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white paper 01
frühjahr 2016
erlebnisse entwickeln
und gestalten
thomas goiser, ritchie pettauer
www.konferenzkathi.net
@konferenzkathi
www.konferenzkathi.net
inhaltsverzeichnis
allgemeines, hospitality und diversity // 04
anmeldung // 05
digitales // 06
referent/inn/en betreuen und einbinden // 07
kulturelle besonderheiten, socializing // 08
essen und trinken // 09
nützliches, impressum // 10
über dieses white paper
business events und konferenzen sind in ständiger entwicklung.
aus der arbeit für www.konferenzkathi.net und dem besuch einiger
veranstaltungen entstand die idee, besondere eindrücke hier lose
gegliedert zusammenzufassen und beispiele vorzustellen.
wir ­hoffen, dass auch für sie einige nützliche gedanken und
anregungen für ihre veranstaltungen, konferenzen, events und
sonstige anlässe sowie deren erfolgreiche gestaltung dabei sind.
viel spass beim lesen und alles gute bei ihren events!
das team von www.konferenzkathi.net
www.konferenzkathi.net ist ein
kostenloser informationsdienst zu
konferenzen und events in deutsch­
land, österreich und der schweiz.
die website ist für alle da, die sich
bei events inspirieren lassen und
etwas dazulernen wollen –
interessante neue leute kennen­
lernen nicht ausgeschlossen.
unsere themenfelder: medien, wirtschaft, gesellschaft, t­ echnologie,
kunst, nachhaltigkeit und zukunft.
wir freuen uns über infos, hinweise
und zusendungen von event­
veranstalter/inne/n, agenturen,
bildungseinrichtungen, ngos etc. an
[email protected]
das projekt hat seine wurzeln an der
fachhochschule st. pölten. unser
team besteht aus dem socialmedia-berater ritchie pettauer
(www.pettauer.net), den studieren­
den lisa augustin, magdalena fürst,
stephanie kopp, lisa kornsteiner,
sophia ramoser, vanessa schautz
und dem pr- und unternehmens­
berater thomas goiser.
// 02
www.konferenzkathi.net
liebe leserin, lieber leser
events sind so vielfältig wie das leben; sie entwickeln sich auch
laufend weiter. die grenzen zwischen einzelnen kategorien
verschwinden, künstlerische elemente werden wichtiger und der
anspruch des publikums an professionelle gestaltung und
um­fassenden service wächst. das gilt für alle kategorien –
inter­nationale fachkongresse genauso wie opulente kultur-events,
aufwändige galas und hochspezialisierte mark­eting-­präs­en­­­­­tatio­nen.
mit den erwartungen des publikums steigen auch die p
­ rofessionalität
und qualität von veranstaltern und dienstleistern. berufsbilder
erweitern und wandeln sich, viele finden in der eventbranche beruf
und berufung. das bietet für uns neue chancen.
die plattform „konferenzkathi.net“ dokumentiert seit mitte 2015 mit
einer gemeinsamen kalender-website für den deutschsprachigen
raum hochkarätige konferenzen zu zukunftsthemen. das ist ein
praktisches tool für veranstalter, besucher, medien, und alle, die
einen raschen überblick gewinnen möchten.
ihre eindrücke und einige tipps dokumentieren die gründer in
diesem white paper, über das wir uns sehr freuen.
bis bald! österreich und seine kongresshauptstadt wien freuen sich
auf ihren besuch und ihre veranstaltungen!
mit freundlichen grüßen,
peter hosek,
branchensprecher der eventbrache in der wirtschaftskammer österreich
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www.konferenzkathi.net
allgemeines, hospitality und diversity
kompetenz kennen und nutzen: mitarbeiter/innen können meist
mehr, als man denkt – und das lässt sich im vorhinein erheben
und dann gezielt/spezifisch einsetzen, z.b. sprach- und kultur­
kenntnisse, weitere berufsausbildungen, erste hilfe, …
nicht überall ist heute schon volle barrierefreiheit gegeben;
einzelne personen aus dem team sollten dafür zuständig sein,
menschen mit behinderungen gezielt zu helfen. und alle können
dafür stärker sensibilisiert werden.
kinderfreundlichkeit: angebotene kinderbetreuung und ein­
richtungen wie wickeltisch, kinderwagen-parkplatz bei garderoben
(achtung: fluchtwege!) und ruheräume etablieren sich langsam.
