März 2016 - Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel

März 2016
DER RING
Zeitschrift der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel
Mit Liebe im Herzen …
Jesus Christus spricht: Wie mich der Vater geliebt hat,
so habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe!
Foto: Elbracht
Joh.15,9 ; Monatsspruch März
Sandra Neubauer.
Mitten in der Passionszeit errei­
chen uns mit dem Monatsspruch
diese Sätze aus den Abschiedsre­
den Jesu im Johannesevangelium.
Solche Abschiedsreden haben
einen großen Stellenwert für die
Menschen, die zurückbleiben.
Ich erinnere mich an eine Frau,
die im vergangenen Jahr im
Krankenhaus verstarb. Kurz vor
ihrem Tod war sie nur noch sel­
ten wach und wirkte dann auch
oft sehr durcheinander. Ihre
erwachsenen Kinder kamen, um
sich von ihr zu verabschieden. Es
ergab sich, dass irgendwann alle
gemeinsam an ihrem Bett stan­
den. In diesem Moment nahm
die Frau all ihre Kräfte zusammen
und hielt eine Abschiedsrede.
Sie fasste noch einmal zusam­
men, was ihr in ihrem Leben den
Kindern mitzugeben wichtig war
und was sie sich für ihre Enkelin­
nen und Enkel wünschte.
Titelbild: In der neuen Kreativen
Werkstatt Lobetal malt Daniel Koch –
meist geht es bei ihm um Technik und
Verkehr, aber auch die Jahreslosung
2016 »Gott spricht: Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet«
hat ihn zu einem neuen Bild inspiriert.
Mehr zum Künstlertreff am Mechesee
ab Seite 12. Foto: Burg
2
Sie konnte etwa 20 Minuten
reden. Danach reagierte sie nur
noch wenig auf Ansprache und
verstarb am folgenden Tag sehr
friedlich. Diese Abschiedsrede hat
alle sehr berührt und einen nach­
haltigen Eindruck hinterlassen.
So auch Jesu Abschiedsrede. In
diesen Kapiteln im Johannes­
evangelium fasst Jesus noch ein­
mal zusammen, was seine Lehre,
sein Leben beinhaltet hat. Er
redet von Angst und Vertrauen,
von Liebe und Hass, von Trauer
und Freude.
Und immer wieder kommt die
Aufforderung oder schöner noch
die Einladung, die wir auch in
dem Monatsspruch lesen: »Bleibt
in meiner Liebe!« Wie wichtig
diese Einladung ist, wird mir in
diesen Zeiten, in denen so viele
Menschen aus ihren Heimat­
ländern fliehen und auch in
Deutschland eine Zuflucht und
ein neues Zuhause suchen, sehr
bewusst.
eine Richtschnur, ein Wegwei­
ser sein. Die Liebe Gottes, die
Jesus Christus uns gezeigt und
erwiesen hat, will unser Handeln
leiten. Mit dieser Liebe im Herzen
werden wir aufmerksam, wenn
andere Menschen in unserer
Umgebung in Not geraten, wenn
sie unsere Hilfe und Unterstüt­
zung brauchen. Und mit dieser
Liebe im Herzen ist es unmög­
lich, in die Hetzparolen von
Menschenfeinden einzustimmen.
Ganz im Gegenteil gibt uns diese
Liebe die Kraft, aufzustehen,
hinzuschauen und der Angst vor
dem Fremden entgegenzutreten.
Bleibt in der Liebe! Das wün­
sche ich uns allen. So kann uns
Ostern, wenn wir die Liebe Got­
tes feiern, die selbst dem Tod die
Macht genommen hat, zu einem
großartigen Fest werden.
– Diakonin Sandra Neubauer –
( Seelsorgerin in Bethel.regional
und proWerk )
»Bleibt in meiner Liebe!« will
uns als Christinnen und Christen
DER RING. Monatszeitschrift der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. 56. Jahrgang.
Herausgeber: Pastor Ulrich Pohl, Vorsitzender des Vorstandes, in Zusammenarbeit mit
der Gesamtmitarbeitervertretung. Redaktion: Jens U. Garlichs ( verantwortlich ), Petra
Wilkening. Satz und Gestaltung: Andrea Chyla. Sekretariat: Bruni Außendorf/Chris­
tina Heitkämper. Anschrift: Quellenhofweg 25, 33617 Bielefeld, Telefon: 0521 144­3512,
Telefax 0521 144­2274. E­Mail: [email protected]. Druck: Gieseking Print­ und Verlags­
services GmbH, 33617 Bielefeld. Nachdruck ist mit Genehmigung der Redaktion gestattet.
© bei v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel. DER RING ist Mitglied im Gemeinschafts­
werk der Evangelischen Publizistik ( GEP ).
Interessierte können die Zeitschrift kostenlos abonnieren. – Spendenkonto: IBAN: DE48
4805 0161 0000 0040 77, BIC: SPBIDE3BXXX. Bethel im Internet: www.bethel.de
Redaktionsschluss für den April­RING: 11. März 2016
i
Inhalt
Kurz gesagt
Start am 11. April
5
Fast alle Betheler Bereiche
beteiligen sich an der Mitar­
beitenden­Befragung 2016.
Mensch im Mittelpunkt
6
Beim Jahresempfang des
Ev. Krankenhauses Bielefeld
sprach Staatssekretär Karl­
Josef Laumann auch über
die besondere Verantwortung
christlicher Träger.
Bethel in …
Beste Bausubstanz
16
Der erste Neubau Bethels,
das 1873 eröffnete Haus
Groß­Bethel in Bielefeld,
wird zurzeit für den geplanten
Bildungscampus umgebaut.
Den Alltag meistern
18
8
… Unna. Im Haus An der
Zechenstraße leben junge
erwachsene Menschen mit
Behinderungen.
Menschen mit psychischen
Erkrankungen unterstützt
das Tageszentrum Psychiatrie
Brackwede seit 20 Jahren
dabei, zurück in die Normalität
zu finden.
Bethel inklusiv
20
Schlau durch Bewegung 10
Für eine neue Dreifachsport­
halle in Bielefeld­Bethel begin­
nen in Kürze die Bauarbeiten.
Viel Gesprächsstoff
11
Mit EU­Politiker Elmar Brok
sprachen Betheler Schüler
über die Flüchtlings­ und die
Ukrainekrise, den drohenden
EU­Austritt Großbritanniens
und die Reformen in Polen.
Malen mit Seeblick
12
Die neue Kreative Werkstatt
in Lobetal nutzen rund 40
Künstler und Kreative.
Akademiker im Team
14
Die Zukunft der Psychiatri­
schen Pflege und die Rolle
von Pflegekräften mit Hoch­
schulabschluss waren Themen
einer Tagung der Fachhoch­
schule der Diakonie.
Der proWerk­Beschäftigte
und Fußballfan Felix Kahrmann
ist in seiner Freizeit als ehren­
amtlicher Schiedsrichter­Assis­
tent unterwegs.
Schule statt Kirmes
21
Jugendliche aus Schau­
stellerfamilien besuchen in
der jahrmarktfreien Zeit das
Kerschensteiner Berufskolleg
und kommen so ihrer Berufs­
schulpflicht nach.
RING-Magazin
22
Namen
25
Mitarbeiter/-innen
25
Workshop
»Migration und Bildung«
Unterstützung, Hilfe und För­
derung für Flüchtlinge finden
inzwischen in fast allen Betheler
Stiftungs­ und Unternehmensbe­
reichen statt: von den Kranken­
häusern über die Jugendhilfe und
andere Stiftungsbereiche bis hin
zu den Schulen oder dem Immo­
bilienmanagement. Mitte Februar
wurden bei einem Workshop im
Assapheum in Bielefeld­Bethel
die Herausforderungen beraten,
die durch die neue Aufgabe für
Mitarbeiterinnen und Mitarbei­
ter entstehen. Gemeinsam klär­
ten rund 50 Vertreter aus allen
Bethel­Bereichen zusammen mit
den Bildungsexperten der Fach­
hochschule der Diakonie und
von Bildung & Beratung Bethel
den Bedarf an Fort­ und Weiter­
bildungen für die neue Aufga­
benstellung.
Initiiert hatte den Workshop
Bethel­Vorstand Pastorin Dr.
Johanna Will­Armstrong. »Es
geht darum, wie wir die interkul­
turelle Kompetenz in den sozia­
len Berufen stärken, aber auch
darum, wie wir durch Fortbildung
Angehörige aus verwandten
Berufsfeldern zusätzlich für diese
Arbeit qualifizieren können«, so
Dr. Will­Armstrong. Und sie denkt
bei den Teilnehmern an zusätzli­
chen Qualifikationsmaßnahmen
nicht nur an Bethel­Beschäftigte,
sondern auch an Interessierte von
extern. Derzeit sei der Markt bei
Sozialpädagogen und Sozialarbei­
tern bereits leer, sie würden über­
all für die Arbeit mit Flüchtlingen
gesucht.
An dem Workshop waren auch
der Diakonie­Bundesverband
und die Ev. Kirche von Westfalen
beteiligt. Informationen zu entspre­
chenden Fort­ und Weiterbildungen
gibt es bei Bildung & Beratung
Bethel: Tel. 0521 144­3386.
– JUG –
3
Aus Bethel – Für Bethel
Mission possible
Die Vereinte Evangelische Mission (VEM)
steht seit dem 1. Februar 2016 unter neuer
Leitung: Der Theologe Volker Martin Dally
wurde Anfang Oktober 2015 im javanischen
Salatiga (Indonesien) vom Rat der VEM zum
neuen Generalsekretär ernannt. Damit löst
er Dr. Fidon Mwombeki ab, der die VEM als
erster afrikanischer Theologe neun Jahre
lang leitete und zum Ende vergangenen Jah­
res zum Lutherischen Weltbund nach Genf
wechselte. Am 18. Februar wurde Herr Dally
in einem festlichen Gottesdienst in sein neues
Amt eingeführt. Ich freue mich sehr, dass
wir den neuen Generalsekretär für das Mitte
März anstehende Jahrestreffen der leiten­
den Mitarbeitenden als Tischredner gewin­
nen konnten. Er wird zum Thema »Öku­
mene, Mission und Diakonie« sprechen.
Aber zurück zu den drei großen Buchstaben
VEM: Die Vereinte Evangelische Mission ist
eine internationale Gemeinschaft von 35
Kirchen unterschiedlicher Tradition in Afrika,
Asien und Deutschland und den v. Bodel­
schwinghschen Stiftungen Bethel. Hervor­
gegangen aus der Arbeit der Rheinischen
Mission, der Bethel­Mission und der Zaire­
Mission, ist die VEM seit 1996 eine moder­
ne, internationale Kirchengemeinschaft mit
gleichberechtigten Mitgliedskirchen weltweit.
Und was hat die VEM mit Bethel zu tun?
Zum einen ist Diakonin Regine Buschmann,
die die v. Bodelschwinghschen Stiftungen
Bethel in der VEM vertritt, die Moderatorin
und damit die Vorsitzende des Rates der
VEM. Zum anderen ist das Thema »Mission«
aufs Engste mit der Geschichte der v. Bodel­
schwinghschen Stiftungen Bethel verbun­
den. An vielen Stellen in Bethel ist das sicht­
bar: etwa in der Zionskirche, im Dankort
oder im Haus Nazareth. Es ist auch immer
wieder hörbar, weil viele Bethelanerinnen
und Bethelaner Verbindungen haben, die
auf die Mission Bethels bzw. die Arbeit der
VEM zurückzuführen sind. So heißt es zum
Beispiel: »Mein Großvater war Missionar
der ersten Stunde!« oder »Mein Kollege
ist Nazareth­Diakon und zurzeit mit seiner
4
Familie in den Usambarabergen in Lutindi.«
oder: »Mein Sohn lebt und arbeitet auf den
Philippinen.«; »Meine Großtante war Dia­
konisse und hat ein Waisenhaus in Tansania
aufgebaut.«
Das Thema »Mission« ist aber auch ganz
konkret und handfest in Bethel erlebbar –
und zwar im Missionshaus, Insidern bekannt
als »Haus Philippi« bzw. heute offiziell
das »Zentrum für Mission und Diakonie«.
»Lobet den Herrn, alle Heiden« steht seit
1910 über der Eingangstür. Unzählige Men­
schen aus vielen verschiedenen Ländern sind
unter diesen Worten durchgegangen. Men­
schen, die Freude an internationalen Begeg­
nungen, Sprache und anderen Kulturen
haben; Menschen, die in der Welt zuhause
sind, und solche, die die Welt zu sich nach­
hause einladen; Lehrende, aber wohl in ers­
ter Linie (voneinander) Lernende.
Doch nun steht ein Abschied an. Das Zent­
rum für Mission und Diakonie wird im Som­
mer umsiedeln: in die unmittelbare Nach­
barschaft zur Fachhochschule der Diakonie,
zum Fachseminar Altenpflege und der Dia­
konenausbildung in Nazareth – in das Haus
Terach am Grete­Reich­Weg. Der Name
Terach stammt aus dem 4. Buch Mose.
Eine der Oasen, an denen das Volk Israel
auf seinem Weg in das gelobte Land Rast
machte, trug diesen Namen. Terach, Mission
und Ökumene. Ich finde, das passt: Oasen
waren unter anderem Orte für Begegnung
und Aufbruch, für gegenseitiges Kennenler­
nen, Austauschen und gegebenenfalls für
hilfreiche Unterstützung. Ich bin jedenfalls
gespannt, welche Synergien, Netzwerke
und persönlichen Begegnungen und Erfah­
rungen in dieser neuen Nachbarschaft ent­
stehen werden …
Ihr
Pastor Ulrich Pohl
Mitarbeitenden­Befragung 2016
In einem Monat geht es los!
