Deutscher Pflegetag 2016 - AOK

PRESSE-INFORM ATION
Deutscher Pflegetag 2016: Pflegeberufe aufwerten
Starkes Bündnis für generalistische Berufsausbildung | Ausbildungsbereite
M igrantinnen und M igranten als Chance für die Pflege in Deutschland |
Einzigartiger partnerschaftlicher Dialog zwischen der Pflegebranche, Politik,
W irtschaft und Gesellschaft
Berlin, 10.03.2016. Zur Eröffnung des Deutschen Pflegetags 2016 hat der Präsident des
Deutschen Pflegerats e.V., Andreas Westerfellhaus, die Reform der Pflegeausbildung
gewürdigt: "Endlich ist das Pflegeberufegesetz auf den Weg gebracht. Das ist eine gute
Nachricht für alle professionell Pflegenden, denn damit wird ihre Arbeit deutlich
aufgewertet.“ Der Bundesrat hat der Reform bereits grundsätzlich zugestimmt, der
Bundestag berät das Gesetz erstmals am 18. März 2016. Westerfellhaus zeigte sich
zuversichtlich, dass die neue Ausbildung zu besseren Karrierechancen und zu einer
angemesseneren Bezahlung, insbesondere in der Altenpflege, führen werde. Zudem
sichere die Reform die benötigte Basis an gut ausgebildeten und motivierten
Pflegefachkräften.
Auch für Staatssekretär Karl-Josef-Laumann macht das Gesetz den Pflegeberuf deutlich
attraktiver. Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung betonte zum Start des
Pflegetags, der unter der Schirmherrschaft von Bundesgesundheitsminister Hermann
Gröhe stattfindet, dass die generalistische Pflegeausbildung eine dringend notwendige
Anpassung an die Erfordernisse der demografischen Veränderungen und medizinischen
Entwicklungen in Richtung Professionalität darstelle. "Nur mit dieser Reform kann auch
in Zukunft eine gute Versorgung pflegebedürftiger und kranker Menschen gewährleistet
werden. Dabei werden nicht einfach die alten Inhalte der bisher drei getrennten
Ausbildungen in einen Topf geschmissen“, so Karl-Josef Laumann. "Vielmehr handelt es
sich bei der generalistischen Ausbildung um eine vollkommen neue Art der Ausbildung
mit einem vollkommen neuen Denken und einer vollkommen neuen Struktur.“
Hinter den Reformzielen steht auch der AOK-Bundesverband. Sein Vorsitzender, Martin
Litsch, unterstrich: "Besonders die Abschaffung des Pflegegelds für Pflegeschüler und die
akademische Pflegeausbildung sind sinnvoll.“ In der Umsetzungsphase müsse allerdings
darauf geachtet werden, dass mit den geplanten Maßnahmen die Qualität der
Berufsausbildung und die Attraktivität des Berufs auch tatsächlich steigen. Kritisch
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bewertete der Chef des AOK-Bundesverbands die geplante Finanzierung der Ausbildung
durch Landesausbildungsfonds. "Damit stehlen sich die Länder aus ihrer finanziellen
Verantwortung, die schulischen Ausbildungskosten angemessen zu refinanzieren.“ Litsch
verwies in diesem Zusammenhang auf das vorbildliche duale Berufsbildungssystem: „Um
dieses System werden wir in der ganzen Welt beneidet, warum wenden wir es nicht auch
konsequent auf die Pflegeausbildung an.“
Dringender Reform bedarf für eine älter werdende Gesellschaft
Zum Hintergrund: Künftig sollen die bisherigen Ausbildungen der Altenpflege, der
Gesundheits- und Krankenpflege sowie der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege
zusammengeführt werden in einen einheitlichen Berufsabschluss „Pflegefachfrau“
beziehungsweise „Pflegefachmann“. In dem neuen Ausbildungsprofil wird das Wissen aus
allen drei Pflegebereichen gebündelt. Dies ist aus mehreren Gründen notwendig. Der
Bedarf von Pflegefachkräften steigt enorm. Bis 2030 wird eine Versorgungslücke von bis
zu 500.000 Vollzeitkräften prognostiziert. Die Anzahl der Pflegebedürftigen wird in den
kommenden 15 Jahren von heute 2,6 auf dann 3,3 Millionen ansteigen. Zudem werden
künftig zunehmend übergreifende pflegerische Qualifikationen benötigt, beispielsweise
durch den Anstieg an Demenzkranken in medizinischen Versorgungseinrichtungen.
M it Pflegekam m ern der Pflege eine starke Stimm e geben
Eng verbunden mit der Ausbildungsreform ist die Einrichtung von Pflegekammern.
"Deutschland braucht Pflegekammern“, fordert Andreas Westerfellhaus. "Sie stellen die
Berufsgruppen der Pflege als wichtige und ernstzunehmende Akteure in den Mittelpunkt
der pflegerischen Versorgung. Das ist Wertschätzung für die professionell Pflegenden
und zugleich das Ende der Fremdbestimmung. Die Pflege bestimmt künftig selbst.“
Erfolgreich gestartet ist die Landespflegekammer in Rheinland-Pfalz. Schleswig-Holstein
und Niedersachsen werden noch in diesem Jahr folgen. Mit großen Schritten wird damit
auf eine Bundespflegekammer zugesteuert. Auf dem Deutschen Pflegetag 2016 gehören
daher neben dem Pflegeberufsgesetz die Einrichtung von Pflegekammern zu den TopThemen, die in unterschiedlichsten Diskussionsrunden mit Vertreterinnen und Vertretern
von Ministerien, Parteien, Bildungs- und Pflegeeinrichtungen intensiv diskutiert werden.
