PROGRAMM Februar Mi 03.02. | 19.30 Uhr DOROTHEE LOTTMANN-KAESELER Vortrag mit Bildern zur Erinnerung an Dr. Georg Goldstein Literatur-Werkstatt Do 04.02. | 19.30 Uhr © Jörg Steinmetz MICHAEL LENTZ UND EIN SEPTETT Mit ihrem Vortrag erinnert Dorothee Lottmann-Kaeseler an einen von den Nationalsozialisten ermordeten jüdischen Bürger, der zwischen 1912 und 1933 als Direktor der „Gesellschaft für Kaufmannserholungsheime“ von Wiesbaden aus ein deutschlandweit wirkendes Unternehmen aufbaute. Sein Beitrag zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte ist dabei ebenso weitreichend gewesen, wie sein wegweisender Beitrag zur Architekturgeschichte beim Bau und Umbau der 40 Heime, die die Gesellschaft 1933 besaß. Dorothee Lottmann-Kaeseler ist Juristin, die sich seit Jahrzenten intensiv mit deutsch-jüdischer Geschichte beschäftigt. In den letzten Jahren hat sie zahlreiche Dokumentarfilme mit Zeitzeugen koproduziert. € 6 – Abendkasse, keine Reservierung. Für die Mitglieder des Fördervereins Literaturhaus Villa Clementine und die Mitglieder des Presseclubs ist der Eintritt frei. Veranstalter: Förderverein Wiesbadener Literaturhaus Villa Clementine e.V. Ort: Presseclub in der Villa Clementine, Frankfurter Str. 1 CARTE BLANCHE – SALON FÜR NEUE MUSIK 1 kann man das kann man das nicht einfacher sagen? 2 denn was? 1 das nicht das kann man das nicht einfacher nicht sagen? 2 einfacher denn was nicht denn einfacher? 1 erlaubung! ich will erklären. das hier ist wort. so. und das hier ist mund. mund auf und sachen rein. mund zu und sachen verpacken. maul auf und: aha, verstehe! 2 erlaubung auch! das ist zu schwere sachen. das ist hammer für blödmann. 1 stattgegeben. das trifft nagel auf den kopf. das ist verstehen jeder. Mit diesen Worten beschreibt Michael Lentz seine Veranstaltung im Rahmen der „Carte Blanche“. Der Autor, Musiker und Herausgeber wurde 1964 geboren. Zu seinen Veröffentlichungen zählen die Prosawerke „muttersterben“ (2002), „Liebeserklärung“ (2003) und „Pazifik Exil“ (2007). Lentz erhielt zahlreiche Preise, darunter den Ingeborg-Bachmann-Preis 2001 und den Preis der Literaturhäuser 2005. „Pazifik Exil“ stand 2007 auf der Longlist des Deutschen Buchpreises. In ihrer neuen Konzertreihe CARTE BLANCHE verlässt die Frankfurter Gesellschaft für Neue Musik die Komfortzone der zeitgenössischen Musik und öffnet den Konzertraum anderen Disziplinen. Die Gestaltung der sechs Abende in den Literaturhäusern Frankfurt, Wiesbaden und Darmstadt liegt in der Hand von Persönlichkeiten, die man zunächst nicht im klassischen Soziotop der Neuen Musik verortet. Weitere Informationen unter www.carte-b.de. € 10 / 6 - Reservierung unter 06 11- 34 15 837 oder [email protected] Veranstalter: Frankfurter Gesellschaft für Neue Musik e.V. in Kooperation mit dem Literaturhaus Villa Clementine und ARTist – Musik zur Zeit. Ermöglicht durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain, gefördert vom Kulturamt der Stadt Wiesbaden, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, ausgezeichnet als Konzert des deutschen Musikrates Ort: Museum Wiesbaden, Vortragssaal, Friedrich-Ebert-Allee 2 Wilhelmstraße/Ecke Frankfurter Straße | Telefon: 06 11–3 08 63 65 PROGRAMM Februar Do 11.02. | 19.30 Uhr KARL-HEINZ OTT © Peter-Andreas Hassiepen „Die Auferstehung“ Autorenlesung Do 18.02. | 20 Uhr Ein bissiger, ironischer Roman von Karl-Heinz Ott über die Rechnungen, die schließlich doch jeder begleichen muss. Joschi ist eigentlich