programm - Förderverein Wiesbadener Literaturhaus Villa

PROGRAMM
März
Do 03.03. | 19.30 Uhr
PETER STAMM
© Gaby Gerster
„Weit über das Land“
DEUTSCHLANDPREMIERE
Autorenlesung
Moderation: Shirin Sojitrawalla (DLF und taz)
Fr 04.03. | 19.30 Uhr
WOLFGANG SCHORLAU
IM GESPRÄCH MIT
MARGARETE VON SCHWARZKOPF (NDR)
© Timo Kabel
Werkstattgespräch und Lesung
Peter Stamm ist ein Meister im Erzählen jener Träume, die zugleich locken und erschrecken, die
gleichzeitig die schönste Möglichkeit und den furchtbarsten Verlust bedeuten. „Weit über das
Land“ ist ein Roman, der die alltäglichste aller Fragen stellt: Die nach dem eigenen Leben. Ein
Mann steht auf und geht. Einen Augenblick zögert Thomas, dann verlässt er das Haus, seine
Frau und seine Kinder. Mit einem erstaunten Lächeln geht er einfach weiter und verschwindet.
Astrid, seine Frau, fragt sich zunächst, wohin er gegangen ist, dann, wann er wiederkommt,
schließlich, ob er noch lebt. Jeder kennt ihn: den Wunsch zu fliehen, den Gedanken, das alte
Leben abzulegen, ein anderer sein zu können, vielleicht man selbst. Doch ist es tatsächlich ein
neuer Anfang, wenn man alles hinter sich lässt?
Peter Stamm, geboren 1963, studierte einige Semester Anglistik, Psychologie und Psychopathologie und übte verschiedene Berufe aus, u.a. in Paris und New York. Er lebt in der Schweiz.
Seit 1990 arbeitet er als freier Autor. Er schrieb mehr als ein Dutzend Hörspiele. Seit seinem
Romandebüt „Agnes“ 1998, welches in diesem Jahr auch in die Kinos kommt, erschienen vier
weitere Romane, fünf Erzählungssammlungen und ein Band mit Theaterstücken, zuletzt der
Roman „Nacht ist der Tag“.
€ 8 / 7 - Reservierung unter 06 11- 34 15 837 oder [email protected]
Veranstalter und Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1
KRIMISTIPENDIUM 2016
Der diesjährige Krimistipendiat der Landeshauptstadt Wiesbaden, der renommierte Krimiautor
Wolfgang Schorlau, stellt sich in einem Werkstattgespräch mit Margarete von Schwarzkopf dem
Wiesbadener Publikum vor. Er berichtet über seine intensive Recherchearbeit über politische
Geschehnisse - etwa die NSU-Morde oder das Münchner Oktoberfest-Attentat 1980 - die
er in seinen Krimis um den ehemaligen BKA-Kommissar Georg Dengler literarisch verarbeitet. Aufgrund der Realitätsnähe verdeutlicht er dem Leser verborgene Zusammenhänge von
Wirtschaft, Gesellschaft und Politik. Neben seiner Arbeit als Autor spricht er auch über die
Fernseh-Verfilmung seiner Dengler-Krimis sowie über seine Erwartungen an seinen Aufenthalt
in Wiesbaden und an das Krimistipendium, in dessen Rahmen er einen Kurzkrimi verfasst und
Mitglied der Jury des Fernsehkrimifestivals ist.
Wolfgang Schorlau lebt und arbeitet als freier Autor in Stuttgart. Neben den acht „Dengler“-Krimis, darunter 2015 „Die schützende Hand“, hat er die Romane „Sommer am Bosporus“ und
„Rebellen“ veröffentlicht sowie den Band „Stuttgart 21. Die Argumente“ herausgegeben. 2006
wurde er mit dem Deutschen Krimipreis und 2012 mit dem Stuttgarter Krimipreis ausgezeichnet.
