SWR2 MANUSKRIPT ESSAYS FEATURES KOMMENTARE VORTRÄGE SWR2 Musikstunde „Brahms in Baden-Baden“ (5) Von Wolfgang Sandberger Sendung: Redaktion: Freitag, 11. März 2016 Ulla Zierau 9.05 – 10.00 Uhr Bitte beachten Sie: Das Manuskript ist ausschließlich zum persönlichen, privaten Gebrauch bestimmt. Jede weitere Vervielfältigung und Verbreitung bedarf der ausdrücklichen Genehmigung des Urhebers bzw. des SWR. Mitschnitte auf CD von allen Sendungen der Redaktion SWR2 Musik sind beim SWR Mitschnittdienst in Baden-Baden für € 12,50 erhältlich. Bestellungen über Telefon: 07221/929-26030 Kennen Sie schon das Serviceangebot des Kulturradios SWR2? Mit der kostenlosen SWR2 Kulturkarte können Sie zu ermäßigten Eintrittspreisen Veranstaltungen des SWR2 und seiner vielen Kulturpartner im Sendegebiet besuchen. 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Sicher: auch Brahms besucht die Spielsäle, mehrfach, glauben wir einer Anekdote, so wird ihm anfänglich sogar einmal der Einlass verwehrt – wegen seines jugendlichen Aussehens. Brahms spielt, mit wechselndem Erfolg und immer in Maßen, eine Spielernatur wie Dostojewski ist ihm fremd. Nach einem Casinobesuch teilt er Clara Schumann mit, er habe dem Casinobetreiber Benazet denn „auch das Geld wieder erstattet“, das er zuvor gewonnen habe. So könne er jetzt wieder „so tugendhaft schimpfen aufs Spiel wie sonst“. Klingt immerhin nach ein bisschen Wut über den verlorenen Groschen… Musik 1 Ludwig van Beethoven Rondo a capriccio „Wut über den verlorenen Groschen“ Anatol Ugorski, Klavier M0014738.010 5.31‟‟ Absage Brahms also besucht in Baden-Baden auch die Spielsäle , doch seinem Grundcharakter entspricht das schillernd-mondäne Leben eigentlich nicht. Sparsamkeit, Bedürfnislosigkeit, eine gewisse Strenge gegen sich selbst: das zeichnet Brahms und seine protestantisch geprägte Lebenswelt aus. Der 3 Komponist legt dabei durchaus Wert aufs Geld, ja er misst seinen Erfolg seismographisch an den stets steigenden Verlagshonoraren. Mit den Jahren wächst sein Einkommen immens, Brahms lässt sein Vermögen später denn auch professionell von anderen verwalten. Und doch bleibt er in der Sommerfrische bescheiden: Die kleine Mansarendenwohnung in Lichtental tut lange ihre Dienste. Brahms nämlich sucht in den Sommermonaten anderes: er sucht die Einsamkeit, die er als das produktive Moment in seinem Komponistenleben geradezu stilisiert: ja, die Einsamkeit scheint die Grundbedingung zu sein für seine künstlerische Existenz. So unternimmt er lange, einsame Spaziergänge, die ihn inspirieren. Doch selbst dem musikalischen Einfall gegenüber ist Brahms dann kritisch. Der reinen Inspiration jedenfalls misstraut er. Komponieren, das ist für Brahms vor allem Arbeit, harte Arbeit – auch hier verrät sich sein protestantisches Arbeitsethos. Ein Einfall – so schreibt Brahms einmal – werde erst dann „zu seinem rechtmäßigen Eigentum, wenn er sich recht daran abgearbeitet habe“, nichts da also mit einer inspirierenden Muse, die einen mal so eben im Wald bei Lichtental küsst und huch ist da ein Horntrio oder gleich eine neue Sinfonie… Musik 2 5.23‟‟ Johannes Brahms Sinfonie Nr. 2 D-dur op. 73, daraus: 3. Satz: Allegretto grazioso SWR Sinfonierochester Baden-Baden und Freiburg / Michael Gielen M0045312.003 (W01) Absage In Pörtschach am Wörtersee in Kärnten kommt Brahms diese Musik in den Sinn, doch ausgearbeitet wird diese 2. Sinfonie in Baden-Baden, im Hotel Seelach, wo Brahms sich einquartiert hat. Brahms ist in diesem September 1877 in „guter Stimmung“, wie Clara Schumann berichtet: Brahms sei „sehr entzückt von seinem Sommeraufenthalt in Baden, und habe, im Kopfe wenigstens, eine neue Symphonie in D-dur fertig“. Bereits während der Arbeit an der Niederschrift dieser Sinfonie beginnt Brahms, die Musik seinen Freunden auf dem Klavier vorzuspielen. So hören Otto Dessoff und Clara Schumann den ersten Satz und einen Teil des Finales von Brahms am Klavier. Clara ist „hoch entzückt“, und prophezeit der neuen Sinfonie einen noch größeren Erfolg als der „Ersten“. Brahms arbeitet wie im Rausch und schon am 20. Oktober kann er dem Verleger Simrock vermelden, dass die Partitur fertig sei. Die elegische Natur, die unbeschwerte Sommerfrische scheint den heiteren Ton dieser Sinfonie geprägt zu haben. Und doch ist die pastorale Idylle bei genauerer Betrachtung keineswegs ungebrochen. Schon dem Dirigenten Vincent Lachner 4 jedenfalls fallen „lugubre, dunkle“ Zwischentöne auf, die ihn irritieren. „Warum“ so fragt er in einem Brief bei Brahms nach - „Warum werfen sie in die idyllisch heitere Stimmung, mit der sich der 1. Satz einführt, die grollende Pauke, die düstern lugubren Töne der Posaunen und Tuba? [...] Soll das Graziöse mit dem Starken durch Unheimliches vermittelt werden? Überhaupt möchte ich aus diesem Satz Posaunen und Tuba ausgeschlossen sehen, die mir zur Grundstimmung nicht nötig scheinen.“ Hier der Beginn des ersten Satzes bis zu jener „lugubren“ Stelle, die Lachner moniert hat: Musik 3 SWR ca. 1,27‟‟ dann ausblenden Johannes Brahms Sinfonie Nr.2 , 1. Satz SWR Sinfonierochester Baden-Baden und Freiburg / Michael Gielen M0045312.001 (W01) „Lugubre, düstere“ Posaunen – die hat der Dirigent Vincent Lachner hier also im ersten Satz der 2. Sinfonie von Brahms zu Recht gehört und den Komponisten nach dem Sinn dieser Stelle gefragt. Die Antwort von Brahms gehört zu den ganz wenigen Bekenntnisbriefen, die der ansonsten eher verschlossene Komponist schreibt: „Ebenso flüchtig sage ich, dass ich sehr gewünscht und versucht habe, in jenem ersten Satz ohne Posaunen auszukommen. Die e-moll Stelle hätte ich gern geopfert, wie ich sie Ihnen jetzt also opfere. Aber ihr erster Eintritt, der gehört mir, und ihn und also auch die Posaunen kann ich nicht entbehren. Sollte ich jene Stelle verteidigen, da müsste ich weitläufig sein. Ich müsste bekennen, dass ich nebenbei ein schwer melancholischer Mensch bin, dass schwarze Fittiche beständig über uns rauschen, dass - vielleicht nicht so ganz ohne Absicht in meinen Werken auf jene Symphonie eine kleine Abhandlung über das große ‚Warum‟ folgt. Wenn Sie die Motette nicht kennen, so schicke ich sie Ihnen. Sie wirft den nötigen Schlagschatten auf die heitere Symphonie und erklärt vielleicht jene Pauken und Posaunen.