Umschlag_Panorama_D_300508:Layout 1 02.06.2008 8:18 Uhr Seite 1 PANORAMAWEGE Stuttgart-Marketing GmbH Postfach 10 44 36 · D-70039 Stuttgart Tel. 0711 / 22 28 - 0 · Fax 0711 / 22 28 - 217 [email protected] www.stuttgart-tourist.de Schutzgebühr € 1.– Aussichtsspaziergänge rund um Stuttgart www.stuttgart-tourist.de Inhalt_Panorama_D_300508:1. layout panorama05_1503 30.05.2008 A U S S I C H T S S PA Z I E R G Ä N G E I N S T U T T G A R T Schöne Aussichten »Dort im Tale versteckt, unfern der Hügel des Neckars, liegt eine Stadt, ein Garten vor dem erzhufiger Stuten. ... Mauern gleich erheben sich rings weintragende Hügel, weit und breit grünt alles von üppigem Rebengeranke...« Nikodemus Frischlin, 1577 Umgeben von sanften Hügeln, Wäldern und Weinbergen galt Stuttgart schon damals als eine der am schönsten gelegenen Städte Deutschlands. Stuttgarter und Reisende erfreuten sich gleichermaßen an dem unvergleichlichen Panorama, das sich von zahlreichen Aussichtspunkten bot. Heute kümmert man sich besonders liebevoll um die Aussichtspunkte der Stadt – und immer mehr Menschen wissen diese Besonderheit Stuttgarts zu schätzen. Gerade der Stuttgarter Verschönerungsverein und die Stadt Stuttgart bemühen sich intensiv um den Erhalt – aber auch um neue Aussichtsplätze wie zum Beispiel die beliebte KARLSH Ö HE , die 1881 erbaute UHLANDS H Ö HE oder den neu erbauten filigranen KILLESBERGTURM . Die schönsten Aussichten auf die baden-württembergische Landeshauptstadt stellen wir Ihnen in dieser Publikation vor. Auf drei verschiedenen Rundwanderwegen durch Stuttgart können Sie nicht nur herrliche Ausblicke genießen, die Ihnen die Hügel, Steigen oder Türme bieten, sondern auch viel Interessantes und Spannendes über bekannte Sehenswürdigkeiten, aber auch über die weniger sichtbaren Kleinode, die sich rechts und links des Weges verstecken, erfahren. Die ausführlich beschriebenen PANO RAMA WEGE MITTE – OST , S Ü D – WEST und NORD sind Rundwege und können so an jedem Ort begonnen oder beendet werden. Die Stuttgart-Marketing GmbH lädt Sie herzlich ein, diese Panoramawege entlang zu spazieren, neue Aussichtspunkte kennen zu lernen und damit auch ganz neue Blicke auf Stuttgart zu entdecken. Klaus Lindemann Touristikdirektor der Landeshauptstadt Für die gute Zusammenarbeit bedanken wir uns bei – Gartenbaudirektor Gunter Hägele, Stadtplanungsamt – Dipl. Ing. Friedemann Gschwind, Stadtplanungsamt – Dipl. Ing. (FH) Kurt Hartschuh, Stadtmessungsamt – Stadtdirektor Werner Koch, Garten-, Friedhofs-, Forstamt – Erhard Bruckmann, Verschönerungsverein der Stadt Stuttgart e.V. 1 11:06 Uhr Seite 1 Inhalt_Panorama_D_300508:1. layout panorama05_1503 30.05.2008 11:06 Uhr Seite 2 A U S S I C H T S S PA Z I E R G A N G M I T T E 2 4 – OST 3 Streckenlänge 4,8 Kilometer Dauer ca. 1,5 Stunden 3 5 Ausgangs- und Endpunkt Charlottenplatz am Wilhelmspalais Öffentliche Verkehrsmittel Halt Charlottenplatz U 1, 2, 4 bis 7, U15 Bus 42, 43, 44, 92 3 2 6 1 12 11 7 8 9 10 Stationen 1 | Wilhelmspalais 2 | Eugensplatz 3 | Haußmannstraße 4 | Schwäbische Sternwarte 5 | Uhlandshöhe 6 | Kanonenhäusle 7 | Bubenbad 8 | Albrecht-Goes-Platz 9 | Villa Reitzenstein 10 | Wieland-WagnerHöhe 11 | Sünderstaffel 12 | Pfizerstraße Inhalt_Panorama_D_300508:1. layout panorama05_1503 4 A U S S I C H T S S P A Z I E R G A N G ➔ ➔ ➔ Wir beginnen unseren Spaziergang am Wilhelmspalais, in dem sich heute die Stadtbücherei befindet … M I T T E – 30.05.2008 O S T 11:06 Uhr Seite 4 A U S S I C H T S S P A Z I E R G A N G Wilhelmspalais Konrad-Adenauer-Straße 2 ➔ Wir gehen rechts am Wilhelmspalais vorbei durch die verkehrsberuhigte Uhlandstraße aufwärts und überqueren die Olgastraße. An der nächsten Kreuzung geht es links in die Gaisburgstraße, eine alte Wegverbindung nach Gaisburg und Esslingen, und weiter steil hinauf zur Alexanderstraße mit großbürgerlichen Wohnund Mietshäusern. O S T auf der Alexanderstraße treffen wir auf den mit Kastanienbäumen bestandenen… 2 Aussichtspunkt Eugensplatz Alexanderstraße/ Ecke Wagenburgstraße Von dem beliebten Aussichtsplatz blickt man wie von einem Balkon auf die im Talkessel liegende Innenstadt. Der monu- Das klassizistische Gebäude entstand zwischen 1834 und 1840 durch Hofbaumeister Giovanni Salucci als Prinzessinnenpalais für die beiden Töchter König Wilhelms