Hüttnersee Einzugsgebiet Gesamtphosphor Hüttnersee Fläche total: 2.4 km2 3% Wald 6% unproduktive Flächen 7% Gewässer 10% Siedlungsflächen Ökologisches Ziel: 0.025 oligo. mesotroph 0 eutroph 0.01 0.025 0.04 0.05 0.075 [mg Ptot/l] Mittelwert 2015 74% Landwirtschaft Quelle: Arealstatistik 92/97 GEOSTAT Höhenlage Seeoberfläche Maximale Tiefe 658 m ü. M. 0.165 km2 13.3 m Seeabfluss Qmittel Q347 Mühlebach ca. 100 l/s - Mittlere Tiefe Seevolumen 6.3 m 1.045 Mio m3 Aufenthaltszeit ca. 120 Tage Beurteilungsskala: für Details siehe Mess- und Beurteilungsmethoden Seen Gesamtphosphor Jahresmittelwerte der Volumen gewichteten Tiefenprofile Wichtige Ereignisse: → 1972: Ableitung des Schmutzwassers der Gemeinde Hütten zur Abwasserreinigungsanlage Richterswil → Dezember 1983: Inbetriebnahme der seeinternen kombinierten Zirkulationsunterstützungs- und Belüftungsanlage → 1991: Sanierungsleitung für Einzelliegenschaften; damit fliessen keine ungeklärten Abwässer mehr in den See Gesamtphosphor Jahresmittelwerte der Volumen gewichteten Tiefenprofile 0.12 Zielwert schlecht unbefriedigend mässig gut sehr gut 0.10 [mg Ptot/l] [mg P tot/l] Handlungsbedarf → Eine weitere Senkung der Phosphoreinträge in den See sollte durch besser angepasste Bewirtschaftungsverfahren und durch eine Extensivierung der Produktion angestrebt werden → Sedimentuntersuchungen zur Rekonstruktion der früheren Nährstoffverhältnisse und Kieselalgenzusammensetzung im See 693’750 / 226’575 Koordinaten Messstelle (tiefste Stelle) 0.45 0.40 0.35 0.30 0.25 0.20 0.15 0.10 0.05 0.00 1950 0.1 0.08 0.06 0.04 0.02 1960 1970 1980 1990 2000 2010 0.00 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015 29.02.2016 Hüttnersee: Beurteilung des Seezustands [mg (NH4-N+NO3-N+NO2-N)/l] Anorganischer Stickstoff Jahresmittelwerte der Volumen gewichteten Tiefenprofile 2.00 1.75 1.50 1.25 1.00 0.75 0.50 0.25 0.00 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015 Mittlere Sauerstoffkonzentration im Oberflächen- und Tiefenwasser Monatliche Stichproben Oberflächenwasser ( 0 bis <4 m) Tiefenwasser (≥4 m) Anforderung Sauerstoff [mg O2/l] 20 16 12 8 4 0 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015 50 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0 1980 7.0 schlecht unbefriedigend mässig gut sehr gut Chlorophyllkonzentration Algenfrischgewicht 6.0 5.0 4.0 3.0 2.0 1.0 0.0 1985 1990 1995 2000 2005 2010 Algenfrischgewicht [mg/l] Chlorophyllkonzentration und Algenfrischgewicht Jahresmittelwerte der monatlichen Mischprobe aus 0-10 m Tiefe Chlorophyll [µg/l] Heute weist der See einen mässigen Zustand bezüglich Phosphor und einen schlechten bezüglich der Algenmenge auf. Die seit 1983 betriebene Zirkulations- und Belüftungsanlage sorgt für eine ganzjährige Erhöhung der Sauerstoffkonzentration. Trotzdem führen die absinkenden Algen jeden Sommer zu einer sauerstoffarmen Zone in einer Tiefe von 4–7 m. Einzelmessungen Ende der Sechziger- und Mitte der Siebzigerjahre zeigen, dass der See damals bezüglich Gesamtphosphorgehalt als schlecht beurteilt werden musste. Seither ging die Phosphorbelastung stark zurück. Aufgrund der heutigen Phosphorkonzentration liegt der See im eutrophen Bereich mit höheren Nährstoffkonzentrationen, als unter natürlichen Bedingungen zu erwarten wäre. Die anfängliche Reduktion des Phosphorgehaltes dürfte auf die 1983 in Betrieb genommene kombinierte Belüftungs- und Zirkulationsunterstützungsanlage zurückzuführen sein. Seit 15 Jahren hat die Gesamtphosphorkonzentration nicht mehr weiter abgenommen. Mit 0.035 mg P/l liegt der See deutlich über der Zielvorgabe. Aufgrund der landwirtschaftlichen Nutzung im Einzugsgebiet mit einer Bewirtschaftung von teilweise steilen Hängen kann mittelfristig nicht mit einem Rückgang der Phosphorbelastung gerechnet werden. Erfreulich ist, dass die Stickstoffkonzentrationen in den letzten 25 Jahren deutlich gesunken sind. Die Belastung der Luft durch Stickoxide aus dem Verkehr ist dank strengerer Abgasvorschriften zurückgegangen. Dadurch hat der Stickstoffeintrag in die Gewässer über die atmosphärische Deposition abgenommen. Ein sorgfältigeres Düngermanagement infolge des ökologischen Leistungsnachweises hat ebenfalls zu einer Reduktion der Stickstoffeinträge aus landwirtschaftlich genutzten Flächen geführt. Die Belüftung im Sommer verbessert zwar die Sauerstoffverhältnisse im See, erhöht aber gleichzeitig die Temperaturen in den tieferen Wasserschichten, was unerwünscht ist. Der Hüttnersee wäre unter natürlichen Verhältnissen ein mässig nährstoffreicher See mit mittlerem Algenwachstum, der jeden Winter vollständig zirkulieren würde. Unsere Kenntnisse über den natürlichen Zustand des Hüttnersees sind jedoch weniger gut abgesichert als in anderen Seen, da der See vor Inbetriebnahme der Belüftungsanlage nicht intensiv untersucht wurde und keine Sedimentuntersuchungen vorliegen. In den nächsten Jahren sollen deshalb Sedimentuntersuchungen durchgeführt werden, die Auskunft über den früheren Nährstoffgehalt, die Sauerstoffverhältnisse und die Kieselalgenzusammensetzung im See geben werden. 2015 29.02.2016
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