshooper Jazzfest“ vom 26.-28. Juni war wieder ein herausragendes kulturelles Ereignis im Ostseebad. Insgesamt erwarben 1.923 Besucher (2014: 1.705, 2013: 1.533) ein Jazzfestfähnchen. Zu den drei Konzerten auf der Hauptbühne kamen jeweils 800 Gäste. Am Freitag eröffnete Lutz Gerlach mit dem Ahrenshooper Social Club das Jazzfest. Stargast war Manfred Krug mit Uschi Brüning und Band am Samstagabend. Am Sonntag begeisterten sechs ausgelassene Pariser mit der Formation Les Haricots Rouges das Publikum. Insgesamt gab es an 3 Tagen an 21 Spielorten 22 Bands mit 27 Konzerten zu erleben. Trotz enormer Produktionskosten konnte die Kurverwaltung mit freundlicher Unterstützung zahlreicher Sponsoren die Veranstaltung wieder kostenneutral halten. Tausend Menschen zogen während der „16. Langen Nacht der Kunst“ am 15. August durch den Ort vom Kunsthaus zur Galerie und Werkstatt. Vierundzwanzig verschiedene Einrichtungen boten Kunst und Kunsthandwerk vom Feinsten. Die Eröffnung und die Abschlussfeier wurden erstmals auf dem Außengelände des Kunstmuseums durchgeführt. Der Platz bot sich durch seine angenehme Atmosphäre für weitere Veranstaltungen an. Die geplante Veranstaltung „Naturklänge“ am 05. September am Hohen Ufer musste wetterbedingt erstmals ausfallen. Trotz unserer Bühne als Schlechtwettervariante konnte wegen des starken Windes nicht gespielt werden. Für 2016 ist eine Neuauflage geplant. Neben der etablierten Schlechtwetterbühne wird bei einer Unbespielbarkeit des Standortes an einer alternativen IndoorVariante gearbeitet, um die Austragung zumindest für einen kleinen Besucherkreis zu ermöglichen. Die „11. Ahrenshooper Filmnächte“ wurden vom 09.-13.09. im Hotel The Grand Ahrenshoop durchgeführt. Nach einigen schwierigen Jahren, die sich durch die konzeptionellen, räumlichen und zeitlichen Änderungen ergeben haben, haben wir 2015 wieder die alten Besucherzahlen erreicht. Dennoch sind wir noch nicht mit dem Ergebnis zufrieden. Das Sonderprogramm stand im Zeichen des 25. Jahrestags der Deutschen Einheit. Gezeigt wurden zwei Filme, die in Ahrenshoop gedreht wurden – „Der Baulöwe“ kurz vor dem Zusammenbruch der DDR und „Burning Life“ im wilden Osten der Nachwendezeit. Durch einen optimierten Vertrieb, zielgerichtete Medienarbeit und kleine konzeptionellen Veränderungen soll das Festival weiterentwickelt werden. Inhaltlich wird uns weiterhin das Filmkunstfest in Schwerin mit dem künstlerischen Leiter Volker Kufahl beraten. 2016 Seite 5 von 11 Kurverwaltung Ahrenshoop Kirchnersgang 2 18347 Ostseebad Ahrenshoop Tel.: 038220 666610 Fax: 038220 666629 E-Mail: [email protected] endet das Festival nach der Preisverleihung am Samstag. Der Sonntag wurde nicht angenommen. Um die Veranstaltung als Reiseanlass für den gesamten Ort zu entwickeln, benötigen wir die Unterstützung weiterer Partner aus dem Ort. Schönes Wetter gab es bei der „22. Althäger Fischerregatta“ am 19. September im Althäger Hafen. Es wurden 3.203 Gäste gezählt. Zahlreiche Zeesboote aus der Region kamen zur wohl atmosphärisch beliebtesten Zeesboot-Regatta der Region. Die große Hafenparty wurde wieder vom Hotel „Der Fischländer“ und dem „Räucherhaus“ in Zusammenarbeit mit der Kurverwaltung organisiert. Die größte Buchmesse in Mecklenburg-Vorpommern mit mittlerweile 25 teilnehmenden Verlagen fand vom 01.