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Referenzprojekt:
Universitätsmedizin
Rostock
Bauliche Strahlenschutzplanung zur Inbetriebnahme eines PET-Zyklotrons
Die gutachterliche Begleitung durch TÜV SÜD ermöglichte der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin die
fachgerechte Planung des Zyklotronbereiches und eine termingerechte Inbetriebnahme.
Herausforderung/Aufgabenstellung
Lösung
Im denkmalgeschützten Bestandsgebäude der Universitätsmedizin Rostock sollten am Standort Gertrudenplatz 1 im
Kellergeschoss die Betriebs- und erforderlichen Funktionsräume für ein PET-Zyklotron geplant und errichtet werden.
Mit einem PET-Zyklotron werden Protonen beschleunigt;
über die entsprechende Kernreaktion können die PETNuklide C-11 bzw. F-18 mit Aktivitäten von mehr als 50 bzw.
100 GBq erzeugt werden. Mit diesen Nukliden werden in
den Heißen Zellen der neu errichteten bzw. ausgestatteten
Radionuklidlaboratorien die gewünschten Radiopharmaka
synthetisiert. Diese werden unmittelbar zur nuklearmedizinischen Diagnostik (Positronen-Emissions-Tomographie) angewendet. Damit waren sowohl für die Zyklotronbetriebsräume als auch für die Radionuklidlaboratorien zusätzliche
Anforderungen an den baulichen und organisatorischen
Strahlenschutz gegeben.
Zunächst wurde aufgrund der vorgesehenen Anlagenparameter und der näherungsweise bekannten Struktur
der primären Abschirmung des betreffenden PET-Zyklotrons die Berechnung der baulichen Strahlenschutzes
durchgeführt und die grundsätzliche Machbarkeit des
Projektes nachgewiesen.
DR.-ING. JENS KURTH, LEITENDER MEDIZINPHYSIKER
DER NUKLEARMEDIZIN DER UNIVERSITÄTSMEDIZIN
ROSTOCK
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Die gutachterlichen Begleitung durch TÜV SÜD
lieferte uns fundierte Erkenntnisse über die Abschirmwirkung des Baukörpers und eine sichere Entscheidungshilfe zu den tatsächlich notwendigen Nachrüstmaßnahmen.
Auch konnte der Strahlenschutz hinsichtlich der baulichen
TÜV SÜD wurde vom Betrieb für Bau und Liegenschaften
Mecklenburg-Vorpommern beauftragt, die bauliche Strahlenschutzplanung für das primärabgeschirmte PET-Zyklotron zu
erstellen. Um die baulichen Strahlenschutzmaßnahmen zu
optimieren, sollten zusätzlich die relevanten Bestandswände
im Kellergeschoss und die Geschossdecke des Gebäudes
mittels radiologischer Verifikationsmessungen für den Betrieb
des PET-Zyklotrons und den Umgang mit den Radionukliden
bis zu den maximal möglichen Aktivitäten bewertet werden.
und der organisatorischen Maßnahmen weiter optimiert
werden.
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In einem zweiten Schritt führten die Strahlenschutz-Experten
von TÜV SÜD Verifikationsmessungen mit hochradioaktiven
Strahlenquellen (Ir-192) durch, um die reale Abschirmwirkung
der Bestandswände und der Geschossdecke aus Mauerwerk
und Beton zu ermitteln.
TÜV SÜD Industrie Service GmbH
Nach Abschluss der Baumaßnahmen und dem Einbringen
bzw. Installieren des PETtrace 700S sowie der erforderlichen gebäude- und sicherheitstechnischen Anlagen
(Medien, Lüftung, Heiße Zellen, Verpressungsanlage,
DL-Messsytem, Fortluftbilanzierung u. a.) erfolgte die Abnahme der Gesamtanlage hinsichtlich Sicherheit, sicherheitstechnischer Funktion und Strahlenschutz in Analogie
zur SV-Prüfung nach § 66 Abs. 2 StrlSchV. Damit wurden
die Einhaltung der Strahlenschutzanforderungen und die
Genehmigungsvoraussetzungen nachgewiesen.