I., Marie und Sophie. Später war es der Wohnsitz des letzten württembergischen Königs Wilhelm II., eines bürgernahen Monarchen, der vor der Freitreppe mit seinen beiden Spitzerhunden dargestellt ist. – ➔ Nach einer kurzen Strecke TIPP 1 M I T T E mentale GALATHEA - BRUN NEN als krönender Abschluss der EUGEN STAFFEL (Architekt und Bildhauer Otto Rieth) wurde 1890 eingeweiht, die Figur der Galathea stiftete Königin Olga. Die Bevölkerung stieß sich jedoch zuerst an der spärlichen Bekleidung und den üppigen Rundungen der Nymphe, bis Königin Olga drohte, die Figur herumdrehen zu lassen, damit sie der Stadt den Hintern zukehre. Im Sommer immer einen Besuch wert: Der PINGUIN am Eugensplatz, die »kultigste« Eisdiele Stuttgarts (geöffnet Mitte Februar bis Mitte September, werktags 10 – 22 Uhr, Sa/So 13 – 22 Uhr) ➔ Ab dem Eugensplatz teilt sich die Alexanderstraße. Die Kernerstraße führt bergab, wir folgen der Haußmannstraße bergauf. 5 Inhalt_Panorama_D_300508:1. layout panorama05_1503 6 A U S S I C H T S S P A Z I E R G A N G M I T T E – 30.05.2008 O S T ➔ ➔ ➔ Wir gehen ab dem 11:06 Uhr A U S S I C H T S S P A Z I E R G A N G ➔ Nach der Waldorfschule Eugensplatz bergauf und folgen oberhalb der Jugendherberge dem Verlauf der … weist uns ein Schild rechts hinauf zu dem auf der Uhlandshöhe gelegenen … 4 M I T T E – O S T ➔ Direkt an die Schwä- bische Sternwarte grenzt die Parkanlage mit Stuttgarts ältester Minigolfanlage … Aussichtspunkt Schwäbische 5 Aussichtspunkt Sternwarte Uhlandshöhe Zur Uhlandshöhe 41, 3 Haußmannstraße Sie ist eine der Aussichtsstraßen, die nach der Ortsbausatzung von 1935 nur auf der Hangseite bebaut werden darf. Der Blick schweift über die Innenstadt, das Bahnhofs- und das zukünftige Stuttgart 21Gelände zu den Höhen des Kriegsbergs und des Killesbergs. Die Straße hieß früher Kanonenweg. Stützmauer und Staffeln stammen vom Ende des 19. Jahrhunderts. Seite 6 Bemerkenswert ist auch der »Froschbrunnen«, der mit den angrenzenden Häusern 34 – 38 ein Ensemble bildete. Die ansehnlichen Wohnhäuser auf der Hangseite sind zum Teil aus der Jugendstilepoche um und nach 1900. Oberhalb der Haußmannstraße entstand 1919 die erste Freie Waldorfschule. Das kleine Wohngebäude »Zur Uhlandshöhe 12« aus dieser Zeit ist noch erhalten. Führungen nur bei klarem Himmel täglich außer Di, So und feiertags. Ab 1. Januar 20 Uhr, ab 1. April 21 Uhr, ab 1. Mai 22 Uhr, ab 1. Sep 21 Uhr, ab 1. Okt 20 Uhr. März – Okt Sonnenführungen jeden So (außer Feiertage) ab 15 Uhr bei klarem Wetter. Die Sternwarte bietet ihren Besuchern die Möglichkeit, den Mond, die Planeten sowie die Sterne am Nachthimmel direkt durch ein Teleskop zu beobachten. Vom Wasserbehälter bei der Sternwarte können wir den Blick über Gablenberg und den Gaskessel im Osten, das Neckartal mit dem Gottlieb-Daimler-Stadion, die Weinlandschaft bis zum Württemberg mit der Grabkapelle schweifen lassen.. Die Uhlandshöhe (früher Ameisenberg) diente bis ins späte Mittelalter als Steinbruch. Zwischen 1861 und 1896 wurde sie vom Verschönerungsverein Stuttgart gekauft und zu einer Grünanlage mit mehreren Aussichtsterrassen und einem Denkmal für den Dichter Ludwig Uhland umgestaltet. Im Südteil steht ein Türmchen (357 m über N.N.), von dem man einen herrlichen Blick (Foto unten) auf die Innenstadt und die umgebenden Höhen genießen kann. 7 Inhalt_Panorama_D_300508:1. layout panorama05_1503 8 A U S S I C H T S S P A Z I E R G A N G ➔ ➔ ➔ Vom Aussichtstürmchen auf der Uhlandshöhe geht es auf dem Alfred-Lörcher-Weg abwärts an der mittelalterlich anmutenden, 1904 erbauten Villa Hauff (heute Werkstatthaus) vorbei zur Kreuzung Wagenburg-/Gerokstraße … M I T T E – 30.05.2008 O S T ➔ In der Gellertstraße treffen wir auf ein auffälliges kleines Backsteingebäude mit einer Dachplattform … 6 Kanonenhäusle Gellertstraße 12 TIPP Bei gutem Wetter kann man im schönen Hof der VILLA HAUFF bei einem Crêpe oder Salat eine Pause einlegen: WERKSTATTHAUS , Gerokstraße 7 (Sonntag/Feiertag/Montag Ruhetage) ➔ Wir gehen die Gerokstraße hinauf. Etwa 100 Meter hinter der Gerokstaffel führt links eine Staffel zur Gellertstraße hinauf. ➔ Neben dem Kanonen- häusle steht eine schmucke Villa, die 1911 von Paul Bonatz im klassizistischen Stil errichtet wurde (heute Galerie Valentien, geöffnet Di – Fr 10 –13 und 14 –18 Uhr, Sa 10 –13 Uhr). Es wurde 1702 errichtet und diente zur Alarmierung der umliegenden Ortschaften bei Brandfällen. Ursprünglich hatte es nur ein Untergeschoss zur Unterbringung einer Kanone. 