-04. Oktober in Ahrenshoop statt. Auf den 14. Ahrenshooper Literaturtagen besuchten wieder eine Vielzahl von Besuchern die verschiedenen Verlagslesungen und die Verkaufsmesse. Neben den traditionellen Veranstaltungen wurden ebenfalls wieder zahlreiche Lesungen, musikalisch-literarische Abende, Konzerte verschiedener Genres und Kabarettaufführungen organisiert. So wurden abwechselnd die Käthe-Miethe-Bibliothek, der Kunstkaten und die Strandhalle bespielt. Allein 100 Veranstaltungen gab es für Kinder und Jugendliche. In Kooperation mit der örtlichen Feuerwehr wurde gemeinsam das 90-jährige Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Ahrenshoop organisiert. Eine große Parade zahlreicher Einsatzfahrzeuge der regionalen Wehren endet auf dem Festplatz mit einer großen Party für alle Gäste im Ort. Ebenfalls unterstützten wir das Konzert zur Ausstellungseröffnung von Armin Müller Stahl in der Galerie Peters-Barenbrock im Hotel The Grand Ahrenshoop. Der Kunstkaten präsentierte im vergangenen Jahr wieder sechs eigene Ausstellungen. Besuchermagnet war die Gerhard Stengel-Ausstellung im August und September mit 3.000 Gästen. Zu einem Höhepunkt wurde die Ausstellung „Waldinneres“ anlässlich des 25. Nationalparkjubiläums. Zu allen Ausstellungen und zur Vorbesichtigung der 41. Ahrenshooper Kunstauktion kamen 15.000 Besucher. 5. Marketing und Gästeservice Ohne dass an den thematischen Schwerpunkten des Außen- und Innenmarketings etwas geändert wurde, hat die Kurverwaltung 2015 die Digitalisierung des Marketings weiter vorangebracht. Zunächst wurden zwei Basisbausteine des digitalen Marketings neu installiert. Ende Januar 2015 wurde ein komplett neuüberarbeiteter Webauftritt im Corporate Design des Urlaubslandes M-V, nach sehr komplexen Abstimmungsrunden mit dem Landestourismusverband und beim regionalen Tourismusverband, online gestellt. Er erfüllt heute die zeitgemäßen technischen Anforderungen und schafft neue Vermarktungstools für unsere Angebote. Über eine gemeinsame Datendrehscheibe lassen sich Veranstaltungsdaten und Ausflugsziele besser verwaltet und auf verschiedenen Zielkanälen, nicht nur auf www.ostseebad-ahrenshoop.de, landesweit ausspielen. Hier sind nach einem Jahr noch nicht alle Möglichkeiten voll ausgeschöpft. Im vergangenen Jahr besuchten unseren Webauftritt 289.548 Nutzer (2014: 250.748, 2013: 246.714). Der Anteil der digitalen Erstbesucher liegt bei 45 Prozent. An diesem hohen Wert erkennt man die Bedeutung der Webseite gerade für die Werbung von Neukunden. Dieser Werbeauftritt ist außerdem preiswerter als jeder Messeauftritt. Am beliebtesten sind die Webcams von Ahrenshoop. Deshalb haben wir 2015 eine neue Kamera im Hafen von Althagen installiert. An zweiter Stelle der Beliebtheitsskala steht der Buchungsservice „Urlaub buchen“, welcher für die Vermarktung von Übernachtungsangeboten sehr interessant ist. Seite 6 von 11 Kurverwaltung Ahrenshoop Kirchnersgang 2 18347 Ostseebad Ahrenshoop Tel.: 038220 666610 Fax: 038220 666629 E-Mail: [email protected] Ende Juni 2015 haben wir unseren ersten Social-Media-Kanal bei facebook freigeschaltet. Ein Redaktionsteam von fünf Mitarbeitern erarbeitet in enger Abstimmung mit der Unternehmenskommunikation die relevanten Inhalte. Mit unserer facebook-Seite wollen wir in erster Linie das Image unserer Marke „Ostseebad Ahrenshoop“ pflegen. Darüber hinaus dient er der Kommunikation und Distribution unserer