“ Musik 4 Johannes Brahms Warum-Motette op. 74, daraus: Schlusschoral Mit Fried und Freud ich fahr dahin Capella Amsterdam / Dirigent Reuss, Daniel M0388804.004 ca. 1.22‟‟ Der Schlusschoral aus der Warum-Motette op. 74 von Johannes Brahms mit… 5 Eine Motette, die der Komponist selbst zu seiner Zweiten Sinfonie in Beziehung gesetzt hat: sie sei der melancholische Schlagschatten zu seiner heiteren D-durSinfonie, die er im Oktober 1877 in Baden-Baden beendet hat. Die Sommerfrische in Baden-Baden nutzt Brahms oft, um andernorts bereits begonnene Werke in der Abgeschiedenheit in Lichtental zu beenden. Dazu gehört auch die erste Cellosonate, die e-moll-Sonate op. 38, die ebenfalls in zwei Etappen entsteht: zunächst 1862 in Münster am Stein und in Hamburg, drei Jahre später dann nimmt Brahms die Komposition in seiner Mansardenwohnung in Lichtental wieder vor, in seiner „Komponierhöhle“, wie Brahms sein Arbeitszimmer unterm Dach auch gerne nennt. Die neue Cellosonate hat drei Sätze, allerdings keinen eigenen langsamen Satz. Clara Schumann ist deshalb ein wenig enttäuscht und bringt zum Ausdruck, was viele Cellisten insgeheim bis heute bedauern mögen: „Wie schade, Cello, und kein Adagio!“. Brahms vermerkt übrigens in seinem eigenhändigen Werkverzeichnis noch vier Sätze. Allerdings ist nicht ausgemacht, dass ein solches, wie auch immer geartetes „Adagio“ wirklich je existiert hat. Die Vermutung des ersten BrahmsBiographen Max Kalbeck, der langsame Satz sei später in der zweiten Cellosonate op. 99 als „Seele des Werkes“ wieder auferstanden, ist reine Spekulation – bis heute gibt es keinen echten Beleg für ein solches, verschwundenes Adagio. Kurzum, wir sollten mit den vorhandenen Sätzen dieser e-moll Sonate einfach zufrieden sein: Ohne einen langsamen Satz wird das tändelnde Menuett zum alleinigen Mittelsatz, eine Musik mit einem fast schon etwas orientalisch anmutenden fisMoll-Trio. Es spielen Boris Pergamentschikov und Lars Vogt: Musik 5 Track 2 Johannes Brahms Cellosonate e-moll op. 38, daraus: Allegretto quasi Meuetto Boris Pergamentschikov, Cello Lars Vogt, Klavier EMI 557526 2 LC 6646 M0013490.002 5.24 Absage Wegen solcher Werke hat Richard Wagner über Johannes Brahms gespottet: über den „heiligen Johannes und seine Enthaltsamkeitskirche“, in der – so Wagner - eben kein Bühnenweihfestspiel, sondern nur spröde Kammermusik 6 erklinge. Ganz anders die Brahms-Freunde, die haben in der Kammermusik das eigentliche Terrain von Brahms gesehen. Hier zeige Brahms seine eigenartige Begabung als „absoluter Musiker“. Unabhängig von einem Text oder der Farbigkeit eines Orchesters zeige sich in den Sonaten, Trios und Quartetten eine ganz besondere Tiefe des Ausdrucks. Doch es entstehen in Baden-Baden auch andere Werke: Zu den größer besetzten Kompositionen gehört das Schicksalslied nach einem Text aus dem Briefroman Hyperion von Friedrich Hölderlin – der Text fällt Brahms schon Jahre zuvor in die Hände, doch erst in Lichtental bringt er seine Konzeption zum Abschluss. In Hölderlins Schicksalslied geht es um den großen Kontrast zwischen der heiteren Götterwelt droben und uns leidenden, irdischen Menschen: „Die Genien wandeln droben im Licht, Schicksallos, wie der schlafende Säugling, so atmen die Himmlischen, doch wie anders die Menschen: Es schwinden, es fallen die leidenden Menschen Blindlings von einer Stunde zur andern, wie Wasser von Klippe zu Klippe geworfen.