Ausgabe 10 11. März 2016 Deutsche MittelstandsNachrichten powered by Mittelstand Deutsche Stahlindustrie drosselt Produktion Die bisherigen Maßnahmen der EU wie etwa Strafzölle zeigen wenig Wirkung, die deutsche Industrie drosselt ihre Produktion I europaweit in der Stahlbranche m Februar hat die deutsche gestrichen. Und gleichzeitig waren Stahlindustrie das vierte Mal in im vergangenen Jahr die globalen Folge ihre Produktion gedrosselt. Stahlexporte auf ein Rekordlevel Gegenüber dem Januar fuhren die von 355 Millionen Tonnen Stahl Unternehmen die Produktion um gestiegen. „2016 ist ein Schicksals4,3 Prozent zurück. Auf diese Weise wurden 3,36 Millionen Tonnen jahr für die Stahlindustrie: PoliStahl weniger erzeugt. Vor allem tische Weichenstellungen in der die schwierigen WettbewerbsbeHandels- und Klimapolitik sind für die Zukunft des Stahls in Deutschdingungen machen die Produzenten dafür verantwortlich. Im Verland und Europa entscheidend“, Umsatzerlöse der Stahlindustrie in Deutschland in Milliarden Euro. so Kerkhoff zuletzt auf der 20. gleich zum Vorjahresmonat ging Grafik: Wirtschaftsvereinigung Stahl Handelsblatt-Tagung „Stahlmarkt“. die Produktion um 3,1 Prozent Während China seine Stahlexporte zurück. Verbandschef Hans Jürgen Kerkhoff rechnet deshalb für dieses Jahr mäßig Verfahren in dieser Angelegenheit in den vergangenen drei Jahren verdoppelt mit einem weiteren Produktionseinbruch – verbessert hat sich die Situation dennoch hat, haben die restlichen Stahlländer ihre um drei Prozent auf 41,5 Millionen Tonnen. nicht. Zuvor hatte dieses Mal sogar eine um 20 Millionen Tonnen verringert. AnDie deutsche und die europäische Initiative aus Deutschland, Frankreich, fang März hatte die US-Regierung auf die Stahlindustrie befinden sich in einer au- Großbritannien und vier anderen Ländern chinesischen Einfuhren von kaltgewalztem ßerordentlichen Krise. Mitte Februar hat- einen Brandbrief an die EU geschrieben. Stahl aus China Zölle im Umfang von 266 ten tausende Stahlarbeiter in Brüssel gegen Darin warnten die Wirtschaftsminister der Prozent erhoben. Etwas Hoffnung macht die geplandie Billigimporte aus China demonstriert sieben EU-Länder vor weiterer Untätigkeit und neue Maßnahmen der EU gefordert. der EU. „Wir dürfen nicht warten, bis der te Massenentlassung, die die chinesische Kurz zuvor hatte die EU-Kommission drei Schaden durch unfaire Praktiken für un- Regierung kürzlich ankündigte. Insgeneue Anti-Dumping-Untersuchungen ge- sere Branche irreversibel wird“, hieß es in samt sollen in der Kohle- und Stahlindusgen Stahlimporte aus China eingeleitet. dem Brief. trie 1,8 Millionen Arbeitsplätze wegfallen Seit 2008 wurden etwa 85.000 Stellen –500.000 entfallen dabei auf die StahlAllerdings laufen seit vielen Jahren regel- Analyse Deutschen Gründern fehlt das Kapital Fast jeder zweite Deutsche hat schon einmal für sich in Betracht gezogen, ein Unternehmen zu gründen. Doch die Zahl derer, die diese Erwägung tatsächlich in die Tat umgesetzt haben, ist deutlich geringer. Nur etwa 22 Prozent der potentiellen Gründer haben sich wirklich selbstständig gemacht, wie eine Umfrage des Wirtschaftsverbandes „Die jungen Unternehmer“ zeigt. Bei den jungen Leuten zwischen 18 und 34 Jahren zeigt sich ein ähnliches Bild. Hier gaben immerhin auch 43,7 Prozent an, unternehmerisch tätig sein zu wollen. Umgesetzt haben allerdings lediglich zehn Prozent diesen Gedanken. „In unserem Land liegt viel Gründerpotential brach“, sagt Hubertus Porschen, Bundesvorsitzender von „Die jungen Unternehmer“. „Damit mehr Menschen den Mut finden, ins unternehmerische Risiko zu gehen, brauchen wir endlich eine bessere Politik für Gründer.“ Als Hauptgrund wird von den potentiellen Unternehmern die Schwierigkeit der Kaitalbeschaffung angeben. Mehr als die Hälfte der Befragten gab dies an. „Unsere Kreditinstitute sind nicht auf die Finanzierung von Start-ups eingestellt“, so Porschen. Kreditvergabe funktioniere noch immer wie im Zeitalter der Industrialisierung – nach materiellen Firmenwerten. Das zeigt auch ein Vergleich mit den USA. Die Venture Capital-Lücke zwischen den USA und Deutsch- land lag 2014 bei 7,1 Milliarden Euro. Österreichs Start-ups kämpfen mit einer ähnlichen Problematik. Nur elf Startups gelang es im vergangenen Jahr, Investitionen von mindestens einer Million Euro einzusammeln, wie der Start-up-Report 2015 zeigte. 