sollten badges sich aufgrund von lanyards umdrehen können,
empfiehlt es sich, diese beidseitig zu bedrucken.
zentrale ladestationen und ggf. adapterstecker werden
gerne nachgefragt.
transportkapazitäten und garderobe kann man steuern: durch
mobilitätshinweise und lagepläne schon auf der einladung,
hinweise und avisos an taxizentralen, …
safety: um rasch und wirksam erste hilfe leisten und einsatzkräfte
alarmieren zu können, sollten alle mitarbeiter/innen von allen an
einem event tätigen dienstleister/inne/n gemeinsam gebrieft
­werden – wo sind welche ressourcen (erste-hilfe-kästen,
defibrillatoren, ärztinnen und ärzte, wie erreicht man diese)?
wer ist bei notfällen vorrangig wofür zuständig?
wenn spezielle sicherheitskontrollen nötig sind, sollte allen klar
sein, wonach eigentlich gesucht wird (und wie intensiv):
gefähr­liche gegenstände? mitgebrachte getränke und speisen? …
sonst führt das leicht zu missverständnissen und verstimmung
schon am eingang.
// miteinander anders reden
während der 2 ½ wochen des
europäischen forums alpbach hält
geschäftsführer philippe narval
täglich um 8 uhr morgens ein
team-meeting ab. dieses dauert
knapp 15 minuten, wird von ihm
strikt moderiert und ist von der
philosophie der „art of hosting“
geprägt. jede/r kann zu wort
­kommen. gemeinsam ist man auf
erfolge stolz, verarbeitet rück­
schläge und missverständnisse
und bereitet sich gezielt auf die
konkreten heraus­forderungen des
kommenden tages vor. das meeting
ist auch der ort, um persönliche
wertschätzung auszudrücken – ob
für leitende mitarbeiter/innen oder
putzkräfte.
www.alpbach.org
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anmeldung
viele veranstalter bewerben ihren event auf der eigenen website
und auf sozialen netzwerken. vor allem auf facebook besteht die
gefahr, dass gäste eine event-zusage mit einer verbindlichen
anmeldung verwechseln. klare kommunikation vermeidet solche
missverständnisse.
bei kleineren, selbstorganisierten veranstaltungen wie barcamps
haben sich wikis als organisationstool bewährt. bei größeren
events empfiehlt sich die verwendung eines spezialisierten dienst­
leisters, der anmelde- und gegebenenfalls bezahlprozesse
abwickelt.
wer selbst programmierte oder drittanbieter-systeme zur
automatisierten datenverarbeitung nutzt, muss die jeweiligen
datenschutz-richtlinien klar an die teilnehmer/innen
­kommunizieren. macht eine datenweitergabe zur kontaktaufnahme
sinn – etwa bei networking veranstaltungen – sollte ein explizites
opt-in möglich sein.
bei der geplanten veröffentlichung von vortrags-präsentationen
und anderen referent/inn/en-unterlagen sollten die urheberrechte
unbedingt vorab geklärt werden: immer wieder verwenden vor­
tragende beispielsweise stock-photos, für die sie nicht die onlineveröffentlichungsrechte besitzen …
werden fotos / videos von der veranstaltung veröffentlicht, holt man
am besten bereits im zuge der anmeldung die entsprechende
zustimmung aller teilnehmer/innen ein, da ein nachträgliches
­clearing erfahrungsgemäß unpraktikabel bis unmöglich ist.
die no-show rate beträgt erfahrungsgemäß bei kostenlos zugäng­
lichen events bis zu einem drittel der angemeldeten teilnehmer. die
einhebung einer minimalen gebühr bei der anmeldung, die bei
erscheinen rückerstattet (oder für einen guten zweck gespendet)
wird, sorgt für höhere planungssicherheit.