Zurzeit läuft im Servicecenter der
Druck von 15.000 Fragebogen,
damit die Führungskräfte sie
pünktlich zum Befragungsstart
am 11. April an die Mitarbei­
tenden ihrer Teams übergeben
können.
Start am 11. April
Auch wer an der Befragung
online teilnehmen will, braucht
den Fragebogen: Denn die­
ser enthält die so genannte
Vorgesetzten­Kennziffer und
den zweiteiligen Zugangscode
zur Nutzung des Online­Tools.
Jana Hoeck betreut die Hotline.
Fotos: Schulz
Die Vorbereitungen für die
Mitarbeitendenbefragung
2016 laufen auf den Befragungsstart zu! Tausende
Flyer wurden im Servicecenter Druck in Bielefeld-Bethel
erstellt und sind bereits an
die Mitarbeitenden verteilt.
Plakate hängen jetzt an allen
Standorten aus, die an der
Befragung teilnehmen, und
werben fürs Mitmachen. Erstmalig ist auch das Ev. Krankenhaus Königin Elisabeth
Herzberge in Berlin dabei.
Dr. Marion Kühn (l.) und Anneke Berger vom Projektteam begutachten mit Thorben
Wiechert vom Servicecenter Druck die druckfrischen Plakate.
»Ohne die Vorgesetzten­Kenn­
ziffer geht nichts. Nur mit ihr
lassen sich die Antworten dem
richtigen Team oder der richtigen
Diensteinheit zuordnen«, sagt Dr.
Marion Kühn, Projektleiterin der
Mitarbeitendenbefragung 2016.
»Wir hoffen natürlich, dass das
Online­Tool viele Nutzerinnen
und Nutzer findet. Allerdings ist
auch richtig, dass die Verbindung
an einzelnen Standorten dafür
zu langsam ist und nicht alle Mit­
arbeitenden ständig Zugang zu
einem PC haben.«
Die Befragung 2016 ist wieder
ein gemeinsames Vorhaben des
Vorstandes, der Interessenvertre­
tungen der Mitarbeitenden und
der Geschäftsführungen. Anders
als 2011 wurde die Dienstverein­
barung diesmal jedoch einzeln
mit den Interessenvertretungen
der Bereiche geschlossen, da
eine Gesamtmitarbeitendenver­
tretung als Ansprechpartnerin
derzeit nicht besteht. Der Zustim­
mungsprozess hat dadurch deut­
lich mehr Zeit gebraucht. Fast
alle Betheler Bereiche werden
sich beteiligen. Letzte Feinab­
stimmungen erfolgen jetzt mit
Hochdruck. »Wir starten, wie
geplant, am 11. April. Wer sich
näher informieren möchte oder
Fragen hat, findet alle aktuel­
len Informationen im Intranet.
Außerdem wird zum 1. April
wieder eine Hotline geschaltet.
Jana Hoeck beantwortet alle
Fragen«, so Dr. Kühn.
Die eigentliche Arbeit in den
beteiligten Stiftungs­ und Unter­
nehmensbereichen beginnt
jedoch erst nach der Befragung.
Dr. Marion Kühn: »Wichtig ist,
dass sich die Führungskräfte auf
allen Ebenen für die konsequente
Weiterarbeit mit den Befra­
gungsergebnissen einsetzen.
Wenn den Teilnehmerinnen und
Teilnehmern deutlich wird, dass
ihre Antworten Veränderungen
in Gang gesetzt haben, war die
Befragung ein Erfolg.«
– SH –
Hotline ab 1. April
Telefon: 0521 144-3355
E-Mail: [email protected]
5
Staatssekretär Laumann beim EvKB­Jahresempfang
Fotos: Bünemann
»Christliche Träger haben eine besondere Verantwortung«
Pastor Ulrich Pohl (l.) und Dr. Rainer Norden (r.) konnten als Festredner Staatssekretär
Karl-Josef Laumann begrüßen.
Staatssekretär Karl-Josef Laumann hielt beim diesjährigen Neujahrsempfang des Ev. Krankenhauses Bielefeld (EvKB) die Festrede. Rund 200 Gäste, darunter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des EvKB sowie Partner aus Politik, Kirche und dem Gesundheitswesen, waren zu diesem Anlass im Februar ins Assapheum
in Bielefeld-Bethel gekommen.
»Der einzelne Mensch und seine
Bedürfnisse müssen im Mittel­
punkt stehen. Das ist Kern der
christlichen Ethik und gilt auch
für das Gesundheitssystem«,
betonte Karl­Josef Laumann in
seiner Rede. Er habe großen
Respekt vor Krankenhäusern
in christlicher Trägerschaft, da
besonders hier diese Sichtweise
nicht zu kurz komme. Denn hier
gebe es eine Barmherzigkeit, die
für das System wichtig sei. »Das
ist eine besondere Verantwor­
tung«, so der CDU­Politiker. Als
Bevollmächtigter der Bundesre­
gierung für Patienten und Pflege
plädiert er für mehr Transparenz
im Gesundheitssystem. Transpa­
renz sei das A und O und müsse
in den Krankenhäusern, bei der
Vergleichbarkeit von Kranken­
kassenleistungen und auch beim
Umgang mit digitalisierten Daten
an Bedeutung gewinnen. »Wir
müssen den Patienten noch
mehr als bisher in die verschie­
denen Entscheidungsprozesse
miteinbeziehen und ihm klare
6
Mitspracherechte geben«, ver­
langte der Staatssekretär. Als
besondere Herausforderung für
das Gesundheitswesen sieht der
frühere NRW­Gesundheitsminis­
ter den demografischen Wandel
und die Zunahme hochbetag­
ter Patienten. »Wir müssen zum
Beispiel geeignete Wege finden,
den in einigen Regionen bereits
heute schon bestehenden Man­
gel an Hausärzten und Pflege­
kräften wirksam zu bekämpfen.
Wir müssen die Chancen der
Digitalisierung besser nutzen.
Wir müssen dafür sorgen, dass
gerade auch unsere Krankenhäu­
ser eine verlässliche und ausrei­
chende Finanzierungsgrundlage
haben«, so der Patientenbe­
vollmächtigte. Die Abrechnung
mittels Fallpauschalen sieht er
sehr kritisch. Es bleibe noch viel
zu tun. Wichtige Weichen habe
die Bundesregierung mit der
Pflegereform, dem Versorgungs­
stärkungsgesetz, dem Kranken­
hausstrukturgesetz und dem
so genannten E­Health­Gesetz
gestellt. Es sei entscheidend,
dass alle im Interesse der Patien­
ten an einem Strang ziehen.
»Ein kranker Mensch ist kein
Kunde, sondern ein Hilfe suchen­
der Mensch«, sagte Karl­Josef
Laumann. Der Gesundheitsmarkt
müsse deshalb anders funktio­
nieren als der Markt für Kartof­
feln oder Autos.
Diese Auffassung teilt auch
EvKB­Geschäftsführer und
Bethel­Vorstand Dr. Rainer Nor­
den: »Wir als evangelisches Haus
arbeiten nicht für Profit, es geht
uns um die Patienten.« Doch die
Politik müsse den Krankenhäusern
auch die Möglichkeit geben, so
handeln zu können. »2015 war
ein erfolgreiches Jahr für das EvKB.
Verbesserungen sind aber noch
möglich«, resümierte Dr. Norden.
Viele Gäste kamen im Assapheum in Bielefeld-Bethel zusammen.
»Christliche Träger …
»2015 war ein erfolgreiches Jahr«, so Dr. Rainer Norden. »Zusätzliches Personal wurde eingestellt.«
Mitarbeitende nutzten den Nachmittag zum angeregten Austausch. Im Gespräch: Karl-Josef Laumann und Pastor Ulrich Pohl.
Es sei viel dafür getan worden,
die Patientenversorgung zu ver­
bessern. »Anders als viele Kran­
kenhäuser in Deutschland haben
wir in den vergangenen Jahren
Personal in Medizin und Pflege
aufgebaut«, sagte er. 17 Millio­
nen Euro wurden im Jahr 2015
investiert, weitere 101 Millionen
Euro sollen es in den kommen­
den fünf Jahren sein. Noch in
diesem Jahr soll der Architekten­
wettbewerb für das neue Kinder­
zentrum durchgeführt werden.
Besonders erfreulich für das
EvKB sei die Ernennung zum so
genannten SAV­Haus, unterstrich
Dr. Norden. »Wir gehören nun
zu einer von nur zehn Kliniken
in Nordrhein­Westfalen, in der
Schwerstverletzte nach Arbeits­
unfällen behandelt werden dür­
fen. Diese Ernennung durch die
Berufsgenossenschaft bzw. die
gesetzliche Unfallversicherung
gleicht einem Aufstieg in die
Champions League der Unfall­
krankenhäuser, vor allem weil
wir das einzige nicht­universitäre
Haus in dieser Liga sind.«
Mensch im Mittelpunkt
Der Jahresempfang des EvKB
wurde mit einem Gottesdienst in
der Betheler Zionskirche eröff­
net. Pastor Ulrich Pohl, Bethels
Vorstandsvorsitzender sowie Auf­
sichtsratsvorsitzender des EvKB,
hielt die Predigt über die Jah­
reslosung »Gott spricht: Ich will
euch trösten, wie einen seine
Mutter tröstet.« Der Leitsatz
für das Jahr 2016 sei auch ein
Zuspruch Gottes für viele Men­
schen im Krankenhaus. »Ich
denke an Menschen, die mit
großen Hoffnungen zu uns kom­
men. Sie hoffen auf Heilung
oder mindestens Linderung ihrer
Beschwerden. In den meisten
Fällen gelingt das ja auch. Aber
auch das Sterben gehört zum
Leben in unserem Krankenhaus.
Menschen müssen Abschied
nehmen, und Hoffnungen wer­
den durchkreuzt«, betonte Pas­
tor Pohl. Damit machte auch er
die Verantwortung der christli­
chen Krankenhäuser deutlich,
den Menschen in den Mittel­
punkt zu stellen.
– Elena Kleine –
7
Bethel in Unna
Haus An der Zechenstraße
Zu jung für Hausmannskost und Heino
Vitaminreich und gesund kochen (v. l.) Johanna Pfotenhauer, Anna Dubbert, Charis
Jung, Christa Rubröder und Sabrina Bialas für das Mittagessen.
Schwarzes Gold 25, 59425 Unna. Gibt man die Anschrift des
Hauses An der Zechenstraße in ein »Navi« ein, bekommt man
nur Hausnummern bis 12 angeboten – als würde die 25 überhaupt nicht existieren. »Das hören wir öfters von Besuchern.
Und es liegt vermutlich daran, dass unser Haus immer noch
recht neu ist«, erklärt Michaela Becker, Leiterin des Wohnheims
für Menschen mit Behinderungen. Viele Navigationssysteme
hätten das Haus schlichtweg noch nicht im Speicher.
Etwas irreführend ist auch der
Name des Hauses: »An der
Zechenstraße«. Er erklärt sich
dadurch, dass sich die Einrich­
tung für erwachsene Menschen
mit komplexen Behinderungen
am äußersten Rand eines Neu­
bauviertels befindet. Zum Zeit­
punkt der Planungen gab es die
Straße Schwarzes Gold noch
nicht – und das Bauland grenzte
an die Zechenstraße an.
Sabrina Bialas (r.) fördert die Stärken und die Kreativität der
24-jährigen Johanna Pfotenhauer.
8
Für die 24 Bewohnerinnen
und Bewohner ist das Betheler
Wohnheim jedenfalls zu einer
wichtigen Adresse in ihrem
Leben geworden – so auch für
die 24­jährige Johanna Pfoten­
hauer. Sie war die erste Bewoh­
nerin und hatte bei ihrem Einzug
freie Zimmerwahl. Bis dahin
wohnte sie bei ihren Eltern in
Herdecke. »Doch wer erwach­
sen ist, muss sein eigenes Leben
leben«, betont Johanna Pfo­
tenhauer, während sie sich mit
ihrem Rollstuhl über einen lan­
gen Flur zu den Räumen der
Tagesgestaltenden Angebote
bewegt. Dort treffen sich einige
Bewohner zum gemeinsamen
Musizieren. Und Johanna Pfoten­
hauer liebt Gesellschaft. »Bei uns
finde ich immer Menschen zum
Quatschen und Spaßhaben.«
Auffällig viele junge Gesichter
sieht man in dem modernen
Neubau, der im Oktober 2014
eröffnet wurde. Zudem verraten
viele Details die junge Bewoh­
nerschaft: die Hip­Hop­Musik
Einrichtungsleiterin Michaela Becker zeigt das liebevoll gestaltete
Ruhebett im Snoezelen-Raum.
Bethel in …
Das bestätigt die 25­jährige Sab­
rina Bialas, die zurzeit ihr Aner­
kennungsjahr zur Heilerziehungs­
pflegerin macht. »Mit den meis­
ten hier im Haus kann ich mich
sehr gut über Musik oder Filme
unterhalten, weil wir einen ähnli­
chen Geschmack haben«, so die
junge Mitarbeiterin. Außerdem
habe sie Spaß daran, Bewoh­
ner in die Disko oder zu einem
Konzert zu begleiten. »Vor allem
aber kann man die Probleme
und Bedürfnisse der anderen viel
besser verstehen, wenn man
etwa gleich alt ist.«
Nur frische Zutaten
Einrichtungsleiterin Michaela
Becker hat den direkten Ver­
gleich mit der Bewohnerschaft
eines anderen Betheler Wohn­
heims in Unna – dem Haus
Dürerstraße. Dort seien die
Bewohner im Schnitt älter. »In
der Dürerstraße wird eher Heino
gehört und überwiegend deftige
Hausmannskost bevorzugt. Bei
uns mögen die Bewohner lieber
gesundes und leichtes Essen«,
so Michaela Becker.