20 Jungunternehmen konnten zwischen 250.000 und 999.999 Euro an Finanzierung erreichen. Die Tatsache, dass Kapital der größte Hindernisgrund für eine Unternehmensgründung ist, kommt nicht von ungefähr. Denn von den jungen Unternehmern geben immerhin auch 29 Prozent an, die Schwierigkeiten bei der Kapitalbeschaffung als besonders belastend zu erleben. 1 Deutsche MittelstandsNachrichten powered by Ausgabe |10/16 Die EU ist hinter China der zweitgrößte Stahlproduzent weltweit. Grafik: Wirtschaftsvereinigung Stahl branche. Genaue Zeitpläne gibt es allerdings nicht. Und auch ist fraglich, wie die betroffenen Arbeiter einen Ersatz für ihre Arbeit finden sollen. Die Maßnahmen, die Teil der wirtschaftlichen Umbaumaßnahme der Regierung sind, könnten den Ab- schwung des Landes zumindest kurzfristig noch beschleunigen. Das wiederum hätte erhebliche Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. Mehr als die Hälfte der chinesischen Stahlproduzenten haben der China Iron and Steel Association zufolge im vergangenen Jahr rote Zahlen geschrieben. Damit untermauerte der Chef von ArcelorMittal, Lakshmi Mittal, seine These, dass China seine Kapazitäten reduzieren werde. „Ich denke, sie haben erkannt, dass dieses Preisniveau und dieses hohe Level an Überproduktion bei diesen Verlusten nicht nachhaltig ist“, sagte Mittal der FT. ArcelorMittal verbucht 2015 fast acht Milliarden Euro Verlust. Die Schulden des Konzerns belaufen sich derzeit auf 15,7 Milliarden Euro. Ebenfalls im Minus sah sich 11.März 2016 ThyssenKrupp. Der Umsatz des Unternehmens sank im vierten Quartal gegenüber dem Vorjahresquartal um 5 Prozent. 23 Millionen Euro Minus erwirtschaftete ThyssenKrupp von Oktober bis Ende Dezember des vergangenen Jahres. Seit 2012 sind die Umsatzzahlen in der deutschen Stahlbranche rückläufig. Und trotz der weltweiten Überproduktion und der überbordenden Konkurrenz spricht sich die Wirtschaftsvereinigung Stahl für TTIP aus: „Von einem starken TTIP sind wichtige Wachstumsimpulse für stahlverarbeitende Branchen wie die Automobilindustrie und den Maschinenbau zu erwarten, die auch der Stahlindustrie zu Gute kommen.“ Derzeit entfallen fast 80 Prozent der deutschen Stahlausfuhren auf die EU. Mittelstand TTIP droht Umwelt-Regelungen zu verwässern Ein Schiedsgerichtshof könnte zur Vermeidung problematischer Entscheidungen führen, sagt Christian Calliess vom Umweltrat Deutsche Mittelstands Nachrichten: Herr Callies, der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) beschäftigt sich in einem aktuellen Gutachten mit den Auswirkungen TTIPs für den deutschen und den europäischen Umweltschutzstandard. Ist TTIP umweltfreundlich? Christian Calliess: TTIP befindet sich noch in der Verhandlungsphase. Eine abschließende Beurteilung der Auswirkungen von TTIP auf die deutschen und europäischen Umweltschutzstandards ist deshalb nicht möglich. Zudem formuliert TTIP weitgehend nur das Verfahren für die weitere Zusammenarbeit. Welche konkreten Entscheidungen daraus folgen werden, ist erst in der Zukunft abzusehen. Umso wichtiger ist daher die genaue Analyse der Verfahren: Mit TTIP soll eine „tiefe Integration“ angestrebt werden, indem über den Abbau von Zöllen hinaus auch Gesetze und untergesetzliches Regelwerk sowie nicht-staatliche Normierungen und technische Normen einander angeglichen werden. Das soll durch die sogenannte „regulatorische Kooperation“ geschehen. In einem Regulierungsrat sollen Informationen ausgetauscht und darüber verhandelt werden, wie Handelshemmnisse in Form gegriffen sind, zeigen Erfahren aus der Vergangenheit, zum Beispiel die Interventionen der US-Regierung gegen die europäische Chemikalienregulierung. EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström hat es sich zur Aufgabe gemacht, den EU-Bürgern zu sagen, dass TTIP in jedem Falle nur positive Auswirkungen auf ihr Leben und ihre Arbeitswelt haben werde. Foto: EU-Kommission von Regulierungen abgebaut werden können. Könnte das zum Nachteil der deutschen Umweltstandards werden? Ob dies negative Auswirkungen auf deutsche und europäische Umweltschutzstandards haben wird, hängt davon ab, wie stark die Stimme der Schutzinteressen in der regulatorischen Zusammenarbeit sein wird. Es besteht ein gewisses Risiko, dass neu geplante, ambitionierte Regelungen durch die Regulierungszusammenarbeit verzögert oder verwässert werden. Dass diese Befürchtungen nicht aus der Luft Während Deutschland auf das Vorsorgeprinzip setzt, wird in den USA zunächst erst einmal eine Zulassung erteilt, auch wenn Zweifel bestehen. Erst, wenn eine Studie nachweisen kann, dass ein Produkt etc. wirklich schädlich ist, wird die Zulassung entzogen. Für wie wahrscheinlich halten Sie es, dass sich die USA in Sachen Umweltschutzrichtlinien auf die Verfahrensweise in Europa einlässt? Es ist nicht davon auszugehen, dass TTIP dazu führt, dass in den USA das Vorsorgeprinzip eingeführt wird. Generell gibt es im amerikanischen Recht weniger übergeordnete Rechtsprinzipien als im europäischen. Daher könnte ein vertraglich festzuschreibendes Vorsorgeprinzip in den USA auch anders aufgefasst werden als in Europa – als geschriebenes und strikt anzuwendendes Recht, während es in Europa eher eine Zielsetzung darstellt, die mit anderen Aspekten abzuwägen ist. 2 Deutsche MittelstandsNachrichten powered by Ausgabe |10/16 Gegenwärtig sehen die Verhandlungspapiere vor, dass sowohl der europäische Ansatz als auch der amerikanische „sciencebased approach“ nebeneinander genannt werden. Ob dies dazu führt, dass Regelungen, die aus Vorsorgegründen erlassen werden, von den USA akzeptiert werden, bleibt abzuwarten. In der Praxis gibt es bereits einige Beispiele für Handelsstreitigkeiten vor der WTO zwischen den USA und der EU aus diesem Grund, wie etwa die Verabreichung wachstumsfördernder Hormone bei Tieren und gentechnisch veränderte Organismen (GVO). Wo gibt es die größten Unterschiede zwischen den USA und der EU in Sachen Umwelt und Gesundheit? Es gibt eine Vielzahl von Bereichen, in denen das Schutzniveau in den USA und in Europa unterschiedlich ist. Dazu zählen zum Beispiel Chemikalien, Kosmetika, Pflanzenschutzmittel und Biozide, die in der EU keine PBT- und CMR-Stoffe enthalten dürfen, aber auch gentechnisch veränderte Organismen und generell Lebensmittel. Keystone XL und Vattenfall zeigen, dass Umweltschutz für den Staat mit dem geplanten Investitionsschutz teuer werden kann. Wenn durch TTIP mehr Klagen gegen den Staat drohen, ist dann nicht davon auszugehen, dass die Umweltregularien zukünftig auch vom Staat lascher ausgelegt werden? Die Gefahr, dass TTIP dazu führt, dass Gesetze „lascher“ ausgelegt werden könnten, sieht der SRU eher nicht als gegeben an. Was in der Praxis allerdings bereits vorgekommen ist, ist, dass Staaten durch die Angst vor Schadensersatzklagen davon abgehalten werden, gemeinwohlorientierte Regelungen zu treffen. Ein Beispiel dafür war, dass die neuseeländische Regierung das In-Kraft-Treten einer sogenannten „plain packaging“-Regulierung zurückgestellt hat, um abzuwarten, wie das anhängige Schiedsgerichtsverfahren zwischen Philip Morris und Australien über eine vergleichbare Regelung ausfallen würde. Ganz allgemein wertet der SRU in diesem Zusammenhang den Vorschlag der EU Kommission, die bisherigen Ad-Hoc- Schiedsgerichte durch einen institutionalisierten Schiedsgerichtshof abzulösen, als einen wichtigen Schritt. Dieser könnte nicht nur im Welthandel Vorbildfunktion haben, sondern auch zur Vermeidung problematischer Entscheidungen führen. Der Streit um Hormonfleisch aus den USA ist noch nicht in Gänze geklärt. Müssen wir durch TTIP bald mit Hormonfleisch in der EU rechnen? In dem speziellen Fall des Einsatzes wachstumsfördernder Hormone in der Tiermast hat sich die EU bislang nicht der