1863 wurde das Häuschen um ein Stockwerk erhöht, eine Wohnung für den Oberfeldwächter eingerichtet und auf dem Dach eine Aussichtsplattform errichtet. Bis 1974 war es bewohnt. Danach stand das Kanonenhäusle leer, und man erwog seinen Abriss, bis es 1980 von der Stadt und vom Verein zur Förderung und Erhaltung historischer Bauten saniert wurde und seither wieder bewohnbar ist. Leider gibt es heute nur im Winter ein wenig Aussicht. 11:06 Uhr Seite 8 A U S S I C H T S S P A Z I E R G A N G ➔ Weiter geht es zur Gäns- heidestraße, dann rechts an der Christuskirche vorbei bis zur Kreuzung Gerokstraße, im Volksmund genannt … – O S T 9 ➔ In der Richard-Wagner- Straße stoßen wir auf einen politisch bedeutenden Ort (der entsprechend bewacht wird) … T I P P Machen Sie eine Pause 7 Bubenbad Schon 1334 wurden hier Weinberge erwähnt. 1530 wird die Gegend Gänsheide genannt, wohl weil man hier Gänse geweidet hat. Der Name »Bubenbad« rührt von einem Tümpel her, der sich hier einst befand und in dem manchmal Buben bade- ten. Als 1895 ein Bub darin ertrank, wurde der Weiher zugeschüttet und eine Wiese angepflanzt, auf der heute der Gänsheidebrunnen steht. 8 M I T T E Aussichtspunkt AlbrechtGoes-Platz Benannt zu Ehren des schwäbischen Pfarrers und Literaten (1908 – 2000). Die kleine Aussichtsplattform rechter Hand bietet einen schönen Blick auf die Stadtmitte. bei leckerem griechischen Essen: Gänsheidestraße 41 Telefon 0711/ 23 31 21 ILYSIA , 9 Villa Reitzenstein Staatsministerium Richard-Wagner-Straße 15 Die dreiflügelige, zweigeschossige Villa mit Park, Einfriedung und Nebengebäuden wurde 1910 –1913 von den Architekten Schlösser und Weirether für die verwitwete Freifrau Helene von Reitzenstein erbaut. In Anlehnung an französische Barockformen des 18. Jahrhunderts ist die Villa ein spätes, aber zugleich imponierendes Beispiel historisierender Architektur in Stuttgart. Bereits 1924 erwarb das Land die Villa. Sie dient als Amtssitz des Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg und als Sitz des Staatsministeriums. Weht die Flagge auf dem Dach, ist der »Regent« zuhause. Inhalt_Panorama_D_300508:1. layout panorama05_1503 10 A U S S I C H T S S P A Z I E R G A N G ➔ ➔ ➔ Auf der Richard-Wagner- Straße geht der Spaziergang an Jugendstilhäusern vorbei zu einer kleinen Plattform … 10 Aussichtspunkt M I T T E – 30.05.2008 O S T Seite 10 A U S S I C H T S S P A Z I E R G A N G ➔ Zurück am Albrecht-Goes- 11 Die Staffel selbst stammt übrigens ebenso wie die Eugenund die Gerokstaffel aus der Zeit um 1900. Vom Rondell in der Mitte der Treppe erreichen wir auf der linken Seite einen Aussichtsplatz mit schönem, wenn auch schmalen Blick auf das Stadtzentrum. – O S T kehren wir an unseren Ausgangspunkt, das Wilhelmspalais, zurück. Aussichtspunkt staffel wurde nach dem auf dem obersten Absatz aufgestellten »Sünderstein« mit Inschrift und der Jahreszahl 1564 benannt. Um den Ort ranken sich allerlei Sagen und Gerüchte, die möglicherweise auf eine im Jahr 1339 hier stattgefundene Hinrichtung eines Hans Bernhard Rugger zurückgehen. M I T T E ➔ Über die Uhlandstraße Platz folgen wir der GeorgElser-Staffel hinunter zur Stafflenbergstraße und weiter zur … WielandSünderstaffel Wagner-Höhe Die Sünder- Die Aussichtsplattform liegt direkt oberhalb eines Steilabfalls und bietet einen guten Ausblick auf den südlichen Stadtteil und die Stadtmitte. 11:06 Uhr ➔ Die Sünderstaffel führt uns hinunter in die … 12 Pfizerstraße mit einigen denkmalgeschützten Häusern. Unten, fast schon an der Alexanderstraße, liegt links, etwas zurückgesetzt, die ehemalige VILLA LEINS im italienischen Landhausstil (heute französischer Kindergarten Georges Cuvier). Von hier aus können wir noch einen Abstecher in den hinter dem Tor gelegenen halböffentlichen Garten der VILLA SCHEUF FELEN machen, eine idyllische Obstwiese inmitten der Großstadt. 