Auch Johanna Pfotenhauer
ernährt sich gesundheitsbewusst.
Am späten Nachmittag schnip­
pelt die überzeugte Vegetarierin
mit zwei anderen Bewohnerin­
nen Paprikas und Gurken für
einen großen Salat. Anna Dub­
bert, Mitarbeiterin der Tagesge­
staltenden Angebote, geht den
jungen Frauen zur Hand. »Ich
Fotos: Elbracht
in einem Bewohnerzimmer, das
Poster einer Hardrockband an
einer Tür oder das riesige Toten­
kopf­Wandtattoo im Flur. »Die
meisten unserer Bewohner und
Mitarbeiter sind zwischen 20 und
30 Jahre alt. Das gleiche Alter
hat viele Vorteile«, sagt Michaela
Becker. Dadurch seien die Mitar­
beitenden auf einer Wellenlänge
mit den Bewohnerinnen und
Bewohnern.
In einem Neubauviertel in Unna wurde das Haus An der Zechenstraße errichtet.
bereite regelmäßig das Mittag­
essen mit Bewohnern vor, die
schon aus der Werkstatt zurück
sind. Dabei verwenden wir nur
frische Zutaten!«, betont die
Heilpädagogin. Sie bietet auch
die Musikpädagogik und andere
Freizeitaktivitäten an oder beglei­
tet die Bewohner zum Einkaufen.
Anna Dubbert hat vor allem die
Stärken der Bewohnerinnen und
Bewohner im Blick. Der Unter­
stützungsbedarf der Menschen
sei sehr unterschiedlich. Im Haus
An der Zechenstraße leben auch
schwerst behinderte Menschen,
die rund um die Uhr eine sehr
intensive Pflege und Unterstüt­
zung benötigen. Viele brau­
chen aber nur Hilfe bei ganz
bestimmten Dingen. »Wir för­
dern alltagspraktische Fähigkei­
ten und die Selbstständigkeit«,
sagt Michaela Becker. Der eine
oder andere Bewohner erlange
dadurch ausreichend Kompeten­
zen, um später mit ambulanter
Unterstützung in einer eigenen
Wohnung zu leben. Wichtig sei
im Haus An der Zechenstraße
auch die gute Zusammenarbeit
mit den Angehörigen. Dafür
gibt es regelmäßige Treffen. Die
Abnabelung falle den Eltern oft
schwerer als den Bewohnern,
weiß Michaela Becker.
Zur großen Zufriedenheit der
Bewohner trägt auch der gut
gewählte Standort des Hauses
bei. Es liegt in unmittelbarer
Nähe zum Zentrum des Stadtteils
Unna­Königsborn. Öffentliche
Verkehrsmittel sind gut erreich­
bar. Ein Supermarkt liegt nur vier
Fußminuten entfernt. Praktisch
sei auch die Nähe des Hausarz­
tes, sagt Michaela Becker und
deutet durch ein Fenster auf ein
weißes Gebäude. »Vieles ist in
Sichtweite – unser Hausarzt ist
sogar in Rufweite!«
– Gunnar Kreutner –
Haus An der Zechenstraße
· Einrichtung von
Bethel.regional
· stationäres Wohnangebot
für 24 Erwachsene mit
komplexen Behinderungen
und Epilepsien
· eröffnet im Oktober 2014
· multiprofessionelles Team
mit 49 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern
9
Neue Dreifachsporthalle für Bethel
Bauarbeiten können beginnen
Auf dem Baugrundstück neben der Mamre-Patmos-Schule: Frank Thies (l.), Barbara
Manschmidt und Reinhard Röse.
Mit der neuen Sporthalle wer­
den nicht nur bessere Möglich­
keiten für den Schulsport der
verschiedenen Schulen geschaf­
fen; künftig gibt es auch mehr
Hallenzeiten für sporttherapeuti­
sche Angebote für Menschen mit
Behinderungen, für den Betriebs­
sport und für Sportvereine. »Mit
dem Neubau reagiert Bethel auf
einen Mangel an Hallenfläche
und bisherige Unterrichtsausfäl­
le«, sagt Barbara Manschmidt.
Außerdem diene die neue Halle
als Ersatz für die Sporthalle am
Zionsberg, die Sarepta­Halle.
»Die topografische Lage des
Baugrundstücks ermöglicht eine
gute Integration des Baukörpers
Grafik: kenterplan Architekten
Am Quellenhofweg wird die
Dreifachsporthalle, räumlich zwi­
schen der Mamre­Patmos­Schule
und dem Schulzentrum An der
Rehwiese, gebaut. Frank Thies,
Schulleiter der Mamre­Patmos­
Förderschule, begrüßt die Nähe
der Halle zu seiner Schule: »Wir
können sie direkt ohne Straßen­
überquerung erreichen und
bekommen mehr Bewegungs­
möglichkeiten für unsere Schüle­
rinnen und Schüler. Das unter­
stützt den Unterricht deutlich.«
Gute Erreichbarkeit gilt auch für
die Dothanschule in der Kinder­
Epilepsieklinik Kidron. Der Weg
zur Halle vom Schulzentrum An
der Rehwiese wird durch eine
Querungshilfe im Quellenhofweg
und einen im Zuge des Neu­
baus entstehenden Kreisverkehr
an der Einmündung Maraweg
unterstützt.
Foto: Schulz
»Bewegung ist die Grundlage
für Entwicklung, Wachstum
der Persönlichkeit, Fair Play
und Gesundheitsförderung
von Schülerinnen und Schülern; ja, Bewegung macht
schlau!« Barbara Manschmidt
freut sich über den Baubeginn für eine neue Sporthalle
in Bielefeld-Bethel. Für rund
3,7 Millionen Euro, so die
Geschäftsführerin des Stiftungsbereichs Schulen, sollen
bis Februar 2017 neue Sportmöglichkeiten für Schüler
mit und ohne Behinderungen
entstehen.
in die Umgebung. Für die Pla­
nung wurde das abschüssige
Terrain genutzt«, erklärt Rein­
hard Röse, Leiter des Immobilien­
managements Bethel. Etwa ein
Drittel der neuen Halle liegt
unterhalb des Flächenniveaus.
So ist die Silhouette der Halle
zum Quellenhofweg hin nur
zwischen 5,25 und 7,90 Meter
hoch. Die Silhouette zur Mamre­
Patmos­Schule ist geprägt vom
eingeschossigen verglasten
Erschließungsgang. Zur behin­
dertengerechten Gestaltung der
neuen Halle gehören Plätze für
Rollstühle am Rande der Sport­
flächen, Vorrichtungen für psy­
chomotorisches Material, beson­
dere Bewegungsgeräte und die
Möglichkeit, einen Multifunkti­
onsraum durch direkten Zugang
mit in die Hallennutzung einzu­
beziehen. Um möglichst wenig
Fläche zu bebauen, wurden die
Nebenräume auf zwei Geschoss­
ebenen verteilt. »Die Vorberei­
tung der Baufläche läuft bereits,
die Bauarbeiten beginnen im
April«, so Reinhard Röse.
– Jens U. Garlichs –
Blick auf die neue Halle aus Richtung Maraweg, mit dem Haupteingang vorne.
10
Elmar Brok diskutierte in Bethel über EU­Außenpolitik
»Ansonsten wird es schlimm werden!«
Von Zäunen und kompletter
Abschottung hält Elmar Brok
überhaupt nichts. »Die Gren­
zen dicht zu machen halte ich
für inhuman, rechtswidrig und
zudem nicht praktikabel«, sagte
der EU­Außenpolitiker aus Biele­
feld. Damit stellte er sich einmal
mehr deutlich auf die Seite von
Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Gleichzeitig forderte er intensivere
Überprüfungen der Flüchtlinge
an den Grenzen, um Menschen
mit offensichtlich geringen Asyl­
Chancen direkt die Einreise zu
verweigern und damit die Belas­
tung zu reduzieren.
Zudem solle entschiedener
gegen Menschenhändler vorge­
Fotos: Kreutner
Europapolitiker Elmar Brok
setzt in der Flüchtlingskrise weiterhin auf eine
Lösung durch die Europäische Gemeinschaft. Das
sei entscheidend für den
Erfolg, sagte er Ende Januar
im Gespräch mit rund 75
Schülern des Friedrich-vonBodelschwingh-Gymnasiums
in Bielefeld-Bethel. »Ansonsten wird es schlimm werden«, ist der Vorsitzende des
Ausschusses für Auswärtige
Angelegenheiten im EU-Parlament überzeugt.
Ihre fachkundigen Fragen hatten die Schüler intensiv im Unterricht vorbereitet.
gangen werden, so Elmar Brok.
Die Ursprünge der Flüchtlings­
krise müssten ebenfalls stärker
angegangen werden. Die betrof­
fenen Menschen dürften gar
nicht erst derartig verzweifeln,
dass sie auf den gefährlichen
Weg über das Meer nach Europa
gezwungen würden.
Putin und die Ukrainekrise
Politischen Gesprächsstoff gab es
reichlich in der Aula der Sekun­
darstufe II am Zionswald. Die
Schülerinnen und Schüler aus
den Sozialwissenschaftskursen
der »Q2« nutzten die Gelegen­
heit, ihren prominenten Gast zu
befragen – unter anderem zu
den Reformen der neuen pol­
nischen Regierung, dem Streit
zwischen den Schwesterparteien
CDU/CSU in der Flüchtlingsde­
batte, dem drohenden EU­Aus­
tritt Großbritanniens und dem
angemessenen Umgang mit
Wladimir Putin und Russland in
der Ukrainekrise. Konkret auf die
Sanktionen angesprochen sagte
Elmar Brok: »Aggression ist teu­
er! Das muss man Russland mit
Sanktionen deutlich machen.«
In Europa gebe es Regeln. Die
territoriale Integrität, die Souve­
ränität und die Unversehrtheit
der Länder müssten bewahrt
werden.
Elmar Brok, der auch Pate des
Kinder­ und Jugendhospizes
Bethel ist, besucht die Schule
seit vielen Jahren immer wie­
der. Er diskutiert mit den jungen
Menschen aktuelle politische
Themen und sensibilisiert sie für
die Bedeutung des Europäischen
Gedankens. »Die Schüler waren
heute wieder unheimlich präzise
vorbereitet. Und dann macht es
einfach Spaß!«, freute sich der
Europapolitiker Elmar Brok.
– Gunnar Kreutner –
Elmar Brok (M.) stellte sich auf dem Podium den Fragen von (v. l.) Mathis Grumbach,
Natalie Gabrysch, Jakob Lengfeld, Henri Hilker, Hanna Wattenberg und Paula Albrink.
11
Kreative Werkstatt Lobetal
Ein Künstlertreff mit Seeblick
erefrei«, erinnert sich Susan
Päthke, die seit 2006 in der Kre­
ativen Werkstatt tätig ist und
das Angebot heute leitet. Nach
dem Abriss und bis zur Vollen­
dung des Neubaus war die Kre­
ative Werkstatt im Haus Horeb
untergebracht, gleich auf der
anderen Straßenseite des Lobe­
taler Bethelwegs. Hier befindet
sich immer noch das Archiv, in
dem die künstlerischen Schätze
mehrerer Jahrzehnte aufbewahrt
werden.
Susan Päthke schaut Daniel Koch über die Schulter.
Wie aus der Pistole geschossen antwortet Daniel Koch, wenn
man ihn nach dem Lieblingsmotiv seiner selbstgemalten Bilder
fragt: »Lobetal!« Die Begründung hat er ebenfalls sofort zur
Hand: »Weil es so ein schönes Dorf ist.« Für den jungen Bewohner des Hauses Bethel ist sein Dorf jetzt noch etwas schöner
geworden: Seit Ende 2015 kann er seiner Leidenschaft, dem
Malen, in der neu errichteten Kreativen Werkstatt nachgehen.
Nüchtern und funktional von
außen, geräumig und stim­
mungsvoll von innen – so prä­
Rudolf Brosig malt in »seiner Ecke« ein
gelbes Pferd mit roten Beinen.
12
sentiert sich der Neubau, der,
umgeben von alten Bäumen, ein
paar Meter über dem Mechesee
thront. Der exklusive Seeblick
ist für Daniel Koch und die rund
40 anderen Lobetaler Künstler
und Kreativen nichts Neues: An
fast exakt dem gleichen Standort
befand sich bereits der Vorgän­
gerbau, das »Klinkerhaus«. Hier,
in einem ehemaligen Stallge­
bäude am Rande der Ortschaft,
hatten die Lobetaler Künstler von
1999 bis 2013 einen festen Treff­
punkt. Davor – bereits ab 1967 –
hatte die Bildhauerin Margit
Schötschel in unterschiedlichen
Räumlichkeiten eines der ersten
künstlerischen Angebote für so
genannte Außenseiterkunst in
Deutschland etabliert.