Rechtsauffassung der USA angeschlossen, obwohl bereits mehrere Urteile der WTO sie dazu verurteilt haben, den Import von Hormonfleisch zuzulassen. Inzwischen wurde ein wirtschaftlicher Ausgleich für das Importverbot geschaffen, indem die Importquote für US-amerikanisches Rindfleisch in die EU erhöht wurde. Da der Risikobewertungsmaßstab in TTIP in dem einschlägigen SPS-Kapitel dem des WTORechts entspricht, ändert sich nichts an dieser Rechtslage. Es ist daher nicht davon auszugehen, dass die EU in der Frage des Hormonfleisches nachgibt. Wo ist Ihrer Meinung nach der Umweltschutz in den USA höher als in der EU? 11.März 2016 densten Formen geschehen. Diese reichen von vollständigen Gutachten, zum Beispiel zum sogenannten Fracking zur Schiefergasgewinnung, über die Einbeziehung in Politikprozesse, zum Beispiel in die Entwicklung des Integrierten Umweltprogramms durch das BMUB bis hin zur Diskussion von Einzelfragen, zum Beispiel in Anhörungen des Bundestages oder auf Tagungen. Abgesehen von Anfragen greift die Bundesregierung auch Vorschläge des SRU in der Politikumsetzung auf. Aktuell etwa bei der Entwicklung einer Stickstoffstrategie, die der SRU in seinem Stickstoffgutachten empfohlen hatte. Für die europäische Ebene hat der SRU hingegen keinen Auftrag, jedoch haben seine Arbeiten natürlich auch europäische Bezüge. Diese fließen möglicherweise dann vermittelt über die Bundesregierung in die deutschen Positionen im Rat der EU ein. Jedoch ist der SRU kein europäischer Akteur. Wenn überhaupt, dann wurde der SRU auf Initiative deutscher Abgeordneter vom Europäischen Parlament als Sachverständiger gehört, wie etwa zuletzt zu den im Umweltgutachten 2012 vorgeschlagenen Elektro-LKWs. Hat die EU für die Verhandlungen ernstzunehmende Berater in Sachen Umwelt und Gesundheit? In den USA gelten höhere Standards bei einigen Luftqualitäts- und Abgasstandards, wie der VW-Skandal gezeigt hat. So herrschen in den USA klarere Regeln bezüglich der Beschränkungen von Stickoxid-Emissionen aus Dieselmotoren als in der EU. Strenger geregelt ist auch die Energieeffizienz von Elektromotoren. Sonnenschutzcremes gelten in den USA als rezeptfreie Arzneimittel und werden durch die Arzneimittelbehörde FDA streng auf Gesundheitsrisiken geprüft. In der EU gelten Sonnenschutzmittel hingegen als Kosmetika und müssen den Vorgaben für Kosmetika genügen. Die Europäische Kommission hat für die TTIP-Verhandlungen eine „Advisory Group“ berufen. Darin sind verschiedene Interessen ausgewogen repräsentiert. Zu den Beratern zählen neben Wirtschaftsvertretern auch Vertreter von Umweltund Verbraucherschutzorganisationen sowie Gewerkschaften. Daneben wird die DG Trade bei den TTIP-Verhandlungen von anderen Generaldirektionen, also auch der DG Umwelt unterstützt. Wurden Sie jemals von der Bundesregierung bzw. der EU-Kommission zu Beratungszwecken angefragt? Glyphosat ist zurzeit in der EU zugelassen. Gegenwärtig wird geprüft, ob die Genehmigung für den Pflanzenschutzmittelwirkstoff über den 30. Juni 2016 hinaus verlängert werden soll. Das ist zunächst und vorrangig ein EU-interner Prozess, der unmittelbar wenig mit TTIP Der Auftrag des SRU lautet, die Bundesregierung zu beraten. Dies kann durchaus auch mal auf Anfrage in den verschie- Erhöhen die TTIP-Verhandlungen die Chance für Glyphosat, eine weitere Zulassung in der EU zu erhalten? 3 Deutsche MittelstandsNachrichten powered by Ausgabe |10/16 zu tun hat. Als die Verlängerung dieser Zulassung beantragt wurde, ging man zunächst davon aus, dass sie erteilt wird. Überraschend ist daher gegenwärtig eher, dass es unter Berufung auf das Vorsorgeprinzip gelungen ist, die erneute Zulassung zu einem politischen Thema zu machen. Inzwischen haben sich mehrere Mitgliedstaaten (Niederlande, Frankreich, Schweden) kritisch zu einer erneuten Zulassung geäußert. Aus dem Berichterstatterland Deutschland und von der Europäischen Kommission kommt hingegen der Wunsch der Verlängerung der Zulassung. In TTIP ist kein eigenes Kapitel über Pestizide vorgesehen. Es wird nur sehr allgemein über