Material zur VÖB-Zinsprognose-Pressekonferenz vom 9. März 2016

VÖB-Zinsprognose-Pressekonferenz
9. März
2016
4. März
2015
www.voeb.de
Zinsprognose-Pressekonferenz
am Mittwoch, den 9. März 2016
Prognoseüberblick
Gesamtwirtschaftliche Prognosen
Bruttoinlandsprodukt 1
1
Deutschland
Euroraum
USA
2016
2017
2016
2017
2016
2017
BayernLB
1,60
1,60
1,30
1,30
2,10
2,50
DekaBank
1,70
1,40
1,60
1,60
2,20
2,30
DZ BANK
1,80
1,70
1,50
1,70
2,00
2,40
Helaba
1,70
1,50
1,60
1,60
2,50
2,50
HSH Nordbank
1,30
1,70
1,20
1,60
2,10
2,40
LBBW
1,70
1,50
1,50
1,10
2,00
2,50
NORD/LB
1,50
1,60
1,40
1,70
2,20
2,50
In konstanten Preisen, Veränderung gegenüber Vorjahr in Prozent
Preisindizes
Preisindizes 2
Deutschland CPI
Euroraum HVPI
USA CPI
2M
6M
12 M
2M
6M
12 M
2M
6M
12 M
BayernLB
0,00
0,70
2,10
0,00
0,30
1,70
1,10
0,90
2,00
DekaBank
-0,10
0,70
2,10
-0,10
0,50
1,80
0,90
0,70
2,70
DZ BANK
-0,20
0,40
1,60
-0,30
-0,20
1,10
0,70
0,50
2,30
Helaba
0,10
0,90
1,90
0,10
0,70
1,90
0,30
1,40
3,20
HSH Nordbank
-0,20
0,20
0,70
-0,50
-0,05
0,70
1,50
2,00
2,10
LBBW
-0,30
1,00
1,50
-0,50
0,70
1,30
1,30
2,10
3,10
NORD/LB
-0,20
0,30
1,80
-0,30
0,00
1,60
0,60
1,10
2,20
2
Veränderung gegenüber Vorjahreswert in Prozent
   
Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands
Zins prognose
März 2016
Renditen
10-j. Bundesanleihe 3
10-j. Treasury Note 3
2M
6M
12 M
2M
6M
12 M
BayernLB
0,45
0,55
0,80
2,10
2,30
2,60
DekaBank
0,25
0,43
0,63
1,70
1,85
2,30
DZ BANK
0,30
0,50
0,75
1,90
2,10
2,50
Helaba
0,25
0,50
0,80
1,80
2,30
2,70
HSH Nordbank
0,20
0,35
0,60
2,20
2,30
2,40
LBBW
0,40
0,50
0,80
2,00
2,10
2,60
NORD/LB
0,20
0,40
0,50
1,90
2,25
2,50
3
In Prozent
Wechselkurs
EUR / USD
2 Monate
EUR / USD
6 Monate
EUR / USD
12 Monate
BayernLB
1,07
1,06
1,02
DekaBank
1,08
1,03
1,00
DZ BANK
1,04
1,04
1,04
Helaba
1,10
1,10
1,05
HSH Nordbank
1,06
1,07
1,07
LBBW
1,12
1,11
1,09
NORD/LB
1,07
1,07
1,12
   
Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands
Zins prognose
März 2016
Prognosen in Reihenfolge der Vorträge
Prognose-Überblick der BayernLB
Gesamtwirtschaftliche Prognosen
q/q 1
Bruttoinlandsprodukt
y/y2
Q2 2016
Q3 2016
Q4 2016
2016
2017
Deutschland
0,50
0,40
0,40
1,60
1,60
Euroraum
0,40
0,40
0,30
1,30
1,30
USA
2,40
2,60
2,60
2,10
2,50
Preisindizes 3
2 Monate
6 Monate
12 Monate
Deutschland VPI y/y
0,00
0,70
2,10
Euroraum HVPI y/y
0,00
0,30
1,70
USA CPI y/y
1,10
0,90
2,00
2 Monate
6 Monate
12 Monate
10-j. Bundesanleihen
0,45
0,55
0,80
10-j. US-Treasuries
2,10
2,30
2,60
2 Monate
6 Monate
12 Monate
1,07
1,06
1,02
Renditen3
Wechselkurs
Euro-Dollar-Kurs
1
2
3
In konstanten Preisen, Veränderung gegenüber Vorquartal in Prozent
In konstanten Preisen, Veränderung gegenüber Vorjahr in Prozent
In Prozent
   
Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands
Zins prognose
März 2016
Markteinschätzung der BayernLB
Das Jahr begann mit heftigen Kapriolen an den Aktien- und Rohstoffmärkten und hat viele
Währungen von Schwellenländern erneut unter Druck gesetzt. Während die Sorgen Anfang des
Jahres noch hauptsächlich auf die chinesische Wirtschaft beschränkt waren, hatten sich diese
im weiteren Verlauf auch auf Europa und die USA übertragen. Die Lage hat sich seitdem
wieder etwas beruhigt, wobei wir weiteres Entspannungspotenzial sehen.