»Unser altes Haus war zwar
hübsch, aber in die Jahre gekom­
men und nicht ausreichend barri­
In nur fünf Monaten Bauzeit ent­
stand das neue Gebäude. Dank
der geschosshohen Glaswand,
die die komplette Westseite des
Gebäudes einnimmt, können
sich die Kreativen jetzt vom See­
panorama inspirieren lassen.
Weil nur einige Wände verputzt
sind und auch Holzplatten sicht­
bar bleiben, wirkt das nagel­
neue Haus nicht steril. Auch an
der Decke oder den Stützen des
Vordachs wird Holz sichtbar. Die
Funktionsräume, etwa die Küche
oder das Lager, wurden auf das
Wesentliche beschränkt, um den
weiten und hohen Atelierräumen
eine maximale Ausdehnung zu
gewähren.
Selbstbestimmt kreativ
In den Ateliers wird es ab zehn
Uhr lebendig. Manche Besu­
cher kommen nur ein Mal alle
zwei Wochen, andere an jedem
der vier offenen Wochentage.
Die künstlerische Technik sucht
sich jeder selbst aus: Gouache,
Aquarell, Buntstift, Wachs oder
Kreide. Zukünftig wird es auch
plastisches Arbeiten geben. Alle
Teilnehmer des Kreativangebots
sind erwachsene Menschen mit
einer geistigen Behinderung oder
psychischen Erkrankung. Manche
Klienten sind sehr selbstständig;
aber auch körperlich stark einge­
schränkte Menschen besuchen
das Haus am See.
Ein Künstlertreff …
Hohe Decken, viel Tageslicht und jede Menge Kunst.
»Wir begleiten vor allem durch
Hilfestellung, zeigen Techniken
und geben vielleicht den einen
oder anderen Impuls«, beschreibt
Heilerziehungspflegerin Franziska
Probst die Vorgehensweise der
beiden Mitarbeiterinnen. Mehr
nicht: »Die Menschen sollen bei
uns ihren eigenen Stil entwi­
ckeln; jeder kann über sein Bild
frei entscheiden.« Über die Ate­
lierarbeit hinaus gibt es viel zu
organisieren, etwa die vielen und
oft langen Transfers der Klien­
ten, die nicht in der Ortschaft,
sondern in der ländlichen Umge­
bung wohnen.
bildet er Wetterstationen ab oder
ein »Segel­Dampfschiff im Nord­
Polarmeer«. Eines haben alle
seine Bilder gemeinsam: Er malt
sie immer zwei Mal. Ein Exemplar
bekommt die Kreative Werkstatt,
eines verschenkt er oder behält
es selbst.
Pferd mit roten Beinen
Daniel Koch ist mit 28 Jahren der
jüngste Teilnehmer, der 77­jäh­
rige Rudolf Brosig der älteste.
Der Senior fühlt sich in »seiner
Ecke« am wohlsten. Hier kann
der Lobetaler in Ruhe malen – als
einziger mit dem Pinsel. Heute
wirft der Tierfreund mit leichten,
schwungvollen Bewegungen ein
gelbes Pferd mit roten Beinen
auf das Papier. »Ich bin schon
mal selbst geritten«, berichtet
er dabei voller Stolz. Schließlich
war er bis zu seinem Ruhestand
in der Lobetaler Landwirtschaft
tätig. Vorlagen benötigt er für
seine Bilder nicht: »Die Ideen
kommen alle aus meinem Kopf.«
Die Gesamtkosten für die Krea­
tive Werkstatt betragen 400.000
Euro. Die Rudolf­Sy­Stiftung
förderte das Projekt mit 130.000
Euro und die Aktion Mensch mit
110.000 Euro. Die weiteren Mit­
tel wurden in einer großen Spen­
denaktion zusammengetragen,
ergänzt durch Eigenmittel aus
Bethel und Lobetal.
– Robert Burg –
Fotos: Burg
Neben dem Bildthema »Lobetal«
beschäftigt sich Daniel Koch in
seinen Werken mit Technik und
Verkehr. Kleinteilig und akkurat
Angeregter Austausch: Detlev von Dossow und Franziska Probst.
Die Kreative Werkstatt liegt direkt am Mechesee.
Zum See hin öffnet sich die Werkstatt mit einer großen Glasfront.
13
Fachtagung zur Zukunft der Psychiatrischen Pflege
Fotos (3): Elbracht
»Nicht für Akademisierung entschuldigen!«
Zukunftsperspektiven der Psychiatrischen Pflege diskutierten rund 130 Fachleute in der Neuen Schmiede.
Immer mehr Pflegende mit einem akademischen Abschluss
arbeiten inzwischen in Deutschland auf den Stationen von
Akutkrankenhäusern und in der ambulanten Versorgung. Das
gilt auch für den Bereich der Psychiatrischen Pflege. Für die
Praxis seien sie unverzichtbar, ist die Schweizer Pflegeexpertin
Regula Lüthi überzeugt. »Wir benötigen die gesamte Bandbreite der Pflegeexpertise. Dazu gehören auch Akademiker mit
pflegewissenschaftlichem Wissen«, sagte sie Ende Januar bei
einer Fachtagung in Bielefeld-Bethel.
Regula Lüthi spricht aus eigener
Erfahrung. Sie ist Direktorin für
Pflege und Soziale Arbeit an den
Universitären Psychiatrischen Kli­
niken Basel. Dort arbeiten rund
1.250 Menschen. Allein 490
davon sind Pflegekräfte. Regula
Lüthi legt Wert darauf, dass
die Pflegeteams interdisziplinär
arbeiten. Und Akademiker seien
eine äußerst sinnvolle Ergänzung
– zum Wohle der Patienten.
Bei der Tagung »Psychiatrische
Pflege: Quo vadis?« der Fach­
hochschule der Diakonie (FHdD)
in der Neuen Schmiede beschäf­
tigten sich rund 130 Fachleute
damit, welche Fähigkeiten zum
Nutzen der Patienten gefragt
sind, wie viel Spezialisierung in
14
der Ausbildung Sinn macht und
wie studierte Pflege­Experten in
Stationsteams ideal eingebunden
werden, damit die Patientenver­
sorgung besser wird.
Aufgaben differenzieren
Für eine effiziente Einbindung
in die Pflege­Teams sei eine deut­
liche Aufgaben­Differenzierung
notwendig, sagte Regula Lüthi.
Die Pflegedirektoren müssten
sich dafür stark machen. »Wenn
sie das nicht tun, bekommen sie
Probleme in den Teams. Dann
werden Pflegekräfte mit einem
Hochschulabschluss nicht als
Bereicherung, sondern als Kon­
kurrenz wahrgenommen«, so
ihre Erfahrung. Für eine mög­
lichst genaue Aufgabenbeschrei­
bung für die Akademiker warb
auch Prof. Anderl Doliwa von
der Katholischen Fachhochschule
Mainz. »Eine exakte Konkretisie­
rung beugt Konflikten vor.«
Wie die Aufgaben studierter
Pflegekräfte aussehen, davon
hat Regula Lüthi klare Vorstellun­
gen: Die Akademiker halten die
Teams auf dem aktuellsten wis­
senschaftlichen Stand, forschen,
unterstützen bei ethischen Ent­
scheidungen und arbeiten selbst
in der psychiatrischen Pflegepraxis.
Regula Lüthi betonte, Akade­
miker müssten nahe an den
Patienten arbeiten: »Sonst sind
sie keine richtigen pflegewissen­
schaftlichen Experten.« Studierte
Pflegekräfte zeigten zudem nicht
weniger Empathie für Patienten.
Sie habe leitende Mitarbeitende
erlebt, die einen neuen akademi­
schen Mitarbeiter mit den Wor­
ten »Der hat aber auch ein Herz
für Patienten!« ankündigten. Für
Regula Lüthi ein Unding: »Wir
sollten uns nicht für die Akade­
misierung entschuldigen!«
»Nicht für Akademisierung …
Foto: Schulz
Für die bedarfsgerechte Hoch­
schulausbildung ist an der
Fachhochschule der Diakonie in
Bielefeld­Bethel Prof. Dr. Michael
Schulz verantwortlich. Er leitet
den Bachelor­Studiengang Psy­
chiatrische Pflege mit bislang
70 Absolventen. Die Bildungs­
konzepte müssten stärker neue
Bereiche der psychiatrischen
Versorgung in den Mittelpunkt
stellen – zum Beispiel die inklusive
Arbeit in stationären Einrichtun­
gen oder gemeindeorientierte
Angebote, sagte der Tagungslei­
ter. Er kritisierte, dass die Psychi­
atrische Pflege bislang vor allem
in Akutkliniken etabliert sei. »Das
ist kein zukunftsfähiges Modell!«
Wachsender Bedarf
Christiane Schätz setzt ihr akademisches Wissen im Ev. Krankenhaus Bielefeld tagtäglich in suchtherapeutischen Patientengesprächen ein.
Dass der Bedarf an studierten
Experten für Psychiatrische Pflege
immer größer wird, steht für
Prof. Schulz außer Frage. Viele
Menschen mit psychiatrischem
Pflegebedarf erreiche man bis­
lang nicht mit Versorgungsan­
geboten. »Darum müssen wir
eine bessere Verfügbarkeit von
Leistungen hinbekommen«,
forderte er.
In der Neuen Schmiede diskutier­
ten die Experten über die Rolle
akademisierter Pflegekräfte in
der Praxis der Psychiatrischen
Pflege. Etwa einen Kilometer
entfernt vom Veranstaltungsort
kann eine studierte Pflegekraft
von ihren bisherigen Erfahrun­
gen berichten. Im Haus Gilead IV
des Ev. Krankenhauses Bielefeld
arbeitet Christiane Schätz seit
zwei Jahren als »Primary Nurse«
auf der Station für Alkoholent­
giftung der Klinik für Psychiatrie
und Psychotherapie. 2011 hat
die gelernte Gesundheits­ und
Krankenpflegerin an der FHdD
ihren Bachelor­Abschluss im Stu­
diengang Psychiatrische Pflege
gemacht. »Ich hatte mich in
meiner Abschlussarbeit auf ein
spezielles verhaltenstherapeu­
tisches Konzept konzentriert
– den so genannten Commu­
nity Reinforcement Approach.
Dieses Konzept wende ich jetzt
in suchttherapeutischen Gesprä­
chen an«, erklärt Christiane
Schätz ihre wesentliche Aufgabe.
Dafür sei sie geholt worden. Sie
ergänze mit ihrem Spezialgebiet
das multiprofessionelle Team.
Als Konkurrenz für die etablier­
ten Pflegekräfte ohne einen
akademischen Abschluss werde
sie nicht wahrgenommen. »Mein
Eindruck ist, dass meine Arbeit
hier als sinnvolle Bereicherung
wertgeschätzt wird.«
– Gunnar Kreutner –
Renommierte Pflegeexpertin aus der
Schweiz: Regula Lüthi.
Prof. Dr. Michael Schulz leitet den Bachelor-Studiengang »Psychiatrische Pflege«.
15
Haus Groß­Bethel in Bielefeld
Erster Neubau Bethels wird für Bildungscampus umgebaut
Hochmoderne Hörsäle im
Haus Groß-Bethel? Noch ist
das schwer vorstellbar. Überall in dem Gebäude aus den
1870er-Jahren sind die Handwerker im Einsatz: Im Keller
wird Putz aufgetragen, im
Dachgeschoss für den Schallschutz Mineralwolle zwischen
Deckenholzbalken eingebaut,
im Erdgeschoss schrillt eine
Flex – dort schneidet jemand
Schlitze für Leerrohre in die
Wand. Seit Ende 2014 wird
das ehemalige Wohnheim in
Bielefeld-Bethel zum zentralen Gebäude eines »Bildungscampus« umgebaut.
»Die technischen Arbeiten haben
jetzt begonnen, und nun geht es
schnell voran.« Reinhard Röse,
Leiter des Immobilienmanage­
ments Bethel, geht davon aus,
dass die Fachhochschule der
Diakonie und das Institut für Dia­
koniewissenschaft und Diako­
niemanagement im Sommer in
das eindrucksvolle Gebäude am
Bethelweg umziehen können.
Das Haus, 1873 eingeweiht, war
der erste Neubau in Bethel. Seine
lineare Form – die Länge beträgt
rund 62 Meter – war der dama­
ligen Krankenhausverordnung
Am Haus Groß-Bethel werden 140 Fahrradstellplätze und 60 Pkw-Stellplätze angelegt;
80 weitere Parkplätze werden im Umfeld des Hauses eingerichtet.
geschuldet. Sie bestimmte auch
die Höhe der Decken. Die Räume
sind vier Meter hoch; das zeigte
sich, als die später eingezogenen
Holzspalier­ und Gipskartonun­
terdecken jetzt wieder entfernt
wurden.
Beseitigt wurden aber nicht nur
die Zwischendecken. Das gesamte
Gebäude wurde entkernt und
auf seinen Rohzustand zurückge­
führt. Schließlich müssen unter
anderem sieben große Hörsäle für
40 bis 130 Personen dort Platz
finden, wo vorher kleine Wohn­
einheiten die räumliche Auftei­
lung bestimmten. »Es sind nur
wenige tragende Wände stehen
geblieben«, so Detlev Kroos vom
Dienstleistungszentrum Bau +
Technik. »Und wir haben die
Lüftungs­ und Wassertechnik
zurückgebaut, Stromleitungen,
Pflegebäder und Sanitärräume
entfernt und alle Fußbodenbeläge
herausgenommen«, ergänzt der
technische Mitarbeiter.
