Zum Kundenmagazin - Uwe Peschel GmbH

meisterheft
DAS KOSTENLOSE MAGAZIN FÜR KUNDEN VON Meisterhaft
AUSGABE 03-2015
S.30
GEWINNSPIEL
GPS- und
Sport-Uhr
epix von
Garmin
S.16
45 JAHRE OPEL MANTA
STEHT EIN MANTA...
IM HEFT: TESTFAHRT: AUDI A3 E-TRON | DIFFERENTIALGETRIEBE | ERWIN-HYMER-MUSEUM
Ihre
Werkstatt
RÜCKRUFE: FELERTEUFEL NEU: GESTENSTEUERUNG
S.10
S.15
.
R
Ä
N
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I
T
U
L
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(R) EV
EDITORIAL

NEWS

04 » Sicherheit: Kameras statt
Außenspiegel
» Mehr als eine halbe Million Rückrufe
05 » Alltagstest für selbstfahrende LKW
» Autozitate
» Fun facts
Liebe Leserinnen und Leser,
immer häufiger rufen Automobilhersteller ihre Fahrzeuge zurück in die
Werkstatt, um nachzubessern. Von A
wie Airbag bis Z wie Zündschloss: Zahlreiche Bauteile waren schon betroffen
und mussten in tausenden Fahrzeugen
ausgetauscht oder repariert werden. Im
vergangenen Jahr waren so viele Modelle von Rückrufen betroffen wie noch nie
zuvor. Das macht nachdenklich: Werden
moderne Autos etwa schlechter? In unserem Titelthema ab Seite 10 beleuchten
wir die aktuellsten Rückrufaktionen und
vor allem, warum ihre Zahl in jüngster
Zeit so zugenommen hat.
Während der Fahrt sollte man die Aufmerksamkeit dem Verkehr widmen. Das
klappt nicht immer: Das Handy klingelt
oder im Radio läuft der falsche Song –
und schon sind die Augen weg von der
Straße. Dieses Dilemma gehört bald der
Vergangenheit an, dank einer neuen
Entwicklung: der Gestensteuerung. Per
Handbewegung einen Anruf annehmen
oder mit einem Wisch auf den nächsten
Sender umschalten, das könnte bald völlig normal sein. Mehr zur Technik von
morgen lesen Sie auf Seite 15.
Glühkerzen. NGK
Die nächste Generation. Zeigt der
Konkurrenz die Krallen.
INHALT

NEUE AUTOS
08
09
» Mazda MX-5
» Ssangyong Tivoli
» Opel Astra
» Renault Espace

TITELTHEMA

S.06 Test: Audi A3 e-tron
TECHNIK
15 » Gestensteuerung:
Bedienung im Handumdrehen
18 » Der Kurvenmeister:
Offenes Differential

HISTORIE
16» 45 Jahre Opel Manta

REPORTAGE
20 » Hymer-Museum: Raum für
Raumwunder
26 » Auf Schmugglers Spuren:
Küstenpfad in Cornwall

S.10 Rückrufe
22
23
24
Kennen Sie einen Manta-Witz? Bestimmt sogar! Aber wussten Sie auch,
dass der Manta einst als besonders stilvoll und komfortabel galt? Der Opel
Manta feiert in diesem Jahr sein 45-jähriges Bestehen – mehr zu dem klischeebehafteten Modell lesen Sie ab Seite 16.
Edith Pisching
Marketing Koordination bei der
ATR SERVICE GmbH
06 » Dr. Saust
Audi A3 Sportback E-Tron
10 » Felerteufel
Ursachen für Rückrufe
12» Ein bisschen Verzicht wäre gut
Interview mit Professor Stefan Bratzel

SERVICE
» Verhalten bei einem Unfall
» Fit für die kalten Tage
» Wechsel Innenraumfilter
» Spartipps für die Kfz-Versicherung
» Recht beim Gebrauchtwagenkauf
KURIOSES
28» Die drei sparsamsten Firmenfahrzeuge
» 50 Jahre unfallfrei ohne Führerschein
29» Bentley: Modellauto verrät
geheimes Design
» Impressum
Gute Fahrt wünscht
Bestens unterwegs mit
NGK Glühkerzen.
TESTFAHRT
S.15 Gestensteuerung
3

ZUM SCHLUSS
30» Gewinnspiel: epix-Uhr von Garmin
 NEWS
Noch mehr Verkehr
mit Gigalinern
Gigaliner befreien die Straßen
Deutschlands nicht von Lkw, im
Gegenteil. Sie machen die Straßen
noch voller. Das zeigte eine Studie
im Auftrag der „Allianz pro Schiene“. Sie prognostiziert jeden Tag
etwa 7.000 Lkw-Fahrten zusätzlich,
weil die Riesenlaster einen höheren
Kostenvorteil gegenüber dem
Transport auf der Schiene versprechen.
 IN KÜRZE
SICHERHEIT
D
er Autozulieferer Continental hat in einem Prototyp sämtliche Spiegel
durch ein Kamera-Monitor-System ersetzt. Das bringt einige Vorteile:
Die Kameras haben einen größeren Sichtbereich ohne tote Winkel und
verringern den Luftwiderstand des Autos, was Sprit spart und zugleich die
Windgeräusche senkt. Außerdem hebt das System andere Fahrzeuge auf dem
Monitor hervor, damit der Fahrer sie früher erkennt. Der Hersteller hofft, das
System ab 2018 in Serienfahrzeugen einsetzen zu können.
Deutsche Autobauer
machen gemeinsame
Sache
Beim Zukunftstrend autonomes
Fahren spielt präzises Kartenmaterial eine wichtige Rolle. Um dabei
nicht von Google oder Apple
überholt zu werden, kaufen Audi,
BMW und Daimler gemeinsam den
Kartendienst „Here“ vom finnischen
Telekom-Ausrüster Nokia. Der Preis
dafür soll 2,8 Milliarden Euro
betragen.
Adam Opel, Gründer des Autobauers Opel
Alltagstest für
selbstfahrenden LKW
D
Bild: Continental
FIAT CHRYSLER
Mehr als eine halbe
Million Rückrufe
D
ie Verkehrssicherheitsbehörde in den USA warnt:
Durch einen technischen Fehler besteht die
Gefahr, dass die Lenkung an bestimmten Automodellen von Fiat Chrysler ausfällt. Betroffen
sind vor allem Kleintransporter vom Typ RAM
sowie Modelle von Dodge und Chrysler. Die
Behörde hat deshalb angeordnet, dass der Konzern rund 500.000 Fahrzeuge von seinen Kunden zurückkaufen muss. Der Rückkauf
kostet Fiat Chrysler wahrscheinlich über eine Milliarde Euro. Doch es kommt noch
dicker: Wegen Airbag-Problemen müssen rund 1,6 Millionen Kleintransporter zurück
in die Werkstatt, hinzu kommen 105 Millionen Dollar Strafzahlung. Zusätzlich können
eine Million Besitzer älterer Jeeps ihre Fahrzeuge wegen Problemen mit dem Benzintank in Zahlung geben. Und weil es Hackern gelungen ist, die Kontrolle über die
Lenkung und den Motor eines Jeep Cherokee zu übernehmen, musste der Konzern im
Juli auch noch 1,4 Millionen Geländewagen für ein Softwareupdate zurückbeordern.
Immerhin: Laut Fiat Chrysler sollen Fahrzeuge auf dem europäischen Markt nicht
von den Problemen betroffen sein. Mehr zum Thema Rückrufe lesen Sie in unserem
Schwerpunktthema ab Seite 10.
4
Bei keiner anderen Erfindung ist
das Nützliche mit dem Angenehmen so innig verbunden wie beim
Fahrrad.
DAIMLER
Eineinhalb Tage im Stau
Es ist viel los auf den deutschen
Straßen, sowohl auf den Autobahnen als auch in den Städten:
39 Stunden verbrachte ein durchschnittlicher Einwohner im Jahr
2014 im Stau. Zu diesen Ergebnissen kam Inrix, ein internationaler
Anbieter von Verkehrs- und
Reiseinformationen, bei der
Datenauswertung. Im StädteRanking gibt es bei der längsten
Wartezeit einen neuen Spitzenreiter:
Köln (65 Stunden) hat Stuttgart
(64 Stunden) als deutsche Stauhauptstadt abgelöst und auf den
zweiten Platz verdrängt, gefolgt von
Karlsruhe (63 Stunden), Düsseldorf
(53) sowie Hamburg und München
(je 48).
AUTOZITATE
Kameras statt Außenspiegel
Bild: Daimler
KÜRZE
ie Lkw-Zukunft beginnt in Baden-Württemberg: Dort darf
Daimler seinen fahrerlosen Lastwagen jetzt auf öffentlichen Straßen testen. Die zuständigen Behörden haben dem
Konzern eine Sondergenehmigung für die Nutzung des „Highway
Pilot“ auf der Autobahn erteilt. Damit kann Mercedes autonom
fahrende Lkw im Straßenverkehr erproben, berichtet die Nachrichtenagentur SP-X. Der Fahrer kann den Highway Pilot aktivieren,
sobald sich der Lkw auf der Autobahn befindet. Das System regelt
dann die Geschwindigkeit, hält automatisch die gesetzlich zulässige Geschwindigkeit und den Abstand zum Vordermann ein, bremst
und lenkt selbstständig. Um sich zu orientieren, nutzt der Autopilot ein Set an Kameras und Radarsystemen, die die Umwelt erfassen. Ein Zentralrechner verknüpft alle Daten. Ein Mensch bleibt
vorerst aber im Cockpit: Wenn die Sensoren des Fahrzeugs etwa an
Baustellen oder bei schlechtem Wetter die Umgebung nicht mehr
richtig erfassen können, wird der Fahrer optisch und akustisch aufgefordert, die Kontrolle zu übernehmen. Er kann den Autopiloten
sonst jederzeit überstimmen oder manuell deaktivieren.
 FUN
FACTS
Durchschnittlich
39
40
50
Liter
Stunden
verbrachte ein deutscher
Autofahrer 2014 im Stau.
Der Lamborghini LM 002 aus dem Jahr 1986 gilt als
das durstigste Auto der Welt. Er verbraucht zwischen
Es ist zehnmal leichter, über einem
Flugfeld bei ruhiger Luft zehn
Minuten lang zu fliegen, als ein
Automobil ebenso lange durch eine
belebte Straße zu steuern.
Akademie der Wissenschaften St. Petersburg 1806
Das Erdöl ist eine stinkende Absonderung der Erde. Eine klebrige
Flüssigkeit, die stinkt und in keiner
Weise verwendet werden kann.“
Hellmuth Hirth, Ingenieur, Luftfahrtpionier und
Unternehmer
44,4
Millionen
Autos gibt es aktuell in Deutschland.
