IV-Schwerpunktthemen 2016/17 KOSTENBELASTUNG SENKEN ÜBERREGULIERUNG ABBAUEN DIGITALISIERUNG NUTZEN IV-THEMEN 2016/17 REFORMTEMPO BESCHLEUNIGEN! Österreichs Unternehmen beurteilen die Qualität des Industriestandortes in einer aktuellen Studie des Industriewissenschaftlichen Instituts (IWI) derzeit nur mit einem „Befriedigend“. Schon in 5-10 Jahren wird ein Abfallen der Standortqualität auf nur noch „Genügend“ erwartet, wenn das Reformtempo nicht erheblich beschleunigt wird. Zwar konnte 2015 eine erste Trendumkehr in einigen Bereichen durchgesetzt werden, wie die etappenweise Lohnnebenkostensenkung bis 2018, die Anhebung der Forschungsprämie oder erste Beschlüsse zu Reformen im Bildungswesen zeigen. Das im internationalen Vergleich verhaltene Wirtschaftswachstum und die hohe Arbeitslosigkeit zeigen aber den weiteren Handlungsbedarf unmissverständlich auf! Die direkten wie auch die mittelbaren Kosten und der bürokratische Druck, der auf Unternehmen lastet, müssen deutlich gesenkt werden. Die Industriellenvereinigung (IV) zeigt nicht nur umfangreiche Lösungskonzepte für diese Herausforderungen auf, sondern wird gestaltendes Handeln der Politik weiter nachhaltig einfordern und die Umsetzung von Standortverbesserungen begleiten. Unternehmertum, Eigenverantwortung und Leistung stehen im Mittelpunkt unseres Handelns, das Ziel sind die bestmöglichen Rahmenbedingungen für unsere Unternehmen in Österreich. GEORG KAPSCH Präsident der Industriellenvereinigung 2 CHRISTOPH NEUMAYER Generalsekretär der Industriellenvereinigung 3 IV-THEMEN 2016/17 TOPTHEMEN KOSTENBELASTUNG SENKEN n Steuer- und Abgabenlast verringern n Lohnnebenkosten weiter reduzieren Kostenbelastung senken Überregulierung abbauen Digitalisierung nutzen n Umwelt- und Energiepolitik: Wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen für die Industrie ÜBERREGULIERUNG ABBAUEN n Arbeitszeit modernisieren, Betriebsebene stärken n Bürokratie in Unternehmen senken (u.a. Meldeund Aufzeichnungspflichten) n Handelshemmnisse beseitigen, Better Regulation auf EU-Ebene n Staat auf seine Kernaufgaben zurückführen n Unternehmertum fördern, Leistung belohnen DIGITALISIERUNG NUTZEN n Potenzial für neues Wachstum und hochqualifizierte Arbeitsplätze heben n Rahmenbedingungen für Industrie 4.0 gestalten 4 5 IV-THEMEN 2016/17 BÜROKRATIE UND KOSTEN FÜR UNTERNEHMEN SENKEN UMWELT & ENERGIE: VERFAHREN BESCHLEUNIGEN, KOSTEN SENKEN n Steuergesetze und Abläufe im Abgabenverfahren nIV-Initiative „Industrie: Energie – Klima 2030“ – vereinfachen nRegelmäßige Sammelgesetze zur Verwaltungsvereinfachung und Deregulierung; Erster Umsetzungsschritt: Abschaffung des Kumulationsprinzips, Vereinfachungen bei Unter- Positionierung der Industrie als Impulsgeber für ein neues Energiesystem n Versorgungssicherheit durch rascheren Ausbau der Energieinfrastruktur erhalten n Reform des Emissions-Zertifikate-Handels (ETS): nehmensgründungen, einfachere Betriebsanla- Langfristige Perspektiven für die energieinten- gengenehmigungen (One-Stop-Shop), Recht auf sive Industrie in Europa schaffen nichtamtliche Sachverständige, Konzernabschlüsse in englischer Sprache n Verfahrensbeschleunigung, z.B. bei UVP-Verfahren ARBEITSZEIT MODERNISIEREN, BESCHÄFTIGUNG SICHERN n Voraussetzung für weitere Lohnnebenkostensenkungen schaffen n Praktikable Höchstarbeitszeitgrenzen schaffen n Verteilung der Normalarbeitszeit – praxis- und be- n Gemeinsames Strom-Marktgebiet ÖsterreichDeutschland erhalten n Förderung von Ökostrom auf Basis europäischer Grundlagen reformieren n Energieeffizienz: Kosteneffizienz sicherstellen, Bürokratie