Pestizide diskutiert. Wo sehen Sie die größte Gefahr durch TTIP? TTIP könnte vor allem dazu führen, dass geplante Regelungen zum Schutz der Umwelt, von Verbrauchern verzögert oder mit einem niedrigeren Schutzniveau beschlossen werden. Frühere Erfahrungen wie beispielsweise die geplante EU-Regelung zu endokrinen Disruptoren zeigen, dass sich die US-Regierung aktiv zum Beispiel im WTO-Rahmen gegen geplante Regelungen zum Schutz der Umwelt wenden, wenn diese zulasten der US-amerikanischen Industrie wirken. Durch die regulatorische Kooperation und insbesondere den in diesem Rahmen vorgesehenen Regulierungsrat – der aber nicht den Gesetzgeber ersetzt, sondern nur beratend tätig wird – bietet sich eine zusätzliche Möglichkeit, solche Bedenken geltend zu machen. Durch die Investor-Staat-Schiedsgerichts- 11.März 2016 barkeit entstehen ähnliche Gefahren. Mögliche Klagen könnten die EU davon abhalten, Regelungen zu treffen, weil sie als Verschlechterung des Investitionsumfelds von Schiedsgerichten als Enttäuschung von legitimen Erwartungen („legitimate expectations“) gewertet werden könnten. Ist das bei Ceta auch absehbar? Ja, bei CETA bestehen vergleichbare Befürchtungen. Christian Calliess ist Mitglied im Sachverständigenrat für Umweltfragen und arbeitet am Lehrstuhl für Öffentliches Recht und Europarecht der Freien Universität Berlin. Innovation Ingenieure bauen dünnste Solarzelle der Welt Am MIT in Boston wurde die bisher dünnste und leichteste Solarzelle der Welt entwickelt W issenschaftler am einzelnen Bestandteile Bostoner MIT areiner Solarzelle nachbeiten derzeit an einem einander aufgetragen, neuen Ansatz für Solaralso Basis, Halbleiter und Deckschicht. Bei der neuzellen. „Stellen Sie sich Solarzellen vor, die so en Solarzelle haben die flexibel und leicht sind, Wissenschaftler aber die dass sie auf fast jedem Trägerplatte zur gleichen Material, jeder OberfläZeit entstehen lassen wie das Modul. So haben sie che befestigt werden in einer Vakuumkamkönnen, selbst an Ihrem Hut, einem Hemd oder mer die Schichten zwar ihrem Smartphone (…)“, nacheinander, aber ohne schwärmen die WissenUnterbrechung auf die Glasplatte aufgedampft. schaftler. Zwar können es Dabei entstand der dünnoch Jahre dauern, bis der Die Solarzelle passt sich perfekt der Form der Seifenblase an. Prototyp der leichtesten ne Solarfilm, der letztlich Foto: Joel Jean und Anna Ocherov, MIT und dünnsten Solarzelle von der Platte gelöst werder Welt als kommerzielden musste. Die Solarzelle ist so flexibel und les Produkt auf den Markt kommen kann, Gewicht erzeugt die neue Solarzelle theoaber die bisherige Arbeit ist äußerst viel- retisch sechs Watt Strom pro Gramm. Das leicht, dass die Forscher sie zu Demonsist 400 Mal besser als bei den herkömm- trationszwecken tatsächlich auf eine versprechend. Die neu entwickelte Solarzelle ist 50 lichen Solarzellen. Die Zelle „ist so leicht, Seifenblase legen konnten. „Wenn Sie zu Mal so dünn wie ein Haar. Sie ist kaum dass man gar nicht bemerkt, ob sie sich stark atmen, könnten Sie die Solarzelle schwerer als eine Seifenblase. Zum Ver- am eigenen T-Shirt befindet oder am Lap- wegblasen“, so Joel Jean, der ebenfalls an gleich: Herkömmliche, silikonbasierte top“, sagt MIT-Professor Vladimir Bulović. der Entwicklung mitgewirkt hat. Und im Solarzellen, die mit einem Glas überzoAusschlaggebend für die Entwick- Gegensatz zur Herstellung herkömmligen sind, erzeugen etwa 16 Watt pro Ki- lung einer solchen Solarzelle ist die Her- cher Solarzellen wurden hier keine Lölogramm. Doch im Verhältnis zu ihrem stellung. Normalerweise werden die sungsmittel eingesetzt. 