Die Kosten für die Baumaßnah­
men betragen rund vier Millio­
nen Euro. Das Großprojekt rech­
Im Keller trägt Marko Mazur Putz auf. Einige historische Kacheln Reinhard Röse (v. l.), Detlev Kroos und Frank Ebeler besprechen,
bleiben nach dem Umbau erhalten.
welche Arbeiten als Nächstes anstehen.
16
Fotos: Schulz
Erster Neubau Bethels …
Eine Stahlkonstruktion verstärkt die Holzbalkendecke. Marode
Balken werden durch neue ersetzt.
net sich. »Die Bausubstanz des
Hauses Groß­Bethel ist hervorra­
gend«, so Reinhard Röse. »Dafür
bekommt man kein gleichwerti­
ges neues Gebäude. Da müsste
man das Doppelte investieren.«
In dem Haus mit zuletzt 58 Plät­
zen lebten ältere Menschen mit
geistiger Behinderung und Pfle­
gebedarf. Da solche Großeinrich­
tungen nicht mehr den heutigen
Konzepten entsprechen und in
der Ortschaft Bethel weiterhin
Plätze abzubauen sind, wurde
das Haus im Oktober 2014 als
Wohnheim aufgegeben. Die
meisten Bewohnerinnen und
Bewohner sind in andere Einrich­
tungen in der Ortschaft gezo­
gen, einige auch in neue Bethe­
ler Angebote in den Bielefelder
Stadtteilen.
Reinhard Röse freut sich, dass
das traditionsreiche Gebäude
mit seinen rund 3.200 Quad­
ratmetern einen guten neuen
Nutzungszweck bekommt. Das
Schieferdach wurde vor eini­
gen Jahren erneuert, die Fens­
ter verfügen über eine Wär­
meschutzverglasung aus den
1990er­Jahren und müssen nicht
ausgewechselt werden, und eine
Wärmedämmung ist laut Wär­
medurchgangswert weder an
Noch ist im Haus Groß-Bethel alles im Rohzustand. Jetzt beginnen die technischen Arbeiten.
der bis zu 70 Zentimeter starken
Außenfassade noch innen nötig.
»Die 450 Studierenden und die
technischen Geräte erzeugen
Wärme. Das fließt in die Berech­
nungen mit ein«, erläutert Detlev
Kroos.
80 Tonnen Stahl
Rund 80 Tonnen Stahl wur­
den zur Aussteifung in den vier
Geschossen eingebaut – zum
einen reichte die bisherige Holz­
deckenkonstruktion nicht für
die neuen Verkehrslasten aus,
zum anderen mussten abgeris­
sene Wände und Stützpfeiler in
ihrer tragenden Funktion ersetzt
werden. Die umfangreiche Ver­
sorgungstechnik für Strom,
Heizung, Lüftung und Daten­
verarbeitung für die Hörsäle,
Gruppenarbeitsräume und Büros
wird oberhalb neuer Deckenver­
kleidungen untergebracht. Die
Heizungs­, Sanitär­ und Lüf­
tungsbauarbeiten übernimmt die
Gebäudetechnik Bethel. Grö­
ßere Glastüren und zusätzliche
Oberlichter werden für mehr
Helligkeit sorgen; dafür wurden
vorhandene Türausschnitte in
den Wänden erhöht. Besondere
Maßnahmen erfordert die künf­
tige Präsensbibliothek. Aufgrund
des Gewichts der Bücher kann
sie nur im Keller untergebracht
werden, dort sind aber die klima­
tischen Bedingungen ungünstig.
Der Brandschutz sei wegen der
Holzbalkendecken eine große
Herausforderung, so Frank Ebeler
vom Architekturbüro Kenterplan.
Die geforderte Verkleidung der
Holzbalken ließ zunächst die
Bildung von Tauwasser im Winter
und Fäulnis im Holz befürchten.
Das konnten Berechnungen
aber widerlegen. Erfreut waren
die Fachleute über das zweite
Treppenhaus in Groß­Bethel.
»Sonst hätten wir außen ein
Stahlgerüst anbringen müssen.
Der Brandschutz schreibt zwei
voneinander unabhängige Ret­
tungswege vor«, erläutert Rein­
hard Röse. Die vorgeschriebene
Breite haben die Treppenhäuser
auch. Nur an einer kleinen Stelle
muss das Geländer in die Wand
eingelassen werden. Auch ein
Aufzug ist bereits vorhanden,
TÜV­geprüft und für in Ordnung
befunden. »Er wird von unserer
Gebäudetechnik aber noch ein­
mal für die neue Aufgabe über­
arbeitet«, so Reinhard Röse.
– Petra Wilkening –
17
20 Jahre Tageszentrum Psychiatrie Brackwede
Mit Hilfe zurück in die Normalität finden
Die Aktivitäten geben den Men­
schen mit psychischen Erkran­
kungen nicht nur eine Tages­
struktur, sondern fördern auch
ihr Selbstvertrauen. »Ich habe im
hohen Alter noch neue Talente
entdeckt«, erzählt Fehmi Kilic
stolz. Im Tageszentrum war er
das erste Mal mit Nadel und
Faden in Berührung gekommen.
Da bemerkte er seine Leiden­
schaft und sein Geschick an
der Nähmaschine. »Durch den
Besuch des Zentrums habe ich
Selbstsicherheit gewonnen.«
Bereiten das Mittagessen gemeinsam vor: (v. l.) Carolin Nagel, Rita Weiss, Edmund
Sandweg und Fatma Saglan.
Putzen, waschen, einkaufen – diese lästigen Pflichten gehören
zum Alltag ebenso dazu wie eine geregelte Arbeit. Was aber,
wenn das Leben durch eine Erkrankung auf den Kopf gestellt
wird? Wenn die Betroffenen nach einer Krise nicht mehr alleine
in die Normalität zurückfinden? Mit einer Tagesstätte und einer
ergotherapeutischen Praxis unterstützt das Tageszentrum Psychiatrie Brackwede in Bielefeld seit 20 Jahren Menschen dabei,
ihren Alltag zu meistern.
»Zuhause würde ich nur alleine
‘rumsitzen«, sagt Erika Reichert.
Seit ihrer Entlassung aus einer
psychiatrischen Klinik besucht
sie unter der Woche die Tages­
stätte für psychisch beeinträch­
tigte Menschen im Bielefelder
Süden. In der Einrichtung der
v. Bodelschwinghschen Stiftungen
Bethel bekommt sie Aufgaben,
die ihr dabei helfen, ihren Weg
zurück in ein selbstständiges
Leben zu finden. Dazu zählen
hauswirtschaftliche Betätigungen
ebenso wie kreative Angebote
oder sportliche Aktivitäten. »Die
strukturierten Abläufe geben
den Besucherinnen und Besu­
chern Stabilität, und die Kreativi­
tät schafft neue Räume«, erklärt
Kathrin Barlen, die seit 18 Jahren
im Tageszentrum arbeitet.
Lebenspraktische Dinge, wie Ein­
kaufen, Kochen und Aufräumen,
stehen im Mittelpunkt. »Wir
machen alles selbst und profitie­
18
ren auch von den Erfahrungen
und Begabungen der Besucher,
die uns zum Beispiel neue Ge­
richte beibringen«, so Kathrin
Barlen. »Ich habe hier vor 20
Jahren als Praktikant das Kochen
gelernt«, erinnert sich Bereichs­
leiter Ulrich Zöllner.
Ein wichtiger Baustein auf dem
Weg zur Stabilisierung ist auch
das Miteinander. »Im Tageszent­
rum frischen die Männer und
Frauen ihre sozialen Kompeten­
zen auf«, so Georg Flötotto, der
seit 19 Jahren zum Team gehört.
Durch die Erkrankungen seien
viele Betroffene gesellschaftlich
isoliert gewesen. »Hier machen
sie die Erfahrung, Teil einer Gruppe
zu sein – mit allen Rechten und
Pflichten«, ergänzt er. Dazu
zählten vor allem Toleranz und
Respekt, aber ebenso ein hohes
Maß an Hilfsbereitschaft. Erika
Reichert zum Beispiel ist die
»gute Seele« der Gruppe. Sie
hat immer ein offenes Ohr für
Sorgen und Kummer.
Antonia Reploh und Georg Flötotto schwingen beim Jubiläumsfest das Tanzbein.
Mit Hilfe …
Angefangen hatte damals alles
als Projekt mit 10 Plätzen unter
der Leitung von Sophie Wessels.
Heute verfügt das Tageszentrum
über 20 Plätze in der Tagesstätte
und weitere 8 Plätze in der ange­
schlossenen Ergotherapie. Das
Angebot ist verbindlich: 25 Stun­
den Anwesenheit in der Woche
sind das Minimum. Zum Team
gehören neben vier festen Mit­
arbeiterinnen und Mitarbeitern
ein Betheljahr­Teilnehmender,
Berufspraktikanten aus der Heil­
erziehungspflege oder Ergothe­
rapie sowie eine Ehrenamtliche.
Kennen das Tageszentrum seit den Anfängen: (v. l.) Bethel-Mitarbeiter Georg Flötotto,
Kathrin Barlen und Ulrich Zöllner.
Das Gemeinschaftsgefühl wurde
auch bei der Jubiläumsveran­
staltung am Rosenmontag deut­
lich: Mit schrillen Kostümen,
schrägen Perücken und bemalten
Gesichtern feierten Mitarbeitende,
Besucher, Nachbarn, Angehörige
und Freunde das 20­jährige
Bestehen des Tageszentrums. Ein
Höhepunkt war die Aufführung
der Tanzgruppe. »Das war die
Idee der Besucher selbst«, sagt
Ulrich Zöllner anerkennend. Das
sei nicht selbstverständlich, denn
es gehöre schon Mut dazu, vor
all den Gästen aufzutreten.
alltäglichen Begegnungen, die
so wertvoll seien, betont Ulrich
Zöllner.
Krankheitsbilder
Die Krankheitsbilder der Nutzer
reichen von Depressionen bis
hin zu schizophrenen Psychosen
und Persönlichkeitsstörungen.
Jeder Besucher hat einen festen
Bezugsmitarbeiter, mit dem er
regelmäßig Perspektivengesprä­
che führt. »Manche überbrücken
nur die Wartezeit, bis sie einen
Platz in einer Werkstatt oder auf
dem ersten Arbeitsmarkt bekom­
men«, erklärt Kathrin Barlen.
Andere bräuchten mehr Zeit, um
sich zu stabilisieren.
Im Herzen des Stadtteils
»Anfangs war das Tageszent­
rum Psychiatrie Brackwede vor
allem ein Angebot für Menschen
aus dem Heimbereich, die im
Rahmen der Enthospitalisierung
auf ihr Leben in der eigenen
Wohnung vorbereitet werden
sollten«, blickt Kathrin Barlen
zurück. Das hat sich schnell
geändert. Denn es gab vermehrt
ambulante Anfragen. Heute
kommen die meisten Besucher
auf Empfehlung von Kliniken
oder niedergelassenen Ärzten.
Seit der Eröffnung 1996 ist das
Tageszentrum im Gemeinschafts­
haus im Herzen des Stadtteils
angesiedelt. Die zentrale Lage
ermöglicht viele Ausflüge und
Kontakte im Quartier. »Wir besu­
chen Ausstellungen, Flohmärkte
und die Kirmes«, zählt Kathrin
Barlen auf. Einige der Besuche­
rinnen und Besucher seien sogar
in einer Bürgerinitiative aktiv. Zur
Hausgemeinschaft gehörten in
all den Jahren viele unterschied­
liche Vereine und Gruppen –
unter anderem Naturschützer,
ein Skatklub und eine Kinderta­
gesstätte. Es seien die kleinen
Bei Erika Reichert (l.), Fehmi Kilic und Antonia Reploh stehen unterschiedliche Handarbeiten auf dem Tagesplan.
Fotos: Schulz
– Christina Heitkämper –
19
Fotos: Elbracht
Felix Kahrmann konzentriert sich auf das Spiel. Kurz vor dem Anpfiff: die beiden Mannschaften und die Schiedsrichter (Mitte, v. l.)
An der Seitenlinie entgeht ihm nichts.
Felix Kahrmann, Volker Reck und Harry Yildiz.
Ehrenamtlicher Schiedsrichter­Assistent
Kein Wochenende ohne Fußball
Konzentriert steht Felix Kahrmann an der Seitenlinie. Er lässt
den Fußball nicht aus den Augen. Auch als zwei Spieler in seine
Richtung stürmen, weicht er nicht von der Stelle und starrt
gebannt auf den Ball. Der rollt an ihm vorbei ins »Aus«. Darauf
hat Felix Kahrmann gewartet: Entschlossen hebt er die Fahne
hoch. Bereits seit zwei Jahren unterstützt er als ehrenamtlicher
Schiedsrichter-Assistent den Sportverein TuS Eintracht Bielefeld.
Heute ist ein ganz besonderes
Spiel; nicht nur, weil es um den
Kreispokal geht, sondern auch,
weil Felix Kahrmann das erste
Mal sein neues Schiedsrichter­
Trikot präsentiert. »Felix, du
siehst ja richtig offiziell aus«, ruft
ein Zuschauer. Felix Kahrmann
lächelt stolz. Die Vorderseite
seines Trikots ist mit Werbung
für einen Imbissstand in Biele­
feld­Bethel bedruckt. Das war
ein Geschenk des Inhabers, der
selbst Schiedsrichter ist. »Man
kennt sich vom Fußballplatz«,
erklärt Felix Kahrmann. Außer­
dem verbringt der Beschäftigte
einer Betheler Werkstatt oft
seine Mittagspause am Imbiss­
stand. Dann ist Fußball natürlich
Gesprächsthema Nummer Eins –
Sport verbindet eben.