vielfältigen Angebote. Erstmals können wir über unsere Ortsgrenzen hinaus direkt und interaktiv mit unseren Gäste in Kontakt treten. Nach acht Monaten haben wir bereits über 1.600 „Gefällt mir“-Angaben (TV FDZ seit 2011: 5.000, Zingst seit 2011: 17.000). Das ist ein guter Wert, da es sich ausschließlich um direkte Kontakte handelt ohne zusätzliche Werbung auf facebook. Mit einem Beitrag erreichen wir im Schnitt ca. 2.650 Nutzer, allein 100.000 Nutzer in den Monaten Januar und Februar 2016. Für die Distribution von Unterkünften aller Art steht unserer Zimmervermittlung das OnlineBuchungssystem „Wild East“ zur Verfügung. Seit 2013 konnten wir unsere Provisionseinnahmen aus dem Vertrieb von Unterkünften deutlich steigern (2013: 41.900, 2014: 47.900, 2015: 52.500 EUR). Dem gegenüber stehen Provisionsausgaben, die wir an externe Vermittler und Buchungsplattformen, die unseren Unterkunftsbestand gebucht haben, wieder abgeben müssen (2013: 1.200, 2014: 9.800, 2015: 20.700 EUR). Dieser rasante Anstieg ist sicher kein Geschäftsmodell für eine private Zimmervermittlung. Wir als Kurverwaltung ziehen unseren Nutzen aus dem Plus an der Vermittlung von zusätzlichen Übernachtungen für den Ort durch den größeren Verbreitungsgrad, den uns externe Plattformen ermöglichen. Die Premiumkanäle agieren um ein Vielfaches schneller, flexibler und globaler, als eine regionale Zimmervermittlung es je machen könnte. Die Premiumkanäle, wie z.B. Booking.com und HRS, stecken Millionenbeträge in die eigene Werbung. Ein Trend der sich überall abzeichnet und nicht aufzuhalten ist. Sich den großen Kanälen zu verschließen wird nicht die Lösung sein. Die Relevanz kleinerer Vermittlungen wird sich aufheben, weil die Vertriebswege auf den globalen Plattformen bessere Rendite für die einzelnen Eigentümer versprechen. Die Existenz privater Zimmervermittlungen ist zukünftig davon abhängig, inwieweit sie in der Lage sind, Umsatzeinbußen bei den Vermittlungsprovisionen mit Leistungen aus dem Vor-Ort-Service für Gast und Eigentümer zu kompensieren. Der Verdrängungsprozess ist bereits in Mecklenburg-Vorpommern angekommen. Die in M-V bestens etablierte Buchungsplattform „Wild East“ wurde zwischenzeitlich von HRS übernommen. Der Verbreitungsgrad für unsere Angebote hat sich dadurch deutlich erhöht. Unser System steht grundsätzlich allen Vermietern, Vermittlern und Hoteliers im Ort offen. Gerade in schwachen Belegungsmonaten oder bei kurzfristigen Stornierungen lässt sich durch die Onlinebuchbarkeit die Auslastung der Quartiere deutlich verbessern. So können alle mehr Umsätze generieren. Unsere Zimmervermittlung hat im vergangenen Jahr Umsätze in Höhe von 523.700 EUR (2014: 469.200 EUR) generiert. Bei 1.348 (2014: 1.299) Buchungen wurden 726 (2014: 611) über externe Vermittler gebucht und 622 (2014: 688) durch eigene Mitarbeiter. Wir haben derzeit 211 Objekte in der Vermittlung, 77 mehr als 2014. Vor allen Bemühungen bei der weiteren Digitalisierung des Tourismus steht die Erfassung und Analyse von Gästedaten. Aus diesen Daten können wir durch Auswertung und Vernetzung die zukünftige Wertschöpfung generieren. Wir müssen wissen, wer unser Gast ist und wie er seinen Urlaub bei uns zu welcher Jahreszeit verbringen möchte? Da wir die Meldedaten zur Kurabgabe aus Datenschutzgründen nicht verwerten dürfen, müssen wir uns anderer Instrumente