Gesundheitsamt Bremen · Postfach 10 50 09 · 28050 Bremen Anschreiben an die niedergelassenen Ärzte Dr. Monika Lelgemann Kommissarische Leiterin des Gesundheitsamtes Zimmer 0.018/0.019 Telefon Telefax 0421 361 - 6189 0421 496 - 6189 Monika.Lelgemann@ Gesundheitsamt.Bremen.de Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, wir möchten Sie darüber informieren, dass wir zur Zeit in Bremen erneut eine Häufung von schweren Legionellenerkrankungen verzeichnen. Seit dem 17.02.2016 sind uns bis heute (03.03.2016) 16 Legionellosen gemeldet worden. Viele der Patienten werden zurzeit auf den Intensivstationen der Bremer Krankenhäuser behandelt, ein Patient ist verstorben. Datum und Zeichen Ihres Schreibens: Unser Zeichen: ML./ls. (bitte bei Antwort angeben) Bremen, 3. März 2016 Vor dem Hintergrund dieser Ausbruchssituation empfehlen wir in Absprache mit dem Institut für Klinische Pharmakologie vorübergehend die großzügige und rasche Indikationsstellung einer antibiotischen Therapie mit Chinolonen oder Makroliden zusätzlich zur üblichen Therapie (wie z.B. Amoxicillin) bei allen Patienten mit ambulant erworbenen Pneumonien in Betracht zu ziehen. Levofloxacin oder Azithromycin gelten als Mittel der Wahl. Orientierende Anwendungshinweise: Levofloxacin: 1 - 2 x 500 mg/d p.o. über 7-14 Tage o bei Immundepression bis zu 21 Tage o auf jeden Fall bis 2-3 Tage nach Entfieberung Azithromycin: 1 x 500mg/d p.o. über 5-7 Tage o auf jeden Fall bis 2 Tage nach Entfieberung Seite 1 von 2 Gesundheitsamt Bremen Dienstgebäude Eckhaus Eingang 2 Horner Straße 60/70 28203 Bremen Straßenbahnlinien 2, 3, 10 Haltestelle Brunnenstraße Sprechzeiten: Mo – Do 9 – 15 Uhr Fr 9 – 14 Uhr Bankverbindungen: Bremer Landesbank BIC BRLANDE 22XXX IBAN DE27290500001070115000 Sparkasse Bremen BIC SBREDE 22XXX IBAN DE73290501010001090653 Differenzialtherapeutische Überlegungen: Bei älteren Patienten eher Azithromycin wegen der möglichen ZNSNebenwirkungen bei Levofloxacin. Beide Substanzen haben kardiovaskuläre Nebenwirkungen (u.a. QTVerlängerung). Selbstverständlich sind die bestehenden Kontraindikationen und Interaktionen zu beachten (siehe Fachinformationen). Bei Fragen wenden Sie sich bitte an das Institut für Klinische Pharmakologie unter einer der folgenden Telefonnummern: 0421 497 3480 oder 0421 497 5400. Das Gesundheitsamt wird Sie über die aktuelle Situation auf dem Laufenden halten. Mit freundlichen Grüßen Dr. Monika Lelgemann Seite 2 von 2
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