Panoramawege

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02.06.2008
8:18 Uhr
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PANORAMAWEGE
Stuttgart-Marketing GmbH
Postfach 10 44 36 · D-70039 Stuttgart
Tel. 0711 / 22 28 - 0 · Fax 0711 / 22 28 - 217
[email protected]
www.stuttgart-tourist.de
Schutzgebühr € 1.–
Aussichtsspaziergänge
rund um Stuttgart
www.stuttgart-tourist.de
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30.05.2008
A U S S I C H T S S PA Z I E R G Ä N G E I N S T U T T G A R T
Schöne
Aussichten
»Dort im Tale versteckt, unfern der Hügel des Neckars,
liegt eine Stadt, ein Garten vor dem erzhufiger Stuten. ...
Mauern gleich erheben sich rings weintragende Hügel,
weit und breit grünt alles von üppigem Rebengeranke...«
Nikodemus Frischlin, 1577
Umgeben von sanften Hügeln,
Wäldern und Weinbergen
galt Stuttgart schon damals
als eine der am schönsten gelegenen Städte Deutschlands.
Stuttgarter und Reisende erfreuten sich gleichermaßen an
dem unvergleichlichen Panorama, das sich von zahlreichen
Aussichtspunkten bot.
Heute kümmert man sich besonders liebevoll um die Aussichtspunkte der Stadt – und
immer mehr Menschen wissen
diese Besonderheit Stuttgarts
zu schätzen. Gerade der Stuttgarter Verschönerungsverein
und die Stadt Stuttgart bemühen sich intensiv um den
Erhalt – aber auch um neue
Aussichtsplätze wie zum Beispiel die beliebte KARLSH Ö HE ,
die 1881 erbaute UHLANDS H Ö HE oder den neu erbauten
filigranen KILLESBERGTURM .
Die schönsten Aussichten auf
die baden-württembergische
Landeshauptstadt stellen wir
Ihnen in dieser Publikation vor.
Auf drei verschiedenen Rundwanderwegen durch Stuttgart
können Sie nicht nur herrliche
Ausblicke genießen, die Ihnen
die Hügel, Steigen oder Türme
bieten, sondern auch viel
Interessantes und Spannendes
über bekannte Sehenswürdigkeiten, aber auch über die
weniger sichtbaren Kleinode,
die sich rechts und links des
Weges verstecken, erfahren.
Die ausführlich beschriebenen
PANO RAMA WEGE MITTE – OST ,
S Ü D – WEST und NORD sind
Rundwege und können so
an jedem Ort begonnen oder
beendet werden.
Die Stuttgart-Marketing GmbH
lädt Sie herzlich ein, diese
Panoramawege entlang zu
spazieren, neue Aussichtspunkte kennen zu lernen und
damit auch ganz neue Blicke
auf Stuttgart zu entdecken.
Klaus Lindemann
Touristikdirektor
der Landeshauptstadt
Für die gute Zusammenarbeit
bedanken wir uns bei
– Gartenbaudirektor Gunter
Hägele, Stadtplanungsamt
– Dipl. Ing. Friedemann
Gschwind, Stadtplanungsamt
– Dipl. Ing. (FH) Kurt
Hartschuh, Stadtmessungsamt
– Stadtdirektor Werner Koch,
Garten-, Friedhofs-, Forstamt
– Erhard Bruckmann,
Verschönerungsverein der
Stadt Stuttgart e.V.
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OST
3
Streckenlänge
4,8 Kilometer
Dauer
ca. 1,5 Stunden
3
5
Ausgangs- und Endpunkt
Charlottenplatz
am Wilhelmspalais
Öffentliche
Verkehrsmittel
Halt Charlottenplatz
U 1, 2, 4 bis 7, U15
Bus 42, 43, 44, 92
3
2
6
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12
11
7
8
9
10
Stationen
1 |
Wilhelmspalais
2 |
Eugensplatz
3 |
Haußmannstraße
4 |
Schwäbische
Sternwarte
5 |
Uhlandshöhe
6 |
Kanonenhäusle
7 |
Bubenbad
8 |
Albrecht-Goes-Platz
9 |
Villa Reitzenstein
10 |
Wieland-WagnerHöhe
11 |
Sünderstaffel
12 |
Pfizerstraße
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➔ ➔ ➔ Wir beginnen unseren
Spaziergang am Wilhelmspalais, in dem sich heute
die Stadtbücherei befindet …
M I T T E
–
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Wilhelmspalais
Konrad-Adenauer-Straße 2
➔ Wir gehen rechts am
Wilhelmspalais vorbei durch
die verkehrsberuhigte
Uhlandstraße aufwärts und
überqueren die Olgastraße.
An der nächsten Kreuzung
geht es links in die Gaisburgstraße, eine alte Wegverbindung nach Gaisburg und
Esslingen, und weiter steil
hinauf zur Alexanderstraße
mit großbürgerlichen Wohnund Mietshäusern.
O S T
auf der Alexanderstraße
treffen wir auf den mit Kastanienbäumen bestandenen…
2
Aussichtspunkt
Eugensplatz
Alexanderstraße/
Ecke Wagenburgstraße
Von dem beliebten Aussichtsplatz blickt man wie von einem
Balkon auf die im Talkessel
liegende Innenstadt. Der monu-
Das klassizistische Gebäude
entstand zwischen 1834 und
1840 durch Hofbaumeister
Giovanni Salucci als Prinzessinnenpalais für die beiden
Töchter König Wilhelms I.,
Marie und Sophie. Später war
es der Wohnsitz des letzten
württembergischen Königs
Wilhelm II., eines bürgernahen Monarchen, der vor der
Freitreppe mit seinen beiden
Spitzerhunden dargestellt ist.