bedienen. Kernstück ist hier unsere Teilnahme am deutschlandweit vergleichenden Gästemonitoring (VGM). Allein 2015 konnten wir von über 700 Gästen Informationen sammeln. Wir haben Antworten erhalten, wie die Gäste auf uns aufmerksam geworden sind, welche Motive sie hatten und ob wir ihre Erwartungen mit unseren Angeboten befriedigen konnten. Eine weitere Möglichkeit ist die Auswertungen des Surfverhaltens auf unserer Webseite und die Kenntnis über Interessenslagen bei Seite 7 von 11 Kurverwaltung Ahrenshoop Kirchnersgang 2 18347 Ostseebad Ahrenshoop Tel.: 038220 666610 Fax: 038220 666629 E-Mail: [email protected] Facebook. Zusammen mit dem Tourismusverband FDZ arbeiten wir derzeit an einer Implementierung einer elektronischen Gästekarte für die gesamte Halbinsel. Hier sollen zukünftig verschiedene Angebote der Region zusammengefasst und inkludiert werden. Ein fahrpreisloses ÖPNV-Ticket für jeden Kurkarteninhaber kann dabei ein Baustein sein. Losgelöst von den Daten des Meldewesens, wird die neue Gästekarte zusätzlich installiert. Die Auswertung des Nutzungsverhaltens eröffnet uns hierbei ganz neue Wege und lässt uns zielgruppengenau entsprechende Akzente setzen. Der durchschnittliche Gast in Ahrenshoop ist 55,4 Jahre alt und weiblich. Damit sind die Gäste wieder etwas älter als im vergangenen Jahr (2014: 54,9, 2013: 53,3) und 2,3 Jahre älter als in der Vergleichsgruppe Seebäder im VGM. Paare sind weiterhin die wichtigste Zielgruppe (55%). Deutlich erhöht hat sich der Anteil der Familien mit Kindern von 11 auf 17 Prozent. 13 Prozent sind allein gereist und gleichbleibende 9 Prozent hatten einen Hund dabei. Unser Neukundenanteil liegt mit 29 Prozent etwas niedriger als 2014 (35%), aber immer noch deutlich über dem der Vergleichsgruppe Seebäder (19%). Der Anteil unserer ganz treuen Stammgäste mit mehr als 10 Besuchen ist mit 21 Prozent vergleichsweise gering gegenüber den anderen Teilnehmern der Vergleichsgruppe (32%). Die Neukundengewinnung funktioniert sehr gut bei uns. Der wichtigste Quellmarkt für Ahrenshoop bleibt mit Abstand Berlin. Jeder fünfte Gast kommt aus der Hauptstadt, gefolgt von Sachsen, Brandenburg, NRW und Niedersachsen. Die Quellmärkte in Niedersachsen und NRW sind im Vergleich zur Vergleichsgruppe Seebäder bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Gleiches gilt für Hamburg als Nahreiseziel. Durch Mund zu Mund-Propaganda werden mehr als ein Drittel (36%) unserer Gäste auf uns aufmerksam. Zufriedene Gäste empfehlen uns kostenfrei weiter. Deshalb ist es so wichtig, dass wir nur zufriedene Gäste nach Hause schicken. Genauso viele Gäste kennen uns schon. Jeder dritte Gast stößt im Internet auf Ahrenshoop. Zur Neukundengewinnung sind gerade die digitalen Medien von enormer Bedeutung. 54 Prozent aller Gäste sind über Suchmaschinen, wie z. B. Google, auf uns aufmerksam geworden. Wir lassen uns bei der Suchmaschinenoptimierung von externen Fachleuten beraten, um den Wert weiter zu steigern. Knapp die Hälfte aller Gäste (49%) ist auf der Webseite des regionalen Tourismusverbandes www.fischland-darss-zingst.de neugierig auf uns geworden. Das verdeutlicht, wie wichtig die regionale Ebene für die Vermarktung der Region ist. Das Auto ist nach wie vor das wichtigste Verkehrsmittel. 