Bach-Verein Köln / Händel Saul 19. April 2015

Simon Bailey als Saul
»Eines der größten Meisterwerke der
dramatischen Kunst, vergleichbar mit
der ›Orestie‹ oder ›King Lear‹.«
(Winton Dean)
Sonntag, 19. April 2015, 18 Uhr
Kölner Philharmonie
Kölner Chorkonzerte
Netzwerk Kölner Chöre gemeinsam mit KölnMusik
Georg Friedrich Händel
Saul HWV 53
An Oratorio or Sacred Drama
für Soli, Chor und Orchester
Halbszenische Aufführung
in Kooperation mit
Dorothee Mields, Sopran (Michal)
Christiane Oelze, Sopran (Merab)
David Allsopp, Countertenor (David)
Andreas Post, Tenor (High Priest, Witch, Amalekite)
Robin Tritschler, Tenor (Jonathan)
Simon Bailey, Bass (Saul)
Markus Lemke, Bass (Abner, Doeg, Samuel)
Jugendchor der Lukaskirche Bonn
Schulchor der Ursulinenschule Hersel
Projektchor der Elisabeth-Selbert-Gesamtschule Bonn
Chor des Bach-Vereins Köln
Concerto con Anima
(Konzertmeisterin Ingeborg Scheerer)
Martin Füg, Regie
Thomas Neuhoff, Dirigent
Händel · Saul
Händel · Saul
An Oratorio or Sacred Drama
für Soli, Chor und Orchester HWV 53
Halbszenische Aufführung
An Oratorio or Sacred Drama
für Soli, Chor und Orchester HWV 53
Halbszenische Aufführung
Sonntag, 19. April 2015, 18 Uhr
Kölner Philharmonie
Sonntag, 19. April 2015, 18 Uhr
Kölner Philharmonie
bach-verein.de
facebook.com/bachverein
Karten zu € 36,– / 32,– /
28,– / 22,– / 17,– / 11,–
über KölnTicket und alle angeschlossenen Vorverkaufsstellen
Schülerprojekt
»Mitsingen bei Saul«
Händel · Saul
P
olitisches Königsdrama und kammerspielartige Familien­tragödie:
Händels »Saul« ist ein packendes Drama über den unaufhaltsamen
Niedergang eines Herrschers. Zerfressen von Neid auf den
charisma­tischen Helden David geht Saul zugrunde und reißt seine Familie
mit ins Unglück.
Ein Stück des Umbruchs, komponiert in einer Zeit, als sich Händels
langjährige Londoner Erfolgsserie überaus prächtig ausgestatteter
Opern ihrem Ende näherte – »Saul« wurde das erste Werk einer neuen
Reihe großer Oratorien für weltliche Konzertsäle. Der Oper steht dieses
Oratorium in jeder Hinsicht nahe: Eingeteilt in »Akte« und »Szenen«,
verfügt es sogar über Regieanweisungen in der Partitur.
Händel nutzt zur Gestaltung der Charaktere die ganze Bandbreite
musikalischer Ausdrucksformen und setzt dabei das Orchester so
farbig und reichhaltig ein wie in keinem anderen seiner Werke. Der
Händelforscher Winton Dean konstatiert: »In puncto Reichtum und
Pracht der Orchestrierung hat ›Saul‹ kaum einen Rivalen in der Musik des
18. Jahrhunderts.« Soloharfe, Posaunen, Trompeten, Carillon (eine Art
Glockenspiel), dazu große Kesselpauken aus dem Tower of London, neben
Streichern und Holzbläsern auch Cembalo, Theorbe (Basslaute) und eine
neu gebaute Orgel – Händel betrieb einen gewaltigen Aufwand, um mit
diesem Oratorium etwas Außergewöhnliches zu schaffen.
Die Musikhistorikerin Ruth Smith resümiert: »Es ist eine seiner größten
Kompositionen. Es ist zudem revolutionär. Es war Händels erstes
dramatisches Werk mit einem Bass in der Hauptrolle und zum damaligen
Zeitpunkt das längste Werk des englischen Musiktheaters, und es
forderte einen größeren musikalischen Apparat als jedes andere Werk des
englischen Musiktheaters und als jede italienische Oper, die bis dato in
England aufgeführt worden war.«
Der Bach-Verein Köln hebt das Besondere dieses Oratoriums zwischen
Bühne und Konzertpodium mit einer halbszenischen Aufführung hervor,
die bei aller Konzentration auf die filigrane musikalische Struktur des
Werks einige visuelle Akzente setzt.