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Beschäftigung in der Pflege als Chance für Integration
Der Deutsche Pflegetag widmet sich auch der Frage, welche Chancen sich im Pflegeberuf
für Migrantinnen und Migranten ergeben. Integration braucht berufliche Qualifikation
und Erwerb von Sprachkompetenzen. "Zentral dabei ist, dass bei allen Bestrebungen,
berufliche Angebote in der Pflege für Geflüchtete zu gestalten, der Frage der
Bereitschaft und Eignung eine besondere Rolle zukommen muss, denn Pflege ist ein
anspruchsvoller Beruf“, so Jürgen Graalmann, Sprecher der Geschäftsleitung des
Deutschen Pflegetags. Es solle und dürfe niemand gedrängt werden, seine berufliche
Perspektive in der Pflege zu sehen. “Gerade jetzt ist ein guter Zeitpunkt, das
schlummernde Potenzial im Kreis der Migranten zu entdecken und ausbildungsbereite
Menschen zu identifizieren”, so Graalmann weiter. Mit guten Konzepten könne man nicht
nur einen Beitrag zur Behebung des Fachkräftemangels leisten, sondern auch zu ihrer
beruflichen und gesellschaftlichen Integration. Und Graalmann weist noch auf einen
weiteren Umstand hin: “Auch die Anforderungen an eine kultursensible Pflege wachsen,
da immer mehr Pflegebedürftige mit einem Migrationshintergrund im Alter versorgt
werden müssen.” Hier kommen auf die Pflegeeinrichtungen und Pflegedienste völlig
neue Anforderungen zu, auf die wir noch nicht ausreichend vorbereitet sind.
Ein einzigartiger partnerschaftlicher Dialog
Der Deutsche Pflegetag findet vom 10. bis 12. März 2016 in der STATION-Berlin statt.
Als zentrales Branchentreffen erwartet die Besucherinnen und Besucher ein
umfangreiches Programm mit über 70 Foren und 170 Referentinnen und Referenten. Das
Spektrum reicht von den strukturellen Grundlagen für eine gute Versorgung bei Demenz
über Qualifizierungsangebote, Interprofessionalität und Personalbemessung,
Innovationsmanagement und zahlreiche sehr praktische, gut funktionierende Beispiele
vor Ort bis hin zur Auseinandersetzung mit dem Thema Gewalt gegen Pflegende.
Für Jürgen Graalmann ist der Anspruch der Veranstaltung klar definiert: „Der Deutsche
Pflegetag positioniert die Pflege als eines der bedeutendsten gesellschaftspolitischen
Zukunftsthemen unserer Zeit.“ Durch die Einbindung von Pflegebranche, Politik,
Wirtschaft und Gesellschaft fördert der Deutsche Pflegetag den partnerschaftlichen
Dialog. Hier melden sich entscheidende Akteure zu Wort, diskutieren miteinander und
suchen gemeinsam nach praktischen Lösungen. Das Konzept geht auf: Die
Teilnehmerzahl hat sich binnen drei Jahren von 1.500 auf 6.000 vervierfacht.
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W eitere Inform ationen zu den Veranstaltungen auf dem Deutschen Pflegetag 2016
unter www.deutscher-pflegetag.de.
Pressefoto 1: "Beruflicher Alltag in der Pflege“ unter:
http://goo.gl/JtcRwJ
Pressefoto 2: Grafik: "Vorteile Pflegeberufegesetz" unter: https://goo.gl/sp3yML
Der Deutsche Pflegetag in den Sozialen M edien:
facebook: /deutscherpflegetag
Twitter: #pflegetag
Jetzt neu: Die kostenlose Kongress-App zum Deutschen Pflegetag 2016 für Apple iOS
und Android: Deutscher Pflegetag 2016.
Pressekontakt
Servicebüro Deutscher Pflegetag
c/o neues handeln GmbH
Luisenstr. 46
10117 Berlin
Elisa Minossi
Telefon: 030/288 83 78 20
Telefax: 030/288 83 78 28
E-Mail: [email protected]
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Über den Deutschen Pflegetag
Der Deutsche Pflegetag ist eine Veranstaltung des Deutschen Pflegerats e.V. und gilt als
die zentrale Veranstaltung für Pflege in Deutschland. Hier gestalten Experten und
Entscheider aus Politik, Wirtschaft, Pflege und Gesellschaft die Zukunft der Pflege.
Über den Deutschen Pflegerat
Der Deutsche Pflegerat e.V. ist seit 1998 Dachverband der bedeutendsten
Berufsverbände des deutschen Pflege- und Hebammenwesens. Er vertritt die Interessen
der insgesamt 1,2 Millionen Beschäftigten in der Pflege. Der Einsatz für eine nachhaltige,
qualitätsorientierte Versorgung der Bevölkerung ist oberstes Anliegen des Deutschen
Pflegerats.
Über die Schlütersche
Die Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG ist ausführender Veranstalter des
Deutschen Pflegetags. Das Themenfeld Gesundheit und Pflege gehört zu den
Kernkompetenzen der Schlüterschen: Ihr Portfolio umfasst das Service-Portal pflege.de,
das digitale Pflegemagazin Lebenlang und zahlreiche Fachbücher.
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