Tagungsprogramm Fachtagung Autismus 2016

Fachtagung
„Autismus 2016“
Internationale und nationale Experten aus der Wissenschaft und Praxis
berichten über den aktuellen Stand der Forschung und
über die Erkenntnisse ihrer täglichen Arbeit.
Datum
Zeit
Samstag, 19. März 2016
8:30 bis 16:30 Uhr
Veranstaltungsort
Universitätsspital Zürich, Foyer Ost, Gloriastrasse 29, Zürich
Geschäftsstelle
autismus deutsche schweiz
Riedhofstrasse 354
ch-8049 Zürich
Telefon +41 (0)44 341 13 13
www.autismus.ch, [email protected]
PC 80-52832-2
1/7
Lageplan und Anreise:
Universitätsspital Zürich, Foyer Ost, Gloriastrasse 29, Zürich
a = Foyer Ost, Grosser Hörsaal Ost
Wegbeschrieb
Tram Nr. 5, Haltestelle Platte
ab Bahnhof Stadelhofen – Tram Nr. 5 ab Bellevue bis Haltestelle Platte
ab Hauptbahnhof – Bahnhofstr./HB oder Central mit Tram Nr. 6 bis Haltestelle Platte
Bitte benützen Sie die öffentlichen Verkehrsmittel.
Teilnahmegebühren
In den Teilnahmegebühren sind die Tagungsbroschüre sowie die Pausen- und Mittagsverpflegung
inbegriffen.
Mitglieder ads:
Elternpaare (Mitglieder ads):
Selbstbetroffene:
Studentinnen/Studenten:
bitte gültigen Studentenausweis mit dem Ticket am Eingang vorweisen
Nichtmitglieder:
Fr. 190.00
Fr. 250.00
Fr. 80.00
Fr. 80.00
Fr. 250.00
Anmeldung und Bezahlung
Bitte melden Sie sich über unser online-Formular an - www.autismus-shop.ch/Veranstaltungen.aspx
Sie erhalten dann das Eintrittsticket und die Rechnung per Mail.
Bei einer Abmeldung bis am 01. März 2016 wird ein Unkostenbeitrag von CHF 30.00 fällig, danach wird die
gesamte Teilnahmegebühr geschuldet.
Anmeldeschluss: 29. Februar 2016
2/7
Ablauf Übersicht:
Uhrzeit
Dauer (min)
Thema/ Pausen
Referent/ Referentin
Ab 8:30
-
Begrüssungskaffee
-
9:00
5
Begrüssung durch
Vorstand ads und Bernard Senn
-
9:05 - 9:45
40
ASS im allgemeinen, aktuellen Überblick
Dr. med. E. Herbrecht
9:50 - 10:30
40
ASS in der Schweiz – Studien zur Lebenssituation
und fachlichen Begleitung
Prof. Dr. A. Eckert
Kaffeepause
-
10:30 - 11:00
11:00 - 11:40
40
Erzähl mir, was passiert ist!
Nicole Gerami, USA
11:45 - 12:25
40
Autismus – Mythen und Missverständnisse
Claus Lechmann, D
Stehlunch – Zeit für den Austausch untereinander
-
12:30 - 13:30
13:30 - 14:45
75
14:45 - 15:10
15:15 - 16:30
75
16.30
Drei Präsentationen parallel – Sie wählen eine aus
Schutzkonzepte gegen sexuelle Übergriffe
Dr. med. W. Tschan
IV – was steht meinem Kind zu?
Daniel Schilliger
Neuere psychologische Ansätze bei AspergerSyndrom
Claus Lechmann
Kaffeepause
-
Drei Präsentationen parallel – Sie wählen eine aus
An die Arbeit!
Marianne Schweizer,
Florian Scherrer
Neue Wege Autismus zu verstehen und
zu untersuchen
PD Dr. med. Helene
Haker Rössler
Praktische Techniken für Kommunikation
Nicole Gerami, USA
Ende der Tagung „Autismus 2016“
Moderator: Bernard Senn
3/7
Detaillierter Ablauf:
Ab 8:15
Begrüssungskaffee
9:00-9:05
Begrüssung durch Vorstand ads und Bernard Senn
9:05 - 9:45
ASS im allgemeinen, aktuellen Überblick
Dr. med. Evelyne Herbrecht
Das Autismusspektrum hat sich in den letzten Jahren verändert: Definitionen und Symptombereiche
wurden erweitert, Frühdiagnostik und –intervention spielen eine zunehmende Rolle; das Referat gibt
als Einstieg einen Überblick über neuere Entwicklungen in verschiedenen
Alters- und Lebensbereichen.
Dr. med. Evelyn Herbrecht, Leitende Ärztin und stv. Klinikdirektorin der KJPK
Basel, Leiterin der Poliklinik und des Autismusbereiches mit der ambulanten
Autismus-Spezialsprechstunde (Diagnostik, Beratung, Therapie) und dem FIASTherapiezentrum
9:50 – 10:30
ASS in der Schweiz – Studien zur Lebenssituation und fachlichen Begleitung
Prof. Dr. Andreas Eckert
Im Vordergrund dieses Vortrages stehen die Ergebnisse mehrerer aktueller Studien, die sich erstens
mit der Lebenssituation von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit einer Autismus-SpektrumStörung und ihrer Familien in der Schweiz und zweitens mit dem vorhandenen Angebot an
professionellen Unterstützungsangeboten beschäftigen. Im Rahmen der Studie „Leben mit Autismus
in der Schweiz“ wurden beinahe 500 Eltern zu ihren Erfahrungen in der aktuellen Situation befragt.