Clochard, mit einer Gesinnung irgendwo zwischen Karl Marx und verlottertem Mönch, Jakob ein quirliger Fernsehmann, Uli ein alternativer Aussteiger und Linda, die Schwester, ist auch im Privatleben eine Macherin. Ihren Vater haben die vier kaum noch gesehen, seit der sein Testament dem „Schwein“ übergeben hat und sich von der „ungarischen Hure“ pflegen lässt. Jetzt ist er tot. Morgen früh wird das Testament eröffnet. Bis dahin muss das Erbe verteilt sein. Keiner verlässt das Haus. Karl-Heinz Ott erzählt brillant und mit großer Komik von dem, was eine Familie zusammenhält – und was sie auseinanderreißt. Verwandt fühlt sich keiner mehr, bis nach einer langen Nacht der Augenblick der Wahrheit kommt. Karl-Heinz Ott wurde 1957 in Ehingen an der Donau geboren. 1998 erschien sein Romandebüt „Ins Offene“, das mit dem Hölderlin-Förderpreis und dem Thaddäus-Troll-Preis ausgezeichnet wurde. Für seinen Roman „Endlich Stille“ (2005) erhielt er den Alemannischen Literaturpreis, den Candide-Preis sowie den Preis der LiteraTour Nord. 2008 erschien sein dritter Roman „Ob wir wollen oder nicht“. Außerdem veröffentlichte er „Baden“ (2007) und „Tumult und Grazie. Über Georg Friedrich Händel“ (2008) und den Roman „Wintzenried“ (2011). Karl-Heinz Ott lebt in Freiburg. € 8 / 7 - Reservierung unter 06 11- 34 15 837 oder [email protected] Veranstalter und Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1 Deutscher Buchpreis 2015 FRANK WITZEL Der Gewinner des Deutschen Buchpreises 2015 liest aus seinem in Biebrich angesiedelten Roman: Gudrun Ensslin eine Indianersquaw aus braunem Plastik und Andreas Baader ein Ritter in schwarzglänzender Rüstung? Die Welt des kindlichen Erzählers dieses mitreißenden Romans, der den Kosmos der alten BRD wiederauferstehen lässt, ist nicht minder real als die politischen Ereignisse, die jene Jahre in Atem halten und auf die sich der 13-Jährige seinen ganz eigenen Reim macht. Frank Witzel ist es in dieser groß angelegten fantastischen literarischen Rekonstruktion des westlichen Teils Deutschlands gelungen, ein Spiegelkabinett der Geschichte im Kopf eines Heranwachsenden zu errichten. Erinnerungen an das Nachkriegsdeutschland, Ahnungen vom Deutschen Herbst und Betrachtungen der aktuellen Gegenwart entrücken ihn dabei immer weiter seiner Umwelt. Das dichte Erzählgewebe ist eine explosive Mischung aus Geschichten und Geschichte, Welterklärung, Reflexion und Fantasie: Ein detailbesessenes Kaleidoskop aus Stimmungen einer Welt, die ebenso wie die DDR 1989 Geschichte wurde. Frank Witzel wurde 1955 in Wiesbaden geboren und lebt in Offenbach. Er ist Autor, Essayist, Zeichner und Musiker. Vorverkauf: € 8 / 7 plus Vorverkaufsgebühr. Abendkasse: € 12 / 11 – Kartenvorverkauf bei der Tourist Information, Marktplatz 1, Tel.: 0611-1729930 Veranstalter: Literaturhaus Villa Clementine / Kulturamt Wiesbaden Ort: Kulturforum, Friedrichstraße 16 © Gianni Plescia „Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969“ Autorenlesung Moderation: Shirin Sojitrawalla (DLF) Di 23.02. | 10.30 Uhr „Junges Literaturhaus“: „Die Sache mit der Wahrheit“ BETTINA OBRECHT © Random House / Isabelle Grubert „Opferland“ Autorenlesung Moderation: Klaus Krückemeyer (hr3) Jahrelang wurde Cedric gemobbt, Lügen wurden über ihn verbreitet. Er hat mehrere Schulwechsel hinter sich. Doch jetzt besucht er eine Schule in einer entfernten Stadt. Hier kennt ihn niemand. Ein Neuanfang scheint möglich. Dafür nimmt Cedric sogar die Trennung von