11 Inhalt_Panorama_D_300508:1. layout panorama05_1503 30.05.2008 11:06 Uhr Seite 12 A U S S I C H T S S PA Z I E R G A N G S ÜD 12 – WEST 13 1 2 3 10 4 5 8 6 9 7 Ausgangspunkt Silberburgstraße/ Ecke Mörikestraße Strecke 1 5,0 Kilometer Strecke 2 3,8 Kilometer Strecke 1+ 2 8,8 Kilometer Dauer ca. 2 bis 3 Stunden Endpunkte Strecken 1 und 1+2: Silberburgstraße Strecke 2: Westbahnhof Öffentliche Verkehrsmittel Halt Stadtmitte S 1 bis 6, U 2, 4, 14, Bus 43 Halt Marienplatz U 1, 14, Bus 41, 43 Stationen 1 | Silberburganlage 2 | Karlshöhe 3 | Milchbar 4 | Hasenbergsteige 5 | Seewasserwerk Hasenberg 6 | Blauer Weg 7 | Über der Gäubahn 8 | Birkenkopf 9 | Hasenbergturm mit Anlage 10 | Städtisches Lapidarium Inhalt_Panorama_D_300508:1. layout panorama05_1503 14 A U S S I C H T S S P A Z I E R G A N G ➔ ➔ ➔ Wir starten an der Silber- burgstraße /Ecke Mörikestraße. Vor uns liegt eine Anhöhe, an deren Fuß sich früher ein beliebter Treffpunkt befand, die … 1 Silberburganlage Sie hat ihren Namen von dem Gastronomen Lorenz Silber, der hier, am Fuße der damals »Reinsburg« genannten Karlshöhe, eine (scherzhaft) »Silberburg« genannte Ausflugsgaststätte betrieb. Von 1836 bis 1936 war sie im Besitz der Museumsgesellschaft, die hier Feste und Konzerte veranstaltete. 1938 wurde die an den Süddeutschen Rundfunk verkaufte »Silberburg« abgerissen. Es sollte auf der Anhöhe ein gewaltiges Sendehaus als »Stadtkrone« entstehen, doch es kam anders. S Ü D – 30.05.2008 W E S T 11:06 Uhr Seite 14 A U S S I C H T S S P A Z I E R G A N G S Ü D – W E S T ➔ Wir steigen die Treppen hinauf und gehen den Weg weiter zur … 2 Aussichtspunkt Karlshöhe Der Bergrücken der Karlshöhe liegt in Fortsetzung des Hasenbergs zwischen den Stadtteilen Süd und West. Die Hänge (mit Ausnahme des nördlichen Hanges) wurden bis Ende des 19. Jahrhunderts als Weinberge genutzt, während die Kuppe im Mittelalter zum Abbau von Schilfsandstein diente (Stiftskirche, Altes Schloss, Ulmer Münster) und danach verödete. Der Verschönerungsverein erwarb 1864 den durchlöcherten Berggipfel und gestaltete ihn zur öffentlichen Parkanlage um. 1889 wurde er zu Ehren des 25-jährigen Regierungsjubiläums von König Karl in »Karlshöhe« umbenannt. Zur Bundesgartenschau 1961 legte man die Grünanlagen am südlichen und nördlichen Hang (Milchbar mit Weinberg und Silberburganlage) an, 1985/90 wurde die Villa Gemmingen mit der Parkanlage saniert. ➔ Unser Weg durch die Anlagen führt zwischen der Villa Gemmingen links und dem Hochhauskomplex der Allianz-Versicherung rechts zur Milchbar hinauf. 3 Aussichtspunkt Milchbar Terrasse auf der Karlshöhe Von der Terrasse haben wir einen herrlichen Blick auf den südlichen Teil der Stuttgarter Innenstadt. ➔ Wir machen einen Schwenk zur Nordseite und besuchen den Athene-Brunnen, den Julie von Siegle 1911 von Karl Donndorf errichten ließ. Hier stand bis zur Bundesgartenschau 1961 das Sommerhaus der Julie von Siegle, Gattin des Industriellen Gustav von Siegle. Die im Krieg zerstörte, prachtvolle Siegle’sche Villa befand sich einst weiter unten am Hang. T I P P Einer der schönsten Aussichtspunkte der Stadt: der B IERGARTEN T SCHECHEN & S Ö HNE , Humboldtstraße 44, Tel. 07 11/ 6 74 40 64 www.marshallbar.de 15 Inhalt_Panorama_D_300508:1. layout panorama05_1503 16 A U S S I C H T S S P A Z I E R G A N G ➔ ➔ ➔ Oberhalb der Milchbar beginnt das ehemalige Steinbruchgelände, erkennbar noch an dem merkwürdigen Kessel, wo man eigentlich einen Gipfel vermuten würde (343 m über N.N.). ➔ Eine zierliche Sandsteinbrücke mit gußeisernem Geländer, die sich über eine kleine Schlucht wölbt, sowie unmittelbar daneben die Fundamente einer Flakstellung verdeutlichen den Lauf der Geschichte. ➔ Beim »Schweizerhaus«, dem ehemaligen Gartenhaus der Fabrikantengattin Sophie von Knosp, führt ein Weg mit Staffel zur Hasenbergsteige hinunter. S Ü D – 30.05.2008 W E S T A U S S I C H T S S P A Z I E R G A N G S Ü D – W E S T kommen wir auf der rechten Seite nach dem Haus 48 zu einer Aussichtsplattform … 4 Aussichtspunkt Hasenbergsteige Von der kleinen Anlage hat man eine eindrucksvolle Aussicht über den Stuttgarter Westen bis ins Stadtzentrum hinein. ➔ Gegenüber entdecken wir das … 5 Das 1874 erbaute Seewasserwerk Hasenberg ist das älteste, noch weitgehend im Originalzustand erhaltene Stuttgarter Wasserwerk, in dem Wasser aus den Parkseen zu Trinkwasser aufbereitet wurde. Heute dient es als Vorratsbehälter zur Versorgung der Stadtmitte und des Westens. steile Straße ist ein alter Fernweg, der nach Calw und in den Nordschwarzwald führt. Ihn steigen wir nun