Eintritt frei
Veranstalter und Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1
Wilhelmstraße/Ecke Frankfurter Straße | Telefon: 06 11–3 08 63 65
PROGRAMM
März
THOMAS VON STEINAECKER
© Jürgen Bauer
„Die Verteidigung des Paradieses“
DEUTSCHLANDPREMIERE
Autorenlesung
Moderation: Christoph Schröder (SZ und Die ZEIT)
Do 10.03. | 19.30 Uhr
CLEMENS J. SETZ
„Die Stunde zwischen Frau und Gitarre“
Autorenlesung
Moderation: Richard Kämmerlings (Die Welt)
Er möchte ein guter Mensch sein. Aber Heinz lebt in einer Welt, die Menschlichkeit nicht mehr
zulässt. Deutschland ist verseucht und verwüstet, Mutanten streifen umher, am Himmel kreisen
außer Kontrolle geratene Drohnen. Zusammen mit seinem besten Freund, einem elektrischen
Fuchs, dem Fennek, wächst Heinz in einer kleinen Gruppe Überlebender in den Bergen auf. Er
nimmt sich vor, die verlorene Zivilisation zu bewahren, sammelt vergessene Wörter und schreibt
die Geschichte der letzten Menschen. Doch was nützen Heinz Wissen und Kunst jetzt noch?
Da gibt es plötzlich das Gerücht, weit im Westen existiere ein Flüchtlingslager. Und die Gruppe
bricht auf zu einem mörderischen Marsch ins vermeintliche Paradies. Thomas von Steinaecker
hat einen literarisch virtuosen Roman über die Zukunft unserer Gegenwart geschrieben - philosophisch radikal und zutiefst berührend.
Thomas von Steinaecker, geboren 1977 in Traunstein, wohnt in Augsburg. Seine Romane wurden
vielfach ausgezeichnet – darunter „Wallner beginnt zu fliegen“ und „Das Jahr, in dem ich aufhörte, mir Sorgen zu machen, und anfing zu träumen“. Außerdem dreht er Dokumentarfilme und
veröffentlicht Hörspiele. Für S. Fischer Hundertvierzehn initiierte er das „Mosaik-Roman“-Projekt
„Zwei Mädchen im Krieg“ und veröffentlichte ab Oktober 2015 zusammen mit der Zeichnerin
Barbara Yelin den Fortsetzungs-Webcomic „Der Sommer ihres Lebens“. Im Wintersemester
2013/14 war er Poetikdozent der Hochschule RheinMain.
€ 8 / 7 - Reservierung unter 06 11- 34 15 837 oder [email protected]
Veranstalter und Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1
Clemens J. Setz gehört mit seinen erst 32 Jahren bereits zu den renommiertesten Gegenwartsautoren Österreichs und wurde vielfach ausgezeichnet.
Sprachlich und psychologisch originell erzählt er in seinem aktuellen
Roman eine Geschichte von Macht und Ohnmacht, Sinnsuche und Orientierungsverlust, Unterwerfung und Liebe in allen Spielarten und von
Rache. So subtil und schmerzhaft, dass die Frage nach Täter und Opfer
nicht abschließend zu klären ist.
In einem Wohnheim für behinderte Menschen wird die junge Natalie Reinegger Bezugsbetreuerin von Alexander Dorm. Der Mann sitzt im Rollstuhl, ist von unberechenbarem Temperament
und gilt als „schwierig“. Dennoch erhält er jede Woche Besuch – ausgerechnet von Christopher
Hollberg, jenem Mann, dessen Leben er vor Jahren zerstört haben soll, als er ihn als Stalker
verfolgte und damit Hollbergs Frau in den Selbstmord trieb. Das Arrangement funktioniere zu
beiderseitigem Vorteil, versichert man Natalie, die beiden seien einander sehr zugetan. Aber bald
verstört die junge Frau die unverhohlene Abneigung, mit der Hollberg seinem vermeintlichen
Freund begegnet. Sie versucht, hinter das Geheimnis des undurchschaubaren Besuchers zu
kommen und die Motive seines Handelns zu verstehen.
Clemens J. Setz wurde 1982 in Graz geboren, wo er Mathematik sowie Germanistik studierte
und heute als Übersetzer und freier Schriftsteller lebt. 2011 wurde er für seinen Erzählband „Die
Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes“ mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet.
Sein Roman „Indigo“ stand auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises 2012 und wurde mit
dem Literaturpreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft 2013 ausgezeichnet. 2014 erschien
sein erster Gedichtband „Die Vogelstraußtrompete“. Für „Die Stunde zwischen Frau und Gitarre“
erhielt er 2015 den Wilhelm-Raabe-Literaturpreis.