reduzieren n Kreislaufwirtschaft unbürokratisch weiterentwickeln triebsbezogene Durchrechnungsmöglichkeiten HANDELSHEMMNISSE BESEITIGEN, BETTER REGULATION AUF EU-EBENE ermöglichen n Better Regulation-Initiative: EU-Recht einfacher n Wochen(end)ruhe – Samstag als normalen Werktag etablieren; Wochenendruhe durch Wochenruhe ersetzen n Praxisgerechte Kurzarbeitsregelung – Kompetenz zur Vereinbarung von Kurzarbeit auf Betriebsebene und kostengünstiger gestalten n Handel liberalisieren, Handelshemmnisse beseitigen n Transatlantisches Freihandelsabkommen abschließen verankern und die sonstigen gesetzlichen Rahmen- n Gold Plating vermeiden bedingungen verbessern n Effizienter internationaler Auftritt Österreichs n Wirtschaftsstandort attraktivieren für Headquarters von wachstumsstarken Märkten 6 7 IV-THEMEN 2016/17 STAAT AUF KERNAUFGABEN ZURÜCKFÜHREN n Finanzausgleichsverhandlungen und Föderalismusreform – Subsidiarität optimal organisieren n Kernaufgaben des Staates effizienter gestalten n Selbstverwaltung der Sozialversicherungen optimieren n Deregulierung – bestehende Regulierungen verringern, Aufhebung „toter“ Regulierungen n Einführung einer Nudge-Unit (Anreizsysteme statt Verbote und Regulierungen) DIGITALISIERUNG NUTZEN Digitalisierung geht weit über Industrie 4.0 hinaus und wirkt in alle Lebensbereiche hinein. Sie beginnt bei veränderten Produktionsprozessen und neuen Geschäftsmodellen und hat Auswirkungen auf Gesellschaft, Beschäftigung und Medien bis hinein in die Politik. n Mit den richtigen Rahmenbedingungen bietet der digitale Wandel das Potenzial für neues Wachstum und mehr hochqualifizierte Arbeitsplätze n Interdisziplinäre Antworten auf die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung geben n „Industrie 4.0 Österreich – die Plattform für intelligente Produktion“ im BMVIT begleiten und für wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen in Österreich einsetzen n Bildung und Digitalisierung (digital education, edutec) in Kindergärten und Schulen und der Berufsbildung fokussieren 8 9 IV-THEMEN 2016/17 Weitere Schwerpunktthemen STANDORTSTRATEGIE FÜR LEITBETRIEBE n „Leitbetriebe Standortstrategie“ und Umsetzungsmonitor als Richtschnur einer zukunftsweisenden Industriepolitik positionieren n Sukzessive Umsetzung aller von der IV-Plattform Leitbetriebe erarbeiteten Maßnahmen n Kontinuierliche Weiterentwicklung und Ergänzung der Standortstrategie unter direkter Einbindung der Leitbetriebe-CEOs n „Standortboard Leitbetriebe“ als Beratungsorgan der Spitzenpolitik einrichten MODERNE LEISTUNGSFÄHIGE INFRASTRUKTUR AUFBAUEN nAktualisierte nationale Strategie zu Informationsund Kommunikationstechnologien (IKT-Strategie) rasch umsetzen n Ausbau digitaler Infrastruktur vorantreiben – forcierte Umsetzung der „Digitalen Offensive | Breitbandstrategie“ n Digital Single Market-Strategie im Zuge einer digitalen Agenda gestalten n Zukünftigen europaweiten ordnungspolitischen Rahmen für Cyber-Security gestalten n Gesamtverkehrsplanung Güterverkehr & Logistik strukturiert umsetzen n Infrastrukturprojekte beschleunigen und nachhaltig finanzieren 10 11 IV-THEMEN 2016/17 INNOVATIONSOFFENSIVE UND F&E STÄRKEN n Rasche Umsetzung der Strategie für Forschung, Technologie und Innovation (FTI-Strategie) n Forschungsprämie absichern, mehr Planungssicherheit schaffen sowie weitere Entbürokratisierung bei Forschungsförderungen, single-firm-Förderung n Wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen für den Finanzplatz Österreich schaffen n Planbarkeit und Rechtssicherheit im Steuerrecht sicherstellen n Finanzausgleich