“ Den hier thematisierten Kontrast zwischen der himmlischen Götterwelt und uns Menschen hat Brahms musikalisch sehr pointiert gestaltet. Die ersten beiden – sagen wir - göttlichen Strophen fließen in ruhigem Es-dur dahin, so wie es sich für die Götterwelt eben gehört, dann aber sinkt die Musik „ins Ungewisse hinab“: c-moll ist die Sphäre des düsteren Menschendaseins, und sehr plastisch zeichnet die Musik da auch Einzelheiten im Hölderlin-Text nach, zum Beispiel das „von Klippe zu Klippe geworfen“. Doch Brahms wäre nicht Brahms, wenn der Komponist des Deutschen Requiems, der Meister also der bürgerlichen Trostmusik am Ende nicht doch noch eine positive Wendung auch im Schicksalslied gefunden hätte: Anders als das Gedicht von Hölderlin bleibt Brahms nämlich nicht in der Resignation stecken, nein, am Ende wiederholt er den elegisch-himmlischen Dur-Beginn noch einmal. Schon zeitgenössische Kritiker haben das als ein etwas plumpes Happy-End kritisiert, doch Brahms hat da ganz selbstbewusst gekontert. „Er sage ja etwas, was der Dichter nicht sagt.“ Soll heißen: seine Musik deutet den Text von Hölderlin am Ende auf eine ganz eigene Weise. Clara Schumann jedenfalls findet das Schicksalslied „wunderschön“, als Brahms sie mit der neuen Komposition in Baden-Baden überrascht: Hier der zweite Teil, in dem die Musik zunächst „ins Ungewisse hinab“ sinkt, in düsterem c-moll Musik 6 Track 1 Johannes Brahms Schicksalslied op. 54 Collegium Vocale Gent, Orchestre des Champs-Elysées Philippe Herreweghe M0317431.001 7.53‟‟ 7 Hölderlins Schicksalslied für Chor und Orchester op. 54 von Johannes Brahms, in einer Aufnahme mit … Eine Komposition, die 1871 in Baden-Baden beendet wird. Nach dem Deutsch-Französischen Krieg ist in Baden-Baden nichts mehr wie früher: 1877 ist Clara Schumann zum letzten Mal in ihrem Haus in Lichtental, zwei Jahre später verkauft sie es, mit einigem Verlust: „Da wir aber nicht mehr nach Baden gehen und nur Mühe es zur Vermietung einzurichten haben, so mussten wir schließlich froh sein, dass wir es los sind. Aber ohne Wehmuth gebe ich es doch nicht her, besonders schwer trenne ich mich von dem Gärtchen, der Veranda und der ganzen Umgebung“ – so Clara Schumann. Brahms und Clara kommen danach nur noch sporadisch in den Kurort. In früheren Jahren sind die beiden oft ein halbes Jahr da, jetzt sind es meist nur wenige Tage – so im September 1887. In einer turbulenten Woche soll der Badeort die Bühne bieten für ein neues Brahms-Werk, das der Komponist gemeinsam mit den Solisten proben möchte: mit dem Geiger Joseph Joachim und dem Cellisten Robert Hausmann. Geprobt werden soll das Doppelkonzert op. 102, das in den Sommerwochen zuvor entstanden ist. Es ist recht amüsant zu lesen, wie sich da drei renommierte Musiker in der Terminplanung abmühen, eine Terminplanung, in die auch Clara einbezogen ist, da sie als Zuhörerin die Hauptrolle spielen werde. Als erster trifft der Cellist Hausmann ein, am 19. September, einen Tag später kommt Brahms, der beabsichtigt in den Bären zu gehen, doch als er erfährt, dass Clara Schumann im Deutschen Hof abgestiegen ist, nun bezieht auch er dort Quartier. Der einzige der auf sich warten lässt ist, ist Joseph Joachim. „Joachim ließ uns im Stich“ – so Clara – er kommt erst morgen. Brahms spielte