hinauf. Auf der linken Seite können wir einige Villen der Jahrhundertwende bewundern … Seite 16 ➔ Etwa auf halber Höhe Seewasserwerk Hasenberg ➔ Diese schnurgerade und 11:07 Uhr ➔ Ca. 50 Meter oberhalb zweigt auf der linken Seite ein Wanderweg ab, der am Südhang des Hasenberges entlang führt … 6 Blauer Weg Der Blaue Weg war der erste bezeichnete Wanderweg des Schwäbischen Albvereins, der bis zum Schwarzwald führte. Früher war hier ein ausgedehnter Weinberg. Heute sind entlang des Weges noch einige schöne Trockenmauern erhalten. Immer wieder haben wir zwischen Bäumen und Zäunen einen Blick über das Heslacher Tal. 7 Aussichtspunkt Über der Gäubahn Kurz vor dem Waldrand, oberhalb des ehemaligen »Heslacher Bahnhofs«, bietet sich ein prächtiger Ausblick auf Heslach, die gegenüberliegende Alte Weinsteige, den Schimmelhüttenweg und den Haigst. Aus dem Wald ragt das SSB-Hochhaus am Albplatz in Degerloch. ➔ Oberhalb einer kleinen Wiese gabelt sich die Strecke – müde Wanderer nehmen den steilen Waldweg direkt zum Waldhaus (Rast!) und zur Hasenberganlage; wer noch gut zu Fuß ist, kann hier weiter zum Birkenkopf gelangen. 17 Inhalt_Panorama_D_300508:1. layout panorama05_1503 18 A U S S I C H T S S P A Z I E R G A N G ➔ ➔ ➔ Der Weg führt durch den Wald, am Sophienbrunnen vorbei, zum … 8 Aussichtspunkt Birkenkopf Der Birkenkopf mit 511 Meter ist der höchste Punkt im inneren Stadtgebiet und erhebt sich fast 300 Meter über dem Neckar. Hier fanden sich Spuren aus der Mittleren Steinzeit (10 000 – 5 000 v. Chr.). Zwischen 1950 und 1955 wurden auf der Anhöhe 1 750 000 Kubikmeter Trümmerschutt aus dem Zweiten Weltkrieg abgelagert und der Gipfel somit um ca. 40 Meter erhöht. Der Volksmund nennt ihn daher auch »Monte Scherbelino«. Auf dem Weg bergauf lassen sich noch erkennbare Reste von Fassadenschmuck entdecken. Vom Gipfel aus hat man einen sehr schönen Rundblick über Stuttgart und weit ins württembergische Unterland hinein. An klaren Tagen sieht man das Strohgäu, den Schwarzwald, den Wartberg bei Heilbronn, das Neckartal, den Schwäbischen Wald und die Schwäbische Alb. S Ü D – 30.05.2008 11:07 Uhr Seite 18 19 W E S T ➔ Der Rundweg führt bei beiden Varianten über den … 9 Aussichtspunkt Hasenbergturm mit Anlage 1879 ließ der Verschönerungsverein den Hasenbergturm mit Grünanlage errichten. Damals 38 Meter hoch und schlank über den Wald ragend, avancierte der Hasenbergturm schnell zum Wahrzeichen Stuttgarts. 1943 wurde er »aus militärischen Gründen« gesprengt. Heute ist der Turmstumpf mit Picknickplatz wieder ein beliebtes Ausflugsziel mit einem von Bäumen umrahmten Blick in den Westen und den Süden der Stadt. Unterhalb des Hasenbergturms erstreckt sich die 1973 neu gestaltete Hasenberganlage auf dem Bergrücken. Der Weg führt vorbei am Denkmal des Dichters Wilhelm Hauff aus dem Jahr 1882 durch den Skulpturengarten des Stuttgarter Bildhauers Herbert Otto Hajek (1927–2005). Hajeks Wohnhaus auf der rechten Seite der Hasenbergsteige war zu Lebzeiten des Künstlers ein Treffpunkt des Geistes und der Kultur. ➔ Das Hauff-Denkmal steht versteckt auf der Mittelachse der Parkanlage. Inhalt_Panorama_D_300508:1. layout panorama05_1503 20 A U S S I C H T S S P A Z I E R G A N G ➔ ➔ ➔ Für müde Wanderer besteht hier die Möglichkeit, über die Osianderstraße und die Rotenwaldstraße zum ehemaligen Westbahnhof zu gelangen (Endhaltestelle Bus 44). ➔ Kurz zuvor gibt es an der Rotenwaldstraße noch einen Aussichtspunkt mit Blick in den Stuttgarter Westen. S Ü D – 30.05.2008 W E S T ➔ In der Mörikestraße erreichen wir auf der linken Seite einen Park mit der »Sammlung von Steindenkmälern« … 10 Städtisches Lapidarium Mörikestraße 24/1, geöffnet Anfang Mai bis Mitte September Mi/Sa/So 14 –18 Uhr, Führungen auf Anfrage ➔ Unser Rundweg führt uns zurück zur Karlshöhe, die wir diesmal südlich umrunden. Wir gehen durch die Hohenzollernstraße mit einigen schönen Villen auf der Hangseite und münden in die Mörikestraße … Das Städtische Lapidarium in Stuttgart gilt seit jeher als Geheimtipp für die Besucher, die sich für die ehemalige Stuttgarter Stadtkultur interessieren. Zu sehen sind Säulen, Portale und Architekturteile ehemals bekannter Stuttgarter Bauten. Die Parkanlage an sich wurde nach dem Vorbild italienischer Renaissancegärten angelegt. ➔ Dem Lapidarium benach- bart liegt etwas zurückgesetzt am Hang die nicht öffentliche Villa Gemmingen mit umfangreichen Parkanlagen. Weitere elegante Stadtvillen der Jahrhundertwende an der Mörikestraße begleiten uns zu unseren Ausgangspunkt, der Silberburgstraße, zurück. 