Studie: Anlegerbarometer - erstes Quartal 2016

Anleger in Schockstarre: Jeder zweite kapituliert vor den
Niedrigzinsen
● Geldanlage in Aktien muss emotionale Hürden überwinden
● Entscheidung über passende Geldanlage belastet die Menschen
Frankfurt, 8. März 2016 – Die niedrigen Zinsen und ihre Auswirkungen auf das
Erreichen der eigenen Sparziele bewegen immer mehr deutsche Sparer. Die
Zahl derer, die das Niedrigzinsumfeld dazu bringt, ihre Geldanlage zu
überdenken, ist innerhalb von neun Monaten kontinuierlich von 30 auf aktuell
35 Prozent gestiegen. Speziell bei der Altersvorsorge sehen die Anleger
verstärkt Handlungsbedarf: Jeder Zweite (51 Prozent) möchte seine
bestehenden Anlagen auf den Prüfstand stellen und eventuell modifizieren.
Beinahe ebenso viele Menschen (45 Prozent) kapitulieren jedoch vor dem
andauernden Niedrigzinsniveau und sind der Meinung, dass sie unabhängig
von der Art der Geldanlage keine vernünftige Verzinsung bekommen. Beinahe
jeder Dritte (31 Prozent) sieht keinen Sinn mehr im Sparen und gibt sein Geld
lieber aus. Intensiver mit der Suche nach ernsthaften Alternativen
auseinandergesetzt hat sich bislang aber nur eine Minderheit (47 Prozent).
Dies sind Ergebnisse aus dem aktuellen Anlegerbarometer von Union
Investment, einer repräsentativen Befragung deutscher Finanzentscheider in
privaten Haushalten. „Resignation ist in der aktuellen Lage aber keine Lösung.
Es gilt jetzt, den Schalter umzulegen und sich aktiv um ertragreichere
Alternativen zu kümmern“, betont Giovanni Gay, Geschäftsführer bei Union
Investment.
Geldanlage in Aktien muss emotionale Hürden überwinden
Grundsätzlich ist eine Bereitschaft für chancenorientierte, kapitalmarktbasierte
Anlagen festzustellen. Ein Drittel (31 Prozent) kann sich eine Geldanlage in Aktien
„auf jeden Fall“ vorstellen, ebenso viele beantworten die Frage mit „eventuell“. 38
Prozent lehnen Aktien komplett ab. Fast drei Viertel der Befragten geben an, dass
Bei Rückfragen:
Pressestelle, Brigitte Ott  Tel.: (0 69) 25 67 – 26 16  Mail: [email protected]
Union Asset Management Holding AG, Weißfrauenstraße 7, 60311 Frankfurt am Main
aktienbasierte Anlagen für sie in Frage kämen, wenn sie wüssten, dass diese über
einen Zeitraum von 20 Jahren keinen Verlust machen. „Leider haben viele Anleger
ein falsches Bild von den Entwicklungen an den Kapitalmärkten. Denn diese
Bedingung haben die Märkte in der Vergangenheit immer erfüllt – selbst in
schwierigen Marktphasen. Jede Investition in den internationalen Aktienindex MSCIWorld zu einem beliebigen Zeitraum zwischen 1970 und 2015 hat ab einer
Haltedauer von 14 Jahren eine positive Rendite erzielt“, so Gay.
Als weitere Hürde in Richtung einer breiteren Vermögensstruktur sehen zwei Drittel
der Anleger (68 Prozent) ihr mangelndes Wissen über Aktien. Ein besseres
Verständnis über grundlegende wirtschaftliche Zusammenhänge wäre für drei Viertel
(74 Prozent) der Anleger hilfreich.
Entscheidung über passende Geldanlage belastet die Menschen
Es zeigt sich, dass der Weg zu einer passenden Anlagelösung nur schwer zu
bewältigen ist. Knapp die Hälfte der Umfrageteilnehmer (47 Prozent) empfindet es
als belastend, in der Masse der unterschiedlichen Anlagelösungen die richtige
herauszufinden. Für die Hilfe eines Bankberaters bei der Auswahl einer passenden
Anlage ist daher jeder zweite Anleger dankbar (51 Prozent). „Diese Zahlen
bestätigen, dass die Menschen nach wie vor persönlich beraten werden wollen,
besonders wenn es um das eigene Vermögen geht. Hier liegt eine der Kernaufgaben
für die Finanzdienstleistungsbranche. Wir müssen die Menschen bei ihren Ängsten
und Erwartungen abholen und ihnen bedarfsgerechte Anlagelösungen zur Verfügung
stellen“, sagt Gay. Den größten Einfluss auf die Anlageentscheidung hat neben dem
Berater immer noch die Familie. Fast zwei Drittel (63 Prozent) richten sich nach
deren Empfehlungen. Aber auch die Medien spielen eine Rolle: 59 Prozent der
Befragten geben an, dass sie einen großen bis mittleren Einfluss auf die
Entscheidung der Anlageform haben. Erfahrungsberichte und Bewertungen in
sozialen Netzwerken spielen mit 47 Prozent hingegen eine geringere Rolle.
Seit Anfang 2001 ermittelt das Marktforschungsinstitut Forsa im Auftrag von Union
Investment quartalsweise das Anlegerverhalten. Befragt werden 500
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Finanzentscheider in privaten Haushalten im Alter von 20 bis 59 Jahren, die
mindestens eine Geldanlage besitzen. Für das erste Quartal erhob Forsa die Daten
von 28. Januar bis 5. Februar 2016. Bei Umfragewerten, die sich nicht zu 100
Prozent addieren, gibt die Differenz den Anteil der unschlüssigen Befragten an.
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