sein Concert nun mit Hausmann allein ein paar mal durch, aber es war mir unmöglich, einen begriff zu bekommen, da Johannes so unrein spielte, dass ich nur ein furchtbares Chaos empfand bis auf wenige melodische Stellen“ – vermerkt Clara im Tagebuch. Dass dies vielleicht aber kein ganz realistischer Eindruck ist, gibt die Pianistin gerne zu: „Leider kommt nun noch mein entschieden krankes Gehör dazu“. Am 23. September 1887 leitet Brahms dann endlich eine Probe des Werkes mit beiden Solisten und dem Städtischen Orchester Baden-Baden. Typisch Brahms: Er bezeichnet das Ganze in einem Brief als „eine recht hübsche und animierte Orchesterprobe“. Das Echo der Freunde ist geteilt. Clara Schumann kann sich immer noch nicht mit dem Doppelkonzert anfreunden: »Mir scheint die Idee Cello und Violine als Soloinstrumente zusammen keine ganz glückliche. Als Composition ist es höchst interessant, geistvoll ... es ist aber nirgends ein so frischer warmer Zug als in Vielen andern seiner Sachen.“ Ob dieses Urteil stimmt? Viel „wärmer“ als das Andante kann eine Musik doch eigentlich kaum sein… 8 Musik 7 Johannes Brahms Doppelkonzert op. 102, Langsamer Satz: Andante Vadim Repin, Vadim Violine Truls Mørk m, Violoncello Gewandhaus Orchester, Riccardo Chailly M0354443.005 7„35 Zum letzten Mal keimt die Liebe von Brahms zu Baden-Baden in einem Brief auf, den der Komponist im Mai 1896 an die bereits schwer erkrankte Clara Schumann schreibt, am 8. Mai, einen Tag nach seinem Geburtstag und in jenem Wonnemonat, der für den Einzug in Baden-Baden ja so entzückend sei, wie Clara einst formuliert hatte: „Ich höre“ – so schreibt Brahms nun – „dass ihr die Absicht habt, nach Baden-Baden zu gehen. Da bitte ich denn recht sehr, dass Du mich wissen lässt, wann und auf wie lange Ihr hinzugehen denkt. Nach Baden-Baden habe ich ohnedies immer eine Art Sehnsucht, diese Gelegenheit würde ich aber gar zu gern benutzen, die alt-geliebte Landschaft – und Freundin zu sehen!“ Doch aus dem Wiedersehen wird nichts: Clara stirbt keine zwei Wochen nach diesem Brief am 20. Mai 1896, und auch Brahms hat kein Jahr mehr zu leben. Kein anderer Brief aber führt uns vor Augen, welche Bedeutung Baden-Baden für Brahms hat, und wie sehr er diesen Ort mit Clara Schumann und den gemeinsamen Sommermonaten verbindet, ja der Kurort ist fast eine Chiffre für seine Beziehung zu der Lebensfreundin: „Nach Baden-Baden habe ich ohnedies immer eine Art Sehnsucht…“ Musik 8 Johannes Brahms Intermezzo A-dur, op. 118 Murray Perrahia M0271506.005 5„08 Das war die SWR 2 Musikstunde – in dieser Woche zum Thema “Brahms in BadenBaden”. Vielen Dank fürs Zuhören heute und in den letzten Tagen sagt: Wolfgang Sandberger Auf unserer Internetseite SWR 2.de finden Sie alle Informationen zur Sendung, d.h. zu Musik, auch das Manuskript und wenn Sie eine Folge verpasst haben, können Sie die Musikstunde dort auch nachhören: Brahms in Baden-Baden. 9 Literaturtipp: Renate und Kurt Hofmann: Johannes Brahms in Baden-Baden, Baden-Baden 1996. Ausstellungskatalog „Johannes Brahms in Baden-Baden und Karlsruhe“, Badische Landesbibliothek Karlsruhe, Selbstverlag 1983. Brahms-Handbuch, hg. v. Wolfgang Sandberger, Stuttgart 2009.
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