€ 8 / 7 - Reservierung unter 06 11- 34 15 837 oder [email protected]
Veranstalter und Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1
Wilhelmstraße/Ecke Frankfurter Straße | Telefon: 06 11–3 08 63 65
Hans Hochstöger
©FOCUS
Suhrkamp Verlag
Mi 09.03. | 19.30 Uhr
PROGRAMM
März
Fr 11.03. | 18 Uhr
„KRIMIS UND DAS DRITTE REICH“
Hanfgarn & Ufer
©Patrick
Popow
Dokumentation von Christoph Rüter, ARTE/ZDF 2016, 52 Min.
Film und Gespräch
Mi 16.03. | 19.30 Uhr
TILMAN ALLERT
© Uwe Dettmar
„Latte Macchiato - Soziologie der kleinen Dinge“
Autorenlesung
ARTE-Filmpremiere
Im Rahmen der Mitgliedschaft des Literaturhauses im Netzwerk der Literaturhäuser mit ARTE
als Kulturpartner findet zum ersten Mal die Premiere eines ARTE-Films im Literaturhaus statt.
Nach der Vorführung der Dokumentation „Krimis und das Dritte Reich“ spricht Filmautor
Christoph Rüter über Hintergründe und Entstehungsgeschichte des Films.
„Krimis und das Dritte Reich“ erzählt von drei Schriftstellern aus Europa, die sehr erfolgreich
Krimis schreiben, die in der Zeit des Nationalsozialismus angesiedelt sind.
Dominique Manotti legte 2004 ihren dunkelsten Roman vor: „Das schwarze Korps“ schildert
die Machenschaften der französischen Gestapo in Paris im August 1944.
Seit 1988 schickt Philip Kerr seinen hard-boiled-detective Bernie Gunther, einen ehemaligen
Kommissar, in die Abgründe des Nazi-Reiches, SS-General Heydrich stets im Nacken.
Im Gegensatz zu Kerr beginnt Volker Kutscher seine Romanreihe in der Weimarer Republik. Ihn
interessiert, wie sein Protagonist Rath den Übergang von der Demokratie zur Diktatur verkraftet.
Die Nazi-Ära war bisher eher selten ein Thema der Unterhaltungsliteratur. Über den Umweg
Krimi lassen sich aber viele Leser leichter von einem Thema ansprechen, das sie normalerweise
abschrecken würde. Die Dokumentation begleitet die Schriftsteller bei ihrer Arbeit in Berlin,
New York, Paris, London und Köln.
Ausstrahlung auf ARTE: Mittwoch, 23. März 2016 um 22.10 Uhr
Eintritt frei.
Veranstalter: Literaturhaus Villa Clementine in Kooperation mit ARTE und dem Deutschen FernsehKrimi-Festival
Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1
Es sind die scheinbar unbedeutenden Phänomene des Alltags – Redewendungen, Mode-Getränke,
Weihnachts- und Abiturfeiern –, deren gesellschaftliche Bedeutung der Soziologe Tilman
Allert erschließt und in brillanten, leichten und luftigen Feuilletons notiert. Abseits der großen
Systementwürfe gibt es hier eine neue und frische Soziologie zu entdecken, die vom kleinen
Detail aufs Ganze der Gesellschaft schließt. Ein großes Lesevergnügen, das ganz nebenbei die
Augen für den angeblich profanen Alltag öffnet.
Tilman Allert, geboren 1947, studierte Soziologie an den Universitäten Freiburg, Tübingen und
Frankfurt am Main. Nach seiner Promotion 1981 wurde er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der
Universität Tübingen und habilitierte sich 1994. Seit 2000 ist er Professor für Soziologie und
Sozialpsychologie an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main und lehrt als Gastdozent an
den Universitäten von Tiflis und Eriwan sowie an der International Psychoanalytical University
in Berlin. Einer größeren Leserschaft ist er mit seinem Buch „Der deutsche Gruß. Geschichte
einer unheilvollen Geste“ (2005) bekannt geworden sowie als regelmäßiger Beiträger u.a. für
die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, „Brand Eins“ oder die „Neue Zürcher Zeitung“. Als Mitglied der Helmuth Plessner Gesellschaft engagiert er sich für die öffentliche Würdigung des in
Wiesbaden geborenen Philosophen und Soziologen.