1985 waren es nur 25 Millionen, 1960
nur 4,5 Millionen Autos.
und
 IN
auf 100 Kilometer. Der V12-Dreitonner ist
aber kein Sportwagen, sondern ein Jeep.
20.000 €
Bußgeld
musste ein Millionär in der Schweiz 2010
bezahlen, weil er in seinem Ferrari mit
Tempo 130 durch ein Dorf gerast war.
Denn die Eidgenossen bemessen Bußgelder individuell und richten sich nach
dem Einkommen des Verkehrssünders.
2,5
5
Sekunden
braucht ein Formel-1-Auto, um von 0 auf Tempo
100 zu beschleunigen.
& TECHNIK
Bilder: CC/Quintus
 AUTOTEST
Audi A3 Sportback e-tron
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Kraftstoffverbrauch: 1,5 l/100 km
Energieeffizienzklasse: A+
Leistung: 204 PS (150 kW)
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Hubraum: 1.395 cm3
CO2-Ausstoß: 35 g/km
Preis: ab 37.900 €
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Höchstgeschwindigkeit: 222 km/h
Reichweite elektrisch: bis zu 50 km
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Beschleunigung (0-100): 7,6 s
Reichweite gesamt: bis zu 940 km
AUDI A3 SPORTBACK E-TRON
Dr. Saust
Z
Audi bringt mit dem A3 Sportback e-tron einen Plug-in-Hybriden
auf die Straße, der absolut alltagstauglich ist. Das Konzept ist
ausgeklügelt. Das Fahrgefühl fabelhaft. Und wo ist der Haken?
wei Seelen wohnen,
ach! in seiner Brust. Im
Gegensatz zu Dr. Faust
harmonieren die beiden
Seelen beim e-tron aber
ganz fabelhaft. Der 102 PS starke
Elektromotor drückt dich in den
Sitz, und da bleibst du dann auch.
Denn im Gegensatz zu vielen anderen Stromern lässt er auch hin-
ten raus nicht nach, sondern zieht
kraftvoll davon. Der 150 PS starke
Verbrennungsmotor schaltet sich je
nach Betriebsmodus dazu. Und zwar
ganz unauffällig mit einem zarten
„Schrumm“. Gemeinsam machen die
beiden Motoren aus dem e-tron ein
spritziges Kraftpaket mit 204 PS –
und 350 Nm diabolischem Kompaktklasse-Drehmoment. Dass er 300 Kilo
6
in Form von Lithium-Ionen-Batterie
und E-Motor mit sich rumschleppt,
merkt man ihm überhaupt nicht an.
Er ist leicht und leise.
Flexibles Batteriekonzept
Der clevere Fahrer von heute fährt
nicht einfach drauflos, nein, er plant
seinen Trip. Und setzt die vier Modi
des e-tron zielgerichtet ein. Durch
den Stadtverkehr geht es am besten
rein elektrisch. Theoretisch langt der
Akku dann für 50 Kilometer. Die unüberlegte Testfahrerin von heute hat
wohl ein paarmal zu kräftig auf die
Tube gedrückt und kommt leider nur
35 Kilometer weit. Aber egal, dafür
ging es echt ab. Wer über Land oder
Autobahn fährt, nutzt den automatischen Hybrid-Modus und kommt
damit laut Hersteller bei voll geladener Batterie satte 940 Kilometer weit
– und verbraucht dabei angeblich nur
1,5 Liter auf 100 Kilometer. Alle Achtung. Man munkelt allerdings, dass
sich Audi hier ein bisschen arg optimistisch gibt. Und dann wären da
noch die beiden Modi „Hybrid Hold“
und „Hybrid Charge“. Bei ersterem
wird die Batterie nicht weiter behelligt, bei zweitem lädt der Verbrenner
die Batterie auf – nicht unbedingt zu
empfehlen, kostet eine Menge Sprit.
Wer also heute von Stuttgart nach
München fährt, nutzt auf der Hinfahrt Hybrid Hold, in der Stadt dann
den reinen Elektro-Betrieb und zurück Hybrid Auto. Und das ist dann
ziemlich effizient.
Freud und Leid
Wer nicht plant, kann mit dem Teilzeitstromer auch einfach nur eine
Menge Spaß haben. Er macht so
ziemlich alles mit, bietet Komfort und
Qualität nach Audi-Art und viel Platz
für Einkäufe. Man muss das etwas
sperrige Ladekit im Kofferraum dann
eben anderswo bunkern. Apropos Ladekit. Wer den e-tron daheim in der
Garage lädt, sollte ein bisschen mehr
Zeit einplanen. Die vom Hersteller
angegebenen 3:45 Stunden haben im
Testfall nicht gereicht, da nützt auch
die ferngesteuerte Ladeplanung per
App nichts. Grau, teurer Freund, ist
alle Theorie.
Wo wir gerade bei teuer sind. Da hätten wir ihn, den vermaledeiten Haken. Das Grundmodell ohne Extras
gibt es ab 37.900 Euro und damit liegt
der e-tron gut 10.000 Euro über dem
leistungsstärksten „normalen“ Benziner-Sportback. Wer noch ein bisschen
Pipapo möchte, kommt schnell auf
50.000 Euro. Frechheit. Dabei brauche ich doch dringend ein neues Auto.
Und der e-tron, den hätte ich wirklich
gerne. Aber so wird das wohl nix.
„Mit dem e-tron kann man eine Menge Spaß
haben. Er macht so ziemlich alles mit, bietet
Komfort und Qualität nach Audi-Art.“
Johanna Quintus,
Redakteurin
Bewertung
Mein Fazit
-----------------------------------------------------Fahrspaß
Trend
Sympathie
Umwelt
Preis
---------------------------------------------------
7
Des Pudels Kern: Mit seiner leisen
Leichtigkeit und seiner Alltagstauglichkeit hat mir der e-tron ziemlich den
Kopf verdreht. Die Technik erscheint
mir zukunftsfähig. Doch ob sich der
sparsame Verbrauch irgendwann mal
rechnet, glaube ich nicht.
 NEUE
AUTOS
D
MAZDA MX-5
Bild: Mazda
Ross und Reiter
SSANGYONG TIVOLI
ie Spaßmaschine aus Japan
ist zurück! 25 Jahre nach
dem ersten MX-5 schneidet die vierte Generation
des Roadsters durch den Asphalt –
am liebsten mit vielen Kurven. Bei
der Konstruktion hat sich Mazda
das Samurai-Ideal „Jinba Ittai“ als
Motto genommen, bei dem Pferd
und Reiter zu einer Einheit werden.
Im Vergleich zu seinem Vorgänger
hat der neue MX-5 abgespeckt: Er
ist zehn Zentimeter kleiner, um 80
Kilo leichter (Leergewicht knapp eine
Tonne). Mit der niedrig geschwungenen Motorhaube und den schmalen
LED-Scheinwerfern hat der sportliche Zweisitzer etwas von einer Raubkatze – schnittig und angriffslustig.
Den Motor gibt es wahlweise mit 1,5
Litern und 131 PS oder 2,0 Litern
und 160 PS. In der kleineren Version beschleunigt der Vierzylinder den
Mazda MX-5
---------------------------------------------------------Motoren: 1,5- und 2,0-Liter-VierzylinderBenzin-Direkteinspritzer
---------------------------------------------------------------------------------------Leistung: 131–160 PS
----------------------------------------------------------------------------------------Höchstgeschwindigkeit: 204 km/h
----------------------------------------------------------------------------------------Kraftstoffverbrauch: 6,0–6,9 l/100 km
----------------------------------------------------------------------------------------CO2-Ausstoß: 139–161 g/km
----------------------------------------------------------------------------------------Maße (LxBxH): 3.915 x 1.735 x 1.235 mm
----------------------------------------------------------------------------------------Kofferraumvolumen: 130 l
----------------------------------------------------------------------------------------Gewicht: 975–1.062 kg
----------------------------------------------------------------------------------------Preis: ab 22.900 €
Wagen in 8,3 Sekunden von null auf
hundert und erreicht maximal 204
km/h. Der Normverbrauch liegt laut
Mazda bei 6,0 bis 6,9 Litern.
Stoff statt Kunststoff
In Sachen Abdeckung pfeift der
neue MX-5 auf das Hardtop seines Vorgängers und feiert mit einem Stoffverdeck ein Open-AirFestival im Geiste seiner britischen
Roadster-Urahnen. Der Innenraum
ist mit versenkbarem Display und
Smartphone-Anbindung recht modern. Zum Glück hat Mazda auch
die Federung verbessert, was MX5-Fahrern auf Rüttelpisten künftig
Freudenrufe entlocken dürfte – die
Vorgänger fuhren sich spürbar härter. Ein Grund zum Freuen ist auch
der Preis: Ab Herbst ist die Basisversion des Roadsters für 22.990
Euro zu haben.
RENAULT ESPACE
Ssssuper Preis
Van mit SUV-Genen
Bild: SsangYong
8
Bild: Opel
Bild: Renault
D
ie koreanische Automarke SsangYong ist bei uns so
unbekannt wie die Hauptstadt der Mongolei. Seit
Sommer wollen die Koreaner aber mit dem Kompakt-SUV Tivoli bei uns durchstarten. Das 4,20 Meter lange
Auto hat in der Grundversion einen 128 PS starken 1,6-Liter-Benziner und kostet 15.490 Euro. Wer will, bekommt
auch einen Diesel mit 115 PS und Allradantrieb. Der Tivoli
hebt sich vor allem durch viele Extras von der Konkurrenz
ab: Von Werk ab hat er eine Servolenkung mit drei Fahrmodi, eine Klimaanlage sowie sechs Lautsprecher und beheizte
Außenspiegel. Gegen Aufpreis gibt es eine Rückfahrkamera,
ein 7-Zoll-Touchdisplay und klimatisierte Vordersitze. Der
Kofferraum ist mit 423 Litern Staufläche eher bescheiden,
der Motor mit einem Verbrauch von durchschnittlich 7,0 bis
8,0 Litern (laut Autotest) dafür aber umso durstiger.