Eine zweite, im Auftrag des Bundesamtes für Sozialversicherungen durchgeführte Studie basiert auf
der Analyse vorhandenen Datenmaterials sowie zahlreicher Interviews mit Expertinnen und Experten
aus der Schweiz. Diese Studie bildete die inhaltliche Grundlage für die Beantwortung eines
politischen Postulats durch den Bundesrat.
Zentrale Erkenntnisse und mögliche Schlussfolgerungen der Studien werden in diesem Vortrag
präsentiert.
Nach langjähriger Tätigkeit in der therapeutischen und beratenden Arbeit
mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit einer Autismus-SpektrumStörung sowie deren Angehörigen arbeitet Prof. Dr. Andreas Eckert seit 2009
als Dozent an der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik Zürich. In den
letzten Jahren hat er mehrere autismus-bezogene Forschungsprojekte
durchgeführt und zahlreiche Artikel zu verschiedenen Fragestellungen rund um
das Thema Autismus publiziert. Des Weiteren leitet er gemeinsam mit dem
Kollegen Remi Frei ein CAS-Weiterbildungscurriculum zum Thema der
Autismus-Spektrum-Störungen.
10:30-11:00
Kaffeepause
4/7
11:00-11:40
Erzähl mir, was passiert ist! Kinder mit ASS lernen, über Erlebtes zu berichten
Nicole Gerami, M.A., CCC-SLP
Im Vortrag wird eine unkomplizierte Methode vorgestellt, mir der Kinder lernen können, Gelesenes
zu verstehen und eine Geschichte mündlich oder schriftlich zu erzählen.
Studien haben gezeigt, dass das Geschichtenerzählen einem spezifischen Muster folgt (story
grammar elements). Mit der “narrative builder”-Methode schreibt das Kind solche Elemente auf
Magnete des Storybuilder-Boards. Die Methode kann auch zur Förderung des Erzählens von
Erlebnissen oder Fantasiegeschichten verwendet werden.
Nicole Gerami kommt aus Cleveland, Ohio, wo sie ein Therapiezentrum
aufgebaut und entwickelt hat. Ihren Master Abschluss in Communication
Sciences hat sie an der Case Western Reserve University gemacht, wo sie
auch unterrichtet. Nicole Gerami hat auch ein Sozialkompetenzprogramm
(FIT) geschaffen. Sie arbeitet mit rund 120 Kindern mit ASS. Nicole Gerami ist
Autorin und spricht an vielen Tagungen über Themen wie soziale Fähigkeiten
und Kommunikation von Kindern mit Autismus-Spektrum-Störungen.
11:45-12:25
Autismus – Mythen und Missverständnisse
Claus Lechmann, Diplompsychologe, Leiter des AutismusTherpeiZentrums (ATZ) in Köln
Je differenzierter unser Wissen über Autismus wird, desto stärker kristallisieren sich Mythen und
Missverständnisse über Ursachen, Verlauf und Art der Störung heraus. Dennoch sind die Mythen
recht robust und beeinflussen weiterhin das heutige Denken und Handeln. In diesem Referat sollen
Autismus-Mythen aufgespürt und mit dem aktuellen Wissenstand verglichen
werden.
Diplom-Psychologe, Kinder-, Jugendlichen- und Erwachsenenpsychotherapeut.
Leiter des AutismusTherapieZentrums (ATZ) in Köln, Lehrtherapeut in
Verhaltenstherapie, Mitglied des wissenschaftlichen Beirates von Autismus
Deutschland und in der Steuerungsgruppe zur Erstellung der S3-Leitlinie zur
Diagnostik und Therapie von Autismus-Spektrum-Störungen.
12:30-13:30
Stehlunch – Zeit für den Austausch untereinander
5/7
13:30-14:45
Drei Präsentationen parallel – Sie wählen eine aus 1A/1B/1C aus
1A - Schutzkonzepte gegen sexuelle Übergriffe
Dr. med. W. Tschan
Die Schutzkonzepte in Einrichtungen beruhen auf Prävention, Intervention und Nachsorge. Einrichtungen gelten als Hochrisikobereiche für sexualisierte Grenzverletzungen. Die Problemakzeptanz ist
Voraussetzung, dass Massnahmen gegen Grenzverletzungen ergriffen werden. Im Referat werden
Hintergründe, Entstehungsbedingungen und wirksame Gegenstrategien vorgestellt. Trotz aller
Präventionsbemühungen wird es wohl immer wieder Übergriffe in Einrichtungen geben – deshalb
müssen für nachhaltige Schutzkonzepte stets Interventions- und Nachsorge-Konzepte umgesetzt
werden.