€ 8 / 7 - Reservierung unter 06 11- 34 15 837 oder [email protected]
Veranstalter und Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1
Wilhelmstraße/Ecke Frankfurter Straße | Telefon: 06 11–3 08 63 65
PROGRAMM
März
Do 17.03. | 19.30 Uhr
FELICITAS NACHTIGALL
„Neues von der Leipziger Buchmesse“
Literatur-Werkstatt
So 20.03. | 17 Uhr
HELMUT ORTNER
IM GESPRÄCH MIT STEFAN SCHRÖDER
Di 22.03. | 19.30 Uhr
„OFFENES LITERATURFORUM“
Leitung: Rita Thies
Die Leipziger Buchmesse öffnet ihre Tore zur großen Frühjahrs-Bücherschau. Felicitas Nachtigall,
Filialleiterin bei Hugendubel in Wiesbaden hat das Angebot der 2200 Verlage gesichtet und
stellt die wichtigen, interessanten und spannenden Neuerscheinungen aus Literatur, Politik,
Geschichte, Wirtschaft und Kunst vor.
Felicitas Nachtigall: Filialleitung der Buchhandlung Hugendubel in Wiesbaden seit Oktober
2014. Davor im Unternehmen seit 2000. Fililalleitung in Flensburg, Bad Homburg und Kiel.
Ursprünglich Studium der Germanistik für das Lehramt, danach Ausbildung zur Buchhändlerin
und seit 1994 im Buchhandel tätig.
€ 8 – Abendkasse, keine Reservierung. Für die Mitglieder des Fördervereins Literaturhaus Villa
Clementine und die Mitglieder des Presseclubs ist der Eintritt frei.
Veranstalter: Förderverein Wiesbadener Literaturhaus Villa Clementine e.V. und Presseclub Wiesbaden
Ort: Presseclub in der Villa Clementine, Frankfurter Str. 1
GESPRÄCHE IN DER VILLA
In der neuen Sachbuch-Reihe „Gespräche in der Villa“ laden das Literaturhaus, dessen Förderverein
und der Presseclub interessante Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens zu Gesprächsrunden
am Sonntagnach­mittag ein.
Zum Auftakt ist der vielfach ausgezeichnete Journalist und Autor Helmut Ortner zu Gast und
tauscht sich im Gespräch mit Stefan Schröder vom Presseclub Wiesbaden aus. Ortner, 1950
geboren, studierte u.a. in Darmstadt Soziologie und Kriminologie. Er ist Verfasser zahlreicher
erzählender Sachbücher über zeitgeschichtliche Themen, zu seinen bekanntesten Büchern zählt
„Der Mann, der Hitler töten wollte“ über Georg Elser. Zuletzt erschien von ihm „Politik ohne
Gott“ (2014). Zudem betreibt er seit dem Jahr 2000 erfolgreich in Frankfurt ein Büro für
Konzepte und Relaunchs von Zeitschriften und Magazinen.
€ 10 / 8 (inkl. eines Getränks) – Nur Abendkasse, keine Reservierung!
Veranstalter: Literaturhaus Villa Clementine in Kooperation mit dem Förderverein Wiesbadener
Literaturhaus Villa Clementine e.V. und dem Presseclub Wiesbaden
Ort: Presseclub in der Villa Clementine, Frankfurter Str. 1
Das „Literaturforum“ will ein offener Gesprächskreis zur Gegenwartsliteratur sein, der alle vier
bis sechs Wochen stattfindet. Hier sollen Leseempfehlungen ausgetauscht werden und ungezwungene Gespräche über interessante Bücher stattfinden. Alle, die Lust am Lesen haben, die
gern auf literarische Entdeckungsreise gehen, sind eingeladen, mitzumachen. Auch wenn Sie
bei den letzten Treffen nicht teilnehmen konnten, das Literaturforum begrüßt Sie gerne auch
bei seinem nächsten Treffen im Café des Literaturhauses. Das Team des Cafés ist so freundlich,
das Literaturforum zu bewirten.
Eintritt frei
Veranstalter: Förderverein Wiesbadener Literaturhaus Villa Clementine e.V.
Ort: Literaturhauscafé, Frankfurter Str. 1
Wilhelmstraße/Ecke Frankfurter Straße | Telefon: 06 11–3 08 63 65