Auf der Wachstumsseite mehren sich bereits die Anzeichen, dass die Konjunktur im Euro -Raum
im Winterhalbjahr stärker als bislang unterstellt, durch die gestiegenen globalen Risiken
gebremst wurde. Dies verstärkt die Sorgen vor einer noch schwächeren Inflation. Die
marktbasierten mittelfristigen Inflationserwartungen liegen wieder auf den Niveaus von vor der
QE-Ankündigung zum Jahreswechsel 2014/15. Daher sollte die EZB diesen Donnerstag eine
umfangreiche Lockerung der Geldpolitik beschließen. Auf der Zinsseite erwarten wir eine
Senkung des Einlagesatzes um 10 Basispunkte auf -0,4 Prozent. Dabei wird die EZB
versuchen, die zusätzlichen Belastungen des Bankensektors durch ein mehrstufiges System
gering zu halten. Beim Anleihekaufprogramm rechnen wir mit einer Erhöhung des monatlichen
QE-Kaufvolumens um 15 Milliarden Euro, auf dann 75 Milliarden Euro, und halten auch eine
nochmalige Verlängerung der Mindestlaufzeit für realistisch. Das Überraschungspotenzial wäre
am größten, würden die Kaufprogramme stärker auf risikoreiche Wertpapiere ausgerichtet.
Draghi dürfte die Märkte dadurch nicht wie im Dezember enttäuschen. Die Einführung eines
mehrstufigen Einlagesatzsystems sollte Zinssenkungsspekulationen am Leben halten und
damit das kurze Ende der Zinskurve verankern. Das lange Ende dürfte aber nach dem Weichen
der Unsicherheit über die EZB-Maßnahmen in den nächsten Wochen unter leichten
Abgabedruck geraten. Für Letzteres spricht auch unsere Erwartung eines positiveren
Konjunkturumfeldes nach dem Winterhalbjahr, welches die Frühindikatoren in den nächsten
Wochen bereits anzeigen sollten.
Unser US-Wachstumsbild ist unverändert moderat optimistisch. Während das Wachstum
hauptsächlich vom inländischen Konsum getragen wird, dürfte ein starker US -Dollar die
Exporte schwächen. Auch sollte sich die Erholung des Arbeitsmarktes weiter fortsetzen. Eine
weiterhin stark gedämpfte Inflationsentwicklung verhindert jedoch, dass die F ed eine baldige
zweite Zinserhöhung folgen lässt. Wir rechnen daher erst im September mit einem zögerlichen
und datenabhängigen nächsten Zinsschritt.
Ein moderates globales Wirtschaftswachstum und eine ultralockere Geldpolitik – bei
divergierenden Ausgestaltungen auf beiden Seiten des Atlantiks – sorgen auf Jahressicht für
leicht steigende Renditen für Staatsanleihen, einen stärkeren Dollar gegenüber dem Euro und
steigende Aktienkurse. Die politische Lage in Europa bleibt ein großer Unsicherheitsfaktor un d
könnte dieses positivere Bild wieder eintrüben. Eine EU im Krisenmodus würde verhindern,
dass die Marktvolatilität in den kommenden Monaten trotz einer weiterhin akkomodierenden
globalen Geldpolitik wieder auf die Tiefststände vom vergangenen Jahr zurückgeht.
   
Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands
Zins prognose
März 2016
Prognoseüberblick der DekaBank
Gesamtwirtschaftliche Prognosen
q/q 1
Bruttoinlandsprodukt
y/y2
Q2 2016
Q3 2016
Q4 2016
2016
2017
Deutschland
0,50
0,60
0,40
1,70
1,40
Euroraum
0,40
0,50
0,40
1,60
1,60
USA
0,60
0,60
0,80
2,20
2,30
Preisindizes 3
2 Monate
6 Monate
12 Monate
Deutschland VPI y/y
-0,10
0,70
2,10
Euroraum HVPI y/y
-0,10
0,50
1,80
USA CPI y/y
0,90
0,70
2,70
Renditen3
2 Monate
6 Monate
12 Monate
10-j. Bundesanleihen
0,25
0,43
0,63
10-j. US-Treasuries
1,70
1,85
2,30
2 Monate
6 Monate
12 Monate
1,08
1,03
1,00
Wechselkurs
Euro-Dollar-Kurs
1
2
3
In konstanten Preisen, Veränderung gegenüber Vorquartal in Prozent.