im Sinne einer Modernisierung des Staates neu gestalten der FFG sichern n Innovationsnachwuchs in den Bereichen Mathematik, Information, Naturwissenschaft und Technik (MINT) sicherstellen und HTL als Innovationsschu- WETTBEWERBSFÄHIGEN RECHTSRAHMEN FÜR ÖSTERREICHISCHE UNTERNEHMEN ENTWICKELN n Wettbewerbsrecht: Verbesserung der Settlement- len der Industrie stärken. Industriellen Strukturwan- verfahren (einvernehmliche Verfahrensbeendigung), del durch Industrie 4.0 gestalten sowie Forschungs- Rolle der Bundeswettbewerbsbehörde optimieren und Innovationsvorhaben in diesem Bereich fördern n Kooperation zwischen Wirtschaft und Wissenschaft ausbauen: internationale Sichtbarkeit bestehender Einrichtungen forcieren, Forschungsinfrastruktur effizient nützen, Spin-offs verstärken n Nutzung neuer bzw. Optimierung bestehender Innovationswege (Kooperation Startups – etablierte Unternehmen, Forcierung von Geschäftsmodellinnovationen) n Gesellschaftsrechtliche Rahmenbedingungen optimieren (Aufsichtsrat und Abschlussprüfung, Aktionärsrechte, Reform der AG) n Stiftungsrecht attraktivieren n Berichts- und Auskunftspflichten auf ein sinnvolles, notwendiges Maß beschränken (CSR-Richtlinie, Informationsfreiheitsgesetz) n Vergabenovelle: Bestbieterprinzip umsetzen, vergabefremde Kriterien vermeiden n Anhebung der Deckelung der steuerlichen Begünstigung bei Auftragsforschung GESTALTUNG VON STEUERPOLITISCHEN RAHMENBEDINGUNGEN ZUR STÄRKUNG VON WACHSTUM, WIRTSCHAFT UND BESCHÄFTIGUNG n Gestaltung eines einfachen und transparenten Steuersystems, Abgabenquote reduzieren n Unternehmensbesteuerung – Handlungsbedarf und Lösungsansätze für den Standort Österreich aufzeigen WETTBEWERBSFÄHIGE RAHMENBEDINGUNGEN FÜR ARBEIT UND BESCHÄFTIGUNG SCHAFFEN n Lohnnebenkosten weiter senken n Betrieblichen Gestaltungsspielraum beim Arbeitsrecht sichern bzw. erhöhen n Gestaltung eines praxisgerechten Arbeitsrechts forcieren und überschießende bürokratische Belastungen durch das Lohn- und Sozialdumpingbekämpfungsgesetz verringern 12 13 IV-THEMEN 2016/17 n Effizienten Einsatz der AMS-Förderinstrumente sicherstellen n Arbeitsanreize im Bereich der Sozialleistungen verstärken n Teilarbeitsfähigkeit und Wiedereingliederung: n Internationales „Mindset“ in österreichischer Politik und Verwaltung stärken nEuropäische Außen- und Entwicklungspolitik verstärkt für Wirtschaftsanliegen einsetzen – benachbarte Regionen stabilisieren, neue Märkte öffnen Änderung der derzeitigen Praxis des „Alles-oderNichts“-Prinzips bei Krankenständen PENSIONEN NACHHALTIG SICHERN nFrühzeitige Pensionsformen weiter einschränken n Nachhaltigkeitsmechanismus im Pensionssystem FAIREN INTERNATIONALEN HANDEL DURCHSETZEN n Liberalisierung des Handels und Beseitigung von Handelshemmnissen n TTIP abschließen und weitere internationale Abkommen auf nationaler und europäischer Ebene implementieren, der die steigende Lebenserwartung begleiten (v.a. CETA, EU-Japan, EU-Singapur, automatisch berücksichtigt EU-Vietnam) n Raschere Anpassung des gesetzlichen Frauenpensionsalters an jenes der Männer n Grundsatz der Prävention, Rehabilitation und Erwerbsintegration vor Pension konsequent umsetzen n Umstellung auf ein beitragsorientiertes System n Unlautere Handelspraktiken sanktionieren – Protektionismus, versteckten Subventionen und „Dumping“ entschieden entgegentreten n Hohen Investitionsschutz und Schutz geistiger Eigentumsrechte sicherstellen forcieren EUROPÄISCHE POLITIK (MIT)GESTALTEN CEE-REGION STÄRKEN – ZUKUNFTSMÄRKTE ERSCHLIESSEN nWachstumsverträgliche Reform des EU-Emissi- n CEE: Wirtschaftliche Verbindungen