Renault Espace
OPEL ASTRA
Generation K
S
portlich-dynamisch kommt er daher, der neue Opel
Astra K. Obwohl er 120 Kilo leichter und ein paar Zentimeter kleiner ist als sein Vorgänger, bietet er trotzdem
mehr Beinfreiheit im Innenraum. Der Kofferraum fasst 370
Liter. Eine kleine Sensation sind die Voll-LED-Matrix-Lichter für einen Aufpreis von 1.150 Euro: Die taghellen Leuchten blenden bei Gegenverkehr einzelne LEDs automatisch
ab und waren bislang nur in Oberklassefahrzeugen zu finden. Vom Spurhalteassistenten bis zur Rückfahrkamera sind
diverse Assistenzsysteme an Bord. Das neue Infotainmentsystem mit Touchscreen versteht sich mit Apple- und Android-Smartphones gleich gut. Die Motorenauswahl umfasst
1,0- und 1,4-Liter-Benziner zwischen 100 bis 150 PS und
1,6-Liter-Diesel zwischen 95 und 136 PS. Der kombinierte
Kraftstoffverbrauch soll etwa bei 4,4 bis 5,4 Litern liegen. Die
Basisversion ist ab Herbst für 17.260 Euro zu haben.
A
ls fünfter Spross einer stolzen
Familie von Großraumlimousinen tanzt der Renault Espace
aus der Reihe, denn er ist ein Van mit
starken SUV-Anteilen. Durch seine
Höhe von 1,68 Metern ist der neue Espace knapp sieben Zentimeter niedriger
als sein Vorgänger, ein Motiv, das sich
im Innenraum fortsetzt. Denn dort, wo
früher viel Stauraum herrschte, haben
nun Design und Komfort das Zepter
übernommen. Sind nur fünf Sitze belegt, fasst der Kofferraum ein Volumen
von 680 Litern – 270 Liter weniger als
die Vorgeneration. Auf der ersten Rückbankreihe freut man sich trotzdem über
30 Zentimeter Knieraum und im Fond
gibt es zwei zusätzliche Einzelsitze, die
per Knopfdruck ausfahren und aus dem
Espace einen Siebensitzer machen. Im
Cockpit treffen ICE und Tesla aufeinander: Unter einer großen Frontscheibe
thront serienmäßig ein Touchdisplay im
Hochformat. Der Basispreis des Espace
beträgt 33.550 Euro. Für 4.050 Euro
mehr sind diverse Assistenzsysteme
an Bord. Das Oberklasse-Paket kostet
44.550 Euro und verwöhnt mit Mas9
-------------------------------------------------------Motoren: 1,6-Liter-Turbo-Benziner
1,6-Liter-Diesel
-------------------------------------------------------------------------------------Leistung: 130–200 PS
-------------------------------------------------------------------------------------Höchstgeschwindigkeit: 190–210 km/h
-------------------------------------------------------------------------------------Kraftstoffverbrauch: 4,5–6,2 l/100 km
-------------------------------------------------------------------------------------CO2-Ausstoß: 119–140 g/km
-------------------------------------------------------------------------------------Maße (LxBxH): 4.860 x 1.890 x 1.680 mm
-------------------------------------------------------------------------------------Kofferraumvolumen: 247–2.040 l (7-Sitzer)
-------------------------------------------------------------------------------------Gewicht: 1.535–1780 kg
-------------------------------------------------------------------------------------Preis: ab 33.550 €
sagesitzen, Bose-Soundsystem und
Allradlenkung. Beim Antrieb stehen
drei 1,6-Liter-Motoren zur Auswahl:
zwei Diesel mit 130 und 160 PS sowie
ein Benziner mit 200 PS. Die Höchstgeschwindigkeit liegt je nach Motor
zwischen 190 und 210 km/h, der Verbrauch zwischen 4,5 und 6,2 Litern.
 TITELTHEMA
Die Technik im Auto wird Die Entwicklungszeit
immer komplexer
wird immer kürzer
IMMER MEHR RÜCKRUFE
FELERTEUFEL
Im Jahr 2014 wurden so viele Autos zurückgerufen wie nie zuvor.
Woran liegt das? Die Antwort ist vielschichtig: immer schneller,
immer komplexer, immer billiger und immer ähnlicher.
W
erden wir zum
Versuchskaninchen der Autohersteller? Diese
Frage stellt sich
beim Blick auf die Statistik: 2014 gab
es so viele Rückrufe wie noch nie. Allein in den USA wurden fast viermal
mehr Autos zurückgerufen als verkauft
wurden. In Deutschland beorderten
die Hersteller insgesamt 1,9 Millionen
Fahrzeuge in die Werkstatt, fast doppelt
so viele wie noch 2013. Müssen wir uns
Sorgen um unsere Sicherheit machen?
Laut TÜV nicht. Denn die Prüforganisation vermeldete 2015 erstmals seit
Jahren wieder weniger Mängel bei der
Hauptuntersuchung – das führen Experten neben einer besseren Wartung
auch auf eine höhere Qualität der Neufahrzeuge zurück. Doch das Vertrauen
der Autofahrer leidet trotzdem. Die Ursachen für die Rückruf-Rekorde sind
vielschichtig.
Je schneller der technische Fortschritt,
desto schneller ist ein Produkt veraltet.
Der Wettbewerbsdruck steigt. Hersteller müssen in immer kürzerer Zeit neue
Produkte vorstellen oder bestehende
Produkte überarbeiten. Bestes Beispiel:
Während der Golf I und II jeweils noch
neun Jahre lang gebaut wurden, dauerte es beim Golf VI nur vier Jahre, bis er
von der nächsten Generation abgelöst
wurde. Das wirkt sich natürlich auf die
Geschwindigkeit in der Entwicklung
aus. Die Hersteller – und deren Zulieferer – müssen Gas geben, und das wirkt
sich wiederum negativ auf die Qualitätssicherung aus. Es bleibt häufig keine Zeit
mehr, die Produkte und Technologien
einem ausgiebigen Alltagstest zu unterziehen. Im schlimmsten Fall bemerkt
erst der Autofahrer, wenn etwas nicht
stimmt.
Anzahl der zurückgerufenen Fahrzeuge auf dem Automarkt in Deutschland von 2013 bis 2014 (in Millionen)
10
1 PSA
15 Volvo
22 Fiat-Chrysler
43 Mercedes
43 VW
99 GM (Opel)
159 BMW
2014
240 Toyota
261 Land Rover
Subaru
640
Rückrufquote ausgewählter Automobilhersteller in Deutschland im Jahr 2014
Die technische Komplexität der Fahrzeuge ist in den vergangenen 10 bis 15
Jahren enorm gestiegen. Die Technik
macht die Autos zwar grundsätzlich sicherer – etwa durch passive und aktive
Sicherheitssysteme wie ABS, ESP, Airbags und Fahrassistenzsysteme. Aber
auch fehleranfälliger. Hinzu kommen
komplizierte Technologien wie Start/
Stopp-Automatik oder Hybridantrieb,
die auf hochsensibler Elektronik basieren. Wenn auch nur eine winzige Komponente streikt, zum Beispiel ein Sensor,
führt das schnell zum Ausfall des gesamten Systems. Die zunehmende Vernetzung mit dem Internet ist für Autofahrer
zwar sehr komfortabel, birgt aber Risiken, zum Beispiel Hacker, die versuchen,
an Daten zu kommen. Und sowohl die
Vernetzung als auch die technische
Komplexität werden weiter zunehmen.
Negativ-Spitzenreiter war 2014 Subaru mit
einer Rückrufquote von 640 Prozent. Der
japanische Nischenhersteller, der im abgelaufenen Geschäftsjahr auf dem deutschen
Markt 6.218 Fahrzeuge verkaufte, rief im
selben Zeitraum rund 39.800 Fahrzeuge
zurück. Die Ursache war mangelhafter
Korrosionsschutz an den Bremsleitungen
mehrerer Modelle.
2013
1,09
1,9
2014 war in Sachen Rückrufe ein absolutes Rekordjahr: Bei 127 Rückrufaktionen wurden
in Deutschland mehr als 1,9 Millionen Fahrzeuge zurückgerufen – der höchste Wert seit
der Einführung des Produktsicherheitsgesetzes im Jahr 1997.
11
Defekte Zündschlösser
bei GM
Wegen defekter Zündschlösser musste
der US-Autohersteller General Motors
rund 2,6 Millionen Fahrzeuge zurückrufen – unter anderem der Opel GT. In
Deutschland waren insgesamt 1.200
Modelle vom Rückruf betroffen. Das
Zündschloss kann während der Fahrt
auf die Aus-Position springen und schaltet damit den Motor samt Elektronik
ab. Dadurch können wiederum Airbags,
Servolenkung und Bremskraftverstärker
ausfallen.Die traurige Folge: Mittlerweile hat GM bestätigt, dass mindestens
121 Menschen bei Unfällen ums Leben
kamen, die durch den Defekt ausgelöst
wurden. 251 Menschen wurden verletzt.
Bild: BMW
2
Bild: GM Company
Rückruf-Rekorde
Gefährliche Takata-Airbags
Der größte Rückruf der Auto-Geschichte: Mehr als 50 Millionen Autos müssen
weltweit in die Werkstatt – BMW, Fiat
Chrysler, Ford, General Motors, Honda,
Mazda, Mitsubishi, Nissan, Subaru und
Toyota – alle sind betroffen. In ihnen
sind Airbags des japanischen Zulieferers Takata verbaut. Eigentlich sollen
sie im Ernstfall Leben retten, werden
jetzt aber lebensgefährlich, weil sie
 während
Im Erwin-Hymer-Museum
der Fahrt plötzlich
machrauslösen
Technik
und Geschichte
– für
alleschlechte
Sinne.
können.
Schulderlebbar
daran ist
eine
Unter
www.erwin-hymer-museum.de
finVerarbeitung. Die durch die Explosion
den
Interessierte
Infos
zu
Öffnungszeiten
herumgeschleuderten Splitter können
und Ausstellungen.
schlimme
Verletzungen verursachen und
sogar tödlich sein. Acht Todesfälle und
mehr als 100 Verletzte sind mittlerweile
bekannt. In Deutschland gab es bereits
581.000 Rückrufe.
Bild: Jeep
Jeep gehackt
Moderne Autos sind immer stärker
mit dem Internet vernetzt. Das bringt
viele Vorteile, aber auch immer mehr
Angriffspunkte für Datendiebe und
Manipulateure. Fiat Chrysler war der
erste Hersteller, der diese bittere Erfahrung machte. In den USA müssen 1,4
Millionen SUV zurück in die Werkstatt.
Schuld war nicht etwa ein defektes
Teil, sondern eine Sicherheitslücke in
der Software. Zwei US-Hackern war es
gelungen, einen Jeep Cherokee aus der
Ferne zu manipulieren. Dafür nutzten
sie ein verbautes Mobilfunk-Modul, das
direkt mit dem Internet verbunden ist.
Die Hacker konnten dadurch Bremsen,
Geschwindigkeit, Klimaanlage und
Radio des Jeeps fernsteuern.
noch schwieriger, weil in anderen Ländern andere Produktions- und Arbeitsbedingungen herrschen. Für den unternehmensübergreifenden Qualitätscheck
braucht es neue Prozesse – hier haben
die Hersteller ihre Hausaufgaben noch
nicht gemacht.
