Pressemitteilung

Uwe Becker
Stadtkämmerer
Dezernent für Finanzen, Beteiligungen
und Kirchen
Pressemitteilung
Frankfurt am Main, 14. März 2016
Einblicke in das interreligiöse Frankfurt
Kirchendezernent Uwe Becker lädt interessierte Bürgerinnen und Bürger
zum Religionsrundgang am 7. April ein
Im Jahr 2014 waren 18,7 Prozent der Frankfurterinnen und Frankfurter evangelisch,
22,4 Prozent römisch-katholisch. Die übrigen gehören einer der 160 Gemeinden aller
Weltreligionen an, die in Frankfurt am Main anzutreffen sind oder sie sind
konfessionslos. „Frankfurt ist eine internationale und interreligiöse Stadt. Doch viele
Bürgerinnen und Bürger wissen nur wenig über diese Religionen. Es ist mir ein
Anliegen, den Dialog zwischen den Kulturen und Religionen zu fördern. Daher freut
es
mich
besonders,
ihnen
Einblicke
in
drei
bedeutende
Gotteshäuser
unterschiedlicher Religionen geben zu können“, sagt Kirchendezernent Uwe Becker.
In den vergangenen beiden Jahren hat Becker interessierten Bürgerinnen und
Bürgern die Möglichkeit geboten, bei Rundgängen mehr über die Frankfurter
Dotationskirchen zu erfahren. Das Angebot war ein voller Erfolg. Kirchendezernent
Becker erweitert dieses nun und lädt zum ersten interreligiösen Rundgang am
Donnerstag, den 7. April, ein.
Ansprechpartnerin: Laura Wagner, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Dezernat III − Finanzen,
Beteiligungen und Kirchen, Telefon (069) 212-37982, E-Mail an [email protected]
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Interessierte Bürgerinnen und Bürger haben die Möglichkeit, gemeinsam mit
Kirchendezernent Uwe Becker den St. Bartholomäus-Dom, die Westend-Synagoge
und die Merkez-Moschee im Bahnhofsviertel zu besichtigen.
Die erste Station des Rundgangs ist der Dom St. Bartholomäus, Frankfurts größte
und bekannteste Kirche. Sie wird, in Erinnerung an ihre Zeit als Wahl- und
Krönungsstätte der deutschen Kaiser und Könige, auch gerne „Kaiserdom“ genannt.
Zwischen 1562 und 1792 wurden zehn Kaiser im Frankfurter Dom gekrönt. Die
Kirche mit ihren 95 Metern Turmhöhe ist eines der ältesten Baudenkmäler der Stadt.
Die Baugeschichte des Doms begann im 7. Jahrhundert und fand ihr Ende Anfang
des 16. Jahrhunderts. Doch erst nach dem Dombrand von 1867 fand die Architektur
der Kirche ihr heutiges Aussehen. 1356 wurde der Dom zur Wahlkirche und Frankfurt
von 1562 an auch Krönungsort der Könige und Kaiser des Heiligen Römischen
Reiches Deutscher Nation.
Mit dem Dom und sieben weiteren Kirchen in der Innenstadt verbindet die Stadt
Frankfurt am Main ein in Deutschland einmaliger Dotationsvertrag, der als Folge der
Säkularisierung 1830 zwischen der Freien Stadt Frankfurt und den christlichen
Gemeinden Frankfurts geschlossen wurde. Darin verpflichtet sich die Stadt bis zum
heutigen Tag, die acht Innenstadtkirchen samt zugehörigen Einrichtungen wie Orgeln
und Geläute zu unterhalten.
„Die Kirchen sind ein bedeutender Teil der Tradition unserer Stadt, der Kaiserdom St.
Bartholomäus zählt zu den bedeutendsten Wahrzeichen Frankfurts. Zudem hat er
eine interessante und bewegte Geschichte. Heute wird der Dom im hektischen Alltag
der Großstadt von vielen Menschen als Ort der Stille und Besinnung geschätzt. Ich
freue mich darauf, ihn gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern zu besichtigen“, sagt
Kirchendezernent Uwe Becker.
Anschließend geht es in die Münchener Straße im Frankfurter Bahnhofsviertel. Dort
ansässig ist die Merkez-Moschee. Mit 1.500 Gläubigen, die sie regelmäßig zum
Freitagsgebet aufsuchen, ist sie das größte islamische Gotteshaus in Frankfurt. In
Frankfurt leben insgesamt rund 65.000 Menschen islamischen Glaubens. Für sie ist
die Moschee mit Teehaus und Läden ein wichtiger Treffpunkt.