weiter intensi- n Europäische Industriepolitik: Wettbewerbsfähig- vieren und politische Allianzen bilden, um gemeinsame Anliegen der Region auf europäischer Ebene durchzusetzen n Leitbetriebe-Standort als „Hub“ in Richtung Wachstumsmärkte etablieren (z.B. neue Seidenstraße) n Exporte in „Emerging Markets“ forcieren (z.B. ASEAN, Iran) onshandels sicherstellen (post 2020) keit als breiten Politikansatz verankern n Überbordenden Verpflichtungen für Unternehmen aus kommenden CSR und due diligence-Initiativen entgegenwirken n Geplante EU-Initiativen im Bereich Digitalisierung | Industrie 4.0 und Kreislaufwirtschaft aktiv begleiten n Politische Entscheidungen zur Zukunft Europas mitgestalten (u.a. Migration, Schengen, Weiterentwicklung der Wirtschafts- und Währungsunion) 14 15 IV-THEMEN 2016/17 BESTE BILDUNG FÜR ÖSTERREICHS ZUKUNFT n Begleitung des Umsetzungsprozesses der Schulorganisationsreform n IV-Konzept der Neuen Schule in der politischen Diskussion verankern, gemeinsam mit „Neustart Schule“ inhaltliche Reformen vorantreiben n Schrittweise Umsetzung der IV-Strategie für den elementaren Bildungsbereich n Konzept zur Neustrukturierung des Fächerkanons und zur Mittleren Reifeprüfung n Neu-Positionierung der dualen Berufsausbildung (Lehre) einleiten n „Die PädagogInnen der Zukunft“: Erarbeitung eines zukunftsgerichteten Berufsverständnisses mit Umsetzungs- und Maßnahmenvorschlägen GESELLSCHAFTLICHEN WANDEL ZUKUNFTSORIENTIERT BEGLEITEN n Neukonzeption der IV-Position zu Migration und Integration unter Berücksichtigung der aktuellen Flüchtlingsthematik n Arbeitsmarktzugang für qualifizierte Zuwanderer liberalisieren und weiterentwickeln: Umsetzung einer Gesamtstrategie für qualifizierte Zuwanderung sowie Optimierung der Rot-Weiß-Rot-Karte n Gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen (Vereinbarkeit Familie und Beruf, Corporate Social Responsibility, Social Business) n Gesellschaftliche Innovationen vorantreiben und unterstützen n Weiterarbeit an einer Reform der Familienleistungen (neues Kindergeld-Konto, Reform des FLAF) nIV-Hochschulstrategie: Hochschulen zukunftsorientiert weiterentwickeln – Umsetzung und Lobbying 16 17 IV-THEMEN 2016/17 KONTAKTE Generalsekretär Christoph Neumayer Tel.: +43 1 71135 2101 [email protected] Finanzpolitik & Recht Alfred Heiter Tel.: +43 1 71135 2341 [email protected] Ressourcen & Infrastruktur | Innovation & Technologie Vize-Generalsekretär Peter Koren Tel.: +43 1 711 35 2381 [email protected] Internationale Beziehungen Michael Löwy Tel.: +43 1 711 35 2401 [email protected] Stv. RI Dieter Drexel [email protected] Stv. IT Isabella Meran-Waldstein [email protected] Arbeit & Soziales Helwig Aubauer Tel.: +43 1 71135 2321 [email protected] Bildung & Gesellschaft Christian Friesl Tel.: +43 1 711 35 2231 [email protected] Stv. Sonja Lengauer [email protected] 18 Personal, Finanzen, Organisation Andreas Prenner Tel.: +43 1 711 35 2201 [email protected] Wirtschaftspolitik Christian Helmenstein Tel.: +43 1 711 35 2307 [email protected] Marketing & Kommunikation Raphael Draschtak Tel.: +43 1 711 35 2302 [email protected] Stv. Maria-Anna Helmy [email protected] IV-Büro Brüssel Gernot Haas Tel.: + 32 2 23504 31 [email protected] 19 IMPRESSUM Medieninhaber und Herausgeber: Industriellenvereinigung Schwarzenbergplatz 4, 1031 Wien www.iv-net.at ZVR.: 806801248, LIVR-N.: 00160 EU-Transparenzregister Nr.: 89093924456-06 Layout: Matthias Penz Fotos: istockphoto.com (alphaspirit, 4x6, peshkov, da-kuk, Сергей Хакимуллин) Wien, im Februar 2016
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