4
Immer mehr Autoteile
werden zugeliefert
Die Automobilhersteller machen immer
weniger selbst und übertragen immer
mehr Aufgaben an Zulieferer. Das spart
Zeit und Kosten. Zudem sind Zulieferer häufig innovativer, weil sie auf ihren
Bereich spezialisiert sind. Mittlerweile
kommen rund 75 Prozent eines Autos
von Zulieferern. Mit dieser Verlagerung
steigen die Anforderungen an das Qualitätsmanagement des Autoherstellers.
Denn er muss nicht mehr nur die Qualität seiner eigenen Produkte und Prozesse prüfen, sondern auch die Teilequalität seiner Lieferanten sicherstellen. Und
deren Produktionsstätten sind häufig auf
der ganzen Welt verteilt. Das macht es
Der Kostendruck steigt
Die Automobilhersteller stehen aufgrund des hohen Wettbewerbs unter
einem enormen Kostendruck. Diesen
Druck geben sie an ihre Zulieferer weiter, die wiederum ihre eigenen Kosten
und damit die ihrer Teile- oder Rohstofflieferanten senken müssen. Alle müssen
billiger produzieren, um weiterhin Gewinne zu erwirtschaften. Das drückt auf
die Qualität.
Bild: RAM
INTERVIEW
Ein bisschen Verzicht
wäre ganz gut
Professor Stefan Bratzel,
Direktor des Center of
Automotive­ Management.
Pick-ups zurückgekauft
Das gab es wirklich noch nie: Statt
eines normalen Rückrufes muss Fiat
Chrysler in den USA 500.000 Dodge
RAM-Pick-ups sogar zurückkaufen –
und zwar zum aktuellen Marktwert.
Das ordnete die Aufsichtsbehörde
National Highway Traffic Safety Administration an. Die Besitzer können
 sich
Im Erwin-Hymer-Museum
die Reparaturkostenmachr
aberTechnik
auch
und Geschichte
erlebbar
– für alle
erstatten
lassen.
Zusätzlich
mussSinne.
der
Unter www.erwin-hymer-museum.de
finAutokonzern
105 Millionen US-Dollar
den
Interessierte
Infos
zu
Öffnungszeiten
Strafe zahlen – so viel wie niemand zuund Ausstellungen.
vor.
Grund für die Strafe war, dass der
Konzern Verzögerungen bei insgesamt
23 Rückrufaktionen einräumte, die
insgesamt rund elf Millionen Fahrzeuge
betrafen.
Herr Prof. Dr. Bratzel, ist es bei den ganzen
Rückrufen der vergangenen Jahre nicht
sicherer, sich einen Gebrauchtwagen zu
kaufen?
Ganz so einfach ist es leider nicht, dem Problem
Rückruf aus dem Weg zu gehen. Letztes Jahr
musste Subaru fast 40.000 Fahrzeuge wegen
Sicherheitsmängeln in die Werkstätten beordern.
Betroffen waren größtenteils ältere Modelle, die
wegen mangelhaften Korrosionsschutzes an den
Bremsleitungen zurückgerufen wurden. Auch
To­yota, eigentlich bekannt für seine hohe
Qualität, musste 2014 auf dem deutschen Markt
rund 62.000 ältere Fahrzeuge wie den Avensis,
Corolla oder Yaris wegen fehlerhafter Airbags des
12
Zulieferers Takata zurückrufen. Zudem machte
eine zu schwach ausgelegte hintere Befestigung
der Lenksäule bei rund 78.000 Fahrzeugen der
Modelle Yaris und Urban Cruiser einen
Werkstattaufenthalt notwendig. Sie sehen,
Mängel treten gerne auch später erst auf.
Wann ist der Fahrzeughersteller verpflichtet, einen Rückruf zu starten?
Dann, wenn es um sicherheitskritische Mängel
geht. Neben den Rückrufen gibt es unzählige
Service-Aktionen der Fahrzeughersteller. Dort
werden bei den regulären Inspektionsterminen
kleinere Mängel beseitigt, ohne dass der
Fahrzeugbesitzer etwas mitbekommt. Das ist
5
Verteilung der zurückgerufenen Fahrzeuge auf dem deutschen Automarkt im Jahr 2014 nach technischen Mängeln 6 % Bremsanlage
8 %
Lenkanlage
8 %
Elektrik/Elektronik
8 %
Antriebsstrang
(Motor, Getriebe)
meiner Ansicht nach auch legitim. Viele
Qualitätsmängel werden auf Initiative der OEM
an das Kraftfahrtbundesamt gemeldet. In
Deutschland überprüft das KBA, wie gefährlich
die Mängel sind. Grundlage bildet dafür das
Geräte- und Produktsicherheitsgesetz. Handelt
es sich um einen sicherheitskritischen Mangel,
ermittelt das KBA die Halter der betroffenen
Fahrzeuge.
Zahlt bei einem Rückruf der Fahrzeughersteller grundsätzlich die Kosten?
Nicht unbedingt. Es gibt auch bei Autos eine
Sachmängelhaftung, die bei Neuwagen zwei
Jahre beträgt. Innerhalb dieses Zeitraums darf
man als Kunde eine kostenlose Nachbesserung
erwarten. Aber die Hersteller zeigen sich auch
bei älteren Autos in der Regel kulant. Ein
Rückruf ist ja auch immer ein Imageschaden.
Interessant ist, dass laut Insidern eventuelle
Rückrufaktionen im Fahrzeugpreis mit 300 bis
500 Euro schon eingerechnet sind. Das weisen
die Hersteller natürlich zurück. Als Gebrauchtwagenkäufer sollte man das Thema Rückrufe im
Hinterkopf behalten. Wenn mein Gebrauchtwagen von einem Rückruf betroffen war, muss der
Verkäufer nachweisen können, dass der Fehler
41 %
Insassenschutzeinrichtung
27 %
Die meisten Rückrufe entfielen 2014 in Deutschland auf den Bereich der Insassenschutzeinrichtung. Hauptverantwortlich dafür waren defekte Airbags des japanischen Zulieferers
Takata, die 2014 insgesamt 581.000 Rückrufe verursachten.
Gleiche Teile in immer
mehr Autos
Um Kosten zu sparen und die Entwicklungsgeschwindigkeit zu erhöhen, haben die Hersteller eine clevere Strategie entwickelt: Sie nutzen
die gleichen Teile, Technologien und
Konzepte in möglichst vielen verschiedenen Modellen. Die Autos werden nach dem Baukasten-Prinzip zusammengesetzt. Volkswagen hat zum
1 %
Fahrwerk
Karosserie
Beispiel den sogenannten Modularen
Querbaukasten (MQB) eingeführt
und baut damit mehr als 43 Modelle
von Audi, Seat, Škoda und VW. Das
ist effizient, günstig und schnell, doch
es hat einen entscheidenden Nachteil:
Gibt es Probleme mit einzelnen Teilen, wirkt sich das schnell auf eine
große Menge von Fahrzeugen unter-
schiedlichster Modelle und Baureihen aus. Bei einem Rückruf
sind also plötzlich tausende Fahrzeuge betroffen – ein Kraftakt für
Hersteller und Werkstätten, Medienrummel und öffentliche Kritik inklusive. Im schlimmsten Fall
kann ein kleiner Fehler den guten
Ruf kosten.
auch wirklich abgestellt wurde. Da hilft es,
sich in Foren zu informieren.
Bild: CAM
3
 TITELTHEMA
Neben den Rückrufen gibt es unzählige
Service-Aktionen der
Fahrzeughersteller, bei
denen Mängel beseitigt
werden.
13
Was kann ich gegen Rückrufe tun?
Das ist schwer. Als potenzieller Neuwagenkäufer ist vielleicht eine anfängliche Zurückhaltung gegenüber neuen Technologien ganz
sinnvoll, bis der Fahrzeughersteller über
Service-Aktionen etwaige Kinderkrankheiten
ausgemerzt hat. Das erwartet jedoch eine
gewisse Verzichtshaltung des Konsumenten,
was so gar nicht in unsere Welt passt.
Technische Spielereien im Auto sind ja der
große Renner und häufig ein Kaufkriterium.
Wir erwarten, dass mit der Entwicklung
weiterer Entertainment-, Komfort- und
Sicherheitsfeatures die Komplexität der
Fahrzeuge zunimmt. Auch die Entwicklungsgeschwindigkeit ist gestiegen – nicht zuletzt
wegen des Wettbewerbs mit anderen
Fahrzeugherstellern, sondern auch wegen des
Wettbewerbs mit anderen Techniken. Da
bleibt dem Hersteller anscheinend zu wenig
Zeit, um neue Techniken und Technologien
sowie deren Vernetzung auf Herz und Nieren
zu testen, bevor sie in Fahrzeugen auf die
Straße kommen.
www.osram.de/performance
 WERKSTATT
 TECHNIK
TECHNIK VON MORGEN: GESTENSTEUERUNG
Bedienung im Handumdrehen
Schluss mit vielen Knöpfen: Dank Gestensteuerung bedienen Autofahrer die Technik im Fahrzeug per Handzeichen. Was nach Science-Fiction
klingt, kommt schon im Herbst auf den Markt.
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stoßen mit ihrer Performance in
völlig neue Dimensionen vor –
und setzen damit auch Maßstäbe
in puncto Sicherheit, Komfort
und Design.
Bild: Continental
Am 15. Oktober startet die Kampagne für alle freien
Werkstätten – denn jeder hat die freie Wahl.
W
o bislang Tasten und Knöpfe herrschten, sollen
künftig Handbewegungen den Ton angeben –
und zwar wortwörtlich: Spielt das Autoradio nur
Mist, genügt eine drehende Handbewegung vor der Mittelkonsole, schon wechselt der Sender. Auch das Telefonieren
ist einfacher: Klingelt das Handy, reicht ein Fingerzeig zum
Bildschirm, um das Gespräch anzunehmen, eine wischende
Bewegung zur Seite lehnt den Anruf hingegen ab. Zusammen mit Touchscreen-Bildschirmen soll die Gestensteuerung die Bedienung im Auto künftig vereinfachen. Als erster
Autobauer bringt BMW die Technologie auf den Markt: Der
neue 7er BMW, der Ende Oktober auf den Markt kommt,
soll auf Zeichensprache reagieren.