11:07 Uhr Seite 20 21 Inhalt_Panorama_D_300508:1. layout panorama05_1503 30.05.2008 11:07 Uhr Seite 22 A U S S I C H T S S PA Z I E R G A N G 22 Strecke 1 6,0 Kilometer Strecke 2 je 0,8 Kilometer Strecke 1+ 2 ca. 8,0 Kilometer N O R D 23 13 12 1 Dauer ca. 1,5 bis 2 Stunden Ausgangs-/Endpunkt Haupteingang Höhenpark Killesberg Am Kochenhof Öffentliche Verkehrsmittel Halt Killesberg U 7, Bus 43, 44 10 3 11 9 4 5 Stationen 1 | Höhenpark Killesberg 2 | Theodor-Heuss-Haus 3 | Feuerbacher Heide 4 | Bonatzweg Stuttgarter Schule 5 | Bismarckturm 6 | Wiederholdstaffel 7 | Kriegsbergturm 8 | Chinagarten 9 | Mönchhalde 10 | Viergiebelweg 11 | Blick zum Kappelberg 12 | Hermann-Lenz-Höhe 13 | Weißenhofsiedlung 2 6 7 8 Inhalt_Panorama_D_300508:1. layout panorama05_1503 24 A U S S I C H T S S P A Z I E R G A N G ➔ ➔ ➔ Unser Spaziergang be- ginnt vor dem Haupteingang zur Messe Stuttgart … 1 30.05.2008 N O R D ➔ Der Killesberg diente ebenso wie die Uhlandshöhe und die Karlshöhe früher einmal als Steinbruch. Reste des Steinbruches finden wir nicht nur innerhalb des Höhenparkes, sondern auch auf der Höhenpark Killesberg Am Kochenhof Der ca. 50 ha große, abwechslungsreich gestaltete Park wurde auf einem alten Steinbruchgelände zur Reichsgartenschau 1939 angelegt und 1950 für die Deutsche Gartenschau sowie 1961 für die Bundesgartenschau teilweise erneuert. Für die IGA 1993 wurde der Park saniert und mit dem angrenzenden Wartberg und weiteren Parks stadtplanerisch zu einer acht Kilometer lange Erlebnisund Erholungslandschaft im Stadtgebiet, dem »Grünen U«, verbunden. Jüngste Attraktion im Park ist seit 2001 der Aussichtsturm des Verschönerungsvereins Stuttgart nach einem Entwurf von Prof. Jörg Schlaich. Der Aufstieg auf die 40 Meter hohe, filigrane Stahlseilkonstruktion belohnt mit einem herrlichen Blick über den Osten Stuttgarts bis ins Remstal. T I P P Pure Sommeridylle inmitten des Höhenparks: die MILCHBAR . Zum Angebot zählen u.a. Snacks und Milchshakes (nur So geöffnet). Tel. 07 152/ 90 24 34 Seite des Parkhauses »Rote Wand«. Dorthin gelangen wir über einen Fußgängersteg, von dem wir auch eine gute Aussicht in Richtung Neckartal haben. ➔ Wir gehen auf einem Fußweg oberhalb der »Roten Wand« entlang, links an den Plätzen des Tennisclub Weißenhof vorbei, überqueren die Parlerstraße und kommen über eine große Wiese zum Feuerbacher Weg … 11:07 Uhr Seite 24 25 Inhalt_Panorama_D_300508:1. layout panorama05_1503 26 A U S S I C H T S S P A Z I E R G A N G Die Stuttgarter Schule steht für eine traditionelle und bauhandwerklich ausgerichtete Architektenausbildung. 30.05.2008 N O R D ➔ Wir stoßen geradewegs auf ein markantes Gebäude mit hohem Walmdach, das Paul Schmitthenner 1925 für den Feuerbacher Lederfabrikanten Roser errichtete (Feuerbacher Weg 51, Zeichnung unten). Die Gebäudeform soll Goethes Gartenhaus in Weimar nachempfunden sein. Auf dem Feuerbacher Weg gelangen wir vorbei an der Villa Porsche, 1923 von Paul Bonatz erbaut (Feuerbacher Weg 48 – 50), und wenden wir uns links »Zum Tazzelwurm« … 2 Als Begründer gilt Theodor Fischer; wichtige Vertreter sind Paul Bonatz (Foto), Wilhelm Tiedje, Paul Schmitthenner, Heinz Wetzel (als Städtebauer) und andere. Diese Periode in den 1920erJahren begründete den Ruf der Stuttgarter Architektenausbildung und setzte sich auch nach dem Zweiten Weltkrieg fort. Von Paul Schmitthenner und Paul Bonatz, dem Architekten des Hauptbahnhofs, stehen noch einige typische Villen auf der Feuerbacher Heide und Am Bismarckturm. TheodorHeuss-Haus Feuerbacher Weg 46 geöffnet Di – So 10 –18 Uhr unter 18 J. Eintritt frei über 18 J. Eintritt 2,– € Das eher schmucklose Haus im Stil der Nachkriegszeit war der Wohnort des Publizisten, Politikers und Bundespräsidenten. Die in jüngster Zeit eingerichtete ständige Sammlung erinnert an den bedeutenden Schwaben. 