In konstanten Preisen, Veränderung gegenüber Vorjahr in Prozent
In Prozent
   
Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands
Zins prognose
März 2016
Markteinschätzung der DekaBank
Die Finanzmärkte haben nach dem Fehlstart ins Jahr 2016 noch keine Ruhe gefunden. Auch
beim Rohölpreis ist es längst nicht sicher, dass die Abwärtsbewegung schon zu Ende ist. Die
Weltkonjunktur bewegt sich auf dünnem Eis, und das macht die Märkte nervös. Die Brüchigkeit
der Eisfläche wird freilich intensiv getestet, wenn man an die Sorgen um die chinesische
Volkswirtschaft und deren Strukturwandel oder an die Belastungen der Rohstoffpreisschwäche
für viele Emerging Markets sowie an die politischen Herausforderungen aus dem Flüchtlingsstrom nach Europa denkt.
Anders als noch bei der Bewältigung der Finanzkrise und der Euro-Staatsschuldenkrise können
die „Eismeister“ entstehende Risse und Löcher nicht mehr so wirksam glätten ; also die Notenbanken können nicht mehr so wuchtig für Unterstützung sorgen und die Märkte ruhig halten.
Selbst wenn das Eis hält, wovon wir ausgehen, so wird es doch brüchiger, rissiger. Dies alles
steht sinnbildlich für die absehbar hohe Schwankungsanfälligkeit an den Finanzmärkten, die
man für 2016 als die sicherste Prognose annehmen darf. So werden sich Erholungsphasen und
Korrekturen an Aktien- und Rentenmärkten ungewöhnlich häufig und intensiv die Klinke in die
Hand geben. Denn die großen Notenbanken werden vorsichtig , meist kurzfristig und sehr datenabhängig ihre Entscheidungen fällen und damit die Märkte in ihren Bann ziehen.
Aktuell ist die Unsicherheit ungewöhnlich hoch, und die Notenbanken neigen wieder etwas
stärker dazu, dem hilfsbereit Rechnung zu tragen. Die amerikanische Notenbank Fed wir d 2016
wohl nur insgesamt zweimal ihre Leitzinsen erhöhen. Die Bank of England wird erst im ko mmenden Jahr ihre erste Zinserhöhung verkünden, nachdem das Referendum im Ergebnis zu
einem Verbleib Großbritanniens in der EU geführt haben wird. Die Europäische Zentralbank
wird bereits im März weitere expansive Pfeile aus ihrem Köcher herausziehen, wenn ihre Projektionen vor allem für die Inflationsentwicklung noch einmal etwas moderater ausfallen.
   
Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands
Zins prognose
März 2016
Prognose-Überblick der DZ-Bank
Gesamtwirtschaftliche Prognosen
q/q 1
Bruttoinlandsprodukt
y/y2
Q2 2016
Q3 2016
Q4 2016
2016
2017
Deutschland
0,50
0,40
0,40
1,80
1,70
Euroraum
0,40
0,40
0,40
1,50
1,70
USA
0,50
0,50
0,60
2,00
2,40
Preisindizes 3
2 Monate
6 Monate
12 Monate
Deutschland VPI y/y
-0,20
0,40
1,60
Euroraum HVPI y/y
-0,30
-0,20
1,10
USA CPI y/y
0,70
0,50
2,30
2 Monate
6 Monate
12 Monate
10-j. Bundesanleihen
0,30
0,50
0,75
10-j. US-Treasuries
1,90
2,10
2,50
2 Monate
6 Monate
12 Monate
1,04
1,04
1,04
Renditen3
Wechselkurs
Euro-Dollar-Kurs
1
2
3
In konstanten Preisen, Veränderung gegenüber Vorquartal in Prozent.
In konstanten Preisen, Veränderung gegenüber Vorjahr in Prozent
In Prozent
   
Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands
Zins prognose
März 2016
Markteinschätzung der DZ-Bank
Vereinigte Staaten: In den Vereinigten Staaten grassieren derzeit die Konjunktursorgen. Viele
Marktteilnehmer sehen die Gefahr, dass die jüngsten Schwächezeichen den Beginn einer
globalen Konjunkturkrise markieren. Die teilweise heftigen Turbulenzen an den Finanzmärkten
spiegeln die momentane Unsicherheit wider. Unsere Zinsprognose basiert auf der Erwa rtung,
dass sich die Situation in den kommenden Wochen und Monaten insgesamt jedoch beruhigt.