Fingerkreise und Kameras
Auch andere Unternehmen wie Daimler, Audi oder Google beschäftigen sich
mit der Gestensteuerung im Auto. Bei
der Technik setzen die Hersteller und
ihre Zulieferer auf verschiedene Mittel:
Wahlweise registrieren Innenraumkameras am Fahrzeughimmel oder
Sensoren im Gehäuse des Innenspiegels die Handbewegungen. Macht der
Fahrer dann zum Beispiel eine kreisende Geste mit dem Finger, wird das
Bewegungsmuster erkannt und der
daran gekoppelte Befehl ausgeführt, in
www.osram.de/performance
www.facebook.de/autolichtblog
Licht ist OSRAM
14
diesem Fall das Verändern der Musiklautstärke. Das Auto erkennt sogar, ob der Finger im oder gegen den Uhrzeigersinn
kreist. Im neuen 7er BMW umfasst die Gestensteuerung das
Ändern des Musikpegels und das Annehmen oder Ablehnen
von Handyanrufen. Eine spezielle Geste, bei der zwei Finger
Richtung Mittelkonsole zeigen, darf der Fahrer sogar selbst
mit einem Befehl verknüpfen, zum Beispiel mit der Eingabe
einer bestimmten Adresse ins Navi.
Begrenzter Einsatz
Die guten alten Drehknöpfe bleiben aber vorerst noch an
Bord. Denn die Gestensteuerung eignet sich nur für einfache Kommandos wie laut oder leise, ja oder nein. Komplexe Befehle, wie etwa die Eingabe eines
Namens im Telefonbuch, sind nicht
möglich. Auch künftig wird der Einsatz
Ganz ohne Gesten
der Technologie wohl auf Multimediaund Kommunikationsanwendungen
Mit dem Projekt „Predictive User
beschränkt bleiben – aus SicherheitsExperience“ geht Mercedes noch einen
Schritt weiter und will Autos das
gründen. Zwar hat Land Rover in einer
Autostudie voriges Jahr die BlinkerheGedankenlesen beibringen: Ein System
aus 150 Sensoren beobachtet die
bel und Scheinwerferknöpfe aus dem
Cockpit verbannt und durch GestenGewohnheiten des Fahrers und soll im
Voraus erahnen, welche Musik, welche
steuerung ersetzt, doch anschließend
gab es viel Kritik von Auto-Experten.
Einstellung der Klimaanlage und welche
Zu groß sei die Gefahr, dass sicherNavigationsroute er in bestimmten
Fahrsituationen wünscht. Ab 2016 soll
heitsrelevante Funktionen durch unbedas System in die Autos kommen.
absichtigte Gesten ausgelöst werden.
15
 HISTORIE
45 JAHRE OPEL MANTA
Der Manta
Sportlich und stilvoll
Vor 45 Jahren stellte Opel in der OstseeGemeinde Timmendorfer Strand den
Manta der Öffentlichkeit vor.
Im Jahr 1975 verpasste Opel dem Manta ein kleines Facelifting – und damit änderte sich alles. Mit dem angepassten Aussehen erhielt das Auto ein ganz anderes Image:
Der Sportwagen mit Stil wandelte sich zur Prolo-Karre.
Warum hat ein Mantafahrer immer einen Strohballen auf
dem Beifahrersitz? – Hauptsache, blond!
U
Was ist das Lieblingsmärchen der Mantafahrer?
– Radkäppchen und der
böse Golf.
Bild: shutterstock/Isabelle Kuehn
nter einem blauen
Himmel und begleitet von nautischer
Romantik präsentierte Opel im September 1970 sein
neues Modell in stilvoller Atmosphäre:
Der Manta sollte als Sportcoupé von
Beginn an das Image eines sportlichen Männerautos verkörpern. Die
runden Doppelscheinwerfer schauten
aggressiv, und die langgezogene Haube machte den Manta besonders sportlich. In den speziell ausgearbeiteten
Sitzen saß der Fahrer außerordentlich
komfortabel. Er sollte etwas Besonderes sein: Der Manta hob sich optisch
von der Konkurrenz ab und war bequemer als vergleichbare Modelle, mit
maximal 90 PS allerdings auch nur
relativ schwach motorisiert. Die erste
Variante, der Manta A, lief von 1970
bis 1975 vom Band und fand etwa eine
halbe Million Käufer.
Warum haben Mantafahrer
immer einen Hirsch im Kofferraum? Damit der Wagen auch
schon bei Tempo 30 röhrt.
16
Bilder: Opel Classic Archiv der Adam Opel AG
Der Namensgeber
Schwerelos gleitet der flache Knorpelfisch mit den bis zu sieben Meter breiten Schwingen durch die Tiefen des
Ozeans: Der Manta ist die größte Rochen-Art. Er bewegt sich kraftvoll und
ist dabei elegant wie kaum ein anderer
Meeresbewohner. Deshalb wählte Opel
den riesigen Rochen als Namensgeber
für das neue Modell und kennzeichnete die vorderen Kotflügel mit einer metallenen Miniatur des majestätischen
Fischs. Schon einige Jahre vorher benannte Chevrolet eine Corvette nach
einem der Knorpelfische: die Stingray,
zu Deutsch Stachelrochen.
Der Manta
Die Prolo-Karre
Woran erkennt man, dass ein Manta ein
Automatikgetriebe hat? – Das linke Bein
des Fahrers hängt aus dem Fenster.
Warum werden Mantas jetzt mit acht
Scheinwerfern gebaut? – Damit die
Fahrer auch bei Nacht ihre Sonnenbrille
aufsetzen können.
17
D
er Manta B hatte
keinen guten Start:
Die Werbekampagne zu seiner Einführung ging nach
hinten los. Slogans
wie „Ich träumte, ich wäre im neuen
Opel Manta mit Caroline durch Monaco gefahren“ zogen eher Spott an
als neue Kunden. In der Tuning-Szene
war der neue Manta dafür bald sehr
beliebt. Wie schon das A-Modell war
der Manta B nicht besonders stark
motorisiert und eignete sich für „Selberschrauber“. In den 80er- und 90erJahren festigte sich das Bild vom nicht
besonders schlauen Macho-Proll im
getunten Manta mit Fuchsschwanz
an der Antenne. Fehlten nur noch die
blonde Friseurin auf dem Beifahrersitz, der lässig aus dem Fenster hängende Ellbogen und der Sixpack Bier
auf der Rückbank – und fertig war
der Stoff für gleich zwei Kinofilme:
Mit den Filmen „Manta, Manta“ und
„Manta – Der Film“ setzte das Kino
dem Klischee ein Denkmal.
 TECHNIK
TECHNIK EINFACH ERKLÄRT: OFFENES DIFFERENTIAL
Der Kurvenmeister
Antriebswelle vom Motor
(mit Antriebskegelrad)
Tellerrad
Bild: fotolia/Thomas Leonhardy
Die Innenstrecke einer Kurve ist kürzer als ihre
Außenstrecke, das weiß jeder Rennsportfan. Diese
Tatsache würde die Autoreifen – und vermutlich
auch die Fahrer – regelmäßig durchdrehen lassen,
gäbe es nicht das Differentialgetriebe.
D
ie alte Rennstrecken-Weisheit für
schnellere Rundenzeiten gilt nämlich auch für die Räder. Das Innenrad legt in einer Kurve eine deutlich
kürzere Strecke zurück als das Außenrad, deshalb muss es sich auch weniger drehen. In der
Frühzeit des Automobils war das kein Problem,
denn damals war nur eines der beiden Räder
auf der Antriebsachse mit dem Motor verbunden. Zur Verbesserung der Fahreigenschaften
wurden aber schließlich beide Räder an die Antriebswelle angeschlossen und dabei stieß man
auf ein großes Problem.
Breite mal Tiefe – das ist die
Formel für ein bedarfsgerechtes Produktsortiment.
Die freie Werkstatt heißt
so, weil sie frei ist – und
es bleiben will.
Ausgleichskegelräder
Steuern unmöglich
Radantriebswelle
Beide Räder können nämlich nicht vom Motor
angetrieben und gleichzeitig auf einer starren
Achse miteinander verbunden sein. Denn bei
Kurvenfahrten dreht das Innenrad aufgrund
der größeren Rollbewegung des Außenrades
durch, das Auto lässt sich nicht mehr richtig
lenken. Die Lösung brachte das Differentialgetriebe, auch Ausgleichsgetriebe genannt. Es
ist in der dicken Blechbeule auf der Mitte der
Antriebsachse untergebracht und ermöglicht,
wie es der Name schon sagt, unterschiedliche
(differenzierende) Raddrehzahlen.
DIE ZUKUNFTSOFFENSIVE
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Kegelräder
(Radantrieb)
Teilzeit-Jobber
Fährt das Auto geradeaus, fungieren die Ausgleichskegelräder bloß als Verbindungsteile: Sie
halten die Kegelräder umklammert und geben
die Drehbewegung des großen Tellerrades an
diese weiter. Erst wenn das Auto eine Kurve
fährt, beginnt ihr eigentlicher Job. Dann drehen sich die Ausgleichsräder im rechten Winkel zum Tellerrad und übertragen dabei mehr
Motorkraft auf die Halbachse des Außenrades
als auf die des Innenrades. In einer Linkskurve
dreht sich dann also das rechte Rad schneller
als das linke. Dank dieser ausgefeilten Technik
kommen Autofahrer sicher und mit wenig Reifenverschleiß durch die Kurven und Serpentinenfahren wird nicht zum Frusterlebnis.
Komplexes Räderwerk
Die Motorenkraft gelangt über die Antriebswelle zum Differentialgetriebe. Dort treibt sie ein verzahntes Tellerrad an, einen großen Metallring
mit vielen Einkerbungen, der vertikal zur Achse auf einem Lager läuft.
Auf einer Seite des Tellerrades ragen zwei kleine Stahlarme heraus, an
denen sich zwei gegenüberliegende Ausgleichskegelräder befinden. Sie
drehen sich zusammen mit dem Tellerrad im Kreis und bewegen so die
mit ihnen verbundenen Kegelräder der Halbachsen, die wiederum die
Räder zum Rollen bringen.
18
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19
 REPORTAGE
ERWIN-HYMER-MUSEUM
Raum für Raumwunder
Das Erwin-Hymer-Museum in Bad Waldsee lädt zur Entdeckungstour
durch Geschichte, Gegenwart und Zukunft des mobilen Urlaubens.
Reisemobilisten und Architekturfans schwärmen gleichermaßen von
dem Schmuckstück im Schwarzwald.