20
Das merkt man auch auf dem
Platz. Per Handschlag begrüßen
die Fußballer »ihren« Linien­
richter vor dem Spiel. »Felix
wird von allen hier akzeptiert
und gemocht«, sagt der Leiter
der Abteilung Fußball des TuS
Eintracht Bielefeld, Reinhard
Flaspöhler. Auch bei Weihnachts­
feiern und Festen des Vereins ist
der Ehrenamtliche mit von der
Partie. Im Sommer spielte Felix
Kahrmann sogar bei einem Bene­
fiz­Turnier mit. »Ich schoss sechs
Tore und bekam eine Medaille als
zweitbester Schütze«, erzählt er.
Außerdem durfte er den Pokal
hochhalten.
Schon vor seinem Ehrenamt
besuchte Felix Kahrmann häufig
die Spiele des Vereins, damals
noch als Zuschauer. Er wohnt
ganz in der Nähe des Fuß­
ballplatzes. »Wir kamen ins
Gespräch, und ich habe ihn
gefragt, ob er im Verein mit­
machen möchte«, erinnert sich
Reinhard Flaspöhler. Das war vor
zwei Jahren. Seitdem schwingt
Felix Kahrmann bei Wind und
Wetter die Fahne, sowohl bei
Heim­ als auch bei Auswärtsspie­
len. »Ich komme viel ‘rum und
kann alle Spiele sehen«, sagt
der Schiedsrichter­Assistent, der
selbst Fußball in Bethel spielt.
Arminia-Fan
Wie es sich für einen Bielefelder
gehört, schlägt sein Fan­Herz
natürlich für Arminia. Mit einigen
Kollegen aus der Betheler Werk­
statt war er auch schon bei Spie­
len des ostwestfälischen Zweit­
ligisten. Ob als Ehrenamtlicher
an der Seitenlinie, als Spieler auf
dem Platz oder als Zuschauer auf
der Tribüne – Felix Kahrmann
kann sich ein Wochenende ohne
Fußball nicht vorstellen. »Das
wäre doch langweilig.«
– Christina Heitkämper –
Berufsschule statt Rummelplatz
Warum zur Berufsschule
gehen, wenn man längst einen
Beruf hat? Darüber macht sich
Jahr für Jahr der Nachwuchs
aus Schaustellerfamilien
Gedanken. Von Kindesbeinen
an haben sie im elterlichen
Betrieb mitgeholfen und
könnten das Geschäft notfalls
sogar alleine leiten. Doch es
gilt für sie, wie für alle anderen Jugendlichen, die keine
allgemeinbildenden Schulen
besuchen, die Berufsschulpflicht bis zum 18. Lebensjahr.
Seit 2014 wird den JungSchaustellern in OstwestfalenLippe ein für sie maßgeschneidertes Unterrichtspaket im
Kerschensteiner Berufskolleg
in Bielefeld-Bethel angeboten.
Mathe statt Zuckerwatte und
Geschäftsprozess statt Musikex­
press – so sieht der Stundenplan
im Kerschensteiner Berufskolleg
aus. Wenn die Weihnachtsmarkt­
zeit vorbei und die Kirmessaison
noch nicht eröffnet ist, müssen
die Jugendlichen in zwei auf­
einanderfolgenden Jahren vier
Wochen die Schulbank drü­
cken. Um ihnen die Ausbildung
schmackhaft zu machen, wird
ihnen praxisnahes Wissen ver­
mittelt, zum Beispiel Erste Hilfe,
Kontoführung oder kaufmänni­
sche Grundlagen. »BeKoSch«,
Berufliche Kompetenzen für
Schausteller, heißt das Bildungs­
angebot in Kooperation mit der
Bezirksregierung Detmold und
dem Kerschensteiner Berufskol­
leg. BeKoSch gibt es nur an vier
Standorten in Deutschland.
»Die Jugendlichen sehen wenig
Sinn im Besuch der Berufsschule.
Ihre Eltern und die Schaustel­
lerverbände denken zum Glück
anders darüber.« Ulrich Wass­
mann ist Bereichslehrkraft der
Bezirksregierung und unterrich­
tet die Klasse in Bethel. Einer
seiner Schüler, Gino Hollinder­
Foto: Schulz
Ich kann doch schon alles!
Ulrich Wassmann unterrichtet im Kerschensteiner Berufskolleg (v. l.) Gino Hollinderbäumer, Willi Marx, Jaqueline Burghard und Sascha Sindermann.
bäumer, sagt: »Alles, was ich als
Schausteller wissen muss, habe
ich von meinen Eltern gelernt.«
Dass der Unterricht sie weiter­
bringe, glauben weder er noch
seine Mitschüler Willi Marx,
Jaqueline Burghard und Sascha
Sindermann. Schon lange sind
sie in den Betrieben ihrer Familien
tätig, etwa beim Verkauf von
gebrannten Mandeln oder beim
Betreiben der Geisterbahn. »Wir
führen unsere Tradition fort und
sind stolz darauf, Schausteller zu
sein«, unterstreicht Sascha Sin­
dermann. Er und seine Mitschü­
ler freuen sich schon darauf, dass
bald die praktische Arbeit wieder
losgeht.
30 Schulen im Jahr
Dass die 16­ und 17­jährigen
Schülerinnen und Schüler nicht
viel mit dem Bildungsangebot
anzufangen wissen, findet Dr.
Ulrich Voigt von der Bezirksre­
gierung Detmold normal. Zum
einen seien sie in dem Alter, in
dem man keine Lust auf Schule
habe. Zum anderen sei die schu­
lische und berufliche Ausbildung
von Menschen, die immer auf
Reisen seien, grundsätzlich
schwierig. »Schaustellerkinder
besuchen bis zu 30 verschiedene
Schulen im Jahr. Und sie haben
massenhaft Fehlzeiten, weil sie
meist nachts am neuen Standort
ankommen«, schildert Dr. Voigt,
der für alle Schülerinnen und
Schüler mit »unterbrochenen
Lernwegen« in Ostwestfalen­Lip­
pe zuständig ist und sie und ihre
Familien persönlich kennt.
Die Berufsschule als unnütz für
junge Schausteller zu erachten,
hält Dr. Voigt allerdings für kurz­
sichtig. »Immer mehr Behörden
verlangen Nachweise über die
Qualifikationen zum Betreiben
von Schaustellergeschäften.
Und auch die Organisatoren der
Volksfeste wollen etwas Schrift­
liches von den Betreibern von
Fahrgeschäften oder Essbuden
sehen«, sagt er. Wer zur Berufs­
schule gegangen sei, könne
immerhin ein Zertifikat vorwei­
sen. »Das könnte für die Zukunft
eines Familienbetriebs entschei­
dend sein.«
– Silja Harrsen –
21
RING-Magazin
Kirchenmusik
Ein Orgelkonzert mit Martin
Hofmann aus Goslar findet am
6. März ab 17 Uhr in der Zions­
kirche in Bielefeld­Bethel statt.
Foto: Schulz
Am 13. März folgt ab 17 Uhr ein
Konzert des Blechbläserensem­
bles Zion unter der Leitung von
Joachim von Haebler.
Die Kurzzeitbetreuung Brücke im Haus Noah in Bielefeld­Bethel
erhielt Anfang Februar eine Spende in Höhe von 6.118 Euro. Der Be­
trag kam bei einer Tombola während eines Kunstgewerbemarktes im
vergangenen Herbst in der Ortschaft Bethel zusammen. Zuvor hatte
ihn Bettina Kansteiner (3. v. l.) 15 Jahre lang im Stadtteil Jöllenbeck
organisiert. Die beiden Bethel­Mitarbeiterinnen Bettina Kansteiner
und Monika Wieczorek (r.) sammelten die Gewinne für die Tombola;
Menschen aus der Einrichtung Brücke halfen beim Losverkauf. Über die
Spende freuen sich (v. l.) Mitarbeiterin Nele Kalisch, Teamleiter Andreas
Karger sowie Vibeke Wellner und ihr Sohn Mika, die das Brücke­
Angebot nutzen. Von dem Betrag werden drei Wochenend­Freizeiten,
jeweils für Mädchen, Jungen und Familien, organisiert.
Erik Saties Vexations stehen am
18. März ab 19 auf dem Pro­
gramm. Prof. Dr. Paul Thissen
aus Paderborn hält einen Einfüh­
rungsvortrag. Die Aufführung
endet am 19. März gegen 17 Uhr.
Improvisationen zur Passion stellt
Christof Pülsch am 20. März ab
17 Uhr in der Reihe »Orgelmusik
in Zion« vor.
Ein musikalischer Gottesdienst
zur Sterbestunde Jesu findet
am 25. März ab 15 Uhr mit dem
Vokalensemble der Kantorei
Bethel statt. Die Predigt hält
Pastor Hans­Peter Melzer.
Irrsinnig menschlich
Geistliche Reden
Weltgebetstag 2016
Zum Thema »Angst/Panikstörun­
gen« zeigt das Kino CineMotion
in Berlin­Hohenschönhausen
am 9. März ab 17.30 Uhr den
deutschen Film »Hedi Schneider
steckt fest« aus dem Jahr 2015.
Die Tragikomödie wird in der
Reihe zur seelischen Gesundheit
»Irrsinnig menschlich« vorge­
stellt. An die Filmvorführung in
der Wartenberger Straße 174
schließt sich ein moderiertes Pub­
likumsgespräch mit Fachleuten
und Angehörigen an.
In der Reihe »Geistliche Reden«
in der Zionskirche in Bielefeld­
Bethel stellt Pastor Hans­Peter
Melzer am 11. März den onto­
logischen Gottesbeweis von
Anselm von Canterbury (1033 –
1109) vor. Das »Proslogion« des
Theologen und Philosophen ist
das erste Werk, das einen onto­
logischen Gottesbeweis enthält.
Die Reihe »Geistliche Reden«
widmet sich Texten aus der
Geschichte des Christentums.
Zu ihnen gibt es eine historische
und inhaltliche Einführung sowie
im Anschluss an den Vortrag
Gelegenheit zum Austausch.
Die 30­minütige Veranstaltung
beginnt um 18 Uhr; der Eintritt
ist frei.
Der Weltgebetstag wird in der
Zionsgemeinde in Bielefeld­
Bethel am 4. März ab 17 Uhr in
der Kapelle des Hauses Abend­
frieden im Remterweg 11a
gefeiert. Die Liturgie erarbeiteten
Christen aus Kuba unter dem
Leitwort »Nehmt Kinder auf und
ihr nehmt mich auf«. Ein ökume­
nisches Team hat den Gottes­
dienst vorbereitet; die Ansprache
hält Pastorin Daniela Eichhorn.
Der Ansingechor und eine
Musikgruppe laden um 16.30
Uhr zum Einsingen der Lieder aus
Kuba ein. Bereits am 2. März ab
15.30 Uhr gibt es ein Informati­
onstreffen im Haus Abendstern
im Remterweg 13a. Der Weltge­
betstag wird in jedem Jahr am
ersten Freitag im März in über
140 Ländern der Erde gefeiert.
Haus Salem
Eine Einführung in das »Ennea­
gramm in christlicher Tradition«
bietet das Haus Salem in Biele­
feld­Bethel vom 18. bis 20. März
an. Informationen: Tel. 0521
144­2486.
22
Foto: Elbracht
RING-Magazin
In Bethel.regional nahmen im vergangenen Jahr in den Regionen Ruhr/Südwestfalen, Ruhrgebiet und
Dortmund 200 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Arbeit auf. Ihre Begrüßung durch die Geschäfts­
führer Ursula Veh­Weingarten und Prof. Dr. Ingmar Steinhart stand im Mittelpunkt eines Jahresanfangs­
gottesdienstes in der Ev. Jugendkirche in Hamm. 66 neue Mitarbeitende waren der Einladung Ende Januar
gefolgt. Sie wurden von Synodalassessor Pfarrer Tillmann Walther­Sollich und Jugendpfarrerin Iris Keßner
vom Ev. Kirchenkreis Hamm gesegnet. Auch in Bielefeld­Bethel in der Zionskirche fand im Januar für die
Mitarbeitenden in Bethel.regional ein Gottesdienst zum Jahresbeginn statt.
Neue Trauergruppe
Gesundheitstag
Für junge Menschen zwischen
18 und 30 Jahren, die einen
geliebten Menschen verloren
haben, bietet das stationäre Hos­
piz Haus Zuversicht in Bielefeld­
Bethel ab dem 1. März eine
Trauergruppe unter der Leitung
von Trauerbegleiterin Beate Dirk­
schnieder an. Junge Betroffene
können hier miteinander ins
Gespräch kommen und gemein­
sam nach Wegen und Ritualen
suchen, die ihnen in ihrer schwe­
ren Situation helfen. Die Teilnah­
me ist unabhängig davon, wie
lange der Verlust zurückliegt.
Für Betheler Mitarbeitende und
Menschen mit Behinderungen
findet am 21. April in der Neuen
Schmiede in Bielefeld­Bethel der
Gesundheitstag »Gesund bei der
Arbeit – vital ins Alter« statt. Ver­
mittelt werden einfache, praxis­
nahe Ansätze zur Gesunderhal­
tung im beruflichen und privaten
Alltag. Neben einem Vortrag von
Prof. Dr. Dr. Claus Reinsberger
von der Universität Paderborn
gibt es Workshops mit internen
und externen Fachleuten. Hier
geht es darum, Möglichkeiten
der Gesunderhaltung zu erken­
nen und zu nutzen, sowie um
Frauen­ und Männer­Gesundheit,
Hilfsmittel, Prävention und das
Präventionsgesetz und um Assis­
tive Technologien.
