gender queer decolonial Lehrveranstaltungen Akademie der bildenden Künste Wien Sommersemester 2016 Institut für das künstlerische Lehramt Institut für bildende Kunst Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften Institut für Kunst und Architektur Lectures Netzwerk für Frauenförderung Büro für Geschlechtergleichstellung und Geschlechterforschung Karl-Schweighofer-Gasse 3, 1070 Wien Telefon: 01/58816-1113 email: [email protected] Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen Schillerplatz 3, 1010 Wien Telefon: 01/58816-3400 email: [email protected] Institut für das künstlerische Lehramt - IKL 3 Freies Wahlfach Seminar | 2 SWS LV-Nr.: 060.122 „Wird es besser?“ Repräsentationspolitiken, Ästhetik und Dis/ability Doris Arztmann Isa Garde Dieser Folder listet jene Lehrveranstaltungen auf, die sich an der Akademie der bildenden Künste Wien mit Gender / Queer / Decolonial Studies auseinandersetzen. Pro Lehrveranstaltungen wird im linken oberen Bereich der Titel laut Studienplänen angegeben (Anrechnung). Anmeldung zu allen Lehrveranstaltungen via AkademieOnline: campus.akbild.ac.at Informationen für Studierende: http://www.akbild.ac.at/Portal/studium/studieninfos sowie in der Studienabteilung, Mezzanin/Schillerplatz. Die Anmeldung als Mitbeleger_in erfolgt in der Studienabteilung der Akademie. Voranmeldung: https://campus.akbild.ac.at/akbild_online/studentenvoranmeldung.startseite Stand der Lehrveranstaltungsdaten: 16. Februar 2015 Änderungen sind vorbehalten und werden ggf. durch die jeweiligen Institute bekanntgegeben! Lehrveranstaltungen im Gebäude am Schillerplatz sind stufenlos über den Eingang Makartgasse 3 erreichbar. Bitte Gegensprechanlage benutzen bzw. unter 01/58816-1818 (Portier_in) anrufen. The building at Schillerplatz is accesible barrier-free via the entrance at Makartgasse 3. Please call the porter at 01/58816-1818 or use the interphone. „Was ist dir passiert?“ und „Wird es besser?“ sind Fragen, die Menschen mit Behinderung oft hören. Rosemarie Garland-Thomson (2000) problematisiert diese Fragen als „Stare and Tell“-Rituale, die eine ableistische Norm in sozialen Räumen reproduzieren und eine spezifische Form der Herrschaftstechnik darstellen. Wie Tobin Siebers (2010) gezeigt hat, durchziehen diese Blickregime insbesondere das Feld von Kunst und Ästhetik, in denen die Darstellung „behinderter Körper“ und die dadurch hervorgerufenen Affekte zu einer besonderen Disqualifizierung „behinderter“ Subjekte führen. Andererseits fungiert „Behinderung“ häufig auch als „narrative Prothese“ (Snyder/ Mitchell 2001), durch die Vorstellungen von „Ganzheit“, „Gesundheit“ und „Normalität“ bekräftigt werden. In unserem Seminar möchten wir der Frage nachgehen, wie sich Ableismus als nicht-benanntes Machtverhältnis im künstlerischen Arbeiten und in der Kunstvermittlungspraxis manifestiert. Gemeinsam wollen wir den kulturellen Repräsentationsmustern von „Behinderung“ und „Krankheit“ und deren Verknüpfung mit Vorstellungen von „Normalität“, „Gesundheit“ und“ Ästhetik“ auf den Grund gehen. Ausgehend von einer Einführung in die kulturwissenschaftlichen Ansätzen der Dis/ability Studies und Crip Theories und „Crip Materialien“ (Egermann 2015) wie z.B. das Crip Magazine (hg. v. Egermann 2012), wollen wir einerseits Vorstellungen von „Gesundheit“, „Normalität“ und „Ästhetik“ reflektieren und den analytischen Blick auf kultureller Repräsentationen von „Behinderung“ schärfen, um gemeinsam ein praktisch-theoretisches Instrumentarium zur eigenständigen Analyse unterschiedlicher Repräsentationsformen von „Behinderung“ und Möglichkeiten der Widerständigkeit zu erarbeiten. Dabei wollen wir den Möglichkeitsraum öffnen, aus dem Labyrinth von Dualismen und Binaritäten wie „behindert/nicht-behindert“, „krank/gesund“ auszubrechen (Arztmann/Egermann 2015), dominante Blickregime verlernen und Formen von „Staring back“ und „Telling off“ entwickeln. Termine: Montags, 14 - 17 Uhr 14.03., 11.04., 25.04., 09.05., 30.05., 27.06. Ort: Hörsaal 306, IKL, Karl-Schweighofer-Gasse 3, 1070 Wien Kontakt: siehe AkademieOnline 4 IKL - Institut für das künstlerische Lehramt Kunst- und Kulturpädagogik Proseminar | 2 SWS Institut für das künstlerische Lehramt - IKL 5 LV-Nr.: 060.314 Geschlecht und Schule Fachdidkatktik Proseminar | 2 SWS LV-Nr.: 060.136 Fachdidaktik. Intersektionale Kunstdidaktik Theoretische Analysen und handlungspraktische Ansätze Andı* Harrer Belinda Kazeem-Kaminski Das Proseminar zielt auf eine kritische Auseinandersetzung mit verschiedenen Ansätzen zur Analyse von und zum Umgang mit geschlechtlicher und sexueller Heterogenität im schulischen Kontext. Daher werden im Rahmen der Lehrveranstaltung Theorieangebote, empirische Studien ebenso wie handlungspraktische Ansätze – vornehmlich aus dem Bereich der (bildungswissenschaftlichen) Gender und Queer Studies – zu Fragen rund um Geschlecht/Begehren und Schule gesichtet und diskutiert. Ausgehend von einer solchen literaturbasierten Auseinandersetzung mit Analyseansätzen zu diesem Fragefeld, regt die Lehrveranstaltung sowohl theoriegeleitete Reflexionen eigener Situierungen und Denk-/Wahrnehmungsmuster in Bezug auf sex~gender~desire und Schule – insbesondere in Hinblick auf künstlerisch-gestalterische Unterrichtsfächer – als auch Erweiterungen des eigenen Handlungsrepertoires im Zusammenhang mit geschlechtlicher und sexueller Heterogenität in der Schule