–
➔ Nach einer kurzen Strecke
TIPP
1
M I T T E
mentale GALATHEA - BRUN NEN
als krönender Abschluss der
EUGEN STAFFEL (Architekt und
Bildhauer Otto Rieth) wurde
1890 eingeweiht, die Figur der
Galathea stiftete Königin Olga.
Die Bevölkerung stieß sich
jedoch zuerst an der spärlichen
Bekleidung und den üppigen
Rundungen der Nymphe, bis
Königin Olga
drohte, die
Figur herumdrehen zu
lassen,
damit sie
der Stadt
den Hintern
zukehre.
Im Sommer immer
einen Besuch wert:
Der PINGUIN am
Eugensplatz, die
»kultigste« Eisdiele
Stuttgarts (geöffnet
Mitte Februar bis
Mitte September,
werktags 10 – 22 Uhr,
Sa/So 13 – 22 Uhr)
➔ Ab dem
Eugensplatz teilt sich
die Alexanderstraße.
Die Kernerstraße
führt bergab, wir
folgen der Haußmannstraße bergauf.
5
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➔ ➔ ➔ Wir gehen ab dem
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➔ Nach der Waldorfschule
Eugensplatz bergauf und
folgen oberhalb der Jugendherberge dem Verlauf der …
weist uns ein Schild rechts
hinauf zu dem auf der
Uhlandshöhe gelegenen …
4
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–
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➔ Direkt an die Schwä-
bische Sternwarte grenzt
die Parkanlage mit Stuttgarts
ältester Minigolfanlage …
Aussichtspunkt
Schwäbische 5 Aussichtspunkt
Sternwarte
Uhlandshöhe
Zur Uhlandshöhe 41,
3
Haußmannstraße
Sie ist eine der Aussichtsstraßen, die nach der Ortsbausatzung von 1935 nur
auf der Hangseite bebaut werden darf. Der
Blick schweift über die
Innenstadt, das Bahnhofs- und das zukünftige Stuttgart 21Gelände zu den Höhen des Kriegsbergs
und des Killesbergs.
Die Straße hieß früher
Kanonenweg. Stützmauer
und Staffeln stammen vom
Ende des 19. Jahrhunderts.
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Bemerkenswert
ist auch der
»Froschbrunnen«,
der mit den
angrenzenden
Häusern 34 – 38
ein Ensemble
bildete.
Die ansehnlichen Wohnhäuser
auf der Hangseite sind zum
Teil aus der Jugendstilepoche
um und nach 1900.
Oberhalb der Haußmannstraße entstand 1919 die erste
Freie Waldorfschule. Das
kleine Wohngebäude »Zur
Uhlandshöhe 12« aus dieser
Zeit ist noch erhalten.
Führungen nur bei klarem
Himmel täglich außer Di, So
und feiertags. Ab 1. Januar
20 Uhr, ab 1. April 21 Uhr, ab
1. Mai 22 Uhr, ab 1. Sep
21 Uhr, ab 1. Okt 20 Uhr.
März – Okt Sonnenführungen
jeden So (außer Feiertage)
ab 15 Uhr bei klarem Wetter.
Die Sternwarte bietet ihren
Besuchern die Möglichkeit, den Mond, die
Planeten sowie die Sterne
am Nachthimmel direkt
durch ein Teleskop zu beobachten. Vom Wasserbehälter
bei der Sternwarte können
wir den Blick über Gablenberg und den Gaskessel im
Osten, das Neckartal mit dem
Gottlieb-Daimler-Stadion, die
Weinlandschaft bis zum
Württemberg mit der Grabkapelle schweifen lassen..
Die Uhlandshöhe (früher
Ameisenberg) diente bis ins
späte Mittelalter als Steinbruch. Zwischen 1861 und
1896 wurde sie vom Verschönerungsverein Stuttgart
gekauft und zu einer Grünanlage mit mehreren Aussichtsterrassen und einem
Denkmal für den Dichter
Ludwig Uhland umgestaltet.
Im Südteil steht ein Türmchen
(357 m über N.N.), von dem
man einen herrlichen Blick
(Foto unten) auf die Innenstadt und die umgebenden
Höhen genießen kann.
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➔ ➔ ➔ Vom Aussichtstürmchen
auf der Uhlandshöhe geht es
auf dem Alfred-Lörcher-Weg
abwärts an der mittelalterlich
anmutenden, 1904 erbauten
Villa Hauff (heute Werkstatthaus) vorbei zur Kreuzung
Wagenburg-/Gerokstraße …
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➔ In der Gellertstraße
treffen wir auf ein auffälliges
kleines Backsteingebäude
mit einer Dachplattform …
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Kanonenhäusle
Gellertstraße 12
TIPP
Bei gutem Wetter kann man
im schönen Hof der VILLA
HAUFF bei einem Crêpe oder
Salat eine Pause einlegen:
WERKSTATTHAUS , Gerokstraße 7
(Sonntag/Feiertag/Montag
Ruhetage)
➔ Wir gehen die Gerokstraße hinauf. Etwa 100 Meter
hinter der Gerokstaffel
führt links eine Staffel zur
Gellertstraße hinauf.
➔ Neben dem Kanonen-
häusle steht eine schmucke
Villa, die 1911 von Paul
Bonatz im klassizistischen
Stil errichtet wurde
(heute Galerie Valentien,
geöffnet Di – Fr 10 –13 und
14 –18 Uhr, Sa 10 –13 Uhr).