Die Gruppe findet an sechs
Terminen jeweils von 17 bis
18.30 Uhr statt: 1.3., 8.3., 22.3.,
29.3., 5.4. und 12.4. Die Anmel­
dung ist per E­Mail an beate.
[email protected] oder
telefonisch unter der Nummer
0521 144­6180 möglich. Bei Fra­
gen bietet Beate Dirkschnieder
auch ein Vorgespräch an.
Weitere Informationen sind unter
Tel. 0521 144­4381 erhältlich.
Die Anmeldung ist bis zum 31.
März per E­Mail an anne.grun@
bethel.de möglich.
Bessere Vergütung
im BAT-KF
Im Bereich der Kindertagesstät­
ten und des Sozial­ und Erzie­
hungsdienstes wurden jetzt
Gehaltserhöhungen rückwirkend
zum 1. Oktober 2015 für die
nach dem Bundesangestellten­
tarif­Kirchliche Fassung (BAT­KF)
Beschäftigten beschlossen. Nach
der Tarifeinigung im öffentli­
chen Dienst für den Sozial­ und
Erziehungsdienst im Herbst 2015
wurde dieser Abschluss damit
nun weitgehend inhaltsgleich auf
den BAT­KF übertragen. Die Ent­
gelte für die ärztlichen Mitarbei­
tenden in diesem Bereich werden
rückwirkend zum 1. Juli 2015
um 1,6 Prozent und ab dem 1.
Juli 2016 um weitere 2,3 Prozent
erhöht. Für die beschlossenen
Tariferhöhungen finden zurzeit
noch letzte Absprachen statt; die
Umsetzung erfolgt rückwirkend.
23
RING-Magazin
Foto: Elbracht
Volxakademie in Bethel
Die Jets und die Sharks, zwei Jugendbanden, bekämpfen sich im
New York der 1950er-Jahre. Leonard Bernsteins Musical »Die West
Side Story« erzählt ihre Geschichte. 32 Schülerinnen und Schüler
der Englisch-Leistungskurse Q1 der Friedrich-von-BodelschwinghSchulen in Bielefeld-Bethel brachten das Stück im Januar unter dem
ursprünglichen Titel »East Side Story« in einer englischen Version auf
die Bühne. Nicht nur die Darstellung der Charaktere, auch die Regie,
Fertigung der Kostüme, der Plakatentwurf sowie die Bühnen-, Tonund Lichttechnik lagen in den Händen der Schüler. Bei den drei gut
besuchten Aufführungen spielte das 35-köpfige Schulorchester. Das
begeisterte Publikum bedankte sich mit anhaltendem Applaus.
Die Theaterwerkstatt arbeitet
bereits mit der Fachhochschule
der Diakonie und der Fachhochschule Bielefeld zusammen. Sie
bekommt mittlerweile Anfragen aus dem gesamten Bundesgebiet. Das dreijährige Projekt
ist einmalig in Deutschland. Es
wird von der Kulturstiftung des
Landschaftsverbands WestfalenLippe mit 87.000 Euro gefördert.
Projektleiterin ist die Soziologin
Nicole Zielke.
Foto: Schulz
»MITWIRKEN verändert« – bei der Fachtagung im vergangenen
Herbst hatten Menschen mit und ohne Behinderungen Ideen zur besseren Umsetzung von Inklusion in Bethel erarbeitet. Den entstandenen
Forderungskatalog überreichten (v. l.) Diakon Heinz-Jürgen Uffmann
von Bildung & Beratung Bethel und Alexander Haupt vom proWerkWerkstattrat jetzt an den Vorstandsvorsitzenden Pastor Ulrich Pohl
und seinen Stellvertreter Prof. Dr. Günther Wienberg. Vorstand und
Geschäftsführungen werden über die Umsetzung der Vorschläge
beraten und bei einem Workshop am 21. September in der Neuen
Schmiede über den Zwischenstand informieren. Eingeladen werden
alle Teilnehmenden der ersten Fachtagung.
24
Die Theaterwerkstatt Bethel in
Bielefeld geht neue Wege. Sie
wird im Frühjahr zur Volxakademie, einem Zentrum für inklusive
Kultur. Damit bietet sie Expertinnen und Experten verschiedener Hochschulen und Fakultäten einen Raum, über Inklusion
zu forschen. Fragestellungen
können sein, was eine inklusive
Gesellschaft ausmacht, wie innere
und äußere Barrieren überwunden werden oder welche Strategien es braucht, mit einer
heterogenen Gruppe arbeiten zu
können. Auch sollen in der Volxakademie Kulturschaffende und
Pädagogen beraten werden.
Das Objekt der Forschungen
ist der Spielbetrieb, der auch
2016 intensiv fortgeführt wird.
»WahnSinn!« ist das Jahresmotto des Volxtheaters in der Theaterwerkstatt Bethel. Damit setzt
die inklusive Schauspielgruppe
die Inszenierung »Neu(e)Gier«
aus dem vergangenen Jahr fort.
Es handle sich dabei um eine
Trilogie, informiert Theaterwerkstatt-Leiter Matthias Gräßlin. Im
ersten Teil ging es um maßloses
Verhalten. Im WahnSinn-Projekt
kommt nun die Moral mit ins
Spiel. 2017 endet die Trilogie mit
dem Teil »ReForm«. Wer mitmachen will, erreicht die Theaterwerkstatt unter der Telefonnummer 0521 144-3040.
– SH –
RING-Magazin
Neue Schmiede
• Simone Solga: Im Auftrag Ihrer
Kanzlerin (Kabarett), 4. März,
20 Uhr
• Die Löffelpiraten: Musik
Steuerbord (Kinderprogramm,
Karten nur in der Neuen
Schmiede), 6. März, 16 Uhr
• Helene Blum & Harald Haug­
aard & Band (Folkkonzert),
11. März, 20 Uhr
• Kultur im Café mit Markus
Segschneider: Solo Gitarre
(Eintritt frei), 18. März, 19 Uhr
• Oster­Kultur­Brunch mit Forty
Fingers (verbindliche Anmel­
dung unter Tel. 0521 144­
3003), 28. März, 11 Uhr
Passionsandachten
Auch im März finden an unter­
schiedlichen Orten in Bielefeld­
Bethel jeweils mittwochs ab
19 Uhr Passionsandachten statt:
am 2. März in der Zionskirche,
am 9. März im Haus Abendfrie­
den und am 16. März im Haus
Emmaus. Aus der Passionsge­
schichte nach Lukas werden
Abschnitte gelesen und ausge­
legt. Mit einem musikalischen
Gottesdienst am Karfreitag, 25.
März, ab 15 Uhr in der Zionskir­
che schließt die Reihe. Gestaltet
wird sie vom Presbyterium der
Zionsgemeinde und der Posau­
nenmission.
Namen
Bethel ist bei der Messe »My
job OWL« vom 4. bis 6. März
im Messezentrum Bad Salzuflen,
Halle 20 in der Benzstraße 23,
vertreten. An Ständen im Forum
B informieren verschiedene Berei­
che über Ausbildungsangebote
und berufliche Möglichkeiten.
Melissa Henne leitet seit Januar
die Stabsstelle »Unternehmensentwicklung« des Bethe­
ler Vorstands. Ihre inhaltlichen
Schwerpunkte sind die Beglei­
tung der Altenhilfe und Hospiz­
arbeit sowie die Koordination
von Projekten und Vorhaben im
Bereich der Assistiven Technolo­
gien. Die 34­jährige gelernte Dip­
lom­Gerontologin arbeitet seit
2011 in Bethel und war zunächst
als wissenschaftliche Mitarbeite­
rin in der Stabsstelle tätig.
Prof. Dr. Florian Weißinger,
Leiter des Tumorzentrums im
Ev. Krankenhaus Bielefeld,
gehört seit Jahresbeginn zum
vierköpfigen Vorstand der Deut­
schen Gesellschaft für Hämatolo­
gie und Medizinische Onkologie
(DGHO). Die Fachgesellschaft
entwickelt die medizinischen
Leitlinien sowie die Richtlinien
zur ärztlichen Weiterbildung im
Fachgebiet Hämatologie und
Onkologie. Der 52­jährige Bethe­
ler Krebsspezialist ist seit 2008
Chefarzt der Klinik für Innere
Medizin, Hämatologie, Onkolo­
gie und Palliativmedizin im EvKB.
Übrigens
Sinnsuche
… die beschäftigt immer mal
wieder die Menschen im Laufe
ihres Lebens. Damit sind dann
oft grundsätzliche und große
Fragen verbunden. Bei der
Suche nach dem Sinn der Wor­
te, die man manchmal zu lesen
bekommt, geht’s um vergleichs­
weise kleine Fragezeichen, die
aber für ein Schmunzeln gut
sind. Was bitte ist die Seesorge,
ist das maritim zu verstehen oder
wie? Natürlich war die Seel­
sorge gemeint. Ebensowenig
maritim war die Marineschule,
die eine Bethel­Bewerberin laut
Lebenslauf besucht hatte, denn
sie war keineswegs zur Matrosin
ausgebildet worden, sondern
hatte einfach Abitur gemacht –
auf der Marienschule, so der
richtige Name ohne Buchstaben­
dreher. Und das psychosomati­
sche Material für Menschen mit
Behinderungen in der Sporthalle
war in Wirklichkeit psychomoto­
rischen Ursprungs! Das Torten­
kopf­Tattoo an der Wand in der
Jugendhilfe war übrigens keine
neue Kunstschöpfung, sondern
ein klassischer Totenkopf, den
einige Jugendliche schick fan­
den. Allesamt Worte, die in den
vergangenen Wochen über den
Schreibtisch, respektive Bild­
schirm, in der RING­Redaktion
gegangen sind – und glücklicher­
weise vor einer Veröffentlichung
entdeckt wurden, freut sich...
– Götz Pförtner –
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Geburtstag
100 Jahre: Diakonisse Elfriede Bläser, Haus Abendfrieden, am 12.3. – 94 Jahre:
Diakonisse Magdalena Meier, Bünde, am 17.3. – 93 Jahre: Gertraud Reck, Reh­
den, am 21.3. – 91 Jahre: Diakon Siegfried Mathias, Sulingen, am 9.3. – 90 Jahre:
Diakonisse Hanna Dodt, Haus Abendlicht, am 10.3. – 80 Jahre: Diakonisse Helga
Swoboda, Maus Martharuh, am 5.3. – Diakonisse Gisela Depping, Haus Abend­
licht, am 9.3. – 70 Jahre: Diakon Hans-Joachim Wallner, Bielefeld, am 14.3. –
Simon Kakwemeile, Tansania, am 27.3.
25
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Arbeitsplatzund Gemeinschaftsjubiläum
26
70 Jahre: Diakonisse Käthe Peter, Abendfrieden, am 28.4. – 60 Jahre: Diakonisse
Eva-Maria Bergmann, Wohnstift Frieda­v.­Bodelschwingh, am 8.4. – Diakonisse
Hanna Dodt, Haus Abendlicht, am 8.4. – Diakonisse Erna Hering, Haus Abend­
licht, am 8.4. – Diakonisse Lisa Lahmann, Haus Abendfrieden, am 8.4. – Diako­
nisse Gisela Maaß, Haus Abendlicht, am 8.4. – Diakonisse Friedel Stark, Siegen,
am 8.4. – 50 Jahre: Diakonische Schwester Wilma Gronemeier, Bünde, am 1.4. –
Diakonisse Erika Buschmann, Mutterhaus, am 17.4. – Diakonisse Ursula Ellersiek, Haus Zeder, am 17.4. – Diakonisse Henriette Fischer, Dortmund, am 17.4. –
Diakonisse Eleonore Freiwald, Wohnstift Frieda­v.­Bodelschwingh, am 17.4. –
Diakonisse Erika Hoffmann, Haus Zeder, am 17.4. – Diakonisse Lisbeth Reichelt,
Bielefeld, am 17.4. – Diakonisse Waltraut Stahr, Haus Abendlicht, am 17.4. – Dia­
konisse Rosemarie Hopp-Wörmann, Bielefeld, am 17.4. – Diakonische Schwester
Elsbeth Oevermann, Bünde, am 28.4. – 45 Jahre: Eleonore Feldmann, EvKB,
am 1.4. – Wilfried Fuhrmann, Bethel.regional, am 1.4. – Karl-Heinz Rogalla,
Bereich Betriebe, am 6.4. – 40 Jahre: Anne Buschsieweke, Bethel.regional, am 1.4. –
Ulrich Gehring, proWerk, am 1.4. – Edith Hartig, Birkenhof Jugendhilfe, am 1.4.