seiner Familie in Kauf. Doch als der Schul-Liebling Lars ihn zum Spaß „Opfer“ nennt, brennen bei Cedric die Sicherungen durch und seine Vergangenheit holt ihn ein. Nur die zurückhaltende Sinja hält noch zu ihm. Werden die beiden es schaffen, das „Opferland“ hinter sich zu lassen? Bettina Obrecht, geboren 1964, arbeitet als Autorin, Übersetzerin und Rundfunkredakteurin. Seit 1994 schreibt sie Kinder- und Jugendbücher. € 2 - Geschlossene Veranstaltung für Schulklassen – Infos unter: 06 11 - 30 86 365 Veranstalter: Literaturhaus und Börsenverein des Deutschen Buchhandels – Landesverband Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland e.V. Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1 PROGRAMM Februar Mi 24.02. | 19.30 Uhr Katharina Hackers neuer Roman stellt die schwierige Frage danach, wo unser Platz auf der Welt und überhaupt im Leben ist. In der Mitte seines Lebens macht der israelische Architekt Skip Landau eine Erfahrung, die er mit niemandem teilen kann: Eine innere Stimme ruft ihn an Orte, wo wenig später eine Katastrophe geschieht – ein Zugunglück in Paris, ein Flugzeugabsturz in Amsterdam. Offenbar soll er einzelne Sterbende auf ihrem schwierigen Weg in den Tod begleiten. Aber was soll, was kann er tun? Nicht viel mehr, als da zu sein und ihnen ein wenig Gesellschaft leisten, stellt er ernüchtert fest. Die Aufgabe, die er sich nicht ausgesucht hat, belastet seine Ehe und lässt die Familie in Tel Aviv fast auseinanderbrechen. Spät versteht er, dass er nicht nur die Sterbenden in den Tod, sondern auch seine Söhne ins Leben führen muss – und sich dazu. Katharina Hacker, geboren 1967 in Frankfurt am Main, studierte ab 1986 Philosophie, Geschichte und Judaistik an der Universität Freiburg. 1990 wechselte sie an die Hebräische Universität Jerusalem. Seit 1996 lebt sie als freie Autorin in Berlin. 1997 debütierte sie mit „Tel Aviv. Eine Stadterzählung“. Für ihren Roman „Die Habenichtse“ erhielt sie 2006 den Deutschen Buchpreis. Zu ihren Werken zählen außerdem die miteinander verbundenen Romane „Alix, Anton und die anderen“ und „Die Erdbeeren von Antons Mutter“. Zuletzt erschien „Eine Dorfgeschichte“. € 8 / 7 - Reservierung unter 06 11- 34 15 837 oder [email protected] Veranstalter und Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1 KATHARINA HACKER © Renate von Mangoldt „Skip“ Autorenlesung Moderation: Martin Lüdke So 28.02. | 16 Uhr MARINA B. NEUBERT © Privat „Bella und das Mädchen aus dem Schtetl“ Autorenlesung Ein fremdes Mädchen aus einer anderen Zeit erscheint in Bellas Zimmer am Morgen ihres 10. Geburtstages und bittet um ihre Hilfe. Nur Bella kann ihr helfen, ein geraubtes magisches Familien-Erbstück zurückzuführen. Aus ihrem sicheren Berliner Kinderzimmer begibt sich Bella auf eine abenteuerliche Reise in die Vergangenheit eines polnischen Schtetls. Berührend und zauberhaft entwickelt sich Marina B. Neuberts Purim-Geschichte zu einem poetischen Roman um den Zusammenhalt von Familien. Marina B. Neubert, 1968 geboren, ist in Moskau aufgewachsen und lebt in Berlin. Für ihr dramaturgisches Werk erhielt sie 1994 den Award of Merit der Stadt San Francisco. Ihr Hörfeature „Erinnerungen“ wurde 1996 mit dem Axel-Springer-Preis ausgezeichnet. Eintritt frei Veranstalter: Jüdische Gemeinde und Kulturamt Wiesbaden Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1 Wilhelmstraße/Ecke Frankfurter Straße | Telefon: 06 11–3 08 63 65
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