// dauerhaft vernetzt
die veranstalter des mobile world
congress barcelona setzen auf
­umfangreiche networkingmöglichkeiten bereits im vorfeld der
veranstaltung. zusammen mit dem
zutritts-badge erhält jede/r
teilnehmer/in ein login für die web­
seite, die zugleich als informations­
zentrale und b2b social network
fungiert: anhand der eingetragenen
profil-informationen, interessen und
rollen kann man direkt nach beginn
der anmeldephase face2face
meetings vereinbaren bzw. die
jeweilige agenda bereits vorher
online diskutieren. nach dem
ende der veranstaltung dient das
­persönliche profil als notizbuch mit
kontakt­verwaltung, wobei sich die
­gesammelten daten auch leicht in
andere systeme übertragen lassen.
www.mobileworldcongress.com
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www.konferenzkathi.net
digitales
ein kostenloses und einfach zugängliches wlan für gäste ist
mittlerweile standard, sonst sind gäste aus dem ausland
benachteiligt (roaming-gebühren).
dialoge lassen sich einfach fördern – z.b. indem man bereits das
badge als kommunikationsmittel nutzt und darauf auch
twitter-name und hashtag angibt.
plattformen und tools gezielt wählen und nutzen: besonders
­linkedin verfügt über gute diskussionsmöglichkeiten und gruppen­
funktionen; andere plattformen, wie xing, haben sich bei
teilnehmer/innen-verwaltung und -abrechnung bewährt.
pro plattform bzw. kanal empfiehlt es sich für veranstalter/innen
jeweils eine sprache zu wählen und durchgehend zu verwenden.
twitter- und andere accounts möglichst von veranstalter/innenseite
und dauerhaft persönlich betreuen. seltsam ist, wenn der dialog
plötzlich abreißt (z.b. weil etwa der auftrag der betreuenden
agentur oder der social-media-praktikant/inn/en geendet hat).
die grundsätzliche entscheidung, einen etablierten veranstaltungs­
titel oder einzelne events (mit jahreszahl) als hashtag zu wählen,
hat einfluss auf auffindbarkeit und nachvollziehbarkeit –
spätestens im folgejahr.
streaming bitte ganz oder gar nicht. kürzlich wurde ein event zur
beteiligung von bürger/innen an der digitalen gesellschaft(!), die
um 9 uhr begann, erst ab 15 uhr gestreamt ...
// sichtbarkeit
die berliner agentur triad entwickelte
ende 2015 für die veranstaltungs­
reihe “digitising europe“ des
­vodafone institut für gesellschaft und
kommunikation ein tool, das ge­
sprochene worte der r­ eferent/inn/‌en
nach twitter-hashtags trackt. auf
einer europakarte konnte man quasi
live sehen, von wo aus auf twitter
gerade die genannten b
­ egriffe
ebenfalls verwendet werden
(selbstver­ständlich auch via
live-streaming). das illustrierte das
thema der diskussion „big data –
towards a human-centered data
revolution“ sehr raffiniert.
digitising-europe.eu
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www.konferenzkathi.net
referent/inn/en betreuen und einbinden
key note speaker und referent/inn/en sind oft wichtige symbole
und publikumsmagnete. ihr einsatz ist eine frage der balance und
kann manchmal ein sensibles thema sein (viel diskutiert: person/
thema/inhalt, bedeutung/beliebigkeit, geschlechterverhältnis).
manche referent/inn/en können auch selbst starke
kommunikator/‌inn/en für einen event sein – vor allem durch ihre
social-media-kanäle und kontakte. dazu kann man sie gezielt mit
informationen versorgen. achtung aber auf copyrights bei geteilten
bildern und grafiken …
im rahmen der veranstaltung ist auch ein angebot für referent/inn/en
zur vernetzung untereinander ein mögliches (und unterschätztes)
qualitäts- und unterscheidungsmerkmal – z.b. referent/inn/endinner und/oder, lounges.
keine falsche eitelkeit: verständlichkeit und klarheit der diskussion
leiden darunter, wenn fremdsprachen nicht ausreichend
beherrscht werden. es ist kein problem ein panel mehrsprachig zu
führen, wenn ein dolmetschdienst zur verfügung steht.
die unterbringung in besonderen locations macht auch
auf referent/inn/en eindruck.
