Infoseite Brot im Test

Trocken und fad : Geschnittene Mischbrote in der Tüte im Test
In Sachen Brot sind wir Dauerweltmeister. Rund 300 verschiedene Sorten gibt es in
Deutschland, das macht uns niemand auf der Welt nach. Brot begleitet uns durch
den Alltag. Es gibt das Frühstücksbrot, das Abendbrot das Pausenbrot und es gibt
sogar ein bundesweites Brotregister. Doch was die Qualität dieses nationalen
Grundnahrungsmittels angeht, sind viele nicht mehr wählerisch. Nur noch ein Drittel
des Brotes wird beim Bäcker gekauft .Backshops und Supermärkte haben den
Brothandwerkern inzwischen den Rang abgelaufen. Wer es besonders bequem
haben will, der greift zum geschnittenen Tütenbrot aus dem Supermarkt -und
Discounterregal. Fragt sich nur, wie schmecken diese industriell hergestellten
Schnitten?
Der Test
Mischbrote sind in Deutschland am beliebtesten. Deshalb haben wir für unsere
Kostprobe insgesamt elf Weizenmischbrote und Roggenmischbrote eingekauft,
verpackt und in Scheiben geschnitten im Supermarkt und beim Discounter. Drei
Tester haben probiert. Ein mehrfach ausgezeichneter Bäckermeister aus Hilden, ein
Brotkenner des Lebensmittelinformationsdienstes aid aus Bonn und eine Vertreterin
des Hausfrauenbundes aus Köln.
Viele schlechte Noten
Die Tester fanden den Geschmack fast aller Brote enttäuschend. Von den fünf
Weizenmischbroten bekamen nur die „Altdeutschen Schnitten“ der Firma Kronenbrot
die Note befriedigend, der Rest wurde mit ausreichend bewertet. Bei den sechs
Roggenmischbroten kam es noch schlimmer. Dreimal gab es ein Ausreichend, bei
drei Broten lautete das Qualitätsurteil mangelhaft. Schlusslicht im Test war ein
Roggenmischbrot. Die „Pfundsschnitten“ der Firma Grafschafter, gekauft bei Lidl
Zu trocken und ohne Geschmack
Etliche Brote schmeckten nach Meinung der Tester alt und trocken. Das waren vor
allem Schnitten, bei denen das Mindesthaltbarkeitsdatum auf der Verpackung nicht
mehr weit entfernt lag. Fast alle Brote wurden als zu fad empfunden. Bei einigen
Roggenmischbroten gab es außerdem Kritik am zu unausgewogenen säuerlichen
Aroma.
Keine Konservierungsstoffe
Geschnittenes Brot in der Tüte eine Haltbarkeit von bis zu zwei Wochen, trotzdem
enthielt keines der getesteten Brote Konservierungsstoffe. Inzwischen gibt es ein
anderes Verfahren. Das geschnittene Brot wird in der Tüte kurz erhitzt, um Keime
abzutöten. In fast allen Broten im Test steckten Natriumacetate, das sind
Säureregulatoren, die leicht konservierend wirken, aber nicht vor Schimmelsporen
schützen. Deshalb sollte geschnittenes Brot in der Tüte nach dem Öffnen schnell
verbraucht werden. Ist eine Scheibe von Schimmel befallen, dann muss das ganze
Brot in den Mülleimer, weil sich die Schimmelpilzsporen meist schon im ganzen Brot
verteilt haben.
Preis eine kleine Orientierung
In unserem Test war der Preis eine kleine Orientierung. Das teuerste
Weizenmischbrot im Test bekam die beste Note und bei den Roggenmischbroten
waren die teureren Produkte etwas besser im Geschmack als der Rest.
Geschnittenes Brot richtig lagern
Generell sollte man Brot nicht in den Kühlschrank legen. Es wird dort altbacken und
verliert sein Aroma. Die einzige Ausnahme ist Toastbrot, das kann man im
Gemüsefach aufbewahren, weil es beim Aufbacken wieder kross wird. Ansonsten
Brot in der Verpackung lassen, bei Zimmertemperatur lagern und den Plastikbeutel
immer gut verschließen. Als Faustregel gilt: Je dunkler das Brot, desto länger ist es
haltbar. Zu viel gekauftes Brot kann man einfrieren. Der Tipp: Die Scheiben aus dem
Froster holen und direkt im Toaster kross aufbacken.