Es wurde 1702 errichtet und
diente zur Alarmierung der
umliegenden Ortschaften bei
Brandfällen. Ursprünglich hatte es nur ein Untergeschoss
zur Unterbringung einer Kanone. 1863 wurde das Häuschen
um ein Stockwerk erhöht,
eine Wohnung für den Oberfeldwächter eingerichtet und
auf dem Dach eine Aussichtsplattform errichtet. Bis 1974
war es bewohnt. Danach
stand das Kanonenhäusle leer,
und man erwog seinen Abriss, bis es 1980 von der Stadt
und vom Verein zur Förderung
und Erhaltung historischer
Bauten saniert wurde und
seither wieder bewohnbar ist.
Leider gibt es heute nur im
Winter ein wenig Aussicht.
11:06 Uhr
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➔ Weiter geht es zur Gäns-
heidestraße, dann rechts an
der Christuskirche vorbei
bis zur Kreuzung Gerokstraße,
im Volksmund genannt …
–
O S T
9
➔ In der Richard-Wagner-
Straße stoßen wir auf einen
politisch bedeutenden Ort
(der entsprechend bewacht
wird) …
T I P P Machen Sie eine Pause
7
Bubenbad
Schon 1334 wurden hier
Weinberge erwähnt. 1530
wird die Gegend Gänsheide
genannt, wohl weil man hier
Gänse geweidet hat.
Der Name »Bubenbad« rührt
von einem Tümpel her, der
sich hier einst befand und in
dem manchmal Buben bade-
ten. Als 1895 ein Bub darin
ertrank, wurde der Weiher
zugeschüttet und eine Wiese
angepflanzt, auf der heute
der Gänsheidebrunnen steht.
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M I T T E
Aussichtspunkt
AlbrechtGoes-Platz
Benannt zu Ehren des
schwäbischen Pfarrers
und Literaten (1908 –
2000). Die kleine Aussichtsplattform rechter
Hand bietet einen schönen
Blick auf die Stadtmitte.
bei leckerem griechischen Essen:
Gänsheidestraße 41
Telefon 0711/ 23 31 21
ILYSIA ,
9
Villa Reitzenstein
Staatsministerium
Richard-Wagner-Straße 15
Die dreiflügelige, zweigeschossige Villa mit Park, Einfriedung und Nebengebäuden
wurde 1910 –1913 von den
Architekten Schlösser und Weirether für die verwitwete Freifrau Helene von Reitzenstein
erbaut. In Anlehnung an französische Barockformen des 18.
Jahrhunderts ist die Villa ein
spätes, aber zugleich imponierendes Beispiel historisierender Architektur in Stuttgart. Bereits 1924 erwarb das
Land die Villa. Sie dient als
Amtssitz des Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg
und als Sitz des Staatsministeriums. Weht die Flagge
auf dem
Dach, ist der
»Regent«
zuhause.
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➔ ➔ ➔ Auf der Richard-Wagner-
Straße geht der Spaziergang
an Jugendstilhäusern vorbei
zu einer kleinen Plattform …
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Aussichtspunkt
M I T T E
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➔ Zurück am Albrecht-Goes-
11
Die Staffel selbst stammt übrigens ebenso wie die Eugenund die Gerokstaffel aus der
Zeit um 1900. Vom Rondell
in der Mitte der Treppe erreichen wir auf der linken Seite
einen Aussichtsplatz mit schönem, wenn auch schmalen
Blick auf das Stadtzentrum.
–
O S T
kehren wir an unseren Ausgangspunkt, das Wilhelmspalais, zurück.
Aussichtspunkt
staffel wurde
nach dem
auf dem
obersten
Absatz aufgestellten
»Sünderstein« mit Inschrift und der
Jahreszahl 1564 benannt.
Um den Ort ranken sich allerlei Sagen und Gerüchte, die
möglicherweise auf eine im
Jahr 1339 hier stattgefundene
Hinrichtung eines Hans Bernhard Rugger zurückgehen.
M I T T E
➔ Über die Uhlandstraße
Platz folgen wir der GeorgElser-Staffel hinunter zur Stafflenbergstraße und weiter zur …
WielandSünderstaffel
Wagner-Höhe
Die Sünder-
Die Aussichtsplattform liegt
direkt oberhalb eines Steilabfalls und bietet einen guten
Ausblick auf den südlichen
Stadtteil und die Stadtmitte.
11:06 Uhr
➔ Die Sünderstaffel
führt uns hinunter in die …
12
Pfizerstraße
mit einigen denkmalgeschützten Häusern.
Unten, fast schon an
der Alexanderstraße,
liegt links, etwas
zurückgesetzt, die
ehemalige VILLA LEINS
im italienischen Landhausstil (heute französischer Kindergarten Georges
Cuvier). Von hier aus können
wir noch einen Abstecher in
den hinter dem Tor gelegenen
halböffentlichen Garten der
VILLA SCHEUF FELEN machen,
eine idyllische Obstwiese
inmitten der Großstadt.
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–
WEST
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1
2
3
10
4
5
8
6
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7
Ausgangspunkt
Silberburgstraße/
Ecke Mörikestraße
Strecke 1
5,0 Kilometer
Strecke 2
3,8 Kilometer
Strecke 1+ 2
8,8 Kilometer
Dauer
ca. 2 bis 3 Stunden
Endpunkte
Strecken 1 und 1+2:
Silberburgstraße
Strecke 2:
Westbahnhof
Öffentliche
Verkehrsmittel
Halt Stadtmitte
S 1 bis 6, U 2, 4, 14,
Bus 43
Halt Marienplatz
U 1, 14, Bus 41, 43
Stationen
1 |
Silberburganlage
2 |
Karlshöhe
3 |
Milchbar
4 |
Hasenbergsteige
5 |
Seewasserwerk
Hasenberg
6 |
Blauer Weg
7 |
Über der Gäubahn
8 |
Birkenkopf
9 |
Hasenbergturm
mit Anlage
10 |
Städtisches
Lapidarium
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A U S S I C H T S S P A Z I E R G A N G
➔ ➔ ➔ Wir starten an der Silber-
burgstraße /Ecke Mörikestraße.