an. Was, wie, wo und von wem wir lernen berührt uns nicht nur auf individueller Ebene, sondern ist in gesellschaftspolitischen Strukturen eingebettet, die ihrerseits durchzogenen sind von Machtverhältnissen und Ausschlüssen. Der Ansatz der Intersektionalität versteht sich als Möglichkeit letztere nicht getrennt, sondern als sich überlagernd und immer wieder neu organisierend zu denken und lässt sich daher auch in der Didaktik und Kunstvermittlung nutzbar machen, wenn wir diese als Möglichkeiten verstehen, um sich mit der uns umgebenden Welt auseinanderzusetzen und aktiv an Veränderungen zu arbeiten. In der angebotenen Lehrveranstaltung geht es darum die theoretisch-aktivistischen Wurzeln des Intersektionalitätskonzeptes kennenzulernen (Black Feminist Theory & Critical Race Theory) und davon ausgehend auf die Übertragung in den deutschen Sprachraum einzugehen. Welche Übersetzungsarbeit musste und müsste hier geleistet werden? Welche Protagonist_innen waren maßgeblich an der Übertragung beteiligt und werden häufig ausgeblendet bzw. unsichtbar gemacht? Wie können wir den US-amerikanisch geprägten Ansatz für den deutschsprachigen Raum denken und welche Theoretiker_innen beschäftigen sich hier hier mit Fragen rund um Intersektionalität und Didaktik? Welche Kritik wird am Intersektionalitätsansatz geübt, bzw. in welche Denkrichtungen wird/wurde es adaptiert, erweitert etc.? Termin: Montags, 04.04. und 11.04. 12:30-16 Uhr, danach wöchentlich jeweils Montags 12:30 - 14 Uhr Ort: Seminarraum 216, IKL, Karl-Schweighofer- Gasse 3, 1070 Wien Kontakt: siehe AkademieOnline Termin: Dienstags, 08:45- 12 Uhr Termine: 08.03., 05.04., 19.04., 03.05.,31.05.,14.06., 28.06. Ort: Raum 3.04., IKL, Karl-Schweighofer- Gasse 3, 1070 Wien Kontakt: [email protected] 6 IBK - Institut für bildende Kunst Freies Wahlfach Institut für bildende Kunst - IBK 7 Seminar | 2 SWS LV-Nr.: 050.291 FEMINIST PAINTING Working without the pressure of success Freies Wahlfach Seminar | 2 SWS LV-Nr.: 050.310 Leere Bühnen bewegen - Moving Empty Spaces Eine Gratwanderung zwischen Dekonstruktion und Reproduktion im Performativen Lydia Hamann Stefanie Sourial Thema dieses Seminars ist die feministische Malerei. Malerei gilt als ein historisch belastetes Medium, anders als Fotografie, Video, Performance und Aktion. Sie hat ihre Ursprünge in vergleichsweise konservativen Gesellschaftskontexten. Im Seminar wird Malerei umfangreich mit feministischer Theorie zusammengebracht, unter anderem mit dem Ziel, die visuelle Lesefähigkeit in diesem Feld zu stärken. Einen Schwerpunkt bilden die feministischen Strategien und Repräsentationsformen seit den 1960er Jahren - mit einem Einblick in die Diskurse der second und third wave Feminist_innen. Hier sind zum Beispiel Künstler_innen wie Eva Hesse, die Guerilla Girls, Coco Fusco, Lee Lozano, Elaine Sturtevant, Maria Lassnig, Faith Ringgold, Sylvia Sleigh und Vaginal Davis Bezugspersonen. Bande Mimée, Tragödie und Bouffon sind theatrale performative Techniken definiert von dem Theaterpädagogen Jacques Lecoq. Diese Techniken u.a. ermöglichen uns als Theaterschaffende eine leere Bühne zu bespielen, uns ausschließlich mittels unseres Körpers, egal wie dieser beschaffen ist, jede Art der Realität in den jeweiligen Raum zu bringen, ganz ohne requisitärer Hilfsmittel. Diese Techniken bringen eine finanzielle Unabhängigkeit mit sich und befreien von materiellen Hindernissen. Jedoch gerade durch die starke und radikale Reduktion besteht auch die Gefahr der Reproduktion uns anerzogener Stereotypen aus dem Körpergedächtnis. Diese Stereotypen sind es, die durch das gezielte Erlernen von performativen Methoden in Frage gestellt und im besten Fall geknackt werden sollen. Das Augenmerk wird dabei auf bestehende, verinnerlichte Muster gerichtet um diese dann auf zu brechen und in ein mehrschichtiges Verständnis von Geschlecht, Gender, Rasse und Klasse zu überführen. Speziell die drei Theaterstile dieses Kurses, bewegen sich auf einem schmalen Grat zwischen großen kreativen Möglichkeiten und der Wiederholung klassischer Machtbilder. Im Seminar werfen wir gemeinsam Blicke auf die Diskussion historischer und zeitgenössischer feministischer Malerei und leiten davon Fragestellungen und Perspektiven für die gegenwärtige Praxis der Studierenden in Bezug auf den Kunstmarkt, feministisches Begehren, emotionale Arbeit und Un/Sichtbarkeit ab. Wir werden gemeinsam unterschiedliche Vorgehensweisen untersuchen und ausprobieren sowie vorhandene Strategien hinterfragen. Die Lektüre unterschiedlicher Theoretiker_innen wie Gayatri Spivak, Griselda Pollock, Linda Nochlin, Michele Wallace, Katy Deepwell und Jack Halberstam et. al. wird uns dabei unterstützen. In Bezug auf eine Strukturierung des umfangreichen Materials nutzen wir Gayatri Spivaks Taktik des “putting together“, die mehr eine Annäherung aus verschiedenen Blickwinkeln vorschlägt, als von einer historischen Zeitleiste auszugehen. Dabei werden teilweise widersprüchliche Lesarten und Weiterentwicklungen der feministischen Strategien mit queerem & transfeministischem, anti-rassistischem und anti-kolonialem Fokus verbunden. Termine: Blocklehrveranstaltung, jeweils 10-14 Uhr Di. 8./ Mi. 9. März Di.19./ Mi. 20. April Di. 24./ Mi. 25.Mai Ort: Raum 116, IBK, Schillerplatz 3, 1010 Wien Kontakt: [email protected] Dieses Seminar soll den Studierenden klassische Theaterformen näher bringen mit