M
itten auf einer beschaulichen Wiese am Nord­
rand des Städtchens Bad Waldsee steht ein
Reisemobil. Abseits von Trubel und Lärm
der Großstadt, umweht von herrlich frischer
Schwarzwaldluft, umrahmt von Landgasthäusern und einem Golfresort, sodass der Betrachter unwillkürlich denken
mag: „Wenn jetzt noch eine Kuh muhen würde, zerflösse
ich vor lauter Urlaubsidylle.“ Das Reisemobil ist groß, sehr
groß sogar. 10.000 Quadratmeter auf zwei Stockwerken, um
genau zu sein. Und – zugegeben – es ist kein gewöhnliches
Reisemobil, sondern ein Museum für die Kulturgeschichte
und Technik des mobilen Reisens. Auf zwei Stockwerken
finden Besucher im Erwin-Hymer-Museum mehr als 80 historische Wohnwagen und Reisemobile. Wer sich jetzt vor-
stellt, dass man einfach schnöde an alten Urlaubslauben
vorbeimarschiert, der irrt. Die Exponate sind so lebendig
gestaltet, dass der Besucher jedes Mal in die Rolle des
Reisenden schlüpft – sei es als Hippie in den 70ern in
einem knallorangen VW-Bulli, sei es als DDR-Bürger
in einem aschgrauen Trabbi 601 mit Autodachzelt. An
vielen Stellen kann der Besucher zudem Sehnsuchtsorte besuchen. So kann er beispielsweise in einem überdimensionalen begehbaren Turban in Sekundenschnelle
nach Indien reisen – mitsamt Verkleidungsmöglichkeit
und Schnappschusspanorama im Hintergrund. Da bekommt man gleich Lust, selbst in die Ferne zu schweifen – nur nicht mit dem Riesenreisemobil, denn das wird
wohl länger in Bad Waldsee kampieren.
Gelb hat
mir schon
immer
gefallen!
Bilder: Erwin-Hymer-Museum
Marc aus dem Allgäu,
Hummer-Freund
 Bei
vielen Fahrzeugen muss es nicht
bei neugierigen Blicken bleiben. Zahlreiche Exponate sind begehbar und mit
liebevoll detaillierter Dekoration zum
Leben erweckt worden.
 Nicht
nur die Wohnmobile und -wagen
sind automobile Klassiker, auch bei
so manchem vorgespannten Wagen
schnalzt der Autofan mit der Zunge –
hier etwa beim Opel „Laubfrosch“ und
beim VW Käfer.
 Kurz
mal nach Indien: Die acht begehbaren Sehnsuchtsorte sind nicht einfach
Ausstellungen von Reisezielen, sondern sie
vermitteln vielmehr Sehnsüchte nach Ferne,
Exotik und Abenteuer.
 Aussteigen
für Aussteiger. Besucher
versinken förmlich in den Reisewelten,
die im Erwin-Hymer-Museum aufgebaut
sind – hier beispielsweise im „HippieIndien“ der 70er Jahre.
 Howdy!
Fotostationen vor großen
Reisemotiven, die mit witzigen Accessoires ausgestattet
sind, mit
ladenseiner
dazu Familie
arc lebt
ein, sich zu verkleiden
mitten und
im lustige
grünen Allgäu,
Aufnahmen zuwo
machen.
er sich in seiner Garage
 Das
Erwin-Hymer-Museum macht Technik
und Geschichte erlebbar – für alle Sinne.
Unter www.erwin-hymer-museum.de finden Interessierte Infos zu Öffnungszeiten
und Ausstellungen.
M
zwischen Kühen und Wiesen voller Löwenzahn seinem Hobby
widmet: dem Schrauben. Den Hummer
H1 schenkte er sich vor ein paar Jah
20
21
 SERVICE
 IN
KÜRZE
Für den Fall der Unfälle
Im vergangenen Jahr gab es in Deutschland
2,4 Millionen Verkehrsunfälle. Zwar kam es bei den
meisten nur zu kleinen Blechschäden, trotzdem
stehen Beteiligte in solchen Situationen häufig unter
Schock. Dabei ist es gerade dann wichtig, einen
kühlen Kopf zu bewahren und richtig zu handeln.
Fit für die kalten Tage
Nebel, Regen, glatte Straßen: Im Herbst und Winter
sind die Fahrbedingungen nicht immer optimal. Deshalb sollten Autofahrer ihren Pkw rechtzeitig vorbereiten und die wichtigsten Funktionen überprüfen.
1. Unfallstelle
sichern
2. P
olizei und Rettungsdienst
alarmieren
SOS
3. E
rste Hilfe leisten
Helfen ist Pflicht: Gibt es bei einem
Unfall Verletzte, müssen sie
versorgt werden. Erste-HilfeMaßnahmen entscheiden oft
über Leben und Tod – denn
bis die Rettungswagen eintreffen, vergehen wertvolle
Minuten. Es lohnt sich also,
seine Erste-Hilfe-Kenntnisse in
regelmäßigen Abständen aufzufrischen.
Batterie checken
Kälte setzt der Batterie zu: Das Öl
im Motor wird zähflüssiger,
der Anlasser braucht
mehr Kraft und
die chemischen
Prozesse in der
Batterie laufen
langsamer ab.
Vor allem ältere Batterien
kapitulieren
deshalb
häufig. Wer
nicht mit dem
Auto liegenbleiben will, sollte
Batterien, die mehr
als vier Jahre auf
dem Buckel haben, in
einer Fachwerkstatt checken
und gegebenenfalls austauschen
lassen. Dabei können die Experten
außerdem gleich prüfen, ob der Frostschutz noch ausreicht. Denn friert die
Flüssigkeit im Kühlsystem ein, kann es
zu Motorschäden kommen.
Bild: shutterstock/Olaf Naami
Wer an einem Unfall
beteiligt ist, sollte sofort
die Warnblinkanlage einschalten und die Unfallstelle sichern: also Warnweste
anziehen und das Warndreieck in
ausreichender Entfernung vom Unfallort – mindestens 100 Meter auf Landstraßen, 200 Meter
auf Autobahnen – aufstellen.
Sobald ein Unfallbeteiligter es wünscht,
muss die Polizei informiert werden, bei Verletzten außerdem der Rettungsdienst.
Wichtig ist, den Unfall so
schnell und präzise wie
möglich zu melden: Also
den Unfallort genau zu
nennen und kurz erklären, was passiert ist und
ob es Verletzte gibt.
WECHSEL DES INNENRAUMFILTERS
HERBST- UND WINTERCHECK
Licht testen
Die Tage werden kürzer, das Wetter
ungemütlicher: Umso wichtiger ist
eine funktionierende Lichtanlage.
Ob die Leuchtwirkung ausreicht und
die Scheinwerfer richtig eingestellt
sind, sollten Autobesitzer am besten
fachmännisch prüfen lassen – einige
Werkstätten bieten beispielsweise
kostenlose Lichttests an.
Sicht frei machen
Im Herbst und Winter steigt die
Feuchtigkeit, die Scheiben im Auto
beschlagen leichter. Deshalb
sollten Autofahrer vor allem
die Windschutzscheibe vom
Sommerschmutz befreien. Das
schafft nicht nur den richtigen
„Durchblick“ – saubere Scheiben
sammeln auch weniger Feuchtigkeit
an. Für eine optimale Sicht lohnt sich
auch ein Wischerblatt-Check: Wenn
die Scheibenwischer Schlieren hinterlassen, am besten austauschen.
22
Reifenprofil prüfen
Bei Glatteis, Schneeglätte oder -matsch
sind sie Pflicht: Winterreifen. Autofahrer sollten sie möglichst von „O“ bis
„O“, von Oktober bis Ostern, nutzen.
Wichtig ist dabei ein ausreichendes
Reifenprofil: Das Gesetz schreibt eine
Mindesttiefe von 1,6 Millimetern vor,
der ADAC empfiehlt allerdings mindestens vier Millimeter. Sind die Reifen
stärker abgefahren oder älter als zehn
Jahre, sollte man sie ersetzen.
Zubehör an Bord?
Wer nicht vom ersten Frost überrascht
werden will, sollte am besten schon im
Herbst vorsorgen: Eiskratzer, Handschuhe und eine Abdeckfolie für die Windschutzscheibe gehören in jedes Auto.
Herbstputz
Er sorgt für frische Luft im Auto und freie Sicht auf die Straße: der Innenraumfilter.
Gerade vor dem Winter ist eine gute Zeit, ihn in der Werkstatt wechseln zu lassen.
Während einer einstündigen Fahrt werden bis zu 100.000 Liter Luft
durch den Innenraum eines Pkw befördert. Die von außen angesaugte
Luft enthält Pollen, Staub, Ruß, Rauch, Reifen- und
Bremsenabrieb, Ozon, Gase, Benzol- und Schwefelverbindungen. Innenraumluftfilter halten diese
schädlichen Belastungen aus dem Fahrzeuginnern fern.
Gerüchen – lästig in der kalten Jahreszeit, wenn die Fenster
besser geschlossen bleiben sollten. Ein Wechsel im Herbst macht
also Sinn.
Technisch sind Innenraumluftfilter auf die von den
Fahrzeugherstellern vorgegebenen Wechselintervalle von teilweise mehr als zwölf
Monaten ausgelegt. Es empfiehlt sich ein
Tausch jedoch grundsätzlich mindestens
ein Mal pro Jahr beziehungsweise nach
15.000 Kilometern. Die Saubermacher
sind als reine Partikelfilter erhältlich,
die feste Stoffe wie Pollen oder
Feinstaub zurückhalten. Und als
leistungsstärkere Kombifilter mit
Aktivkohleschicht, die zusätzlich Gerüche
und gasförmige Stoffe wie Stickoxide,
Benzindämpfe und Ozon absorbieren.
Während der trockenen und warmen
Monate ist die Luft besonders stark
mit Pollen und Schadstoffen belastet.
Diese setzen sich im Filter fest und
machen sich dann im Winter erst
richtig bemerkbar: Beschlagene,
vereiste Scheiben werden nicht mehr
richtig freigeblasen, die Heizleistung
nimmt ab, die Schadstoffbelastung
steigt, und es kommt zu unangenehmen
SPARTIPPS FÜR DIE KFZ-VERSICHERUNG
Mit etwas Fleiß zum besseren Preis
Wer sich die Mühe macht und Autoversicherungen vergleicht, kann mehrere
hundert Euro sparen. Dabei lohnt es sich, genau zu prüfen, welche Leistungen man tatsächlich braucht. Die wichtigsten Tipps auf einen Blick.
Auf die Typklasse achten
Wer bei der Versicherung sparen will, sollte sich am besten vor dem
Autokauf über die Typklasse informieren. Sie gibt an, wie häufig ein
Fahrzeugmodell in Unfälle verwickelt ist oder wie oft es gestohlen
wird. Je geringer das Risiko, desto niedriger ist die Typklasse – und
damit auch der Versicherungsbeitrag.