Vor uns liegt eine Anhöhe, an
deren Fuß sich früher ein beliebter Treffpunkt befand, die …
1
Silberburganlage
Sie hat ihren Namen von dem
Gastronomen Lorenz Silber,
der hier, am Fuße der damals
»Reinsburg« genannten Karlshöhe, eine (scherzhaft) »Silberburg« genannte Ausflugsgaststätte betrieb. Von 1836
bis 1936 war sie im Besitz der
Museumsgesellschaft, die hier
Feste und Konzerte veranstaltete. 1938 wurde die an den
Süddeutschen Rundfunk verkaufte »Silberburg«
abgerissen. Es sollte
auf der Anhöhe ein
gewaltiges Sendehaus
als »Stadtkrone« entstehen, doch es kam
anders.
S Ü D
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➔ Wir steigen die Treppen
hinauf und gehen den Weg
weiter zur …
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Aussichtspunkt
Karlshöhe
Der Bergrücken der Karlshöhe liegt in Fortsetzung des
Hasenbergs zwischen den
Stadtteilen Süd und West.
Die Hänge (mit Ausnahme
des nördlichen Hanges) wurden bis Ende des 19. Jahrhunderts als Weinberge genutzt,
während die Kuppe im Mittelalter zum Abbau von Schilfsandstein diente (Stiftskirche,
Altes Schloss, Ulmer Münster)
und danach verödete. Der
Verschönerungsverein erwarb
1864 den durchlöcherten
Berggipfel und gestaltete ihn
zur öffentlichen Parkanlage
um. 1889 wurde er zu Ehren
des 25-jährigen Regierungsjubiläums von König Karl in
»Karlshöhe« umbenannt.
Zur Bundesgartenschau 1961
legte man die Grünanlagen
am südlichen und nördlichen
Hang (Milchbar
mit Weinberg und
Silberburganlage)
an, 1985/90 wurde die Villa Gemmingen mit der
Parkanlage saniert.
➔ Unser Weg durch die
Anlagen führt zwischen der
Villa Gemmingen links und
dem Hochhauskomplex der
Allianz-Versicherung rechts
zur Milchbar hinauf.
3
Aussichtspunkt
Milchbar
Terrasse auf der Karlshöhe
Von der Terrasse haben wir
einen herrlichen Blick auf den
südlichen Teil der Stuttgarter
Innenstadt.
➔ Wir machen einen
Schwenk zur Nordseite
und besuchen den
Athene-Brunnen,
den Julie von
Siegle 1911
von Karl
Donndorf
errichten
ließ.
Hier stand bis zur Bundesgartenschau 1961 das Sommerhaus der Julie von Siegle,
Gattin des Industriellen Gustav
von Siegle. Die im Krieg zerstörte, prachtvolle Siegle’sche
Villa befand sich einst weiter
unten am Hang.
T I P P Einer der schönsten
Aussichtspunkte der Stadt: der
B IERGARTEN T SCHECHEN & S Ö HNE ,
Humboldtstraße 44,
Tel. 07 11/ 6 74 40 64
www.marshallbar.de
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A U S S I C H T S S P A Z I E R G A N G
➔ ➔ ➔ Oberhalb der Milchbar
beginnt das ehemalige Steinbruchgelände, erkennbar
noch an dem merkwürdigen
Kessel, wo man eigentlich
einen Gipfel vermuten würde
(343 m über N.N.).
➔ Eine zierliche Sandsteinbrücke mit gußeisernem
Geländer, die sich über eine
kleine Schlucht wölbt, sowie
unmittelbar daneben die Fundamente einer Flakstellung
verdeutlichen den Lauf der
Geschichte.
➔ Beim »Schweizerhaus«,
dem ehemaligen Gartenhaus
der Fabrikantengattin Sophie
von Knosp, führt ein Weg
mit Staffel zur Hasenbergsteige hinunter.
S Ü D
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S Ü D
–
W E S T
kommen wir auf der rechten
Seite nach dem Haus 48 zu
einer Aussichtsplattform …
4
Aussichtspunkt
Hasenbergsteige
Von der kleinen Anlage hat
man eine eindrucksvolle Aussicht über den Stuttgarter
Westen bis ins Stadtzentrum
hinein.
➔ Gegenüber
entdecken wir das …
5
Das 1874 erbaute Seewasserwerk Hasenberg ist das älteste, noch weitgehend im Originalzustand erhaltene Stuttgarter Wasserwerk, in dem
Wasser aus den Parkseen zu
Trinkwasser aufbereitet wurde. Heute dient es als Vorratsbehälter zur Versorgung der
Stadtmitte und des Westens.
steile Straße ist ein alter Fernweg, der nach Calw und in
den Nordschwarzwald führt.
Ihn steigen wir nun hinauf.