dem klaren Fokus auf anti-rassistische, anti-ableistische, queere und feministische Inhalte: Wir versuchen festgefahrene, homophobe und rassistische Rollenbilder und Stereotypen durch Selbstermächtigung zu dekonstruieren und reflektieren deren Reproduktion auf der Bühne. Die Einheiten sind sehr praxisorientiert und bestehen in erster Linie aus dem Aufbauen und Performen von Szenen. Termine: Blocklehrveranstaltung, jeweils 10-16 Uhr Di, 05. April Di, 17. Mai Di, 07. Juni Di, 21. Juni Ort: wird via AkademieOnline bekanntgegeben Kontakt: [email protected] 8 IBK - Institut für bildende Kunst Video III Institut für bildende Kunst- IBK 9 Vorlesung | 2 SWS Übung | 2 SWS LV-Nr.: 050.051 Video III Vorlesung | 2 SWS Übung | 2 SWS LV-Nr.: 050.051 „Gender und eQuality – Frauen in der Filmlandschaft“ „Gender und eQuality – Frauen in der Filmlandschaft“ Bettina Henkel Bettina Henkel Anhand von in Österreich stattfindenden Filmfestivals im Frühjahr/Sommer 2016 mit aktuellsten Filmen geht es in der Lehrveranstaltung um das Verhältnis von Gender, Körper und Sexualität im Spiel- und vor allem im Dokumentarfilm. Ebenso interessant ist hier, wie dieser Themenfocus auf Filmfestivals abgebildet wird und wie Frauen strukturell in der Filmlandschaft in den verschiedenen Departments (Regie, Kamera, Schnitt, Sound, Produktion etc.) vertreten sind. Welche Akteurinnen finden wir auf Filmfestivals, welche vor und hinter der Kamera? Gibt es Vernetzungsstrategien? Teilnahmeerfordernisse: Die Vorlesung/ Seminar Video III findet in enger Kooperation mit dem Seminar Gender Studies III von Doris Guth statt. Für den positiven Abschluss der Vorlesung/Übung Video III ist die Anwesenheit, aktive Mitarbeit und das Erarbeiten einer „künstlerischen Dokumentation“ notwendig. Für die Belegung von Video III ist eine künstlerische Praxis im Umgang mit Video erwünscht, die befähigt selbstständig zu arbeiten. Es wird keine technische Einführung gegeben. Für den positiven Abschluss des Seminars Gender Studies III ist die Anwesenheit, aktive Mitarbeit, das Film-(Tage)Buch, ein Referat und eine Seminararbeit notwendig. Begleitet wird dieses gemeinsame Sehen und die Festivalbesuche durch eine notierende Parallelhandlung. Durch das Beschreiben, Reflektieren und die Kontextualisierung soll das Gesehen in Worte übersetzt werden und der thematische Focus sowie die künstlerisch filmischen Mittel bewusst werden. So entsteht ein „Film(Tage)Buch“. In dem zweiten Teil der LV, nach den Festivalbesuchen, sollen die Erkenntnisse aus Filmschau und Festivalbesuchen in eine eigene künstlerische Praxis überführt werden. Es ist empfehlenswert beide Lehrveranstaltungen zu kombinieren, sich bei beiden anzumelden und bei Warteliste trotzdem zu erscheinen, um in der ersten LV am Dienstag, 1.3. 2016, die Vorgangsweise zu besprechen – Anwesenheit geht im Zweifelsfall vor Fixplatzzuteilung, bei Verhinderung (in Ausnahmefällen ) bitten wir um vorherige Kontaktaufnahme. Im Rahmen der Lehrveranstaltung werden Gäste eingeladen und/oder wir werden diese auf den Festivals treffen: Künstlerinnen, Filmemacherinnen, Filmkuratorinnen und andere. Angedacht ist, gemeinsam einen Fragenkatalog zu entwickeln, den wir interviewartig oder dialogisch – hier ist eine künstlerische Strategie zu entwickeln – aufzeichnen wollen. Diese „Dokumentationen“ wollen wir sammeln und künstlerisch als Video, Audioformat oder auch als Blog umsetzten, der unsere LV begleitet oder in einer Abschlußveranstaltung (möglichst in Vernetzung) präsentieren – das „Film(Tage)Buch“ ist hierbei ein Grundstein. Das Seminar findet in Kombination mit folgenden Filmfestivals statt: Frauenfilmtage Wien (1.-4. März), Tricky Women (Wien, 2.-6.3.2016), Diagonale Graz (9.-13.3.), Crossing Europe Linz (20.-25. April). Während der Festivalzeiten ist mit mehreren Seminarterminen in Wien, Graz, Linz zu rechnen. Die Kinokarten und jeweilige Anreise müssen leider selber finanziert werden, wobei wir bemüht sind spezielle Ticket-Preise für die Seminarteilnehmer_innen zu erhalten. Für das Filmfestival „Crossing Europe“ kann eine Festival-Akkreditierung (mit Zuschuss durch die Akademie) zugesagt werden. Die Anreise erfolgt jeweils in Eigenregie. ACHTUNG: Die Seminartermine für den Zeitraum der Frauenfilmtage und des Festival Tricky Women in Wien (1.-6. März) werden nach der Bekanntgabe des Festivalprogramms im Akademie Onlinesystem circa Mitte Februar bekannt gegeben sowie auch für die anderen Festivals die Filme und Uhrzeiten jeweils nach Bekanntgaben der Programme. Die Zeit- und Datumsangaben für die Festivals sind daher Richtwerte und können abweichen. Termin: Donnerstagnachmittag und zu bestimmten Filmfestivalzeiten an verschiedenen Orten. Bitte Detailinformationen ab Mitte Februar im Akademie-Online-System beachten! Beginn: Dienstag (!), 1.3.2016, 13-16 Uhr, M 13 Ort: M 13, Schillerplatz, 1010 Wien und Lehrpavillon, 1. Stock, Atelierhaus, Lehargasse 6-8, 1060 Wien Kontakt: [email protected] 10 IKW - Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften Kunst der Moderne III Seminar | 2 SWS Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften - IKW 11 LV-Nr.: 040.031 Skill and Deskilling in Art Sabeth Buchmann In seinem 2007 erschienenen Buch The Intangibilities of Form. Skill and Deskilling in Art After the Readymade geht der Kunsthistoriker John Roberts den Veränderungen nach, die Begriffe der künstlerischen Arbeit