Zu diesem komplexen Werk veranstaltet der Bach-Verein Köln, u.a. in
Kooperation mit der Melanchthon-Akademie und der Universität zu Köln,
ein umfangreiches Begleitprogramm für verschiedene Zielgruppen. Am
15. April 2015 führen Mitwirkende des Konzerts zudem in einer gesonderten
Veranstaltung in der Trinitatiskirche mit zahlreichen Musikbeispielen in
das Werk ein. Aktuelle Infos zu allen Veranstaltungen erhalten Sie über die
QR-Codes und auf bach-verein.de.
Im Rahmen des Schülerprojekts »Mitsingen bei Saul«
bietet der Bach-Verein Köln Jugendlichen im Alter von
12 bis 16 Jahren die Möglichkeit, sich in der Aufführung beim Staatsakt
zur Feier des Sieges über die Philister unter den Erwachsenenchor zu
mischen, um den jugendlichen Helden David zu feiern. Der Künstlerische
Leiter des Bach-Vereins Köln, Thomas Neuhoff, kommt in die Schulen und
trainiert die Schulchöre in enger Abstimmung mit den Musiklehrer/innen.
Weitere Infos dazu unter www.bach-verein.de/schuelerprojekte/
schuelerprojekt-2015
Begleitprogramm
in Kooperation mit der
Ev. Lukaskirchengemeinde Bonn
Veranstaltungen in Kooperation
mit der Universität zu Köln
Erstmals bietet der Bach-Verein Köln gleich mehrere
Veranstaltungen und Seminare (nicht nur für
Studierende) in Kooperation mit der Universität zu Köln an:
»» Freitag, 10. April 2015, 19 Uhr
Aula 2, Hauptgebäude der Universität zu Köln, Albertus-Magnus-Platz
Öffentliche Probe zu »Saul«
Chor des Bach-Vereins Köln
Thomas Neuhoff, Leitung
Gäste sind herzlich willkommen, Eintritt frei!
»» Musikwissenschaftliches Institut der Universität zu Köln
Sommersemester 2015, donnerstags 10 Uhr bis 11.30 Uhr
(9. April bis 16. Juli 2015), Hauptgebäude der Universität zu Köln,
Musiksaal
»» Samstag, 21. März 2015, 20 Uhr
Ev. Gemeindeforum Auerberg, Helsinkistraße 4, 53117 Bonn
Musikalisch-literarische Soiree
Vom King’s Theatre am Haymarket in die Kölner Philharmonie:
Georg Friedrich Händels »Saul« (1738) und seine frühen
Oratorienkompositionen
»Von der italienischen Oper zum geistlichen Oratorium –
Händel in London 1738«
Prof. Dr. Dieter Gutknecht
Musik aus »Rinaldo«, »Giulio Cesare«, »Saul« und »Israel in Egypt«
Briefe des Komponisten und Dokumente von Zeitgenossen
Vokalsolisten und Instrumentalisten des Bach-Vereins Köln
Susanne und Ludwig Egener, Rezitation
Thomas Neuhoff, Moderation, Orgel und Cembalo
Gäste sind herzlich willkommen!
»» Musikwissenschaftliches Institut der Universität zu Köln
Sommersemester 2015, mittwochs 10 Uhr bis 11.30 Uhr
(8. April bis 15. Juli 2015), Hauptgebäude der Universität zu Köln,
Musiksaal
Eintritt frei!
»Movere« – Affekt und Rhetorik im Komponieren Händels
am Beispiel des Oratoriums »Saul« (Tonsatz / Analyse)
»» Sonntag, 22. März 2015, 11 Uhr
Ev. Lukaskirche Bonn, Kaiser-Karl-Ring 25a, 53111 Bonn
Universitätsmusikdirektor Michael Ostrzyga
»Saul und David, die ersten Könige Israels«
Themengottesdienst mit Musik aus dem Händel-Oratorium »Saul«
Michael Schäfer, Pfarrer
Jugendchor der Ev. Lukaskirche Bonn
Vokalsolisten und Instrumentalisten des Bach-Vereins Köln
Thomas Neuhoff, Orgel
Eintritt frei!