Auf der linken Seite können
wir einige Villen der Jahrhundertwende bewundern …
Seite 16
➔ Etwa auf halber Höhe
Seewasserwerk
Hasenberg
➔ Diese schnurgerade und
11:07 Uhr
➔ Ca. 50 Meter oberhalb
zweigt auf der linken Seite
ein Wanderweg ab, der am
Südhang des Hasenberges
entlang führt …
6
Blauer Weg
Der Blaue Weg war der erste
bezeichnete Wanderweg des
Schwäbischen Albvereins, der
bis zum Schwarzwald führte.
Früher war hier ein ausgedehnter Weinberg. Heute
sind entlang des Weges noch
einige schöne Trockenmauern
erhalten. Immer wieder haben
wir zwischen Bäumen und
Zäunen
einen
Blick über
das Heslacher Tal.
7
Aussichtspunkt
Über der
Gäubahn
Kurz vor dem Waldrand,
oberhalb des ehemaligen
»Heslacher Bahnhofs«, bietet
sich ein prächtiger Ausblick
auf Heslach, die gegenüberliegende Alte Weinsteige,
den Schimmelhüttenweg und
den Haigst. Aus dem Wald
ragt das SSB-Hochhaus am
Albplatz in Degerloch.
➔ Oberhalb einer kleinen
Wiese gabelt sich die Strecke
– müde Wanderer nehmen
den steilen Waldweg direkt
zum Waldhaus (Rast!) und zur
Hasenberganlage; wer noch
gut zu Fuß ist, kann hier weiter zum Birkenkopf gelangen.
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A U S S I C H T S S P A Z I E R G A N G
➔ ➔ ➔ Der Weg führt durch
den Wald, am Sophienbrunnen vorbei, zum …
8
Aussichtspunkt
Birkenkopf
Der Birkenkopf mit 511 Meter
ist der höchste Punkt im inneren Stadtgebiet und erhebt
sich fast 300 Meter über dem
Neckar. Hier fanden sich Spuren aus der Mittleren Steinzeit
(10 000 – 5 000 v. Chr.). Zwischen 1950 und 1955 wurden
auf der Anhöhe 1 750 000
Kubikmeter Trümmerschutt
aus dem Zweiten Weltkrieg
abgelagert und der Gipfel somit um ca. 40 Meter erhöht.
Der Volksmund nennt ihn daher auch »Monte Scherbelino«. Auf dem Weg bergauf
lassen sich noch erkennbare
Reste von Fassadenschmuck
entdecken. Vom Gipfel aus
hat man einen sehr schönen
Rundblick über Stuttgart und
weit ins württembergische
Unterland hinein. An klaren
Tagen sieht man das Strohgäu, den Schwarzwald, den
Wartberg bei Heilbronn, das
Neckartal, den Schwäbischen
Wald und die Schwäbische
Alb.
S Ü D
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11:07 Uhr
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19
W E S T
➔ Der Rundweg führt
bei beiden Varianten über
den …
9
Aussichtspunkt
Hasenbergturm
mit Anlage
1879 ließ der Verschönerungsverein den
Hasenbergturm
mit Grünanlage
errichten. Damals
38 Meter hoch
und schlank über
den Wald ragend,
avancierte der
Hasenbergturm schnell zum
Wahrzeichen Stuttgarts. 1943
wurde er »aus militärischen
Gründen« gesprengt. Heute ist
der Turmstumpf mit Picknickplatz wieder ein beliebtes
Ausflugsziel mit einem von
Bäumen umrahmten Blick in
den Westen und den Süden der
Stadt.
Unterhalb des Hasenbergturms
erstreckt sich die 1973 neu gestaltete Hasenberganlage auf dem
Bergrücken. Der Weg führt vorbei
am Denkmal des Dichters Wilhelm
Hauff aus dem Jahr 1882 durch den
Skulpturengarten des Stuttgarter
Bildhauers Herbert Otto Hajek
(1927–2005).
Hajeks Wohnhaus auf der rechten
Seite der Hasenbergsteige war zu
Lebzeiten des Künstlers ein Treffpunkt des Geistes und der Kultur.
➔ Das Hauff-Denkmal
steht versteckt auf der
Mittelachse der Parkanlage.
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A U S S I C H T S S P A Z I E R G A N G
➔ ➔ ➔ Für müde Wanderer
besteht hier die Möglichkeit,
über die Osianderstraße und
die Rotenwaldstraße zum
ehemaligen Westbahnhof
zu gelangen (Endhaltestelle
Bus 44).
➔ Kurz zuvor gibt es an der
Rotenwaldstraße noch einen
Aussichtspunkt mit Blick in
den Stuttgarter Westen.
S Ü D
–
30.05.2008
W E S T
➔ In der Mörikestraße erreichen wir auf der linken Seite
einen Park mit der »Sammlung
von Steindenkmälern« …
10
Städtisches
Lapidarium
Mörikestraße 24/1,
geöffnet Anfang Mai
bis Mitte September
Mi/Sa/So 14 –18 Uhr,
Führungen auf Anfrage
➔ Unser Rundweg führt uns
zurück zur Karlshöhe, die wir
diesmal südlich umrunden.
Wir gehen durch die Hohenzollernstraße mit einigen
schönen Villen auf der Hangseite und münden in die
Mörikestraße …
Das Städtische Lapidarium in
Stuttgart gilt seit jeher als
Geheimtipp für die Besucher,
die sich für die ehemalige
Stuttgarter Stadtkultur interessieren. Zu sehen sind
Säulen, Portale und Architekturteile ehemals bekannter
Stuttgarter Bauten. Die
Parkanlage an sich wurde
nach dem Vorbild italienischer
Renaissancegärten angelegt.
➔ Dem Lapidarium benach-
bart liegt etwas zurückgesetzt
am Hang die nicht öffentliche
Villa Gemmingen mit umfangreichen Parkanlagen.