// dialogmanagement
für das global peter drucker forum
versammelt die drucker society
europe jahr für jahr hunderte
führungs­kräfte und wissen­
schaftler/‌innen in wien. bereits
monate davor wird – über blog,
linkedin und medien­kooperationen
– gezielt für die veranstaltung ge­
worben und das thema diskutiert.
meist stehen die referent/inn/en und
ihre themen im zentrum. auch nach
der veranstaltung wird der dialog
fortgesetzt, werden artikel ausge­
tauscht und diskutiert.
www.druckerforum.org
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www.konferenzkathi.net
kulturelle besonderheiten, socializing
gesamtinszenierungen nehmen weiter zu – gerade im b2bbereich. gleichzeitig zeigt sich eine neue bescheidenheit, wo man
mit einfachen dingen und wenig ressourceneinsatz viel erreichen
kann. je mehr gestaltet ist, desto eher fallen die nicht gestalteten,
improvisierten oder schlicht vergessenen dinge auf.
netzwerken wird als selbstständiger zweck von events und
konferenzen anerkannt und daher wird diesem gezielt (allerdings
manchmal krampfhaft) raum gegeben.
dress code hinweise können helfen, stress bei gästen und
missverständnisse zu vermeiden.
bereits bei der planung kann man fest- und feiertage diverser
kulturen und religionen berücksichtigen. einen guten überblick hat
das afro-asiatische institut wien herausgegeben:
www.aai-wien.at/interreligioeser-festtagskalender-2016
mehrsprachige beschilderungen und hinweise werden langsam
zum standard bei internationalem publikum und erleichtern dem
personal vor ort die arbeit.
// gute mischung
jahr für jahr sorgt der schweizer
harbour club mit seinem s­ ym­posium
für einen besonderen „anlass“.
durch gute betreuung der
community und ein besonders
gast­freundliches ambiente mit
wiederkehrenden elementen in
der organisation sowie eine sehr
professionelle und fachlich aus­
gezeichnete moderation fühlen sich
die gäste gut betreut, informiert und
eingebunden.
www.harbourclub.ch/de/anlasse/
harbourclubsymposium
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www.konferenzkathi.net
essen und trinken
vegetarische alternativen setzen sich durch, auch auf
unverträglichkeiten (bsp.: laktose) und religiöse/kulturelle
speisevorschriften wird stärker rücksicht genommen.
regionalität und saisonalität sind bereits ein etabliertes
qualitätskriterium bei caterings.
die kennzeichnung von allergenen wird bei veranstaltungen
höchst unterschiedlich gelöst. hier kann etwa die app
www.foodnotify.com helfen.
je besser zugänglich bzw. lesbar gestaltet die bezeichnung von
speisen und allfällige hinweise sind, desto kürzer sind die
durchlaufzeiten. möglicherweise sollten auch diese mehrsprachig
verfügbar sein.
manchmal werden die einzelnen speisen bzw. die
zusammensetzung des buffets bereits im programm
angegeben, um den gästen die auswahl zu erleichtern.
die zusammenarbeit mit foodbanks (meist bekannt als „tafel“ bzw.
„partage“) und sozialunternehmen ist für immer mehr cateringunternehmen und veranstalter/innen ein zeichen sozialer
verantwortung.
// versorgungssicherheit
„tap water is drinkable in austria“
steht während internationaler kon­
ferenzen an einer österreichischen
universität auf in den toiletten auf­
gehängten schildern. ein wichtiger
hinweis ...
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www.konferenzkathi.net
impressum:
dieses white paper gibt persönliche eindrücke und einschätzungen der
autoren wieder und basiert auch auf der redaktionellen arbeit des teams von
www.konferenzkathi.net.
autoren: thomas goiser & ritchie pettauer
herausgeber: thomas goiser, 3071 böheimkirchen, österreich,
[email protected]; kostenloser download via www.konferenzkathi.net
erstellt im februar 2016
fotonachweise: cover: ritchie pettauer, innen/team: philipp horak,
portrait hosek: richard tanzer
haftungsausschluss: erstellt mit großer sorgfalt. für richtigkeit der
umsetzung der genannten ideen und empfehlungen und konformität mit
geltenden vorschriften in den umfassten ländern kann jedoch
keine haftung übernommen werden.
  

// nützliches
literatur:
http:// webshop.wko.at/index.php?id­
p=59&idpd=2776 andreas hladky,
dr. klaus vögl, professionelles event­
marketing und -management
links:
www.eventnet.at – website des
fachverbandes der freizeit- und
sportbetriebe der wirtschafts­
kammer österreich

mit freundlicher unterstützung von
www.zukunftsinstitut.de – zukunfts­
institut, studie „event der zukunft“
www.wrk.at/veranstaltungssicherheit/
– wiener rotes kreuz, competence
center event safety management
// 10