4 Deutsche MittelstandsNachrichten powered by Ausgabe |10/16 11.März 2016 Innovation Erster Supermarkt ohne Mitarbeiter Hier können die Kunden rund um die Uhr einkaufen. Eine App auf dem Smartphone ist die einzige Voraussetzung K assen zur Selbstbedienung, wie man sie von Ikea oder auch einigen RealFilialen kennt, werden gern genutzt. Doch hin und wieder ernten sie auch Kritik, denn sie kosten Arbeitsplätze, so die Argumentation. In Schweden hat ein Unternehmen diese Idee dennoch aufgegriffen und ist sogar noch einen Schritt weiter gegangen. In dem Ort Viken hat ein Supermarkt aufgemacht, der ohne Personal funktioniert. Rund um die Uhr ist der Laden geöffnet und bietet so gut wie alles für den Grundbedarf. Produkte wie Drogerieartikel, Medizin oder Tabakwaren gibt es allerdings nicht, um das Interesse von Dieben nicht zu wecken. Alles, was der Einkäufer benötigt, ist die App Näraffär. Haben sie diese auf dem Handy installiert, können sie so die Türen zum Supermarkt öffnen und am Ende auch bezahlen. Kameras im Supermarkt und Sensoren in den Türen sorgen dafür, dass im Inneren alles mit rechten Dingen zugeht und niemand das Geschäft mit nicht-bezahlten Produkten verlässt. Die Rechnung für die eingekauften Produkte kommt am Ende des Monats. Die Idee zu dem Supermarkt kam dem Geschäftsführer Robert Ilijason, als er nachts mit einem schreienden Baby Einfach eine App installieren und shoppen gehen. auf der Suche nach einem offenen Supermarkt war, um Babynahrung zu kaufen, berichtet Sveriges Television. Ilijason hofft, dadurch dass kein Personal für den Verkauf benötigt wird, sich der Laden über den Umsatz allein trägt. Funktioniert das, wäre das für ländliche Regionen eine verlockende Möglichkeit, wieder mehr Super- Foto: Näraffär märkte zur Verfügung zu stellen. Um auch ältere Menschen zu erreichen, die nicht immer über ein Handy verfügen, wird darüber nachgedacht, auch mit Fingerprint-Detektoren zu arbeiten. Zum Einscannen der Produkte könnte dann statt des Smartphones ein Lesegerät für Kreditkarten genutzt werden. Finanzen FinTechs akkumulieren Rekordinvestitionen Im vergangenen Jahr sind die Investitionen in FinTechs weltweit um mehr als 50 Prozent gestiegen I m vergangenen Jahr flossen Investitionen in Höhe von 19,1 Milliarden Dollar in Start-ups aus dem Finanzdienstleistungsbereich (FinTechs). Das ist eine Steigerung um 56 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Branche boomt, ähnlich wie es die Biotechnologie im medizinischen Bereich derzeit tut. Über 1.100 Deals gingen 2015 über den Tisch, allein 63 davon beliefen sich auf Summen von mehr als 50 Millionen Dollar, wie die aktuelle Studie des Beraterunternehmens KPMG zeigt. Derzeit gibt es weltweit 19 FinTech„Unicorns“, Unternehmen mit einer Bewertung von mehr als einer Milliarde US-Dollar. Das Interesse der Investoren ist groß. Neben Venture Capital Firmen, die 73 Prozent der Investitionen ausmachten, interessieren sich auch zunehmend etablierte Unternehmen für die FinTechs. „Die digital immer versierteren Kunden schaffen permanent neue Nachfrage nach innovativen Lösungen rund um den Banken- und Versicherungsbereich“, sagt Sven Korschinowski von der KPMG. Hinzu kä- men noch die zunehmenden regulatorischen Kosten auf Seiten der etablierten Anbieter. „Investoren beobachten diese Entwicklung sehr aufmerksam und sind willig, hier viel Geld in die Hand zu nehmen.“ Besonderes Interesse galt Ideen rund um die Blockchain-Technologie, die die Grundlage für digitale Währungen wie Bitcoins bietet. Mehr als 470 Millionen Dollar wurde hier im vergangenen Jahr in Unternehmen investiert: 59 Prozent mehr als 2014. 5 Deutsche MittelstandsNachrichten powered by Ausgabe |10/16 Die Investitionen in FinTechs sind deutlich gestiegen. Das meiste Kapital stammt von Venture Capital Firmen. Grafik: KPMG Während 7,6 Milliarden Dollar in FinTechs aus den USA flossen, lag das Gesamtvolumen der Venture Capital Investi- tionen in Europa bei 1,1 Milliarden Dollar und in der Asien-Region bei 4,5 Milliarden Dollar. So viel wurde in den vergangenen 11.März 2016 vier Jahren nicht im asiatischen Raum in diese Branche investiert. In Deutschland gab es 21 Deals mit einem Umfang von 101 Millionen Dollar. Die meisten Gelder kamen hier aus Großbritannien. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob die FinTech-Branche diesen Investitionsandrang halten kann. Im 4. Quartal 2015 waren die Investitionen von 4,7 Milliarden auf 1,7 Milliarden Dollar gesunken. „Der Rückgang im letzten Quartal deutet darauf hin, dass das Funding zunehmend schwieriger wird“, sagte Tim Dümichen von KPMG. „Auch dürften Bewertungen etwas nach unten geschraubt werden, da sie sich inzwischen doch recht häufig von den zugrundeliegenden Fundamentaldaten entfernt haben.“ Wirtschaft Turbulenzen beim Öl-Preis gefährden US-Wirtschaft Der sinkende Ölpreis ist ein Indikator, dass die Hegemonialmacht der USA am Schwinden ist D ie Finanzmärkte werden derzeit von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Zu den Bedeutendsten zählen die Entwicklung der Erdölpreise, die Währungspolitik Chinas sowie die Geldpolitik der großen Zentralbanken. In den vergangenen zwei Wochen sorgte die Hoffnung auf Produktionskürzungen durch Mitglieder des Ölkartells OPEC sowie Russland für einen deutlichen Anstieg der Ölpreise und der Aktienkurse. Die Erholung an den Aktienmärkten hatte alle Merkmale einer RückkaufPanik, denn substantielle Resultate kamen bei den Beratungen nicht zustande. Saudi-Arabien, Russland, Katar und Venezuela kamen lediglich überein, die Produktion auf dem Stand von Januar 2016 (und somit nahe am internationalen Höchststand) einzufrieren, falls andere Förderländer nachzögen. Iran und Irak, zwei andere wichtige Produzentenländer, konnten sich dazu nicht durchringen. Ganz im Gegenteil, der Iran plant, seine Förderung wieder auf die Niveaus von 2011 und darüber hinaus hochzufahren. Der Irak hat angesichts des Bürgerkrieges und einer hochkorrupten Regierung ganz andere Sorgen und eine spezielle Agenda. Auch er will seine Produktion strategisch ausdehnen. Die Macht der Zentralregie- rung in Bagdad ist außerdem beschränkt. Insbesondere die Ölförderung im von den Kurden dominierten Norden des Landes kann sie nicht kontrollieren. Es stiftet kaum Vertrauen, dass die Zukunftsaussichten der Weltwirtschaft und der Finanzmärkte von Ländern abzuhängen scheinen, die aktuell (Russland) oder noch bis vor kurzem (Iran) als Bösewichte und Feindbilder herhielten oder die tatsächlich diesem Profil entsprechen (Saudi-Arabien, Katar). Dass die drei wichtigsten Länder der Öl-Übereinkunft möglicherweise kurz vor einem Waffengang in Syrien stehen – auf entgegengesetzter Seite wohlbemerkt – sei nur am Rande gesagt. Was das Ganze anzeigt, ist ein Kontrollverlust der amerikanischen Weltmacht durch die gescheiterte Mittelostpolitik verschiedener Administrationen. Die 2000er Jahre bis zur Intervention in Li- Die US-Vormachtstellung beim Ölpreis befindet sich auf Talfahrt. Foto: Flickr/Bert Kaufmann/CC BY 2.0 6 Deutsche MittelstandsNachrichten powered by Ausgabe |10/16 eintreten müssen. Russland wird seine Förderung von Öl in der Arktis einstellen müssen. Auch ältere Felder in Sibirien, die zur Neige gehen, werden stillgelegt werden müssen. Ansonsten werden die Kapazitätseinschränkungen Kanada, Großbritannien und möglicherweise Brasilien betreffen. Die aktuellen Schätzungen über die marginalen Förderkosten in der amerikanischen Fracking-Industrie differieren zwischen 50 und 70 US-Dollar pro Barrel (159 Liter). Der Ölminister Saudi-Arabiens hat vergangene Woche mit Blick auf diese Verwundbarkeit keinen Zweifel gelassen, dass es keine Produktionskürzung seitens seines Landes geben wird und dass die Produzenten mit höheren marginalen Kosten ausscheiden müssen. Der Erdölpreis wird angesichts des Überangebots wieder ins Rutschen kommen und wahrscheinlich neue Tiefstände erreichen. Neben dem Überangebot dürfte dies insbesondere auch an der verhaltenen Nachfrage liegen. Mit dem schwachen WirtMarginal Production Cost schaftswachstum in 2014 China, den Schwellenländern und den Russia Arctic 120.00 OECD-Ländern wird Onshore 18.00 sich deren NachfraEurope Biodiesel 110.00 ge verlangsamen. Ethanol 103.00 2015 sorgte ein LaCanada Sand 90.00 geraufbau in ChiBrasil Ethanol 66.00 na für strategische Offshore 80.00 Zwecke noch für United States Deep-water 57.00 einen NachfrageShale 73.00 stoß. Diese außerAngola Offshore 40.00 ordentliche NachEcuador Total 20.00 fragekomponente Venezuela Total 16.00 