KPH Wien/Krems: Erstmals christliche, islamische und jüdische

Presseinformation:
KPH Wien/Krems: Erstmals christliche, islamische und
jüdische Religionsausbildung unter einem Dach
Die Ausbildung von christlichen, muslimischen und jüdischen ReligionslehrerInnen
für die Volksschule findet ab Herbst 2016 gemeinsam an der Kirchlichen
Pädagogischen Hochschule Wien/Krems statt. Bildungsministerin Heinisch-Hosek:
„Qualitätssicherung, interreligiöser Dialog, Vorbild für Europa“.
Die interreligiöse Zusammenarbeit bei der Ausbildung der ReligionslehrerInnen in Österreich
wird vertieft: An der Kirchlichen Pädagogische Hochschule (KPH) Wien/Krems, die derzeit
schon katholische, evangelische, orthodoxe, orientalisch-orthodoxe und altkatholische sowie
freikirchliche und alevitische ReligionslehrerInnen ausbildet, wird ab Herbst 2016 auch die
Ausbildung der jüdischen und muslimischen ReligionslehrerInnen der Primarstufe
(Volksschule) angesiedelt sein. Die studierenden Mitglieder der unterschiedlichen
Glaubensgemeinschaften werden dabei in den allgemeinpädagogischen Fächern wie
Pädagogik, Didaktik oder Erziehungswissenschaften gemeinsam unterrichtet, die
entsprechenden fachlichen Inhalte stellt jede Glaubensgemeinschaft selbst.
„Durch diese Kooperationen wird eine neue Qualität in der Ausbildung aller
ReligionslehrerInnen ermöglicht. Dieser Schwerpunkt in der LehrerInnenbildung führt zu
mehr Verständnis anderer Kulturen und Religionen und trägt zu einem respektvollen
Miteinander bei. Ich bin stolz darauf, dass wir in Europa Vorreiter sind: Nirgends sonst gibt
es eine gemeinsame Ausbildung der ReligionslehrerInnen unter einem Dach“, sagte
Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek am Dienstag bei der feierlichen Unterzeichnung
der Kooperationsvereinbarung zwischen den Religionsgemeinschaften.
„Diese Zusammenarbeit von Christen und Muslimen fördert den Dialog. Die eigene Identität
der Glaubensgemeinschaften wird gewahrt, das Gemeinsame in den Mittelpunkt gestellt, die
Unterschiede werden ernstgenommen. Durch die Bildung von interkulturellen und
interreligiösen Kompetenzen wird eine Praxis des Miteinander und Voneinander Lernens in
Schule und Gesellschaft selbstverständlich“, betont Mag. Andrea Pinz,
Hochschulratsvorsitzende der KPH Wien/Krems.
Die großen monotheistischen Religionen unter einem Dach
Heinisch-Hosek: „Die interreligiösen Kompetenzen sind heute bereits Teil der neuen
Lehramtsstudien. Dafür stellen wir an der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule
Wien/Krems eine eigene Professur für den Spezialforschungsbereich Interreligiosität zur
Verfügung“.
Kardinal Schönborn begrüßt die Kooperationen: „Es ist gut und wichtig, dass sich in
Österreich Religionsunterricht und die Ausbildung der Pädagogen nicht hinter
verschlossenen Türen abspielen, sondern im öffentlichen Bereich. Wir freuen uns, dass wir
die erprobte Zusammenarbeit zwischen öffentlicher Schulaufsicht und den
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Glaubensgemeinschaften in unserer KPH nun auch für die Ausbildung islamischer und
jüdischer Religionslehrer öffnen können.“
Für die Ausbildung muslimischer ReligionslehrerInnen wird der bisher private Studiengang
„IRPA – Islamische Religionspädagogische Ausbildung“ zu einem Institut an der KPH. Dazu
Dr. Fuat Sanac, Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich: “Die
Ausbildung unter einem Dach öffnet den Blick für Gemeinsamkeiten und bedeutet eine
weitere wichtige Belebung des interreligiösen Dialogs, der in Österreich in vielen Bereichen
längst eine interreligiöse Kooperation geworden ist. Die IRPA bleibt in diesem Rahmen mit
ihrer fachlich-theologischen Ausbildung erhalten. Gerade in unserer Zeit der Ängste und
kriegerischen Konflikte ist die sichtbare Zusammenarbeit der Religionsgemeinschaften eine
Botschaft für das friedliche und konstruktive Zusammenleben“.