Ansprechpartnerin: Laura Wagner, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Dezernat III − Finanzen,
Beteiligungen und Kirchen, Telefon (069) 212-37982, E-Mail an [email protected]
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Abschluss des Religionsrundgangs bildet der Besuch der Westend-Synagoge, die
größte Synagoge in Frankfurt am Main und das geistliche Zentrum des jüdischen
Gemeindelebens der Mainmetropole. Sie wurde von 1908 bis 1910 als erste
Synagoge außerhalb der historischen Stadtmauern Frankfurts erbaut. Als einzige
von ehemals vier großen Synagogen der Stadt überstand sie schwer beschädigt die
Novemberpogrome 1938 und die Bombenangriffe des Zweiten Weltkrieges. 1950
wurde sie provisorisch renoviert, 1989 bis 1994 originalgetreu restauriert. Als dabei
unter dem Putz und den Verschalungen des Wiederaufbaus unverhofft originale
Bausubstanz zum Vorschein kam, entschloss man sich zu einer historisch
genaueren Rekonstruktion des Baus. Im August 1994 wurde die Renovierung
abgeschlossen. Die Baukosten von 8,5 Millionen Mark trugen der Bund, das Land
Hessen, die Stadt Frankfurt und die jüdische Gemeinde.
„Das friedliche Zusammenleben der Menschen unterschiedlicher Religionen macht
das besondere unserer Stadt aus. Wie wertvoll dies für unsere Gesellschaft ist, wird
vor dem Hintergrund unserer Geschichte deutlich“, so Becker. „Unsere Gesellschaft
fußt auf dem christlich-jüdisch geprägten Wertefundament. Frankfurt ist heute stolz
darauf, wieder Heimat einer großen und aktiven jüdischen Gemeinde zu sein. Unsere
Stadt verdankt ihre heutige Bedeutung in vielerlei Hinsicht gerade auch den großen
jüdischen Familien, die hier gelebt, gewirkt und gestaltet haben. Ebenso gehören
heute
Frankfurterinnen
und
Frankfurter
muslimischen
Glaubens
zur
Lebenswirklichkeit unserer Stadt. Frankfurt verbindet diese Menschen und der
Rundgang macht dies auch an besonderen Orten der jeweiligen Religionen deutlich.“
Informationen zur Anmeldung:
Die kostenlose Führung findet am Donnerstag, 7. April 2016, in der Zeit von 15 bis
18.15 Uhr statt. Treffpunkt ist um 14.50 Uhr am Eingang des Doms St.
Bartholomäus, Domplatz 1.
Interessierte können sich per E-Mail bis Mittwoch, 23. März, um 16 Uhr an
[email protected] sowie montags bis freitags in der Zeit von 10 bis 16
Uhr telefonisch unter 069 / 212-36424 unter Angabe des vollständigen Namens und
einer Telefonnummer anmelden. Um eine frühzeitige Anmeldung wird gebeten, da
die Teilnehmerplätze begrenzt sind. Die Vergabe erfolgt nach Eingang der
Anmeldung. Die Anmeldung ist verbindlich. Eine Begleitung durch nicht angemeldete
Personen ist nicht möglich.
Ansprechpartnerin: Laura Wagner, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Dezernat III − Finanzen,
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Die Tour ist barrierefrei, Gäste mit Gehbehinderungen bzw. Rollstuhlfahrer werden
gebeten dies bei Anmeldung mitzuteilen.
Wichtige Hinweise:
Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer müssen sich am Tag des Rundgangs
ausweisen und ihren Personalausweis vorlegen. In der Synagoge herrschen strikte
Sicherheitsvorkehrungen,
vor
dem
Einlass
wird
eine
Sicherheitskontrolle
durchgeführt. Die männlichen Besucher erhalten vor Betreten der großen Halle die
Kippa, das traditionelle Käppchen, ausgehändigt. Das Tragen einer Kopfbedeckung
ist für Männer Pflicht.
Vor dem Betreten der Moschee müssen die Schuhe ausgezogen werden.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden per Bus vom Dom zur Moschee und
zur Synagoge gebracht. Die Tour endet an der Westend-Synagoge, von dort erfolgt
kein Bus-Shuttle in die Innenstadt.
Ansprechpartnerin: Laura Wagner, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Dezernat III − Finanzen,
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