Negative Überraschungen bezüglich der Wachstumsaussichten der Schwellenländer und/oder
der Industrieländer sind zwar nicht ausgeschlossen, unseres Erachtens hat d er Markt einen
(zu) großen Teil an Pessimismus aber bereits vorweggenommen. Stabilisiert sich die
Entwicklung in den Schwellenländern und kommt es nicht zu einem weiteren Rückgang der
Rohölpreise, wird die US-Notenbank Fed an ihrem Zinserhöhungszyklus festhalten. Dieser
sollte vor dem Hintergrund der aktuellen Risiken sehr moderat ausfallen. Wir gehen weiterhin
von lediglich zwei Zinserhöhungen in diesem Jahr aus. Diese werden unseres Erachtens wohl
im Juni und im Dezember auf der Tagesordnung stehen. Die US -Treasuries dürften im
Gesamtjahr 2016 gut unterstützt bleiben, weil viele Investoren den US -Markt als Möglichkeit
sehen, einen leichten Pick-up zu erzielen. Das nur langsame Zinserhöhungstempo und die
nachlassenden konjunkturellen Sorgen treiben die Renditen der US-Treasuries daher nur leicht
in die Höhe. In sechs Monaten steht die Zehnjahresrendite bei 2,10 Prozent, gegen Jahresende
bei 2,40 Prozent.
Euro-Währungsraum: Die EZB wird auf dem geldpolitischen Treffen im März den Einlagensatz
erneut um 10 Basispunkte auf dann -0,40 Prozent senken. Darüber hinaus erwarten wir für
dieses Jahr jedoch nur geringfügige Anpassungen des geldpolitischen Expansionsgrades. Eine
erneute Senkung des Einlagensatzes halten wir für eine sehr wahrscheinliche Maßnahme des
EZB-Rates. Allerdings dürfte dieser Schritt nicht ausreichen, um die derzeitigen
Markterwartungen zufrieden stellen zu können. Insofern werden wohl Spekulationen über eine
Ausweitung des Ankaufprogramms im weiteren Jahresverlauf auf der Tagesordnung verbleiben.
Zwar dürfte die Inflationsrate aufgrund des niedrigen Rohölpreises in den kommenden Monaten
im Jahresvergleich niedrige beziehungsweise negative Ergebnisse aufweisen, insgesamt sollte
sich dieser Trend in der zweiten Jahreshälfte 2016 jedoch umkehren. Außerdem d ürfte sich die
zaghafte konjunkturelle Erholung des Euro-Währungsraums in diesem Jahr fortsetzen. Gegen
weitere deutliche Einlagensatzsenkungen im Jahr 2016 spricht unseres Erachtens
insbesondere, dass diese kaum die fundamentale Situation nachhaltig verbe ssern. Außerdem
könnten die Profitabilität und damit die Stabilität des Bankensektors leiden. Mit dem allgemein
nachlassenden Konjunkturpessimismus erwarten wir die zehnjährigen Bundrenditen in sechs
Monaten bei 0,50 Prozent.
   
Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands
Zins prognose
März 2016
Prognoseüberblick der Helaba
Gesamtwirtschaftliche Prognosen
q/q 1
Bruttoinlandsprodukt
y/y2
Q2 2016
Q3 2016
Q4 2016
2016
2017
Deutschland
0,50
0,50
0,50
1,70
1,50
Euroraum
0,40
0,50
0,50
1,60
1,60
USA
0,80
0,70
0,80
2,50
2,50
Preisindizes 3
2 Monate
6 Monate
12 Monate
Deutschland VPI y/y
0,10
0,90
1,90
Euroraum HVPI y/y
0,10
0,70
1,90
USA CPI y/y
0,30
1,40
3,20
2 Monate
6 Monate
12 Monate
10-j. Bundesanleihen
0,25
0,50
0,80
10-j. US-Treasuries
1,80
2,30
2,70
2 Monate
6 Monate
12 Monate
1,10
1,10
1,05
Renditen3
Wechselkurs
Euro-Dollar-Kurs
1
2
3
In konstanten Preisen, Veränderung gegenüber Vorquartal in Prozent.
