Jahresprogramm 2016 - Ethnologischer Verein Zürich

Ethnologischer Verein Zürich
www.ethnologischer-verein-zuerich.ch
Jahresprogramm Ethnologisches Café 2016
Mittwoch, 9. März 2016, 19:30 Uhr
Lebensende im Gefängnis
Aktuelle Herausforderungen im Schweizer Strafvollzug
Auch im Gefängnis sterben Leute. Jedoch geschieht das unter den speziellen Bedingungen des Strafvollzugs. Ueli Hostettler beschreibt Situationen, in denen Insassen ihrem Lebensende nahe kommen und
schliesslich während ihrer Haft sterben. Er zeigt auf, welche Herausforderungen dadurch auf Institutionen
wie auch weitere beteiligte Personen zukommen, wie diese mit der Situation umgehen und welche
rechtlichen Rahmenbedingungen bestehen. Dabei geht er von den Perspektiven der Gefangenen und
Mitarbeitenden im geschlossenen Vollzug aus.
Mittwoch, 27. April 2016, 19:30 Uhr
Jenseits der Grenzen
Fotografische Erkundungen bei den Flüchtlingen des Süd-Kaukasus
!
Kriegerische Auseinandersetzungen kreieren Flüchtlinge. Nach dem Zusammenbruch der
Sowjetunion und den Konflikten, die sich in der Folge ereigneten, flüchteten Tausende von
Menschen innerhalb des Süd-Kausasus.! Von September 2014 bis Februar 2015 reiste Jan
Zychlinski durch Armenien, Georgien und Aserbaidschan sowie in die international nicht
anerkannte Republik Berg Karabach und dokumentierte Schicksale der dortigen
Flüchtlinge. Entstanden ist eine fotografische Dokumentation, in die Zychlinski im
Ethnologischen Café einen Einblick gibt. Michèle Dick kommentiert aus ethnologischer Perspektive.
Freitag, 17. Juni 2016, 19:30 Uhr
Sommer-Special: Geschichten der Sehnsucht
Eine filmische Reise nach Brasilien
!
Dieser Sommerabend steht im Zeichen Brasiliens und der Sehnsucht, welche eng mit dem
Land verbunden ist. Erst zeigen wir den Film „Saudade – Brazilian Tales of Longing“. Sonja
Schenkel, die Filmemacherin, nimmt uns mit auf eine Reise von Europa nach Brasilien. Wir
folgen Seeleuten, die auf einem Containerschiff nach Brasilien unterwegs sind. Wir
begegnen Nonnen in einem Kloster in Rio de Janeiro, die abgeschnitten von der
Aussenwelt ihr eigenes Gefühl der Sehnsucht entwickeln. Und wir lauschen traditionellen
Dichtern aus dem Nordosten Brasiliens. Im Anschluss folgt eine Lesung ebendieser Gedichte, der
sogenannten „Cordel“. Der Ethnologische Verein offeriert einen Apéro.
Mittwoch, 12. Oktober 2016, 19:30 Uhr
„Koka ist nicht Kokain“
Spannungen um Boliviens Kokabauern
!
Während westliche Nationen darin das Rohprodukt zur Drogenherstellung sehen, ist für die
Bevölkerung der Anden Koka ein integraler Bestandteil ihres Alltags, ihrer Religion, und ihrer
Identität. In Bolivien wird Koka seit Jahrhunderten angebaut. Diese Kokablätter sind legal
und werden zum Kauen, als Medizin und für diverse Rituale eingesetzt.! Wie erleben die
Kokabauern selbst die Spannungen zwischen Tradition und Drogenmarkt, die auf sie
projiziert werden? Und was ermöglicht ihnen die „legale Koka“? Alessandra Pellegrini gibt
einen Einblick in den Kokaanbau der Yungas Boliviens und zeigt, wie sich Kokabauern neu in der
bolivianischen Gesellschaft positionieren.
Mittwoch, 23. November 2016, 19:30 Uhr
Wie alt ist zu alt?
Eine Reise an die Grenzen der Fertilität
Fertilität und Alter ist ein brisantes Thema in Politik und Ethik der Reproduktion. Was ist alt
hinsichtlich Fertilität aus ethnologischer und ethischer Sicht? Und welche Rolle spielen
Reproduktionstechnologien in der Produktion von Wissen über Gender und reproduktives
Altern? In der Diskussion wird Nolwenn Bühler über die Vielfalt von reproduktivem Altern
und über die Grenzverschiebungen von Natur und Kultur erzählen. Tanja Krones berichtet
über die bioethischen Diskurse um Fragen von Fertilität und Alter(n) im Bereich der
Reproduktionsmedizin. Moderiert wird die Podiumsdiskussion von Willemijn de Jong.
Veranstaltungsort: Lebewohlfabrik, Fröhlichstrasse 23, 8008 Zürich
Veranstaltungsort Sommer-Special: Völkerkundemuseum der Universität Zürich, Pelikanstrasse 40, 8001 Zürich
Eintritt: Fr. 15.-- / für Mitglieder gratis