90 Prozent reisen mit dem Auto an und immerhin noch 64 Prozent nutzen das Auto auch im Urlaub. Nur jeder siebte Besucher nutzt vor Ort den ÖPNV. Diese Zahl soll sich perspektivisch durch die Einführung des fahrpreislosen ÖPNV verbessern. Eine Voraussetzung dafür ist, dass sich der ÖPNV den touristischen Bedürfnissen öffnet. 50 Prozent unserer Gäste nutzen das Fahrrad, um sich im Urlaub fortzubewegen. Dafür sind wir allerdings gerade auf der Dorfstraße nicht optimal gerüstet. In der Gesamtzufriedenheit unserer Gäste gab es wieder die Note GUT. Das Stärken- und Schwächen-Profil hat sich zu den Vorjahren nicht wesentlich geändert. Mit den Faktoren Atmosphäre, Gastfreundschaft und Unterkunft besteht große Zufriedenheit. Das umfangreiche Kulturangebot aller Träger im Ort und der Service in der Touristeninformation erhielten Bestnoten. Schlecht bewertet werden das Familien- und Schlechtwetterangebot sowie die Mobilität vor Ort. Neben vielfachem Lob gibt es drei Themen, die deutlich kritischer bewertet wurden: die zunehmende Bebauung und Verdichtung, die gefährliche und störende Verkehrssituation und das geringe Spektrum gastronomischer Angebote, deren Preis-Leistungsverhältnis sowie Ruhetage in der Hauptsaison. Noch kritischer sind unsere Tagesgäste. Die Zufriedenheit liegt nur noch bei der Note 2,4. Unsere Tagesgäste übernachten zu 85 Prozent in anderen Urlaubsorten, nur 15 Prozent haben ihren Wohnsitz in der Region. Familien sind hier stärker vertreten. Den Tagesgästen ist das Familienangebot sowie das Sport- und Aktivangebot wichtiger als unseren Übernachtungsgästen. Außerdem wollen sie shoppen. Gerade hier haben wir Defizite, da wir unseren Fokus bisher Seite 8 von 11 Kurverwaltung Ahrenshoop Kirchnersgang 2 18347 Ostseebad Ahrenshoop Tel.: 038220 666610 Fax: 038220 666629 E-Mail: [email protected] ausschließlich auf unsere Übernachtungsgäste gelegt haben. Hier müssen wir um unsere touristischen Hotspots am Grenzweg, Kunstmuseum und Kunstkaten herum neue Wege denken, denn ein Ausstellungsbesuch steht auch bei den Tagesgästen ganz oben auf der Aktivitätenliste. (Quelle der Zahlen und Fakten: VGM – Vergleichender Gästemonitor 2015, Benchmark Services) Selbstverständlich wird neben dem digitalen Wandel auch das klassische Marketing nicht vernachlässigt, wenn auch mit abnehmender Bedeutung. Die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zielte dabei auf die Betreuung von mehreren Journalistenreisen des Tourismusverbandes MecklenburgVorpommern und des Regionalverbandes ab. Unsere Großveranstaltungen, die Arbeit des Kunstmuseums und der Galerien im Ort sowie die herausragenden Ereignisse in der Hotellerie, wie der Besuch von Armin Müller-Stahl zur Ausstellungseröffnung im Hotel The Grand Ahrenshoop wurden medial allesamt sehr gut reflektiert. Zudem kamen redaktionelle Beiträge in verschiedenen Reisemagazinen. Anfang 2015 erschien das zweite Urlaubsmagazin Mecklenburg-Vorpommern zum Thema „89 Möglichkeiten am Wasser um glücklich zu sein“. Nachdem Ahrenshoop auf dem ersten Urlaubsmagazin des Landestourismusverbandes das Titelbild stellte, war man in der zweiten Ausgabe zusammen auf einer Fischland-Darß-Zingst-Seite wieder gut präsentiert. Das dritte Urlaubsmagazin erschien kürzlich zum Thema Natur. Die jeweiligen Kosten in Höhe von 10.000 EUR für eine A4-Seite teilten sich die sechs Partner, der Tourismusverbandes FDZ, Ahrenshoop, Barth, Dierhagen, Ribnitz-Damgarten und Zingst. Alle Magazine wurden in einer