In konstanten Preisen, Veränderung gegenüber Vorjahr in Prozent
In Prozent
   
Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands
Zins prognose
März 2016
Markteinschätzung der Helaba
In Erwartung einer spürbaren Wachstumsabschwächung in den USA wurden Zinserhöhungen
der Fed weitgehend ausgepreist. Die Rendite 10-jähriger US-Treasuries näherte sich bereits
ihren historischen Tiefständen von rund 1,5 Prozent. Dieses Krisenniveau dürfte sich als
übertrieben herausstellen. Die US-Wirtschaft wird zwar 2016 vermutlich etwas schwächer als
erwartet wachsen, sich aber mit einem Wachstum von rund 2,5 Prozent immer noch als recht
dynamisch erweisen. Der US-Arbeitsmarkt dürfte sein positives Momentum nicht verlieren. Die
Arbeitslosenquote war im Januar unter die 5-Prozent-Marke gesunken.
Die niedrige Teuerung zum Jahreswechsel hat die EZB in Alarmbereitschaft versetzt. Das
Inflationsziel scheint im Zuge des Ölpreisrückgangs außer Reichweite zu geraten. Eine
Erhöhung des Lockerungsgrads ist jedoch nicht unkritisch. Sollte zum Beispiel das
angesteuerte Inflationsziel falsch gesetzt sein, so könnte die damit begründete extreme
Geldpolitik auf längere Sicht erhebliche Probleme schaffen. Die umfassenden
liquiditätszuführenden Maßnahmen der Zentralbanken haben in den vergangenen Jahren
bereits die Vermögenspreisentwicklung befeuert. Ebenso scheint die Schwankungsanfälligkeit
spürbar zuzunehmen. Der markante Renditeanstieg 2015 Jahr sowie der jüngste Einbruch der
Aktienkurse weisen in diese Richtung. Das Ziel Preisstabilität gerät zunehmend in Konflikt mit
dem Ziel Finanzmarktstabilität.
Die Auswirkungen der extremen EZB-Geldpolitik auf die Strukturen der Rentenmärkte werden
immer gravierender. Über 70 Prozent des deutschen Staatsanleihevolumens notieren bereits im
negativen Renditebereich. Der Sekundärmarkt bei Pfandbrief en wurde praktisch ausgetrocknet.
Vor dem Hintergrund des bereits sehr hohen geldpolitischen Lockerungsgrads und vermutlich
mittelfristig eher anziehender Inflationserwartungen sind längere Laufzeiten mit einem
erheblichen Zinsänderungsrisiko behaftet.
   
Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands
Zins prognose
März 2016
Prognoseüberblick der HSH Nordbank
Gesamtwirtschaftliche Prognosen
q/q 1
Bruttoinlandsprodukt
y/y2
Q2 2016
Q3 2016
Q4 2016
201
2017
Deutschland
0,20
0,40
0,50
1,30
1,70
Euroraum
0,20
0,40
0,40
1,20
1,60
USA
0,40
0,40
0,40
2,10
2,40
Preisindizes 3
2 Monate
6 Monate
12 Monate
Deutschland VPI y/y
-0,20
0,20
0,70
Euroraum HVPI y/y
-0,50
-0,05
0,70
USA CPI y/y
1,50
2,00
2,10
Renditen3
2 Monate
6 Monate
12 Monate
10-j. Bundesanleihen
0,20
0,35
0,60
10-j. US-Treasuries
2,20
2,30
2,40
2 Monate
6 Monate
12 Monate
1,06
1,07
1,07
Wechselkurs
Euro-Dollar-Kurs
1
2
3
In konstanten Preisen, Veränderung gegenüber Vorquartal in Prozent.
In konstanten Preisen, Veränderung gegenüber Vorjahr in Prozent
In Prozent
   
Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands
Zins prognose
März 2016
Markteinschätzung der HSH Nordbank
Konjunktur: Das Wirtschaftswachstum in Deutschland wird in diesem Jahr unter einer
nachlassenden Dynamik der Exporte leiden, da die Expansionsrate in der Eurozone und dem
Rest der Welt nur moderat ausfallen wird. Dies wird allerdings teilweise von einem
überdurchschnittlichen privaten und staatlichen Konsum kompensiert. Auch die
Investitionstätigkeit sollte nach einem enttäuschendem Zuwachs 2015 und einer fast normalen
Kapazitätsauslastung etwas kräftiger zulegen. In den USA setzt sich die Erholung fort. Wir
rechnen mit einer Wachstumsrate von 2,1 Prozent, unter anderem wegen der durch die
Zinswende und die Präsidentschaftswahlen zunehmenden Verunsicherung, die zu einer
stärkeren Zurückhaltung bei Investitionen und Konsum führt.