PROJEKT-ÜBERBLICK
Kunde
Universitätsmedizin Rostock,
rechtskräftige Teilkörperschaft
der Universität Rostock
Branche
Nuklearmedizin, Radiopharmazie
Jahr/Zeitraum
2013 –2015
Herausforderung
Gutachterliche Begleitung zum
Strahlenschutz bei der Planung und
Errichtung der Betriebsräume für ein
PET-Zyklotron, der Funktionsräume
und Radionuklidlaboratorien
Unsere Leistungen
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Ergebnis
Mit den Berechnungen zum baulichen Strahlenschutz und
den gutachterlichen Stellungnahmen von TÜV SÜD zu den
Strahlenschutz relevanten Anlagenkomponenten wurden
die Voraussetzungen für den Antrag zum Betrieb einer
Anlage zu Erzeugung ionisierender Strahlung nach § 11
StrlSchV und für den Antrag zur Umgangsgenehmigung
nach § 7 StrlSchV geschaffen.
Die bauliche Strahlenschutzplanung wurde für den Zyklotronraum in Details ergänzt. Neben den aufgezeigten Baumaßnahmen, die zur Ertüchtigung des Baukörpers notwendig waren, wurden auch Hinweise und Empfehlungen
für die organisatorischen Strahlenschutzmaßnahmen
gegeben. Diese wurden in die nach § 34 StrlSchV zu erstellende Strahlenschutzanweisung aufgenommen. Mit
der Durchsetzung der Regelungen im täglichen Klinik-
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Ergebnis
Verifikationsmessungen zu den
Bestandswänden
Quellterm-Modellierung für ein
PET-Zyklotron (Protonenstrahl)
Modellierung der Primärabschirmung
Modellierung des Baukörpers
Transmissionsberechnung, MonteCarlo-Simulation mit MCNPX
Nachweis der Abschirmwirkung
für die geplanten Wände
Ermittlung der effektivsten
Abschirmanordnung
Bewertung der Messergebnisse/
der Qualität des Baukörpers
Ergänzung der Strahlenschutzplanung
Abnahme des baulichen Strahlenschutzes bei Bestrahlungsbetrieb
mit maximalen Anlagenparametern
Nachweis der Erfüllung der Genehmigungsvoraussetzung. Reduzierte
Strahlenexposition für das Personal.
betrieb kann die Strahlenexposition des im Bereich Radiopharmazie tätigen Personals sicher reduziert werden.
Über uns
TÜV SÜD Industrie Service GmbH bietet Ingenieur- und Prüfdienstleistungen sowie fachliche Unterstützung für
Investoren, Bauherren, Planer, Betreiber und Hersteller von Anlagen, Gebäuden und Infrastruktureinrichtungen.
Weltweit. Vom Reißbrett bis zum Abriss begleiten unsere Experten jede Phase und helfen Risiken zu minimieren,
Verfügbarkeit zu erhöhen und Qualität zu sichern.
TÜV SÜD Industrie Service GmbH www.tuev-sued.de/is
Dr. Michael Bittner Telefon +49 (0)341 4653-288 E-Mail: [email protected]
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Dann wurden mit den vorgesehenen Anlagenparametern
(Strahlenart, -intensität und Energie- bzw. Winkelverteilung
der Strahlungskomponenten) sowohl die Primärabschirmung
des PET-Zyklotrons als auch die real vorhandene Gebäudestruktur für die weiteren Strahlenschutzberechnungen modelliert. Angewandt wurden dafür Berechnungsmethoden
wie die Transmissionsberechnung und Monte-Carlo-Simulation mit MCNPX. Dabei war es besonders wichtig, eventuell vorhandene Schwachstellen zu identifizieren und die
notwendigen baulichen Maßnahmen und deren Parameter
festzulegen.