– Irmtraut Kloesener, EvKB, am 1.4. – Ute Restemeier, EvKB, am 1.4. – Vera
Varlemann, Sarepta, am 1.4. – 35 Jahre: Annette Buenemann, Bethel.regional, am
1.4. – Heike Elsner-Fante, EvKB, am 1.4. – Kerstin Eppel, EvKB, am 1.4. – KarlWerner Fernkorn, proWerk, am 1.4. – Doris Flagmeier, EvKB, am 1.4. – Ulrich
Fritsch, EvKB, am 1.4. – Gabriele Jander, proWerk, am 1.4. – Angelika Klimt,
EvKB, am 1.4. – Ullrich Lehnhardt, Verwaltung Lobetal, am 1.4. – Doris Redecker,
EvKB, am 1.4. – Christel Schmidt, EvKB, am 1.4. – Bettina Schmidtmann, EvKB,
am 1.4. – Brigitte Schwarzbich, EvKB, am 1.4. – Annemarie Steinker, EvKB,
am 1.4. – Beate Swatko, Mara, am 1.4. – Karola Walter, proWerk, am 1.4. –
Michael Wehmhoener, Bethel.regional, am 1.4. – Roswitha Nöger, proWerk, am
15.4. – Andrea Schröder, Mara, am 21.4. – Frank-Michael Matthe, Nazareth, am
26.4. – 30 Jahre: Monika Allenstein, Bethel.regional, am 1.4. – Mechthild BökerScharnhölz, Bethel.regional, am 1.4. – Dorothea Broneske, EvKB, am 1.4. – Olaf
Domin, EvKB, am 1.4. – Karin Filtz, Bethel.regional, am 1.4. – Martina Fruend, Mara,
am 1.4. – Kerstin Gaerner, EvKB, am 1.4. – Bettina Kansteiner, EvKB, am 1.4. –
Ralf Leber, EvKB, am 1.4. – Christa Mangel, Sarepta, am 1.4. – Heike Scheibe,
Bethel.regional, am 1.4. – Karin Spiekerkoetter, EvKB, am 1.4. – Michaela Stölting,
EvKB, am 1.4. – Elisabeth Targan, Bethel.regional, am 1.4. – Norbert Weidner,
Sarepta, am 1.4. – Andreas Wecker, Schulen, am 2.4. – Barbara Dresselhaus,
proWerk, am 8.4. – Bärbel Fuhrmann, proWerk, am 11.4. – Fred Köhler, Lo­
betal, am 15.4. – Astrid Bluhm, Eingliederungshilfe Lobetal, am 16.4. – Kirsten
Bielefeld, Nazareth, am 22.4. – Claudia Spiegel von und zu Peckelsheim, EvKB,
am 24.4. – Cornelia Lunkenheimer, Freistatt/Schulen, am 26.4. – Sonja Schmidt,
Sarepta, am 26.4. – Stefanie Ziemer-Brandenburger, Sarepta, am 30.4. – 25 Jahre:
Katrin Albes, Nazareth, am 1.4. – Susanne Becker, EvKB, am 1.4. – Manuela
Brinckoetter, EvKB, am 1.4. – Bettina Brinkmann, Bethel.regional, am 1.4. – Gabriele
Buchczik, Zentraler Bereich, am 1.4. – Jens Cordes, Bethel.regional, am 1.4. – Iris
Diekmannshemke, Bethel.regional, am 1.4. – Burkhard Doebler, Bereich Betriebe,
am 1.4. – Regina Gabor, EvKB, am 1.4. – Maria-Isabel Geissler, EvKB, am 1.4. –
Christiane Geissner, Birkenhof Altenhilfe, am 1.4. – Petra Genett, EvKB, am 1.4. –
Antje Graw, EvKB, am 1.4. – Mario Haase, EvKB, am 1.4. – Doris Haenle-Pollinger,
EvKB, am 1.4. – Diakonische Schwester Christiane Harms-Rohwer, Wasbeck, am
1.4. – Sebastian Hesse, EvKB, am 1.4. – Stefan Homann, Nazareth, am 1.4. –
Jörg Horst, EvKB, am 1.4. – Dörte Jansen, EvKB, am 1.4. – Edelgard Klanke,
EvKB, am 1.4. – Danute Kuba, Eingliederungshilfe Lobetal, zum 1.4. – Anja Kuhlmann, EvKB, am 1.4. – Sabine Kulbrock, Zentraler Bereich, am 1.4. – Andrea
Lange, Zentraler Bereich, am 1.4. – Tanja Lork, EvKB, am 1.4. – Gertrud Ludwig,
Bethel.regional, am 1.4. – Gudrun Marzullo, Bethel.regional, am 1.4. – Stefan
Merkel, Bereich Betriebe, am 1.4. – Nicole Minnebeck, EvKB, am 1.4. – Angela
Naether-Lutz, EvKB, am 1.4. – Horst von Nida, Bethel.regional, am 1.4. – Ingo
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Arbeitsplatzund Gemeinschaftsjubiläum
Niestatek, EvKB, am 1.4. – Elisabeth Ursula Nottelmann, Mara, am 1.4. – Renate
Ostermann, EvKB, am 1.4. – Heidrun Pierstorf, MAV Lobetal, am 1.4. – Britta
Poggenklas, EvKB/SB Altenhilfe, am 1.4. – Gabriele Prosenc, EvKB, am 1.4. –
Gabriele Regtmeier, EvKB, am 1.4. – Bruno Reinke, Bethel.regional, am 1.4. –
Anja Spantzel, EvKB, am 1.4. – Michael Stoll, Bethel.regional, am 1.4. – Heike
Thesmann, EvKB, am 1.4. – Marion Tilius, Bethel.regional, am 1.4. – Karsten
Wagemann, Bethel.regional, am 1.4. – Andrea Wedler, EvKB, am 1.4. – Marlies
Winkelmann, Diakoniestation Eberswalde, am 1.4. – Julia Wittig, EvKB, am 1.4. –
Arthur Epp, proWerk, am 4.4. – Birgit Dinand-Ibendahl, Bethel.regional, am 8.4.
– Carola Schulz, Lazarus Altenhilfe Berlin, am 8.4. – Christiane Gärtner, Bethel.
regional, am 15.4. – Kornelia Schenkluhn, Bethel.regional, am 15.4. – Elisabeth
Schneider, Bethel.regional, am 15.4. – Dietmar Schwabe, Birkenhof Altenhilfe, am
15.4. – Elisabeth Steinhäuser, Sarepta, am 15.4. – Kornelia Trox, Eingliederungs­
hilfe Blütenberg, am 15.4. – Dirk Uphoff, Mara, am 15.4. – Uwe Schlingmann,
Zentraler Bereich, am 16.4. – Erika Blankenburg, Eingliederungshilfe Blütenberg,
am 22.4. – Eva-Susanne Welscher, Sarepta, am 23.4. – Verena Kamara, EvKB,
am 25.4. – Heinz Pohlmeier, Bethel.regional, am 29.4. – 20 Jahre: Jürgen Diekert,
EvKB, am 1.4. – Birgit Eisendrath, EvKB, am 1.4. – Wiegand Erdmann, EvKB, am
1.4. – Christof Erlekampf, EvKB, am 1.4. – Carola Eschrich, Lazarus Altenpflege
Bad Kösen, am 1.4. – Marcel Floth, EvKB, am 1.4. – Martina Friedrich, Lazarus
Altenpflege Bad Kösen, am 1.4. – Carola Funke, Lazarus Altenpflege Bad Kösen, am
1.4. – Ute Gallein, Lazarus Altenpflege Bad Kösen, am 1.4. – Doreen Habermann,
EvKB, am 1.4. – Daniela Hadjyiski, Lazarus Altenpflege Bad Kösen, am 1.4. – Edda
Hammerschmidt, Lazarus Altenpflege Bad Kösen, am 1.4. – Edelgard Heyder,
Lazarus Altenpflege Bad Kösen, am 1.4. – Birgit Jablonski, Lazarus Altenpflege Bad
Kösen, am 1.4. – Gabriele Jahn, Suchthilfe Lobetal, am 1.4. – Svenja Johannsen,
EvKB, am 1.4. – Torsten Koch, EvKB, am 1.4. – Katrin Kunert, EvKB, am 1.4. –
Grazyna Therese Leverenz, EvKB, am 1.4. – Barbara Menzel, EvKB, am 1.4. –
Michael Muche, EvKB, am 1.4. – Frank Muschke, EvKB, am 1.4. – Lars Oebker,
Bethel.regional, am 1.4. – Manuel Pieper, Bethel.regional, am 1.4. – Brigitte Schäfer, Lazarus Altenhilfe Bad Kösen, am 1.4. – Dorit Schnürpel, Lazarus Altenhilfe
Bad Kösen, am 1.4. – Karlheinz Schröer, Bethel.regional, am 1.4. – Eva Schulze,
Lazarus Altenhilfe Bad Kösen, am 1.4. – Robert-Reinhard Schwarz, EvKB, am 1.4.
– Ulrike Somborn, Bethel.regional, am 1.4. – Nils Hendrik Viehmeister, EvKB, am
1.4. – Monika Viol, Lazarus Altenpflege Bad Kösen, am 1.4. – Karina Walczak, Be­
thel.regional, am 1.4. – Roswitha Wendler, Lazarus Altenhilfe Bad Kösen, am 1.4.
– Katrin Zeidler, Lazarus Altenhilfe Bad Kösen, am 1.4. – Gertruda-Maria Gross,
Bethel.regional, am 2.4. – Jens Koehl, Bethel.regional, am 14.4. – Esther Niehof,
Bethel.regional, am 14.4. – Theodor Giesbrecht, EvKB, am 17.4. – Ronny Tewes,
Bethel.regional, am 17.4. – Dirk Heidemann, Bethel.regional, am 22.4.
Ruhestand
Gudrun Keutmann, Bethel.regional, zum 1.2. – Mara Kitic, Bethel.regional, zum
1.2. – Renate Koch, Bethel.regional, zum 1.2. – Eva-Maria Fehre, Bethel.regional,
zum 1.3. – Fatima Rizvic, Bethel.regional, zum 1.3. – Eugen Bilan, EvKB, zum 1.4.
– Agnes Gräser, Bethel.regional, zum 1.4. – Ursula Ospach-Köhler, EvKB, zum
1.4. – Marita Schickramm, EvKB, zum 1.4. – Gesine Wenning, Bethel.regional,
zum 1.4. – Ulrike Wenzlawe, EvKB, zum 1.4. – Regina Wiedemann, Sarepta,
zum 1.4.
Gestorben
Diakon Karl-Friedrich Frost, Bielefeld, 80 Jahre, am 31.1. – Diakonisse Hilde Bille,
Espelkamp, 96 Jahre, am 2.2. – Diakonisse Elfriede Hoffmeister, Bielefeld,
91 Jahre, am 15.2. –Diakonisse Gerda Knappe, Bielefeld, 89 Jahre, am 15.2.
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Foto: Schulz
Auf die Plätze, fertig, los! Am 8. Lauffest der Betheler Mamre­Patmos­Schule in der Seidenstickerhalle
in Bielefeld nahmen im Februar 350 Sportlerinnen und Sportler aus 18 Schulen mit dem Förderschwerpunkt
»Geistige Entwicklung« teil. Das ist ein neuer Teilnehmerrekord. Die Schülerinnen und Schüler im Alter von
6 bis 18 Jahren reisten aus ganz Ostwestfalen­Lippe an, um sich im Sprint und Staffellauf zu messen. Jonas
Jurgschat (l.) auf Bahn 1 startete nicht nur beim 50­Meter­Lauf für die Mamre­Patmos­Schule, sondern ent­
zündete auch das olympische Feuer, wie es bei Veranstaltungen der Special Olympics üblich ist. Die besten
Sprinterinnen und Sprinter erhielten Medaillen, die ihnen unter anderen auch Spieler des Fußball­Zweitli­
gisten DSC Arminia Bielefeld überreichten. Das nächste Lauffest findet in zwei Jahren statt.
Veranstaltungen
08.03.
Haus Nazareth, Bielefeld­Bethel, Nazarethweg 5: 15 – 18 Uhr, Reihe »Pulsschlag« mit den
Pastorinnen Dr. Johanna Will­Armstrong und Jutta Beldermann, »Kulturelle und religiöse
Vielfalt in einer diakonischen Einrichtung – wie geht das?« (Anmeldung: www.bbb­bethel.de)
14.03.
Lazarus­Hospiz, Berlin, Bernauer Straße 115 – 118: 18 – 19.30 Uhr, Forumabend mit Martina
Gern, Pfarrerin im Ruhestand, und Carsten Wolf, Seelsorger im Lazarus­Hospiz, »Die Seelsorge
am Lebensende – Können biblische Aussagen ein Trost sein?«
16.03.
Heinrich­Böll­Stiftung, Berlin, Schumannstraße 8: 17.30 – 19 Uhr, Berlin­Brandenburger
Epilepsie­Kolloquium mit Prof. Dr. Margitta Seeck, Neurologin am Universitätsspital Genf,
»Prächirugische Epilepsiediagnostik – was ist notwendig, was ist sinnvoll?«
17.03.
Kinder­ und Jugendhospiz Bethel, Bielefeld, Remterweg 55: 17 – 19 Uhr, Ringvorlesung
»Pädiatrische Palliativversorgung OWL« mit Orthopädietechniker Swen Schmiedel,
»Ziele optimaler Sitzpositionierung – Funktion, Sitzstabilität, Hautschutz…«
25.03.
Eckardtskirche, Bielefeld­Eckardtsheim, Paracelsusweg 6: 15 Uhr, Musikalischer Gottesdienst
zur Sterbestunde Jesu
29.03.
Neue Schmiede, Bielefeld­Bethel, Handwerkerstraße 7: 19.30 – 21 Uhr, Offener Hospiztreff
mit Antje Uffmann, ev. Theologin, Praxis für Psychotherapie in Bielefeld, »Trauern und Leben –
Begleitung durch die Landschaften der Trauer« (Lesung und Vortrag)
für die Ortschaften Bethel und Eckardtsheim
Mo – Fr 13 – 14, 18 – 19 Uhr, Sa 16 Uhr, So 10 Uhr