Inflation: Die Inflation wird in der Eurozone im laufenden Jahr meist unter der Nullllinie
verharren und diese erst zum Jahresende überschreiten. Gründe dafür sind der niedrige
Ölpreis (nur leichter Anstieg im Verlauf des Jahres erwartet) und die in der gesamten Eurozone
niedrige Kapazitätsauslastung, die den Unternehmen kaum Preissetzungsspielraum gibt. In den
USA sieht die Preisentwicklung freundlicher aus. Die CPI-Kernrate hat sogar die 2- ProzentMarke überschritten. Die Entwicklung ist ein Hinweis darauf, dass die US -Wirtschaft nahe an
ihrem Produktionspotenzial arbeitet.
Renditen: Das Renditeumfeld ist geprägt von der Politik der Zentralbanken in der Eurozone,
den USA und Japan, von geopolitischen Unsicherheiten und der Angst vor einer allzu kräftigen
Verlangsamung des Wachstums in China. Darüber hinaus spielt die Furcht vor
destabilisierenden Finanzmarktturbulenzen eine wichtige Rolle, die auch im Zusammenhang
mit den niedrigen Ölpreisen steht. Während die EZB den Einlagenzins vermutlich senken und
die Anleiheankäufe ausweiten wird, erwarten wir von der US-Notenbank zwei weitere
Zinsschritte in diesem Jahr. Die Bank of Japan könnte nochmals einen expansiven Schritt
wagen, sieht sich aber offensichtlich am Ende ihrer Möglichkeiten. Global bleibt die Geldpolitik
expansiv, und das wird angesichts zu erwartender fortgesetzter hoher Volatilität an den
Finanzmärkten den Anstieg der langfristigen Renditen stark eingrenzen. Die zehnjährigen
Bunds dürften in den nächsten 12 Monaten lediglich auf 0,6 Prozent steigen, und auch bei den
Pendants aus den USA rechnen wir nicht mit einem Anstieg über 2,40 Prozent.
EUR/USD: Die Unsicherheit an den Finanzmärkten wird voraussichtlich dazu führen, dass die
Nachfrage nach Euro hoch bleibt, trotz der expansiven Geldpolitik in der Eurozone. Dies liegt
daran, dass es einen hohen Bestand an internationalen Finanzierungsstrukturen gibt, die mit
Euro-Krediten finanziert wurden und die die Investoren bei steigender Risikoaversion auflösen.
   
Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands
Zins prognose
März 2016
Prognoseüberblick der LBBW
Gesamtwirtschaftliche Prognosen
q/q 1
Bruttoinlandsprodukt
y/y2
Q2 2016
Q3 2016
Q4 2016
2016
2017
Deutschland
0,50
0,50
0,40
1,70
1,50
Euroraum
0,40
0,40
0,50
1,50
1,10
USA
0,60
0,60
0,60
2,00
2,50
Preisindizes 3
2 Monate
6 Monate
12 Monate
Deutschland VPI y/y
-0,30
1,00
1,50
Euroraum HVPI y/y
-0,50
0,70
1,30
USA CPI y/y
1,30
2,10
3,10
Renditen3
2 Monate
6 Monate
12 Monate
10-j. Bundesanleihen
0,40
0,50
0,80
10-j. US-Treasuries
2,00
2,10
2,60
2 Monate
6 Monate
12 Monate
1,12
1,11
1,09
Wechselkurs
Euro-Dollar-Kurs
1
2
3
In konstanten Preisen, Veränderung gegenüber Vorquartal in Prozent.
In konstanten Preisen, Veränderung gegenüber Vorjahr in Prozent
In Prozent
   
Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands
Zins prognose
März 2016
Markteinschätzung der LBBW
Nach einer turbulenten Phase scheint es jetzt an den Märkten wieder etwas ruhiger zu werden.