mit dem Konzept des Readymades seit den zehner Jahren des 20. Jahrhundert erfahren haben: Dies betrifft vor allem Fragen des ästhetischen (Mehr-) Werts, des rechtlichen Objekt- und Autor*innenstatus (Stichwort Copyright). Spätestens mit Einsetzen des Bologna-Prozesses wurde deutlich, dass die Transformation künstlerischer Arbeitsbegriffe auch im Kontext der sog. Reformen der Bildungslandschaft gesehen werden muss. Während die einen darin eine folgerichtige Einbettung der Kunst in expandierende Wissens- und Forschungsfelder erkennen, beklagen andere, so etwa die Kunsthistorikerin Rosalind Krauss, einen gravierenden Verlust an Fachkenntnissen. Vor diesem Hintergrund ist es das Anliegen des Seminars, Roberts’ Studie in die Perspektive materialistischer, i.e. vor allem klassen- und gendertheoretischer Verknüpfungen von Objekt- und Wissensproduktion zu stellen. Zur Vorbereitung wird die Lektüre von Roberts’ Buch empfohlen. Zu Beginn des Seminars wird ein Handapparat mit Essays von Elke Bippus, Tom Holert und Rosalind Krauss zur Verfügung gestellt. Sprache: Deutsch (bei Bedarf: Englisch). Kunst der Moderne II Vorlesung | 2 SWS Exercising Art? Sabeth Buchmann Despite the popularity of formats of improvisation, rehearsal, test and exercise at the intersections of film, theater, music and fine arts, they have rarely been considered in modern und contemporary art discourse. It is against this background that the course of lectures will investigate the role as well as the function of experimental procedures that question relevant notions of modern and postmodern art: open process vs. the commodity form, intuition vs. intention, contingency vs. plan, embodiment vs. rationality, etc. Practices of experimental research and examination suggest that there are no obvious common grounds and/ or goals for any contents, methods and beliefs. The allegedly known and experienced seem to be locked into an endless loop of repetitions, revisions, reconsiderations, rereadings, reenactments, reevalutions etc. Artists and film makers problematize the solicitation to be productive by giving their production a trial: Interestingly they often do so in oscillating forms of un- und relearning - which are reminiscent of new dance, postdramatic theatre and postmodern narrative cinema. They address the individual and collaborative investigations into the intersections of given and/or possible representations/ narratives of gender/sex, class/milieu, race/ethnicity, age/generation. With focus on exemplary works from the mid 1990ies ’til today, the lectures will refer to historical, aesthetic and political genealogies inscribed into their concepts, make and style. Preliminary list of artists whose works will be considered: Fareed Armaly/ Rashid Masharawi, Martin Beck, Carola Dertnig, Thomas Eggerer, Harun Farocki, Ana Hoffner, Judith Hopf, Achim Lengerer, Adam Linder, Dorit Margreiter, Silke Otto-Knapp, Falke Pisano, Mathias Poledna, Renée Pollesch, Yvonne Rainer, Constanze Ruhm, Eran Schaerf, Maya Schweizer, Danh Võ, Clemens v. Wedemeyer, Tanja Widmann, Katarina Zdjelar, Heimo Zobernig. Language: English Termine: MIttwochs, 15 - 17:15 Uhr 06.04., 20.4., 4. und 18.5., 1., 15. und 29.6. Ort: Hörsaal M20, IKW, Mezzanin Schillerplatz 3, 1010 Wien Kontakt: [email protected] LV-Nr.: 040.029 Termine: Thursdays, 15-18 h 07.04., 21.04., 19.05., 02.06., 16.06., 30.06. Ort: Hörsaal M13a, IKW, Mezzanin Schillerplatz 3, 1010 Wien Kontakt: [email protected] 12 IKW - Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften Gender Studies III Seminar | 2 SWS Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften - IKW 13 LV-Nr.: 040.013 „Oh yeah, she performs!1 Gender und Sexualität in aktuellen Filmen österreichischer Filmfestivals“ Doris Guth Das Seminar greift das Programm der im Frühjahr laufender Filmfestivals auf, um nach der Repräsentation und Produktion von Geschlecht und Sexualität in aktuellen Filmen zu fragen: Konstruktion von Geschlechteridentitäten, Produktion von Geschlechtervielfalt und Praxen (queerer) Begehrensstrukturen stehen im Zentrum der Analyse. Bildregime sowie die Strategien ihrer Queerung werden sowohl mit theoretischen Texten als auch anhand der Filme in den Festivals diskutiert. Mit dem von den Studierenden während des Festivals geführten „Film(Tage)Buch“ werden Fragestellungen erarbeitet und kontinuierlich verfolgt. Dabei werden einige der inhaltlichen Schwerpunkte der Festivals im Zentrum stehen: Sie reichen von der Findung neuer Darstellungsoptionen zu Sexismen und sexueller Gewalt bis zu aktuellen Formen dokumentarischen Filmschaffens: Welche Narrationen und Biographien werden mit den filmischen Mitteln erzählt? Parallel dazu stehen die Festivals, ihre Struktur, inhaltliche Auswahl und Positionierung im Fokus der Lehrveranstaltung. Das Seminar findet in Kombination mit folgenden Filmfestivals statt: Frauenfilmtage Wien (1.-4. März), Tricky Women (Wien, 2.-6.3.2016), Diagonale Graz (9.-13.3.), Crossing Europe Linz (20.