Weitere elegante Stadtvillen
der Jahrhundertwende an der
Mörikestraße begleiten uns zu
unseren Ausgangspunkt, der
Silberburgstraße, zurück.
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Strecke 1
6,0 Kilometer
Strecke 2
je 0,8 Kilometer
Strecke 1+ 2
ca. 8,0 Kilometer
N O R D
23
13
12
1
Dauer
ca. 1,5 bis 2 Stunden
Ausgangs-/Endpunkt
Haupteingang
Höhenpark Killesberg
Am Kochenhof
Öffentliche
Verkehrsmittel
Halt Killesberg
U 7, Bus 43, 44
10
3
11
9
4
5
Stationen
1 |
Höhenpark Killesberg
2 |
Theodor-Heuss-Haus
3 |
Feuerbacher Heide
4 |
Bonatzweg
Stuttgarter Schule
5 |
Bismarckturm
6 |
Wiederholdstaffel
7 |
Kriegsbergturm
8 |
Chinagarten
9 |
Mönchhalde
10 |
Viergiebelweg
11 |
Blick zum Kappelberg
12 |
Hermann-Lenz-Höhe
13 |
Weißenhofsiedlung
2
6
7
8
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➔ ➔ ➔ Unser Spaziergang be-
ginnt vor dem Haupteingang
zur Messe Stuttgart …
1
30.05.2008
N O R D
➔ Der Killesberg diente
ebenso wie die Uhlandshöhe
und die Karlshöhe früher einmal als Steinbruch. Reste des
Steinbruches finden wir nicht
nur innerhalb des Höhenparkes, sondern auch auf der
Höhenpark
Killesberg
Am Kochenhof
Der ca. 50 ha große, abwechslungsreich gestaltete Park
wurde auf einem alten Steinbruchgelände zur Reichsgartenschau 1939 angelegt
und 1950 für die Deutsche
Gartenschau sowie 1961 für
die Bundesgartenschau teilweise erneuert.
Für die IGA 1993 wurde der
Park saniert und mit dem
angrenzenden Wartberg und
weiteren Parks stadtplanerisch zu einer acht
Kilometer lange Erlebnisund Erholungslandschaft
im Stadtgebiet, dem »Grünen
U«, verbunden. Jüngste
Attraktion im Park ist seit
2001 der Aussichtsturm des
Verschönerungsvereins
Stuttgart nach einem Entwurf
von Prof. Jörg Schlaich.
Der Aufstieg auf die 40 Meter
hohe, filigrane Stahlseilkonstruktion belohnt mit einem
herrlichen Blick über den
Osten Stuttgarts bis ins
Remstal.
T I P P Pure Sommeridylle inmitten
des Höhenparks: die MILCHBAR .
Zum Angebot zählen u.a. Snacks
und Milchshakes (nur So geöffnet).
Tel. 07 152/ 90 24 34
Seite des Parkhauses »Rote
Wand«. Dorthin gelangen wir
über einen Fußgängersteg,
von dem wir auch eine gute
Aussicht in Richtung Neckartal haben.
➔ Wir gehen auf einem
Fußweg oberhalb der »Roten
Wand« entlang, links an den
Plätzen des Tennisclub Weißenhof vorbei, überqueren
die Parlerstraße und kommen
über eine große
Wiese zum
Feuerbacher
Weg …
11:07 Uhr
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A U S S I C H T S S P A Z I E R G A N G
Die Stuttgarter
Schule
steht für eine traditionelle
und bauhandwerklich
ausgerichtete Architektenausbildung.
30.05.2008
N O R D
➔ Wir stoßen geradewegs
auf ein markantes Gebäude
mit hohem Walmdach, das
Paul Schmitthenner 1925
für den Feuerbacher Lederfabrikanten Roser errichtete
(Feuerbacher Weg 51, Zeichnung unten). Die Gebäudeform soll Goethes Gartenhaus
in Weimar nachempfunden
sein. Auf dem Feuerbacher
Weg gelangen wir vorbei an
der Villa Porsche, 1923 von
Paul Bonatz erbaut
(Feuerbacher Weg 48 – 50),
und wenden wir uns links
»Zum Tazzelwurm« …
2
Als Begründer gilt
Theodor Fischer;
wichtige Vertreter
sind Paul Bonatz
(Foto), Wilhelm
Tiedje, Paul
Schmitthenner, Heinz Wetzel
(als Städtebauer) und andere.
Diese Periode in den 1920erJahren begründete den Ruf
der Stuttgarter Architektenausbildung und setzte sich
auch nach dem Zweiten Weltkrieg fort. Von Paul Schmitthenner und Paul Bonatz, dem
Architekten des Hauptbahnhofs, stehen noch einige typische Villen auf der Feuerbacher Heide und Am
Bismarckturm.
TheodorHeuss-Haus
Feuerbacher Weg 46
geöffnet Di – So 10 –18 Uhr
unter 18 J. Eintritt frei
über 18 J. Eintritt 2,– €
Das eher schmucklose Haus
im Stil der Nachkriegszeit
war der Wohnort des Publizisten, Politikers und Bundespräsidenten. Die in jüngster
Zeit eingerichtete ständige
Sammlung erinnert an den
bedeutenden Schwaben.
11:07 Uhr
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➔ Wir kehren zurück auf
den Feuerbacher Weg und
haben von hier einen guten
Ausblick auf die …
3
Feuerbacher
Heide
Sie ist das verbliebene Stück
des einst viel größeren, gemeinsamen Weideplatzes für
Stuttgarter und Feuerbacher Kleinvieh, der
bis zum Herdweg reichte. Im 19. Jahrhundert
befand sich hier ein
Militärschießplatz, der
um 1883 in eine Sportund Spielwiese umgewandelt wurde.