Bund-Rendite, Aktienindizes, die Rohölnotierungen und der Wechselkurs des Euro haben sich
von ihren zeitweiligen Tiefs bzw. Hochs wieder gelöst. Offenbar findet wieder einmal eine
Neubewertung von Risiken statt, und das Risiko einer Wachstumsverlangsamung in China, das
einer der maßgeblichen Gründe für den unruhigen Jahresauftakt war, erscheint in etwas
milderem Licht. Zumindest hat die Zuversicht zugenommen, dass der Plan der chinesischen
Führung, die Wirtschaft des Landes behutsam in Richtung Binnennachfrage und
Dienstleistungen umzubauen, nicht in eine harte Landung münden wird. Allerdings haben die
Marktschwankungen bereits jetzt so deutliche Kratzer in unserem Bild hinterlassen, dass wir
uns kürzlich zu einer Prognoserevision veranlasst sahen. Ausgehend von der Erwartung, dass
Chinas Wirtschaftsleistung nur noch um 6,3 Prozent zunehmen dürfte und in den USA das BIP
mit 2,0 Prozent ebenfalls schwächer wachsen dürfte, als von uns um die Jahreswende
erwartet, haben wir unsere Renditeprognosen zurückgenommem. Weil zudem die Inf lation im
Euroraum aufgrund des Preisrutsches am Ölmarkt zu Jahresbeginn „in den Startblöcken"
hängen geblieben ist und die EZB darauf aller Voraussicht nach mit einer weiteren monetären
Lockerung reagieren wird, gehen wir derzeit davon aus, dass das Umfeld extrem niedriger
Renditen bis Ende 2016 andauern wird. In den USA dürfte die Federal Reserve ungeachtet der
guten Lage am Arbeitsmarkt zurückhaltend agieren. Die in Aussicht gestellten weiteren
Zinserhöhungen dürften doch eher zögerlich verabreicht werden. Per Ende 2016 rechnen wir
nur noch mit einem Zinsschritt der Notenbank um 25 Basispunkte aufwärts.
Wenig Grund zur Anpassung haben wir hingegen für die Konjunktur in Deutschland und im
Euroraum gesehen. Die Wachstumsstory bleibt intakt, das heißt, die niedrigen Energiepreise
fördern das Realwachstum, in den Peripherieländern zeichnet sich eine weitere Belebung ab,
und in Deutschland stützt der Sonderfall der durch den Flüchtlingszustrom induzierten
Staatsausgaben. Alles in allem bleiben die Aussichten daher gut, wenngleich die Risiken
zugenommen
haben.
Neben
der
schon
angesprochenen
Verlangsamung
der
Konjunkturdynamik in den Emerging Markets kann unter anderem die Flüchtlingskrise von
einem temporär stützenden Faktor in einen Belastungsfaktor umschlagen, wenn sie zu
stärkeren Kontrollen der Binnengrenzen des Schengen-Raums führt. Hierbei dürften weniger
die Kosten der Grenzkontrollen an sich das Wachstum belasten. Vielmehr könnte die damit
verbundene Unsicherheit die Unternehmen zu einem gewissen Attentismus ihrer Investit ionen
veranlassen. Zu den Event-Risks gehört im Jahresverlauf auch die Abstimmung über den
Brexit. Bevor hier am 23. Juni Klarheit geschaffen wird, dürfte an den Märkten noch manches
Mal über mögliche Folgen eines Abschieds Großbritanniens aus der EU disku tiert werden. Wir
erwarten zwar einen Verbleib des Landes in der EU, sehen aber im Falle eines Brexit deutlich
negative Folgen für die Stabilität der EU.
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Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands
Zins prognose
März 2016
Prognoseüberblick der NORD/LB
Gesamtwirtschaftliche Prognosen
q/q 1
Bruttoinlandsprodukt
y/y2
Q2 2016
Q3 2016
Q4 2016
2016
2017
Deutschland
0,30
0,40
0,50
1,50
1,60
Euroraum
0,30
0,40
0,40
1,40
1,70
USA
0,45
0,70
0,75
2,20
2,50
Preisindizes 3
2 Monate
6 Monate
12 Monate
Deutschland VPI y/y
-0,20
0,30
1,80
Euroraum HVPI y/y
-0,30
0,00
1,60
USA CPI y/y
0,60
1,10
2,20
2 Monate
6 Monate
12 Monate
10-j. Bundesanleihen
0,20
0,40
0,50
10-j. US-Treasuries
1,90
2,25
2,50
2 Monate
6 Monate
12 Monate
1,07
1,07
1,12
Renditen3
Wechselkurs
Euro-Dollar-Kurs
1
2
3
In konstanten Preisen, Veränderung gegenüber Vorquartal in Prozent.