millionenfachen Auflage aufgelegt und sie erreichten u. a. als Beileger über vier Millionen Leser in den typischen Quellmärkten pro Ausgabe. Nach der Künstlerhäuserbroschüre 2014 haben wir im letzten Jahr zusammen mit Kristine von Soden eine neue Broschüre zum Thema „Literarisches aus Ahrenshoop“ entwickelt und produziert. Um unsere eigene Schlagkraft zu erhöhen gehen wir Kooperationen ein. So bringen wir uns aktiv in die Arbeit des Tourismusverbandes Fischland-Darß-Zingst und des Tourismusverband M-V ein. Auf europäischer Ebene wird unter dem Dach der Europäischen Vereinigung der Künstlerkolonien „EuroArt“ weiterhin zielstrebig gearbeitet. Der Bürgermeister Hans Götze, die Leiterin des Kunstkatens Sandra Schröder sowie Mitarbeiter des Kunstmuseums vertraten uns im September 2015 beim EuroArt-Jahrestreffen in der Künstlerkolonie Katwijk in Holland. 6. Entwicklungsausblick des Eigenbetriebes Nach dem umfangreichen Umstrukturierungsprozess in der Kurverwaltung der vergangenen Jahre hat sich die neugeschaffene Betriebsstruktur in der Kurverwaltung bestens bewährt. Bei den arbeitsteiligen Prozessen gibt es wenig Veränderungsbedarf. Größte Herausforderung ist die Personalentwicklung. Der aktuelle Personalbestand führte im vergangenen Jahr in Spitzenzeiten und bei Ausfällen zu Engpässen. Zahlreiche krankheitsbedingte Ausfälle insbesondere im Bauhof und im Gästemanagement konnten nur durch Übernahme von Mehrarbeit anderer Mitarbeiter aufgefangen werden. Beim Bauhof kam es bei der auftragsgemäßen Erfüllung der von der Gemeinde übertragenen Aufgaben deshalb zu Einschränkungen. Unser neuer Mitarbeiter Mathias Müller, der ab 01.05.2015 als Gemeindearbeiter für sechs Monate befristet eingestellt wurde, übernahm im Winter die Krankheitsvertretung für Frank Baars. Dieser ist seit Juni 2015 bis heute erkrankt. Durch geeignete Weiterbildungsmaßnahmen in allen Bereichen wurde die Effizienz und die Kompetenz der Mitarbeiter in den Bereichen weiter erhöht. Punktuell musste aber auch der Mitarbeiterstamm optimiert werden. Die größten Probleme ergaben sich dabei 2015 in der Abteilung Gästemanagement. Eine Neubesetzung im Gästemanagement Anfang des Jahres verzeichnete leider Seite 9 von 11 Kurverwaltung Ahrenshoop Kirchnersgang 2 18347 Ostseebad Ahrenshoop Tel.: 038220 666610 Fax: 038220 666629 E-Mail: [email protected] nicht den gewünschten Erfolg. Nach Kündigung in der Probezeit wurde zum 01.11.2015 Konstantin Kopp eingestellt. Er besitzt neben Erfahrungen im Gästemanagement auch eine Affinität zu künstlerischen und kulturellen Themen. Krankheitsbedingt fiel unsere Mitarbeiterin Birgit Schmidt ab Oktober langfristig aus. Kurzfristig konnten wir zum 15.10.2015 eine neue Mitarbeiterin als Vertretung einstellen. Désirée Holzerland wird neben den Aufgaben in der Gästebetreuung unseren neuen Social-Media-Kanal bei facebook weiterentwickeln und das Online-Marketing unterstützen. Um die Qualität der Reinigung der öffentlichen Toiletten zu verbessern, wurde mit dem Haushaltsplan 2015 der Stellenplan von 14,25 Stellen auf 15 Stellen in Vollzeitäquivalenz (VZÄ) erhöht. Zum 01.03.2015 wurde Markus Wienrich für die Reinigung der öffentlichen Toiletten eingestellt. Seine Arbeit findet bei unseren Gästen vielfaches Lob. Am 07.12. kam Dorothee Hansen zurück aus ihrer dreijährigen Elternzeit. Sie übernahm wieder die Geschicke in der