Presse-Information PR FS Libre (PDF-Datei)

INSULINER-Verlag
56472 Dreisbach
02661 917 66 44
www.insuliner.de
12. März 2016
Presse-Information
INSULINER 114:
Glukosewerte einfach scannen - mit Nebeneffekten
Im INSULINER 114, der am 15. März erscheint, sind die Ergebnisse einer zehnwöchigen
Anwenderbefragung zum Glukose-Messsystem FreeStyle Libre (FSL) veröffentlicht.
Dieses Messsystem, das seit Herbst 2014 von der Firma Abbott verkauft wird, besteht aus einem
Scanner und einem Sensor mit 3cm Durchmesser und 0,5cm Höhe. Um das System zu benutzen,
wird ein im Sensor angebrachter Messfaden in das Unterhautgewebe geschossen und der Sensor
dadurch gleichzeitig auf die Haut geklebt. Mit einem Scanner wird der Sensor aktiviert und
während der folgenden 14 Tage ausgelesen. Danach schaltet der Sensor ab und wird ähnlich
einem Pflaster entfernt.
Nach dem Scannen, das beliebig oft über den Sensor durchgeführt werden kann, wird der
Glukosewert auf dem Display des Scanners angezeigt, der Glukoseverlauf kann über längere
Zeiträume ausgewertet werden.
169 Benutzer des Glukose-Messsystems FreeStyle Libre haben in der Zeit vom 1. Dezember
2015 bis zum 10. Februar 2016 elf Fragen beantwortet und diese mit persönlichen Anmerkungen
ergänzt. Die Begeisterung für das Messsystem FSL, mit dem der Gewebezuckerwert bestimmt
wird, ist groß. Es bietet insulinpflichtigen DiabetikerInnen mehr Lebensqualität durch eine
umfangreichere Kontrolle als sie bisher üblich war. Mit dem FSL kann eine Therapieanpassung
früher und wirksamer erfolgen und die Stoffwechseleinstellung optimiert werden. Daraus
resultiert für die Benutzer eine größere Sicherheit besonders im Umgang mit den stoffwechselbeeinflussenden Faktoren wie Sport, unbekannte Nahrungsmittel, ungewohnte Situationen und
der Therapie anderer Erkrankungen.
Die Umfrage-Teilnehmer wurden je nach Anzahl der benutzten Sensoren eingeteilt. Durch die in
den vorhergehenden Ausgaben des INSULINERs veröffentlichten Beiträge hatte die Frage nach
Hautreaktionen einen besonderen Stellenwert. Während nach dem Tragen von bis zu 5 Sensoren
65% der Benutzer keine Hautreaktion angeben, waren es in der Gruppe mit 16 bis 20 Sensoren
nur noch 26% und bei denjenigen, die 30 und mehr Sensoren getragen haben, gaben nur noch
17% keine Hautreaktion an. Eine weitere Differenzierung der Reaktionen erfolgte in Rötung,
Juckreiz, Hautreizung und Bläschenbildung. Wegen extremer Hautveränderungen können 5
Personen, 3%, das FSL nicht mehr benutzen.
Bei der Frage nach aufgetretenen Störfällen zeigt sich, dass das Messsystem FSL in 77% der
benutzten Sensoren in Verbindung mit dem Scanner funktioniert. Auch wenn der Hersteller
defekte Scanner und Sensoren ersetzt, ergibt sich hier und im Bereich der Hautreaktionen noch
viel Verbesserungsbedarf.
1/2
2/2
Die Frage der Kostenübernahme durch die Krankenkasse zeigt, dass 51% bei der DAK
Gesundheit und der Techniker Krankenkasse versichert sind. Beide Krankenkassen haben im
Januar 2015 damit geworben, dass die Kosten für das Messsystem FSL als Kassenleistung
übernommen werden. Diese Regelung wurde im Dezember geändert; die Mitteilung erhielten nur
die betroffenen Versicherten. Das führt zu unterschiedlichen Konsequenzen für die Anwender,
wie aus den Kommentaren hervorgeht.
Bei der Datenauswertung wurden 26% der FSL-Anwender durch den Diabetologen beraten, 14%
durch die Diabetesberaterin und für 55% reicht dafür die eigene Erfahrung. Hier spielen Faktoren
wie das fehlende Schulungsprogramm, die mangelnde Erfahrung im Umgang mit einer sehr viel
größeren Datenmenge und die nicht vorhandene kassenärztliche Abrechnungsziffer für diese
Beratung eine Rolle.
Der INSULINER erscheint seit 34 Jahren als unabhängige Zeitschrift, vierteljährlich und mit
einer Auflage von 19.500 Exemplaren. Probeexemplar unter www.insuliner.de oder beim
INSULINER-Verlag, 56472 Dreisbach