In konstanten Preisen, Veränderung gegenüber Vorjahr in Prozent
In Prozent
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Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands
Zins prognose
März 2016
Markteinschätzung der NORD/LB
In der Eurozone zeichnet sich für das I. Quartal 2016 ein moderates Wachstum in Höhe von 0,3
bis 0,4 Prozent Q/Q ab. Die günstige Lohn- und Arbeitsmarktentwicklung sowie ein geringer
Preisdruck stützen den Konsum. Die Kreditdynamik ist jedoch nach wie vor gering, wenngleich
Umfragen auf eine allmählich steigende Kreditnachfrage hindeuten. Durch den niedrigen Ölpreis, den schwachen Euro und die lockere Geldpolitik der EZB sind Impulse für das Wir tschaftswachstum zu erwarten. Wir rechnen für das Jahr 2016 mit einem Anstieg der Wir tschaftsleistung um 1,6 Prozent. Die Stimmung hat sich dennoch eingetrübt, was auf die gesti egenen Risiken (China, Terrorismus, geopolitische Risiken, politische Fliehkräfte in der EU) z urückzuführen ist. Auch das Risiko eines „Brexit“ für die EU und Großbritannien – sowohl politisch als auch volkswirtschaftlich – sollte nicht unterschätzt werden. In Deutschland sind die
harten Konjunkturzahlen bislang kein Vorbote eines konjunkturellen Abschwungs. Allerdings
droht das schlechte Marktsentiment auch die Realwirtschaft in Mitleidenschaf t zu ziehen, sofern es nicht bald zu einer Stimmungsumkehr kommt. Grundsätzlich sind die Rahmenbedingungen positiv, vor allem aufgrund eines robusten Arbeitsmarkts und kräftigen Reallohnsteigeru ngen. Allerdings wird sich die deutsche Wirtschaft von externen Schocks nicht komplett abkoppeln können. Bei einer Marktberuhigung steht aber einem Wachstum über Potenzial auch 2016
nichts im Wege. Wir haben angesichts der gestiegenen Risiken dennoch unsere Wach stumsprognose leicht gesenkt und erwarten mit 1,5 Prozent nun ein Wachstum in etwa in der gleichen Größenordnung wie im vergangenen Jahr.
Angesichts der zuletzt sehr volatilen Marktbewegungen erwarten wir von der Fed ein vorsicht iges Agieren. Wegen der fortgesetzt positiven Arbeitsmarktentwicklung sollte die US-Notenbank
allerdings prinzipiell an ihrem Weg hin zu einer etwas neutraleren Geldpolitik festhalten. Die
robuste Wirtschaftsentwicklung lässt dies auch zu. Sorgen um China und die niedrigen Inflat ionsraten in den USA sind bei den Fed-Offiziellen aber offensichtlich recht ausgeprägt. Wir
rechnen für das laufende Jahr entsprechend mit nur zwei weiteren dosierten Leitzinsanpassu ngen. In der Eurozone hat der Rückgang der Inflationsrate unter die Nulllinie die EZB alarmiert.
Bereits im Dezember hatte die Notenbank neue Maßnahmen zur Stabilisierung der Inflationserwartungen und zur Unterstützung der konjunkturellen Erholung beschlossen. Aufgrund des
nochmaligen Preissturzes beim Rohöl muss die EZB am 10. März ihre Inflationsprognose für
2016 von 1,0 Prozent drastisch nach unten korrigieren. Wir erwarten für 2016, dass die jahre sdurchschnittliche Teuerungsrate allenfalls knapp über null liegen wird. Das erneute Verfehlen
des Inflationsziels fordert die EZB heraus, zumal die Inflationserwartungen deu tlich gesunken
sind. Vor diesem Hintergrund wird EZB-Präsident Mario Draghi am 10. März eine weitere deutliche geldpolitische Lockerung verkünden. Für das erste Halbjahr erwarten wir daher, dass sich
die Renditen von Bundesanleihen zunächst in der Nähe der historischen Tiefstände bewegen.
Für Anleihen mit zehn Jahren Laufzeit ist aber im Zuge der schrittweisen Normalisierung der
Inflation, solider Wachstumszahlen und leicht anziehender Renditen in den USA ein mäßiger
Anstieg bis zum Jahresende zu erwarten. Die unterschiedliche Ausrichtung der Geldpolitiken
dies- und jenseits des Atlantiks spricht kurzfristig für einen festen US-Dollar. Allerdings rechnen wir auf mittlere Sicht mit einer Gegenbewegung, vor allem wegen der fortschreitenden wir tschaftlichen Stabilisierung in der Eurozone. Auf Sicht von zwölf Monaten ist daher gemäß unserer Einschätzung eine Bewegung des EUR/USD-Wechselkurses in die Richtung von 1,12
USD pro EUR zu erwarten.
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Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands
Herausgeber:
Bundesverband Öffentlicher
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Redaktion:
Norman Schirmer
9. März 2016
Stand: 4.
2015
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