Bibliothek. Anke Ulbricht betreute in 2015 die Bibliothek, wird ab 2016 die Engpässe in der Abdeckung der Öffnungszeiten im Kunstkaten, im Gästemanagement und als Vertretung in der Bibliothek abmildern. Hierfür wurde in 2016 der Stellenplan um 0,5 Stellen in VZÄ aufgestockt. Zum 01.01.2015 wurde nach Verhandlungen mit der Dienstleistungsgesellschaft Verdi ein neuer Entgelttarifvertrag für alle Mitarbeiter der Kurverwaltung und der Gemeindearbeiter eingeführt. Er gilt für zwei Jahre und führte zu Lohnsteigerungen (2015: 5%, 2016: 3,5%) in allen Entgeltgruppen. Die Kurverwaltung erfüllt in der untersten Gruppe die Mindestlohn-Forderungen von 8,50 EUR. Die weiter verbesserte Ertragslage im Eigenbetrieb kann den moderaten Anstieg der Personalkosten abdecken, ohne dass es bei den touristischen Aufwendungen zu Einstrichen kommen muss. Nach dem betriebswirtschaftlichem Gewinn in 2014 von 115.400 EUR rechnen wir in 2015 nur noch mit dem geplanten Gewinn in Höhe von ca. 5.800 EUR. Nach den Gewinnen in den zurückliegenden Jahren von 2012 bis 2014 konnten wir die früheren Verluste ausgleichen und die Eigenkapitaldecke des Eigenbetriebes sogar erhöhen. Die gute Ertragslage ermöglichte in 2015 erneut eine Eigenkapitalverzinsung von drei Prozent (2014: 2%) an die Gemeinde (ca. 34.000 EUR) und verspricht auch für die kommenden Jahre eine solide Wirtschaftlichkeit. Im Haushaltsplan 2016 wird erneut ein Plus von 2.500 EUR ausgewiesen. Ende letzten Jahres wurden die Kalkulationen für die beiden Satzungen zur Erhebung einer Kur- und Fremdenverkehrsabgabe für 2016 angefertigt. Der aktuelle Kurabgabesatz musste nicht erhöht werden, obwohl die Gemeinde ihren Eigenanteil von 25 auf 22 Prozent reduzierte. Bei der Fremdenverkehrsabgabe sank der Gemeindeanteil von 25 auf 15 Prozent. Um die daraus resultierende Unterdeckung auszugleichen, wurde die Abgabe pro Bett von 25 auf 30 EUR pro Jahr erhöht. Die Gemeinde war zu diesen Sparmaßnahmen gezwungen, weil sich ihr Aufwand für die Amtsverwaltung verteuerte und die Kreisumlage sich ebenfalls deutlich erhöhte. Dennoch werden wir alles unternehmen, um den positiven Trend auch zukünftig fortsetzen können. Die Kurverwaltung hatte in 2015 größere Investitionen getätigt und darüber hinaus auch Freiräume dafür schaffen können. Die Investitionen sind inhaltlich auf die Erfüllung der touristischen Aufgaben des Eigenbetriebes gerichtet. Diese sollen die Qualität der touristischen Infrastruktur verbessern und die technische Ausstattung des Bauhofes zur Gewährleistung der hoheitlichen und touristischen Aufgaben optimieren. Ihre Finanzierung erfolgt aus den Mitteln der Abschreibungen, aus liquiden Mitteln und teilweise durch Kreditaufnahme. Die 2011 gestartete mittelfristige Planung der Leitung des Eigenbetriebes für die Jahre 2012 – 2014 wurde abgearbeitet. Offen geblieben sind drei Positionen: 1. Schaffung von Voraussetzungen zum Umbau des Veranstaltungshauses „Strandhalle“ – offen 2. Entwicklung einer Imagebroschüre zur Gewinnung von Neukunden – offen 3. Fertigstellung einer Machbarkeitsstudie für einen möglichen Bau einer Promenade im Ostseebad – Studie 2013 vorgelegt, Bau 2014 durch StALU VP abgelehnt, ergebnisoffen Seite 10 von 11 Kurverwaltung Ahrenshoop Kirchnersgang 2 18347 Ostseebad Ahrenshoop Tel.: 038220 666610 Fax: 038220 666629 E-Mail: [email protected] Zielstellungen für