-25. April). Während der Festivalzeiten ist mit mehreren Seminarterminen in Wien, Graz, Linz zu rechnen. Die Kinokarten und jeweilige Anreise müssen leider selber finanziert werden, wobei wir bemüht sind spezielle Ticket-Preise für die Seminarteilnehmer_innen zu erhalten. Die Anreise erfolgt jeweils in Eigenregie. Ästhetik und Kunstsoziologie II Vorlesung | 2 SWS LV-Nr.: 040.091 Die Kritik der Kultur Einführung in Kultursoziologie, Cultural Studies und Estudios Culturales Jens Kastner Die Kritik an einem zu starren und ahistorischen Kulturbegriff ist den verschiedenen kulturtheoretischen Strömungen der letzten Dekaden – der deutschsprachigen Kultursoziologie, den britischen Cultural Studies und den lateinamerikanischen Estudios Culturales – gemeinsam. Nicht mehr nur Werte, Normen und Werke einer (national formierten) Gesellschaft, sondern der Kampf um Bedeutungsproduktion, die Institutionalisierung und Instituierung sowie alltägliche Praktiken gerieten in den Fokus der Kulturtheorien. In der Frage allerdings, ob und/oder inwiefern aus einer Kritik am Kulturbegriff auch eine Kritik mit Kultur an gesellschaftlichen Verhältnissen wurde, differieren die Ansätze oft erheblich. Entlang des Verhältnisses von Kultur und Macht werden in der Vorlesung die Gemeinsamkeiten und Differenzen der verschiedenen Ansätze anhand zentraler Begrifflichkeiten vorgestellt – von „Alltagsverstand“ über „Differenz“, „Hybridität“ und „Identität“ bis „Zeichen“. * Akzeleration * Alltagsverstand * Anrufung * Bewegung * Blick * Differenz * Distinktion * Dekodieren * Ethnizität * Feminismus * gender (studies) * Gedächtnis (kulturelles/kollektives) * Gouvernementalität * Habitus * Hybridität * Hegemonie * Identität * Intellektuelle * Indigenismo * Kampf * Kulturindustriethese * Klasse * Kolonialität * Konsum * Latin American Subaltern Studies Group * Migration * Moderne * Nationalismus * Orientalismus * Othering * Produktion * Postkolonialismus * Pop/Populär/Popular * Postmoderne * Queer * Regime * Regulation * Repräsentation * Staat * Subalterne * Subversion * Subjekt * Sichtbarkeit * Turn * Ungleichheit * Volk * Wissen * Zapatistas * Zeichen * Das Seminar Gender Studies III findet in enger Kooperation mit der Vorlesung/Übung Video III von Bettina Henkel statt. Für den positiven Abschluss des Seminars Gender Studies III ist die Anwesenheit, aktive Mitarbeit, das Film-(Tage)Buch, ein Referat und eine Seminararbeit notwendig. Für weitere Informationen beachten Sie bitte die Ankündigung der Lehrveranstaltung von Bettina Henkel in diesem Folder bzw. auf AkademieOnline. 1 Oh yeah she performs! ist der Tiel eines Dokumentarfilms von Mirjam Unger, Österreich 2012. Termin: Donnerstagnachmittag und zu bestimmten Filmfestivalzeiten an verschiedenen Orten. Bitte Detailinformationen ab Mitte Februar im Akademie-Online-System beachten! Beginn: Dienstag (!), 1.3.2016, 13-16 Uhr, M 13 Ort: M 13, Schillerplatz, 1010 Wien und Lehrpavillon, 1. Stock, Atelierhaus, Lehargasse 6-8, 1060 Wien Kontakt: [email protected] Termin: Dienstags, jeweils 10-13 Uhr 01.03, 15.03, 12.04, 26.04, 10.05, 24.05, 07.06, 21.06. Ort: Hörsaal M13a, IKW, Mezzanin Schillerplatz 3, 1010 Wien Kontakt: [email protected] 14 IKW - Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften Freies Wahlfach Vorlesung | 2 SWS Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften - IKW 15 LV-Nr.: 040.130 Freies Wahlfach Seminar | 2 SWS LV-Nr.: 040.129 CENTRAL AND SOUTH EASTERN EUROPEAN ART HISTORIES (POST)YUGOSLAV ART PRACTICES: CURATING DIFFICULT KNOWLEDGE CENTRAL AND SOUTH EASTERN EUROPEAN ART HISTORIES (POST)YUGOSLAV ART PRACTICES: BEYOND THE SOCIAL UTOPIA Jelena Petrovic Jelena Petrovic The art legacy or prevailing knowledge content of art history i.e. selection, interpretation and representation of artworks is still widely contextualized by present-centred historical values of dominant social structures. In other words, the meaning of art history is constantly (re)produced by the social apparatus through institutional, physical and administrative mechanisms and patriarchal knowledge apparatus. The social process of valuation, preservation and production in the ‘authorized art history and art heritage discourse’ transforms tangible and intangible realms of the art legacy through a whole series of well- known lenses, such as: nationality, religion, ethnicity, class, gender, language while constructing the collective history and memory around the dominant identities. Consequently, the art history and its legacy is (ab)used to create ethical values, to construct social status, and to essentialize gender, ethnic, religious, class homogeneity or to imprint multicultural heterogeneity, and power relations by a range of binary oppositions: woman/ man, local/global, domestic/foreign, private/public, colonial/anti-colonial or hegemonic/resistant, and so forth. On the other side, social movements, nonconformist political positions against the contemporary neoliberal/patriarchal society, as well against the continuous process of academic commodification and institutional commercialization of the art, all impacted certain art practices from this turbulent geopolitical area to become a rare socially or politically engaged voice, image, object or discourse – outside an usual apparatus of dominant knowledge production. Using a feminist approach to the art (knowledge) production, the course will create a participative and experimental space, which has potential to grapple with ossified academic and institutional discourses that are narrowly legitimized for a long time and to face with today’s social reality through counter-historical/subjugated knowledge, dealing with the (post)Yugoslav art practices. Starting from the present, from momentum that creates and shapes historical