Teilkasko statt Vollkasko
Wer auf Nummer sicher gehen will, schließt in der Regel eine Vollkaskoversicherung ab. Die lohnt sich aber vor allem bei Neu- und
Jahreswagen. Ist das Auto jedoch schon mehrere Jahre in Gebrauch,
reicht meistens eine Teilkasko.
Selbstbeteiligung vereinbaren
Versicherte, die kleinere Schäden aus der eigenen Tasche zahlen,
sparen beim jährlichen Beitrag. Deshalb kann es sinnvoll sein, eine
Selbstbeteiligung zu vereinbaren.
Fahrleistung richtig einschätzen
Lieber zu viel als zu wenig – bei den Angaben zur Fahrleistung kann dieser Grundsatz teuer werden. Wer seine jährliche
Kilometerleistung dagegen realistisch einschätzt, zahlt auch
weniger. Autofahrer, die im Laufe des Jahres mehr fahren als
angegeben, können die zusätzlichen Kilometer bei den meisten Versicherungen immer noch nachmelden. Das sollten sie
auch unbedingt tun – ansonsten riskieren sie eine Strafzahlung.
Zusatzleistungen prüfen
Nicht alle angebotenen Leistungen sind auch notwendig. Eine
Insassen-Unfallversicherung beispielsweise ist laut dem Bund
der Versicherten überflüssig. Denn die Kfz-Haftpflichtversicherung haftet bereits für die Insassen, wenn sie verletzt oder
getötet werden. Es ist also wichtig, die einzelnen Leistungen
genau zu prüfen.
23
 SERVICE
RECHT BEIM GEBRAUCHTWAGENKAUF
Ist der Schaden nach
einem Unfall nur
gering, sollten die Beteiligten so schnell wie
möglich die Fahrbahn
räumen und an der Seite
halten. Vorher am besten
die ursprüngliche Fahrzeugposition markieren und fotografieren.
Mängelschut z mit Einschränkungen
Gerade erst den Gebrauchtwagen gekauft und
schon gibt es Probleme? Wenn der Motor stottert oder das Getriebe hakt, haftet der Verkäufer.
Doch es gibt Ausnahmen. Wichtig ist vor allem,
von wem man gekauft hat.
Bild: shutterstock/RossHelen
4. B
eiseite fahren
Verkäufer darf nachbessern
Wer Mängelansprüche gegenüber dem
Verkäufer geltend machen will, sollte
den Kalender im Auge behalten: Wird ein
Schaden innerhalb von sechs Monaten
nach Kaufdatum bemerkt, geht das Gesetz
davon aus, dass er bereits vorher am Fahrzeug war. Nach dieser Zeit dreht sich der
Wer an einem Unfall beteiligt ist, muss
die Versicherung möglichst umgehend
informieren, spätestens jedoch nach
einer Woche. Gab es
nicht nur Verletzte,
sondern auch
Tote, gilt eine
Frist von 48
Stunden.
Während Händler eine Gewährleistungspflicht haben, können Privatverkäufer diese im
Kaufvertrag ausschließen.
Wenn Privatpersonen ein gebrauchtes
Fahrzeug bei einem Händler kaufen,
schützt sie der sogenannte Gewährleistungsanspruch: Das Bürgerliche
Gesetzbuch regelt, dass der Händler
bei vorhandenen Mängeln haften
muss. Laut Gesetz beträgt der Gewährleistungszeitraum zwei Jahre und
gilt unabhängig von einer Gebrauchtwagengarantie. Je nach Verkäufer
kann dieser Zeitraum aber verkürzt
oder die Gewährleistung sogar ganz
ausgeschlossen werden.
Der Kaufvertrag entscheidet
Die Konstellation der Vertragspartner ist dabei wichtig: Kauft ein
Privatkunde das Fahrzeug bei einem
24
Unternehmer, muss der Verkäufer fast
immer für etwaige Mängel haften. Er
darf den Haftungszeitraum aber auf
ein Jahr verkürzen. Allerdings hat der
Bundesgerichtshof im Mai entschieden, dass diese Verkürzung unwirksam ist, wenn sie für den Käufer nicht
klar verständlich in den allgemeinen
Geschäftsbedingungen des Kaufvertrages steht. Diese Regelungen gelten
übrigens auch für Selbstständige, die
ihren Geschäftswagen an Privatpersonen verkaufen: Sie müssen haften,
können den Zeitraum aber per Kaufvertrag einschränken, wenn sie dies
korrekt in den Vertrag schreiben.
Findet der Verkauf zwischen Privatleuten statt, ist ein kompletter
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NTN-SNR - © NTN-SNR 08/2013 - Photos : Pedro Studio Photos - Ekaterina Bondar /Shutterstock.
6. S
chaden bei der Versicherung melden
Bild: shutterstock/Dima Sidelnikov
5. P
ersonalien austauschen
Unfallverursacher und -beteiligte müssen
so lange am Unfallort bleiben, bis sie
alle relevanten Angaben ausgetauscht
oder der Polizei genannt
haben. Dazu gehören die
Autokennzeichen, die
Namen und Anschriften der Halter und
Fahrzeugführer,
der Verletzten und
Unfallzeugen, die
genauen Schäden
sowie die Versicherungsscheinnummern
und Namen der jeweiligen
Kfz-Versicherungen.
Haftungsausschluss möglich, wenn dieser
im Kaufvertrag steht. Privatverkäufer haben
aber die Pflicht, beim Fahrzeugbesichtigungstermin von sich aus auf Mängel oder
Schäden am Auto hinzuweisen. Verschweigen sie diese wissentlich, müssen sie dafür
haften, egal was im Vertrag steht.
Spieß jedoch um: Dann muss der Käufer
beweisen, dass er den Schaden nicht selbst
verursacht hat.
Ein sofortiger Rücktritt vom Kaufvertrag
ist meist nur in Ausnahmefällen möglich,
wenn das Fahrzeug schwerwiegende
Mängel hat. In den meisten Fällen muss
der Verkäufer zwei Mal die Gelegenheit bekommen, die Mängel zu beheben. Deshalb
sollten Käufer vor einer Mängelreparatur
zuerst den Verkäufer kontaktieren und
ihren Gewährleistungsanspruch bei diesem
einfordern. Haben sie aber kein Vertrauen
mehr in den Verkäufer, sollten sie einen
Anwalt einschalten.
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25
 REPORTAGE
ENTLANG DES KÜSTENPFADS IN CORNWALL
Auf Schmugglers
Spuren unterwegs
Steile Klippen, malerische Buchten, bezaubernde Fischerdörfer: Der Küstenpfad
im englischen Cornwall ist ein echtes Wanderparadies. Doch was die meisten,
die ihn gehen, nicht wissen: Er hat eine kriminelle Vergangenheit!
E
igentlich wurde er ja nur angelegt,
um Schmuggler wie John Carter
oder Cruel Coppinger zu schnappen. Bei Nacht und Nebel schafften sie Unmengen von Tabak und
Branntwein, asiatisches Porzellan, teure Seide, feine Lederhandschuhe oder
süße Schokolade in unzugängliche
Klippenhöhlen. Durch Geheimgänge
gelangte die heiße Ware von dort aus
zu ihren Abnehmern – darunter oft
Pfarrer und Gutsherren.
Neben Fischfang, Bergbau und Landwirtschaft war der Schmuggel der
wichtigste Erwerbszweig im Cornwall
des 18. Jahrhunderts. Wollte die Küstenwache dem frechen Treiben der
Schmugglerbanden ein Ende bereiten,
brauchte es also einen Weg, auf dem sie
zu Fuß von Leuchtturm zu Leuchtturm
patrouillieren konnte. So entstand der
South West Coast Path auf einer Länge von 630 Meilen – volle 1.014 Kilometer, die neben der cornischen auch
die Küsten Devons, Somersets und
Dorsets umspannen. Die komplette
Südwestspitze Englands. Wie gut, dass
der Schmuggel heute dem Tourismus
gewichen ist. So sind es keine blau ge-
wandeten Küstenwächter mehr, die dem
schmalen Pfad folgen, sondern meist gut
gelaunte Freizeit-Wanderer.
über 200 Meter hoch –, dass sie Riesen
als Trittstufen gedient haben. Das besagt
zumindest die Legende.
Kein Spaziergang
Feiner Sand
Das Meer ist dabei stets im Blick. Selbst
dann, wenn mal wieder eines der ach so
tiefen Täler zu durchwandern ist. Wer
glaubt, der cornische Küstenweg wäre
ein netter kleiner Spaziergang, der irrt.
Geht man den South West Coast Path in
voller Länge, so muss man über 35.000
Höhenmeter bewältigen, fast das Vierfache des Mount Everest. Jede Flussmündung hat steile Furchen in den verwitterten Fels gegraben. Doch oben auf der
Höhe wartet die Entschädigung für die
Anstrengung: Wildblumen sprießen in
allen Farben, aber Violett herrscht vor
– Heidekraut, so weit das Auge reicht.
Ein knalliger Kontrast zum satten Grün,
das hier in tausend Nuancen schimmert,
funkelt, glitzert. Und dann das Meer.
Je nach Wetter mal von irisierendem
Smaragdblau, mal von sturmumtostem
Weltuntergangsgrau. Es ist ein bizarrer
Mix aus schroff und lieblich, der diese einmalige Küstenlandschaft prägt.
So gewaltig sind die Steilklippen – teils
Rund zwölf Kilometer nördlich des
quirligen Surfer-Hotspots Newquay liegen die Bedruthan Steps, mächtige Felsnadeln, über die der Gigant Bedruthan
einst an Land gewatet sein soll. Bei Ebbe
ragen die Felsbrocken wie gestrandete Wale aus dem Meeresgrund. Dann
laufen die Urlauber barfuß durch den
feinen Sand, spüren den dünnen Wasserrinnsalen nach, die sich mäandernd
durch den Schlick ziehen, klauben Muscheln zusammen, lassen Drachen steigen oder bauen Sandburgen – ganz im
normannischen Stil, wie es sich für einen Engländer gehört.
Wieder ein paar Kilometer weiter im
Norden zeigt sich der Pfad von seiner
malerischsten Seite. Von Polzeath aus
geht es erst durch grasbewachsene Dünen, dann mit der kleinen Fähre über
den Mündungstrichter des River Camel hinüber nach Padstow. Bilderbuchhübsch kuscheln sich die weiß gekalkten
Cottages und bunt bemalten Pubs anei-
 I talienfeeling in Cornwall: Nein, das ist nicht die
nander. Der Hafen hat als einziger in
Cornwall ein verschließbares Tidentor,
sodass die Boote auch bei Ebbe noch
im Wasser schaukeln. Über dem Ort
wabert der Duft nach frisch frittiertem Fisch und echten Cornish Pastys,
kleinen Teigpasteten mit allerlei verschiedenen Füllungen. Traditionell
gehört Fleisch rein, Gemüse und Kartoffeln. Das hielt schon die Fischer und
Bergleute bei Kräften und ist auch die
richtige Stärkung für den Wanderer,
um beim steten Auf und Ab des Küstenwegs nicht unterwegs schlappzumachen.