11:07 Uhr Seite 26 A U S S I C H T S S P A Z I E R G A N G ➔ Wir kehren zurück auf den Feuerbacher Weg und haben von hier einen guten Ausblick auf die … 3 Feuerbacher Heide Sie ist das verbliebene Stück des einst viel größeren, gemeinsamen Weideplatzes für Stuttgarter und Feuerbacher Kleinvieh, der bis zum Herdweg reichte. Im 19. Jahrhundert befand sich hier ein Militärschießplatz, der um 1883 in eine Sportund Spielwiese umgewandelt wurde. N O R D 4 Bonatzweg Die Aussicht reicht vom Asperg im Norden über den Lemberg, den Grünen Heiner hinter Weilimdorf mit dem Windrad, die Hohe Warte, den Glemswald, den Birkenkopf bis zur Bernhartshöhe im Süden. ➔ Wir folgen nun dem Bonatzweg nach Westen bis zur Einmündung in die Straße »Am Bismarckturm« und genießen den Blick über die vielfältige und erstaunlich waldreiche Landschaft im Stuttgarter Norden und Westen … 27 Inhalt_Panorama_D_300508:1. layout panorama05_1503 28 A U S S I C H T S S P A Z I E R G A N G ➔ ➔ ➔ Am Ende des Bonatz- weges gehen wir über einen Graspfad hinauf zu einem kleinen Pavillon und links weiter zum … 5 Aussichtspunkt Bismarckturm Er wurde 1904 im Auftrag der Studentenschaft der Technischen Hochschule nach Plänen des Dresdner Architekten Wilhelm Kreis erbaut. Ursprünglich sollten auf dem heutigen Wasserturm Gedenkfeuer an Bismarcks Geburtstag (1.4.1815) und dem Tag der Reichsgründung (18.1.1871) entzündet werden. Heute genießt man vor allem die unvergleichliche Rundsicht über den Stuttgarter Talkessel und in das Neckartal bis nach Esslingen. Öffnungszeiten Ostern – Ende Okt (bei gutem Wetter): Sa 15–19 Uhr, So + Feiertage 11–19 Uhr bzw. bis Einbruch der Dunkelheit. Sonderöffnungen sind nach Anmeldung unter Tel. 07 11 / 2 56 02 37 möglich (zusätzliche Kosten: € 10,–), Eintritt: Kinder (8 –14 J.) € 0,20 / Erwachsene € 0,50 / Familien € 1,– 30.05.2008 N O R D ➔ Ein Serpentinenweg führt uns hinunter zur RobertBosch-Straße. Sie ist ebenso wie viele andere Straßen in dieser Wohngegend eine Aussichtsstraße nach der Ortsbausatzung von 1935. Die üppig wachsende Vegetation verhindert jedoch teilweise den Ausblick. ➔ Wir gehen nach links die Robert-Bosch-Straße entlang bis zur Einmündung in die Parlerstraße, dann weiter zur Helfferichstraße, wo wir nach rechts gewandt einen Abstecher machen zum … 6 Aussichtspunkt Wiederholdstaffel Schottstraße/ Ecke Helffrichstraße Hier bietet sich ein schöner Blick auf den Stuttgarter Westen und die umgebenden Höhen, unter anderem zum Birkenkopf. ➔ Wir gehen die Helffrichstraße zurück und biegen rechts in die Eduard-PfeifferStraße ein. Sie führt an dem imposanten Haus des Schriftstellers Friedrich Wilhelm Hackländer vorbei (Schoderstraße 7), das ursprünglich in der Urbanstraße stand und um 1910 hierher versetzt wurde. 11:07 Uhr Seite 28 A U S S I C H T S S P A Z I E R G A N G ➔ Auf der Eduard-Pfeiffer- Straße kommen wir zum … 7 Aussichtspunkt Kriegsbergturm Den kleinen Aussichtsturm im gotischen Stil auf dem Kriegsberg, 353 Meter über N.N., ließ sich 1894/95 der Verschönerungsverein Stuttgart erbauen. Auch wenn der Turm geschlossen ist, so hat man doch von der Anhöhe aus einen schönen Blick auf die nördliche Innenstadt. N O R D ➔ Von hier aus kann man einen Abstecher zum Chinagarten machen: Wir gehen an der Straße »Zum Kriegsbergturm« die kleine Grünanlage hinunter bis zur Birkenwaldstraße und weiter abwärts bis zur nächsten Biegung … 8 Aussichtspunkt Chinagarten Birkenwaldstraße/ Ecke Panoramastraße, tägl. geöffnet 8.30 bis Einbruch der Dunkelheit Das Yin- und Yang-Symbol am Eingang weist darauf hin, dass nach chinesischer Vorstellung im Park das Wesen der Welt in seinen Gegensätzen erfahrbar wird. Die Mitte des Parks, einer weiteren Anlage des Verschönerungsvereins Stuttgart, ziert der Pavillon der acht Himmelsrichtungen, der eine schöne Aussicht auf Stuttgarts Talkessel und die umgebenden Höhen bietet. 29 Inhalt_Panorama_D_300508:1. layout panorama05_1503 30 A U S S I C H T S S P A Z I E R G A N G ➔➔➔ ➔ Wir können uns nun entscheiden, ob wir den Rückweg zu Fuß oder bequemer mit dem Bus Nr. 43 bewältigen wollen. N O R D ➔ Nimmermüde Wanderer gehen die Strecke »Im Himmelsberg« hinauf, am Haus der Theodor-Heuss-Stiftung vorbei weiter zur Birkenwaldstraße. 9 Vom Chinagarten aus blicken wir mitten auf den Hauptbahnhof und die nördliche Innenstadt. Links sieht man das »Belvedere« von Karl von Etzel, dem Erbauer des ersten Stuttgarter Bahnhofs und der Neuen Weinsteige. Unter diesem Aussichtspunkt liegt die Weinlage des Stuttgarter Kriegsbergs. 