Werner Tschan hat sich seit 30 Jahren für eine umfassende und nachhaltige Gewaltprävention engagiert. Er ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie in eigener Praxis in Allschwil/Basel; er hat das
Beratungszentrum gegen sexuelle Grenzverletzungen in professionellen
Beziehungen aufgebaut. Werner Tschan ist Autor mehrerer Fachbücher zum
Thema Gewaltprävention. Er nahm von 2010 bis 2011 als Experte am
Erweiterten Runden Tisch der deutschen Bundesregierung in Berlin zur
Prävention von sexuellen Missbräuchen teil. Als Dozent legt er Wert auf eine
praxisnahe Umsetzung und trägt damit bei, die fachliche Kompetenz der
Teilnehmer/innen zu erweitern.
1B - IV – was steht meinem Kind zu?
Daniel Schilliger
Der Referent orientiert über die wichtigsten Leistungen der Invalidenversicherung
(IV) und der anderen Sozialversicherungen. Es wird zudem eine Checkliste
abgegeben mit diversen Punkten, die Eltern beachten müssen, wenn das Kind
erwachsen wird. Die Präsentation ist an die Bedürfnisse von Menschen mit
Autismus angepasst. Es wird direkt auf Fragen aus dem Publikum eingegangen.
Daniel Schilliger ist Rechtsanwalt bei Procap Schweiz und Co-Autor des Ratgebers
«Was steht meinem Kind zu».
1C - Neuere psychologische Ansätze bei Asperger-Syndrom
Claus Lechmann
Die Psychotherapie bei Asperger-Syndrom hat sich in den letzten Jahren auf die Psychoedukation
und die Vermittlung von kompensatorischen Fertigkeiten konzentriert. Insbesondere die
Schematherapie beschäftigt sich dagegen mehr damit, wie das Individuum mit verletzten
psychischen Grundbedürfnissen umgeht und welche Schemata sich daraus
entwickeln. Wird dieser Ansatz auf Menschen mit Asperger-Syndrom bezogen,
kann er zu ganz neuen Einsichten führen und z.B. aktuelle Schwierigkeiten nicht
nur als Ausdruck der autistischen Symptomatik, sondern auch als
Bewältigungsstrategien verstehen und verändern lassen.
Diplom-Psychologe, Kinder-, Jugendlichen- und Erwachsenenpsychotherapeut,
Leiter des AutismusTherapieZentrums (ATZ) in Köln.
14:45-15:15
Kaffeepause
6/7
15:15 – 16:30
Drei Präsentationen parallel – Sie wählen eine aus 2A/2B/2C aus
2A - An die Arbeit!
Marianne Schweizer und Florian Scherrer
In einem ersten Teil berichten Marianne Schweizer und Florian Scherrer aus der täglichen Arbeit, von
Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten in der Schweiz. Es werden verschiedene Möglichkeiten
für Menschen mit Autismus aufgezeigt.
Als Zweites werden Lebensabschnittsbiografien von Menschen mit Autismus vorgestellt und
besprochen. Es werden hier konkrete Abläufe geschildert und Erfolge und Misserfolge mit den
daraus entstandenen Konsequenzen beleuchtet.
Marianne Schweizer, aaa autismus approach,
Psychologin FSP. Langjährige Erfahrung zum Thema
Arbeit und Autismus durch Coachings und
Fachberatungen sowie durch die Tätigkeit als
Berufsschullehrerin.
Florian Scherrer, workaut, Sozialpädagoge, langjährige
Erfahrung in der Begleitung, Beratung und im
Jobcoaching von Menschen mit Autismus und ihren
Angehörigen.
2B - Neue Wege Autismus zu verstehen und zu untersuchen
PD Dr. med. Helene Haker Rössler
In den letzten Jahren haben sich aus dem Feld der komputationalen Psychiatrie
neue Erklärungsansätze für das Autismus Spektrum ergeben. Diese erlauben
einen neuen Blick auf die breite Palette der Symptome, geben Ideen für den
therapeutischen Zugang und führen zu konkreten neuen Forschungsprojekten
hier in Zürich.
PD Dr. med. Helene Haker Rössler, Psychiaterin und Leiterin der
Forschungsambulanz der Translational Neuromodeling Unit von der
Universität Zürich und ETH Zürich.
2C - Praktische Techniken für Kommunikation
Nicole Gerami, M.A., CCC-SLP
Ein grosses Problem für Kinder mit einer Autismus-Spektrum-Störung ist die
Kommunikation. Viele Eltern, Lehrer und Therapeuten suchen praktische,
einfache Techniken, um Kindern mit ASS das “Hin und her” von Konversationen
zu erklären und ihnen grundsätzliche Sozialkompetenzen oder “wie man eine
Geschichte erzählt” beizubringen. Nicole Gerami bringt ihre Ideensammlung und
Videobeispiele zum Thema “Kommunikation” mit. Die Teilnehmer/innen werden
diese praktischen Ideen sofort zu Hause, in der Institution oder in der Schule
benutzen können.
Nicole Gerami, M.A., CCC-SL, Ohio, USA
16:30
Abschluss der Fachtagung „Autismus 2016“
7/7