Tal für Tal
Im pittoresken Port Isaac, das durch
die britische Kultserie „Doc Martin“
im ganzen Land berühmt wurde, startet die härteste Etappe des Wegs. Wie
viele Täler sind es nun, die mit ihren
steilen Stufen, den scheinbar endlos
langen Anstiegen quälen? Fünf? Sechs?
Sieben? Egal. Das Ziel ist das mythenumwobene Tintagel, wo der legendäre
König Artus auf seiner Burg Camelot geherrscht haben soll. Tatsächlich
thronen die Ruinen einer Burg hier in
majestätischer Erhabenheit über der
windgepeitschten See. Dass diese Burg
gar nicht Artus’ Zuhause gewesen sein
kann, weil sie nämlich erst 1230 erbaut wurde und Artus im 5. Jahrhundert gelebt haben soll, spielt in diesem
Moment keine Rolle. Auch ob der sagenhafte König überhaupt je wirklich
existiert hat, interessiert nicht. Die Gedanken wandern in diesem Moment
zu John Carter. Und Cruel Coppinger.
Die beiden Schmuggler gab es tatsächlich. Wegen ihnen wurde der Küstenweg geschaffen. Den zweien und all
ihren Kumpanen sei Dank.
 Wanderpause: Auf dem South West Coast
Küste von Amalfi, sondern das malerische Fowey!
Path gibt es herrliche Rastplätze.
Text und Bild: Alexa Christ
 W ie der Ortsname bereits verrät,
erstreckt sich Durbach entlang dem
gleichnamigen Bach.
N
eben der spektakulären Küste besticht
Cornwall durch pittoreske Fischerdörfer.
26
 Quirliges Leben: In Fowey reihen sich
gemütliche Pubs an bunte Läden.
27
 Land's End: markiert den west-
lichsten Punkt Englands.
 KURIOSES
1
BMW i3 Range Extender (Benzin/Elektro)
Im vorigen Jahr war der BMW i3 das meistverkaufte Elektrofahrzeug in
Deutschland. Zum Käuferkreis zählt auch Markus Conrad, Vorsitzender der
Tchibo-Geschäftsführung. Er fährt den 170-PS-Wagen in der Hybridversion.
VW up! 1.0 BMT (Benzin)
Ein Großer unter den Kleinen: Ohne Strom, dafür aber mit
sparsamer BlueMotion Technology fährt der up! von Felix Ahlers,
Vorstandsvorsitzender der Frosta AG.
OHNE LAPPEN
OHNE UMSICHT
50 Jahre unfallfrei – aber ohne
Führerschein
Auto verloren
I
Bild: shutterstock/mattomedia Werbeagentur
m August hielt die Polizei einen 68-jährigen Mann in
seinem Auto an, der ohne Fahrerlaubnis unterwegs
war. Seit er mit 18 durch die Prüfung gefallen sei, fahre
er ohne Führerschein, erklärte der Mann den Polizisten.
Weiterfahren durfte er natürlich nicht, sein Beifahrer
übernahm für ihn das Steuer. Der war schon häufig mit
dem 68-Jährigen mitgefahren, ohne zu ahnen, dass diesem die Fahrerlaubnis fehlt.
28
Bild: shutterstock/Tom Wang
E
ine Autofahrerin war in Unterfranken unterwegs, als sie
einen Hund entdeckte. Er lag auf der Straße und sah aus
wie tot. Um dem kleinen Mischling zu helfen, stieg die
Frau aus dem Auto. Als sie sich dem Tier näherte, wurde es auf
einmal wieder sehr lebendig: Der Hund sprang in das offene
Auto und war nicht mehr zum Aussteigen zu bewegen. Also
nahm die Frau den Hund vier Kilometer weit mit zur Arbeit,
wo sie den aufdringlichen Anhalter der Polizei übergab. Die
machte den Besitzer schnell ausfindig und brachte den Hund
nach Hause.
Bild: Tesla
A
Bild: Bentley
uf der Urlaubsrückfahrt von Andorra nach Oslo fuhr
ein Norweger durch Hannover. Dort entschloss er
sich zu einem Bummel in der Innenstadt. Also parkte
der 78-Jährige sein Auto in einer Seitenstraße und ging zu
Fuß weiter. Leider verlor er unterwegs den Zettel, auf dem
er den Namen der Straße notiert hatte, in der sein Wagen
stand. Erst nach drei Wochen hartnäckiger Suche und einem
Aufruf in der Zeitung fand er sein Auto wieder.
OHNE ZU FRAGEN
Tierischer
Anhalter
Tesla Model S (Elektro)
Eine E-Sportlimousine, die nur mit Strom fährt: Die Chefs KarlErivan W. Haub (Tengelmann), Stefan Dräger (Drägerwerk AG)
und Otto Greither (Salus) nutzen den Tesla S als Geschäftswagen.
3
2
OHNE ERFOLG
Bild: shutterstock/jorisvo
G
roß, protzig und spritfressend – so kennt man die meisten Geschäftswagen erfolgreicher Firmenchefs. Schließlich ist das Auto ein Statussymbol und soll repräsentieren.
Doch der Klimawandel bringt auch viele Unternehmenslenker
zum Umdenken. In einer Liste zeigt die Deutsche Umwelthilfe,
die Firmenchefs mit den sparsamsten Autos in Deutschland.
Bild: BMW
… sparsamsten
Firmenfahrzeuge
Bild: Volkswagen
DIE DREI …
Modellauto verrät
geheimes Design
E
igentlich wollte Bentley den neuen SUV Bentayga erst im
September bei der IAA in Frankfurt enthüllen. So lange
war das Design des neuen Autos ein streng gehütetes
Geheimnis. Die Rechnung ging allerdings nicht auf: Eine chinesische Firma für Modellautos konnte es wohl einfach nicht
abwarten, ihr neuestes Modell zu präsentieren, und setzte zu
früh Bilder des Miniatur-Bentayga ins Internet. Und das war’s
dann mit dem wohlgehüteten Geheimnis.
Impressum
Herausgeber: ATR SERVICE GmbH
Verantwortlich: Roland Dilmetz
Anzeigenkontakt: Edith Pisching (ATR)
ATR SERVICE GmbH
Otto-Hirsch-Brücken 17
70329 Stuttgart
Gesamtauflage: 272.000
Titelbilder bei Teilauflagen:
shutterstock/Kittichai, Opel Classic
Archiv der Adam Opel AG
Telefon: +49 (711) 91 89 79-0
Fax: +49 (711) 91 89 79-70
E-Mail: [email protected]
www.atr.de
Redaktion und Gestaltung:
Communication Consultants GmbH
Engel & Heinz
Jurastraße 8, 70565 Stuttgart
29
Telefon: +49 (711) 9 78 93-0
Fax: +49 (711) 9 78 93-44
E-Mail: [email protected]
www.communicationconsultants.de
Team: Jan Peters (Ltg.), Marko Ramić,
Lea Himmelsbach, Katharina Weik, Johanna Quintus, Micha Betz, Nikolaos Radis
(Layout, Foto, Illustration)
 ZUM
SCHLUSS
Gewinnspiel
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Wir reinigen Ihren
Motor von innen...
...mit der LIQUI MOLY Motorspülung
n Garmin
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Ausstattungsmerkmale:
 Navigation am Handgelenk mit Kartendarstellung in Farbe
 Display: 1,4 Zoll; vorinstallierte Freizeitkarte
von Europa
 Multisportfunktionen für Schwimmen,
Laufen, Radfahren, Skifahren, Indoor-­Training
und vieles mehr
Bild: Weber
 Smartphone-Benachrichtigungen zum Anzeigen von E-Mails, SMS und Anrufen direkt auf
der Uhr
 8 GB interner Speicher für zusätzliche Inhalte
 Höhenmesser, Barometer und 3-Achsen-Kompass mit Auto-Kalibrierung
Gewinnfrage:
Die Abbildung zeigt
das Nockenwellengehäuse eines
Benzinmotors vor
der Reinigung.
Ölschlamm und
Ablagerungen sind
deutlich zu sehen.
Ablagerungen im Ölkreislauf verstopfen Ölbohrungen und
hindern das Motorenöl am Erfüllen seiner vielfältigen
Aufgaben im Motor. Denn neben Schmierung und Verschleißschutz ist das Motorenöl auch noch für den Abtransport von
Schmutzteilchen in den Ölfilter zuständig. Motorenöl kühlt
außerdem auch alle beweglichen Teile im Motor. Alle diese
Aufgaben kann das Öl nur in einem sauberen Motor optimal
erfüllen.
Der Motor nach der
Reinigung mit
LIQUI MOLY
Motorspülung.
Das Öl kann wieder
schnell an alle
Schmierstellen
gelangen.
Deshalb ist es ratsam, eine LIQUI MOLY Motorspülung vor
jedem Ölwechsel durchzuführen.
...mit der LIQUI MOLY Drosselklappen-Reinigung
Die Reinigung der Drosselklappe und des Ansaugtraktes
beseitigt Ablagerungen, die eine ideale Gemischbildung
verhindern.
Ein sauberer Motor ist die Grundvoraussetzung für einen
ruhigen Motorlauf und eine zügige Gasannahme. Nicht
zu verachtende „Nebeneffekte“ sind ein geringerer
Schadstoffausstoß und ein reduzierter Kraftstoffverbrauch.
Die DrosselklappenReinigung wird von
außen durchgeführt.
Eine bessere
Gasannahme und
Leistungsentfaltung
sind danach sofort
spürbar.
...mit der LIQUI MOLY Motor-System-Reinigung
Die Anzahl der zurückgerufenen Fahrzeuge ist in den vergangenen Jahren
deutlich gestiegen. Wie viele Rückrufe
gab es 2014 in Deutschland?
Senden Sie eine frankierte Postkarte mit Ihrer Antwort an:
ATR SERVICE GmbH, Edith Pisching, Postfach 61 01 40, 70329
Stuttgart, oder per E-Mail an: [email protected]. Das
Stichwort lautet: „Rätsel Kundenmagazin 3/2015“. Einsendeschluss ist der 31. Januar 2016, es gilt der Poststempel. Der
Rechtsweg ist ausgeschlossen. Einsendungen von Glücksspielportalen sind von der Verlosung ausgeschlossen.
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30
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