N O R D
4
Bonatzweg
Die Aussicht reicht vom
Asperg im Norden über den
Lemberg, den Grünen Heiner
hinter Weilimdorf mit dem
Windrad, die Hohe Warte,
den Glemswald, den Birkenkopf bis zur Bernhartshöhe
im Süden.
➔ Wir folgen nun dem
Bonatzweg nach Westen bis
zur Einmündung in die Straße
»Am Bismarckturm« und
genießen den Blick über die
vielfältige und erstaunlich
waldreiche Landschaft
im Stuttgarter Norden und
Westen …
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➔ ➔ ➔ Am Ende des Bonatz-
weges gehen wir über einen
Graspfad hinauf zu einem
kleinen Pavillon und links
weiter zum …
5
Aussichtspunkt
Bismarckturm
Er wurde 1904 im Auftrag der
Studentenschaft der Technischen Hochschule nach Plänen des Dresdner Architekten
Wilhelm Kreis erbaut.
Ursprünglich sollten auf dem
heutigen Wasserturm Gedenkfeuer an Bismarcks Geburtstag
(1.4.1815) und dem Tag der
Reichsgründung (18.1.1871)
entzündet werden. Heute
genießt man vor allem die
unvergleichliche Rundsicht
über den Stuttgarter Talkessel
und in das Neckartal bis nach
Esslingen.
Öffnungszeiten Ostern – Ende Okt
(bei gutem Wetter): Sa 15–19 Uhr,
So + Feiertage 11–19 Uhr bzw.
bis Einbruch der Dunkelheit.
Sonderöffnungen sind nach Anmeldung unter Tel. 07 11 / 2 56 02 37
möglich (zusätzliche Kosten: € 10,–),
Eintritt: Kinder (8 –14 J.) € 0,20 /
Erwachsene € 0,50 / Familien € 1,–
30.05.2008
N O R D
➔ Ein Serpentinenweg führt
uns hinunter zur RobertBosch-Straße. Sie ist ebenso
wie viele andere Straßen in
dieser Wohngegend eine Aussichtsstraße nach der Ortsbausatzung von 1935. Die
üppig wachsende Vegetation
verhindert jedoch teilweise
den Ausblick.
➔ Wir gehen nach links die
Robert-Bosch-Straße entlang
bis zur Einmündung in die
Parlerstraße, dann weiter
zur Helfferichstraße, wo wir
nach rechts gewandt einen
Abstecher machen zum …
6
Aussichtspunkt
Wiederholdstaffel
Schottstraße/
Ecke Helffrichstraße
Hier bietet sich ein schöner
Blick auf den Stuttgarter
Westen und die umgebenden
Höhen, unter anderem zum
Birkenkopf.
➔ Wir gehen
die Helffrichstraße
zurück und biegen rechts in die
Eduard-PfeifferStraße ein.
Sie führt an dem
imposanten Haus
des Schriftstellers
Friedrich Wilhelm
Hackländer vorbei
(Schoderstraße 7),
das ursprünglich in der
Urbanstraße stand und um
1910 hierher versetzt wurde.
11:07 Uhr
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➔ Auf der Eduard-Pfeiffer-
Straße kommen wir zum …
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Aussichtspunkt
Kriegsbergturm
Den kleinen Aussichtsturm im
gotischen Stil auf dem Kriegsberg, 353 Meter über N.N.,
ließ sich 1894/95 der Verschönerungsverein Stuttgart
erbauen. Auch wenn der
Turm geschlossen ist, so hat
man doch von der Anhöhe
aus einen schönen Blick
auf die nördliche
Innenstadt.
N O R D
➔ Von hier aus kann man
einen Abstecher zum Chinagarten machen: Wir gehen an
der Straße »Zum Kriegsbergturm« die kleine Grünanlage
hinunter bis zur Birkenwaldstraße und weiter abwärts bis
zur nächsten Biegung …
8
Aussichtspunkt
Chinagarten
Birkenwaldstraße/
Ecke Panoramastraße,
tägl. geöffnet 8.30 bis
Einbruch der Dunkelheit
Das Yin- und Yang-Symbol am
Eingang weist darauf hin,
dass nach chinesischer Vorstellung im Park das Wesen der
Welt in seinen Gegensätzen erfahrbar wird. Die Mitte des
Parks, einer weiteren Anlage
des Verschönerungsvereins
Stuttgart, ziert der Pavillon
der acht Himmelsrichtungen,
der eine schöne Aussicht auf
Stuttgarts Talkessel und die
umgebenden Höhen bietet.
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A U S S I C H T S S P A Z I E R G A N G
➔➔➔
➔ Wir können uns nun entscheiden, ob wir den Rückweg zu Fuß oder bequemer
mit dem Bus Nr. 43 bewältigen wollen.
N O R D
➔ Nimmermüde Wanderer
gehen die Strecke »Im Himmelsberg« hinauf, am Haus der
Theodor-Heuss-Stiftung vorbei
weiter zur Birkenwaldstraße.
9
Vom Chinagarten aus blicken
wir mitten auf den Hauptbahnhof und die nördliche
Innenstadt. Links sieht man
das »Belvedere« von Karl von
Etzel, dem Erbauer des ersten
Stuttgarter Bahnhofs und der
Neuen Weinsteige.
Unter diesem Aussichtspunkt
liegt die Weinlage des Stuttgarter Kriegsbergs.