discourses, this approach is aimed to break trough the coherent and linear chronological order by a cross-referential collaging of temporal zones through the medium of living archive instead of the usual medium of knowledge production, insisting always on its actuality: history of the present, future of the present, or even both. It opens question of necessary relation between feminism and art system, as well exhibition practices: in time – questioning historical scripts and ways of archiving, producing and institutionalizing the art knowledge and in space – basically referring to the complex and still undefined post- Yugoslav political geography in a feminist way, approaching to this ‘location’ through different theoretical, artistic, activist, as well curatorial backgrounds and positions. The politics of affects, appearing here as a necessity of rethinking and rearticulating emerging artistic practices as a centrum of social imagination or utopia, is a force of existence and at the same time an emancipatory attempt to transform the collective “body”, socially accumulated in desire, love, habit, memory, and different kinds of emotions and reasons. The affective turn enables to change the omnipresent post- into pre-social and anti- into ante-political ways of imagining the world to which we belong. It enables a structural rupture, new ways of thinking about belonging and about a basic social construction of work and life; a rupture powerful enough to interpolate us, as political and social subjects, into our common history of the present and into social imagination of possible futures. Following the politics of affect as the politics of emancipation, this seminar explores art-theory insights to make an epistemological turn to the academic way of thinking and doing within contemporary artistic practices and theories. It uses an interactive feminist methodology, fully aware that feminism and feminist history are not homogenous or linear, but also aware of the fact that those interweaved paradigms of art, feminism and social emancipation are about the politics of everyday life, about doing and living, about (non)human nature and at the same time about (re)articulating the question: What does the politics of emancipation mean? in a time of global neoliberalism in a still patriarchal society of today. Such approach does not provide complete answers or final ideological solutions, but seeks through the histories of politically engaged politics (embedded by feminist, socialist, anti-colonial or leftist ideas) for their contemporary meaning, while it also (re)searches by what measures and means those emancipatory politics got appropriated by the dominant art system and society we live in today. Termine: Tuesdays, 11-13 h 08.03, 05.04, 19.04, 03.05, 31.05, 14.06, 28.06 Ort: Hörsaal M20, IKW, Schillerplatz 3, 1010 Wien Kontakt: j.petrovic(at)akbild.ac.at Accordingly, the most important task of the seminar would be to explore and to discuss art/theory/curatorial works presented in various audio/visual/textual formats and to offer epistemological tools for understanding and thinking actual art, as well curatorial practices through its recent, but also future/ possible history shaped by this geopolitical area of the post-Yugoslav space and beyond. Termin: Mondays, 11-14 h 07.03, 04.04, 18.04, 02.05, 30.05, 13.06, 27.06 Ort: Hörsaal M20, IKW, Schillerplatz 3, 1010 Wien Kontakt: j.petrovic(at)akbild.ac.at 16 IKW - Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften Kunstgeschichte V Seminar | 2 SWS Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften - IKW 17 LV-Nr.: 040.102 und 040.111 Avantgardistinnen der Frühen Neuzeit Antrophologie der Kunst II Vorlesung | 2 SWS Das „Who is who“ der Künstlerinnen CHAOS DER SINNE Eine hard core Philosophievorlesung Elisabeth Priedl Elisabeth von Samsonow Properzia de Rossi und Sofonisba Anguissola sind die beiden einzigen bildenden Künstlerinnen, die Vasari 1568 in seine überaus viel rezipierten Künstlerviten aufgenommen hatte und die in den folgenden Jahrhunderten grundlegend für die Beurteilung von - Kreativität - werden sollten. Bei beiden wird eine Andersartigkeit gegenüber ihren männlichen Kollegen unterstrichen: Die Bildhauerin Properzia arbeitete „aus verschmähter Liebe“, Sofonisba wird zwar für ihre Nähe zur Natur in ihren Porträts gerühmt sowie für ihren „Eifer“ und ihre „Grazie“. Das eigentliche Ingenium scheint ihr, laut Vasari, aber zu fehlen. Vasari steht damit in einer langen Reihe von Philosophen und Theologen, welche das weibliche Geschlecht als eine defizitäre Abweichung des Männlichen betrachten. Interessant ist nun, dass diese Differenzen in Verständnis nicht biologisch argumentiert werden konnten, da bis ins 18. Jahrhundert hinein die Vorstellung von einem biologischen Geschlecht herrschte. Innerhalb welcher Parameter wird nun „Kreativität“, sowohl die männliche, als auch die weibliche, verhandelt? Laut Vasari ist alles gut, was der geistigen Vorstellungskraft des Künstlers (sic!) entspringt (subsummierbar unter dem Begriff disegno). „Schlecht“ hingegen ist das, was der Künstler alleine durch Anschauung und Wahrnehmung aufnimmt und abbildet (und was vor allem in der Farbe seinen Ausdruck findet: colore). Damit gewinnt Vasari ein binäres Ordnungsschema, das zwar geschlechtlich konnotiert ist, aber keineswegs alleine entlang der