30.05.2008 Aussichtspunkt Mönchhalde an der Birkenwaldstraße Die Weinlage »Mönchhalde« ist über 800 Jahre alt und gehörte einst zum Kloster Bebenhausen. Heute zählt die ca. 2,3 ha große Fläche mit Dornfelder- und Spätburgunderreben zum hochprämierten Weingut der Stadt Stuttgart. Hier reicht der Blick weit über das untere Nesenbachtal, das Neckartal mit dem Gottlieb-Daimler-Stadion und der Grabkapelle, den Kappelberg und Korber Kopf ins Unterland hinein. ➔ Weiter geht es bis zur Haltestelle »Viergiebelweg« und links in die Grünanlage … 11:07 Uhr Seite 30 A U S S I C H T S S P A Z I E R G A N G ➔ Wir gehen nun rechts, 10 Viergiebelweg Die Wohnsiedlung ist benannt nach den vier hintereinander gestaffelten Gebäudegiebeln, die vom Saumweg bzw. von der Grünfläche aus zu sehen sind. Das Gesamtareal wurde zwischen 1923 und 1927 vom Beamten-Heimstättenbauverein nach Plänen von Richard Döcker und Hugo Keuerleber errichtet. Birkenwaldstraße 191 1922 von Richard Döcker als eines der 4-Giebel-Häuser errichtet, bekam das bunte Gebäude wegen seiner intensiven Farbgebung – jede Außenwand hat eine eigene Kolorierung – den passenden Namen »Vier-Farben-Haus«. Es wurde erst kürzlich wieder in Stand gesetzt und restauriert. ➔ Wir überqueren die Einmündung des »Birkendörfle«, die einen Blick auf die Gäubahn und die darüberliegende Rebhalde gestattet. Etliche hübsche Villen und Landhäuser begleiten uns, bis wir wieder Aussicht genießen können … 11 N O R D Aussichtspunkt Blick zum Kappelberg Vom Aussichtspunkt Mühl bachhofschule genießen wir nochmals den Blick auf das Neckartal mit dem Kappelberg im Mittelpunkt. zwischen Gärten und Kinderhort, am Tennisclub Weißenhof entlang, bis wir wieder zur »Roten Wand« und von dort zu unserem Ausgangspunkt zurückkehren. ➔ Alternativ können wir noch von der Haltestelle Viergiebelweg weiter bis zum Ende der Birkenwaldstraße gehen, wo uns ein weiterer Aussichtspunkt erwartet … 12 Aussichtspunkt HermannLenz-Höhe Birkenwaldstraße/ Ecke Friedrich-Ebert-Straße Der Aussichtspunkt wurde am 17. September 2001 dem Schriftsteller Hermann Lenz (1913 – 1998) zu Ehren benannt, dessen Elternhaus nur wenige Schritte entfernt in der Birkenwaldstraße liegt. An dem Ort, von dem sich ein schöner Ausblick in das östliche Neckartal eröffnet, ist eine Gedenktafel mit dem Zitat »Vor deiner Haut beginnt die Fremde« angebracht. ➔ Von hier aus sehen wir bereits auf der gegenüber liegenden Straßenseite die ersten Häuser der Weißenhofsiedlung, die selbst- verständlich immer einen Besuch wert ist … 31 Inhalt_Panorama_D_300508:1. layout panorama05_1503 32 A U S S I C H T S S P A Z I E R G A N G ➔ ➔ ➔ Wir überqueren die Friedrich-Ebert-Straße und gelangen zu einem Meilenstein moderner Architektur … 13 Weißenhofsiedlung Einst von den Stuttgartern als Schwäbisch Marokko abgelehnt, gilt es nun als eines der wichtigsten Architekturdenkmäler der Moderne. 16 Architekten aus fünf europäischen Ländern bauten 1927 die Musterhäuser der Werkbundausstellung »Die Wohnung«. Von den 21 Häusern sind elf erhalten und den ursprünglichen Plänen entsprechend renoviert. Die Weißenhofsiedlung ist als Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung im Denkmalbuch eingetragen. Nach einer umfassenden Instandsetzung der Innenräume, der Fassade und des Gartens steht das Haus Le Corbusier (5) zur Besichtigung offen. Architekturinteressierte können nun zum ersten Mal nach der Werkbundausstellung im Jahr 1927 wieder ein Originalgebäude der Weißenhofsiedlung von innen besichtigen. Weißenhofmuseum im Haus Le Corbusier Rathenaustr. 1, 70191 Stuttgart Tel.: 0711 / 2 57 91 87 E-Mail: [email protected] Di, Mi, Fr–So 11–18 Uhr, Do bis 20 Uhr, Mo, Neujahr, KW 4 geschlossen Eintritt € 4,– / ermäßigt € 2,– T I P P Nun haben wir uns eine Pause verdient: C AFFÉ E SPRESSO Am Weißenhof 1/1 LAVAZZA BAR 30.05.2008 N O R D ➔ Entlang der verkehrs- reichen Straße Am Kochenhof kommen wir an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart vorbei und kehren zu unserem Ausgangspunkt zurück. 6 10 Die Architekten der noch erhaltenen Gebäude: 1 | Victor Bourgeois 2 | 3 Adolf G. Schneck 4 | 5 Le Corbusier 6 | J. J. P. Oud 7 | Mies van der Rohe 8 | Josef Frank 9 | Mart Stam 10 | Hans Scharoun 11 | Peter Behrens 11:07 Uhr Seite 32
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