dürfte nun auslauKazakhstan Total 30.00 fen. Ein NachfraNigeria Deep-water 15.00 gerückschlag ist Onshore 15.00 überhaupt nicht in Oman Total 15.00 die Erdölpreise einQatar Total 15.00 gepreist und dürfte Iran Total 15.00 die Wahrnehmung Algeria Total 15.00 des Marktes auch United Arab Emirates Total 7.00 mittel- und längerIraq Total 6.00 fristig stark ändern Saudi Arabia Onshore 3.00 – mit ernsten KonMarginale Produktionskosten der wichtigsten Förderländer. Quelle: IEA, Oil statistics sequenzen für die byen 2011 waren ein Jahrzehnt der Kraftmeierei im Dienste von Erdölinteressen. Im Vertrauen auf die eigene erhöhte Förderung verloren die USA um 2011/12 das Interesse am Mittleren Osten und sehen sich jetzt, exemplarisch in Syrien, einer ausweglos scheinenden, politisch-militärischen Konfrontation gegenüber. Das Pendant auf wirtschaftlicher Ebene ist eine zu Hause wie im Mittleren Osten außer Kontrolle geratene Angebotssituation im Erdölmarkt. Diese Situation dürfte länger anhalten. Die enorm erhöhte Förderung durch die Fördermethode Fracking in den USA erlaubt eine viel raschere Inbetriebnahme der Förderung und verändert damit auch die Angebotsdynamik. Man sollte sich jedoch keinen Illusionen hingeben, wo die Produktions-Kürzungen erfolgen werden. Von den drei großen Produzentenländern Russland, USA und Saudi-Arabien haben die USA die mit Abstand höchsten Produktionskosten. Dort wird der hauptsächliche Verlust 11.März 2016 globale Konjunktur. Wenn die Erdölpreise deutlich sinken, wird es Bankrottwellen, Währungs- und Staatsschuldenkrisen in den Förderländern, weitere Entlassungen und drakonische Kürzungen der Investitionen sowie der Dividendenzahlungen der Produzentenfirmen geben. China, ein anderer potentieller Krisenherd, lieferte in den beiden vergangenen Wochen zusätzliche Anlässe für eine Erholung der Märkte. Der Chef der chinesischen Zentralbank gab nach monatelangem Schweigen ein Bekenntnis zu einem stabilen Wechselkurs ab. Er versicherte, dass China keine Abwertung wolle. Am grundsätzlichen Kurs der Liberalisierung des Kapitalverkehrs werde aber festgehalten. Für die nahe Zukunft dürfte dies bedeuten, dass die Zentralbank den USDollar-Wechselkurs des Yuan einigermaßen stabilisieren wird. Doch mittel- und längerfristig dürfte die Toleranz für Währungs-Schwankungen im Rahmen des neu eingeführten, handelsgewichteten Wechselkurses für weiteren Abwertungsdruck sorgen. Das Festhalten an der Liberalisierung des Kapitalverkehrs in einer sich anbahnenden Struktur- und Bankenkrise wird unvermeidlich für weitere Abflüsse sorgen. Letztlich ist die Wirtschaftsentwicklung in China eine „Black box“. Den offiziellen Zahlen ist in dieser heiklen Situation nicht zu trauen, weil sie bewusst manipuliert werden, um ein geschöntes Bild zu zeichnen. Wie es quantitativ wirklich steht, ist demgegenüber nicht einfach und präzise zu erschließen. Und die globalen Finanzmärkte werden angesichts dieser Unsicherheiten primär durch die Entwicklung oder Zuckungen der Aktien-, Rohstoff-, Geld- und Devisenmärkte in China und weniger durch Wirtschaftszahlen gelenkt oder geleitet werden. Es ist völlig klar, dass China einen sehr wichtigen Einfluss auf die Rohstoff- und Beschaffungsmärkte, aber auch auf die Exportmärkte in den OECD-Ländern ausüben wird. Ganz zentral sind die Übertragungsmechanismen auf die Finanzmärkte. Von daher gibt es bedeutende Risiken. Impressum Geschäftsführer: Christoph Hermann, Karmo Kaas-Lutsberg. Herausgeber: Dr. Michael Maier (V.i.S.d. §§ 55 II RStV). Chefredakteurin: Jennifer Bendele. Redaktion: Anika Schwalbe, Gloria Veeser, Nicolas Dvorak. Sales Director: Philipp Schmidt. Layout: Nora Lorz. Copyright: Blogform Social Media GmbH, Kurfürstendamm 206, D-10719 Berlin. HR B 105467 B. Telefon: +49 (0) 30 / 81016030, Fax +49 (0) 30 / 81016033. Email: [email protected]. Erscheinungsweise wöchentliches Summary: 52 Mal pro Jahr. Bezug: [email protected]. Mediadaten: [email protected]. www.deutsche-mittelstands-nachrichten.de 7
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