»» Montag, 23. März 2015, 20 Uhr
Turmstube der Ev. Lukaskirche Bonn, Kaiser-Karl-Ring 25a, 53111 Bonn
»Saul – verflucht und von Gott verlassen«
Theologische Einführung und Bibelarbeit zu den Texten aus den SamuelBüchern 1 und 2, die Händels Oratorium »Saul« zugrunde liegen
Michael Schäfer, Theologe
Thomas Neuhoff, Kirchenmusiker
Eintritt frei!
Gäste sind herzlich willkommen!
»» Institut für Evangelische Theologie der Universität zu Köln
Sommersemester 2015, donnerstags 14 Uhr bis 15.30 Uhr
(9. April bis 9. Juli 2015)
»Saul. Rezeptionsgeschichte von der Bibel
bis in die Kölner Philharmonie«
Prof. Dr. Klaus Koenen (Altes Testament) und Prof. Dr. Cornelia
Richter (Systematische Theologie). Mitarbeit: KMD Thomas Neuhoff
(Bach-Verein Köln), WM Sebastian Schmidt (Systematische Theologie)
Nach der Vermittlung der exegetischen Grundlagen und einem breiteren
rezeptionsgeschichtlichen Teil, der auch die Bildkunst einschließt,
geht das Seminar in die Systematik über und damit in die für Händel
zeitgenössische Philosophie und Theologie. Einige Seminarsitzungen
werden in Kooperation mit dem Bach-Verein Köln bzw. Thomas Neuhoff
gestaltet, wodurch eine intensive Auseinandersetzung mit der Musik
von Händels Oratorium »Saul« garantiert ist.
Einführungsveranstaltung
in Kooperation
mit der MelanchthonAkademie Köln
»» Mittwoch, 15. April 2015, 19.30 Uhr
Trinitatiskirche Köln, Filzengraben 4, 50676 Köln
»Macht, Triumph, Eifersucht und Niedergang«
Musikalisch-theologische Werkeinführung in Händels »Saul« HWV 53
Christiane Oelze, Sopran
Andreas Post, Tenor
Ingeborg Scheerer und Milena Schuster, Barockvioline
Andreas Müller, Barockvioloncello
Christoph Noll, Carillon und Orgel
Dr. Martin Bock, Theologe
Martin Füg, Regisseur
Schülerinnen und Schüler der am Schülerprojekt beteiligten Schulen
Chor des Bach-Vereins Köln
Thomas Neuhoff, Gesamtleitung
Eintritt frei, Spende erbeten
In den Erzählungen um König Saul und seinen Nachfolger David
erweist sich die Bibel als ein Buch des Lebens, das menschliche
Abgründe offenbart: Liebe, Freundschaft, Eifersucht, Macht und
Machtverlust sowie Kriegsgeschrei im Namen Gottes sind Themen
von ungebrochener Aktualität.
Im Vorfeld der halbszenischen Aufführung von Händels »Saul« setzt
Dr. Martin Bock, Leiter der Melanchthon-Akademie, die langjährige
Tradition gemeinsamer Werkeinführungen mit dem Bach-Verein Köln
in einem Werkstattgespräch mit dem Regisseur Martin Füg und dem
Dirigenten Thomas Neuhoff fort. Mitglieder des Barockorchesters
Concerto con Anima werden an diesem Abend zahlreiche Kostproben
geben und dabei neben dem Chor des Bach-Vereins auch die Solisten
Christiane Oelze und Andreas Post begleiten, die beide in mehreren
Rollen zu hören sind. Und auch wenn im Konzert am 19. April in
der Kölner Philharmonie eine aus dramaturgischen Gründen leicht
gekürzte Fassung von »Saul« zu hören sein wird, so haben HändelPuristen dennoch die Möglichkeit, auf ihre Kosten zu kommen: In der
Werkeinführung werden alle gestrichenen Stücke aus dem Oratorium
gespielt. Besucherinnen und Besucher beider Veranstaltungen
gelangen also in den Genuss des kompletten »Saul« ungekürzt!
Saison 2014 / 15 · Herausgeber: Bach-Verein Köln e.V., Glasbläserweg 20,
51143 Köln, Fon (0152) 563 763 69, E-Mail [email protected] ·
Künstlerischer Leiter: Thomas Neuhoff · Vorsitzender: Jörg Zimmermann (V.i.S.d.P.) ·
Redaktion: Annett Reischert-Bruckmann, Martin Füg, Thomas Neuhoff ·
Fotos und Layout: Martin Füg