Geschlechtergrenzen verläuft. So ist es möglich, dass Vasari auch männliche, malerische, Maler „feminisiert“, wie am Beispiel von Raffael oder Andrea del Sarto zu zeigen sein wird, deren Malerei als „weiblich“ markiert wird – ein folgenreicher Systematisierungsversuch, der im 17. Jahrhundert zu einer vollständigen Abkopplung der Stilbeschreibung von den tatsächlichen Geschlechtern führt. Seitdem kann der Stil eines Künstlers mit „männlich“ oder „weiblich“ beschrieben werden, zumindest wenn der Ausführende ein Mann ist (Maike Christadler, Kreativität und Geschlecht). LV-Nr.: 040.003 Die Vorlesung führt ein in die philosophische Ordnung der Sinne in historischer und zeitgenössischer Hinsicht. Wie sich zeigt, wird das Modell der sogenannten Primär- und Sekundärsinne fortwährend Kritik und Veränderung unterzogen, was darauf schließen lässt, dass die Politik des Wissens und der Empfindung sich mehr oder weniger stillschweigend auf die Evidenz stützt, die der jeweils bevorzugte Sinn liefert. Gewissheit ist also eine Sache der Sinne, was sich durchaus profitabel auf die Kunst auswirkt. Neuerdings spielt sich der Tastsinn nach vorne, welcher von einer ihre Touchscreens tippenden und wischenden Bevölkerung ausgiebig engagiert wird. Kann es sein, dass sich von dem Tastsinn ein neuer Typus von Gewissheit und In-der-Welt-Sein herleiten lassen? Die Vorlesung lässt die Meisterdenker Revue passieren, von Kant, Hegel, Schelling, Schleiermachen bis Cassirer und Susanne Langer, d.h. sie ist damit auch eine Art crash Kurs für angehende DenkerInnen. Schließlich soll in feministischer Absicht gefragt und nachgebohrt werden, ob und wie denn die Sinne gegendert wurden oder sind und wie es sich damit in Gegenwart verhält. Eine Literaturliste wird zu Beginn des Semesters ausgehändigt. Das Seminar findet in Doppelstunden statt. Die regelmäßige Anwesenheit ist daher besonders wichtig. Termin: Mittwochs, 16 - 19 Uhr 16.03., 6.4., 20.4., 4.5., 18.5., 1.6., 15.6.2016 Ort: Hörsaal M13a, IKW, Mezzanin Schillerplatz 3, 1010 Wien Kontakt: [email protected] Termine: Blocklehrveranstaltung, Termine werden via AkademieOnline bekanntgegeben Ort: Ort wird via AkademieOnline bekanntgegeben Kontakt: e.von-samsonow(at)akbild.ac.at nstitut für Kunst und Architektur - IKA 19 18 IKW - Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften Philosophie und ästhetische Theorie I Vorlesung | 2 SWS Philosophie und ästhetische Theorie I: Die Entwicklung der okzidentalen Ästhetik als Disziplin der autonomen Kunst Ruth Sonderegger Ziel dieser auf zwei Semester angelegten Vorlesung ist es, eine Einführung in die Geschichte westlicher ästhetischer Theorien zu geben, wobei beide Vorlesungsteile auch unabhängig von einander besucht werden können. In der Vorlesung des Wintersemesters ging es um die Entstehungszeit der philosophischen Disziplin der Ästhetik um 1800. Damit geriet nicht nur die Epoche so großer Revolutionen wie jener in Frankreich und Haiti in den Fokus. Es ist auch die Zeit, die Foucault in Überwachen und Strafen als das Laboratorium der Kontrollmechanismen moderner Gesellschaften beschrieben hat, wie sie insbesondere in Gefängnissen, Bildungs- und Krankenanstalten perfektioniert werden. Es ist zugleich die Hoch-Zeit des transatlantischen Sklavenhandels, von dem die Ökonomien Europas bis heute profitieren. Wir haben die Entstehung der Disziplin der okzidentalen Ästhetik in ständigem Bezug auf diesen Kontext diskutiert und werden im zweiten Semester der Frage weiter nachgehen, inwiefern das allmähliche Entstehen der Idee einer autonomen Sphäre des Ästhetischen um 1800 eine – sei es bewusste oder reflexhafte – Reaktion auf den skizzierten geopolitischen Kontext darstellt bzw. inwiefern im Versprechen der ästhetischen Autonomie auch emanzipatorische Freiräume artikuliert werden. Nachdem wir im Wintersemester die Ästhetiken von Kant, Schiller, Schlegel und Hegel einer postkolonialen Lektüre unterzogen haben, werden wir im zweiten Semester die philosophischen Ästhetiken von Nietzsche, Benjamin, Adorno, Foucault, Guattari und Rancière in ihrer Positionierung zur Autonomiefrage diskutieren und untersuchen, ob sich in den Texten der genannte Philosophen auch nicht-männlichen und nicht-weiße Perspektiven auf das Ästhetische artikulieren. Zu Beginn des Semesters werden auf moodle jene Texte zur Verfügung gestellt, die in der Vorlesung ausführlicher besprochen werden / Zu den Vorlesungen werden Handouts vorbereitet / Die Handouts der Vorlesung des WS sind nach wie vor auf moodle zugänglich und werden insbesondere jenen Studierenden zur Lektüre empfohlen, die im Sommersemester neu einsteigen. Vorkenntnisse: Empfohlen wird vor allem Neueinsteiger_innen die Lektüre der Handouts des ersten Semesters (auf moodle). Gerade weil Philosophie als schwierige und voraussetzungsreiche Angelegenheit gilt, möchte ich ausdrücklich darauf hinweisen, dass mein Anspruch an eine Einführungsvorlesung darin besteht so zu sprechen, dass kein Fachwissen nötig ist, um produktiv teilnehmen zu können. Termin: Die erste Vorlesung wird am Nachmittag des 16. März stattfinden. Genaue Zeitund Ortsangaben sind ab Ende Februar im Akademie Online ersichtlich. Ort: siehe Ende Februar auf AkademieOnline Kontakt: [email protected] Freies Wahlfach Seminar | 2 SWS LV-Nr.: 010.037 Sex (and Genders) in the City – (De!) Constructions of Gender in Public Urban Space Daniela Jauk Nicole