die mittelfristige Planung der Jahre 2015 - 2017: 1. Reduktion der Betriebskosten durch ständige Überprüfung der Ausgabenseite – laufend 2. Stabilisierung der Kurtaxeinnahmen durch Intensivierung der Kontrollmechanismen - laufend 3. Kalkulation der Satzung zur Erhebung einer Kurabgabe – erledigt in 2015, neu 2017 4. Kalkulation der Satzung zur Erhebung einer Fremdenverkehrsabgabe – erledigt in 2015 5. Gewinnung neuer Partner für das Online-Buchungssystem – laufend 6. Gewinnung weiterer Partner für das elektronische Meldescheinsystem AVS - laufend 7. Verbesserung der touristischen Infrastruktur – Neubau von Besucherplattformen und Erweiterung des Dorfmobiliars – laufend Austausch der Toilettencontainer durch massive WC-Neubauten – P.M.-Kaempff-Weg 2016 Modernisierung der Doppelzimmer und Veranstaltungsräume im Gästehaus – 2016 und 2017 Bau einer Kalthalle für den Bauhof – Termin noch offen 8. Entwicklung einer Marketingkonzeption zur Optimierung der Ortswerbung – bis Ende 2017 9. Einführung des fahrpreislosen Personennahverkehrs für Übernachtungsgäste – Plan 2017 Zielstellungen für die langfristige strategische Planung der Jahre von 2016 - 2025: 1. Voranbringen der Digitalisierung aller Bereiche des Tourismus im Ostseebad Ahrenshoop Das betrifft nicht nur das Marketing, sondern auch die Hotellerie/Gastronomie sowie die örtliche Infrastruktur. Digitalisierung muss in jedem Unternehmen zur Chefsache werden. Alle Organisationsstrukturen brauchen einen digitalen Wandel. a) Sofortiger Breitbandausbau im Ostseebad Ahrenshoop b) Marketing im digitalen Zeitalter bedeutet Markenführung (Ostseebad Ahrenshoop, Darß) Beantwortung der Fragen: Wofür stehen wir? Welche Werte tragen wir nach außen? Aufgabe: Datenbasiertes Marketing. Fokussierung auf richtige und relevante Inhalte. Individuelle Ansprache der Gäste. Nutzung interner und externer Kanäle/Medien. c) Professionelle Datenerhebung und -auswertung der relevanten Gästedaten für interne Betriebs- und Managementprozesse zur punktgenauen Zielgruppenansprache. Aufgabe: Aus der Datenfülle Gästebedürfnisse und Handlungserfordernisse ableiten! d) Entwicklung eines innovativen und individuellen Produkt- und Servicedesigns in allen Unternehmensbereichen, getragen von allen Dienstleistern im Ort. Aufgabe: Service zur richtigen Zeit am richtigen Ort! Emotionen wecken! (Vgl. Sparkassen-Tourismusbarometer Ostdeutschland 2016, Zukunft ist Jetzt! Wie der digitale Wandel den Ostdeutschland-Tourismus verändert., dwif-consulting GmbH) 2. Ahrenshoop ist ein Transitdorf und leidet unter seinem Durchgangsverkehr. Das Thema ist ernst, denn es belastet die Gästezufriedenheit. Ein weiterer Zuwachs von Gästebetten auf dem Darß, in Zingst und in der eigenen Ortslage schaffen zusätzlichen Verkehr. Ziel muss es sein, Maßnahmen zur Verkehrsreduktion zu ergreifen. a) Erarbeitung eines ganzheitlichen Mobilitätskonzeptes in Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband FDZ für die gesamte Halbinsel und das Küstenvorland b) Keine Tabus bei der Zielsetzung: Warum kein autofreier Darß zur Entlastung und als ein innovativer Baustein für eine nachhaltige und naturnahe Tourismusentwicklung? (Vgl. VGM – Vergleichender Gästemonitor 2015, Benchmark Services) Roland Völcker / Kurdirektor Ostseebad Ahrenshoop, 16.03.2016 Seite 11 von 11
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