30.05.2008
Aussichtspunkt
Mönchhalde
an der Birkenwaldstraße
Die Weinlage »Mönchhalde«
ist über 800 Jahre alt und
gehörte einst zum Kloster
Bebenhausen. Heute zählt die
ca. 2,3 ha große Fläche mit
Dornfelder- und Spätburgunderreben zum hochprämierten Weingut der Stadt Stuttgart. Hier reicht der Blick weit
über das untere Nesenbachtal, das Neckartal mit dem
Gottlieb-Daimler-Stadion und
der Grabkapelle, den Kappelberg und Korber Kopf ins
Unterland hinein.
➔ Weiter geht es bis zur
Haltestelle »Viergiebelweg«
und links in die Grünanlage …
11:07 Uhr
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➔ Wir gehen nun rechts,
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Viergiebelweg
Die Wohnsiedlung ist benannt
nach den vier hintereinander
gestaffelten Gebäudegiebeln,
die vom Saumweg bzw. von
der Grünfläche aus zu sehen
sind. Das Gesamtareal wurde
zwischen 1923 und 1927
vom Beamten-Heimstättenbauverein nach Plänen
von Richard Döcker und
Hugo Keuerleber errichtet.
Birkenwaldstraße 191
1922 von Richard Döcker als
eines der 4-Giebel-Häuser
errichtet, bekam das bunte
Gebäude wegen seiner
intensiven Farbgebung – jede
Außenwand hat eine eigene
Kolorierung – den passenden
Namen »Vier-Farben-Haus«.
Es wurde erst kürzlich wieder
in Stand gesetzt und restauriert.
➔ Wir überqueren die Einmündung des »Birkendörfle«,
die einen Blick auf die Gäubahn und die darüberliegende
Rebhalde gestattet.
Etliche hübsche Villen und
Landhäuser begleiten uns, bis
wir wieder Aussicht genießen
können …
11
N O R D
Aussichtspunkt
Blick zum
Kappelberg
Vom Aussichtspunkt Mühl bachhofschule genießen
wir nochmals den Blick auf
das Neckartal mit dem
Kappelberg im Mittelpunkt.
zwischen Gärten und Kinderhort, am Tennisclub Weißenhof entlang, bis wir wieder
zur »Roten Wand« und von
dort zu unserem Ausgangspunkt zurückkehren.
➔ Alternativ können wir
noch von der Haltestelle Viergiebelweg weiter bis zum
Ende der Birkenwaldstraße
gehen, wo uns ein weiterer
Aussichtspunkt erwartet …
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Aussichtspunkt
HermannLenz-Höhe
Birkenwaldstraße/
Ecke Friedrich-Ebert-Straße
Der Aussichtspunkt wurde
am 17. September 2001 dem
Schriftsteller Hermann Lenz
(1913 – 1998) zu Ehren benannt, dessen Elternhaus nur
wenige Schritte entfernt in
der Birkenwaldstraße liegt.
An dem Ort, von dem sich
ein schöner Ausblick in das
östliche Neckartal eröffnet,
ist eine Gedenktafel
mit dem Zitat
»Vor deiner Haut
beginnt die Fremde« angebracht.
➔ Von hier aus sehen wir
bereits auf der gegenüber
liegenden Straßenseite die
ersten Häuser der Weißenhofsiedlung, die selbst-
verständlich immer einen
Besuch wert ist …
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➔ ➔ ➔ Wir überqueren die
Friedrich-Ebert-Straße und
gelangen zu einem Meilenstein moderner Architektur …
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Weißenhofsiedlung
Einst von den Stuttgartern als
Schwäbisch Marokko abgelehnt, gilt es nun als eines der
wichtigsten Architekturdenkmäler der Moderne. 16 Architekten aus fünf europäischen
Ländern bauten 1927 die
Musterhäuser der Werkbundausstellung »Die Wohnung«.
Von den 21 Häusern sind elf
erhalten und den ursprünglichen Plänen entsprechend
renoviert. Die Weißenhofsiedlung ist als Kulturdenkmal von
besonderer Bedeutung im
Denkmalbuch eingetragen.
Nach einer umfassenden Instandsetzung der Innenräume, der Fassade und des
Gartens steht das Haus
Le Corbusier (5) zur Besichtigung offen. Architekturinteressierte können
nun zum ersten Mal
nach der Werkbundausstellung im Jahr
1927 wieder ein Originalgebäude der Weißenhofsiedlung von innen besichtigen.
Weißenhofmuseum im Haus
Le Corbusier
Rathenaustr. 1, 70191 Stuttgart
Tel.: 0711 / 2 57 91 87
E-Mail: [email protected]
Di, Mi, Fr–So 11–18 Uhr,
Do bis 20 Uhr, Mo, Neujahr, KW 4
geschlossen Eintritt
€ 4,– / ermäßigt € 2,–
T I P P Nun haben wir
uns eine Pause verdient:
C AFFÉ E SPRESSO
Am Weißenhof 1/1
LAVAZZA
BAR
30.05.2008
N O R D
➔ Entlang der verkehrs-
reichen Straße Am Kochenhof
kommen wir an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart vorbei
und kehren zu unserem Ausgangspunkt zurück.
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Die Architekten der
noch erhaltenen Gebäude:
1 | Victor Bourgeois
2 | 3 Adolf G. Schneck
4 | 5 Le Corbusier
6 | J. J. P. Oud
7 | Mies van der Rohe
8 | Josef Frank
9 | Mart Stam
10 | Hans Scharoun
11 | Peter Behrens
11:07 Uhr
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