Pruckermayr In this course we seek to examine and disrupt the tyranny of dichotomous gender construction and heteronormativity by asking: which signs and messages do public spaces and its actors emanate and how could a gendersensitive and queer co-construction of space look like? Which representational logics define our publics? As practical project in the course we will analyze spatial, political and social attributes within and around “Seestadt Aspern” and react to those by means of art. We start off with a 101 in gender studies (sex, gender(s), sexualities, intersex, trans…) in the context of feminist theory and an introduction to contemporary art praxes in public spaces. Students will be encouraged to critically engage with public spaces and its implications and eventually develop and carry out with an art project (spatial intervention, interview project, performance, etc…). We expect students to prepare visual material and literature, engage in class discussions, caryy out individual and group presentations, and – importantly – develop and carry out an own art project individually or in small groups. Learning Goals - Students gained knowledge about basics in feminist theories and contemporary art in public spaces - students engaged with gendersensitive construction of spaces and related methods - students applied the theoretical knowledge gained in the course in an own practical art project - students understand themselves as part of the public space they co-construct - students constructively navigate group dynamics and link up to local actors Termin: Blocklehrveranstaltung, Termine: DO 03.03. 13 - 19 Uhr FR 04.03 10 - 13 Uhr (Exkursion Seestadt Aspern) FR 15. 04 10 - 13 Uhr FR 13.05 10 - 13 Uhr DO 19.05 16 - 19 Uhr (Präsentation in der Seestadt Aspern) FR 20.05. 10 - 13 Uhr Ort: Seminarraum 210, IKA, Schillerplatz 3, 1010 Wien Kontakt: [email protected] 20 Lectures Theory of the Queer Identities’ Representation in the Contemporary East-European Art and Culture 21 dieangewandte.at akbild.ac.at / gender_studies_kunst Guest lecture by Sasa Kesic, Belgrade The lecture will focus on the topic of queer identities and performativity, which he will analyze through a few case studies: Pride Parade as a form of manifestation (as a problem of trauma representation in contemporary culture), gender body and queer body representations in visual arts, and gender and queer body representations in mass media. Sasa Kesic (1983) is a PhD student at the Department for Theory of Art and Media, University of Arts in Belgrade. Currently he is doing a research at The Academy of Fine Arts in Vienna, Conceptual Art study program/IBK, as he has been awarded with Ernst Mach Worldwide scholarship in duration of nine months. Having MA in music pedagogy, he also works as a music teacher in “Vatroslav Lisinski” Music school in Belgrade. Kesic has published few articles: “Antonio Gramsci”, in Marxist Aesthetics, Philosophy and Theory of Art, ed. Nikola Dedic, Orion Art, Belgrade (2015); “Queer Calendars: Art-Activist Project of the Contemporary Transition Art”, in AM Journal of Art and Media Studies no. 8, Faculty of Media and Communications, Belgrade (2015); “Art Schools and Modern Art in Serbia” (with Ana Sarvanovic, Jovana Vasic and Milos Djordjevic), in History of Arts in Serbia - 20th century, ed. Misko Suvakovic, Orion Art, Belgrade (2014). The lecture is part of the Post Conceptual Art Practices Program (Marina Grzinic, IBK). Time: 08 March 16, 20 h Place: Academy of Fine Arts Vienna, Atelierhaus, 1st floor South Atelier (Atelier Süd) Lehargasse 8, 1060 Vienna Gemeinsamer Auftritt des Lehrangebots in gender/queer-Studies von Akademie und Angewandter Diese Kooperation zwischen den beiden Universitäten stellt eine Erweiterung des Angebots an genderspezifischer Lehre dar und erleichtert die gegenseitige Anrechnung von Lehrveranstaltungen. Die Absolvierung einer Lehrveranstaltung an der Partneruniversität umfasst folgende Schritte: Für Studierende der Akademie der bildenden Künste Wien gilt: für das Belegen von Lehrveranstaltungen an der Universität für angewandte Kunst Wien ist eine Anmeldung als Mitbeleger_in an der Angewandten innerhalb der allgemeinen Zulassungsfrist notwendig (auch online möglich unter: service.uni-ak.ac.at/mitbelegung/). Das Lehrveranstaltungszeugnis kann dann in Folge an der Akademie der bildenden Künste von der/dem Vorsitzenden der für Ihr Studium zuständigen Curricularkommission [laut Studienplan] angerechnet werden. Für Studierende der Universität für angewandte Kunst Wien gilt: für das Belegen von Lehrveranstaltungen an der Akademie der bildende Künste Wien ist eine Anmeldung als Mitbeleger_in in der Prüfungsabteilung der Akademie innerhalb der allgemeinen Zulassungsfrist notwendig (Studienausweis mitnehmen!). Das Lehrveranstaltungszeugnis wird dann in Folge an der Universität für angewandte Kunst im Vizerektorat für Lehre angerechnet. Eine Anrechnung als freies Wahlfach bzw. Freifach ist in jedem Fall möglich. Sollten Sie eine andere Anrechnung wünschen, kontaktieren Sie bitte rechtzeitig (vor Beginn der Lehrveranstaltung) an der Akademie die/den für Ihr Studium zuständigen Vorsitzenden der Curriculakommission bzw. an der Angewandten das Vizerektorat für Lehre. gender studies kunst dieangewandte.at akbild.ac.at /gender_studies_kunst
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