Auch für die Ausbildung der jüdischen ReligionslehrerInnen wird es ein eigenes Institut
geben. Der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde, Dr. Oskar Deutsch sieht in der
Religionslehrerausbildung an der KPH „einen sehr positiven Schritt in Richtung einer von
gegenseitiger Akzeptanz der einzelnen Religionsgemeinschaften gekennzeichneten,
qualitativ hochwertigen Ausbildung“.
Die KPH Wien/Krems als Kompetenzzentrum für die ReligionslehrerInnenausbildung
der Primarstufe
Die Kirchliche Pädagogische Hochschule (KPH) Wien/Krems ist Österreichs größte Private
Pädagogische Hochschule mit fünf Standorten in Wien und Niederösterreich. Sie bildet unter
anderem LehrerInnen für die Primarstufe aus und bietet diesen unter anderem
Schwerpunktsetzungen für das Fach Religion in der jeweiligen konfessionellen Ausprägung
an. Derzeit gilt die Kooperation der KPH mit den erwähnten Glaubensgemeinschaften für die
Primarstufe. Eine Ausweitung auf die Sekundarstufe (Neue Mittelschulen, Gymnasien,
berufsbildende mittlere und höhere Schulen) ist angedacht, die Verhandlungen zwischen
KPH, Glaubensgemeinschaften und Universitäten sind bereits im Gange.
Dr. Christoph Berger, Rektor der KPH, freut sich auf die Zusammenarbeit: „Wir sind uns der
Verantwortung und der großen Chance bewusst, die dieser Schritt mit sich bringt. Die
Kooperation hat Modellcharakter für ganz Europa“.
Ein Foto von der Vertragsunterzeichnung steht für Pressezwecke unter Angabe des
Fotografen BKA/Aigner honorarfrei unter http://bdb.bmbf.gv.at/BilderSet/378 als Download
zur Verfügung.
Die Kirchliche Pädagogische Hochschule (KPH) Wien/Krems ist Österreichs größte Private Pädagogische
Hochschule mit fünf Standorten in Wien und Niederösterreich. Das gemeinsame Konzept der Erstausbildung,
Fort- und Weiterbildung soll Lehrerinnen und Lehrer in ihren pädagogischen und religionspädagogischen
Berufsfeldern bestmöglich qualifizieren und professionalisieren. Im Sinne einer ökumenischen Perspektive fördert
und lebt die KPH Wien/Krems die Kooperation der sieben an der Hochschule vertretenen christlichen Kirchen
(Katholische Kirche, Evangelische Kirche A. und H.B., Griechisch-Orientalische Kirche, drei OrientalischOrthodoxe Kirchen sowie Altkatholische Kirche) bei gleichzeitiger Wahrung der jeweiligen Identität. Auch zwei
katholische Diözesen wirken in der KPH zusammen. Das breite Lehrangebot der KPH Wien/Krems setzt sich
derzeit zusammen aus 8 Studiengängen und 4 berufsbegleitenden Studiengängen der Erstausbildung, 7
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Hochschullehrgängen mit Masterabschluss, 6 Hochschullehrgängen und 18 Lehrgängen. Die KPH Wien/Krems
hat 2.500 Studierende in der Erstausbildung und ca. 1.000 Studierende in Weiterbildungslehrgängen
Rückfragehinweise:
Mag. Hannes Martschin, Kirchliche Pädagogische Hochschule Wien/Krems,
Mayerweckstraße 1, 1210 Wien, www.kphvie.ac.at
Pressebüro: Tel. +43-1-409 77 20, Mail: [email protected]
Dr. Michael Prüller, Pressesprecher der Erzdiözese Wien, Medienhaus der Erzdiözese Wien
Stephansplatz 4/IV/DG, 1010 Wien
T: +43 (1) 515 52 – 3555, M: +43 664 5155258
E: [email protected]
Mag.a Veronika Maria, BM für Bildung und Frauen Pressesprecherin
T: 01-53120/5011, [email protected]
www.bmbf.gv.at